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Donnerstag, 1. März 2018

Playlist #235 vom 04.03.2018 - DANIEL DAY-LEWIS Special

Der irisch-britische Schauspieler Daniel Day-Lewis zählt zu den erfolgreichsten und besten Darstellern seiner Generation. Entsprechend erschüttert reagierte die Filmwelt, als der dreifache Oscar-Gewinner im vergangenen Jahr erklärte, sich von der Schauspielerei zu verabschieden. Seine Karriere kann er am 4. März mit einem weiteren Academy Award krönen, denn für seine Darstellung in Paul Thomas Andersons Liebesdrama „Der seidene Faden“ erhielt er seine bereits sechste Nominierung. Bekannt wurde Day-Lewis durch seine bemerkenswerten Auftritte in Dramen wie „Zimmer mit Aussicht“, „Im Namen des Vaters“, „Mein linker Fuß“, „There Will Be Blood“ und „Lincoln“.

Daniel Day-Lewis wurde am 29. April 1957 in London als zweites Kind der britischen Schauspielerin Jill Balcon und des irisch-britischen Schriftstellers Cecil Day-Lewis geboren. Sein Faible für das Medium Film liegt in der Familie. Sein Großvater Michel Balcon prägte als Chef der Ealing Studios die britische Filmindustrie, seine ältere Schwester Lydia Tamasin arbeitet als Dokumentarfilmerin.
Nach seinem Schauspiel-Studium an der Bristol Old Vic Theatre School wirkte Day-Lewis 1971 in John Schlesingers Drama „Sunday Bloody Sunday“ mit, um sich dann wieder dem Theater zuzuwenden. Erst 1982 erfolgte seine Rückkehr zum Kino, zunächst mit einer kleinen Rolle in Richard Attenboroughs Biopic „Gandhi“, zwei Jahre später in Roger Donaldsons historischen See-Abenteuer-Drama „Die Bounty“, wo er an der Seite von Mel Gibson und Anthony Hopkins die Rolle des Seeoffiziers John Fryer verkörperte.
1985 war er in Stephen Frears‘ Adaption von Hanif Kureishis Theaterstück „Mein wunderbarer Waschsalon“ als schwuler Punk zu sehen. Es folgten Rollen in James Ivorys „Zimmer mit Aussicht“ (1985), in Philip Kaufmans Adaption von Milan Kunderas Bestseller „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ (1988) und schließlich der internationale Durchbruch mit seiner Oscar-prämierten Darstellung in Jim Sheridans „Mein linker Fuß“ (1989).
Der für seine akribische Vorbereitung bekannte Method Actor trainierte für seine Rolle des spastisch gelähmten irischen Malers Christy Brown monatelang, mit seinem linken Fuß zu schreiben, zu malen und auf einer Schreibmaschine zu tippen. Fortan war Daniel Day-Lewis in mehreren größeren Produktionen zu sehen. In den 1990er Jahren spielte er Hawkeye in Michael Manns Neuverfilmung von J.B. Coopers Klassiker „Der letzte Mohikaner“ (1992), unter der Regie von Jim Sheridan in dem biografischen Drama „Im Namen des Vaters“, in Martins Scorseses Verfilmung von Edith Whartons „Zeit der Unschuld“ (beide 1993), in Nicholas Hytners Adaption von Arthur Millers Theaterstück „Hexenjagd“ (1996) und arbeitete ein weiteres Mal mit Regisseur Jim Sheridan in dem romantischen Sport-Drama „The Boxer“ (1997) zusammen. Anschließend zog sich Day-Lewis für fünf Jahre aus dem Filmgeschäft zurück und erlernte in Florenz das Schuhmacherhandwerk. 
