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Samstag, 3. März 2012

DIE 2. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 02./03.03.2012 - DEXTER Special

Wann immer Blut bei einem Mord geflossen ist, wird der Forensiker Dexter Morgan (Michael C. Hall) an Tatorte berufen, für die das Miami Police Department zuständig ist. Anhand der Blutspritzer kann der Experte oftmals ziemlich genau den Tathergang rekonstruieren. Von seinen ermittelnden Kollegen wird er für seine Fähigkeiten sehr geschätzt, vor allem von seiner Vorgesetzten Lt. Maria Laguerta (Lauren Velez), die wegen ihrer politischen Ambitionen wiederum ihrem eigenen Chef Captain Tom Matthews (Geoff Pierson) ein Dorn im Auge ist. Nur Sergeant James Doakes (Erik King), der eher Anrecht auf Laguertas Posten gehabt hätte, hält Dexter unter besonderer Beobachtung. Und das aus gutem Grund. Doch niemand weiß, dass Dexter Morgan nicht nur Killern auf der Spur ist, sondern selbst ein höchst erfolgreicher Serienkiller ist.

Nachts macht er sich nämlich selbst auf die Jagd nach brutalen Killern. Doch davon ahnt weder Dexters Freundin Rita (Julie Benz), noch seine Stiefschwester Debra (Jennifer Carpenter) etwas. Nur Dexters Pflegevater Harry (James Remar) erkannte früh die besondere Begabung seines Sohnes und half ihm, seinen Killerinstinkt in die richtigen Bahnen zu lenken. Doch als das Miami Police Department einem Serienkiller auf der Spur ist, der seine Leichen ausbluten lässt, einfriert und der Polizei in sauber zersägten Stücken präsentiert, gerät Dexters Leben aus den Fugen. Je näher er sich mit dem sogenannten Kühllaster-Killer befasst, umso bekommt er das Gefühl, dass der Killer von Dexters blutigem Geheimnis weiß. Daneben muss sich Dexter mit dem gerade aus dem Knast entlassenen Noch-Ehemann von Rita, Paul Bennett (Mark Pellegrino), herumschlagen, der so an den Kindern hängt, dass er für die Beziehung zwischen Rita und Dexter zum Problem wird und auch seinen Hang zur Gewalt nicht im Griff hat.
Gerade mal zwölf Folgen umfasst die außergewöhnliche wie erfolgreiche Krimi-Serie, die auf dem Roman "Darkly Dreaming Dexter" von Jeff Lindsay beruht. Michael C. Hall meistert die Gratwanderung zwischen engagierter Laborratte und soziopathischem Killer souverän und gewinnt sofort die Sympathien des Zuschauers. Schließlich bringt er nur Menschen um, die es seiner Ansicht nach verdient haben, und dabei geht er ebenso professionell und effektiv zu Werke wie im Polizeilabor. In der ersten Staffel bildet die Jagd nach dem Kühllaster-Killer den spannenden, roten Faden der Story, doch sie bietet etliche ebenso interessante Nebenstränge. Da ist zum einen die Frage zu beantworten, warum Dexter so ein gefühlloser Killer geworden ist. Hier bieten geschickt eingestreute Rückblenden mit seinem Vater nach und nach Hilfen zur Auflösung des Rätsels. Dann steht die noch frische Beziehung zur allein erziehenden Mutter und Hotelangestellten Rita auf einem problematischen Podest. Und dann gibt es noch die Spannungen innerhalb des Reviers, die stets für das Salz in der (blutigen) Suppe sorgen. Dass neben ungewöhnlich expliziten Gewalt- und Mordszenen auch viel nackte Haut zu sehen ist, rechtfertigt die FSK-18-Freigabe. Neben der straff inszenierten und spannenden Story, den interessanten Protagonisten und der gelungenen Atmosphäre überzeugen bei "Dexter" sowohl die hervorragenden Darsteller, die psychologischen Zwists und der coole Score von Daniel Licht ("Hellraiser: Bloodline", "Soul Survivors") für ein echtes Serien-Highlight mit viel schwarzem Humor.
In der zweiten Staffel hat es Dexter mit seinem hartnäckigen Kollegen Sergeant Doakes zu tun, der es sich nicht nehmen lässt, den Forensiker persönlich zu beschatten. Problematisch wird es für Dexter, als im Hafen gut 30 Leichen auf dem Meeresgrund gefunden werden und die Medien den Killer schnell als "Bay Harbor Metzger" bezeichnet. Das FBI schickt seinen Serienkiller-Experten Agent Lundy (Keith Carradine) nach Miami, in den sich Dexters Stiefschwester und Kollegin Debra  verguckt. Während Dexter auf der einen Seite versucht, die Beweise, die den "Bay Harbor Metzger" mit ihm selbst in Verbindung zu bringen versuchen, verschwinden zu lassen, hat er sich seiner Freundin Rita zuliebe einer Gruppentherapie angeschlossen, um seine angebliche Heroinsucht zu bekämpfen. Seine äußerst attraktive Leidensgenossin Lila (Jaime Murray) wird bald mehr als nur seine persönliche Betreuerin, was seine Beziehung zu Rita auf eine harte Probe stellt.
Statt das erfolgreiche Konzept der ersten Staffel einfach zu wiederholen und Dexter und seine Kollegen einen Killer jagen, dessen Identität auch dem Zuschauer lange unbekannt bleibt, dreht sich in der zweiten Staffel alles um die Frage, wie Dexter den Kopf aus der immer enger werdenden Schlinge befreien kann, die durch den Fund seiner unzähligen Opfer auf dem Meeresgrund geknüpft wurde. Doch daneben entwickeln die zwölf Folgen weitere interessante Handlungsstränge, die Dexters Vergangenheit und die Umstände des Todes seiner Mutter näher aufklären und Dexters Beziehungen zu den beiden unterschiedlich reizvollen Frauen in seinem Leben thematisieren. Und schließlich haben Dexters Kollegen und Vorgesetzte auch ihre Scharmützel und persönlichen wie dienstlichen Probleme auszutragen.
"Dexter" fokussiert sich zwar auf die interessante Persönlichkeit seines Protagonisten, der seine (blut-)dunkle Seite vor seiner Umwelt gut zu verbergen versteht, doch gewährt die Serie auch den Nebendarstellern viel Raum zur Ausgestaltung ihrer Rollen, die allesamt großartig besetzt sind. Neben dem überragenden Michael C. Hall als Dexter, Jennifer Carpenter als seine Schwester Debra, die es noch nicht verwunden hat, mit dem gefürchteten Kühllaster-Killer liiert gewesen zu sein, und Julie Benz als Dexters Freundin Rita sorgen in der zweiten Staffel die Neuzugänge Keith Carradine als FBI-Ermittler und Jaime Murray als femme fatale für zusätzliche Pluspunkte beim Unterhaltungswert. Die perfekte Mischung aus psychologischen Spielchen, blutigen Morden und einer Prise Sex beschert auch der zweiten Staffel einen gleichbleibend hohen Qualitätsstandard.
In den ersten beiden Staffeln hat es sich bereits angedeutet, nun wird es amtlich: Dexter geht nicht nur komplett in seiner Familientarnung auf, sondern wird auch noch Vater und tritt mit seiner Lebensgefährtin Rita vor den Traualtar. Ganz wohl ist dem Blutspritzer-Spezialisten bei dem Miami Police Department bei der Vorstellung natürlich nicht, weil er – wie treue „Dexter“-Fans bereits wissen – nichts dabei empfindet. Noch mehr Unbehagen bereitet ihm allerdings die Tatsache, dass er bei dem Versuch, den Drogenhändler und Killer Freebo seiner gerechten Strafe zuzuführen, einen Unschuldigen tötet – ausgerechnet den Sohn von Staatsanwalt Miguel Prado (Jimmy Smits). Während die Polizei vergeblich nach Freebo fahndet, der für den „Häuter“ gehalten wird, freundet sich ausgerechnet Miguel Prado mit Dexter an und scheint dieselbe Einstellung zu teilen, was die unbürokratische Beseitigung von Kriminellen angeht. Doch Prado geht, kaum dass Dexter ihn in den Kodex eingeweiht hat, bald eigene Wege in der effizienten Strafverfolgung …
Die ersten beiden Staffeln der 2006 erstmals ausgestrahlten Showtime-Serie „Dexter“ gehören zweifellos zum Besten, was das Cop-Serien-Genre seit langem zu bieten hat. Mit einem Angestellten der Polizei, der das Gesetz heimlich in die eigene Hand nimmt und nach außen hin den perfekten Strahlemann gibt und Familie, Freunde, Kollegen und Geliebte hinters Licht führt, hat Roman-Autor Jeff Lindsay, dessen Roman „Des Todes dunkler Bruder“ die Grundlage für die Serie bildet, einen sympathischen Anti-Helden ins Leben gerufen, der von Michael C. Hall perfekt verkörpert wird. So unterhaltsam die dritte Staffel auch wieder geworden ist, die Spannung der vorangegangenen Folgen erreicht dieser Durchlauf nicht. Zwar bringt ein Gesinnungsgenosse diesmal einen neuen Aspekt in die Handlung mit ein, aber birgt dieser Kniff nicht so viele Spannungsmomente, wie man es aus den ersten beiden Staffeln gewohnt gewesen ist, als Dexters Taten kurz davor standen, von der Polizei aufgedeckt zu werden. Auch die persönlichen Probleme von Dexters Kollegen/Schwester wirken nicht mehr so bewegend. Nichtsdestotrotz sorgen die Grundkonstellation, die hervorragenden Darsteller, der coole Score von Daniel Licht, die feinen Bilder und die routinierte Regie nach wie vor für anspruchsvolle Krimiunterhaltung. Höchst unterhaltsam sind auch die bislang veröffentlichten Soundtracks zur Serie, die in den USA bereits in die sechste Runde geht.
Neben den stimmungsvollen Scores von Daniel und Jon Licht sowie dem erinnerungswürdigen Hauptthema von Rolfe Kent sorgen auch verschiedene Songs dafür, Miamis sonniges Klima ins Wohnzimmer zu holen.
Playlist:
1 Rolfe Kent - Dexter Main Title (Dexter – Season 1) - 01:49
2 Daniel Licht - Mother Of All Cannibals (Dexter – Season 2/3) - 03:02
3 Daniel Licht - Voodoo Jailtime (Dexter – Season 1) - 02:59
4 Daniel Licht - The Hunter And The Hunted (Dexter – Season 2/3) - 04:03
5 Raw Artistic Soul feat. Rafael Cortez - Flores Para Ti (Dexter – Season 1) - 05:17
6 Bobi Cespedes - Awoyo (Dexter – Season 4) - 04:11
7 Ray Armando - Con Mi Guaguanco (Dexter – Season 1) - 07:13
8 The Cuban All Star Band - Chan Chan (Dexter – Season 5) - 04:17
9 The Spanish Harlem Orchestra - Liego La Orchestra (Dexter – Season 4) - 06:07
10 Daniel Licht - Don't Be Sorry (Dexter – Season 5) - 03:09
11 Daniel Licht - The Link/Sweet Dreams (Dexter – Season 2/3) - 03:18
12 Daniel Licht - Eulogy/Have A Chance (Dexter – Season 5) - 02:59
13 Daniel Licht - The Perfect Pie/Killing Zoe (Dexter – Season 4) - 03:34
14 Patato - San Francisco Tiene Su Propio Son (Dexter – Season 5) 04:05
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DIE 2. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 02./03.03.2012 - MIAMI VICE Special

