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Sonntag, 1. Oktober 2017

Playlist #224 vom 01.10.2017 - R.I.P. HARRY DEAN STANTON (1926 - 2017)

Seine erste Hauptrolle – in Wim Wenders‘ „Paris, Texas“ (1984) – machte ihn weltberühmt, doch Harry Dean Stanton wurde in den über einhundert Filmen, in denen der amerikanische Schauspieler mitwirkte, vor allem als charismatischer Nebendarsteller eingesetzt. Seinen letzten großen Auftritt hatte er in der neu aufgelegten Mystery-Serie „Twin Peaks“ von David Lynch, mit dem in seiner Karriere oft zusammengearbeitet hat und erst kürzlich in John Carroll Lynchs Drama „Lucky“ gemeinsam vor der Kamera stand. Am 15. September 2017 verstarb der vielseitige Darsteller im Alter von 91 Jahren in Los Angeles.

Stanton wurde am 14. Juli 1926 als Sohn eines Tabakfarmers in West Irvine, Kentucky, geboren und arbeitete während des Zweiten Weltkriegs als Koch bei der Navy, ehe er Journalismus studierte und 1949 Schauspielkurse am Pasadena Playhouse zu belegen begann. Zunächst hatte Stanton auch Ambitionen als Autor und Musiker, wandte sich dann aber ganz der Schauspielerei zu. Gut zwei Jahrzehnte war er in Fernsehshows und Low-Budget-Filmen wie „The Adventures of Rin Tin Tin“ (1958), „Bonanza“ und „Tausend Meilen Staub“ zu sehen, ehe Monte Hellman in sowohl in seinem Western „Der Ritt im Wirbelwind“ (1966) an der Seite von Jack Nicholson und in dem Road Movie „Asphaltrennen“ (1971) agieren ließ.
Einen der bemerkenswertesten Auftritte lieferte er in Stuart Rosenbergs „Der Unbeugsame“ (1967) mit Star Paul Newman, wo er den Gospel-Song „Just a Closer Walk with Thee“ interpretierte. Auch später war er mit seiner Harry Dean Stanton Band in Los Angeles über ein Jahrzehnt lang regelmäßig als Sänger und Gitarrist zu sehen.
Mit seinem ausdrucksstarken, wettergegerbten Gesicht und der sanftmütigen Mimik erhielt er in den 1970er Jahren immer mehr Rollen im aufstrebenden New Hollywood Cinema, war in der Kriegs-Komödie „Stoßtrupp Gold“ (1970), in John Milius‘ „Jagd auf Dillinger“ (1973) und mit Marlon Brando und Jack Nicholson in „Duell am Missouri“ (1976) zu sehen.
Zwar bekam Stanton in dem kommerziell erfolgreichen Mafia-Epos „Der Pate 2“ (1974) unter der Regie von Francis Ford Coppola auch eine Rolle als FBI-Agent, doch erst als Mitglied der Nostromo-Crew in Ridley Scotts Science-Ficition-Horror-Film „Alien“ (1979) machte er auch andere Regisseure nachhaltig auf sich aufmerksam.
So durfte er in John Carpenters „Die Klapperschlange“ (1981) ebenso brillieren wie in der Teenie-Romanze „Pretty in Pink“ (1986) als Molly Ringwalds Vater. Zu diesem Zeitpunkt hatte er im Alter von bereits 58 Jahren in Wim Wenders‘ „Paris, Texas“ (1984) seine erste Hauptrolle.
Darin spielt er den halb verdursteten Travis, der zunächst orientierungslos durch die texanische Wüste irrt, von einem Provinz-Arzt notdürftig versorgt und dann von seinem Bruder Walt aus dem fernen Los Angeles abgeholt wird, der ihn bereits tot geglaubt hat. Zusammen mit seiner Frau Anne hat Walt Travis‘ mittlerweile siebenjährigen Sohn Hunger aufgezogen, der sich mit Travis nun auf die Suche nach seiner Mutter (Nastassja Kinski) macht.
Später sagte er der Los Angeles Times, dass er „endlich die Rolle spielte, die er spielen wollte. Wenn ich nie einen anderen Film danach gemacht hätte, wäre ich glücklich gewesen“. Doch obwohl Harry Dean Stanton nun populärer geworden war, wurde er weiterhin in Nebenrollen eingesetzt, wenn auch in Kassenerfolgen wie Martin Scorseses „Die letzte Versuchung Christi“, der Stephen-King-Verfilmung „The Green Mile“ und Terry Gilliams „Fear and Loathing in Las Vegas“.
Vor allem David Lynch schätzte die Zusammenarbeit mit Stanton, die mit „Wild at Heart“ (1990) begann und über „Twin Peaks: Fire Walk With Me“ (1992), „The Straight Story“ (1999), „Inland Empire“ (2006) bis zur neuen Staffel von „Twin Peaks“ (2017) führte.
Mit seinem Freund Jack Nicholson, dessen Trauzeuge er gewesen ist und mit dem er nach dessen Scheidung eine Zeitlang zusammenlebte, drehte er später noch „Man Trouble“ (1992) und „Das Versprechen“ (2001). Der renommierte Filmkritiker Roger Ebert meinte einst, dass ein Film, in dem Harry Dean Stanton eine Nebenrolle spielt, nicht völlig schlecht sein könne.
„Gewöhnlich spiele ich mich selbst. Durch welche psychologischen Traumata oder Konflikte ich auch gerade zu jener Zeit gehe, versuche ich diese in die Rolle einzubringen. Wenn das nicht mit den Dilemmas der Figur korrespondiert, mache ich den Film nicht“, erklärte Stanton einmal im Interview. In „Lucky“, dem Regiedebüt von Schauspieler John Carroll Lynch, spielte Stanton zuletzt an der Seite von David Lynch und Tom Skerritt den 90-jährigen Atheisten und Freigeist Lucky, der sich auf eine spirituelle Reise begibt, nachdem er sich vor dem Abgrund des Lebens wiedergefunden hat.
Filmographie (Auswahl): 
1954: Inner Sanctum (Fernsehserie, Episode 1x29)
1956: Der falsche Mann (The Wrong Man)
1957: Alarm in Fort Bowie (Tomahawk Trail)
1957: Fort Laramie (Revolt at Fort Laramie)
1958: Der stolze Rebell (The Proud Rebel)
1958–1968: Rauchende Colts (Gunsmoke, Fernsehserie, 8 Episoden)
1959–1963: Am Fuß der blauen Berge (Laramie, Fernsehserie, 4 Episoden)
1959–1965: Tausend Meilen Staub (Rawhide, Fernsehserie, 4 Episoden)
1960: Abenteuer am Mississippi (The Adventures of Huckleberry Finn)
1962: Das war der Wilde Westen (How the West Was Won)
1965: Für eine Handvoll Dollar (Per un pugno di dollari)
1964: Auf der Flucht (The Fugitive, Fernsehserie, Episode 2x22)
1967: Der gnadenlose Ritt (A Time for Killing)
1967: Der Unbeugsame (Cool Hand Luke)
1967: In der Hitze der Nacht (In the Heat of the Night)
1971: Asphaltrennen (Two-Lane Blacktop)
1970: Stoßtrupp Gold (Kelly’s Heroes)
1972: Cisco Pike
1973: Pat Garrett jagt Billy the Kid (Pat Garrett and Billy the Kid)
1973: Jagd auf Dillinger (Dillinger)
1974: Der Pate – Teil II (The Godfather Part II)
1975: Duell am Missouri (The Missouri Breaks)
1975: Fahr zur Hölle, Liebling (Farewell, My Lovely)
1978: Stunde der Bewährung (Straight Time)
1979: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien)
1979: The Rose
1980: Death Watch – Der gekaufte Tod (La mort en direct)
1980: Schütze Benjamin (Private Benjamin)
1980: UFOria
1981: Die Klapperschlange (Escape from New York)
1982: Küss mich Doc (Young Doctors in Love)
1982: Einer mit Herz (One from the Heart)
1983: Christine (John Carpenter’s Christine)
1984: Repoman (Repo Man)
1984: Paris, Texas
1984: Die rote Flut (Red Dawn)
1985: Fool for Love
1986: Pretty in Pink
1988: Die letzte Versuchung Christi (The Last Temptation of Christ)
1989: Dream a Little Dream
1990: Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula
1990: Powerplay (The Fourth War)
1992: Twin Peaks – Der Film (Twin Peaks: Fire Walk with Me)
1994: Against the Wall (Fernsehfilm)
1995: Never Talk To Strangers – Spiel mit dem Feuer (Never Talk to Strangers)
1996: Mission: Rohr frei! (Down Periscope)
1996: Dead Man’s Walk – Der tödliche Weg nach Westen (Miniserie)
1997: Alles aus Liebe (She’s So Lovely)
1997: Fire Down Below
1998: The Mighty – Gemeinsam sind sie stark (The Mighty)
1998: Fear and Loathing in Las Vegas
1999: The Green Mile
1999: Eine wahre Geschichte – The Straight Story (The Straight Story)
2000: In stürmischen Zeiten (The Man Who Cried)
2001: Das Versprechen (The Pledge)
2002: Ginostra
2003: Die Wutprobe (Anger Management)
2004: Two and a Half Men (Fernsehserie, Episode 2x01)
2004: Hawaii Crime Story (The Big Bounce)
2006–2010: Big Love (Fernsehserie, 39 Episoden)
2006: Alpha Dog – Tödliche Freundschaften (Alpha Dog)
2006: Inland Empire
2006: Alien Autopsy – Das All zu Gast bei Freunden (Alien Autopsy)
2009: Alice im Wunderland (Alice, Fernsehzweiteiler)
2009: The Open Road
2010: On Holiday
2010: Athena (Kurzfilm)
2011: Rango (Sprechrolle)
2011: Mongo Wrestling Alliance (Fernsehserie, Sprechrolle)
2011: Cheyenne – This Must Be the Place (This Must Be the Place)
2012: Marvel’s The Avengers (The Avengers)
2012: 7 Psychos (Seven Psychopaths)
2013: The Last Stand
2013: 9 Full Moons
2013–2015: Getting On – Fiese alte Knochen (Getting On, Fernsehserie, 3 Episoden)
2014: The Pimp and the Rose (Kurzfilm)
2014: Alien: Isolation (Videospiel)
2016: Hux (Kurzfilm)
2017: Sick of it All
2017: Lucky
2017: Twin Peaks (Fernsehserie, 5 Episoden)
2017: Frank and Ava
Playlist:
01. Angelo Badalamenti - Twin Peaks Theme (Twin Peaks) - 05:04
02. Ry Cooder - She's Leaving The Bank (Paris, Texas) - 06:02
03. Trevor Jones - Past Times (The Mighty) - 05:04
04. Thomas Newman - Red Over Green (The Green Mile) - 02:57
05. Hans Zimmer & Klaus Badelt - You're Crazy (The Pledge) - 05:57
06. Peter Gabriel - The Feeling Begins (The Last Temptation Of Christ) - 03:58
07. Aaron Zigman - At The Site/Driving To The Site (Alpha Dog) - 04:01
08. Nino Rota - End Titles (The Godfather - Part II) - 03:51
09. John Williams - Jane And Logan (The Missouri Breaks) - 03:48
10. Lalo Schifrin - Down Here On The Ground [Symphonic Version] (Cool Hand Luke) - 05:59
11. Angelo Badalamenti & Kinny Landrum - Cool Cat Walk (Wild At Heart) - 03:24
12. Angelo Badalamenti - Laurens Walking (The Straight Story) - 04:11
13. Angelo Badalamenti - The Pink Room (Twin Peaks - Fire Walk With Me) - 04:05
14. David Lynch - Ghost Of Love (Inland Empire) - 05:30
15. New Order - Elegia (Pretty In Pink) - 04:50
16. John Carpenter & Alan Howarth - Moochie Mix Four (Christine) - 02:26
17. John Carpenter & Alan Howarth - Main Title (Escape From New York) - 03:53
18. Basil Poledouris - The Drive-In (Red Dawn) - 06:20
19. Angelo Badalamenti - Laura Palmer's Theme (Twin Peaks) - 04:49
20. Jerry Goldsmith - The Landing (Alien) - 04:31
21. Angelo Badalamenti - Audrey's Dance (Twin Peaks) - 05:28
22. Peter Gabriel - Passion (The Last Temptation Of Christ) - 07:38
23. Thomas Newman - The Green Mile (The Green Mile) - 03:37
24. Angelo Badalamenti - Montage (The Straight Story) - 07:26

