Radio ZuSa

Sonntag, 6. Dezember 2015

Playlist #177 vom 13.12.2015 - ARMAND AMAR Special

Armand Amar war schon in den Vierzigern, als der Autodidakt seinen ersten Soundtrack komponiert hat. Mittlerweile zählt der 1953 in Jerusalem geborene, in Marokko aufgewachsene und in Paris lebende Komponist zu den versiertesten Vertretern seines Genres und bezaubert sein Publikum vor allem durch die harmonische Verbindung von klassischer und elektronischer Musik, verschiedensten Percussions und exotischen Klängen. Nun ist mit „Human“ der Soundtrack zu einer neuen Dokumentation von Yann Arthus-Bertrand erschienen, mit dem Amar bereits an Filmen wie „Home“ und „Planet Ocean“ zusammengearbeitet hat.

Schon seit frühester Kindheit begann sich Armand Amar für Musik zu interessieren und er studierte sowohl die klassische europäische Musik als auch die traditionellen Formen afrikanischer Musik und der des Mittleren Ostens. Seine Faszination für die Verbindung von Musik und körperlicher Performance führte zur Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Choreographen Peter Gross und daraufhin mit verschiedenen Tanzgruppen und Schauspiel-Workshops von Patrice Chéreau und dem Conservatoire National Supérieur.
1994 komponierte Amar den Soundtrack zu Michel Blancs Film „Grosse Fatigue“ und 1997 zur Fernseh-Präsentation von „Miracle a l'Eldorado“. Seinen Durchbruch als Filmkomponist feierte er 2002, als er die Musik zu Costa-Gravas „Der Stellvertreter“ beisteuerte.
„Ich habe es immer genossen, mit anderen kreativen Leuten zusammenzuarbeiten“, verriet Amar im Interview mit Stéphane Lerouge auf seiner Homepage. „Ich liebe das Arbeiten von Angesicht zu Angesicht, ich mag Konfrontationen, sei es mit einem Choreographen, einem Filmemacher oder einem Theater-Regisseur. Ich habe selten für mich allein geschrieben, mit niemandem außer mir zum Reden. Ich bin nicht wirklich daran interessiert, als Einzelner zu arbeiten.“
Zum Film kam Amar eher zufällig, als er durch sein Plattenlabel Long Distance, das er 1994 mit seinem Freund Alain Weber gegründet und sich einen Namen im Bereich traditioneller, klassischer und World Musik gemacht hat, Kontakt zur Produzentin Michèle Ray-Gavras bekam. Während Amar als musikalischer Berater für Tony Gatlifs „Latcho Drom“ tätig gewesen ist, den Ray-Gravas produzierte, gab er ihr und ihrem Ehemann Costa-Gavras einige Aufnahmen, die er fürs Ballett geschrieben hatte.
„Neun Jahre später rief mich Costa-Gavras an und bat mich, ‚Amen.‘ mit Musik zu versorgen, weil er bereits Teile des Films mit der Musik unterlegt hat, die ich ihm gegeben hatte. Nachdem ich den Film gesehen hatte, arbeitete ich einige Tage lang an einigen Entwürfen, um Costa mit einer möglichen Richtung zu versorgen. Seine Reaktion war unvergesslich: ‚Sorry, aber das ist überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt habe!‘
Später habe ich realisiert, warum; erstens wollte er überhaupt nicht viel Musik, sondern er wollte sie nur sehr sparsam einsetzen; zweitens wollte er jeglichen Pathos vermeiden, jegliche schwebende lyrische Passage. Er brauchte etwas Distanz. Das tatsächliche Thema des Films ist Verantwortung, nicht wie es zum Holocaust kam. Mit seinem Rat im Hinterkopf machte ich mich an einer kompletten Überarbeitung des Scores, seinen dahinter liegenden Absichten, seiner Ästhetik.“ (ebd.)
Seit seiner Arbeit an „Amen.“ hat Amar an so unterschiedlichen Filmen wie Costa-Gravas‘ „The Axe” (2005), „The Trail” von Eric Valli (2005), Radu Mihaileanus „Live and Become” und „Days of Glory” (“Indigènes”), Julie Gavras’ „Blame it on Fidel” (alle 2006), Gilles de Maistres „The First Cry“ (2007), Gilles Legrands „La jeune fille et les loups“, Diane Kurys’ „Sagan“ (2008), Yann Arthus-Bertrands „Home“ und Radu Mihaileanus „The Concert“ (2009) gearbeitet.
In den letzten Jahren sind Radu Mihaileanus „Quelle der Frauen“ (2011), Marcos Bernsteins „Mein kleiner Orangenbaum“ (2012) und Erik Poppes „Tausendmal gute Nacht“ (2013) dazugekommen. Dabei überrascht der Komponist mit immer neuen Kombinationen von klassischen, modernen und exotischen Musikstilen.
„Seit ich aus Indien zurückgekehrt bin, habe ich ein Bedürfnis, Dinge zu mixen, etwas, das Bartók ,imaginäre Folklore‘ nannte. Ich empfinde eine Leidenschaft für Klänge und die Kombinationen, die mit ihnen herzustellen sind. Ein Instrument mit einem anderen zu assoziieren beinhaltet, eine bestimmte Farbe zu kreieren, wenn möglich eine, die vorher nicht existiert hat, wie in der Malerei. Außerdem liebe ich es, traditionelle Instrumente aus ihrem ursprünglichen Kontext zu lösen, sie zu entwurzeln. So habe ich japanische Trommeln in ‚The Trail‘, Mandolinen in ‚Blame it on Fidel!‘ und Shakuhachi in ‚Days of Glory‘ verwendet, auch wenn es keine logische Wahl gewesen ist. Ich habe mit Costa-Gravas darüber gestritten, weil ich ein Solo-Duduk-Spiel in ‚Amen.‘ einsetzen wollte, als Kassovitz mit seinem gelben Stern in den Zug steigt, auch wenn das Duduk kein traditionelles jüdisches Instrument ist. Das macht keinen Unterschied; ich verwende es nicht wegen seiner Wurzeln, sondern wegen seiner Ausdruckskraft.“ (ebd.)