Die von Michael Mann („The Insider“, „The Last of the Mohican“) produzierte Cop-Serie „Miami Vice“ zählt auch heute noch zu den wegweisenden und stilbildenden Kreationen in der Fernsehgeschichte. Mit harten Schnitten und schnellen Bildfolgen, pastellfarbener und neongreller Beleuchtung wurde ein Stil geprägt, der den Musikvideos der damaligen Zeit entsprach.

Zwischen 1984 und 1989 wurden insgesamt fünf Staffeln mit insgesamt 111 Folgen ausgestrahlt, die vor allem Sonny-Crockett-Darsteller Don Johnson zu einem Star machten. Mit seinem Partner Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas) räumte Crockett als undercover agierender Cop des Miami Vice Police Squad in der sonnigen Metropole Floridas unter Drogenhändlern, Waffenschmugglern und Geldwäschern auf. Doch nicht nur in der Mode setzten Crockett und Tubbs Zeichen, wenn sie in ihrem Ferrari auf Verbrecherjagd gingen und dekorativ mit Ray-Ban-Sonnenbrillen, Armani-Sakkos mit weißen T-Shirts sowie Lederslippern ohne Socken durch die schillernden Sets am Ocean Drive und im Art-déco-Viertel tobten. Auch musikalisch setzte die Serie Zeichen. Das elektronisch-rhythmische Titelthema von Jan Hammer wurde ein weltweiter Hit, und in der Serie sind immer in jeder Folge oft mehrere angesagte Songs zum Einsatz gekommen, wie die folgende Tracklist aller Songs in den 111 Episoden dokumentiert:
Season 1, Episode 1: Brother's Keeper 
Phil Collins - In The Air Tonight 
Cyndi Lauper - Girls Just Wanna Have Fun 
Rolling Stones - Miss You 
Rockwell - Somebody's Watching Me 
Lionel Richie - All Night Long (All Night) 

Season 1, Episode 2: Heart of Darkness 
The Tubes - She's a Beauty 
John Waite - Missing You 
Devo - Going Under 
George Benson - This Masquerade 

Season 1, Episode 3: Cool Runnin' 
Linton Kwesi Johnson - Reality Dub 
Bob Marley - Jammin 
Augustus Pablo - King Tubby Meets Rockers Uptown 
Wailing Souls - Well of Souls (Feel the Spirit) 

Season 1, Episode 4: Calderone's Return: Part 1 
Russ Ballard - In The Night 
ZZ Top - Tush 
The Pointer Sisters - I'm So Excited 

Season 1, Episode 5: Calderone's Return: Part 2 
Russ Ballard - Voices 
Tina Turner - What's Love Got To Do With It 

Season 1, Episode 6: One Eyed Jack 
Eric Clapton - Wonderful Tonight 
The Pointer Sisters - Jump (For My Love) 
Honeymoon Suite - New Girl Now 

Season 1, Episode 7: No Exit 
Phil Collins - I Don't Care Anymore 
Teddy Pendergrass - Stay With Me 

Season 1, Episode 8: The Great McCarthy 
Lindsey Buckingham - Go Insane 
Steppenwolf - Born To Be Wild 
Rod Stewart - Some Guys Have All The Luck 
Laura Branigan - Self Control 

Season 1, Episode 9: Glades 
The Animals - We Gotta Get Out Of This Place 
INXS - Send A Message 
Tommy Shaw - Girls With Guns 

Season 1, Episode 10: Give a Little, Take a Little 
Tina Turner - You Better Be Good To Me 

Season 1, Episode 11: Little Prince 
Frankie Goes to Hollywood - Relax 
Todd Rundgren - Tiny Demons 
Autograph - Turn Up The Radio 

Season 1, Episode 12: Milk Run 
ZZ Top - Legs 
Pat Benatar - Hit Me With Your Best Shot 

Season 1, Episode 13: Golden Triangle: Part 1 
Dolly Parton - Great Balls of Fire 

Season 1, Episode 14: Golden Triangle: Part 2 
The Blues Project - Catch The Wind 
The Coasters - Poison Ivy 
The Bobbettes - Mr. Lee 

Season 1, Episode 15: Smuggler's Blues 
Glenn Frey - Smuggler's Blues 
Red Rider - Lunatic Fringe 

Season 1, Episode 16: Rites of Passage 
Bob Seger - Come To Poppa 
Rockwell - Change Your Ways 
Foreigner - I Want Know What Love Is 

Season 1, Episode 17: The Maze 
Afrika Bambaataa - Renegades of Funk 
The Police - Tea In The Sahara 

Season 1, Episode 18: Made for Each Other  
Barrett Strong - Money (That's What I Want) 
Elvis Presley - Treat Me Nice 

Season 1, Episode 19: The Home Invaders 
Sheila E. - The Glamorous Life 

Season 1, Episode 20: Nobody Lives Forever 
Booker T. & The MGs - Green Onions 
George Thorogood - Bad To The Bone 
Glenn Frey - New Love 
Red 7 - Heartbeat 

Season 1, Episode 21: Evan 
Peter Gabriel - Rhythm of the Heat 
Peter Gabriel - Biko 
Fashion - You Only Left Your Picture 

Season 1, Episode 22: Lombard 
Millicent Small - My Boy Lollipop 
U2 - Wire 

Season 2, Episode 1: Prodigal Son 
Billy Ocean - Caribbean Queen 
Glenn Frey - You Belong To The City 
Huey Lewis & The News - Do You Believe In Love 
U2 - Pride (In The Name Of Love) 
Neville Brothers - Tell It Like It Is 
Bryan Ferry - Windswept 
Joe Cocker - Many Rivers to Cross 
Go West - Goodbye Girl 
Traffic - Glad 
Lou Reed - Good Night, Ladies 
Phil Collins - Take Me Home 
Fashion - White Stuff 
The System - Pleasure Seekers 

Season 2, Episode 2: Whatever Works 
The Blasters - Dark Night 
ZZ Top - Sharp Dressed Man 
Power Station - Get It On (Bang A Gong) 

Season 2, Episode 3: Out Where the Buses Don't Run 
Dire Straits - Brothers In Arms 
The Who - Baba O'Riley 

Season 2, Episode 4: The Dutch Oven 
Foreigner - Women 
Cleavant Derricks - Love is for Sale (*available on show only) 
David Johansen - King Of Babylon 
Amy Grant - Who To Listen To 

