Radio ZuSa

Sonntag, 18. Dezember 2016

Playlist #204 vom 25.12.2016 - CHRISTMAS Special

Wenn schon einmal die Weihnachtsfeiertage auf einen Sendetermin der Soundtrack Adventures fallen, liegt es natürlich auf der Hand, ein Set mit Filmmusik zusammenzustellen, das die Weihnachtszeit thematisch repräsentiert. Dabei habe ich mich nicht nur auf klassische Weihnachtsfilme konzentriert, sondern beispielsweise auch romantische Komödien/Dramen wie „Während du schliefst“, „Tatsächlich Liebe …“, „8 Frauen“, „Liebe braucht keine Ferien“ und „Family Man“ berücksichtigt, die in der Weihnachtszeit spielen.

Den Auftakt bildet John Williams mit seiner Musik zu „Kevin – Allein zu Haus“, den Chris Columbus 1990 inszenierte und bis heute zu den hundert erfolgreichsten Filmen aller Zeiten zählt. Macaulay Culkin spielt darin den Jungen Kevin McCallister, der nach einem Streit mit seiner Mutter als Strafe auf den Dachboden verbannt und leider dort auch im Aufbruchstrubel vergessen wird, als die Großfamilie am nächsten Morgen zum lange geplanten Weihnachtsurlaub nach Paris aufbricht. Kevin muss die Feiertage zwar gezwungenermaßen allein verbringen, bleibt aber nicht lange allein, weil es zwei nicht so clevere Einbrecher auf das Hab und Gut der McCallisters abgesehen haben.
Weniger gelungen ist die zwei Jahre später produzierte Fortsetzung „Kevin – Allein in New York“, wiederum unter der Regie von Chris Columbus und mit einem vielfarbigen Orchester-Score von John Williams.
Natürlich dürfen beim Thema Weihnachtsfilme auch die vielen unterschiedlichen Adaptionen nicht fehlen, die von Charles Dickens‘ 1843 veröffentlichter und weltberühmter „Weihnachtsgeschichte“ entstanden sind, mit der der bedeutende Schriftsteller auf die Not der Armen in Englands Gesellschaft aufmerksam machen wollte.
„A Christmas Carol“ erzählt von dem herzlosen und geizigen Geschäftsmann Ebenezer Scrooge, dem am Heiligen Abend der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Marley erscheint, der einst noch schlimmer als Scrooge gewesen war und ihn nun vor einem düsteren Ende warnt, sollte er sein Leben nicht von Grund aus ändern. Tatsächlich sorgen die Geister der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht jeweils dafür, dass Scrooge am Ende tatsächlich zu einem besseren Menschen wird.
Verfilmt wurde diese eindringliche Geschichte nicht nur mit Jim Hensons Muppets, sondern u.a. auch von David Hugh Jones mit Patrick Stewart in der Hauptrolle, wobei Stephen Warbeck die Musik zu dieser Verfilmung aus dem Jahr 1999 beisteuerte, von Robert Zemeckis mit Jim Carey in der Hauptrolle und auch von Richard Donner unter dem Titel „Die Geister, die ich rief“, in der Bill Murray die Rolle des Geizhalses Ebenezer Scrooge mit viel Witz verkörperte.
Abgerundet wird das Christmas-Special mit der Musik von Komponisten wie Danny Elfman zu Tim Burtons düsterem Weihnachtstrickfilm „A Nightmare Before Christmas“ (1993) und Brett Rattners Fantasy-Drama „The Family Man“ (2000), Mychael Danna zu Catherine Hardwickes „Es begab sich aber zu der Zeit …“ (2006) und Bruce Broughton, der die Musik zu Robert Liebermans romantischer Komödie „Mein Weihnachtswunsch“ (1991) und zu Les Mayfields wunderbaren Film „Das Wunder von Manhattan“ (1994) mit Richard Attenborough in der Hauptrolle.
Alan Silvestri ist mit der Musik zu den beiden Robert-Zemeckis-Filmen „Polar Express“ und „Walt Disneys Weihnachtsgeschichte“ ebenso vertreten wie Henry Mancini mit der Musik zu „Santa Claus: The Movie“ (1985) sowie Harry Gregson-Williams, Michael Convertino, Robert Folk, Randy Edelman und James Horner.


Playlist: 
01. John Williams - We Wish You A Very Christmas/End Title (Home Alone) - 04:42
02. James Horner - Memories Of A Green Childhood (How The Grinch Stole Christmas) - 03:31
03. Randy Edelman - Riverside Walk (While You Were Sleeping) - 05:22
04. Craig Armstrong - "Ready In The Flashiest Of Flashes" (Love Actually) - 03:05
05. Danny Elfman - Grand Finale/End Titles (Family Man) - 05:14
06. Harry Gregson-Williams - Christmas Morning (Arthur Christmas) - 04:00
07. John Williams - Christmas At Carnegie Hall (Home Alone 2: Lost In New York) - 05:15
08. Philippe Rombi - The Absence Theme (Merry Christmas) - 07:13
09. Stephen Warbeck - Walking Home (A Christmas Carol) - 02:16
10. Mark McKenzie - Power Of Prayer (Silver Bells) - 02:35
11. Alan Silvestri - The Ghost Of Christmas Past (A Christmas Carol) - 05:00
12. Michael Convertino - As Love (Santa Clause) - 03:06
13. Danny Elfman - Asylum/Luncheon/Crematorium/On Fire (Scrooged) - 03:50
14. Danny Elfman - End Titles (Nightmare Before Christmas) - 05:04
15. Bruce Broughton - Thank You, Santa! (All I Want For Christmas) - 03:40
16. Henry Mancini - Santa's New Home (Santa Claus: The Movie) - 04:14
17. John Debney - Track 45 (I'll Be Home For Christmas) - 02:46
18. Mychael Danna - The Annunciation (The Nativity Story) - 04:00
19. David Newman - Rescue Jamie And Finale (Jingle All The Way) - 04:02
20. Mark Snow - Search Your Heart (Ernest Saves Christmas) - 03:12
21. Robert Folk - Main Titles (Trapped In Paradise) - 03:00
22. Bruce Broughton - I'm A Symbol (Miracle On The 34th Street) - 03:12
23. Elmer Bernstein - Main Title (Trading Places) - 04:01
24. Krishna Levy - Generique Fin (8 Femmes) - 03:54
25. Hans Zimmer - Maestro (The Holiday) - 03:54
26. John Williams - The Next Morning/Mom Returns/Finale (Home Alone) - 04:35
27. Alan Silvestri - Meeting Santa Claus (Polar Express) - 06:17
28. Christophe Beck - Suite (Fred Claus) - 07:41

Dienstag, 6. Dezember 2016

Playlist #203 vom 11.12.2016 - PASCAL GAIGNE Special

Obwohl Pascal Gaigne 1958 im französischen Caen geboren worden ist, hat er seit seinem Umzug nach Spanien fast ausschließlich dort gewirkt und wurde bereits zweimal für den renommierten spanischen Filmpreis Goya nominiert. Der produktive und in verschiedenen künstlerischen Disziplinen wie Film, Theater und Radio wirkende Komponist hat allein in diesem Jahr an den vier Filmen „Embarazados“, „El Olivo – Der Olivenbaum“, „Kalebegiak“ und „Plan de fuga“ gearbeitet und bereits weitere interessante Projekte abgeschlossen, die sicherlich im kommenden Jahr veröffentlicht werden.

Gaigne studierte zunächst Musik bei Guy Maneveau an der Universität Pau und anschließend bei Bertrand Dubedout am Conservatoire à rayonnement régional de Toulouse, bevor er 1985 ins spanische San Sebastián umgesiedelt ist. Seitdem ist er als Komponist ebenso beim Radio wie für Theater- und Filmproduktionen in Spanien tätig. Er komponierte die Musik zu Filmen von Victor Erice („El Sol del membrillo“), Daniel Sanchez Arevalo („Azul Oscuro casi negro“, „Gordos“), Iciar Bollain („Flores de otro mundo“, „Katmandú“), Montxo Armendaríz („Silencio roto“), Salvador Garcia Ruiz („Mensaka,El otro Barrio“, „Castillos de Cartón“), Ramón Salazar („Piedras“), Gracia Querejeta („7 Mesas de billar Francès“), Eduardo Chapero-Jackson („Verbo“, „Los mundos sutiles“), Miguel Angel Jimenez („Chaika“), Jon Garaño & Joxe mari Goenaga („80 Egunean“, „Loreak“), arbeitete aber auch mit internationalen Filmemachern wie Omer Oke aus Benin („Querida Bamako“, „La causa de Kripan“), mit dem kubanischen Regisseur Pavel Giroud („Omerta“), dem Franzosen Safy Nebbou („Le cou de la girafe“) und mehrmals mit dem finnischen Filmemacher Rax Rinnekangas („A Journey to Eden“, „Watermarked“, „The last life of Lucifer“, „Theo's House“) zusammen.
Zu seiner Arbeit an „A Journey To Eden“ erklärte der Komponist:
„Für den Score zu ‚Matka Edeniin (A Journey To Eden)‘ wollte ich mich auf die Stille, Texturen und Langsamkeit konzentrieren, also wollte ich mit einer musikalischen Stimme auftreten, die die Möglichkeit bietet, Kontemplation und Meditation zu ermöglichen, um so den Geisteszustand der Künstler zu reflektieren, die sich auf die Reise machen, um Vicente Amestoys Bilderwelten zu entdecken.“