Samstag, 30. September 2017

31. Filmfest Braunschweig (17. - 22.10.) mit Don Davis und Jan A.P. Kaczmarek

Vom 17. bis 22. Oktober findet bereits zum 31. Mal das „Internationale Filmfest Braunschweig“ statt, das 1987 von zwanzig Hochschulstudenten, Absolventen der Braunschweiger Filmklasse und Mitglieder der „Filmkoop“, ins Leben gerufen wurde, um das cineastische Angebot in der Stadt interessanter und vielfältiger zu machen.
Mittlerweile wird das älteste Filmfestival Niedersachsens von gut 25.000 Besuchern frequentiert, darunter Filmschaffende, Komponisten und Journalisten. Auch in diesem Jahr dürfen sich die Festivalbesucher auf ca. 250 Lang- und Kurzfilme freuen, die auf sechs Leinwänden gezeigt werden.

Zu den Schwerpunkten des Festivals zählen seit jeher das junge europäische Kino und die Reihe „Musik und Film“, in der Filmkonzerte „live to projection“ ebenso zu erleben sind wie Stummfilmkonzerte berühmter Klassiker und Retrospektiven international erfolgreicher Filmkomponisten. So sind seit 2002 Komponisten wie Craig Armstrong („Romeo + Juliet“, „Der Knochenjäger“), Shigeru Umebayashi („The Grandmaster“, „House of Flying Daggers“), Michael Nyman („Gattaca“, „Das Piano“) und Patrick Doyle („Thor“, „Needful Things – In einer kleinen Stadt“) zu Gast in Braunschweig gewesen.
In diesem Jahr wird das Braunschweiger Filmfestival am 17. Oktober um 19 Uhr mit dem Filmkonzert „Matrix Live. Film in Concert“ in der Braunschweiger Stadthalle eröffnet. Der 1999 von Andy and Lana Wachowski inszenierte Science-Fiction-Klassiker „Matrix“, der das Genre und die Filmwelt durch seine Erzählweise und seine atemberaubenden Effekte veränderte, wird mit einer für diesen Konzertabend eigens präparierten Tonspur präsentiert, der nur die Dialoge enthält, während die Filmmusik von Don Davis und die Effekte live und synchron gespielt werden. Der amerikanische Komponist dirigiert das Staatsorchester Braunschweig und ist tags darauf im LOT im Filmgespräch mit Matthias Hornschuh zu erleben.
Am Donnerstag, 19.10., ist zudem der polnische Komponist Jan A.P. Kaczamarek (die von ihm vertonten Filme „Aimée & Jaguar“, „Untreu“ und „Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft“ laufen ebenfalls im Programm des Filmfests) im Gesprächskonzert mit Mitgliedern des Staatsorchesters Braunschweig in den „Schlossarkaden“ zu sehen. Alle weiteren Infos zum Festival findet ihr unter: www.filmfest-braunschweig.de

Freitag, 8. September 2017

Playlist #223 vom 17.09.2017 - SAMUEL L. JACKSON Special

Seit seinem unvergesslichen Auftritt als Killer Jules in Quentin Tarantinos Meisterwerk „Pulp Fiction“ zählt Samuel L. Jackson zu den populärsten und meistbeschäftigten Schauspielern in Hollywood. Bis dahin ist seine Karriere allerdings mehr als holperig verlaufen. Nach Auftritten in verschiedenen Filmen des Marvel Comic Universe als Nick Drake, in George Lucas‘ jüngerer „Star Wars“-Trilogie und dem jüngsten Sequel der „xXx“-Reihe ist Jackson derzeit in der Action-Komödie „Killer’s Bodyguard“ zu sehen.