Season 2, Episode 5: Buddies 
Kim Mitchell - Go For A Soda 
Chaka Khan - Own The Night 
Arthur Conley - Sweet Soul Music 

Season 2, Episode 6: Junk Love 
Wang Chung - True Love 
Bryan Ferry - Slave To Love 
Robert Plant - Little By Little 

Season 2, Episode 7: Tale of the Goat 
The Fixx - Phantom Living 
Red Rider - Can't Turn Back 
Todd Rundgren - Flesh 
Nona Hendryx - Transformation 

Season 2, Episode 8: Bushido 
Bryan Ferry - Boys And Girls 
Kate Bush - Hello Earth 

Season 2, Episode 9: Bought and Paid For 
Fleetwood Mac - I'm So Afraid 
Debarge - Rhythm of the Night 
Debarge - You Wear It Well 
Karla Bonoff - Cold Wind Blows (*only available on show) 

Season 2, Episode 10: Back in the World 
The Doors - Break On Through (To The Other Side) 
The Doors - My Eyes Have Seen You 
The Doors - Strange Days 
The Doors - The Spy 
The Doors - The Crystal Ship 
The Doors - I Can't See Your Face In My Mind 
The Doors - Roadhouse Blues 
The Doors - Five to One 

Season 2, Episode 11: Phil The Shil 
Phil Collins - Life is a Rat Race (*only available on show) 
Eric Clapton - Knock on Wood 
Executive Slacks - Nausea 
Stan Ridgway - Pick It Up (Put It In Your Pocket) 

Season 2, Episode 12: Definitely Miami 
Ted Nugent - Angry Young Man 
Godley & Creme - Cry 

Season 2, Episode 13: Yankee Dollar 
Mike & The Mtchanics - Par Avion 
Jimmy Cliff - The Harder They Come 
Russ Ballard - Your Time Is Gonna Come 

Season 2, Episode 14: One Way Ticket 
Pete Townshend - Face The Face 
Mr. Mister - Kyrie 
Wilson Pickett - Mustang Sally 

Season 2, Episode 15: Little Miss Dangerous 
Ted Nugent - Little Miss Dangerous 
Howard Jones - Assault And Battery 
Public Image Ltd. - The Order of Death 
Tom Petty & The Heartbreakers - Here Comes My Girl 

Season 2, Episode 16: Florence Italy 
John Parr - Naughty Naughty 
Jimi Hendrix - Up From The Skies 
Steve Miller Band - Mercury Blues 
Steve Morse - Cruise Missile 

Season 2, Episode 17: French Twist 
Aretha Franklin - Who's Zoomin' Who 

Season 2, Episode 18: The Fix 
Propaganda - P-Machinery 
Madonna - The Gambler 

Season 2, Episode 19: Payback 
INXS - Three Sisters 
Chris Isaak - Dancin' 

Season 2, Episode 20: Free Verse 
Suicidal Tendencies - Institutionalized 
Bruce Cockburn - Maybe The Poet 
Honeymoon Suite - Feel It Again 

Season 2, Episode 21: Trust Fund Pirates 
Randy Newman - Miami 
Simply Red - Heaven 
Lynyrd Skynyrd - That Smell 
INXS - What You Need 
The Pretenders - Space Invader 
Steve Winwood - Still in the Game 
Philip Michael Thomas – La Mirada 

Season 2, Episode 22: Sons and Lovers 
Roger Daltrey - After The Fire 
Phil Collins - Long Long Way To Go 

Season 3, Episode 1: When Irish Eyes Are Crying 
John Lennon - Imagine 
The Pogues - Wild Cats Of Kilkenny 
Patti Labelle & Bill Champlin - Last Unbroken Heart 

Season 3, Episode 2: Stone's War 
Steve Jones - Mercy 
Andy Taylor - When The Rain Comes Down 
Peter Gabriel - Red Rain 
Jackson Browne - Lives In The Balance 

Season 3, Episode 3: Kill Shot 
The Who - Eminence Front
Iggy Pop And The Stooges - Real Wild Child (Wild One) 
Shannon - Do You Wanna Get Away (Bradley D. Hinkle) 
Yello - Desire 
Peter Gabriel - Mercy Street 
Screaming Blue Messiahs - You're Gonna Change 

Season 3, Episode 4: Walk-Alone 
The Damned - In Dolce Decorum 
INXS - Listen Like Thieves 
Run-DMC - Walk This Way 
George Thorogood - Gear Jammer 

Season 3, Episode 5: The Good Collar 
The Pretenders - How Mich Did You Get For Your Soul 
Simply Red - Picture Book 

Season 3, Episode 6: Shadow in the Dark 
Brian Eno - Inland Sea 
Rubén Blades - Tierra Dura 

Season 3, Episode 7: El Viejo 
Bon Jovi - Wanted Dead Or Alive 
Depeche Mode - Fly On The Windscreen
Final Cactus World News - State Of Emergency 

Season 3, Episode 8: Better Living Through Chemistry 
Steppenwolf - Born To Be Wild 
Peter Gabriel - Sledgehammer 
The Champs - Tequila 

Season 3, Episode 9: Baby Blues 
Mike & The Mechanics - Hanging By A Thread 
Joan Armatrading - Love By You 

Season 3 Episode 10: Streetwise 
Don Johnson - Streetwise (*recorded off show) 

Season 3, Episode 11: Forgive Us Our Debts 
Peter Gabriel - We Do What We're Told 
Meat Loaf - Standing On The Outside 

Season 3, Episode 12: Down for the Count: Part 1 
Ratt - Dance 
Steve Winwood - There's A River 

Season 3, Episode 13: Down for the Count: Part 2 
Billy Idol - Don't Need A Gun 
Steve Miller Band - I Want To Make The World Turn Around 
Corey Hart - Blind Faith 
Jimi Hendrix - All Along The Watchtower 

Season 3, Episode 14: Cuba Libre 
Bob Seger & Silver Bullet Band - Miami Kane Gang - Gun Law 

Season 3, Episode 15: Savage 
The Smithereens - Blood And Roses 
The Damned - Anything 
Jefferson Airplane - White Rabbit 

Season 3, Episode 16: Theresa 
Propaganda - Jewel 
The Mission - Wasteland 
Ultravox - Lament 

Season 3, Episode 17: The Afternoon Plane 
Loz Netto - We Touch 
Brian Eno - Two Rapid Formations 

Season 3, Episode 18: Lend Me an Ear 
The Waterboys - Be My Enemy 
Bruce Willis - Respect Yourself 
World Party - The Ballad Of The Little Man 
Peter Himmelman - Climb 

Season 3, Episode 19: Red Tape 
David Bowie - Cat People (Putting Out Fire) 
Thinkman - The Formula 
Thinkman - Best Adventures 
The Alan Parsons Project - Money Talks 
The Alan Parsons Project - Closer To Heaven 

Season 3, Episode 20: By Hooker by Crook 
Steve Winwood - Split Decision 
Simply Red - Holding Back The Years 
Mark Isham - Raffles in Rio 

Season 3, Episode 21: Knock, Knock, Who's There? 
Dire Straits - Ride Across The River 
Bryan Adams - Heat Of The Night 
Shriekback - Underwaterboys 
Grace Jones - The Fashion Show 
Belkis Concepcion - La Vecina 

Season 3, Episode 22: Viking Bikers from Hell 
The Damned - Tightrope Walk 
George Thorogood & The Destroyers - Who Do You Love? 

Season 3, Episode 23: Everybody's in Show Biz 
Chris de Burgh - The Leader 
Chris de Burgh - The Vision 
Chris de Burgh - What About Me 

Season 4, Episode 1: Contempt of Court 
Yello - Call It Love 

Season 4, Episode 2: Amen ... Send Money 
The Hooters - Satellite 
Rank and File - Black Book 

Season 4, Episode 3: Death and the Lady 
Fields of the Nephilim - Vet for the Insane 
Depeche Mode - Never Let Me Down Again 
Depeche Mode - Pleasure, Little Treasure 
The Truth - The Edge of Town 
Naked Prey - The Story Never Ends 

Season 4, Episode 4: The Big Thaw 
Black Uhuru - What Is Life 
Bob Marley - Wake Up and Live 

Season 4, Episode 5: Child's Play 
Robert Cray, Albert Collins & Johnny Copeland - The Dream 
U2 - Race Against Time 

Season 4, Episode 6: God's Work 
The Jesus & Mary Chain - Nine Million Rainy Days 
Love And Rockets - Yin And Yang (The Flowerpot Man)
Book of Love - Modigliani (Requiem Mass) 

Season 4, Episode 7: Missing Hours 
James Brown - Got You (I Feel Good) 
Adrian Belew - Paint The Road 

Season 4, Episode 8: Like a Hurricane 
MCs of Rap - The Domination 
Sheena Easton - When He Shines 
Sheena Easton - I Got You Babe (*recorded off show) 