Filmographie: 
1997 Miracle à l'Eldorado (TV-Film)
2002 Der Stellvertreter
2004 Die Erde von oben (Dokumentation)
2004 L'enfant endormi
2004 Tabous - Zohre & Manouchehr (Dokumentation)
2005 Bab'Aziz - Der Prinz, der seine Seele betrachtete
2005 Die Axt
2005 Geh und lebe
2006 Der Oberst und ich
2006 La faute à Fidel!
2006 Tage des Ruhms
2006 The Trail
2007 Cartouches gauloises
2007 Comme ton père
2007 Der erste Schrei (Dokumentation)
2007 Immigrant (Kurzfilm)
2007 Marie Humbert, le secret d'une mère (TV-Film)
2008 Bonjour Sagan
2008 La jeune fille et les loups
2008 L'appel de la forêt (TV-Dokumentation)
2009 Das Konzert
2009 Eden à l'Ouest
2009 Ihre erste Afrika-Story (TV-Film)
2009 London River
2009 Moi, Van Gogh (Kurzfilm)
2009 Home (Dokumentation)
2010 Ao, le dernier Néandertal
2010 Comme les cinq doigts de la main
2010 Grüne Hölle (TV-Film)
2010 Hors la loi
2010 L'instant T (Kurzfilm)
2010 Marion Mazzano (TV-Serie)
2010 The Writers' Block (TV-Serie)
2010 Vu du ciel les héros de la nature (TV Serie)
2011 Acht Blumen (Kurzfilm)
2011 Die freien Menschen
2011 Nordkorea für Einsteiger (TV-Film)
2011 Quelle der Frauen
2011 Tu seras mon fils
2012 Amazônia Eterna (Dokumentation)
2012 Ce que le jour doit à la nuit
2012 Die durstige Welt (TV-Dokumentation)
2012 Habiba (Kurzfilm)
2012 Here and the Great Elsewhere (Kurzfilm)
2012 Le capital
2012 Mein kleiner Orangenbaum
2012 Planet Ocean (Dokumentation)
2013 Belle und Sebastian
2013 Crime d'État (TV-Film)
2013 Mantis Religiosa, Vision of the Dance (Kurzfilm)
2013 Né quelque part
2013 Pour une femme
2013 Tausendmal gute Nacht
2013 The Hunter (Kurzfilm)
2013 Ye Ying - Le promeneur d'oiseau
2013 The Painter (Kurzfilm)
2014 24 jours
2014 Caricaturistes, fantassins de la démocratie (Dokumentation)
2014 Ce soir je vais tuer l'assassin de mon fils (TV-Film)
2014 Interdites d'école (TV-Film)
2014 Jusqu'au dernier (TV Mini-Serie)
2014 Méditerranée, notre mer à tous (TV-Dokumentation)
2015 L'odeur de la mandarine
2015 Une chance de trop (TV Mini-Serie)
2015 Une mère en trop (TV-Film)
2015 Human (Dokumentation)
2015 Belle et Sébastien, l'aventure continue
Playlist:
01. Armand Amar - Paddy Fields (Human) - 03:39
02. Armand Amar - The Mount Olympus (Mediterranean) - 06:02
03. Armand Amar - Cycle (Resist) - 03:33
04. Armand Amar - From Africa Return (A Thousand Times Good Night) - 04:56
05. Armand Amar - Le Pont de Glace (Belle et Sébastien) - 03:02
06. Armand Amar - La Source (La source des Femmes) - 06:05
07. Armand Amar - Pour une Femme (Pour une Femme) - 04:49
08. Armand Amar - La Jeune Fille et les Loups III (La Jeune Filles et les Loups) - 04:29
09. Armand Amar - Home part 2 (Home) - 03:42
10. Armand Amar - Rajah Ampat (Planet Ocean) - 03:25
11. Armand Amar - Vu du Ciel (Vu du Ciel) - 05:04
12. Armand Amar - La Genese (Comme les 5 Doigts de la Main) - 05:35
13. Armand Amar - Retour a la Vie (AO) - 04:01
14. Armand Amar - Mère et Enfant (Va, Vis et Deviens) - 03:11
15. Armand Amar - Hedome (Nomad's Dance 2) - 03:39
16. Armand Amar - Ram Rama (Ikat) - 06:27
17. Armand Amar - Le Réve (The First Cry) - 03:13
18. Armand Amar - Kadjiro and Grace (La Piste) - 04:25
19. Armand Amar - Shahar 12 (Shahar) - 04:03
20. Armand Amar - Memories of the Past (My Sweet Orange Tree) - 04:16
21. Armand Amar - Par delá les Vignes (Tu seras mon Fils) - 05:12
22. Armand Amar - I (Amazonia) - 03:57
23. Armand Amar - Indigènes (Indigènes) - 03:23
24. Armand Amar - Les Grottes (Images) - 04:10
25. Armand Amar - La Valse du Couperet (Le Couperet) - 05:09
26. Armand Amar - Variation 5 (Nomad's Dance) - 05:42

Soundtrack Adventures #177 with ARMAND AMAR @ Radio ZuSa 2015-12-13 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Montag, 2. November 2015

Playlist #176 vom 29.11.2015 - LUDOVICO EINAUDI Special

Seit über zwanzig Jahren begeistert der in Turin geborene Komponist Ludovico Einaudi ein treues wie vielschichtiges Publikum, das seinen Werken nicht nur auf CD, sondern auch vor ausverkauften Konzerthallen und im Internet aufmerksam lauscht. Indem Einaudi klassische Elemente mit elektronischen, folkloristischen und rockigen Klängen auf einzigartige Weise zu verbinden versteht, hat er sich nicht nur über musikalische Genregrenzen hinweggesetzt, sondern ist zu einem der beliebtesten Komponisten unserer Zeit avanciert. Fast drei Jahre nach seinem letzten Album „In A Time Lapse“ stellt er nun mit „Elements“ sein neues Werk vor.

