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Sonntag, 29. September 2019

Playlist #276 vom 29.09.2019 - ROB SIMONSEN Special

In nur wenigen Jahren hat sich Rob Simonsen zu einer festen Größe in der Filmmusikszene entwickelt. Nach der langjährigen Zusammenarbeit mit dem renommierten kanadischen Komponisten Mychael Danna an Scores wie „(500) Days of Summer“, „Moneyball“ und „Life of Pi“ hat sich Simonsen längst einen eigenen Namen mit der Filmmusik zu „Für immer Adaline“, „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“, „The Spectacular Now“, „Nerve“ und „Love, Simon“ gemacht und veröffentlicht nun sein erstes Soloalbum „Rêveries“.

Der am 11. März 1978 in St. Louis, Missouri, geborene Rob Simonsen stammt aus einer musikalischen Familie. Seine Großmutter war Gesangslehrerin und brachte ihn früh mit dem Klavier in Berührung. Er nahm Klavierunterricht und begann im Alter von 13 oder 14 Jahren, mit Synthesizern und frühen MIDI-Programmen am Mac zu experimentieren. Am College spielte er in Jazz-Fusion-Bands und komponierte seine eigenen Sachen, war Teil einer Drum’n’Bass-Band und entdeckte schließlich die Filmmusik für sich, wobei ihm die Plattensammlung seiner Eltern mehr als behilflich war. So entdeckte Simonsen seine Liebe zu Pianomelodien, zu Künstlern wie Vangelis, John Barry und John Williams, aber auch zu Jazz, elektronischer wie sinfonischer Musik. Als er schließlich in Plattenläden zu arbeiten begann, begeisterte er sich für Aphex Twin, Steve Reich und Björk. Als er 2003 auf dem Seattle International Film Festival Mychael Danna kennenlernte, der als Gastredner eingeladen war, entwickelte sich eine Freundschaft, die sich nach Dannas Umzug von Toronto nach Los Angeles zu einer Zusammenarbeit, die über das Drama „Eve and the Fire Horse“ (2005) und die Filme „Lonely Hearts Killers“, „Little Miss Sunshine“, „Es begab sich aber zu der Zeit …“ (alle 2006) zu „Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene“, „Das perfekte Verbrechen“, „Könige der Wellen“ (alle 2007), die romantische Komödie „Management“ und den Liebesfilm „(500) Days of Summer“ (beide 2008) führte.
Es folgten Terry Gilliams „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ (2009), „Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“ (2011) und „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ (2012), doch gründete Simonsen bereits 2009 sein eigenes Studio, in dem er zunächst Musik für Independent-Produktionen wie „All Beauty Must Die“ (2010), „Brooklyn Brothers Beat the Best“ (2011), „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ (zusammen mit Jonathan Sadoff), „There Is No Place Like Home – Nichts wie weg aus Ocean City“ (beide 2012), „The Spectacular Now“, „Ganz weit hinten“, „The English Teacher“ (alle 2013) und „Wish I Was Here“ (2014) produzierte.
„Ich versuche immer, meinem inneren Ohr zuzuhören, in Bezug auf das, was man in einem Film zu hören erwartet. Wenn ich einen Film das erste Mal sehe, schaue ich ihn mir ohne jegliche Musik an. Ich lasse meine Augen und Ohren aufweichen und achte nur darauf, etwas zu hören“, beschreibt Simonsen im Interview mit "Pop Disciple" seine musikalische Herangehensweise an ein Filmprojekt. „Ich weiß nicht genau, wie ich es erklären soll, aber ich halte nach Ideen und Inspiration Ausschau. Mein Hirn verbindet die Punkte zu all den Dingen, die ich je gehört habe, so dass es durch Assoziation etwas wachruft. Ich bin mir nicht wirklich sicher, wo all das herkommt, aber ich denke, es war Philip Glass, der sagte: ,Schreiben handelt davon zuzuhören.‘ Ich bin davon wirklich überzeugt. Ich versuche stets, eine Empfindung dafür zu entwickeln, was ich würde hören wollen, wenn ich im Kino sitze und mir einen Film ansehe.“ 
Zusammen mit sechs weiteren Komponisten (wie Joseph Trapanese, Eskmo und Nathan Johnson) gründete Simonsen 2013 die Non-Profit-Organisation The Echo Society, die es sich zum Ziel gemacht hat, in Los Angeles außergewöhnliche audiovisuelle Live-Konzepte zu realisieren. Nachdem Simonsen in den vergangenen Jahren an Filmen wie „Nerve“, „Viral“, „Plötzlich Papa“ (alle 2016), „Abgang mit Stil“, „Begabt – Die Gleichung eines Lebens“, „The House of Tomorrow“, „Mein Bester & Ich“ (alle 2017), „Tully“, „Love, Simon“ und „Der Spitzenkandidat“ (alle 2018) gearbeitet hatte, legt er in diesem Jahr mit dem bei Sony Masterworks erschienen Album „Rêveries“ sein erstes Solo-Album ohne direkten filmischen Bezug vor. Es sind eher die Begegnungen mit Künstlern wie Dustin O’Halloran, Jóhann Jóhannsson, Hauschka und Hildur Guðnadóttir, die Simsonsen den Weg für seine Arbeit an „Rêveries“ geebnet haben. In vier zwei- bis dreiwöchigen Sessions hat er innerhalb eines Jahres wundervolle Kompositionen für Blechbläser, Streicher und Chor geschaffen, die durchaus als musikalische Essenz seines bisherigen musikalischen Wirkens gelten dürfen.
„Es stellt so ziemlich eine Rückkehr zu meinen Wurzeln dar“, erklärt Simonsen, „sitzen und improvisieren, um es emotional und karthagisch zu machen. Ich habe im Voraus nichts skizziert und bin auch nicht aus einer intellektuellen Perspektive darauf gekommen. Es begann damit, ein Gefühl während der Aufnahme zu verfolgen.“ 