Season 4, Episode 9: The Rising Sun of Death 
Billy Idol - Flesh For Fantasy (Below The Belt Mix) 
Yello - Si Senor The Hairy Grill 
Yello - Moon On Ice 
The Smiths - Last Night I Dreamt That Someone Loved Me 

Season 4, Episode 10: Love at First Sight 
Love and Rockets - Ball of Confusion 
Stray Cats - Looking for Someone to Love 

Season 4, Episode 11: A Rock and a Hard Place 
Mitch Ryder & The Detroit Wheels - Devil With A Blue Dress On / Good Golly Miss Molly 
Don Henley - Dirty Laundry 
Crowded House - Don't Dream It's Over 

Season 4, Episode 12: The Cows of October 
Elmer Bernstein - Theme from 'The Magnificent Seven' 

Season 4, Episode 13: Vote of Confidence 
Mr. Mister - Stand And Deliver 

Season 4, Episode 14: Baseballs of Death 
MARRS - Pump Up The Volume 
Gene Loves Jezebel - Twenty Killer Hurts 
Big Pig - Breakaway 
Shriekback - Running On The Rocks 

Season 4, Episode 15: Indian Wars 
Yello - Hawaiian Chance 

Season 4, Episode 16: Honor Among Thieves? 
Billy Idol - Sweet Sixteen 
Aerosmith - Rag Doll 

Season 4, Episode 18: Badge of Dishonor 
Underworld - Glory! Glory! 
Payolas - Eyes Of A Stranger 

Season 4, Episode 19: Blood & Roses 
Black - Sweetest Smile 
Tommy Shaw - Dangerous Game 
Iggy Pop - Winners & Losers 

Season 4, Episode 20: A Bullet for Crockett 
Pat Benatar - Diamond Field 

Season 4, Episode 21: Deliver Us from Evil 
Sheena Easton - Don't Turn Your Back 
Sheena Easton - Follow My Rainbow 
Hoagy Carmichae - Lazy Bones 

Season 4, Episode 22: Mirror Image 
Big Pig - Money God 
Tangerine Dream - Alpha Centauri 
Echo & The Bunnymen - Bed Bugs & Ballyhoo 

Season 5, Episode 1: Hostile Takeover 
Underworld – Underneath The Radar 
Toni Childs – Walk And Talk Like Angels 

Season 5, Episode 2: Redemption In Blood 
Tim Truman – Everything Inside Of Me 
Peter Cetera – You Never Listen To Me 
Peter Gabriel & Kate Bush – Don’t Give Up 

Season 5, Episode 3: Heart Of Night 
The Church – Blood Money 
Joe Cocker – The One 
The Cure – Kiss 
Joan Armatrading – Dark Truths 

Season 5, Episode 4: Bad Timing 
Jermaine Stewart – Don’t Talk Dirty To Me 
Iggy Pop – Power And Freedom 
Iggy Pop – Cold Metal 
Hank Williams – I’m So Lonesome I Could Cry 

Season 5, Episode 5: Borrasca 
Pink Floyd – The Dogs Of War 
Sinead O’Connor – I Want Your (Hands On Me) 

Season 5, Episode 6: Line Of Fire 
Ministry – Stigmata 
Iron Maiden – Only The Good Die Young 
Derek and The Dominoes – Layla 

Season 5, Episode 7: Asian Cut 
That Petrol Emotion – Here It Is… Take It! 
The Church – Under The Milky Way 

Season 5, Episode 8: Hard Knocks 
Tom Cochrane and Red Rider – Big League 
Mike + The Mechanics – Nobody’s Perfect 

Season 5, Episode 9: Fruit Of The Poison Tree 
U2 – Desire Robert Plant – Walking Towards Paradise 

Season 5, Episode 10: To Have And To Hold 
Bryan Ferry – Bête Noire 
Chris de Burgh – Carry Me (Like A Fire In Your Heart) 

Season 5, Episode 11: Miami Squeeze 
Chris Rea – Working On It 
Tackhead – Hard Left 

Season 5, Episode 12: Jack Of All Trades 
Only score music by the Swingle Singers 

Season 5, Episode 13: The Cell Within 
Yanni - Keys To Imagination 

Season 5, Episode 14: The Lost Madonna 
Tanita Tikaram – Twist In My Sobriety 
Eric Clapton – She’s Waiting 

Season 5, Episode 15: Over The Line 
The Fixx – I’m Life 

Season 5, Episode 16: Victims Of Circumstance 
Cowboy Junkies – Misguised Angel 
Dead Can Dance - Severance 

Season 5, Episode 17: Freefall 
King Swamp – Year Zero 
Lyle Lovett – Cryin’ Shame 
Don Johnson & Tim Truman – No Way Out 
Glenn Miller Orchestra – Bugle Call Rag
Robert Plant – Ship Of Fools 
Genesis – Land Of Confusion 
Honeymoon Suite – Bad Attitude 
Terry Kath – Tell Me 

Season 5, Episode 18: World Of Trouble 
Alan Parsons Project – Paseo De Gracia 
Gipsy Kings – Inspiration 

Season 5, Episode 19: Miracle Man 
Keine Pop-Musik 

Season 5, Episode 20: Leap Of Faith 
Guns N’Roses – Paradise City 
Tom Tom Club – Kiss Me When I Get Back 
Edie Brickell & The New Bohemians - What I Am 

Season 5, Episode 21: Too Much, Too Late 
Mink DeVille – Mixed Up, Shook Up Girl 
Public Enemy – You Gonna Get Yours

Natürlich sind zu einer so Musik-intensiven Fernsehserie auch einige Soundtracks erschienen, die neben einigen begehrten Tracks von Komponist Jan Hammer vor allem Hits wie „In The Air Tonight“ von Phil Collins, „You Belong To The City“ von Glen Frey, „Better Be Good To Me“ von Tina Turner, „Satellite“ von den Hooters oder „Dirty Laundry“ von Don Henley enthielten.
Erst 2002 veröffentlichte Jan Hammer auf massives Begehren seiner Fans das Doppel-Album „Miami Vice - The Complete Collection“. Dagegen ist die Musik von Tim Truman, der die 5. Staffel vertonte, bislang nicht adäquat veröffentlicht worden.
2006 befand Michael Mann, der mit Werken wie „Collateral“ und „Heat“ selbst zu einem großen Regisseur avanciert ist, „Miami Vice“ fürs Kino zu reaktivieren. Allerdings konnte die Kino-Adaption mit Colin Farrell und Jamie Foxx in den Hauptrollen nur begrenzt überzeugen:
„Man muss diesen Film loben, weil er allen durchschnittlichen Polizeifilm-Mainstream weit in den Schatten stellt. Aber man kann ihn nicht wirklich loben, weil man von einem Michael Mann weitaus mehr erwartet, als das. Alles in allem ist 'Miami Vice' visuell und stilistisch deutlich weniger konsequent, als Manns letzte Filme; selten entfaltet er jenen Rhythmus und Drive, jenen Fluss aus Bildern und Musik, der sich zu einer leichten, jazzigen und dennoch jederzeit konzentrierten Atmosphäre verdichtet, den dieser Regisseur so perfekt beherrscht, wie kein anderer, und die ihn zu einem der wenigen echten Autorenfilmer Hollywoods machen. Auch fehlen alle Augenblicke des Innenhaltens, der puren Schönheit, die in Manns Filmen begeistern können – gerade für Fans des Regisseurs ist der Film eine Enttäuschung. Den Fans der Serie dürfte es nicht viel anders ergehen – was vielleicht weniger schlimm ist. Der Titel ist vor allem ein Label zur Erhöhung der Verkäuflichkeit. Der Dackelblick des überforderten Colin Farrell hat mit Don Johnsons Dreitagebart-Melancholie aber so gar nichts gemein, und Jamie Foxx ist viel zu gut, um den Sidekick zu spielen, zu dem er hier gemacht wird“, meint Rüdiger Suchsland in seiner Rezension auf artechock.de. „Auch versucht Mann erst gar nicht, Stimmung und Welt der 80-er anders als durch einige deutliche Zitate wiederauferstehen zu lassen: Die Pastellfarben sind verschwunden, es dominiert das Schwarz und Blaugrau des Neo-Noir, und wie in Collateral und Heat spielen auch diesmal große Teile bei Nacht. Und wieder geht es um Menschen, bei denen Arbeit und Leben derart miteinander verschmelzen, dass sie beides nicht einmal mehr verwechseln können – Crockett und Tubbs, die beiden undercover-cops und Filmhelden sind, was sie tun. So ist des Regisseurs Handschrift trotz allem deutlich erkennbar, und, wie gesagt, mag dies auch ein schwacher Michael-Mann-Film sein, ist es aber kein schwacher Polizeithriller.“ 
Fans der Serie bleiben also besser bei dem Kult der 80er, der sich damals einer fest definierten Optik unterwarf. Erd- und Rottöne waren strengstens verboten, dafür waren Pink und Türkis angesagt. Um dem jeweiligen Farb-Thema gerecht zu werden, wurde selbst der Hintergrund entsprechend eingefärbt. Eine derartige künstlerische Stringenz erlebt man heutzutage in der Fernsehwelt selten.