Sein Schauspieler-Kollege Leonardo DiCaprio setzte sich dafür ein, dass Daniel Day-Lewis eine Rolle in dem von ihm co-produzierten und von Martin Scorsese inszenierten Gangster-Epos „Gangs of New York“ übernahm, was dem wählerischen Schauspieler eine weitere Oscar-Nominierung einbrachte.
Von großen Blockbuster-Produktionen hielt sich Day-Lewis allerdings fern. So lehnte er es ab, in Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie Aragorn zu spielen, weil eine derart fiktive Rolle nicht mit dem Method Acting vereinbar sei, aber auch Mel Gibson („Die Passion Christi“) und Stephen Soderbergh („Solaris“) buhlten vergeblich darum, Daniel Day-Lewis für die Hauptrollen in ihren Filmen zu gewinnen. Stattdessen riskierte der charismatische Darsteller immer wieder seine Gesundheit bei der Vorbereitung für seine Rollen. Als er in „Im Namen des Vaters“ einen hungerstreikenden IRA-Gefangenen spielte, hungerte Day-Lewis nicht nur, sondern ließ sich auch mit kaltem Wasser überschütten, um die Kälte zu spüren, die seine Figur in der Zelle empfinden musste. Um sich auf seine Rolle als „letzter Mohikaner“ vorzubereiten, zog es den Schauspieler erst einmal in den Wald, wo er Tieren das Fell abzog und sich aus Bäumen ein Kanu baute.
Für Steven Spielbergs „Lincoln“-Porträt trainierte sich Day-Lewis eine Gangart an, die er mit der schweren Last in Verbindung brachte, die auf den Schultern des Präsidenten lastete. Der Schauspieler war so mit seiner Rolle verwachsen, dass Spielberg ihn auf dem Set nur als „Mr. President“ anredete. Sechs Jahre benötigte Spielberg übrigens, um Day-Lewis für diese Rolle zu gewinnen, dafür erhielt der Schauspieler 2013 aber auch seinen dritten Oscar, nachdem er 2008 zum zweiten Mal die begehrte Trophäe für seine Darstellung in Paul Thomas Andersons Drama „There Will Be Blood“ in Empfang nehmen durfte.
In Andersons neuen, für sechs Oscars nominierten Drama „Der seidene Faden“ spielt Daniel Day-Lewis einen Damenschneider im London der 1950er Jahre, der durch seine Hingabe an seinen Beruf fast zugrunde geht. Anlässlich der Geburtstagsfeier von Königin Elizabeth II. im Jahr 2014 schlug Prinz William Daniel Day-Lewis, der mit seiner Frau Rebecca Miller auf dem Land in Irland lebt, übrigens zum Ritter. Es bleibt abzuwarten, ob Daniel Day-Lewis tatsächlich für immer dem Kino den Rücken kehrt oder sich wieder nur eine längere Auszeit gönnt. „Wenn ich mich längere Zeit von der Arbeit fernhalte, liegt das an meinem eigenen Rhythmus, und der ist nun mal von Faulheit geprägt. In meinem Leben gibt es auch andere Dinge zu tun. Ich trenne es nicht in zwei Hälften, in Privatleben und Arbeit“, erklärte der Schauspieler im Interview auf welt.de. „Wenn die Zeitungen über mich schreiben, wirkt das so, als würde ich eine bipolare Existenz führen – zwischen Einsiedler und öffentlicher Figur. Dann heißt es: ‚Er ist aus dem Ruhestand zurückgekehrt.‘ Aber ich mache nur weiter wie bisher. Wenn ich mein Arbeitstempo erhöhen würde, dann würde ich die Freude an der Arbeit verlieren. Ich tanze nicht nach der Pfeife der anderen.“