Filmographie:
2003: Westender
2004: Two Fisted
2005: Eve and the Fire Horse (mit Mychael Danna)
2005: I Am Llyod Hamlin (Kurzfilm)
2005: Sohni Sapna (Kurzfilm)
2005: Sohni Sapna (Beautiful Dream) (Kurzfilm)
2006: Ken (Kurzfilm)
2007: Storage (Kurzfilm)
2007: Lady Wasteland (Kurzfilm)
2008: Mercenary (Kurzfilm)
2008: The Lutheran (Kurzfilm)
2008: Hit Factor (Fernsehfilm)
2008: 8 (Segment „how can it be?“)
2008: New Amsterdam (Fernsehserie, 8 Episoden)
2008: Management
2009: Born That Way (Kurzfilm)
2009: (500) Days of Summer (mit Mychael Danna)
2009: Looking at Animals (Kurzfilm)
2009: Burden (Kurzfilm)
2009–2010: Dollhouse (Fernsehserie)
2010: Love Etc. (Dokumentarfilm)
2010: All Beauty Must Die (All Good Things)
2010: Blue Bloods – Crime Scene New York (Blue Bloods, Fernsehserie)
2011: Brooklyn Brothers Beat the Best
2011: Love, Lots of It (Kurzfilm)
2012: LOL – Laughing Out Loud
2012: Battleground (Webserie)
2012: Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt (Seeking a Friend for the End of the World)
2012: The Final Member (Dokumentarfilm)
2012: There Is No Place Like Home – Nichts wie weg aus Ocean City (Girl Most Likely)
2013: The Spectacular Now – Perfekt ist jetzt (The Spectacular Now)
2013: Ganz weit hinten (The Way, Way Back)
2013: The English Teacher
2013: Meals Per Hour (Kurzfilm)
2013: Hollywood & Vines (Kurzfilm)
2014: Wish I Was Here
2014: Cover Girl (Kurzfilm)
2014: Chu and Blossum
2014: Foxcatcher
2015: Für immer Adaline (The Age of Adaline)
2015: Stonewall
2015: Im Rausch der Sterne (Burnt)
2015-2018: Life in Pieces (Fernsehserie)
2016: Miss Stevens
2016: The Master Cleanse
2016: Nerve
2016: Viral
2016: Plötzlich Papa (Demain tout commence)
2017: Abgang mit Stil (Going in Style)
2017: Begabt – Die Gleichung eines Lebens (Gifted)
2017: The House of Tomorrow
2017: The Only Living Boy in New York
2017: Mein Bester & Ich (The Upside)
2017: Wer ist Daddy? (Father Figures)
2018: Tully
2018: Fast Color
2018: Alex, Inc. (Fernsehserie)
2018: Love, Simon
2018: Der Spitzenkandidat (The Front Runner)
2019: Captive State
2019: The Friend
2019: In the Time It Takes to Get There (Kurzfilm)
2019: Rêveries (Solo-Album)

Playlist: 
1. Rob Simonsen - Aurore (Rêveries) - 03:55
2. Rob Simonsen - Recognized (Westender) - 06:08
3. Rob Simonsen & Mychael Danna - To the Architect ([500] Days of Summer) - 03:50
4. Rob Simonsen - 2.4 Metres (For Nihon) - 04:16
5. Rob Simonsen - Thunderstorm (Fast Color) - 03:12
6. Rob Simonsen - I'm Sorry I Ruined Your Life (Girl Most Likely / Imogene) - 03:08
7. Rob Simonsen & Jonathan Sadoff - Dodge Walks Home / The Beach (Seeking a Friend for the End of the World) - 03:44
8. Rob Simonsen - The Journey to Acuary (The Final Member) - 03:41
9. Rob Simonsen - My Name is Sutter Keely (The Spectacular Now) - 05:20
10. Rob Simonsen - The Way Way Back (The Way Way Back) - 02:59
11. Rob Simonsen - Olympic Losses (Foxcatcher) - 06:19
12. Rob Simonsen - Danny (Stonewall) - 04:09
13. Rob Simonsen - Hospital Confessions (The Age of Adaline) - 05:15
14. Rob Simonsen - Forward Is the Only Direction We Have (Wish I Was Here) - 03:24
15. Rob Simonsen - Preparation (Burnt) - 03:15
16. Rob Simonsen - Demain tout commence (Demain tout commence) - 04:00
17. Rob Simonsen - Verrazano (Nerve) - 03:10
18. Rob Simonsen - A New World (Viral) - 04:08
19. Rob Simonsen - The Test (Gifted) - 03:33
20. Rob Simonsen - Rat Pack Robbery (Going in Style) - 04:20
21. Rob Simonsen - Ciel (Rêveries) - 04:02
22. Rob Simonsen - Don't Do It (The Only Living Boy in New York) - 03:18
23. Rob Simonsen - Goodbyes (Chu & Blossum) - 05:02
24. Rob Simonsen - Simon and Blue (Love, Simon) - 04:08
25. Rob Simonsen - Infedility (The Front Runner) - 03:43
26. Rob Simonsen - The Phoenix Rises (Captive State) - 03:03
27. Rob Simonsen - All Good Things to the End (All Good Things) - 08:34

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