Filmographie:
1986 Zergatik Panpox
1988 Ander und Yul Eine tödliche Freundschaft (Ander Eta Yul)
1991 La gente de la Universal
1991 Loraldia - El tiempo de las flores
1991 Santa Cruz, el cura guerrillero
1992 Como tú quieras (Kurzfilm)
1992 Das Licht des Quittenbaums (El sol del membrillo) (Dokumentation)
1994 Se ha apagado una estrella (Dokumentation)
1997 Todo está oscuro
1998 Mensaka
1999 Blumen aus einer anderen Welt (Flores de otro mundo)
2000 El ladrón de sueños
2000 El otro barrio
2001 Amor, curiosidad, prozak y dudas
2001 Bertzea (Kurzfilm)
2001 Silencio roto
2002 Piedras
2002 Tercero B (Kurzfilm)
2003 Las voces de la noche
2003 Lepokoa (Kurzfilm)
2004 Der Hals der Giraffe (Le cou de la girafe)
2004 En la boca del lobo (Kurzfilm)
2004 Física II (Kurzfilm)
2004 La culpa del alpinista (Kurzfilm)
2004 Las olas (Kurzfilm)
2004 Ostertz (Kurzfilm)
2004 Sahara Marathon (Dokumentation)
2004 Supertramps
2005 Contracuerpo (Kurzfilm)
2005 Dentro (Kurzfilm)
2005 Sintonía (Kurzfilm)
2006 ¿Qué tienes debajo del sombrero? (Dokumentation)
2006 Cristobal Molón
2006 Dunkelblaufastschwarz (AzulOscuroCasiNegro)
2006 Miramar Street (Kurzfilm)
2007 Alumbramiento (Kurzfilm)
2007 Lucio (Dokumentation)
2007 Monstruo (Kurzfilm)
2007 Querida Bamako
2007 Siete mesas de billar francés
2007 Traumalogía (Kurzfilm)
2008 FGM (Kurz-Dokumentation)
2008 Omerta
2008 On the Line (Kurzfilm)
2008 The End (Kurzfilm)
2009 Balenciaga (Dokumentation)
2009 Día de revancha (Short
2009 Gordos - Die Gewichtigen (Gordos)
2009 Liebesspiele (Castillos de cartón)
2009 Pedra, Peixe, Rio (Itamatatiua) (Dokumentation)
2009 Señor X (Kurzfilm)
2010 80 egunean
2010 Algo queda (Kurzfilm)
2010 Perurena
2011 778 - La Chanson de Roland (Dokumentation)
2011 Al final del túnel (Dokumentation)
2011 Cuidadores (Dokumentation)
2011 Infarto con rotura de corazòn (Kurzfilm)
2011 Katmandú, un espejo en el cielo
2011 Matka Edeniin (A Journey To Eden)
2011 Oz (Kurzfilm)
2011 Verbo
2012 Barrura begiratzeko leihoak (Dokumentation)
2012 Chaika
2012 Despierta a las moscas (Kurzfilm)
2012 Encierro 3D: Bull Running in Pamplona (Documentary)
2012 Los mundos sutiles (Dokumentation)
2012 Veden peili
2012 Veneno (Kurzfilm)
2013 Amaren eskuak
2013 El método Arrieta (Dokumentation)
2013 Esbastika bat bidasoan (Dokumentation)
2013 Luciferin viimeinen elämä (The Last Days Of Lucifer)
2014 Aitona Mantangorria (Kurzfilm)
2014 En tierra extraña (Dokumentation)
2014 Fridge (Kurzfilm)
2014 Lasa y Zabala
2014 Loreak
2014 Paulo Coelho - Der Weg des Magiers
2014 Theon talo
2014 Zarautzen erosi zuen (Kurzfilm)
2015 13 dies d'octubre (Fernsehfilm)
2016 El Olivo - Der Olivenbaum
2016 Embarazados
2016 Kalebegiak
2016 Plan de fuga
Playlist:
01. Pascal Gaigne - Del Barrio Al Cielo (El Otro Barrio) - 04:16
02. Pascal Gaigne - Sola En La Ciudad (Piedras) - 04:45
03. Pascal Gaigne - Viajera (Querida Bamako) - 03:24
04. Pascal Gaigne - Azul Oscuro Casi Negro (Azul Oscuro Casi Negro) - 04:48
05. Pascal Gaigne - Remelluri (Matka Edeniin) - 04:13
06. Pascal Gaigne - Noche De Sospechas (80 Egunean) - 03:21
07. Pascal Gaigne - Etoiles … (Solisterrae) - 07:07
08. Pascal Gaigne - Vals De Infar[c]to (Infarto Con Rotura De Corazón) - 03:01
09. Pascal Gaigne - La Abuela (Chaika) - 04:36
10. Pascal Gaigne - Rayos X (Qué Tienes Debajo Del Sombrero?) - 04:02
11. Pascal Gaigne - Mathilde (Le Cou De La Giraffe) - 03:08
12. Pascal Gaigne - Katmandú (Katmandú) - 08:08
13. Pascal Gaigne - Castillos De Cartón (Castillos De Cartón) - 04:25
14. Pascal Gaigne - Gordos (Gordos) - 03:27
15. Pascal Gaigne - An, Mila y Johana (El Sol Del Membrillo) - 07:43
16. Pascal Gaigne - Walking With Klein (Theo's House) - 06:25
17. Pascal Gaigne - Immaterial (The Last Days Of Lucifer) - 03:29
18. Pascal Gaigne - Secrets (Loreak) - 08:10
19. Pascal Gaigne - Suite [excerpt] (Water Marked) - 08:35
20. Pascal Gaigne - Los Mundos Sutiles [Part I] (Los Mundos Sutiles) - 04:50
21. Pascal Gaigne - Las Manos De Mi Madre (Las Manos De Mi Madre) - 03:57
22. Pascal Gaigne - El Olivo Pt. 1 (El Olivo) - 07:49

Montag, 21. November 2016

Playlist #202 vom 27.11.2016 - NEUHEITEN 2016 (6)

Zum letzten, aber immerhin schon sechsten Mal in diesem Jahr stehen in meiner Sendung neue Soundtrack-Veröffentlichungen im Mittelpunkt. Neben bekannten Namen wie Hans Zimmer, James Newton Howard, Mark Isham, Danny Elfman und Alexandre Desplat sind diesmal wieder etliche Komponisten aus der Talentschmiede von Hans Zimmer (Steve Jablonsky, Ramin Djawadi, Lorne Balfe, Henry Jackman, Rupert Gregson-Williams) und einige neue Talente wie Paul Saunderson und Timothy Williams zu hören.

Abel Korzeniowski („Penny Dreadful“) eröffnet den Reigen mit seiner bewegenden Musik zu Tom Fords neuen Thriller-Drama „Nocturnal Animals“, in der eine Galeristin in den Sog eines Roman-Manuskripts ihres Ex-Freundes, von dem sie seit 20 Jahren nichts gehört hat, dessen Geschichte aber ungewöhnlich viele Berührungspunkte mit ihren eigenen Erfahrungen aufweist.
Mit fast schon meditativ-ruhigen Klängen geht es dann weiter. Tindersticks-Gründungsmitglied Dickon Hinchliffe vertonte Ira Sachs‘ Drama „Little Men“, John Swihart das Teenager-Liebesdrama „First Girl I Loved“ und Bill Brown das Thriller-Drama „Desiree“.
Zu den interessanteren Neuentdeckungen zählt der britische Komponist Paul Saunderson, der bereits mit seinen Beiträgen zur MTV-Action-Abenteuer-Serie „The Shannara Chronicles“ demonstriert hat, dass er ebenso in der Welt der Orchester wie in der zeitgenössischen Musik heimisch ist und souverän zwischen akustischen, orchestralen und elektronischen Klängen zu variieren versteht. Vor allem seine langjährige Arbeit als Arrangeur und Programmierer für Ilan Eshkeri („47 Ronin“, „Black Sea“) kommt ihm als eigenständiger Komponist zugute. Nach dem psychologischen Gothic-Horror „The Sleeping Room“ ist er nun mit der Musik zum herzerwärmenden Drama „Starfish“ und zum romantischen Krimi-Drama „100 Streets“ zu hören. Ebenfalls aus England stammt Timothy Williams, der dort die National Film and Television School besucht und bei der BBC gearbeitet hat, mittlerweile aber in Hollywood lebt und arbeitet. Nachdem er zusätzliche Musik zu Tyler Bates‘ Scores wie „300“, „Watchmen“ und „Sucker Punch“ beigesteuert hatte, komponierte er die Filmmusik zu Robert Duvalls Western „Wild Horses“ und hat nun die Soundtracks zu John Moores Cyber-Thriller „I.T.“ mit Pierce Brosnan in der Hauptrolle und zum Columbine-High-School-Drama „I’m Not Ashamed“ veröffentlicht.
Im Gegensatz zu diesen beiden aufstrebenden Newcomern haben sich Ramin Djawadi („Prison Break“), Steve Jablonsky („The Island“), Henry Jackman („Henri 4“) und Rupert Gregson-Williams („Winter‘s Tale“) bereits durch ihren Mentor Hans Zimmer einen Namen machen können und liefern seit Jahren die unterschiedlichsten Arbeiten in Hollywood ab.