Filmographie:
1971: Sunday, Bloody Sunday
1982: Gandhi
1984: Die Bounty (The Bounty)
1985: Mein wunderbarer Waschsalon (My Beautiful Laundrette)
1985: Zimmer mit Aussicht (A Room with a View)
1986: Nanou
1988: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (The Unbearable Lightness of Being)
1988: Stars and Bars
1989: Eversmile, New Jersey
1989: Mein linker Fuß (My Left Foot)
1992: Der letzte Mohikaner (The Last of the Mohicans)
1993: Zeit der Unschuld (The Age of Innocence)
1993: Im Namen des Vaters (In the Name of the Father)
1996: Hexenjagd (The Crucible)
1997: Der Boxer (The Boxer)
2002: Gangs of New York
2005: The Ballad of Jack and Rose
2007: There Will Be Blood
2009: Nine
2012: Lincoln
2017: Der seidene Faden (Phantom Thread)
Playlist:
01. Jonny Greenwood - Alma (Phantom Thread) - 04:07
02. Jonny Greenwood - Open Spaces (There Will Be Blood) - 03:55
03. George Fenton - South Africa - The Beginning (Gandhi) - 04:46
04. Richard Robbins - In The Piazza Signoria (A Room With A View) - 03:54
05. Elmer Bernstein - First Visit (The Age Of Innocence) - 04:50
06. Elmer Bernstein - Love Spoken (My Left Foot) - 04:46
07. Gavin Friday - Agnus Die (The Boxer) - 03:50
08. Jocelyn Pook - Dionysus (Gangs Of New York) - 04:52
09. Andrea Guerra - Regret (Nine) - 01:45
10. Vangelis - Main Titles (The Bounty) - 04:13
11. Hans Zimmer - My Beautiful Laundrette (My Beautiful Laundrette) - 03:44
12. Jonny Greenwood - For The Hungry Boy (Phantom Thread) - 03:41
13. Trevor Jones - Walking The Circle (In The Name Of The Father) - 04:42
14. Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 06:13
15. John Williams - Freedom's Call (Lincoln) - 06:07
16. Elmer Bernstein - End Credits (The Age Of Innocence) - 05:04
17. Richard Robbins - End Titles (A Room With A View) - 03:41
18. Gavin Friday - The Finale (The Boxer) - 03:40
19. Howard Shore - Brooklyn Heights 3 (Gangs Of New York) - 03:13
20. George Fenton - Forgive Us (The Crucible) - 03:19
21. Trevor Jones - The Kiss (The Last Of The Mohicans) - 02:47
22. Ravi Shankar & George Fenton - Salt (Gandhi) - 03:56
23. John Williams - The People's House (Lincoln) - 03:42
24. George Fenton - Proctor Confesses (The Crucible) - 06:53
25. Trevor Jones - Passage Of Time (In The Name Of The Father) - 05:52
26. Vangelis - Alternate Titles (The Bounty) - 11:09