Eigentlich wollte der am 21. Dezember 1948 in Washington, D.C., geborene Samuel Leroy Jackson Trompeter werden, nachdem sein Interesse schon in der Kindheit ganz der Musik galt und er Mitglied im Schulorchester war. Doch als sein Arzt ihm die Schauspielerei als Heilmittel gegen sein Stottern empfahl, änderte er seine Pläne. Jackson besuchte das Morehouse College in Atlanta und wurde nach der Ermordung von Martin Luther King Jr. im Zuge der Bürgerrechtsbewegung für zwei Jahre suspendiert, weil er mit seinen Kommilitonen Reformen des Schulcurriculums erzwingen wollte und dabei Mitglieder des Kuratoriums auf dem Campus als Geiseln festhielt.
Nachdem er 1972 seinen Abschluss in Theaterwissenschaften gemacht hatte, war Jackson in den Stücken „Home“, „The District Line“ und „Mutter Courage und ihre Kinder“ zu sehen, sein Filmdebüt feierte er im selben Jahr in „Together For Days“.
„Wenn ich zurückblicke und mich frage, wie ich hier gelandet bin, dann ist wohl vor allem meine Tante schuld. Ich bin in einem Haus mit meiner Tante und meinen Großeltern aufgewachsen. Sie war Lehrerin und unterrichtete unter anderem Schauspiel. Immer wenn sie etwas inszenierte, fehlten ihr Jungs. Also griff sie auf mich zurück. Sie war es, die mich zum Lesen animierte, die mir das Tanzen beibrachte, die mich Dialoge auswendig lernen ließ, die mich in seltsame Kostüme steckte. Mir machte das enormen Spaß, und immer wenn die Schule ein Stück auf die Bühne brachte, meldete ich mich - bis man mir sagte, dass ich auch mal andere zum Zug kommen lassen müsste. Danach spielte ich lange nicht, bis ich im College einen Kurs über öffentliches Reden belegte. Der Dozent inszenierte die 'Dreigroschenoper' und brauchte noch Jungs - und seither mache ich das“, berichtet Jackson im Interview auf faz.net
Bis in die 1990er Jahre hinein war Jackson allerdings nur in Nebenrollen zu sehen, angefangen bei Miloš Formans „Ragtime“ (1981), Stan Lathans „Onkel Toms Hütte“ (1987) und an der Seite von Eddie Murphy in John Landis‘ „Der Prinz aus Zamunda“ (1988) bis zu Spike Lees „Do The Right Thing“ (1989), Martin Scorseses „GoodFellas“ (1990), Roger Donaldsons „White Sands“ (1992) und Phillip Noyces „Die Stunde der Patrioten“ (1992). Durch Auftritte in den Kassenerfolgen von „Menace II Society“, Steven Spielbergs „Jurassic Park“ und Tony Scotts „True Romance“ (alle 1993) machte Samuel L. Jackson zunehmend auf sich aufmerksam, bis ihm in Quentin Tarantinos „Pulp Fiction“ 1994 der internationale Durchbruch gelang, nachdem Jackson bereits für eine Rolle in Tarantinos Debüt „Reservoir Dogs“ vorgesprochen, aber den Job nicht bekommen hatte.
Seit seiner Oscar-nominierten Darstellung in „Pulp Fiction“ hat Jackson in nahezu jedem Tarantino-Film mitgewirkt, sei es als Waffenhändler Ordell in „Jackie Brown“, als Klavierspieler in „Kill Bill: Vol. 2“, als Erzähler in „Inglourious Basterds“, als Sklave in „Django Unchained“ oder als Kopfgeldjäger in „The Hateful Eight“. Es blieb bis zum heutigen Tage zwar bei der einen Oscar-Nominierung, doch seit „Pulp Fiction“ zählt Jackson zu den fleißigsten Vertretern seiner Branche. So war er 1995 neben Nicolas Cage und David Caruso in Barbet Schroeders Thriller „Kiss of Death“ und in John McTiernans „Stirb langsam – Jetzt erst recht“ zu sehen, ein Jahr später in der John-Grisham-Verfilmung „Die Jury“ und Renny Harlins Action-Thriller „Tödliche Weihnachten“, 1987 in „187 – Eine tödliche Zahl“ und „Jackie Brown“, 1998 in „Sphere – Die Macht aus dem All“ und „Verhandlungssache“, ehe er sich 1999 einen Traum erfüllte und in George Lucas‘ „Star Wars“-Prequels Mace Windu verkörpern durfte.
Im Jahr 2000 überzeugte er nicht nur in der Kinoversion der erfolgreichen TV-Serie „Shaft“, sondern auch in M. Night Shyamalans Mystery-Thriller „Unbreakable“ (in dessen Fortsetzung „Glass“ Jackson auch wieder zu sehen sein wird) und William Friedkins Kriegs-Thriller-Drama „Rules – Sekunden der Entscheidung“. In den letzten Jahren schloss er einen Deal mit Marvel über neun Filme ab, in denen er als Nick Drake sowohl in der Fernsehserie „Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.“ als auch in Kinofilmen wie „Iron Man 2“, „Thor“, „The Avengers“ und „The Avengers 2: Age of Ultron“ zu sehen ist. Zuletzt durfte man den früheren Black-Power-Aktivisten in Spike Lees „Chi-raq“, in der Stephen-King-Verfilmung „Puls“, in Tim Burtons „Die Insel der besonderen Kinder“ und Jordan Vogt-Roberts‘ Fantasy-Abenteuer „Kong: Skull Island“ erleben. Aktuell spielt er in Patrick Hughes‘ Action-Komödie „Killer’s Bodyguard“ einen Auftragskiller, der durch den weltbesten Personenschützer davor bewahrt werden soll, durch den weißrussischen Diktator Vladislav Dukhovich (Gary Oldman) eliminiert zu werden, gegen den er vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag aussagen soll.