Hans Zimmer komponierte zwar das Hauptthema für die Netflix-Serie „The Crown“, die Musik zur Serie kreierte allerdings Rupert Gregson-Williams, der mit Zimmer zuletzt an der Winterromanze „Winter’s Tale“ zusammengearbeitet hatte. Außerdem steuerte er die Musik zu Mel Gibsons biografischen Kriegsfilm-Drama „Hacksaw Ridge“ bei, während Ramin Djawadi das nächste Kapitel in der Videospiel-Reihe „Gears Of War“ aufschlug und Steve Jablonsky Peter Bergs Action-Drama „Deepwater Horizon“ ebenfalls auf lautstarke Weise vertonte.
Maestro Hans Zimmer komponierte zwar auch das wiederum von Ron Howard inszenierte neue Kapitel der Robert-Langdon-Serie – „Inferno“ -, zeigt sich allerdings im Vergleich zu seinen Arbeiten zu „Sakrileg“ und „Illuminati“ recht uninspiriert. Etwas interessanter ist da sein Beitrag zur BBC-Dokumentation „Planet Earth II“ ausgefallen.
Eindringliche Klänge gibt es wieder vom französischen Oscar-Preisträger Alexandre Desplat („The Grand Budapest Hotel“) zu hören. Er komponierte nicht nur die Filmmusik zu Jérôme Salles biografischen Drama „Jacques – Entdecker der Ozeane“ (L’Odyssée) über den französischen Weltenbummler Jacques Cousteau, sondern auch zu Ewan McGregors historischen Drama „Amerikanisches Idyll“.
James Newton Howard hat bereits mit seiner Musik zur „Tribute von Panem“-Trilogie bewiesen, dass er über eine ganze Filmreihe hinweg den hohen Standard bewahren kann, den seine Werke regelmäßig aufweisen. Nun kreierte er eine farbenfrohe Komposition für den Start des auf fünf Teile angelegten Harry-Potter-Spin-offs um den Tierforscher und Sachbuchautor Newt Scamander, das „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling. David Yates, der bereits Regie bei den „Harry Potter“-Filmen 5 bis 8 geführt hatte, entführt in „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ das Publikum ins New York der 1920er Jahre und kreierte ein sehenswertes Fantasy-Abenteuer, dessen Fortsetzungen hoffentlich ebenfalls von Howard stimmungsvoll vertont werden.
Abgerundet wird die Sendung nicht nur von neuen Arbeiten der renommierten Komponisten Brian Tyler, Mark Isham und Danny Elfman, sondern auch einige hörenswerten Scores zu Fernsehfilmen und -serien wie „Outlander“, „Bates Motel“ und „Berlin Station“. Besondere Erwähnung verdienen dabei die Arbeiten von Jeff Beal („House of Cards“), der zu allen neun Verfilmungen von Robert B. Parkers „Jesse Stone“-Reihe mit Tom Selleck in der Hauptrolle die atmosphärisch stimmige Musik beisteuerte und die nun auf der Doppel-CD „Jesse Stone – The Ultimate Collection“ zusammengefasst worden ist, und Max Richters Musik zur dritten Episode („Nosedive“) britischen Netflix-Serie „Black Mirror“. Unter der Regie von Joe Wright („Wer ist Hanna?“, „Anna Karenina“) ist eine satirische Folge auf die „Gefällt mir“-Kultur in den sozialen Netzwerken entstanden. Zur Musik von Max Richter meint klassikakzente.de zum digital veröffentlichten Soundtrack:
„In seinen traumwandlerischen, verhaltenen, abwärtsspiraligen Streichern, den ritardierenden Piano-Arpeggios unter melodischem Lichteinfall erkennt man in der Musik sofort die Handschrift Max Richters. Stellenweise knüpft der 50-jährige Londoner Pianist und Produzent hier nahtlos an sein letztes Langwerk ‚Sleep‘ an, fährt die dramatischeren Passagen mit forschen elektronischen Beats hoch.“ 
Playlist:
01. Abel Korzeniowski - Table For Two (Nocturnal Animals) - 03:23
02. Dickon Hinchliffe - Tribe (Little Men) - 03:29
03. Paul Saunderson - Limbs (Starfish) - 02:59
04. Max Richter - The Journey, Not The Destination (Black Mirror: Nosedive) - 04:36
05. Bill Brown - End Credits (Desiree) - 02:53
06. John Swihart - Sasha Bus Texting (First Girl I Loved) - 03:54
07. Timothy Williams - The Rehearsal (I'm Not Ashamed) - 03:55
08. Timothy Williams - Information Technology (I.T.) - 03:09
09. Ramin Djawadi - Finale (Gears Of War 4) - 03:21
10. Rupert Gregson-Williams - Okinawa Battlefield (Hacksaw Ridge) - 04:00
11. Rupert Gregson-Williams - Government (The Crown - Season 1) - 04:07
12. Hans Zimmer - Venice (Inferno) - 05:45
13. Hans Zimmer - Planet Earth II Suite (Planet Earth II) - 04:32
14. Henry Jackman - A Junkie's Lament (Jack Reacher: Never Go Back) - 03:22
15. Henry Jackman - On To Jerusalem (The Birth Of A Nation) - 06:17
16. Brian Tyler - New Horizons (The Disappointments Room) - 02:50
17. Steve Jablonsky - Hope Is Not A Tactic (Deepwater Horizon) - 03:54
18. Mark Isham - The Trial Of Solomon Grundy (The Accountant) - 04:31
19. Lorne Balfe - Celestial (Magic City: The Art Of The Street) - 05:53
20. Danny Elfman - Riding The Train (The Girl On The Train) - 04:05
21. Chris Bacon - Treehouse (Bates Motel - Volume 2) - 03:58
22. Bear McCreary - The Duel (Outlander - Season 2) - 03:14
23. Jeff Beal - There's Something Else (Jesse Stone: The Ultimate Collection) - 03:28
24. Alexandre Desplat - Last Flight (L'Odyssée) - 04:55
25. Alexandre Desplat - Dawn (American Pastoral) - 03:35
26. Jóhann Jóhannsson - Heptapod B (Arrival) - 03:43
27. James Newton Howard - Newt Says Goodbye To Tina/Jacob's Bakery (Fantastic Beasts And Where To Find Them) - 03:26
28. Reinhold Heil - My Final Message (Berlin Station) - 03:04
29. Atli Örvarsson - Meet Bilal (Bilal: A New Breed of Hero) - 05:16

Sonntag, 6. November 2016

Playlist #201 vom 13.11.2016 - BEST OF (Teil 2)

Nachdem ich die 200. Sendung zum Anlass genommen hatte, einen ganz persönlichen Best-of-Rückblick zu starten, sind nicht nur etliche Komponisten, die mich während der vergangenen dreißig Jahre begleitet und geprägt haben, zu kurz gekommen, sondern auch viele herausragende Werke meiner offensichtlichen Lieblings-Komponisten wie James Newton Howard, Thomas Newman, Graeme Revell, James Horner und Christopher Young. Angereichert mit außergewöhnlichen Arbeiten von weiteren Künstlern wie Klaus Doldinger, Alan Silvestri, Howard Shore, Armand Amar, Howard Shore und anderen, präsentiere auch in der nachfolgenden Sendung einige meiner persönlichen All-Time-Favourites.

Ebenso beeindruckend wie Wolfgang Petersens Eintrittskarte nach Hollywood mit seinem U-Boot-Kriegsdrama „Das Boot“ (1981) fiel auch die Musik von Klaus Doldinger aus, der bereits die bis heute unverkennbare Titelmelodie der Sonntags-Krimi-Reihe „Tatort“ komponiert hatte und dessen Titelmelodie zu „Das Boot“ später von U96 zu einem Disco-Hit (1992) arrangiert worden ist. Christopher Young habe ich in der letzten Sendung bereits mit seinen atmosphärisch gruseligen Arbeiten zu Clive Barkers „Hellraiser“, Bruce Robinsons „Jennifer 8“ und George A. Romeros „The Dark Half“ berücksichtigt, hier ist er ausnahmsweise mit einem sehr lyrischen Stück zu Lasse Halmströms „Schiffsmeldungen“ vertreten, an das sich Carter Burwell mit dem Piano-lastigen „The Trail Of Ed Crane“ zu dem schwarz-weißen Noir-Drama „The Man Who Wasn’t There“ der Coen-Brüder und Thomas Newman mit dem hymnischen „The Rhythm Of The Horse“ zu Robert Redfords „Der Pferdeflüsterer“ anschließt. Newman ist später noch mit dem rhythmisch-verspielten Track „The Ripples Must Be Endless“ aus dem Action-Thriller „Der Plan“ und den verträumt-sphärischen Stücken aus Steven Soderberghs „Side Effects“ und Tate Taylors Antidiskriminierungsdrama „The Help“ zu hören.
Aus der langjährigen Zusammenarbeit zwischen Regisseur Robert Zemeckis und Komponist Alan Silvestri hören wir Auszüge aus „Forrest Gump“ und „Contact“. Ebenso bezeichnend wie fruchtbar erwiesen sich bislang die Kollaborationen zwischen David Cronenberg und Howard Shore (hier abgebildet durch „A Dangerous Method“), Luc Besson und Eric Serra („Léon – Der Profi“), Steven Spielberg und John Williams („Amistad“), Edward Zwick und James Horner („Glory“), Ridley Scott und Hans Zimmer („Gladiator“) sowie zwischen M. Night Shyamalan und James Newton Howard („Lady In The Water“).
Ethnisch angehauchte Klänge gibt es dazu von Armand Amar aus „La Piste“ und „The First Cry“, von Graeme Revell zum Schwarzenegger-Actioner „Collateral Damage“ und David Twohys Science-Ficiton-Hit „Pitch Black“ sowie Hans Zimmers „Beyond Rangoon“ zu hören.
Abgerundet wird das Best-of-Special durch Howard Shores berühmte Musik zu Jonathan Demmes Bestseller-Verfilmung von „Das Schweigen der Lämmer“, James Horners melodiöse Titel aus dem Psycho-Thriller „Fatale Begierde“ und dem Coming-of-Age-Drama „The Chumscrubber“ sowie Shigeru Umebayashis „Farewell No. 1“ aus „House of Flying Daggers“ und Craig Armstrongs Beiträge zu Phillip Noyces Thriller „Der Knochenjäger“ und „Best Laid Plans“.
Playlist:
01. Klaus Doldinger - Titel (Das Boot) - 03:45
02. Christopher Young - Killick-Claw Harbor (The Shipping News) - 03:31
03. Carter Burwell - The Trail Of Ed Crane (The Man Who Wasn't There) - 03:48
04. Thomas Newman - The Rhythm Of The Horse (The Horse Whisperer) - 03:14
05. Alan Silvestri - You Can't Sit Here (Forrest Gump) - 02:25
06. Alan Silvestri - Good To Go (Contact) - 05:11
07. Eric Serra - Noon (Leon) - 04:00
08. Graeme Revell - Journey To Columbia (Collateral Damage) - 04:30
09. Graeme Revell - Race Against The Sun (Pitch Black) - 06:19
10. Howard Shore - Finale (The Silence Of The Lambs) - 04:50
11. Howard Shore - Reflection (A Dangerous Method) - 05:56
12. Armand Amar - Kadjiro And Grace (La Piste) - 04:25
13. Armand Amar - La Rève (The First Cry) - 03:13
14. James Horner - Main Title (Unlawful Entry) - 03:14
15. James Horner - A Call To Arms (Glory) - 03:08
16. John Williams - Crossing (Amistad) - 03:20
17. John Williams - Quiet Moments (Seven Years In Tibet) - 04:21
18. Hans Zimmer - Now We Are Free (Gladiator) - 04:13
19. Hans Zimmer - Waters Of Irrawaddy (Beyond Rangoon) - 03:49
20. Hans Zimmer - Instinct (Green Card) - 03:32
21. Shigeru Umebayashi - Farewell No. 1 (House Of Flying Daggers) - 02:42
22. James Horner - Digging Montage (The Chumscrubber) - 07:00
23. Craig Armstrong - Amelia's Song (The Bone Collector) - 03:22
24. Craig Armstrong - Lissa Montage (Best Laid Plans) - 05:40
25. Thomas Newman - The Ripples Must Be Endless (The Adjustmeant Bureau) - 03:14
26. Thomas Newman - Malingering (Side Effects) - 05:42
27. James Newton Howard - Charades (Lady In The Water) - 05:50
28. Thomas Newman - Ain't You Tired? (The Help) - 06:29

Samstag, 22. Oktober 2016

Playlist #200 vom 30.10.2016 - BEST OF

Das kleine Jubiläum von mittlerweile 200 regulären Sendungen, die seit Februar 2009 durch Radio ZuSa über den Äther gegangen sind, begehe ich mit einem sehr persönlichen Rückblick über einige der schönsten Filmmusik-Arbeiten, die auf mich im Laufe der Jahre einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben.
Natürlich können in dem knapp bemessenen Zwei-Stunden-Rahmen weder alle bedeutenden Komponisten noch eine repräsentative Auswahl ihrer Werke berücksichtigt werden. Deshalb habe ich mich auf eine so persönliche Zusammenstellung beschränkt.