Playlist: 
1 Jan Hammer - Miami Vice Theme (Miami Vice: The Complete Collection) - 01:00
2 Jan Hammer - Crockett's Theme (Miami Vice: The Complete Collection) - 03:32
3 Depeche Mode - Fly On The Windscreen (Black Celebration) - 05:19
4 Howard Jones - Assault And Battery (Dream Into Action) - 04:52
5 Yello - Call It Love (Miami Vice III) - 05:04
6 Don Henley - Dirty Laundry (Miami Vice III) - 05:37
7 The Damned - In Dulce Decorum (Miami Vice II) - 04:50
8 Jan Hammer - Columbia (Miami Vice: The Complete Collection) - 02:43
9 Jan Hammer - Evan (Miami Vice) - 03:08
10 Jan Hammer - Rum Cay (Miami Vice: The Complete Collection) - 03:05
11 Bryan Ferry - Windswept (Boys And Girls) - 04:33
12 Shriekback - Underwaterboys (Big Night Music) - 04:50
13 Ultravox - Lament (Lament) - 04:40
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DIE 2. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 02./03.03.2012 - UNDERWORLD (Band) Special

Als Karl Hyde und Rick Smith mit ihren eigenwilligen Frisuren und Kostümen 1983 unter dem Namen Freur mit ihrer ersten Single „Doot Doot“ die Charts eroberten, konnte noch niemand ahnen, dass aus dieser eher kurzlebigen Band mit Underworld eine der erfolgreichsten Electro-Acts des 20. Jahrhunderts entstehen würde. Mit ihrer neuen Best-of-Compilation „1992 – 2012“ legen die beiden innovativen Musiker eine umfassende Retrospektive ab, die auch die Qualitäten unterstreicht, die Underworld für den Soundtrack-Sektor beliebt gemacht hat.

Der Erfolg, den Underworld mit unzähligen Nr.1-Hits in der britischen Indie- und Dance-Szene gehabt haben, zeichnete sich erst in Ansätzen bei Freur ab, deren Debütsingle "Doot Doot" längst zu den Klassikern der 80er New Wave zählt. Doch die beiden zauberhaften Alben, auf denen Freur hinreißend melodiösen Pop mit folkloristischen Zitaten und ausgefeilten Electroszenarien verbanden, spielten CBS nicht genügend Geld ein, was vielleicht daran lag, dass man gerade in Amerika den Namen Freur nicht aussprechen konnte. Nachdem man die Filmmusik für "Underworld" geschrieben hatte, einer erbärmlichen Verfilmung einer Clive-Barker-Kurzgeschichte, legte man sich den Namen Underworld zu und arbeitete an einem neuen Konzept.
"Wir nahmen mit Freur ein weiteres Album auf, das ‚Underworld Bell‘ hieß, aber nicht veröffentlicht wurde", erzählte mir Karl bei einem Interview in Köln. "Wir trafen uns immer zu Workshops in unserem Haus und spielten ein sehr elektronische Set-up ein. Wir saßen uns alle einander im Kreis gegenüber und spielten gleichzeitig elektronische Drums, Synthis und einige Gitarren. Wir nahmen die Musik direkt in Stereo auf. Das genossen wir sehr, und es war die erste Erfahrung in Richtung Underworld. Wir hatten einige Freunde dabei, die sehr von dem Prince-Sound auf Alben wie ‚Dirty Mind‘ angetan und für uns eine Art Katalysator waren."
Für das 88er Underworld-Debüt "Underneath The Radar", das bei Sire erschien, verpflichtete man Rupert Hine als Produzenten, der schon The Fixx, Howard Jones und den Thompson Twins den letzten Schliff verpasste, und knüpfte mit der gleichnamigen Single an den frühen Freur-Erfolg an. Allerdings gab er Underworld auch den Rat, sich auf das zu konzentrieren, was ihnen am Herzen lag, nämlich auf progressive Dance Music. Karl und Rick revanchierten sich später mit entsprechendem Sound auf dem Rupert-Hine-Album "The Deep End", an dem sie mitschrieben und -produzierten. Die Gruppe Underworld löste sich nach "Change The Weather" (1989) auf. Die Phase MK1 wurde beendet. Immerhin tauchten ihre Songs „Underneath The Radar“ und „Glory! Glory!“ in Michael Manns angesagter Fernsehserie „Miami Vice“ auf.
"Wir spielten in Stadien vor 50.000 Leuten als Vorgruppe von Eurythmics und wussten einfach nicht mehr, wer wir waren. Nach der Hälfte der Tour setzten wir uns zusammen und entschieden uns, dass wir so nicht weitermachen konnten. Am Ende der Tour hörten wir dann auf", berichtet der sympathische Sänger und Gitarrist. "Für das zweite Album ‚Change The Weather‘ baten wir um Geld für das Aufnahmestudio, quasi im Voraus um das Geld, das sie sonst für einen Produzenten hätten bezahlen müssen, was sie auch taten. Das war großartig. Als wir die Plattenfirma verließen, taten wir das mit einem Aufnahmestudio. Das ist aber auch notwendig. Wenn man seine Karriere ernst nimmt, muss man ein Studio haben, um 24 Stunden am Tag arbeiten zu können."
Die nachfolgende kreative Pause nutzten Rick und Karl, um als Sessionmusiker u.a. in Debbie Harrys Band und in Prince' Paisley Park-Studio zu arbeiten, nach Veränderungen zu suchen und neue Dinge zu lernen. "In dieser Zeit entschieden Rick und ich, dass wir weitermachen wollten, und zwar mit dem, wozu wir Lust hatten. Wir nahmen Ende '91 einige Platten auf unserem eigenen Label auf, ließen 500 Exemplare pressen und verkauften sie vom Rücksitz unserer Autos. Das war der größte Spaß, den wir je hatten. An das zu glauben, was man macht, zuhause abzumischen, es zu verkaufen und es die Leute kaufen zu sehen, ist phantastisch. Wir trafen die Typen von Junior Boy´s Own und machten unsere Platten ab 1991 mit ihnen. Wir dachten nicht daran, damit Geld zu machen. Wir machten einige TV-Commercials, so dass wir Geld zum Leben hatten und die Musik machen konnten, zu der wir Lust hatten, was wir auch taten. Mittlerweile verdienen wir mehr Geld damit als je zuvor mit einer Major Company."
Damit war der Grundstein für den neuen, treibend pulsierenden Underworld-Sound gelegt. Zusammen mit dem jungen DJ Darren Emerson spielte man die Singles "Mmm... Skyscraper, I Love You", "Rez/Cowgirl" und "Spikee/Dogman Go Woof" ein, die Underworld als Top-Act in der Dance-Szene etablierten.
"Wir wollten mit einem DJ arbeiten. Wie Rupert schon feststellte, machten wir Tanzmusik, ‚body grooves‘, wie er es nannte, und das war das, was wir immer geliebt haben", meint Karl. "Als Rick und ich damals zusammenkamen, liebten wir Kraftwerk und Reggae-Musik und Dub. Wir wollten all diese Dinge zusammenführen. Das waren unsere Wurzeln. Also war es nur natürlich, sich mit jemandem zusammenzutun, der damit ständig zu tun hat, in den Clubs arbeitet. Mittlerweile gibt es dafür eine Szene. Anfang der 80er gab‘s das nicht. Da waren wir eine Popband, die nirgends hinzugehören schien."
Längst haben Karl und Rick ihre schmerzlichen Erfahrungen mit Plattenriesen verdaut und genießen ihre neue Unabhängigkeit. Durch Darren hatten Underworld die Möglichkeit, ihre Musik vorab in den Clubs auf die Reaktionen des Publikums zu testen, so dass der Erfolg des Trios nicht von ungefähr kam. Aber Karl hatte trotzdem noch das Gefühl, die Musik würde eher ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen als denen eines A&R-Managers entsprechen.
"Mittlerweile haben wir eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was gut klingt. Es ist phantastisch, nicht mehr von anderen Meinungen abhängig zu sein, die Musik quasi aus zweiter Hand, durch die Plattenfirma, veröffentlicht zu bekommen. weil es in der ursprünglichen Version nicht im Radio gespielt werden kann. Aber Radio ist nur ein Aspekt des Ganzen; uns hat es nie gekümmert, ob wir im Radio gespielt werden oder nicht. Es ist natürlich schön, wenn wir im Radio oder Fernsehen gespielt werden, aber es nicht schlimm, wenn das nicht passiert. Wir haben ein Underground-Publikum. Das haben wir auch CBS zu erklären versucht. Warner haben es besser verstanden, aber sie wussten nicht, wie man eine Underground-Band promotet."
Karl, der die Dance-Szene wegen ihrer positiven Energie und die Hilfsbereitschaft der Leute untereinander liebt, passte auch seine Lyrics dem veränderten musikalischen Ausdruck an. Waren die Freur-Texte noch von einer surrealen Exzentrizität geprägt, sprudeln Underworld-Lyrics nur vor explodierenden Sinneseindrücken.
"Meine Art, die Lyrics zu schreiben, ist weitaus fragmentierter. Ich sehe die Welt in Fragmenten. Die Essenz eines Ortes besteht für mich aus Informationen, visuellen, hörbaren und jeglichen Informationen, die wir aufnehmen - und nicht nur als zweidimensionale Information, sondern als fünfdimensionale, in der auch Zeit involviert ist. Ich habe angefangen, ähnlich zu schreiben, wie ein Sampler oder Kubist, der die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Ich sammle einzelne Stücke und stelle fest, dass sie über einen eigenen Rhythmus verfügen. Mich interessieren auch einige andere Dinge, z.B. der unmerkliche Missbrauch der englischen Sprache. Sätze werden z.B. auf eine Weise konstruiert, die klassisch falsch, für mich aber irgendwie schön ist, weil dadurch eine andere Bedeutung entsteht." 
So bedeutungsvoll die Texte aber auch sein mögen, die grundlegende Bedeutung von Underworld liegt nach wie vor in ihrer Musik, der man in ihrer hypnotischen Eindringlichkeit nicht zu entrinnen vermag. Mit Darren Emerson veröffentlichten Rick und Karl zunächst unter dem Namen Lemon Interupt zwei Singles, deren Material später maßgeblich in das Album „Dubnobasswithmyheadman“ (1993) einfloss. Rick und Darren produzierten zur gleichen Zeit unter dem Projektnamen Steppin' Razor Remixes für diverse andere Künstler. Außerdem riefen sie das Design- und Kunstprojekt Tomato ins Leben, das außergewöhnliche Werbespots für Kunden wie Nike produzierte und bis heute verantwortlich für das Artwork der Underworld-Releases ist. Durch Tomato wurden Rick, Karl und Darren finanziell unabhängig, die daraufhin den Relaunch von Underworld (Phase MK2) einleiteten und mit dem Album „Dubnobasswithmyheadman“ auf spektakuläre Weise Rock- und Dance-Elemente miteinander verwoben.
Spätestens durch die Verwendung des Tracks „Born Slippy“ auf dem „Trainspotting“-Soundtrack wurden Underworld weltbekannt, was sich in den Verkaufszahlen des nachfolgenden Albums „Second Toughest In The Infants“ (1996) niederschlug. Noch erfolgreicher wurde das Album „Beaucoup Fish“ (1999) von Kritikern und Fans aufgenommen. 2001 wurde der Freur-Hit "Doot Doot" im Film „Vanilla Sky“ mit Tom Cruise verwendet, ist aber nicht auf dem Soundtrack erschienen. Dafür waren Titel wie „Cowgirl“ auf dem Soundtrack zu „Hackers – Im Netz des FBI“ (1996), „Oh“ auf „Lebe lieber ungewöhnlich“ („A Life Less Ordinary“, 1997), „Moaner“ auf „Batman & Robin“ (1997) und „Pearl’s Girl“ auf dem Soundtrack zu „The Saint – Der Mann ohne Namen“ (1997) vertreten.
Als Darren Emerson 2000 die Band verließ, bewegten sich Underworld wieder als Duo auf zunehmend experimentelleres und komplexeres Terrain, was die nächsten Veröffentlichungen wie das Album „A Hundred Days Off“ (2002) und der „River Run Series“ nicht mehr so gut ankommen ließ. Nach einer längeren Veröffentlichungspause folgte 2007 das Album „Oblivion With Bells“, das die Band vor allem in Japan populär machte. Underworld arbeiteten mit dem Filmkomponisten Gabriel Yared an Anthony Minghellas Film „Breaking and Entering“ (2006) und mit John Murphy an dem Soundtrack zum Sci-Fi-Drama „Sunshine“ (2007) und zusammen.
2010 kehrten Underworld mit dem Album "Barking" zurück. Das vergleichsweise melodiös geratene Album wurde von Acts wie Dubfire, Mark Knight & D.Ramirez, High Contrast und Paul van Dyk co-produziert.