Filmographie:
1972: Together for Days
1977: The Displaced Person (Fernsehfilm)
1978: The Trial of the Moke (Fernsehfilm)
1981: Ragtime
1987: Onkel Toms Hütte (Uncle Tom’s Cabin, Fernsehfilm)
1987: Magic Sticks
1987: Eddie Murphy Raw (Fernsehfilm)
1988: School Daze
1988: Der Prinz aus Zamunda (Coming to America)
1989: Dead Man Out (Fernsehfilm)
1989: Hawk (A Man Called Hawk, Fernsehserie, Folge 1×10 Intensive Care)
1989: Do the Right Thing
1989: The Days and Nights of Molly Dodd (Fernsehserie, Folge 3×07 Always Make Your Bed in the Morning)
1989: Sea of Love – Melodie des Todes (Sea of Love)
1990: Mord mit System (A Shock to the System)
1990: Def by Temptation
1990: Familienehre (Betsy’s Wedding)
1990: Mo’ Better Blues
1990: Der Exorzist III (The Exorcist III)
1990: Good Fellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia (Goodfellas)
1990: The Return of Superfly
1991: Law & Order (Fernsehserie, Folge 1×14 The Violence of Summer)
1991: Jungle Fever
1991: Johnny Suede
1991: Roc (Fernsehserie, Folge 1×06 Hearts and Diamonds)
1991: Strictly Business
1991: Die Rache der Mafia (Dead and Alive: The Race for Gus Farace, Fernsehfilm)
1992: Manny und Dan – Leben und Sterben in der Bronx (Jumpin’ at the Boneyard)
1992: Juice – City-War (Juice)
1992: White Sands – Der große Deal (White Sands)
1992: Die Stunde der Patrioten (Patriot Games)
1992: Ghostwriter (Fernsehserie, 3 Folgen)
1992: Getrennte Wege (Fathers & Sons)
1993: The American Experience (Fernsehserie, Folge 5×10 Simple Justice)
1993: Loaded Weapon 1
1993: Amos & Andrew – Zwei fast perfekte Chaoten (Amos & Andrew)
1993: Menace II Society
1993: Jurassic Park
1993: True Romance
1994: Against the Wall (Fernsehfilm)
1994: Fresh
1994: Julius Caesar Superstar (Hail Caesar)
1994: Der steinige Weg zur Gerechtigkeit (Assault at West Point: The Court-Martial of Johnson Whittaker, Fernsehfilm)
1994: Pulp Fiction
1994: New Age (The New Age)
1994: Auf der Suche nach Jimmy Hoyt (The Search for One-eye Jimmy)
1995: Die andere Mutter (Losing Isaiah)
1995: Kiss of Death
1995: Stirb langsam: Jetzt erst recht (Die Hard: With a Vengeance)
1996: Last Exit Reno (Sydney)
1996: Great White Hype – Eine K.O.Mödie (The Great White Hype)
1996: Trees Lounge – Die Bar, in der sich alles dreht (Trees Lounge)
1996: Die Jury (A Time to Kill)
1996: Tödliche Weihnachten (The Long Kiss Goodnight)
1997: 187 – Eine tödliche Zahl (One Eight Seven)
1997: Eve’s Bayou
1997: Jackie Brown
1997: Verhandlungssache (The Negotiator)
1998: Sphere – Die Macht aus dem All (Sphere)
1998: Out of Sight
1998: Die rote Violine (Le violon rouge)
1999: Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)
1999: Deep Blue Sea
1999: Forever Hollywood (Dokumentarfilm)
2000: Any Given Wednesday
2000: Rules – Sekunden der Entscheidung (Rules of Engagement)
2000: WWF Smackdown! (Fernsehserie, Folge 1×44)
2000: Shaft – Noch Fragen? (Shaft)
2000: Unbreakable – Unzerbrechlich (Unbreakable)
2001: The Caveman’s Valentine
2001: The 51st State
2002: The Comeback
2002: Spurwechsel (Changing Lanes)
2002: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Star Wars: Episode II – Attack of the Clones) 2002: No Good Deed (The House on Turk Street)
2002: xXx – Triple X (xXx)
2003: Freedom: A History of Us (Fernsehserie, 5 Folgen)
2003: Basic – Hinter jeder Lüge eine Wahrheit (Basic)
2003: S.W.A.T. – Die Spezialeinheit (S.W.A.T.)
2004: In My Country
2004: Twisted – Der erste Verdacht (Twisted)
2004: Kill Bill – Volume 2 (Kill Bill: Vol. 2)
2004: Die Unglaublichen – The Incredibles (The Incredibles, Stimme für Lucius Best/Frozone)
2005: Coach Carter
2005: xXx 2 – The Next Level (xXx: State of the Union)
2005: Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith (Star Wars: Revenge of the Sith)
2005: Cool & Fool – Mein Partner mit der großen Schnauze (The Man)
2006: Honor Deferred (Fernsehfilm)
2006: Das Gesicht der Wahrheit (Freedomland)
2006: Snakes on a Plane
2006: Black Snake Moan
2006: Home of the Brave
2007: Afro Samurai (Fernsehfünfteiler, alle Folgen, Stimme für Afro Samurai/Ninja Ninja)
2007: Zimmer 1408 (1408)
2007: Cleaner
2007: The Champ (Resurrecting the Champ)
2008: Jumper
2008: Iron Man
2008: Star Wars: The Clone Wars (Stimme für Mace Windu) 2008: Gospel Hill 2008: Lakeview Terrace 2008: The Spirit
2008: Soul Men
2009: Mütter und Töchter (Mother and Child)
2009: Inglourious Basterds (Stimme für Erzähler)
2009: Afro Samurai: Resurrection (Fernsehfilm, Stimme für Afro Samurai/Ninja Ninja) 2010: Iron Man 2
2010: Unthinkable – Der Preis der Wahrheit (Unthinkable)
2010: Die etwas anderen Cops (The Other Guys)
2010: Vengeance: A Love Story
2011: The Sunset Limited (Fernsehfilm)
2011: Thor
2011: Captain America: The First Avenger
2011: Arena
2012: Der Samariter – Tödliches Finale (The Samaritan)
2012: Meeting Evil
2012: Marvel’s The Avengers (The Avengers)
2012: Django Unchained
2013: Oldboy
2013: Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum (Turbo, Stimme von Bleifuss)
2013–2014: Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D. (Fernsehserie)
2014: Reasonable Doubt
2014: RoboCop
2014: The Return of the First Avenger (Captain America: The Winter Soldier)
2014: Kite – Engel der Rache (Kite)
2014: Big Game – Die Jagd beginnt (Big Game)
2014: Kingsman: The Secret Service
2015: Avengers: Age of Ultron
2015: Secret Agency – Barely Lethal (Barley Lethal)
2015: Chi-Raq
2015: The Hateful Eight
2016: Legend of Tarzan (The Legend of Tarzan)
2016: Die Insel der besonderen Kinder (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children)
2016: Puls
2017: xXx: Die Rückkehr des Xander Cage (xXx: Return of Xander Cage)
2017: Kong: Skull Island
2017: Killer’s Bodyguard (The Hitman's Bodyguard)
Playlist:
01. Atli Örvarsson - Broken Wing (Hitman's Bodyguard) - 02:31
02. Trevor Jones - Main Title Theme (Sea Of Love) - 03:03
03. Patrick O'Hearn - Opening Title (White Sands) - 03:54
04. David Holmes - Snoopy's Car (Out Of Sight) - 02:27
05. David Arnold - Scenes Of The Crime (Shaft) - 02:54
06. Klaus Badelt - Domain (Basic) - 03:45
07. Trevor Jones - End Credits (Kiss Of Death) - 04:05
08. The Tornadoes - Bustin' Surfboards (Pulp Fiction) - 02:26
09. The Vampire Sound Inc. - The Lions And The Cucumber (Jackie Brown) - 05:07
10. Malcolm McLaren - About Her (Kill Bill Vol. 2) - 04:45
11. Charles Bernstein - White Lightning (Inglourious Basterds) - 02:53
12. Hans Zimmer - You're So Cool (True Romance) - 03:40
13. John Williams - Theme From Jurassic Park (Jurassic Park) - 03:27
14. John Williams - Anakin's Theme (Star Wars - Episode I) - 03:08
15. Mark Isham - Seeking Isaiah (Losing Isaiah) - 04:10
16. Elliot Goldenthal - Main Titles (Sphere) - 02:49
17. Graeme Revell - Hostage Crises (The Negotiator) - 04:40
18. James Newton Howard - Mr. Glass (Unbreakable) - 07:53
19. James Newton Howard - Freedomland (Freedomland) - 06:00
20. James Horner - Closing Credits (Patriot Games) - 04:10
21. Elliot Goldenthal - Pavane For Solace (A Time To Kill) - 02:29
22. Jeff Danna & Mychael Danna - Can't Sleep (Lakeview Terrace) - 02:40
23. Mark Isham - The City (Twisted) - 03:46
24. Rupert Gregson-Williams - Tarzan And Jane (The Legend Of Tarzan) - 03:39
25. Ennio Morricone - Ouverture (The Hateful Eight) - 03:11
26. Mike Higham & Matthew Margeson - Go To Her (Miss Peregrine's Home For Peculiar Children) - 06:16
27. Roque Baños - Alcohol Haze (Oldboy) - 04:16
28. Mark Isham - On The Threshold Of Liberty (Rules Of Engagement) - 07:27

Freitag, 1. September 2017

Playlist #222 vom 03.09.2017 - JAMES CAMERON Special

Mit „Titanic“ (1997) und „Avatar“ (2009) schuf der kanadische Filmemacher James Cameron die bis heute erfolgreichsten Filme aller Zeiten und ist in Hollywood vor allem für seine oft revolutionäre Verwendung modernster Tricktechniken bekannt. Wenn er heutzutage seine bahnbrechenden Blockbuster noch einmal aufpoliert und in atemberaubender 3D-Technik präsentiert, darf sich das Kinopublikum auf ein eindrucksvolles Filmerlebnis freuen. Am 29. August erlebt sein Sci-Fi-Action-Klassiker „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ (1991) nach über 25 Jahren nun in 3D seine Wiederaufführung.