Mein Einstieg in die Filmmusik begann Anfang der 90er Jahre, als ich im Kino bereits im Vorspann einiger Filme ganz bewusst den dazugehörigen Soundtrack wahrgenommen habe. In jenen Jahren standen heute so berühmte Komponisten wie James Newton Howard, Hans Zimmer, Danny Elfman und Christopher Young noch am Anfang ihrer Karriere, aber durch ihre sehr eigenständigen Werke machten sie sich schnell einen Namen in Hollywood.  
James Newton Howard besuchte die Musikschule der University of Southern California, ging dann aber mit Elton John auf Tour und begann Mitte der 80er Jahre für Fernsehfilme und Independent-Produktionen überwiegend elektronische Musik zu komponieren, ehe er von Joel Schumacher in den 1990er Jahren für „Flatliners“ (1990), „Entscheidung aus Liebe“ (1991) und „Falling Down“ (1993) engagiert wurde und zu einem der produktivsten Komponisten in Hollywood wurde. Mittlerweile hat er mit Filmemachern wie Edward Zwick, Christopher Nolan, James Foley, M. Night Shyamalan, Phillip Noyce und Mike Nichols zusammengearbeitet und acht Oscar-Nominierungen erhalten.
Auf immerhin vier Oscar-Nominierungen und über 100 Composer-Credits kommt Danny Elfman, der seit „Pee-wees irre Abenteuer“ (1985) steter Begleiter des exzentrischen Filmemachers Tim Burton ist, aber beispielsweise auch die atmosphärisch eindrucksvolle Musik zu Clive Barkers zweiten Film „Nightbreed“ komponiert hat.
Barkers Regiedebüt „Hellraiser“ vertonte wiederum Christopher Young, der Anfang der 80er Jahre damit begonnen hatte, schlechte Horrorfilme mit seiner ambitionierten Musik aufzuwerten. Mit seinen Scores zu „Nightmare 2“ und Tobe Hoopers „Invasion vom Mars“ machte er sich zunehmend einen Namen als Horror-Komponist. Auch in den vergangenen Jahren blieb er dem Genre treu und lieferte die Soundtracks zu Filmen wie „Erlöse von dem Bösen“, „Sinister“ und „Priest“. Dabei bewies Young bei Produktionen wie „Schiffsmeldungen“, „Rum Diary“, „Creation“ oder „Glück im Spiel“ auch seine Qualitäten in anderen filmischen und musikalischen Genres.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen in dieser Jubiläumssendung vor allem einige Stephen-King-Verfilmungen, von denen vor allem George A. Romeros „Stark – The Dark Half“ (wiederum von Christopher Young vertont) und Fraser C. Hestons „Needful Things“ hervorzuheben sind, aber auch Scott Hicks„Hearts In Atlantis“ und Frank Darabonts „The Green Mile“.
Hierzu lieferte Thomas Newman einen ebenso berührenden Score ab wie zu den Dramen „Road To Perdition“ (wiederum mit Tom Hanks in der Hauptrolle) und „Little Children“.
Jerry Goldsmith, James Horner und Ennio Morricone hätten es sicherlich verdient, mit weit mehr Arbeiten berücksichtigt zu werden, als dies in dieser Sendung geschieht, aber zumindest sollen sie mit jeweils ein bis zwei außergewöhnlichen Werken zumindest erwähnt werden.
Auf der anderen Seite fehlen große Namen wie John Williams, George Delerue oder Henry Mancini, weil sie mich nicht so prägend begleitet haben wie beispielsweise Hans Zimmer, der sowohl mit seinem ersten Oscar-nominierten Score zu „Rain Man“ an dieser Stelle ebenso vertreten ist wie mit seinen starken Werken zu Ridley Scotts „Hannibal“ und Christopher Nolans „Interstellar“. Abgerundet wird die 200. Sendung durch Vangelis und seinen elektronischen Scores zu Ridley Scotts Klassiker „Blade Runner“ und Roger Donaldsons „Die Bounty“, Graeme Revells ethnisch geprägter Musik zur Gothic-Comic-Verfilmung „The Crow“, John Powells meisterhafter Action-Musik zu „Die Bourne Identität“ und schließlich der wirklich schaurigen Musik von John Carpenter und Alan Howarth zu „Fürsten der Dunkelheit“.
Playlist:
01. James Newton Howard - A Good Day To Die (Flatliners) - 01:58
02. Danny Elfman - Main Titles (Nightbreed) - 02:40
03. Christopher Young - Hellbound Heart (Hellraiser) - 05:05
04. Jerry Goldsmith - Ave Satani (The Omen) - 02:31
05. Jonathan Elias - Main Title (Children Of The Corn) - 01:32
06. Elliot Goldenthal - The Pet Sematary (Pet Sematary) - 03:00
07. Patrick Doyle - More Deeds (Needful Things) - 02:23
08. Christopher Young - The Dark Half (The Dark Half) - 04:39
09. Mychael Danna - Summer Vacation (Hearts In Atlantis) - 05:32
10. Hans Zimmer - Avarice (Hannibal) - 03:48
11. Hans Zimmer - Dust (Interstellar) - 05:40
12. Thomas Newman - Just The Feller (Road To Perdition) - 02:44
13. Thomas Newman - Red Over Green (The Green Mile) - 02:57
14. Thomas Newman - Be A Good Boy (Little Children) - 01:42
15. Hans Zimmer & Klaus Badelt - The Angler (The Pledge) - 05:24
16. Christopher Young - Eight To Nine (Jennifer 8) - 02:58
17. Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 06:13
18. Graeme Revell - Last Rites (The Crow) - 03:55
19. James Horner - The Stranger (The Missing) - 03:51
20. Jerry Goldsmith - Betrayal (Under Fire) - 04:20
21. Ennio Morricone - On Earth As It Is In Heaven (The Mission) - 03:48
22. Harry Gregson-Williams - A New World (Kingdom Of Heaven) - 04:21
23. John Powell - At The Bank (The Bourne Identity) - 04:07
24. Hans Zimmer - Leaving Wallbrook/On The Road (Rain Man) - 02:51
25. Vangelis - End Titles (Blade Runner) - 04:57
26. Vangelis - Opening Titles (Mutiny On The Bounty) - 04:15
27. James Newton Howard - Humanity Goes On Trial (Snow Falling On Cedars) - 04:44
28. James Newton Howard - Swimming (Waterworld) - 04:15
29. James Newton Howard - What Are You Asking Me? (The Village) - 06:00
30. John Carpenter & Alan Howarth - Opening Titles (Prince Of Darkness) - 04:11

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Playlist #199 vom 16.10.2016 - FERNANDO VELÁZQUEZ Special

Seit seiner für einen Goya und einen Europäischen Filmpreis 2008 nominierten Musik für das Horrordrama „Das Waisenhaus“ avanciert der spanische Komponist Fernando Velázquez – ähnlich wie seine Landsmänner Roque Banos, Javier Navarrete oder Pascal Gaigne - zu einem aufstrebenden Künstler, dessen Talente mittlerweile auch in Hollywood gefragt sind.
Nach der komödiantischen Horror-Romanze „Stolz und Vorurteil und Zombies“ ist nun das Fantasy-Drama „Sieben Minuten nach Mitternacht“ in den Kinos zu sehen, das – wie bereits „Das Waisenhaus“ - unter der Regie von Juan Antonio Bayona entstand.

Fernando Velázquez erblickte am 22. November 1976 in Getxo, nördlich der baskischen Hauptstadt Bilbao, das Licht der Welt und wuchs in einer Familie auf, die zwar über keinen akademischen musikalischen Background verfügte, aber viel Musik hörte. Er selbst interessierte sich früh für Musik, lernte Gitarre zu spielen und war in mehreren Jugendbands aktiv. Später studierte er Cello, wurde von einigen Orchestern engagiert und studierte schließlich Komposition am Real Conservatorio Superior de Música de Madrid und in Paris.
Seine Karriere als Filmkomponist begann er Ende der 1990er Jahre mit einigen Kurzfilmen, ehe er für Juan Antonio Bayona das international erfolgreiche Horror-Drama „Das Waisenhaus“ musikalisch untermalte. Der spanische Filmemacher inszenierte wieder in Zusammenarbeit mit Velázquez daraufhin das Thriller Drama „The Impossible – Nichts ist stärker als der Wille zu überleben“ (2012), das dem Komponisten eine weitere Goya-Nominierung einbrachte.
Der Film erzählt von einer Familie mit drei Kindern, die ihre Winterferien am sonnigen Strand von Pukhet in Thailand verbringen und durch den schrecklichen Tsunami, der am 26. Dezember 2004 die Gegend verwüstete, getrennt wird.
Velázquez hat dieses Katastrophen-Drama mit einem spannungsreichen Score aus satten Streichern und intimen Violinen- und Pianoklängen ausgestattet, der von einem einfühlsamen Thema und Chor ergänzt wird.
„Das Thema selbst wurde in drei Bereiche aufgeteilt. Der erste konzentriert sich auf die Familie. Der zweite fungiert als eine Brücke zwischen ihnen, wie sie sich einander wiederzufinden versuchen. Und der dritte Teil ist ein Ausbruch von tiefen, wortlosen Emotionen. Das mag ein wenig analytisch klingen, aber ich denke, es ist ziemlich klar, wenn du die Musik hörst“, berichtet Velázquez im Interview mit dem Film Music Magazine. „Als wir mit diesem Thema zufrieden waren, erforschten wir damit den Film. Unsere größte Sorge bestand darin, die richtige Dimension für die Melodie zu finden, um das Beste aus dem Erzählen der Geschichte zu machen, ohne sie zu sehr mit der Musik voranzutreiben, was eine große Versuchung war, weil es überall funktionieren würde, gerade bei den erstaunlichen Bildern.“ 
Durch seine Arbeiten an Filmen wie „Das Waisenhaus“, „Mama“, „Shiver“ und Guillermo del Toros „Crimson Peak“ ist Velázquez vor allem im Horror-Genre aktiv gewesen, doch sieht sich der Komponist nicht mit diesem Genre verheiratet.
„Nun, ich betrachte mich selbst nicht als jemanden, der in der Lage ist, eher Genre-Musik zu machen als jede andere Art von Musik. Tatsächlich erreiche ich die Aufmerksamkeit von einigen Regisseuren wie J.A. Bayona präziser weise durch die Melodien als durch laute Klangfetzen“, erklärt Velázquez im Interview mit Soundtrack.
„Ich bin mir der Gefahr bewusst und hoffe, dass ich demnächst Gelegenheit bekomme, Komödien, Dramen oder andere Arten von Scores zu machen. Wenn diese Genre-Arbeiten gut funktionieren, dann genau wegen ihrer wunderschön-traurig-nostalgischen Seite, wie in ‚Das Waisenhaus‘ oder ‚Julia’s Eyes‘. Nun, beim ‚Devil‘-Score gab es nicht diese gegensätzliche Seite, dafür aber viel Humor. Es muss aber gesagt werden, dass ich mich extrem glücklich schätze, dies für den Lebensunterhalt tun zu können.“
Nachdem Velázquez gerade mit Bayona das Fantasy-Drama „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (2016) mit Liam Neeson und Sigourney Weaver in den Hauptrollen abgeschlossen hat, kommen die beiden vielleicht für ein weiteres „Jurassic Park“-Sequel erneut zusammen, das gerade im Gespräch ist.