Diskographie:
1984: FREUR - Doot Doot
1986: FREUR - Get Us Out Of Here
1988: Underneath The Radar
1989: Change The Weather
1993: Dubnobasswithmyheadman
1996: Second Toughest In The Infants
1999: Beaucoup Fish
2000: Everything, Everything [live]
2002: A Hundred Days Off
2003: Anthology 1992 - 2002
2003: Peel session 2003
2007: Oblivion with Bells
2008: The Bells! The Bells! (Japan only, incl. DVD)
2010: Barking
 Soundtracks:
"Underneath the Radar" + "Glory! Glory!", Miami Vice (Miami Vice, 1988) 
"Promised Land", Wilde Orchidee (Wild Orchid, 1990)
"Cowgirl", Hackers – Im Netz des FBI (Hackers, 1996)
"Born Slippy", Trainspotting - Neue Helden (Trainspotting, 1996)
"Oh", Lebe lieber ungewöhnlich (A Life Less Ordinary, 1997)
"Moaner", Batman & Robin (Batman & Robin, 1997)
"Pearl's Girl", The Saint - Der Mann ohne Namen (The Saint, 1997)
"8 Ball", The Beach (The Beach, 2000)
"Two Months Off" (One Perfect Day, 2004)
"Breaking And Entering", Breaking and Entering – Einbruch & Diebstahl (Breaking and Entering, 2006 - zusammen mit Gabriel Yared)
"Surface of the sun" (Variation of "To Heal") (inofficial Soundtrack to Sunshine, 2007)
"Peggy Sussed", Sunshine (Film) (Sunshine, 2007 - zusammen mit John Murphy)
“Food A Ready”, Vexille (2007)
„Frankenstein: Music From The Play” (2011)

Playlist:
1 Freur - Doot Doot (Vanilla Sky) - 04:02
2 Underworld - Cowgirl (Hackers) - 08:31
3 Underworld - Born Slippy (Trainspotting) - 07:34
4 Underworld - Oh (A Life Less Ordinary) - 05:50
5 Underworld - Two Months Off (One Perfect Day) - 03:58
6 Underworld - Food A Ready (Vexille) - 07:21
7 Underworld - 8 Ball (The Beach) - 08:51
8 Underworld - The Surface Of The Sun (Sunshine) - 03:59
9 Underworld - St. Pancras (Breaking & Entering) - 04:25
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DIE 2. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 02./03.03.2012 - JOHN WILLIAMS Special

Neben Ennio Morricone darf man John Williams getrost als größten noch lebenden Filmkomponisten bezeichnen. Der am 8. Februar 1932 in New Yorks Flushing geborene Komponist hat seit den 70er Jahren die Filmmusik geprägt wie kaum ein anderer. Weltberühmt sind seine Melodien, die er beispielsweise für Steven Spielberg („Der weiße Hai“, „Indiana Jones“), George Lucas („Star Wars“) oder die „Harry Potter“-Reihe geschaffen hat.