Cameron wurde am 16. August 1954 in Kapuskasing, Ontario, als Sohn eines Elektroingenieurs und einer Malerin geboren und wuchs im kanadischen Niagara Falls an der Grenze zur USA auf. Als er 1969 Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ sah, war sein Berufswunsch vorgezeichnet. Die Familie zog 1971 ins kalifornische Orange County. Eine Ausbildung an einer Filmschule kam aus finanziellen Gründen nicht in Frage, stattdessen begann Cameron ein Physik-Studium am Fullerton College, wechselte wegen der zu hohen mathematischen Anforderungen aber zur englischen Literatur. Nach seinem College-Abschluss heiratete Cameron Sharon Williams und arbeitete zunächst als LKW-Fahrer, bis 1977 George Lucas‘ „Krieg der Sterne“ erneut seine Leidenschaft für das Filmemachen entfachte. Im Selbststudium eignete er sich das Wissen über Drehbuchschreiben und Filmemachen an und lernte, mit der entsprechenden Ausrüstung umzugehen. 1978 realisierte er mit seinen Freunden William Wisher und Randall Frakes den 35mm-Kurzfilm „Xenogenesis“, bei dem Cameron gleichzeitig als Regisseur, Produzent, Autor, Kameramann, Editor, Modellbauer und Special-Effects-Koordinator fungierte. Zwar schaffte es der Film nie zur Aufführung, aber für Cameron kam nur noch ein Job in der Filmbranche in Frage.
Er bewarb sich bei Roger Cormans Produktionsfirma New World Pictures und war als künstlerischer Leiter für den Film „Sador – Herrscher im Weltraum“ tätig, dann als Produktionsdesigner und Second-Unit-Regisseur bei „Planet des Schreckens“ (1981), woraufhin er sein erstes Regieangebot erhielt.
„Piranha 2 – Fliegende Killer“ (1981) war als Fortsetzung von Joe Dantes „Piranhas“ (1978) zwar in künstlerischer wie kommerzieller Hinsicht eine Enttäuschung, aber schon mit seinem nächsten Film eroberte Cameron Hollywood im Sturm. 1982 verkaufte er sein auf einem eigenen Albtraum basierendes Drehbuch zu „The Terminator“ für einen Dollar an die Produzentin Gale Anne Hurd (mit der von 1985 bis 1989 verheiratet war) gegen die Zusage, selbst bei dem Film Regie führen zu dürfen. Durch die Verzögerung bei der Finanzierung kam der Film erst 1984 in die Kinos, aber Cameron nutzte die Zeit, um die Drehbücher zu „Aliens – Die Rückkehr“ und „Rambo 2 – Der Auftrag“ zu schreiben.
Mit „The Terminator“ schuf Cameron bereits 1984 einen düsteren Sci-Fi-Klassiker, in dem Arnold Schwarzenegger als Terminator von den Skynet-Funktionären aus einer von Maschinen beherrschten Zukunft zurück in die Vergangenheit geschickt wird, um mit Sarah Connor (Linda Hamilton) die Mutter des späteren Rebellen John Connor zu eliminieren, der für Skynet eine Bedrohung darstellt.
„Der Clou der Geschichte besteht darin, dass Reese und Sarah – sozusagen aus der Not heraus – sich ineinander verlieben (eine in keiner Weise rührselige Liebesgeschichte) und Reese der Vater von Sarahs Sohn, John Connor wird. Dieser ‚Zirkel‘ ist der Grund für die Analogie dieser Geschichte zum Paradoxon der abendländischen christlichen Mythologie und Heilslehre. Denn wenn der Terminator Sarah töten würde, bekäme sie kein Kind von Reese, John Connor hätte die Menschen des Jahres 2029 nicht gerettet und der Terminator wäre nie in das Jahr 1984 geschickt worden. Da beides jedoch geschah, ergibt sich die logische Schlussfolgerung, dass das Schicksal des Terminators von Anfang an besiegelt ist: seine Vernichtung“, kommentiert Ulrich Behrens in seiner Filmkritik auf filmstarts.de
Bei der Umsetzung seines Drehbuchs zu „Rambo 2“ war Cameron nicht mehr beteiligt, da Sylvester Stallone die antimilitaristische Botschaft aus dem Originaldrehbuch streichen ließ, dafür durfte er nach dem Erfolg von „The Terminator“ bei „Aliens – Die Rückkehr“ (1986) die Regie führen. In der Fortsetzung von Ridley Scotts mit dem Oscar für die besten visuellen Effekte ausgezeichneten Weltraum-Drama „Alien“ von 1979 wird Ellen Ripley (Sigourney Weaver) nach 57 Jahren aus dem Kälteschlaf geholt, um vor einem Untersuchungsausschuss über die Vorkommnisse auf der "Nostromo" und über die Alien-Eier auf dem Planeten LV-426 zu berichten. Da der Kontakt zu dem Planeten abgebrochen ist, auf dem mittlerweile sogar Menschen leben, soll eine Militärmission mit Ripley als Beraterin nach dem Rechten sehen.
Gleich sieben Oscar-Nominierungen erhielt der Film, darunter eine für Sigourney Weaver als beste Hauptdarstellerin und eine für James Horner für die beste Filmmusik, ausgezeichnet wurde „Aliens – Die Rückkehr“ letztlich mit je einem Academy Award für die besten Soundeffekte und für die besten visuellen Effekte. Auch mit seinem nächsten Sci-Fi-Film setzte Cameron neue Maßstäbe.
„Abyss – Abgrund des Todes“ (1989) verwendete völlig neue Techniken wie Morphing, photorealistische Computeranimationen und Unterwasser-BlueScreen und erhielt ebenfalls einen Oscar für die besten visuellen Effekte. 1990 gründete Cameron mit Larry Kasanoff die Produktionsfirma Lightstorm Entertainment und 1993 mit dem Oscar-prämierten Effect-Spezialisten Stan Winston („Terminator 2 – Tag der Abrechnung“, „Aliens – Die Rückkehr“, „Jurassic Park“) das Special-Effect-Unternehmen Digital Domain.
1991 brachte Cameron mit „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ schließlich das bahnbrechende Sequel zu seinem eigenen Film „The Terminator“ in die Kinos, wieder mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle, diesmal aber in einer gänzlich sympathischen Rolle. Nachdem der erste Versuch, den 1985 geborenen Anführer des Widerstandes in der Vergangenheit zu töten, gescheitert ist, unternehmen die Cyborgs des Jahres 2029 einen zweiten Versuch, John Connors junge Version (Edward Furlong) auszuschalten. Diesmal soll es der T-1000-Terminator (Robert Patrick) richten, eine Maschine aus flüssigem Metall, die in der Lage ist, jede beliebige Form anzunehmen. Doch dieser Terminator ist nicht der einzige Killerroboter, der in die Vergangenheit geschickt wird, denn das Ur-Modell aus der T-800-Serie (Arnold Schwarzenegger) wurde in der Zukunft von den Rebellen darauf programmiert, Connor um jeden Preis zu schützen. Gemeinsam mit Johns Mutter Sarah (Linda Hamilton) gibt er sein Bestes, den Jungen am Leben zu halten.
James Camerons ‚Terminator 2‘ strotzt nicht nur vor furioser Action und grandiosen Effekten, sondern bietet ein perfektes Gesamtpaket mit einer durchdachten Story, coolen Onelinern und kraftvoller Musik – ein Meisterwerk auch in 3D und für uns weiterhin der beste Actionfilm aller Zeiten“, findet Carsten Baumgardt in seiner Rezension auf filmstarts.de.
Besonders auffällig und brillant ist in dem ersten Film, der die 100-Millionen-Dollar-Produktionskosten-Marke überschritt, neben den visuellen Effekten auch der rein elektronische Score von Brad Fiedel.
„Der Score zum zweiten Film unterscheidet sich sehr stark vom ersten, der noch sehr elektronisch klang und viele Sequenzen benutzt, weil ich den mechanischen Charakter des Terminators betonen wollte, das Element des Unzerstörbaren. Der zweite Score weist eigentlich nur zum Anfang und zum Ende die Melodie auf, auf die zwischenzeitlich manchmal verwiesen wird, aber ansonsten ist er vielfältiger, komplexer“, erklärte mir der Komponist in einem Interview. „Musikalisch ist dabei eine Entwicklung zu beobachten, die auf meine eigene Entwicklung zurückgeht, ebenso wie auf die Erhältlichkeit und die Möglichkeiten der Technologie, des Samplings und des Arbeitens. Als ich den ersten ‚Terminator‘ machte, gab es nicht mal ein Midi-Interface. Ich musste alle Sequenzen und Drum Maschinen per Hand programmieren, was eine schwierige Angelegenheit war. Beim zweiten Film war die Technologie so ausgereift, wie ich sie mir vorstellte.“
Die Zusammenarbeit mit Schwarzenegger und Fiedel setzte Cameron 1994 in seiner Action-Komödie „True Lies“ fort.
„Er zählt zu den wenigen Regisseuren, die sehr detaillierte Ideen zu der Geschichte und den Bildern haben und sie auch im Film umsetzen können. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich denke, er ist sehr kreativ, was die eigene Vorstellungskraft, die Benutzung der Technologie und die filmische Umsetzung dessen angeht, was er zu tun beabsichtigt“, meint Fiedel. „Obwohl seine Filme voller Action und technischer Raffinessen sind, geht es doch um menschliche Belange, um das Verhältnis zwischen Mensch und Maschinen, die Benutzung der Technologie durch den Menschen. Gerade in ‚True Lies‘ stehen zwischenmenschliche Beziehungen, Arbeit und Familie im Vordergrund.“