Filmographie:
2006: Backwoods - Die Jagd beginnt
2006: El síndrome de Svensson
2007: Das Waisenhaus
2007: Gominolas (Fernseh-Serie)
2007: La zona
2007: Nubes y claros - Rodando 'Bosque de sombras' (TV-Dokumentation)
2007: Wilde Unschuld
2008: An Echo Waiting to Be Heard: Scoring (Video-Dokumentation)
2008: Believe and You Will See: Art Direction (Video-Dokumentation)
2008: Las manos del pianista (Fernsehfilm)
2008: Neophytes: The Director and His Team (Video-Dokumentation)
2008: Sexykiller, morirás por ella
2008: Shiver - Die düsteren Schatten der Angst
2008 When Laura Grew Up: Constructing the Orphanage (Video-Dokumentation)
2009 Garbo: El espía (Dokumentation)
2009 Spanish Movie
2010 Devil: Fahrstuhl zur Hölle
2010 El mal ajeno
2010 Julia's Eyes
2010 Karabudjan (Fernseh-Serie)
2010 The Outlaw - Krieger aus Leidenschaft
2010 Última sesión
2011 Babycall
2011 Cinco metros cuadrados
2012 Hijos de las nubes, la última colonia (Dokumentation)
2012 The Impossible - Nichts ist stärker als der Wille, zu überleben
2013 Das Geheimnis der Murmel-Gang
2013 Der Abenteurer - Der Fluch des Midas
2013 Los últimos días
2013 Mama
2013-2014 Cuéntame un cuento (TV-Serie)
2014 321 días en Michigan
2014 8 Namen für die Liebe
2014 Lo imposible de lo imposible (TV-Dokumentation)
2014 Out of the Dark
2014 Hercules
2015 Colonia Dignidad - Es gibt kein Zurück
2015 Crimson Peak
2015 The Propaganda Game (Dokumention)
2016 Gernika
2016 Sieben Minuten nach Mitternacht
2016 Stolz und Vorurteil & Zombies
2016 Zipi y Zape y la Isla del Capitán
2016 Contratiempo
Playlist:
01. Fernando Velázquez - End Credits (A Monster Calls) - 05:08
02. Fernando Velázquez - Créditos finales (El Orfanato) - 04:40
03. Fernando Velázquez - El corral de comedias (Lope) - 03:47
04. Fernando Velázquez - Ya Me Hago Cargo Yo (El Mal Ajeno) - 05:34
05. Fernando Velázquez - You Promised (Julia's Eyes) - 04:07
06. Fernando Velázquez - Barbie In Love (Sexy Killer) - 01:42
07. Fernando Velázquez - The Campfire (Hercules) - 02:02
08. Fernando Velázquez - Prólogo y ilegada al 'Esperanza' (Zipi y Zape y el Club de la Canica) - 02:55
09. Fernando Velázquez - Gracias por cuidamos (Zipi y Zape y la Isla del Capitan) - 06:14
10. Fernando Velázquez - La manana de la boda (Ocho Apellidos Vascos) - 03:34
11. Fernando Velázquez - Prólogo (El Orfonato) - 02:35
12. Fernando Velázquez - When This Day Arrives (Julia's Eyes) - 03:21
13. Fernando Velázquez - Final (El Mal Ajeno) - 04:51
14. Fernando Velázquez - Tomorrow-Morrow (The Last Days) - 03:37
15. Fernando Velázquez - The Encounter And Main Title (Mama) - 02:52
16. Fernando Velázquez - Shiver (Shiver) - 03:15
17. Fernando Velázquez - A New Home (Mama) - 02:32
18. Fernando Velázquez - End Credits: Garbo's Theme (Garbo, The Spy) - 04:52
19. Fernando Velázquez - Return To Your Ghosts (Crimson Peak) - 03:54
20. Fernando Velázquez - Happy Ending? (Pride and Prejudice and Zombies) - 03:55
21. Fernando Velázquez - He Looked So Happy (The Impossible) - 05:01
22. Fernando Velázquez - Montage (A Monster Calls) - 04:36
23. Fernando Velázquez - El hombre esponja (Concert Suites/Music For Films) - 06:36
24. Fernando Velázquez - I'm Here (Crimson Peak) - 03:01
25. Fernando Velázquez - Bosque de sombras/The Backwoods (Concert Suites/Music For Films) - 02:44
26. Fernando Velázquez - The Truth (A Monster Calls) - 05:01
27. Fernando Velázquez - Aceptas a...? (Ocho Apellidos Vascos) - 03:04
28. Fernando Velázquez - Teresa/Press Office (Gernika) - 02:07
29. Fernando Velázquez - The Impossible End Titles (The Impossible) - 07:50

Samstag, 1. Oktober 2016

Playlist #198 vom 02.10.2016 - BLAKE NEELY Special

Blake Neely zählt zurzeit zu den produktivsten Vertretern seiner Zunft, was vor allem seinem immensen Output im Bereich der Fernsehserien geschuldet ist. Erst kürzlich sind die Soundtracks zu den ersten Staffeln von „Blindspot“, „Supergirl“ und „DC’s Legends of Tomorrow“ veröffentlicht worden, dazu die Musik zur zweiten Staffel von „Flash“ und zum Biopic „Serena“. Grund genug, den in Paris, Texas, geborenen Komponisten, Orchestrator und Autor in einem ausführlichen Special vorzustellen.

Bereits im Alter von vier Jahren begann Neely, am Familien-Piano herumzuspielen. Seine Eltern ermöglichten ihm Unterricht, worauf der Junge seine ersten kleinen Songs komponierte. Als Achtjähriger sah Blake Neely „Star Wars“ und wusste, was er werden wollte. Er spielte Waldhorn im Spielmannszug der High School, übte vor dem Spiegel das Dirigieren zu den Platten von Leonard Bernstein, die er von seinen Eltern bekam, spielte weiter Piano und kaufte sich schließlich ein paar Drums.
Seine ersten Synthesizer bekam Neely mit 14. An der University of Texas in Austin wurde er allerdings nicht für die School of Music mit seinem Klavierspiel akzeptiert. Dafür erhielt er während der Sommerferien am College im Filmmusik Department der Disney Studios einen Job und kam nach seinem Schulabschluss bei Disneys Hollywood Records unter. Zwei Jahre später wechselte er zu Disney Music Publishing und schrieb ab 1996 mehr als 25 Instrumental-Unterrichtsbücher, darunter den Bestseller „Piano for Dummies“. Im selben Jahr begann Neely für seinen Freund und Mentor Michael Kamen zu arbeiten, in 2000 beauftragte ihn Vangelis, sein Album „Mythodea“ zu orchestrieren und zu dirigieren.
Wenig später lernte er Hans Zimmer kennen, für dessen Arbeiten an Filmen wie „The Da Vinci Code“, „The Last Samurai“ und „King Arthur“ er zusätzliche Musik komponierte.
Seinen Durchbruch als eigenständiger Komponist feierte Neely 2002, als Greg Berlanti ihn damit beauftragte, die Musik zur Warner-Television-Serie „Everwood“ zu komponieren. Für das Titelthema erhielt Neely seine erste Emmy-Nominierung. Seither ist die Musik des Texaners in bekannten Serien wie „The Mentalist“, „Brothers & Sisters“ und „Political Animals“ zu hören gewesen, aber auch in Filmen wie „The Case Against 8“, „The Wedding Date“, „Elvis & Annabelle“ und „So spielt das Leben“.
„Meine Arbeitsweise unterscheidet sich nicht darin, ob ich fürs Fernsehen oder Kino schreibe. Wir erzählen eine Geschichte. Im Fernsehen wird nur eine längere Version der Story erzählt, als ein Film präsentieren könnte. Also tendiere ich nicht dazu, kleinere oder kürzere Stücke fürs Fernsehen zu komponieren. Der einzige Unterschied besteht in der Zeit, die ich für jedes Projekt habe. Fürs Fernsehen habe ich fünf bis sieben Tage, um 25 bis 35 Minuten Musik für jede Show zu liefern. Bei einem Film habe ich zwei bis sechs Monate für 40 bis 80 Minuten zur Verfügung“, beschreibt Blake Neely den Unterschied zwischen seiner Film- und Fernseharbeit im Interview mit 8Dio.com. „Was ich aber tue, um die Zeitlücke im Fernsehen zu schließen, ist die Arbeit mit sehr durchdachten Sets an Paletten und Platzhaltern. ‚Arrow‘ verfügt über ein Logic, ProTools und Sampler Template, das sich von ‚The Mentalist‘ oder einer dritten Show unterscheidet.
All meine Standard-Klänge für jede Show – orchestrale Instrumente, Charakter- oder Show-spezifische Sounds – werden geladen und ich sitze da und warte. Ich lade neue Sounds, die speziell für einen besonderen Cue innerhalb der Sequenz, aber meine Standard-Sounds sind fertig. Wenn ich damit beginne, einen Cue zu schreiben, verschwende ich keine Zeit, den Harfen-Sound zu suchen und zu laden, den ich Episode 2 verwendet habe. Ich beginne damit, die gleiche Harfe zu spielen, und passe sie einfach an.“