Als Sohn eines Orchestermusikers lernte der kleine John bereits im Alter von drei Jahren das Lesen von Noten. Nach dem Umzug seiner Familie von New York nach Los Angeles besuchte Williams die UCLA und studierte bei Mario Castelnuovo-Tedesco Komposition, nach Absolvierung seines Wehrdienstes bei der Air Force an der New Yorker Juilliard School bei Rosina Lhévinne schließlich Klavier. Er arbeitete als Jazz-Pianist und veröffentlichte 1951 seine erste Klaviersonate. Mit seinen Pianokünsten begann auch Williams‘ Filmmusikkarriere. Nach dem 1956 begonnenen Engagement bei Columbia Pictures wechselte John Williams zu 20th Century Fox, wo er die Klavierparts in den Kompositionen von Franz Waxman und Dimitri Tiomkin spielte und gelegentlich hier und da arrangierte, orchestrierte und komponierte. Er schrieb ab 1958 zunächst Musik fürs US-amerikanische Fernsehen, für Western-Serien wie „Wagon Train“, Komödienserien wie „Gilligan’s Island“ und „Bachelor Father“, ehe er mit „Checkmate“ 1960 seinen bis dato größten Erfolg feiern durfte.
Williams komponierte nicht nur erstmals das Hauptthema zu einer Serie, es war auch die erste Veröffentlichung seiner Musik auf Schallplatte. Nachdem Williams mit „The Killers“ seine erste Komposition für ein Fernsehspiel vorgelegt hatte, verpflichtete Irwin Allen ihn für die Serie „Lost In Space“, was den Beginn einer wegweisenden Zusammenarbeit bedeutete. Denn seinen Durchbruch als Filmkomponist durfte John Williams 1972 mit der Musik zu dem von Allen produzierten Katastrophenfilm „Die Höllenfahrt der Poseidon“ feiern.
Dabei war Williams schon zuvor für Film und Fernsehen enorm produktiv gewesen. Seine Karriere als Filmkomponist begann Williams überraschenderweise mit Komödien wie „Bachelor Flat“ (1961), „Gidget Goes To Rome“ (1963) oder „How To Steal A Million“ (1966). 1969 folgte mit der sehr amerikanischen Musik zur William-Faulkner-Verfilmung „The Reivers“ ein erstes Meisterstück, viel Recherche-Aufwand betrieb Williams dann für eine britische Adaption von Brontës „Jane Eyre“, indem er einige Zeit in Yorkshire verbrachte, um sich mit der Gegend und der englischen Musik vertraut zu machen.
Berühmt wurde er schließlich mit der jeweils Oscar®-prämierten Musik zu „Der weiße Hai“ (1975): „Das Hai-Thema, ein stampfendes Ostinato, von tiefen Streichinstrumenten ausgeführt, gehört zu den berühmtesten Stücken der Filmmusik überhaupt“, meint Tony Thomas in „Filmmusik – Die großen Filmkomponisten – ihre Kunst und ihre Technik“ (Heyne, 1995, S. 362). „Wenn die Kamera sich ihren Weg durch das trübe Meer und die unruhigen Seegräser sucht, ist es die Musik, welche die Spannung aufbaut und den Zuschauer mit der Ahnung zu gewärtigenden Schreckens beunruhigt.“ Der nächste Höhepunkt in John Williams‘ Karriere ließ nicht lange auf sich warten. Im März 1977 nahm Williams mit dem London Symphony Orchestra den Soundtrack zu George Lucas‘ „Krieg der Sterne“ auf.
„Erst nach dem letzten Schnitt von ‚Krieg der Sterne‘ wurde deutlich, dass Lucas einen Film geschaffen hatte, dem die notwendigen Kompromisse bei der Produktion kaum anzumerken waren. Er hatte eine Fantasie geschaffen, die filmisch so rein war, dass ihre epische Geschichte kaum auf Texte angewiesen war. Williams zollte diesem Aspekt Tribut, indem er eine Filmmusik schuf, die die Geschichte des Films ganz unabhängig von den Bildern vermittelt. Ein ausschweifendes Thema leitete zu einer Reihe von Charaktermelodien und aussagekräftigen Einsätzen über, die sich an der Wagnerianischen Leitmotivtechnik von Komponisten wie Franz Waxman und Bernard Hermann orientierten“, resümiert Marcus Hearn in „Das Kino des George Lucas“ (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2005, S. 109).
Die langjährige Zusammenarbeit zwischen „Der weiße Hai“-Regisseur Steven Spielberg und John Williams begann 1974 mit „Sugarland Express“. Seitdem komponierte Williams mit Ausnahme von „Die Farbe Lila“ alle Soundtracks zu Spielbergs Filmen. „Catch Me If You Can“ markierte 2002 die 20. Zusammenarbeit zwischen Spielberg und Williams und war die erste Musik des Komponisten für seinen Freund, in der er Jazz-Elemente verwendete. „Die Abenteuer von Tim und Struppi“ stellte bereits das 25. gemeinsame Verwirklichen eines Filmprojekts dar, übrigens für beide der jeweils erste Animationsfilm.
Weitere Meilensteine in der Werksbiographie des Komponisten sind „Schindlers Liste“, die ersten drei „Harry Potter“-Filme und „Die Geisha“. 2009 schrieb Williams die mit einem Emmy ausgezeichnete Titelmusik zur TV-Serie „Great Performances“. Mittlerweile komponiert Williams weniger für die große Leinwand, als mit Orchestern Konzerte zu spielen. So waren seit 2006 nur drei Filmmusiken von ihm zu hören: „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (2008), „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ und ebenfalls für Steven Spielberg die Musik zu „Gefährten“ (beide 2011 und jeweils mit einer Oscar®-Nominierung bedacht).
Wie vielseitig John Williams ist, bewies er allein im Jahre 2005, als er so unterschiedliche Scores wie die dramatische Musik zu „Star Wars: Episode III“, die aufwühlende, teils gruselige Musik zu Spielbergs Remake von „Krieg der Welten“, die elegante Musik zu „Die Geisha“ und die traurige Musik zu „München“ schuf.
„Ich bin der Ansicht, dass es beim Schreiben von Filmmusik besonders darauf ankommt, eine musikalische Atmosphäre zu schaffen, die sich mit dem Film verbindet, und bis zu dem Grad, wie man einen persönlichen Stil oder eine eigene Sprache ausbilden kann, sollte man seine Vielfältigkeit treiben, um in seiner Laufbahn über eine bestimmte Manier hinauszugelangen“, fasste John Williams im Interview mit Tony Thomas sein Erfolgsrezept zusammen („Filmmusik – Die großen Filmkomponisten – ihre Kunst und ihre Technik“, Heyne, 1995, S. 363). 
Sagenhafte 47 Oscar®-Nominierungen kann John Williams bis heute aufweisen, zuletzt für die beiden Steven-Spielberg-Filme „Gefährten“ und „Die Abenteuer von Tim und Struppi“. Gewonnen hat er die Trophäe bislang fünfmal, einmal in der Kategorie „Beste Musik (Adaption)“ für „Anatevka“ (1971) und viermal in der Kategorie „Beste Musik (Original)“ für „Der weiße Hai“ (1975), „Krieg der Sterne“ (1977), „E.T. – Der Außerirdische“ (1982) und „Schindlers Liste“ (1993).
John Williams schrieb 2009 zur Vereidigung Barack Obamas zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten das Quartett „Air and Simple Gifts“, das von Itzhak Perlman (Geige), Yo-Yo Ma (Cello), Gabriela Montero (Klavier) und Anthony McGill (Klarinette) aufgeführt wurde. Darüber hinaus komponierte Williams immer wieder die Fanfaren für Olympische Spiele, so u.a. für die Sommerspiele 1984 in Los Angeles oder die Winterspiele 2002 in Salt Lake City, die Erkennungsmelodie der amerikanischen Nachrichtensendung NBC News und für das DreamWorks SKG-Logo.