1997 folgte mit „Titanic“ ein mit elf Oscars – u.a. für den besten Film und für die beste – von James Horner komponierte - Musik - ausgezeichneter, aber auch gut 200 Millionen Dollar teurer Film, der gleich drei Geschichten zu erzählen hat. In der ersten geht es um den Schatzsucher Brock Lovett (Bill Paxton), der das Wrack des ehemals größten Schiffs der Welt nach dem Diamant-Collier „Herz des Ozeans“ absucht. Dabei nimmt das Forscherteam Kontakt zur ehemaligen Besitzerin der wertvollen Kette auf. Die Dame heißt Rose Dawson-Colvert (alt: Gloria Stuart, jung: Kate Winslet) und war 1912 mit an Bord, als das berühmte Unglück geschah. Rose erzählt den Männern Geschichte Nr. 2, in der sie sich auf der Jungfernfahrt als verlobtes Oberschichten-Mädchen in den armen Künstler Jack Dawson (Leonardo DiCaprio) verliebt - eine Liebe über gesellschaftliche Klassen hinweg mit all den dazugehörigen Problemen. Diese Liebesgeschichte wiederum geschieht vor dem Hintergrund von Geschichte Nr. 3: Es ist eine Geschichte voller Größenwahn und blinder Technikgläubigkeit, die an einem Eisberg endet...
„Die Mischung aus realistischer Fiktion und großem Theater der Sinne bewahrt den teuersten Film aller Zeiten davor, eine Leistungsshow Hollywoods zu werden. So sieht man eine Wasseroper mit opulenten Massenszenen, faszinierenden Unterwasseraufnahmen und einer luxuriösen Ausstattung: die Vereinigung von ‚Vom Winde verweht‘ und ‚Die Brücke am Kwai‘“, resümiert Bettina Koch auf spiegel.de.
Nach der aufreibenden Arbeit an „Titanic“ zog sich Cameron zunächst aus der Regiearbeit zurück, unternahm als Hobbyforscher mehrere Tiefseetauchgänge und arbeitete zusammen mit seinem Bruder Mike an der Entwicklung neuer Filmtechniken. Nach einem über zwei Staffeln andauernden Ausflug ins Fernsehgeschäft mit der Sci-Fi-Agentenserie „Dark Angel“ im Jahr 2000 realisierte Cameron mit Bill Paxton und seinem Bruder Mike 2001 den IMAX-3D-Film „Ghosts of the Abyss“ über die Titanic, zu dem wie zu „Dark Angel“ wiederum Joel McNeely die Musik komponierte. Es folgten 2002 die Fernsehdokumentation über das deutsche Schlachtschiff „Bismarck“ und 2005 eine 3D-Dokumentation mit dem Titel „Aliens der Meere“, in der Cameron zusammen mit NASA-Wissenschaftlern Gebirgsketten auf dem Meeresgrund und Tiefseelebewesen untersucht.
„Ich behaupte nicht, Wissenschaftler zu sein, aber ich glaube an die Leidenschaft von Forschern, die ihr ganzes Leben einer zeitraubenden, schwierigen und hochdisziplinierten Wissenschaft widmen, für die sie weder Ruhm, noch angemessene Bezahlung einstreichen. Ihnen kommt keine der schicken Bequemlichkeiten zugute, die wir mit dem glamourösen westlichen Lifestyle assoziieren. Und trotzdem tun sie es. Warum? Weil sie die Antworten wissen wollen, weil sie über intellektuelle Neugier verfügen. Ihnen liegt etwas an der Wahrheit“, meint Cameron in einem Interview mit spiegel.de 
2009 kehrte James Cameron mit einem weiteren Paukenschlag auf die Kinoleinwand zurück. Sein Science-Fiction-3D-Abenteuer „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ setzte mit der Erweiterung von digitalen und stereoskopen 3D-Techniken sowie CGI-Techniken einmal mehr neue Maßstäbe, entwickelte sich zum erfolgreichsten Film aller Zeiten und erhielt neun Oscar-Nominierungen (darunter für den besten Film, für die beste Regie und eine für James Horners Musik), drei der begehrten Trophäen erhielt er schließlich auch (einmal mehr für die besten visuellen Effekte, für die Kameraarbeit und für die künstlerische Gestaltung).
Der Film erzählt von dem rund vier Jahre von der Erde entfernten Planeten Pandora, dessen reichhaltige Unobtanium-Vorkommen die existenziellen Rohstoff-Sorgen der Menschheit im Jahr 2154 auf einen Schlag lösen würden. So bricht eine Gruppe von Wissenschaftlern auf, um mit den Ureinwohnern Pandoras, den hochgewachsenen und in Stämmen organisierten Na’vi, Verhandlungen über die Kolonisation ihrer Heimat aufzunehmen. Darunter ist der an den Rollstuhl gefesselte Ex-Marine Jake Sully (Sam Worthington). Anstelle seines verstorbenen Bruders schlüpft nun Jake in die Haut eines Avatars – eines geklonten Na’vi-Körpers, der gleichzeitig als Vehikel und als diplomatisches Instrument dient. Bei seinem ersten Ausritt in den Dschungel trifft er auf die Eingeborene Neytiri (Zoe Saldana), zu der er sofort einen Draht findet. Doch die Zeit drängt: Das Militär unter Führung von Colonel Quaritch (Stephen Lang) scharrt längst mit den Hufen...
„Im schlechteren Fall sieht das aus wie ein cineastisches Pop-up-Buch: Räumlich gestaffelte 2-D-Bilder (die paradoxerweise die Zweidimensionalität der Bildelemente nur umso deutlicher machen). Im normalen Fall: Effekte der ‚Coming At You‘-Art. Ganz mag auch Cameron nicht darauf verzichten. Im besten Fall aber, und davon gibt es in Camerons Film reichlich, bekommt Räumlichkeit eine eigene Poesie. Am schönsten ist das nicht so sehr bei den spektakulären Dingen, sondern beim Kleinen, bei Wassertropfen, beim Funkenflug, bei der Bewegung kleiner, zarter Medusen durch die giftig-schöne Atmosphäre von Pandora“, urteilt Georg Seesslen in seiner Filmkritik auf taz.de. „Die Popmythologie des All-in-One-Films ist ein wunderbarer semiologischer Selbstbedienungsladen. Und ‚Avatar‘ ein ikonografisch-mythisches Großprojekt, der erste Metafilm des neuen Jahrhunderts.“ Derzeit arbeitet Cameron, der für sein großes umweltpolitisches Engagement bekannt ist, an den „Avatar“-Sequels 2 bis 5, die zwischen 2020 und 2025 in den Kinos anlaufen sollen.
Filmographie: 
1978: Xenogenesis (Kurzfilm)
1981: Piranha 2 – Fliegende Killer (Piranha Part Two: The Spawning)
1984: Terminator (The Terminator)
1985: This Time It’s War (Dokumentarfilm)
1985: Rambo II – Der Auftrag (Rambo: First Blood II“, nur Drehbuch)
1986: Aliens – Die Rückkehr (Aliens)
1988: Martini Ranch – Reach (Musikvideo)
1989: Abyss – Abgrund des Todes (The Abyss)
1991: Terminator 2 – Tag der Abrechnung (Terminator 2: Judgment Day)
1994: True Lies – Wahre Lügen (True Lies)
1995: Strange Days (Drehbuch und Film Editing)
1996: T2 3-D: Battle Across Time (Kurzfilm)
1997: Titanic
2001: Earthship.TV (Fernsehfilm)
2000 - 2002: Dark Angel (Fernsehserie, Folge 2×21 Ein Volk von Monstern)
2002: Expedition Bismarck (Expedition: Bismarck) (Dokumentarfilm)
2003: Die Geister der Titanic (Ghosts of the Abyss) (IMAX-3D-Dokumentarfilm)
2005: Aliens der Meere (Aliens of the Deep) (IMAX-Dokumentarfilm)
2009: Avatar – Aufbruch nach Pandora (Avatar)
Playlist:
01. Brad Fiedel - "It's Over" ("Good-Bye") (Terminator 2: Judgement Day) - 04:36
02. James Horner - "You Don't Dream In Cryo …" (Avatar) - 06:28
03. James Horner - Main Title (Aliens) - 05:10
04. Jerry Goldsmith - Betrayed (Rambo: First Blood 2) - 04:22
05. Brad Fiedel - "I'll Be Back"/Police Station & Escape (The Terminator) - 03:46
06. Alan Silvestri - Lindsay's Close Encounter (The Abyss) - 06:23
07. Graeme Revell - Happy New Year! (Strange Days) - 03:51
08. Tricky - Overcome (Strange Days) - 04:29
09. Brad Fiedel - Escape From The Chateau (True Lies) - 02:41
10. James Horner - Lament (Titanic) - 04:36
11. Alan Silvestri - Finale And End Credits (The Abyss) - 04:47
12. James Horner - Hymn To The Sea (Titanic) - 06:25
13. Joel McNeely - Break-In At Logan's (Dark Angel) - 03:55
14. Brad Fiedel - Our Gang Goes To Cyberdyne (Terminator 2: Judgement Day) - 03:11
15. Jerry Goldsmith - Stories (Rambo: First Blood 2) - 03:26
16. James Horner - Resolution And Hyperspace (Aliens) - 06:10
17. Joel McNeely - The End (Ghosts Of The Abyss) - 03:15
18. James Horner - Southhampton (Titanic) - 04:00
19. James Horner - Gathering All The Navi Clans For The Battle (Avatar) - 05:03
20. James Horner - Becoming One Of The People (Avatar) - 03:18
21. Brad Fiedel - The Terminator Theme (The Terminator) - 04:20
22. Brad Fiedel - Harry Rides Again (True Lies) - 07:06
23. Graeme Revell - End Credits (Strange Days) - 03:49
24. James Horner - Jake Meets The Navi (Avatar) - 10:22