Nach seiner Ausbildung zum klassischen Komponisten und Pianisten am Mailänder Konservatorium wurde Einaudi Schüler des berühmten Avantgarde-Komponisten Luciano Berio und verdiente sich seine ersten Meriten mit prestigeträchtigen Auftragswerken für das amerikanische Tanglewood Festival, das Pariser Ircam-Institut und die Zentrale Hochschule für Bildende Kunst in Peking. Doch statt sich weiter einen Namen in der klassischen Musikszene zu machen, fing Einaudi an, seine eigenen musikalischen Ambitionen zu verfolgen.
Bereits mit seiner Elektroharfen-Suite „Stanze“ (1997) und dem Soloklavier-Zyklus „Le Onde“ (1998) begeisterte er vor allem die britischen Classic-FM-Hörer und schaffte den Einstieg ins Filmgeschäft. Während er für meist italienische Filme wie „Fuori dal mondo“ (1999), „Le parole di mio padre“ (2001), „Licht meiner Augen“ (2001) und „Sotto falso nome“ (2004) eigenständige Kompositionen schuf, wurden viele seiner bekanntesten Stücke in Kino-Hits wie „This Is England“ (2006) und „Ziemlich beste Freunde“ (2011) eingesetzt. Zuletzt war Einaudis Musik in Russell Crowes Regiedebüt „Das Versprechen eines Lebens“ zu hören.
Internationale Aufmerksamkeit erregten aber vor allem seine experimentierfreudigen Solo-Alben. So wartete er bei „Eden Roc“ (1999) mit dem Quartetto David und dem berühmten Duduk-Spieler Djivan Gasparian auf, mit „I Giorni“ (2001) beschäftigte er sich intensiver mit Weltmusik. Die aus seinen ersten vier Alben zusammengestellte CD „Echoes: The Einaudi Collection“ (2003) verkaufte sich bisher über 100.000 Mal und führte zu stark frequentierten Konzerten. Anschließend entstand mit „Una Mattina“ (2004) ein überwiegend für Sololavier komponiertes Album und und mit dem Kora-Virtuosen Ballaké Sissoko das Gemeinschaftsprojekt „Diario Mali“ (2005).
Mit „Divenire“ veröffentlichte der italienische Ausnahmekomponist 2007 sein bis dahin ehrgeizigstes und kommerziell erfolgreichstes Album, das das gesamte Spektrum von Einaudis musikalischen Einflüssen abdeckte und mit Unterstützung des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und einiger digitaler Effekte realisiert wurde. Es folgte eine Europa-Tournee mit achtzig Konzerten, aber Einaudi spielte auch vor seinen Fans in Indien, Japan und den USA.
2009 begann die Zusammenarbeit mit Robert Lippok von der Post-Rock-Gruppe To Rococo Rot. Während Einaudi bei dem Debüt von Whitetree die beiden Lippok-Brüder Robert und Ronald am Klavier unterstützte, steuerte Robert zu „Nightbook“ die verträumten elektronischen Elemente bei. Ein Jahr später dirigierte er das Orchester des Festivals La Notte della Taranta in der Region Apulien, wo über 100.000 Menschen zu einer wilden Mischung aus Einaudis La-Notte-Orchester, Gesang, Mandolinen, Tamburin, Schlagzeug, Akkordeon, Orgel, Gitarre und Streichinstrumenten tanzten. Traditionell wurden mit diesen wilden Volkstänzen die Folgen eines Tarantel-Bisses geheilt. Einaudi arrangierte diese volkstümlichen Lieder neu und komponierte dazu innovative Musik, sondern lud auch internationale Gastmusiker wie den türkischen Multi-Instrumentalisten und DJ Mercan Dede, die griechische Sängerin Savina Yannatou, den malischen Kora-Spieler Ballaké Sissoko, den Gitarristen und Komponisten Justin Adams und den gambischen Grioten Juldeh Camara ein.
Fünf Jahre später wurde dazu das Album „Taranta Project“ veröffentlicht.
Mit „Island“ erschien 2011 ein weiteres Best-of-Album, das auch einige unveröffentlichte Stücke enthielt und zu einem Riesenerfolg wurde, der sich in ausverkauften Konzerten auch in Japan, Thailand, Vietnam und China niederschlug. Das Anfang 2013 veröffentlichte Album „In A Time Lapse“ wurde in einem Kloster bei Verona aufgenommen und enthält 14 Tracks, die mit Piano, Streichern, Percussion und Electronics eingespielt worden sind und ebenso episch wie gefühlvoll, experimentell wie abenteuerlich ausfallen. Wie schon zur Special Edition des populären „Divenire“-Albums, als Alva Noto, Robert Lippok und Mercan Dede Remixes beisteuerten, erschien auch hierzu eine Remix-EP („In A Time Lapse – The Remixes“) mit neuen Interpretationen des Einaudi-Materials durch Dot Major, Robert Lippok, Phaeleh, Steven Segal u.a.
Für sein neues Album „Elements“ ließ sich Einaudi durch die Naturelemente, aber auch mathematische und wissenschaftliche Formeln, musikalische Formen und Kunstwerke von beispielsweise Kandinsky inspirieren und verschmolz sie zu einem Konzept. Neben den vertrauten Piano-Melodien finden sich hier auch einige Ensemble-Einsätze, die dem Album eine wohltuende atmosphärische Dichte verleihen.

Playlist:
01. Ludovico Einaudi - Logos (Elements) - 06:23
02. Ludovico Einaudi - Dietro casa (Una mattina) - 03:55
03. Ludovico Einaudi - Questa notte (Le Onde) - 05:20
04. Ludovico Einaudi - Passaggio (Fuori dal Mondo) - 04:49
05. Ludovico Einaudi - Farewell To The Past (Doctor Zhivago) - 05:02
06. Ludovico Einaudi - Chameaux (Diario mali) - 05:04
07. Ludovico Einaudi - Indaco (Nightbook) - 05:24
08. Ludovico Einaudi - Due tramonti (Eden Roc) - 04:52
09. Ludovico Einaudi - Burning (In A Time Lapse) - 04:59
10. Ludovico Einaudi - Time Lapse [Dot Major Remix] (In A Time Lapse - The Remixes) - 05:45
11. Ludovico Einaudi - Resta con me (Una Mattina) - 04:55
12. Ludovico Einaudi - Nefeli (Eden Roc) - 04:10
13. Ludovico Einaudi - Al di là del vetro (Luce die miei occhi) - 04:20
14. Ludovico Einaudi - Twice (Elements) - 05:21
15. Ludovico Einaudi - The Ringlet (Doctor Zhivago) - 03:54
16. Ludovico Einaudi - Nei varchi di luce (Sotto falso nome) - 06:21
17. Ludovico Einaudi - Discovery At Night [Robert Lippok Remix] (In A Time Lapse - The Remixes) - 06:19
18. Ludovico Einaudi - Choros (Taranta Project) - 05:49
19. Ludovico Einaudi - On (Sotto falso nome) - 04:31
20. Ludovico Einaudi - Svanire (Divenire) - 07:28
21. Ludovico Einaudi - Dietro l'incanto (Le Onde) - 04:50
22. Ludovico Einaudi - Walk [Phaeleh remix] (In A Time Lapse - The Remixes) - 05:09
23. Ludovico Einaudi - Primavera (Islands) - 07:25