Filmographie (Auswahl):
1959: Daddy-O
1960: I Passed for White
1960: Because They’re Young
1961: Geheime Wege (The Secret Ways)
1961: Bachelor Flat
1962: Der König von Hawaii (Diamond Head)
1963: Gidget Goes To Rome
1966: Wie klaut man eine Million? (How to Steal a Million)
1966: None But The Brave
1966: The Time Tunnel
1966: Finger weg von meiner Frau! (Not With My Wife, You Don't!)
1966: Penelope
1966: The Plainsman
1966: The Rare Breed
1967: Das Tal der Puppen (Valley Of The Dolls)
1967: Fitzwilly
1967: A Guide For The Married Man
1968: Heidi (Heidi, TV)
1969: Goodbye, Mr. Chips (Goodbye, Mr. Chips)
1969: Daddy's Gone A-Hunting
1969: Der Gauner (The Reivers)
1970: Jane Eyre – Eine Frau kämpft um ihr Glück (Jane Eyre, TV)
1970: Story Of A Woman
1971: Anatevka (Fiddler On The Roof)
1972: Spiegelbilder (Images)
1972: Die Cowboys (The Cowboys)
1972: Die Höllenfahrt der Poseidon (The Poseidon Adventure)
1972: Pete 'n' Tillie
1973: Zapfenstreich (Cinderella Liberty)
1973: Der Tod kennt keine Wiederkehr (The Long Goodbye)
1973: Der Mann, der die Katzen tanzen ließ (The Man Who Loved Cat Dancing)
1973: The Paper Chase
1974: The Cowboys (TV-Serie)
1974: Sugarland Express (The Sugarland Express)
1974: Erdbeben (Earthquake)
1974: Flammendes Inferno (The Towering Inferno)
1974: Conrack 1975: Der weiße Hai (Jaws)
1975: Im Auftrag des Drachen (The Eiger Sanction)
1976: Schlacht um Midway (Midway)
1976: Familiengrab (Family Plot)
1976: Duell am Missouri (The Missouri Breaks)
1977: Unheimliche Begegnung der dritten Art (Close Encounters of the Third Kind)
1977: Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung (Star Wars: Episode IV – A New Hope)
1977: Schwarzer Sonntag (Black Sunday)
1978: Der weiße Hai 2 (Jaws 2)
1978: Teufelskreis Alpha (The Fury)
1978: Superman
1979: Dracula
1979: 1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood? (1941)
1980: Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück (Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back)
1981: Heartbeeps
1981: Jäger des verlorenen Schatzes (Raiders Of The Lost Ark)
1982: E. T. – Der Außerirdische (E.T. The Extraterrestrial)
1982: Monsignor
1983: Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Star Wars: Episode VI – Return Of The Jedi)
1984: Indiana Jones und der Tempel des Todes (Indiana Jones And The Temple Of Doom)
1984: Menschen am Fluß (The River)
1986: SpaceCamp
1987: Die Hexen von Eastwick (The Witches Of Eastwick)
1987: Das Reich der Sonne (Empire Of The Sun)
1988: Die Reisen des Mr. Leary (The Accidental Tourist)
1989: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Indiana Jones And The Last Crusade)
1989: Geboren am 4. Juli (Born On The Fourth Of July)
1989: Always – Der Feuerengel von Montana (Always)
1990: Stanley & Iris (Stanley And Iris)
1990: Aus Mangel an Beweisen (Presumed Innocent)
1990: Kevin – Allein zu Haus (Home Alone)
1991: Hook (Hook)
1991: JFK – Tatort Dallas (JFK)
1992: Kevin – Allein in New York (Home Alone 2: Lost In New York)
1992: In einem fernen Land (Far And Away)
1993: Jurassic Park (Jurassic Park)
1993: Schindlers Liste (Schindler’s List)
1995: Sabrina (Sabrina)
1995: Nixon (Nixon)
1996: Sleepers (Sleepers)
1997: Rosewood (Rosewood)
1997: Vergessene Welt: Jurassic Park (Lost World – Jurassic Park)
1997: Sieben Jahre in Tibet (Seven Years In Tibet)
1997: Amistad (Amistad)
1998: Seite an Seite (Stepmom)
1998: Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)
1999: Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace) 1999: Die Asche meiner Mutter (Angela’s Ashes)
1999: The Unfinished Journey
2000: Der Patriot (The Patriot)
2001: A. I. – Künstliche Intelligenz (A.I. – Artificial Intelligence)
2001: Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter And The Sorcerer’s Stone)
2002: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Star Wars: Episode II – Attack Of The Clones)
2002: Minority Report (Minority Report)
2002: Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter And The Chamber Of Secrets) 2002: Catch Me If You Can (Catch Me If You Can)
2004: Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter And The Prisoner Of Azkaban) 2004: Terminal (The Terminal)
2005: Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith (Star Wars: Episode III – The Revenge Of The Sith)
2005: Krieg der Welten (War Of The Worlds)
2005: Die Geisha (Memoirs of a Geisha)
2005: München (Munich)
2008: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull)
2011: Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn (The Adventures of Tintin) 2011: Gefährten (War Horse)
Playlist:
1 John Williams - Raider' March (Indiana Jones) - 02:29
2 John Williams - Duel of the Fates (Star Wars - Episode I) - 04:14
3 John Williams - The Chamber of Secrets (Harry Potter and the Chamber of Secrets) - 03:49
4 John Williams - Dance Of the Witches (The Witches of Eastwick) - 04:46
5 John Williams - Main Theme (Jaws) - 02:16
6 John Williams - Adventures on Earth (E.T.) - 10:57
7 John Williams - Becoming A Geisha (Memoires Of A Geisha) - 04:52
8 John Williams - Catch Me If You Can (Catch Me If You Can) - 02:41
9 John Williams - Journey To The Island (Jurassic Park) - 08:51
10 John Williams - Theme From Angela's Ashes (Die Asche meiner Mutter) - 06:18
11 John Williams - End Credits (Stepmom) - 06:17
12 John Williams - A Happy Navorsky Ending! (The Terminal) - 02:47
13 John Williams - Main Theme (Hook) - 04:07
14 John Williams - End Credits (Munich) - 04:06
15 John Williams - The Rebel Fleet, End Title (Star Wars – Episode V) - 06:27
16 John Williams - Love Field: Dallas, November 1963 (Nixon) - 04:51
17 John Williams - Prologue (JFK) - 04:00
18 John Williams - The Early Days, Massapequa, 1957 (Born On The 4th Of July) - 04:59
19 John Williams - Redcoats At The Farm And The Death Of Thomas (The Patriot) - 04:58
20 John Williams - Sierra Leone, 1839 and The Capture Of Cinque (Amistad) - 03:38
21 John Williams - End Credits (Far And Away) - 06:39
22 John Williams - Main Title (Superman) - 04:27
23 John Williams - Seven Years In Tibet (Seven Years In Tibet) - 07:11
24 John Williams - Cadillac Of The Skies (Empire Of The Sun) - 04:58
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DIE 2. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 02./03.03.2012 - KLASSIK IN DER FILMMUSIK

Seit die Bilder 1895 laufen lernten, sind sie von Musik begleitet gewesen. Bereits die ersten Stummfilmvorführungen vor einem größeren Publikum wurden von Klaviermusik begleitet, größere Kinos konnten sich sogar ein Orchester leisten. Durch die Musik wurde nicht nur der hohe Geräuschpegel der Projektoren übertönt, sondern sie erfüllte auch einen erzählerischen Zweck, indem die Grundstimmung der jeweiligen Szene durch Musik verstärkt und typische Handlungselemente mit passenden Standardstücken wie den „Hochzeitsmarsch“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, den „Trauermarsch“ von Frédéric Chopin oder den „Liebestraum“ von Franz Liszt.

„Klassiker und Salonmusik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, für die es regelmäßig Klavierbearbeitungen gab, wenn es nicht von vornherein Klavierkompositionen waren, bilden das Hauptrepertoire. Im Druck erschienen Kompendien, die Musikstücke (‚Cue-Sheets‘) für die Filmillustration enthielten. Eigens für einzelne Filme geschriebene Musik findet sich selten“, heißt es in „Reclams Sachlexikon des Films“ (Reclam, 2007, S. 218). „Spätestens in den 20er Jahren ließen sich also zwei Arten von Filmmusik unterscheiden – diese Differenzierung gilt im Wesentlichen bis heute: die Werkkompilation, die Zusammenstellung unabhängig von der Produktion existierender Kompositionen, die passend zum Filmgeschehen ausgewählt werden, und die originale Filmkomposition, die eigens für einen bestimmten Film geschaffen wird.“
Lange Zeit orientierte sich die Stilistik der meisten Filmkompositionen an die Klassik, Romantik und frühe Moderne an, so dass es wenig verwundert, dass Zitate in der Filmmusik überwiegend auf Werke großer Meister verweisen, wie Gustav Mahlers Satz aus der Fünften Sinfonie in Luchino Viscontis „Tod in Venedig“ (1971) oder Mozarts Klarinettenkonzert in Sydney Pollacks „Jenseits von Afrika“ (1985).
Der 2. Satz aus Mozarts „A-Dur-Klarinettenkonzert“ (KV622) spielt in dem Film insofern eine tragende Rolle, da es das Lieblingsstück der Ich-Erzählerin, der von Meryl Streep dargestellten dänischen Schriftstellerin Tania Blixen ist.
„Musikalisch fungiert Mozarts Musik nicht nur als klingende Liebeserklärung, sondern ebenso als klingende Metapher für eine Art Traumzustand, in den sich die Erzählerin immer wieder selbst hineinversetzt, wenn ihr die raue afrikanische Realität über den Kopf zu wachsen droht“, fasst Simon Büttgenbach in „Einsatz und Verarbeitung klassischer Musik in Filmen“ (Grin, S. 5).
Ähnlich wirkungsvoll setzt Peter Weir klassische Musik in „Der Club der toten Dichter“ ein. Als der neue Lehrer John Keating mit den Internatsjungs ausgelassen Fußball spielt, unterstreicht Beethovens 5. Satz seiner beliebten 9. Symphonie die Atmosphäre der Freude und Ausgelassenheit auf dem Spielfeld, wo die Jungen die straffen Regeln des Internats ausblenden können.
Berühmt ist der Einsatz klassischer Musik vor allem in Stanley Kubricks Meisterwerk „2001 – Odyssee im Weltraum“ mit Richard Strauss‘ „Also sprach Zarathustra“ oder Johann Strauss II mit dem Wiener Walzer „An der schönen blauen Donau“.
Playlist:
1 Wolfgang Amadeus Mozart - Symphony No.25, S.1, KV 183 (Amadeus) - 07:52
2 Dimitri Shostakovich - Waltz No.2 from Jazz Suite (Eyes Wide Shut) - 03:41
3 Giacomo Puccini - Finalmente Mia! (James Bond – Quantum Of Solace) - 05:08
4 Paul Dukas - The Sorcerer's Apprentice (Fantasia) - 09:19
5 Ludwig v. Beethoven - Symphony No.7, S.2 (King's Speech) - 05:03
6 Claude Debussy - Suite Bergmanesque „Claire de Lune“ (Darjeeling Limited) - 04:11
7 J.S. Bach - Cello Suite No.1, Prelude (Master and Commander) - 05:18
8 Richard Wagner - Proloque aus Tristan und Isolde (Melancholia) - 08:08
9 Frédéric Chopin - Nocturne in E minor, Op. 72, No. 1 (Der Pianist) - 06:28
10 Gaetano Donizetti - Una Furtiva Lagrima (Match Point) - 05:22
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