Sonntag, 13. August 2017

Playlist #221 vom 20.08.2017 - STEPHEN KING Special

In der Internet Movie Database wird Stephen King als Autor mit über 230 Credits geführt, angefangen bei Brian De Palmas Verfilmung von „Carrie“ (1976), der Fernsehfilmadaption von „Brennen muss Salem“ (1979) und Stanley Kubricks verstörendem Meisterwerk „Shining“ (1980) über die Fernsehserien „Under the Dome“, „Haven“, „11.22.63 – Der Anschlag“, „The Mist“ und „Mr. Mercedes“ bis zur aktuellen Verfilmung von Stephen Kings Lebenswerk „Der Dunkle Turm“.

Bevor der am 21. September 1947 in Portland, Maine, geborene Stephen King in den 1980er Jahren zum meistverkauften, meistgelesene und bestverdienenden Schriftsteller avancierte, studierte er nach seinem High-School-Abschluss von 1966 bis 1970 Englisch an der Universität von Maine, wo er auch seine spätere Frau Tabitha Spruce kennenlernte, die er 1971 heiratete.
Nach Abschluss seines Studiums unterrichtete er in Hampden, Maine, als Englischlehrer. Bereits zu High-School-Zeiten schrieb er Kurzgeschichten, von denen er zwar gelegentlich einige verkaufen konnte doch seine dann folgenden Romane wurden von den Verlegern allesamt abgelehnt. Erst 1973 fand sein Roman „Carrie“ bei Doubleday einen Abnehmer. Nachdem sich die 1974 erschienene Hardcover-Ausgabe noch schleppend verkauft hatte, entwickelten sich die Taschenbuchausgaben von „Carrie“ und „Brennen muss Salem!“ zu Bestsellern, was auch auf die gebundene Ausgabe von „Shining“ zutreffen sollte.
Mit „Dead Zone“ belegte King erstmals Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times, „Christine“, das zusammen mit Peter Straub geschriebene „Der Talisman“ und „Die Augen des Drachen“ setzten danach die Erfolgswelle fort, mit der sich King zu einem absoluten Phänomen entwickelte.
Es wäre müßig, die unzähligen Romane und Verfilmungen an dieser Stelle aufzulisten, das Internet und die Bibliotheken sind voll von Abhandlungen über das Schaffen des „King of Horror“.
„Viele Gründe sind für Kings Popularität angeführt worden. Gemeinsames Element zahlreicher Theorien ist seine Glaubwürdigkeit als Schriftsteller“, wird Kings populärer Kollege Clive Barker in „Das Stephen King Buch“ (herausgegeben von Joachim Körber, Heyne, 1989, S. 302f.) zitiert. „In seinen Romanen – weniger in den Kurzgeschichten – beschreibt er die Konfrontation zwischen den realen und fantastischen Elementen in seinem Werk so glaubwürdig, dass die rationale Sensibilität des Lesers selten, wenn überhaupt jemals, erbost wird. Die Bilder von Macht, von Verlust, von Verwandlung, von wilden Kindern und schrecklichen Hotels, von mythologischen und tollwütigen und menschlichen Bestien – sie alle werden so geschickt in die Beschaffenheit der Welt, die er heraufbeschwört, eingearbeitet – Teilchen für Teilchen -, dass wir, wenn wir schließlich den Mund voll haben, mehr als bereitwillig schlucken.“ 
Für King selbst hat Horror vor allem für das Teenager-Publikum einen bestätigenden Wert. Nach ihrer Reise in ein Land der Tabus, an Orte, an denen Freaks wie der Skelettmann oder Mr. Elektro leben, werden Teenager und ihre Werte neu bestätigt. Darüber hinaus ist Horror eine Generalprobe für den Tod.
„Man sieht sehr selten ältere Menschen, die mit ihrem Seniorenpass aus Kinos herauskommen, in denen ‚Zombie‘ und ‚Das Kettensägen-Massaker‘ gezeigt wird, weil sie diese Erfahrung nicht brauchen. Sie wissen Bescheid. Sie müssen den Tod nicht proben“, schreibt King (ebd., S. 49). „Sie haben ihre Freunde sterben sehen, sie haben ihre Verwandten sterben sehen. Sie sind diejenigen, die auf der rechten Seite schlafen, sie spüren die Arthritis. Sie kennen den Schmerz, sie leben mit dem Schmerz, und sie müssen ihn nicht üben, weil er da ist. Das trifft für den Rest von uns nur manchmal zu.“
Interessant ist auf jeden Fall die Tatsache, dass selbst Kurzgeschichten bis heute den Weg auf die Kinoleinwand gefunden haben und sich von Beginn an auch so namhafte Regisseure wie Brian De Palma („Carrie“), John Carpenter („Christine“), George A. Romero („Die unheimlich verrückte Geisterstunde“, „Geschichten aus der Schattenwelt“, „The Dark Half“), David Cronenberg („Dead Zone – Der Attentäter“), Stanley Kubrick („Shining“), Rob Reiner („Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“, „Misery“), Scott Hicks („Hearts In Atlantis“) und Lawrence Kasdan („Dreamcatcher“) diverser Storys und Romane angenommen haben.
Vor allem Mick Garris entwickelte sich seit seinem ersten King-Film „Stephen Kings Schlafwandler“ (1992) zu einem besonders fleißigen Verwerter von Kings literarischen Werken. Es folgten nämlich über die Jahre „The Stand – Das letzte Gefecht“ (1994), die TV-Adaption „The Shining“, „Quicksilver Highway“ (beide 1997), „Riding The Bullet“ (2004), „Desparation“ (2006) und „Bag Of Bones“ (2011).
Qualitativ hochwertig waren vor allem die Adaptionen von Frank Darabont, der 1994 mit „Die Verurteilten“ sein außergewöhnliches Gespür für die tragische Dimension der berührenden Story bewies und auch bei der Verfilmung von Kings Fortsetzungsroman „The Green Mile“ (1999) großes Einfühlungsvermögen für den Stoff zeigte.
Zuletzt adaptierte er 2008 den Kurzroman „Der Nebel“. Stephen King versuchte sich 1986 bei „Rhea M – Es begann ohne Warnung“ einmalig selbst ebenfalls als Regisseur, musste aber einsehen, dass er hinter dem Schreibtisch besser aufgehoben ist als hinter der Kamera.