Soundtrack Adventures #176 with LUDOVICO EINAUDI @ Radio ZuSa 2015-11-29 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 1. November 2015

Playlist #175 vom 01.11.2015 - NEUHEITEN 2015 (4)

Zum vierten Mal in diesem Jahr präsentiere ich die interessantesten Neuheiten im Bereich der Filmmusik, die in den vergangenen Wochen veröffentlicht worden sind. Dabei sind neben so illustren Namen wie Hans Zimmer, Thomas Newman, James Newton Howard, Danny Elfman und John Powell auch weniger bekannte Komponisten wie Benjamin Wallfisch und In The Nursery zu hören, die dem Mix heute das besondere Flair verleihen.

Den Anfang macht der italienische Komponist Ludovico Einaudi, der drei Jahre nach seinem letzten Album „In A Time Lapse“ mit „Elements“ zwar keinen Soundtrack präsentiert, aber ein durchaus filmmusikalisch prädestiniertes Album, das die Naturelemente mit mathematischen und wissenschaftlichen Elementen ebenso zu integrieren versteht wie musikalische Formen und künstlerische Werke.
Antonio Pinto vertonte die von Regisseur Asif Kapadia inszenierte Dokumentation „Amy“, die das kurze Leben der Ausnahmekünstlerin Amy Winehouse mit zuvor unveröffentlichtem, privatem Materiak rekapituliert. Die sechsfache Grammy-Gewinnerin mit der charakteristischen Soulstimme ist bereits im Alter von 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung gestorben.
Auf biografischen Wurzeln beruht auch Brian Helgelands neuer Film „Legend“. Nachdem Peter Medak bereits 1990 in „Die Krays“ das kriminelle Treiben der eineiigen Zwillingsbrüder Ronald und Reginald Kray mit den beiden Spandau-Ballet-Musikern Gary und Martin Kemp besetzt hatte, ist Tom Hardy in Helgelands Update in der Doppelrolle der Kray-Zwillinge zu sehen, die im London der Swinging Sixties mit ihren kriminellen Machenschaften und ihrer Skrupellosigkeit für Furore sorgten. Die musikalische Untermalung besorgte Carter Burwell („Mr. Holmes“, „No Country For Old Men“).
Nach Alberto Iglesias‘ einfühlsamen Klängen zu Julio Medems Drama „Ma Ma“ mit Penélope Cruz in der Hauptrolle als Frau, die eine ganze Reihe Probleme zu meistern hat, im Kreise ihrer Familie sowie ihrer engsten Freunde jedoch aufblüht, ist der aus dem Umfeld von Hans Zimmer stammende und momentan überaus produktive Lorne Balfe sowohl mit seiner Musik zum humorvollen chilenischen Drama „Gloria“ als auch zu Jerry Jamesons Thriller „Captive“ zu hören.
Ruhig geht es zunächst auch mit der aus Sheffield stammenden Band In The Nursery weiter, die mit „The Fall of the House of Usher“ ihr bereits achtes Album im Rahmen ihrer Optical Music Series veröffentlichen. Nachdem dort bereits neue Soundtracks zu Stummfilm-Klassikern wie „The Cabinet of Doctor Caligari“, „Man with a Movie Camera“ und „The Passion of Joan Arc“ erschienen sind, haben sich die beiden Zwillinge Klive und Nigel Humberstone nun der Adaption von Edgar Allan Poes Horror-Novelle „The Fall of the House Usher“ durch Jean Epstein und Luis Bunuel aus dem Jahre 1928 angenommen und einen einfühlsamen, auch mit traditionellen Elementen gespickten Score zum Drama über Liebe, Verlust und Verfall komponiert.
Der isländische Komponist Jóhann Jóhannsson, der spätestens seit seinen bemerkenswerten Arbeiten zu Denis Villeneuves Thriller-Drama „Prisoners“ (2013) und James Marshs Stephen-Hawking-Biopic „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ (2014) auch in Hollywood bekannt geworden ist, steuerte auch zu Villeneuves neuen Film „Sicario“ den Score bei. Darin geht es um den Drogenkrieg an der Grenze zwischen Mexiko und dem US-amerikanischen Bundesstaat Arizona, wo es die junge FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt) mit dem erbarmungslosen Söldners Alejandro (Benicio Del Toro) zu tun bekommt.
Neues gibt es auch vom gefeierten Komponisten der britischen Krimiserie „Broadchurch“, Ólafur Arnalds. Gemeinsam mit seinem Freund Nils Frahm nahm er im Herbst 2014 in Frahms Berliner Studio die EP „Loon“ auf, die ähnlich wie die vorangegangene Zusammenarbeit bei „Stare“ auf Ambient-Sounds basiert, aber diesmal mehr perkussive und Dub-Einflüsse aufweist.
Serien-Profi Jeff Beal („Rome“, „Monk“, „Carnivale“) ist mit der Musik aus der dritten Staffel der Polit-Drama-Serie „House of Cards“ zu hören, dann James Newton Howard mit seinem entspannten Score zu Edward Zwicks biografischen Drama „Bauernopfer – Spiel der Könige“, in dem Tobey Maguire das amerikanische Schachtalent Bobby Fischer spielt, der 1972 in Reykjavik gegen den russischen Champion Boris Spasski (Liev Schreiber) antreten soll.
Thomas Newman hat nicht nur die Musik zum neuen Bond-Film „Spectre“ komponiert, der unter der Regie von Sam Mendes („Skyfall“) am 5. November in den deutschen Kinos startet, sondern auch zu Steven Spielbergs neuen Film „Bridge of Spies“, womit er das mächtige Erbe des großen John Williams antritt, der bis dato jeden von Spielbergs Filmen vertont hat. Außerdem komponierte der renommierte Komponist die Musik zu Davis Guggenheims Dokumentarfilm „Malala - Ihr Recht auf Bildung“, in dem die pakistanische Kinderrechtsaktivistin und -nobelpreisträgerin Malala Yousafzai portraitiert wird.
Besinnliche Klänge gibt es schließlich auch vom französischen Oscar-Preisträger Alexandre Desplat („The Grand Budapest Hotel“) zu Wim Wenders‘ Drama „Everything Will Be Fine“ und von Shigeru Umebayashi („The Grandmaster“) zu Michael Winterbottoms Drama „Trishna“ ebenso wie von Jeff Danna zur zweiten und dritten Staffel der Sci-Fi-Serie „Continuum“.
Nach Benjamin Wallfischs Musik zu Ron Scalpellos Thriller „Pressure“ und Dario Marianellis abwechslungsreichen Klängen zu Baltasar Kormákurs biografischen Bergsteigerdrama „Everest“ tauchen wir mit John Powell („Pan“) und Danny Elfman („Goosebumps“) in abenteuerlichere wie fantasievollere Gefilde ein, bevor uns Harry Gregson-Williams zwei ethnisch angehauchte Cues aus dem neuen Computer-Adventure „Metal Gear Solid V“ und einen ruhigeren Track zu Ridley Scotts Weltraum-Drama „The Martian“ präsentiert.
Armand Amar komponierte zu der dreistündigen Dokumentation „Human“, mit der Regisseur Yann Arthus-Bertrand („Home“) das Leben der Menschen auf unserem von Kriegen und Konflikten zerrissenene Planeten analysiert, eine wunderschön eindringliche Musik mit verschiedenen ethnischen Elementen. Und Hans Zimmer untermalte Peter Solletts biografisches Drama „Freeheld“, das im April kommenden Jahres mit Ellen Page und Julianne Moore bei uns anläuft, zusammen mit Johnny Marr. Der ehemalige The-Smiths-Lead-Gitarrist arbeitete mit Zimmer schon an „Inception“ zusammen und sorgt bei „Freeheld“ für die aufwühlenden Gitarren-Soli.
Playlist:
01. Ludovico Einaudi & Daniel Hope - Petricor (Elements) - 06:35
02. Antonio Pinto - Amy's Death (Amy) - 04:49
03. Carter Burwell - I Was The Message (Legend) - 03:02
04. Alberto Iglesias - El Balón (Ma Ma) - 03:09
05. Lorne Balfe - Fallen In Love (Gloria) - 03:58
06. Lorne Balfe - I Have To Leave Now (Captive) - 05:28
07. In The Nursery - The Haunted Palace (The Fall of the House Usher) - 06:50
08. Jóhann Jóhannsson - Desert Music (Sicario) - 05:07
09. Ólafur Arnalds & Nils Frahm - W (Loon) - 06:42
10. Thomas Newman - End Title (Spectre) - 05:38
11. Jeff Beal - More Human Now, Main Title Season Three (House Of Cards - Season 3) - 04:49
12. James Newton Howard - Bobby Wins (Pawn Sacrifice) - 05:49
13. Thomas Newman - Homecoming (Bridge Of Spies) - 07:48
14. Thomas Newman - Grievous Injury (He Named Me Malala) - 04:55
15. Alexandre Desplat - Reconciliation (Everything Will Be Fine) - 04:03
16. Shigeru Umebayashi - Trishna and Jay II (Trishna) - 03:46
17. Jeff Danna - When Is Alec Sadler? (Continuum Seasons 2 +3) - 04:22
18. Benjamin Wallfisch - Rain (Pressure) - 02:59
19. Dario Marianelli - Epilogue (Everest) - 05:12
20. John Powell - Origin Story (Pan) - 03:58
21. Danny Elfman - Credits (Goosebumps) - 02:09
22. Harry Gregson-Williams - See You In A Few (The Martian) - 05:12
23. Harry Gregson-Williams - Afghanistan's a Big Place (Metal Gear Solid V) - 02:19
24. Harry Gregson-Williams - Introduction to Africa (Metal Gear Solid V) - 02:33
25. Armand Amar - Mongolia (Human) - 03:44
26. Hans Zimmer & Johnny Marr - Can't Leave Her (Freeheld) - 07:18