Montag, 12. Februar 2018

Playlist #234 vom 18.02.2018 - R.I.P. Jóhann Jóhannsson

Mit seinen Oscar-, Golden-Globes- und BAFTA-Awards nominierten Scores zu „The Theory Of Everything“ (2014), „Sicario“ (2015) und „Arrival“ (2016) avancierte der isländische Komponist Jóhann Jóhannsson in den vergangenen Jahren zu den interessanten Vertretern seiner Zunft. Kurz nach Veröffentlichung seiner Musik zu James Marshs biografischen Drama „Vor uns das Meer“ erschütterte die Nachricht vom Tod des 48-jährigen Ausnahmetalents am 09. Februar 2018 in seinem Berliner Apartment die Film- und Musikwelt.

Der am 19. September 1969 in Reykjavík geborene Jóhannsson lernte in seiner Kindheit Piano und Pausane zu spielen, wirkte während der Schulzeit in verschiedenen Bands mit. Nachdem er Literatur und Sprachen an der Universität studiert hatte, verbrachte er zehn Jahre damit, seine Musik in Indie-Rock-Bands zu spielen, wobei er sich darauf konzentrierte, mit mehreren Gitarren interessante vielschichtige Soundscapes zu kreieren.
„Als ich die Alben auf Enos Obscure Records Label aus den 70ern entdeckte, verlagerte sich mein Interesse zur Kreation von minimalistischen Ambient-Strukturen mit klassischen Instrumenten. Ich legte die Gitarre beiseite und begann, Musik für Streicher, Woodwinds und Kammer-Ensembles zu schreiben, indem ich akustische und elektronische Sounds miteinander verband.“
Indem er die Resonanzen von akustischen Instrumenten mit digitalem Processing verknüpfte, schuf Jóhannsson Musik, die akustische und elektronische Sounds zu etwas Einzigartigem und Neuem verband.
„Mein Ideal ist Musik, bei der elektronische und akustische Klänge nahtlos miteinander verschmelzen.“
1999 gründete Jóhannsson mit den drei Musikern Hörður Bragason, Músikvatur und Úlfur Eldjárn die Band Apparat Organ Quartet, zu der später noch der Drummer Þorvaldur Gröndal stieß, der allerdings 2001 durch Arnar Geir Ómarsson ersetzt worden ist. Nachdem die Formation die beiden Alben „Apparat Organ Quartet“ (2002) und „Pólýfónía“ (2010) veröffentlicht hatte, verließ Jóhannsson 2012 die Band, als seine Solo-Aktivitäten zu viel Zeit beanspruchten.
Im Jahre 2002 veröffentlichte das britische Touch-Label Jóhannssons Debütalbum „Englabörn“, das auf dem Theaterstück gleichen Namens basiert und klassische Streicher mit Electronics verbindet. „Ich nahm die Streicher auf, ließ sie durch digitale Filter laufen, um die Sounds zu extrahieren, und setzte diese neu zusammen. Ich mag es, zum mikroskopischen Kern der Musik vorzudringen, um die Essenz zu extrahieren und aus ihr Schichten von Klängen zu kreieren.“
Bereits zwei Jahre zuvor debütierte Jóhannsson als Filmkomponist, als er die Sportkomödie „Íslenski draumurinn“ von Róbert I. Douglas vertonte. Doch sein Hauptaugenmerk lag in den folgenden Jahren auf Eigenkompositionen, die er auf dem Album „Virthulegu Forsetar“ mit Blechbläsern, Orgel, Keyboards und Electronics umsetzte.
2006 veröffentlichte er auf dem 4AD-Label das Album „IBM 1401, A User’s Manual“, bei dem er sich von dem ersten Computer inspirieren ließ, der 1964 nach Island kam und auf einer Aufnahme basierte, die Jóhannssons Vater von einem IBM Computer gemacht hatte.  
„Fordlandia“ (2008) wurde von Henry Fords fehlgeschlagenen Versuch inspiriert, eine Gummi-Plantage in Brasilien aufzubauen. Ein Jahr später tourte der isländische Komponist durch die USA, wobei der Soundtrack zu dem Animationsfilm „Varmints“ unter dem Albumtitel „And in the Endless Pause There Came the Sound of Bees“ als limitierter Tour-only-Release verkauft wurde. Erst ab 2011 wandte sich Jóhannsson wieder verstärkt der Filmmusik zu. So komponierte er 2011 die Musik zu Bill Morrisons Dokumentation „The Miners' Hymns“, 2012 zu Max Kestners Film „Copenhagen Dreams“ und zu Phie Ambos Dokumentarfilm „Free The Mind“, ehe er 2013 mit den Soundtracks zu Josh C. Wallers „McCanick – Bis in den Tod“ und vor allem zu Denis Villeneuves Thriller „Prisoners“ auch außerhalb der postklassischen und experimentellen Musikszene auf sich aufmerksam machen konnte.
„Denis wollte die Musik als poetische Stimme etablieren, die als Gegenpol zur Handlung im Film agierte. Auch wenn der Film ein Thriller ist, ist die Musik lyrisch und schön, im starken Kontrast zum Horror, der Hässlichkeit und Grausamkeit in dem Film.“
Jóhannsson komponierte den Score, während er eine frühe Fassung des Films sah, und reagierte auf die verstörenden Bilder auf der Leinwand. Er schrieb die Musik für ein Orchester mit großen Streicher- und Woodwind-Sektionen und integrierte die Klänge von zwei eher unbekannten Instrumenten, dem Cristal Baschet, das einer Glas-Harmonika ähnelt, und dem Ondes Martenot, einem dem Theremin verwandten alten elektronischen Instrument.