Filmographie:
2002: Conquest (TV)
2002–2006: Everwood (TV-Serie)
2004: First Daughter – Date mit Hindernissen (First Daughter)
2004: Dr. Vegas (TV-Serie)
2004: Wedding Date (The Wedding Date)
2004–2005: Jack & Bobby (TV-Serie)
2005: Related (TV-Serie)
2006-2007: What About Brian (TV-Serie)
2006–2011: Brothers & Sisters (TV-Serie)
2007: Traveler (TV-Serie)
2007: Masters oft he Heist
2007: Starter for Ten
2007–2008: Ganz schön schwanger (Notes from the Underbelly, TV-Serie)
2008: Eli Stone (TV-Serie)
2008: Der große Buck Howard (The Great Buck Howard)
2008: Surfer, Dude
2008: The Work to Come: A Tribute to Senator Edward Kennedy (Dokumentation)
2008: David McCullough: Painting With Words (Dokumentation)
2008–2015: The Mentalist (TV-Serie)
2009: Elvis & Annabelle
2009-2010: Eastwick (TV-Serie)
2010–2011: My Superhero Family (TV-Serie)
2010: The Pacific (Miniserie)
2010: So spielt das Leben (Life as We Know It)
2011-2012: Pan Am
2011: Love, Wedding, Marriage – Ein Plan zum Verlieben (Love, Wedding, Marriage)
2011: He Has Seen War
2012: Political Animals (TV-Mini-Serie)
seit 2012: Arrow (TV-Serie)
2013: Space Shuttle Columbia: Mission of Hope
2013: The Assassination of President Kennedy
2013: Golden Boy (TV-Serie)
2014: The Case Against 8
2014: The Sixties (TV-Dokumentations-Serie)
2014: Resurrection (TV-Serie)
seit 2014: The Flash (TV-Serie)
2015: Vixen (Webserie)
2015: The Seventies (TV-Dokumentations-Serie)
seit 2015: Supergirl (TV-Serie)
seit 2015: Blindspot (TV-Serie)
seit 2016: DC’s Legends of Tomorrow (TV-Serie)
2016: Serena
Playlist:
01. Blake Neely - Summer (Everwood) - 03:55
02. Blake Neely - Justin's Intervention (Brothers & Sisters) - 02:50
03. Blake Neely - Give Thanks (Jack and Bobby) - 02:35
04. Blake Neely - Everyman Talisman (Eli Stone) - 03:46
05. Blake Neely - Believe (The Mentalist) - 03:30
06. Blake Neely - On The Run (Traveler) - 02:40
07. Blake Neely - Red Umbrella (Elvis & Annabelle) - 03:46
08. Blake Neely - Love Theme (Life As We Know It) - 04:05
09. Blake Neely - Invitation to a Wedding (The Wedding Date) - 04:56
10. Blake Neely - John Adams (David McCullough) - 03:44
11. Blake Neely - Projects Victims (Golden Boy) - 02:50
12. Blake Neely - What It Means (The Case Against 8) - 03:50
13. Blake Neely - Iraq (Space Shuttle Columbia: Mission Of Hope) - 03:23
14. Blake Neely - Storm Coming (Political Animals) - 03:29
15. Blake Neely - Return to Indian Wells (Serena) - 05:40
16. Blake Neely - Birth of the Flash (The Flash - Season 1) - 03:06
17. Blake Neely - Lucid Dreaming (The Flash vs. Arrow - Part I) - 02:59
18. Blake Neely - You Will Do Extraordinary Things (Supergirl - Season 1) - 04:49
19. Blake Neely - The Right Decision (The Flash - Season 2) - 03:47
20. Blake Neely - Sacrifice (Arrow - Season 1) - 04:52
21. Blake Neely - The Man Under The Hood (Arrow - Season 2) - 03:16
22. Blake Neely - Secret Hiding Place (Blindspot -Season 1) - 04:24
23. Blake Neely - Destinies (DC's Legends of Tomorrow - Season 1) - 03:44
24. Blake Neely - Waking Up (Resurrection - Season 1) - 02:11
25. Blake Neely - Someone You Love (Arrow - Season 3) - 03:25
26. Blake Neely - Opening (Everwood) - 05:27
27. Blake Neely - Foreverwood (Everwood) - 03:16
28. Blake Neely - Ink (Blindspot - Season 1) - 03:16
29. Blake Neely - Playing to Exhaustion (Serena) - 05:55
30. Blake Neely - Oliver Queen Suite (Arrow - Season 1) - 09:47

Montag, 12. September 2016

Playlist #197 vom 18.09.2016 - NEUHEITEN 2016 (5)

Auch wenn die letzte Neuheiten-Sendung erst sechs Wochen her ist, ist im Filmmusik-Sommer so viel passiert, dass zwei Stunden kaum ausreichen, die interessanten neuen Soundtracks zu präsentieren. Wir unternehmen mit Ólafur Arnalds eine musikalische Reise nach Island, Lévon Minassian und Armand Armar entführen uns nach Armenien, Pedro Bromfman nach Kolumbien, aber der Großteil der hier und heute präsentierten Soundtracks führt uns nach Hollywood, wo unter anderem aufwändige Remakes der Klassiker „Die glorreichen Sieben“ und „Ben Hur“ ebenso produziert wurden wie die üblichen Action-Thriller, Komödien und Dramen.

Den Auftakt zur heutigen Sendung bildet der isländische Komponist Ólafur Arnalds, der sieben Wochen lang durch sein Heimatland Island reiste und in jeder Woche an einem anderen Ort mit einem anderen Künstler (u.a. mit dem Filmkomponisten Atli Örvarsson, dem Poeten Einar Georg Einarsson und Nanna Bryndís Hilmarsdóttir von Of Monsters And Men) einen Song aufnahm. Nachdem der Künstler seine musikalische Reise, die von Baldvin Z auch auf Film festgehalten wurde, auf der Website www.islandsongs.is dokumentierte, erscheinen die sieben Songs nun auch auf dem CD/DVD-Doppelalbum „Island Songs“.
„Ich möchte immer, dass alles perfekt klingt, aber ich weiß auch, dass Perfektion nicht zwingend für gute Musik notwendig ist“, kommentiert der Künstler die Arbeit an dem Album. „So sind diese Projekte aus einem inneren Kampf mit mir selbst entstanden, aus dem Wunsch, etwas Spontanes und Improvisiertes zu kreieren.“ 
Mit „Orphée“ präsentiert Arnalds Landsmann Jóhann Jóhannsson ebenfalls ein neues Studio-Album, das erste in sechs Jahren. Dabei vereint der Isländer all die vertrauten Facetten seiner früheren Werke, intime Streicher-Quartette, satte Orchester-Arrangements, elektronische Elemente, Chor und Solo-Instrumente wie Piano und Orgel.
„Im Gegensatz zu meinen früheren Alben begann die Arbeit an diesem Album nicht mit einem konzeptuellen oder narrativen Thema, das die Musik zusammenfügt. Stattdessen schien die Musik auf ihre Form, auf ihren Moment zu warten“, erklärt Jóhannsson.
In ähnlichen musikalischen Gefilden wirkt auch Max Richter, der mit „Morgan“ das Regiedebüt von Ridley Scotts Sohn Luke Scott vertont hat. Dabei erinnert vor allem der Main Title an Richters letzte Arbeit „Sleep“, verbindet in dem ätherischen Score wie gewohnt rhythmische elektronische Elemente und orchestrale Elemente zu einem stimmungsvollen Gesamtbild. Elektronische Klänge gibt es aber auch von vielen weiteren Künstlern in dieser Sendung zu hören, so von dem britischen Electro-Act Hybrid, der nach Beiträgen zu Filmen wie „The Equalizer“, „Unstoppable“, „Hercules“ und „Total Recall“ den kompletten Score zum Action-Thriller „Take Down“ beigesteuert hat. Aber auch Brian Reitzell hat zu „Kicks“ ebenso pulsierende Electro-Beats arrangiert wie Ex-Tangerine-Dream-Mitglied Paul Haslinger zur TV-Serie „Halt And Catch Fire“, Craig Armstrong zu dem Biopic „Snowden“ und Atticus Ross zu Steve Hoovers Dokumentation „Almost Holy“.
Gleich mit drei neuen, ebenfalls stark elektronisch geprägten Arbeiten ist der französische Komponist Robin Coudert alias Rob zu hören („Emperdument“, „Made In France“, „Le Bureau des Légendes“).
Und schließlich gibt es mit „The Magnificent Seven“ auch die letzte Arbeit des im vergangenen Jahr bei einem Flugzeugabsturz getöteten James Horner zu hören. Nach dem Ende der Arbeit an „Southpaw“ im Frühjahr 2015 begannen Regisseur Antoine Fuqua und James Horner ihre nächste Zusammenarbeit zu besprechen und kamen zu dem vorläufigen Schluss, dass zwar Elmer Bernsteins klassisches Thema berücksichtigt werden musste, die Musik zur neuen Erzählung von Akira Kurosawas „Die sieben Samurai“ aber moderner klingen musste.
James Horner konnte noch einige Themen komponieren, die sein langjähriger Mitarbeiter Simon Franglen dann in dessen Sinne weitergeführt hat. Von dem großen Miklos Rozsa, der 1959 die epische Musik zum mehrfach Oscar-prämierten „Ben Hur“ komponiere, ließ sich indes Marco Beltrami kaum beeindrucken, als er nun das Remake des russischen Filmemachers Timur Bekmambetov („Wanted“, „Abraham Lincoln Vampirjäger“) zu vertonen hatte. Er kreierte zunächst sehr einfühlsame, von einer Flöte, Violine und zarter Solo-Stimme getragene Klänge, ehe die Action und der Hass einsetzen, was der Musik dramatischere Züge abverlangt.
Gefühlvoll geht es dann mit Oscar-Preisträger Alexandre Desplat und seiner Musik zu Derek Cianfrances („Blue Valentine“) neuen Drama „The Light Between Oceans“ weiter. Dazu gesellen sich Fernando Velázquez‘ epischer Score zu Koldo Serras Kriegs-Drama „Gernika“, Patrick Cassidys irisch gefärbte Musik zur Dokumentation „1916: The Irish Rebellion“ und Dario Marianellis fernöstlich akzentuierte Musik zu dem Animationsfilm „Kubo And The Two Strings“.
Playlist:
01. Ólafur Arnalds - Oldurót (Island Songs) - 04:26
02. Jóhann Jóhannsson - Flight From The City (Orphée) - 06:31
03. Max Richter - Sketch #1 Morgan Main Title (Morgan) - 03:25
04. Brian Reitzell - 606 in the 510 (Kicks) - 04:54
05. Paul Haslinger - It Speaks (Halt And Catch Fire - Seasons 1 & 2) - 04:20
06. Craig Armstrong - Ed Copies Data (Snowden) - 06:21
07. Joel Douek - Investigating (Manhattan Night) - 03:16
08. Mark Kilian - Production In Jeopardy (Honey 3: Dare To Dance) - 03:47
09. Hybrid - Maxwell's House (Take Down) - 03:24
10. Rob - Eperdument Final (Eperdument) - 02:40
11. Rob - Program 291 (Le Bureau des Légendes) - 03:10
12. Rob - Bullet (Made In France) - 03:48
13. Pedro Bromfman - Agent Murphy (Narcos) - 02:25
14. Marco Beltrami - Ben-Hur Theme (Ben-Hur) - 02:48
15. James Horner & Simon Franglen - Takedown (The Magnificent Seven) - 05:50
16. Lévon Minassian & Armand Amar - Oror (Sources) - 04:52
17. Fernando Velázquez - The Consul And Nikolai (Gernika) - 04:46
18. Alexandre Desplat - In God's Hands (The Light Between Oceans) - 04:58
19. Patrick Cassidy - GPO Dublin (1916: The Irish Rebellion) - 04:10
20. Dario Marianelli - Hanzo's Fortress (Kubo And The Two Strings) - 05:46
21. Christopher Lennertz - Enough Is Enough (Bad Moms) - 04:58
22. Daniel Hart - Saying Goodbye (Pete's Dragon) - 05:02
23. Jeff Russo - Dr. Katz (The Night Of) - 03:23
24. Atticus Ross & Leopold Ross - One Block Further (Almost Holy) - 04:57
25. Mark Isham - Adrian Cook (Mechanic: Resurrection) - 04:12
26. Hanan Townshend - Finale, Pt. 2 (The Vessel) - 09:55