Filmographie:
1976: Carrie – Des Satans jüngste Tochter (Carrie), Regie: Brian De Palma
1979: Brennen muss Salem (Salem's Lot), Regie: Tobe Hooper
1980: Shining, Regie: Stanley Kubrick
1982: Die unheimlich verrückte Geisterstunde (Creepshow), Regie: George A. Romero
1983: Dead Zone – Der Attentäter (Dead Zone), Regie: David Cronenberg
1983: Cujo, Regie: Lewis Teague
1983: Christine, Regie: John Carpenter
1984 Kinder des Zorns (Children of the Corn), Regie: Fritz Kiersch
1984 Der Feuerteufel (Firestarter), Regie: Mark L. Lester
1985 Katzenauge (Cat's Eye), Regie: Lewis Teague
1985 Werwolf von Tarker Mills (Silver Bullet), Regie: Daniel Attias
1986 Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers (Stand by Me), Regie: Rob Reiner
1986 Rhea M – Es begann ohne Warnung (Maximum Overdrive), Regie: Stephen King
1987 Running Man, Regie: Paul Michael Glaser
1989 Friedhof der Kuscheltiere (Pet Sematary), Regie: Mary Lambert
1990 Es (It), Regie: Tommy Lee Wallace
1990 Geschichten aus der Schattenwelt (Tales From The Darkside), Regie: George A. Romero
1990 Nachtschicht (Graveyard Shift), Regie: Ralph S. Singleton
1990 Misery, Regie: Rob Reiner
1991 Manchmal kommen sie wieder (Sometimes They Come Back), Regie: Tom McLoughlin
1991 Golden Years, Regie: Kenneth Fink, Allen Coulter, Michael Gornick, Stephen Tolkin
1992 Der Rasenmähermann (The Lawnmower Man), Regie: Brett Leonard
1992 Stephen Kings Schlafwandler (Sleepwalkers), Regie: Mick Garris
1993 Tommyknockers – Das Monstrum (Tommyknockers), Regie: John Power
1993 In einer kleinen Stadt (Needful Things), Regie: Fraser Clarke Heston
1993 Stephen Kings Stark (The Dark Half), Regie: George A. Romero
1994 The Stand – Das letzte Gefecht (The Stand), Regie: Mick Garris
1994 Die Verurteilten (The Shawshank Redemption), Regie: Frank Darabont
1995 Langoliers – Verschollen im Zeitloch (Langoliers), Regie: Tom Holland
1995 The Mangler, Regie: Tobe Hooper
1995 Dolores, Regie: Taylor Hackford
1996 Thinner – Der Fluch (Thinner), Regie: Tom Holland
1997 The Shining, Regie: Mick Garris
1997 Quicksilver Highway, Regie: Mick Garris
1997 The Night Flier, Regie: Mark Pavia
1997 Trucks – Out of Control (Remake), Regie: Chris Thomson
1998 Der Musterschüler (Apt Pupil), Regie: Bryan Singer 
1999 Der Sturm des Jahrhunderts (Storm of the Century), Regie: Craig R. Baxley
1999 The Green Mile, Regie: Frank Darabont
2001 Hearts in Atlantis, Regie: Scott Hicks
2001 Haus der Verdammnis (Rose Red, TV-Mini-Serie), Regie: Craig R. Baxley
2002 Carrie (Remake), Regie: David Carson
2003 Dreamcatcher, Regie: Lawrence Kasdan
2004 Das geheime Fenster (The Secret Window), Regie: David Koepp
2004 Salem’s Lot – Brennen muss Salem (Remake), Regie: Mikael Salomon
2004 Riding the Bullet, Regie: Mick Garris
2004 Kingdom Hospital (Miniserie), Regie: Craig R. Baxley
2006 Desperation, Regie: Mick Garris
2006 Nightmares & Dreamscapes, Regie: Brian Hanson
2007 Zimmer 1408 (1408), Regie: Mikael Håfström
2008 Der Nebel (The Mist), Regie: Frank Darabont
2009 Dolan’s Cadillac, Regie: Jeff Beesley
2009 Children of the Corn (Remake), Regie: Donald P. Borchers
2011 Bag of Bones, Regie: Mick Garris
2013 Carrie (2. Remake) Kimberly Peirce
2014 A Good Marriage, Regie: Peter Askin
2014 Big Driver, Regie: Mikael Salomon
2016 Puls (The Cell), Regie: Tod Williams
2017 Der Dunkle Turm (The Dark Tower), Regie: Nikolaj Arcel
Playlist:
01. Tom Holkenborg - The Creed (The Dark Tower) - 03:14
02. Wendy Carlos - Main Title Theme (The Shining) - 03:28
03. Pino Donaggio - The Dream/The Night/End Titles (Carrie) - 05:10
04. Michael Kamen - Opening Titles (The Dead Zone) - 04:20
05. Tangerine Dream - Crystal Voice (Firestarter) - 03:10
06. Jonathan Elias - Main Title (Children Of The Corn) - 01:32
07. Gary Chung - Ending Suite (Kingdom Hospital) - 03:57
08. John Carpenter - Moochie's Death (Christine) - 02:25
09. Charles Bernstein - Theme From Cujo (Cujo) - 02:41
10. Jeff Beal - The Fifth Quarter: Barney Dies (Nightmares & Dreamscapes) - 03:20
11. Gary Chung - Main Title/Annie (Rose Red) - 02:49
12. Thomas Newman - Compass And Guns (The Shawshank Redemption) - 05:57
13. Thomas Newman - Coffey On The Mile (The Green Mile) - 05:10
14. Christopher Young - The Dark Half (The Dark Half) - 04:39
15. Patrick Doyle - Gaunt's Web (Needful Things) - 02:51
16. Danny Elfman - End Credits (Dolores Claiborne) - 05:20
17. James Newton Howard - Animal Exodus (Dreamcatcher) - 03:45
18. Dead Can Dance & Mark Isham - The Host Of Seraphim (The Mist) - 07:19
19. Elliot Goldenthal - The Pet Sematary (Pet Sematary) - 03:03
20. Mychael Danna - Molly (Hearts In Atlantis) - 04:22
21. Gabriel Yared - Katie's Theme (1408) - 02:48
22. John Ottman - Main Titles (Apt Pupil) - 03:25
23. Marc Shaiman - Number One Fan (Misery) - 06:42
24. W.G. Snuffy Walden - On The Road To Kansas (The Stand) - 03:56
25. Alex Heffes - The Past Pushes Back (11.22.63) - 04:09
26. Richard Bellis - Enter The Clown (It) - 03:05
27. Donald A. Rubinstein - Main Title (Tales From The Darkside: The Movie) - 02:34
28. Daniel Licht - Lizard (Thinner) - 06:48

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