Für das Krimi-Drama „McCanick“ wählte Jóhannsson wiederum einen gänzlich anderen Ansatz.
„Es ist ein psychologisches Drama, also verwendete ich ein kleines Streichorchester als Percussion-Instrument. Ich nahm zwanzig Spieler auf, wie sie ihre Instrumente mit der Rückseite ihres Bogens schlugen, manipulierte diese Texturen und verwob sie mit elektronischen Klängen.“
In den vergangenen Jahren veröffentlichte Jóhannsson, der von Künstlern wie Kraftwerk, Steve Reich, Einstürzende Neubauten, Swans, Arvo Part, Ennio Morricone, Morton Feldman und Bernard Herrmann inspiriert wird, ganz unterschiedliche Werke und hat in der Vergangenheit mit Künstlern wie Marc Almond, Barry Adamson, Pan Sonic, The Hafler Trio, Can-Drummer Jaki Liebezeit und vielen anderen zusammengearbeitet.
„Ich mag es, aus meinem Studio herauszukommen und mit anderen Leuten zu arbeiten. In einem Raum mit jemandem zu sein, der eine andere Herangehensweise verfolgt, inspiriert mich. Sich von jemand anderer Musikalität zu ernähren bringt immer interessante Resultate hervor.“
Seit dem internationalen Erfolg von Villeneuves Rache-Drama „Prisoners“ ist auch der Name von Jóhann Jóhannsson in Hollywood bekannt. Bereits für James Marshs biografisches Drama „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ (2014) gewann der Isländer einen Golden Globe und erhielt seine erste Oscar-Nominierung, die zweite folgte ein Jahr darauf für seinen Score zu Villeneuves Drogen-Thriller „Sicario“.
Nach „Prisoners“, „Sicario“ und „Arrival“ wollte Denis Villeneuve auch das mit Spannung erwartete Sequel von Ridley Scotts Sci-Fi-Klassiker „Blade Runner“ mit Jóhann Jóhannsson verwirklichen, doch dann kam Hollywoods Filmmusik-Star Hans Zimmer stattdessen an Bord, um den Score zu „Blade Runner 2049“ zu realisieren. Auch aus der geplanten Zusammenarbeit mit Darren Aronofsky an dessen umstrittenen Drama „Mother!“ wurde nichts. Jóhannsson empfahl dem visionären Filmemacher, ganz auf Musik zu verzichten.
,Mother!‘ ist ein Film, in dem halbe Maßnahmen nichts zu suchen haben, und nachdem Darren und ich viele verschiedene Ansätze erforscht haben, riet mir mein Instinkt, den Score komplett zu entfernen. Auslöschung ist ein großer Teil des kreativen Prozesses und in diesem Fall wussten wir, dass wir diesen Ansatz in sein logisches Extrem führen mussten.“
2016 komponierte er mit Hildur Gudnadóttir die Musik zur BBC-Serie „Trapped“ und wechselte wie sein Kollege Max Richter zur Deutschen Grammophon, wo nicht nur der Score zu „Arrival“ erschien, sondern auch Jóhannssons erstes Solo-Album seit sechs Jahren, „Orphée“, das vom Mythos des Orpheus und Jean Cocteaus gleichnamigen Film inspiriert wurde.
„Ich will auf keinen Fall nur Soundtracks schreiben – die Hälfte der Zeit möchte ich meine eigenen Sachen schreiben. Die Filme, die ich mache, suche ich mir sehr sorgfältig aus: Ist das Drehbuch interessant? Die Story? Kann ich etwas zu diesem Projekt beitragen? Sind die Leute nett und talentiert? Wenn all das zusammenpasst – dann werde ich den Auftrag höchstwahrscheinlich übernehmen“, erzählte der Komponist im Interview mit deutschlandfunkkultur.de.
„Für mich gehört beides einfach zusammen, da sich die Filmkompositionen auch aus meiner früheren Solo-Arbeit entwickelt haben. Irgendwie geht es für mich also wieder so ein bisschen zurück zu meinen Wurzeln; ich war ja viele Jahrelang als Solist auch auf Tour unterwegs, bis die Filmaufträge überhandnahmen. Aber das heißt nicht, dass ich nicht weiter an meinen eigenen Sachen gearbeitet hätte – sie waren nur nach außen hin nicht mehr so sichtbar!“
Für Jóhannsson stellte instrumental vielschichtige und klanglich virtuose „Orphée“ auch eine Art Tagebuch der persönlichen Wandlung dar, die der Komponist mit seinem Umzug von Kopenhagen nach Berlin vollzog, wo er am 09. Februar in seinem Apartment tot aufgefunden wurde.
„Musik ist wichtig für mich, aber das ist es nicht, wie ich definiere, was ich tue“, meint er. „Ich bin von der Textur von Klängen besessen und interessiere mich für minimale Formen, um Dinge so einfach wie möglich auszudrücken, um sie in ihrer ursprünglichen Form zu destillieren. Je einfacher der Ausdruck, desto einfacher sind Ideen zu kommunizieren.“ 
Jóhann Jóhannson, von dem wenigstens noch die Soundtracks zu „Mandy“ und Garth Davis’ „Maria Magdalena“ zu hören sein werden, hat die Welt der Filmmusik in den letzten Jahren durch seine einzigartige Verbindung außergewöhnlicher akustischer Instrumente und oft verstörender elektronischer Soundscapes, die den Zuschauer zum Mitdenken anregten, nachhaltig geprägt.
Mit ihm ist eine visionäre Stimme der Filmmusikwelt verloren gegangen.