Donnerstag, 1. September 2016

Playlist #196 vom 04.09.2016 - WOODY HARRELSON Special

In der Rolle des ehemaligen Siegers der Hungerspiele, Haymitch Abernathy, ist Charakterdarsteller Woody Harrelson eine feste Größe in der erfolgreichen „Tribute von Panem“-Trilogie gewesen. Nun ist der texanische Schauspieler in der Action-Thriller-Komödie „Die Unfassbaren 2“ zu sehen, wo er als Magier Merritt McKinney mit seinen Kollegen auf der Bühne die Tricks eines Technik-Magnaten aufdecken will.

Berühmt geworden ist er als Serienmörder Mickey in Oliver Stones blutigen Thriller-Drama „Natural Born Killers“.
Im Alter von sieben Jahren musste der 1961 im texanischen Midland geborene Woodrow „Woody“ Tracy Harrelson erleben, wie sein Vater wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Er studierte nach dem Abgang von der Highschool, wo er bereits Erfahrungen auf der Theaterbühne gesammelt hatte, Englisch und Schauspiel am Hanover College in Indiana und wurde Mitglied der Studentenverbindung Sigma Chi. Harrelson zog nach New York und fand eine Anstellung als Zweitbesetzung in Neil Simons Broadway-Komödie „Biloxi Blues“.
Während er von 1985 bis 1993 in der erfolgreichen NBC-Sitcom „Cheers“ mitwirkte und 1989 einen Emmy als bester Nebendarsteller in einer Comedy-Serie abräumte, konnte er in Hollywood-Komödien wie „She’s Having A Baby“ (1988), „L.A. Story“ (1991) und „Doc Hollywood“ (1991) erste Leinwanderfahrungen sammeln, ehe er 1992 in „Weiße Jungs bringen’s nicht“ seine erste Hauptrolle bekam. Es folgten weitere Engagements in Adrian Lynes Blockbuster „Ein unmoralisches Angebot“, wo er neben Demi Moore und Robert Redford spielte, in James L. Brooks‘ Komödien-Drama „Geht’s hier nach Hollywood?“ und in der Action-Komödie „Machen wir’s wie Cowboys“, ehe Oliver Stone ihn 1994 als Killer in seinem umstrittenen Meisterwerk „Natural Born Killers“ besetzte.
Seine erste Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller erhielt er für seine Darstellung des Gründers des Erotikmagazin „Hustler“ in Miloš Formans „Larry Flynt – Die nackte Wahrheit“ (1997). Danach verlief Harrelsons Karriere sehr wechselhaft. Neben vielen Nebenrollen und einigen Hauptrollen in kaum bemerkenswerten Filmen wie „Palmetto – Dumme sterben nicht aus“, „EDtv“ und „Knocked Out – Eine schlagkräftige Freundschaft“ war Harrelson auch in Terrence Malicks „Der schmale Grat“ und Stephen Frears‘ „The Hi-Lo Country“ (beide 1998) zu sehen. Er nahm sich eine kleine Auszeit und wirkte in der NBC-Serie „Will & Grace“ (2000) mit, verbrachte seine Zeit auf dem Surfbrett, der Yoga-Matte und der Theaterbühne. Privat engagierte sich der Schauspieler für die Umwelt, Tierrechte und die Legalisierung von Marihuana.
In den letzten Jahren war er sowohl in dem Oscar-prämierten Meisterwerk „No Country For Old Men“ (2007) der Coen-Brüder als auch in der Horror-Komödie „Zombieland“ (2009) und in dem Kriegs-Drama „The Messenger – Die letzte Nachricht“ (2009) zu sehen, wofür er mit einer Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller bedacht worden ist.
In „Rampart“ (2011) spielte er einen außer Kontrolle geratenen Cop, ehe er 2012 dem Cast der „Tribute von Panem“-Filmreihe beitrat. 2014 war er an der Seite von Matthew McConaughey in der abgründigen Cop-Serie „True Detective“ zu sehen. 2016 startet Harrelson nicht nur in „Die Unfassbaren 2“ durch, sondern auch in dem Krimi-Drama „Triple 9“ und in dem Western-Drama „The Duel“.

Filmographie: 
1978: Die Rache der blonden Hexe (Harper Valley P.T.A.)
1985–1993: Cheers (Fernsehserie, 200 Folgen)
1986: American Wildcats (Wildcats)
1987: Die Hexen von Bay Cove (Bay Coven, Fernsehfilm)
1988: She’s Having a Baby
1988: Cool Blue
1988: Mickey’s 60th Birthday (Fernsehfilm)
1988: Killer Instinct (Fernsehfilm)
1990: Disneyland (Fernsehserie)
1990: Mother Goose Rock ’n’ Rhyme
1990: The American Film Institute Presents: TV or Not TV? (Kurzfilm)
1991: L.A. Story
1991: Doc Hollywood
1991: Ted & Venus
1992: Weiße Jungs bringen’s nicht (White Men Can’t Jump)
1993: Ein unmoralisches Angebot (Indecent Proposal)
1993: Cheers: Last Call! (Kurzfilm)
1994: Geht’s hier nach Hollywood? (I’ll Do Anything)
1994: Machen wir’s wie Cowboys (The Cowboy Way)
1994: Natural Born Killers
1995: Money Train
1996: The Sunchaser (Sunchaser)
1996: Kingpin
1996: Larry Flynt – Die nackte Wahrheit (The People vs. Larry Flynt)
1996: Chaos City (Spin City, Fernsehserie)
1997: Welcome to Sarajevo
1997: Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt (Wag the Dog)
1998: Palmetto – Dumme sterben nicht aus (Palmetto)
1998: Ellen (Fernsehserie)
1998: Der schmale Grat (The Thin Red Line)
1998: Hi-Lo Country (The Hi-Lo Country)
1999: Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung (Austin Powers: The Spy Who Shagged Me)
1999: Frasier (Fernsehserie)
1999: EDtv
1999: Knocked Out – Eine schlagkräftige Freundschaft (Play It to the Bone)
2001: American Saint
2001: Will & Grace (Fernsehserie)
2003: Abgezockt! (Scorched)
2003: Hempsters: Plant the Seed (Dokumentarfilm)
2003: Die Wutprobe (Anger Management)
2004: She Hate Me
2004: After the Sunset
2005: The Big White – Immer Ärger mit Raymond (The Big White)
2005: Kaltes Land (North Country)
2005: The Prize Winner of Defiance, Ohio
2006: Robert Altman’s Last Radio Show (A Prairie Home Companion)
2006: A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm (A Scanner Darkly)
2006: Free Jimmy
2007: Nanking
2007: The Walker
2007: No Country for Old Men
2007: The Grand
2007: Battle in Seattle
2008: Transsiberian
2008: Sleepwalking
2008: Semi-Pro
2008: Surfer, Dude
2008: Sieben Leben (Seven Pounds)
2008: Management
2009: The Messenger – Die letzte Nachricht (The Messenger)
2009: Zombieland
2009: 2012
2009: Defendor
2010: Bunraku
2011: Freunde mit gewissen Vorzügen (Friends with Benefits)
2011: Rampart – Cop außer Kontrolle (Rampart)
2012: How to Make Money Selling Drugs (Dokumentation)
2012: Die Tribute von Panem – The Hunger Games (The Hunger Games)
2012: Game Change – Der Sarah-Palin-Effekt (Game Change)
2012: 7 Psychos (Seven Psychopaths)
2013: Die Unfassbaren – Now You See Me (Now You See Me)
2013: Auge um Auge (Out of the Furnace)
2013: Die Tribute von Panem – Catching Fire (The Hunger Games: Catching Fire)
2014: True Detective (Fernsehserie)
2014: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 1)
2015: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 2)
2016: Triple 9
2016: Die Unfassbaren 2 (Now You See Me 2)
2016: The Duel
Playlist:
01. Brian Tyler - 300 Seconds (Now You See Me 2) - 07:25
02. Carter Burwell - Back To The Interstate, Ben Stone (Doc Hollywood) - 02:52
03. John Barry - On The Boat - Diana Prepares (Indecent Proposal) - 03:04
04. Hans Zimmer - Cathy (I'll Do Anything) - 08:07
05. Barry Adamson - Hungry Ants (Natural Born Killers) - 03:11
06. John Rowley - We Can Always See The Same Moon (Defendor) - 03:06
07. Carter Burwell - On To California (Hi-Lo Country) - 04:20
08. Lalo Schifrin - Operation Lola (After The Sunset) - 02:59
09. Carter Burwell - Blood Trail (No Country For Old Men) - 03:55 
10. Teddy Castellucci - River Walk (Anger Management) - 02:35
11. John Frizzell - Main Titles (The Prize Winner of Defiance, Ohio) - 03:23
12. Dickon Hinchliffe - Hartshorn On The Beach (Rampart) - 03:47
13. Dickon Hinchliffe - Acceptance (Out Of The Furnace) - 03:02
14. Gustavo Santaolalla - A Saturday In My Classroom (North Country) - 03:44
15. Peter Gabriel & Nusrat Fateh Ali Khan - Taboo (Natural Born Killers) - 04:22
16. Hans Zimmer - Light (Thin Red Line) - 07:19
17. Christopher Young - Shine On (Sleepwalking) - 07:49
18. James Newton Howard - Healing Katniss (The Hunger Games) - 03:19
19. James Newton Howard - The Tour (The Hunger Games: Catching Fire) - 05:56
20. James Newton Howard - District 12 (The Hunger Games: Mockingjay - Part 1) - 03:23
21. James Newton Howard - Your Favourite Colour Is Green (The Hunger Games: Mockingjay - Part 2) - 02:26
22. Atticus Ross - Ticking Glock (Triple 9) - 06:29
23. Graham Reynolds - Darkly Mix [Jack Dangers] (A Scanner Darkly) - 03:38
24. Brian Tyler - Chess Moves (Now You See Me) - 03:56
25. Angelo Milli - Requiem (Seven Pounds) - 09:51