Soundtrack Adventures #175 with Einaudi, Desplat, Amar, Balfe, Newman, Beal, @ Radio ZuSa 2015-11-01 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Dienstag, 13. Oktober 2015

Playlist #174 vom 18.10.2015 - NICK NOLTE Special

"Ich spiele das Spiel immer bis zum Limit und pfeife auf die Konsequenzen", lässt der amerikanische Schauspieler Nick Nolte seinen Charakter Bob Montaguet in Neil Jordans "The Good Thief" proklamieren. Dieser Satz könnte aber auch von Nolte selbst stammen, dessen Leben und Karriere stets zwischen Exzess und Poesie, Gewalt und Leidenschaft verlief. Nachdem er im Alter von 51 Jahren zum „Sexiest Man Alive“ gekürt worden war und auf drei Oscar-Nominierungen zurückblicken darf, ist er heute nur noch in Nebenrollen zu sehen, liefert aber nach wie vor bemerkenswerte Leistungen ab wie im Sportler-Drama „Warrior“ (2011), in Robert Redfords Polit-Thriller-Drama „The Company You Keep“ (2012) oder in dem Action-Drama „Parker“ (2013). Momentan ist er wieder an der Seite von Robert Redford in den Kinos zu sehen, diesmal in der Abenteuer-Komödie „Picknick mit Bären“.

Nachdem der am 8. Februar 1941 in Omaha, Nebraska, geborene Nolte 1960 seine Schauspieler-Karriere bei dem amerikanischen Bühnenensemble Actor’s Inner Circle of Phoenix begonnen hatte, war er in den kommenden acht Jahren in ungefähr 180 Stücken zu sehen. 1968 folgten Auftritte am Old Log Theater in Minneapolis und mit der experimentellen Gruppe La Mama Experimental Theatre in New York City, bevor er sich in Los Angeles niederließ und für eine Weile Schauspiel bei Stella Adler studierte und am Pasadena Playhouse auftrat.
Als Nolte 1973 einen seiner ersten TV-Auftritte in der Fernsehserie „Die Straßen von San Francisco“ hatte und 1977 den Durchbruch in der Serie „Reich und Arm“ feierte, konzentrierte er sich ganz auf das Film- und Fernsehgeschäft. Nach seinem Kinodebüt in der Bestseller-Verfilmung „Die Tiefe“ (1977) folgten starke Charakterrollen in Karel Reisz‘ „Dreckige Hunde“ (1978) und in der John-Steinbeck-Verfilmung „Die Straße der Ölsardinen“ (1981), bevor er in Walter Hills Action-Komödie „Nur 48 Stunden“ (1982) an der Seite von Eddie Murphy brillierte. Im Gegensatz zu dem gewissenhaften Cop, den er hier präsentierte, wurde er später gern als böser Cop besetzt.
„Sobald man an miese, massige, erschreckend selbstherrliche Cops denkt, taucht er aus der Erinnerung auf, sein scharfer Blick, die stillose Frisur, das hämischste Grinsen Hollywoods. Damit hat Nick Nolte jeden Polizisten ausgestattet, den er in seiner Laufbahn verkörpern musste, und das waren eine Menge“, schrieb die Süddeutsche Zeitung. „Aber er wusste auch, dass es mit Mittelscheitel und Schnauzbart allein nicht getan war. Was seine Cops so gefährlich machte, war die Gewalt, die sie umgab, selbst in ihren jovialen Momenten. Das war der Grund, warum er all die Rollen bekam, für die Clint Eastwood zu hübsch und Jeff Bridges zu lässig war, und warum der Zuschauer hinterher die Namen Eastwood oder Bridges völlig vergessen hatte.“
1991 überzeugte Nolte nicht nur in Martin Scorseses Remake von dem Psycho-Thriller „Kap der Angst“, sondern an der Seite von Barbra Streisand auch als psychisch angeschlagener und verwirrter Ehemann in der Bestseller-Verfilmung „Herr der Gezeiten“, was ihm seine erste Oscar-Nominierung einbrachte.
Nach einigen Flops meldete sich Nolte in seiner Paraderolle als böser Cop in Lee Tamahoris „Nach eigenen Regeln“ (1996) eindrucksvoll zurück, und Alan Rudolph besetzte den charismatischen Darsteller in gleich drei Filmen („Liebesflüstern“, „Breakfast of Champions“ und „Investigating Sex“). Darüber hinaus brillierte Nolte in Paul Schraders „Der Gejagte“ und Oliver Stones „U-Turn“ (beide 1997), in Terrence Malicks Kriegsdrama „Der schmale Grat“ (1998) und in Neil Jordans „The Good Thief“ (2002).

Filmographie:
1973: Die Straßen von San Francisco, Fernsehserie: Der Heckenschütze (Crossfire)
1974: California Kid (The California Kid)
1974: Wild Drivers (Return to Macon County)
1975: Deep River – Entscheidung am Fluß (The Runaway Barge)
1977: Reich und Arm (Rich Man, Poor Man), Fernsehserie
1977: Die Tiefe (The Deep)
1978: Dreckige Hunde (Who’ll Stop the Rain)
1979: Die Bullen von Dallas (North Dallas Forty)
1979: Herzschläge (Heart Beat)
1981: Die Straße der Ölsardinen; auch Cannery Row (Cannery Row)
1982: Nur 48 Stunden (48 Hrs.)
1983: Under Fire, auch: Unter Feuer (Under Fire)
1984: Grace Quigleys letzte Chance (The ultimate solution of Grace Quiegley)
1984: Die Aufsässigen (Teachers)
1986: Zoff in Beverly Hills (Down and out in Beverly Hills)
1987: Ausgelöscht (Extreme Prejudice)
1987: Der stählerne Vorhang (Weeds)
1988: New Yorker Geschichten (New York Stories)
1989: Farewell to the King, auch: Der Dschungelkönig von Borneo (Farewell to the King)
1989: Das Bankentrio (The Three Fugitives)
1990: Everybody Wins
1990: Und wieder 48 Stunden (Another 48 Hours)
1990: Tödliche Fragen (Questions and Answers)
1991: Herr der Gezeiten (The Prince of Tides)
1991: Kap der Angst (Cape Fear)
1992: The Player
1992: Lorenzos Öl (Lorenzo’s Oil)
1993: Blue Chips
1994: Nichts als Ärger (I Love Trouble)
1994: I'll Do Anything oder: Geht's hier nach Hollywood? (I’ll do anything)
1995: Jefferson in Paris
1996: Nach eigenen Regeln (Mulholland Falls)
1996: Schatten der Schuld (Mother Night)
1997: Liebesflüstern (Afterglow)
1997: Der Gejagte (Affliction)
1997: U-Turn – Kein Weg zurück (U-Turn)
1997: Freeze – Alptraum Nachtwache (Night Watch)
1998: Der schmale Grat (The Thin Red Line)
1999: Breakfast of Champions – Frühstück für Helden (Breakfast of Champions)
1999: Simpatico
2000: The Golden Bowl (The Golden Bowl)
2001: Investigating Sex
2002: The Good Thief
2003: Northfork
2003: Hulk
2004: Clean
2004: Beautiful Country
2004: Hotel Ruanda (Hotel Rwanda)
2005: Neverwas
2006: Ab durch die Hecke (Over the Hedge, Stimme)
2006: Papa
2006: Peaceful Warrior
2008: Ein verhängnisvoller Sommer (The Mysteries of Pittsburgh)
2008: Die Geheimnisse der Spiderwicks (The Spiderwick Chronicles)
2008: Tropic Thunder
2010: Cats & Dogs: Die Rache der Kitty Kahlohr (Cats & Dogs: The Revenge of Kitty Galore, Stimme)
2011: Arthur
2011: Warrior
2011–2012: Luck (Fernsehserie)
2012: The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company You Keep)
2013: Gangster Squad
2013: Parker
2013: Hateship Loveship
2013: Anklage: Mord – Im Namen der Wahrheit (The Trials of Kate McCall)
2015: Picknick mit Bären (A Walk in the Woods)
2015: Run All Night
2015: Return to Sender – Das falsche Opfer (Return to Sender)
Playlist:
01. Nathan Larson - So Many Stars (A Walk In The Woods) - 05:21
02. John Barry - First Discovery (The Deep) - 03:55
03. Bennett Salvay - End Title Suite (Peaceful Warrior) - 06:42
04. Mark Isham - Family Reunion/In Paradise (Breakfast of Champions) - 04:55
05. Mark Isham - Yeses, Noes And In-Betweens (Afterglow) - 04:57
06. Mark Isham - End Credits (Trixie) - 03:03
07. Stewart Copeland - Rush To LA (Simpatico) - 03:13
08. Jerry Goldsmith - To Mexico (Extreme Prejudice) - 03:05
09. Jerry Goldsmith - Sandino (Under Fire) - 03:40
10. Mark Isham - A Warm Beginning (Everybody Wins) - 03:23
11. Basil Poledouris - War Is Over (Farewell To The King) - 03:21
12. James Horner - Birdcage Battle (Another 48 Hrs.) - 04:42
13. Mark Isham - Relapse (Warrior) - 03:56
14. Michael Brook - Resignation (Affliction) - 04:06
15. Philip Glass - First Patient (Neverwas) - 03:55
16. Zbigniew Preisner - Ship Of Hope (The Beautiful Country) - 04:09
17. Dave Grusin - Main Title/Drive To Perino's (Mulholland Falls) - 03:51
18. Cliff Martinez - You Have A Full Green Light (The Company You Keep) - 03:18
19. James Newton Howard - Lila's Theme (The Prince Of Tides) - 03:08
20. Hans Zimmer - Light (The Thin Red Line) - 07:19
21. Ennio Morricone - Grace (U-Turn) - 04:38
22. David Newman - Here's Peter (I Love Trouble) - 05:10
23. Danny Elfman - Prologue (Hulk) - 04:38
24. Afro Celt Sound System - Mama Ararira (Hotel Rwanda) - 03:40
25. David Buckley - We've Got The Girl (Parker) - 03:43
26. Elliot Goldenthal - Redemption Rehearsal (The Good Thief) - 08:38