Montag, 15. August 2016

Playlist #195 vom 21.08.2016 - CYRIL MORIN Special

Eigentlich hat Cyril Morin immer davon geträumt, eine Karriere als Rock-Star zu machen. Doch je öfter der französische Filmliebhaber und Gitarrist ins Studio ging, um Musik für Werbespots und Kurzfilme zu schreiben, desto stärker trieb es ihn zum Film. Mittlerweile kann der musikalisch vielseitig interessierte Musiker, Komponist, Produzent und Filmemacher auf über achtzig Soundtracks zurückblicken, darunter so preisgekrönte Produktionen wie „Samsara“, „Die syrische Braut“ und „Unmistaken Child“.

Mit Beginn seiner Karriere hat Morin nicht nur die Musik zu Spielfilmen, Fernsehserien, Dokumentationen und Kurzfilmen komponiert, sondern auch Alben und Songs für andere Künstler produziert und unter eigenem Namen Alben veröffentlicht. Dabei lässt sich der französische Komponist überhaupt auf kein Genre und musikalischen Stil festlegen. Stattdessen fühlt er sich in der klassischen Musik des 18. Jahrhunderts ebenso zuhause wie in der World Music und der modernen elektronischen Musik.
„Ich habe immer geglaubt, dass wenn ein Komponist des 18. Jahrhunderts Zugang zu dem hätte, was wir heute zur Verfügung haben, würden sie alles verwenden – so wie ich es mache. Ich liebe es, ein klassisches Orchester, traditionelle Instrumente und Electronics miteinander zu kombinieren“, bekannte Morin 2010 in einem Interview mit jackieomedia.
Einen gemeinsamen Nenner gibt es allerdings in Morins Werken. Im Gegensatz zu vielen Produktionen seiner beim Film arbeitenden Kollegen gelingt es ihm, mit seiner Musik eine starke emotionale Tiefe zu kreieren, die sich bereits im Prozess des Komponierens niederschlägt.
„Es ist in etwa so, wie ein Schauspieler zu sein – du gestaltest mit deinem Hintergrund, deiner Lebenserfahrung. Wenn du ein Bild betrachtest, empfängst du etwas und sendest es zurück. Wenn du einen starken Film hast mit einer kraftvollen Geschichte, einem Regisseur und Schauspielern, empfängst du unheimlich viel. Wenn du während eines Films weinst, dann deshalb, weil du etwas bezeugst. Die Arbeit eines Filmkomponisten besteht darin, eine Übersetzung anzufertigen und sie dem Publikum auf richtige Weise zurückzusenden“, erklärte Morin an selber Stelle.
Dieser Ansatz erklärt auch, warum sich gerade Alben wie „Ayurveda“, „Faith Connections“, „Feel Human“, „Silent Mars“ oder „Unmistaken Child“ auch jenseits des – meist - filmischen Kontexts wie konventionelle Musikalben genießen lassen.
„Ich denke immer an das Publikum, und ich bin immer im Theater, wenn ich komponiere.“
So sind seit seinem ersten Film „Flics de choc: Le dernier baroudin“ in 1994 in den vergangenen Jahren so unterschiedliche Soundtracks zu Filmen wie „Samsara“ (2001), „Die syrische Braut“ (2004), „Mein kleines Jerusalem“ (2005), „Söldner der Hölle“ (2005), „Valley Of Flowers“ (2006), „Das auserwählte Kind – Reise ins Herz Tibets“ (2008) und zu den Fernsehserien „Borgia“ (2010) und „Mafiosa – Le Clan“ (2006) ebenso entstanden wie Cyril Morins Solo-Alben „Flood“ (1995), „Western Pansori“ (2002), „Solo Piano“ (2007), „4 String Quartets“ (2007), „The Evolutionist“ (2009), „Contemporary Moments“ (2010) und „Silent Mars“ (2010).
Er produzierte den Song „Paradise“ von Madonnas Album „Music“ sowie Alben für die indische Sängerin Vidya Rao („Song For Shunyata“) und die US-amerikanische Künstlerin Zera Vaughan („The New Seed“). Mittlerweile führt Morin auch Regie. Nach dem Kurzfilm „The Application Café“, den er in der kalifornischen Wüste drehte und der die amerikanischen Mythen thematisierte, entstanden 2013 der politische Thriller „The Activist“ und 2015 das romantische Thriller-Drama „Hacker’s Game“, zu denen er jeweils auch die Musik komponierte.

Filmographie/Diskographie: 
1994: Flics de choc: Le dernier baroud
1995: Flood (Solo-Album)
1999: One Of My Dreams (Solo-Mini-Album)
2002: Western Pansori (Solo-Album)
2001: Samsara – Geist und Leidenschaft (Samsara)
2001: Ayurveda – Art of Being
2004: Die syrische Braut (Ha-Kala Ha-Surit)
2005: Mein kleines Jerusalem (La petite Jérusalem)
2005: Söldner der Hölle (Capitaines des ténèbres)
2005: Le Cavalier du Golestan
2005: Pleure en Silence
2005: Zaina – Königin der Pferde (Zaïna, cavalière de l'Atlas)
2005: Shamelove
2005: Speaking Tree
2006: Autumn
2006: 20 Nächte und ein Regentag (20 nuits et un jour de pluie)
2006: Leila – Die Tochter des Harki (Harkis)
2006: Valley of Flowers
2006: Mafiosa – Le Clan (TV-Serie)
2007: That Day (1 journée)
2007: Späte Entscheidung (La surprise)
2007: Solo Piano (Solo-Album)
2007: 4 String Quartets (Solo-Album)
2008: Das auserwählte Kind – Reise ins Herz Tibets (Unmistaken Child)
2008: Ein schlichtes Herz (Un cœur simple)
2009: Le Cavalier Du Golestan
2009: Cartouche
2009: The Evolutionist
2009: Feel Human (Album-Produktion für NES)
2009: In einem anderen Licht (Sous un autre jour)
2010: Die Reise des Personalmanagers (שליחותו של הממונה על משאבי אנוש)
2010: Louis XI
2010: Silent Mars (Solo-Album)
2010: Borgia (TV-Serie)
2010: Contemporary Moments (Solo-Album)
2011: Playoff
2012: I Do
2013: Zaytoun
2013: Faith Connections (Kumbh Mela)
2013: The Activist
2014: Richelieu
2015: Hacker’s Game
2016: Angry Indian Goddesses

Playlist:
01. Cyril Morin - Kumbh Mela (Faith Connections) - 03:54
02. Cyril Morin - James Carson (The Activist) - 03:19
03. Cyril Morin - Garmsar [Full Mix] (Le Cavalier Du Golestan) - 03:42
04. Cyril Morin - Loise And Soyan (Hacker's Game) - 02:54
05. Cyril Morin - Namaste (Feel Human) - 06:48
06. Cyril Morin - Streets Of Beirut (Zaytoun) - 03:00
07. Cyril Morin - Drops (Flood) - 02:40
08. Cyril Morin - Desert Heat (Qaddafi) - 03:12
09. Cyril Morin - Petra & Mathilde (That Day) - 03:32
10. Cyril Morin - String Quartet No. 1 - Part 2: Moderato (4 String Quartets) - 04:36
11. Cyril Morin - Le Clan [Remix] (Mafiosa - Le Clan) - 04:01
12. Cyril Morin - Fragments Of You (Western Pansori) - 04:36
13. Cyril Morin - La Colonne Repart (Capitaines Des Tenebres) - 03:28
14. Cyril Morin - A Journey To A Distant Land (The Human Resources Manager) - 02:56
15. Cyril Morin - La Promenade de Laura (La Petite Jerusalem) - 02:04
16. Cyril Morin - Bride Theme (The Syrian Bride) - 04:09
17. Cyril Morin - Walking On The Roads (Speaking Tree) - 03:03
18. Cyril Morin - Sacred Choir (Borgia) - 03:18
19. Cyril Morin - First Time Love (Shamelove) - 03:29
20. Cyril Morin - E.D.E.N. (Silent Mars) - 03:54
21. Cyril Morin - The Team (Playoff) - 03:05
22. Cyril Morin - Hanga O Teo (Les Gardiens De Rapa Nui) - 02:36
23. Cyril Morin - The Path (Ayurveda - Art Of Being) - 05:20
24. Cyril Morin - Love Theme (Valley Of Flowers) - 05:06
25. Cyril Morin - Born As Girls (Angry Indian Goddesses) - 04:28
26. Cyril Morin - Selma [Générique Début] (Zaina, Cavalière De L'Atlas) - 02:49
27. Cyril Morin - Across The Mountain (Unmistaken Child) - 02:32
28. Cyril Morin - Remember (One Of My Dreams) - 03:36
29. Cyril Morin - Tashi's Theme (Samsara) - 05:09
30. Cyril Morin - Divya's Theme (Ayurveda - Art Of Being) - 04:14
31. Cyril Morin - Arabian Magic (Cheval Arabe) - 05:06

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