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Playlist #173 vom 04.10.2015 - ALAN SILVESTRI Special

Alan Silvestri zählt zu den renommiertesten Komponisten in Hollywood, der vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“-Trilogie, „Forrest Gump“, „Cast Away“) bekannt geworden ist und auch mit Filmemachern wie James Cameron („The Abyss“) und Stephen Sommers („Van Helsing“) mehr als einmal an einem Blockbuster zusammenwirkte. Mit „The Walk“ kommt nun die fünfzehnte Kollaboration zwischen Silvestri und Zemeckis in die Kinos.

Nachdem seine Großeltern 1908 aus Italien nach Teaneck in New Jersey emigriert sind, wuchs der am 26. März 1950 geborene Alan Anthony Silvestri in Teaneck auf und besuchte dort auch die High School, bevor er zwei Jahre lang das Berklee College of Music besuchte. Seine Karriere im Film- und Fernsehgeschäft nahm 1972 ihren Anfang, als Silvestri im Alter von 21 Jahren den Low-Budget-Actionfilm „The Doberman Gang“ vertonte. Zwischen 1978 und 1983 schrieb Silvestri für 109 der insgesamt 139 Episoden der Fernsehserie „CHiPs“ die Musik, außerdem war er auch gelegentlich für „Starsky and Hutch“ und „Tales from the Crypt“ tätig. Und ähnlich wie Tim Burton mit Danny Elfman oder David Cronenberg mit Howard Shore eine über die Jahre gewachsene erfolgreiche Verbindung eingegangen sind, die sowohl die Karriere der Regisseure als auch der Komponisten beflügelte, sorgte die erste Zusammenarbeit zwischen Robert Zemeckis und Alan Silvestri an der Abenteuer-Komödie „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ (1984) für die Initialzündung zum Durchbruch. Zemeckis und Silvestri arbeiteten daraufhin an der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie (1985-1990), „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ (1988), „Der Tod steht ihr gut“ (1992), „Forrest Gump“ (1994), „Contact“ (1997), „Cast Away“ (2000), „Der Polarexpress“ (2004), „Beowulf“ (2007), „Disneys Eine Weihnachtsgeschichte“ (2009), „Flight“ (2012) und „The Walk“ (2015) zusammen.
Zu den weiteren Höhepunkten in Silvestris Schaffen zählen auch die Arbeiten zu James Camerons Science-Fiction-Drama „The Abyss“ (1989) und zu den beiden „Predator“-Filmen (1987 und 1990), die als wegweisend für die Filmmusik im Science-Fiction/Action-Genre betrachtet werden. Mit Stephen Sommers arbeitete Silvestri an „Die Mumie kehrt zurück“ (2001), „Van Helsing“ (2004) und „G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“ (2009).
Immer wieder hatte Silvestri auch nach der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie die Möglichkeit, nach einem erfolgreichen Film auch an den Sequels zu arbeiten, so bei „Ein verrücktes Paar“ (1993) und Der dritte Frühling – Freunde, Feinde, Fisch & Frauen“ (1995), „Stuart Little“ (1999 und 2002) und der „Nachts im Museum“-Reihe (2006-2014).
„Einer der lustigen Aspekte an der Sequel-Situation ist, dass wenn du an dem originalen Film arbeitest, korrespondierst du in gewisser Weise mit dem Film und entwickelst Material für sehr spezielle Plätze. Bei Sequels passiert es sehr häufig, was Spaß macht, dass du die Chance bekommst herauszufinden, wie ein Stück Musik möglicherweise in einer ganz anderen Art von Szene funktioniert oder auf andere Art verwendet werden kann. Der andere interessante Teil besteht darin, dass du die Möglichkeit hast, thematische Fragmente eines Themas zu nehmen, und damit zu beginnen, sie in neue Wege zu entwickeln. Es ist also ein sehr interessanter Prozess: manchmal macht es die Dinge einfacher, weil du etwas hast, mit dem du beginnen kannst, andererseits stellt es eine größere Herausforderung dar, weil du Wege finden musst, das Material frisch zu halten und mit den neuen Situationen korrespondieren zu lassen“, erklärte der Komponist in einem Interview mit colonnesonore.net
Zuletzt war Alan Silvestri vor allem im Marvel-Universum unterwegs, komponierte die Musik zu den Comic-Adaptionen von „Captain America: The First Avenger“ und „Marvel’s The Avengers“, außerdem zum Animations-Abenteuer „Die Croods“, zur Action-Komödie „R.E.D. 2“ und zur preisgekrönten Doku-Serie „Unser Kosmos: Die Reise geht weiter“. Für seine Arbeit an der Serie wurde der Komponist mit zwei Emmys ausgezeichnet.

Filmographie:
1984: Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten (Romancing the Stone)
1985: Zurück in die Zukunft (Back to the Future)
1985: Stephen Kings Katzenauge (Cat’s Eye)
1986: Gnadenlos (No Mercy)
1986: Der Flug des Navigators (Flight of the Navigator)
1986: Delta Force (The Deltaforce)
1987: Critical Condition
1987: Predator
1987: Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser (Overboard)
1988: Mick – Mein Freund vom anderen Stern (Mac and Me)
1988: Falsches Spiel mit Roger Rabbit (Who Framed Roger Rabbit?)
1988: Meine Stiefmutter ist ein Alien (My Stepmother is a Alien)
1989: Abyss – Abgrund des Todes (The Abyss)
1989: Zurück in die Zukunft II (Back to the Future – Part II)
1990: Zurück in die Zukunft III (Back to the Future – Part III)
1990: Predator 2
1990: Blaze of Glory – Flammender Ruhm (Young Guns II)
1990: Downtown
1991: Vater der Braut (Father of the Bride)
1991: Ricochet – Der Aufprall (Ricochet)
1991: Tod im Spiegel (Shattered)
1991: Der Giftzwerg (Dutch)
1992: FernGully – Christa und Zaks Abenteuer im Regenwald (FernGully: The Last Rainforest)
1992: Der Tod steht ihr gut (Death Becomes Her)
1992: Bodyguard (The Bodyguard)
1992: Sidekicks
1992: Stop! Oder meine Mami schießt (Stop! Or My Mom Will Shoot)
1993: Super Mario Bros.
1993: Judgment Night – Zum Töten verurteilt (Judgment Night)
1993: Ein verrücktes Paar (Grumpy Old Men)
1994: Richie Rich (Richie Rich)
1994: Forrest Gump
1994: Explosiv – Blown Away (Blown Away)
1994: Blackout – Ein Detektiv sucht sich selbst (Clean Slate)
1995: Schneller als der Tod (The Quick and the Dead)
1995: Judge Dredd
1995: Ein Geschenk des Himmels – Vater der Braut 2 (Father of the Bride Part II)
1995: The Perez Family
1995: Der dritte Frühling – Freunde, Feinde, Fisch & Frauen (Grumpier Old Men)
1996: Tödliche Weihnachten (The Long Kiss Goodnight)
1996: Immer Ärger mit Sergeant Bilko (Sgt. Bilko)
1996: Eraser
1997: Mäusejagd (Mousehunt)
1997: Fools Rush In – Herz über Kopf (Fools Rush In)
1997: Contact
1997: Volcano
1998: Immer noch ein seltsames Paar (The Odd Couple II)
1998: Zauberhafte Schwestern (Practical Magic)
1998: Ein Zwilling kommt selten allein (The Parent Trap)
1998: Der Guru (Holy Man)
1999: Stuart Little
2000: Wild Christmas (Reindeer Games)
2000: Weil es Dich gibt (Serendipity)
2000: Was Frauen wollen (What Women Want)
2000: Cast Away – Verschollen (Cast Away)
2000: Schatten der Wahrheit (What Lies Beneath)
2001: Die Mumie kehrt zurück (The Mummy Returns)
2001: Mexican (The Mexican)
2001: Showtime
2002: Lilo & Stitch
2002: Manhattan Love Story (Maid in Manhattan)
2002: Stuart Little 2
2003: Identität (Identity)
2003: Two Soldiers
2003: Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens (Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life)
2004: Van Helsing
2004: Der Polarexpress (The Polar Express)
2006: Tierisch wild (The Wild)
2006: Nachts im Museum (Night at the Museum)
2007: Die Legende von Beowulf (Beowulf)
2009: Nachts im Museum 2 (Night at the Museum 2 – Battle of the Smithsonian)
2009: G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra (G.I. Joe: The Rise of Cobra)
2009: Disneys Eine Weihnachtsgeschichte (A Christmas Carol)
2010: Das A-Team – Der Film (The A-Team)
2011: Captain America: The First Avenger
2012: Marvel’s The Avengers (The Avengers)
2013: Die Croods (The Croods)
2013: R.E.D. 2 (RED 2)
2014: Nachts im Museum: Das geheimnisvolle Grabmal (Night at the Museum: Secret of the Tomb)
2014: Unser Kosmos: Die Reise geht weiter (Cosmos: A Spacetime Odyssey)
2015: The Walk
Playlist:
01. Alan Silvestri - "The Cosmos Is Yours" (Cosmos: A Spacetime Odyssey, Vol. 1) - 06:23
02. Alan Silvestri - The Dance/ They Kiss (Romancing The Stone) - 04:41
03. Alan Silvestri - Suite (American Anthem) - 05:58
04. Alan Silvestri - Remember Me?/End Credits (Clean State) - 02:46
05. Alan Silvestri - Suite (Dutch) - 04:38
06. Alan Silvestri - Always Looking For Cuba (The Perez Family) - 03:15
07. Alan Silvestri - Suite (Stop! Or My Mom Will Shoot) - 03:42
08. Alan Silvestri - Main Theme (Back To The Future) - 03:11
09. Alan Silvestri - Journey To The Cradle Of Life (Lara Croft: Tomb Raider - The Cradle Of Life) - 06:24
10. Alan Silvestri - How About That (The Bodyguard) - 03:14
11. Alan Silvestri - End Title (The Clan Of The Cave Bear) - 06:30
12. Alan Silvestri - George Tells A Story (Father Of The Bride II) - 05:26
13. Alan Silvestri - Obituary (Serendipity) - 03:10
14. Alan Silvestri - Everything About You (What Women Want) - 03:02
15. Alan Silvestri - At Last (Maid In Manhattan) - 03:38
16. Alan Silvestri - End Credits Medley (The Mexican) - 05:02
17. Alan Silvestri - Main Title (Young Guns II) - 02:14
18. Alan Silvestri - Main Title (Predator) - 03:52
19. Alan Silvestri - Prince's Day (Blown Away) - 02:28
20. Alan Silvestri - Do You Believe In Ghosts? (The Polar Express) - 05:02
21. Alan Silvestri - Suite (Forrest Gump) - 06:30
22. Alan Silvestri - She's In (Eraser) - 06:14
23. Alan Silvestri - Good To Go (Contact) - 05:11
24. Alan Silvestri - Because I'm An Alcoholic (Flight) - 04:42
25. Alan Silvestri - The Walk (The Walk) - 06:24

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