Diskographie/Filmographie: 
2000 Íslenski draumurinn
2000 Óskabörn þjóðarinnar
2002 Maður eins og ég
2002 Englabörn
2004 Dís
2005 Ashes and Snow (Dokumentarfilm)
2004 Virðulegu Forsetar
2006 IBM 1401, A User’s Manual
2007 Opium – Tagebuch einer Verrückten (Ópium: Egy elmebeteg nö naplója)
2007 Voleurs de chevaux
2008 Schädlinge (Varmints)
2008 Svartir englar (TV-Serie)
2009 Drømme i København (Dokumentarfilm)
2008 Fordlandia
2009 And In The Endless Pause There Came The Sound Of Bees
2009 Gemeinsam stärker – Personal Effects
2010 Live Recordings
2010 De día y de noche
2011 Junk Love (Kurzfilm)
2011 The Miners’ Hymns
2012 Fu cheng mi shi
2012 Sort hvid dreng (Dokumentarfilm)
2012 Copenhagen Dreams
2012 Free The Mind (Dokumentarfilm)
2012 For Ellen
2013 Prisoners
2014 Tui na
2014 Die Entdeckung der Unendlichkeit (The Theory of Everything)
2014 McCanick
2014 Um jeden Preis (I Am Here)
2014 Viel Gutes erwartet uns (Så meget godt i vente) (Dokumentarfilm)
2015 Sicario
2015 Trapped (TV-Serie)
2015 End of Summer (mit Hildur Gudnadottir & Robert Aiki Aubrey Lowe) (Dokumentarkurzfilm)
2016 Arrival
2016 I blodet
2016 In the Dark Room (Kurzfilm)
2016 Orphée
2016 A Man Returned (Dokumentarkurzfilm)
2017 A hentes, a kurva és a félszemü
2018 Mandy
2018: Vor uns das Meer (The Mercy)
Playlist: 
01. Jóhann Jóhannsson - The Mercy (The Mercy) - 06:03
02. Jóhann Jóhannsson - Salfraedingur (Englaborn) - 03:49
03. Jóhann Jóhannsson - A Memorial Garden on Enghavevej (Copenhagen Dreams) - 04:10
04. Jóhann Jóhannsson - Bankok Norðursins (Dís) - 04:57
05. Jóhann Jóhannsson - The Rocket Builder (Lo Pan!) (Fordlandia) - 06:25
06. Jóhann Jóhannsson & BJ Nilsen - I Am Here [Salve Regina] (I Am Here) - 03:43
07. Jóhann Jóhannsson - End [Snowing] (And In The Endless Pause There Came The Sound Of Bees) - 06:39
08. Jóhann Jóhannsson - McCanick (McCanick) - 03:08
09. Jóhann Jóhannsson - The Candlelight Vigil (Prisoners) - 05:10
10. Jóhann Jóhannsson - Desert Music (Sicario) - 05:08
11. Jóhann Jóhannsson - Radio (Free The Mind) - 03:51
12. Jóhann Jóhannsson - The Sun's Gone Dim And The Sky's Turned Black (IBM 1401, A Manual's Guide) - 05:41
13. Jóhann Jóhannsson & Hildur Godnadottir & Robert Aiki Aubrey Lowe - End of Summer, Pt. 2 (End Of Summer) - 05:57
14. Jóhann Jóhannsson - Heptapod B (Arrival) - 03:43
15. Jóhann Jóhannsson - Flight From The City (Orphée) - 06:31
16. Jóhann Jóhannsson - Domestic Pressures (The Theory Of Everything) - 02:37
17. Jóhann Jóhannsson - Odi Et Amo - Bis (Englaborn) - 04:01
18. Jóhann Jóhannsson - Dying City (And In The Endless Pause There Came The Sound Of Bees) - 03:42
19. Jóhann Jóhannsson - Love After Love (Free The Mind) - 05:38
20. Jóhann Jóhannsson - Here, They Used to Build Ships (Copenhagen Dreams) - 03:37
21. Ryuichi Sakamoto - solari [Jóhann Jóhannsson Rework] (Async - Remodels) - 06:31
22. Jóhann Jóhannsson - Good Morning, Midnight (Orphée) - 03:18
23. Jóhann Jóhannsson - A Pile Of Dust (The Mercy) - 04:50
24. Jóhann Jóhannsson - Cambridge, 1963 (The Theory Of Everything) - 01:42
25. Jóhann Jóhannsson - Passacaglia (The Sun's Gone Dim And The Sky's Turned Black) - 06:03

Freitag, 2. Februar 2018

Playlist #233 vom 04.02.2018 - Neuheiten 2018 (1)

In der ersten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr begegnen wir gleich mehreren Oscar-Kandidaten für die im März stattfindende Verleihung der 90. Academy Awards. Altmeister John Williams ist gleich mit zwei Filmen („Star Wars: The Last Jedi“, „The Post“) im Rennen um die Oscars, aber auch Jonny Grennwood, John Powell und Daniel Pemberton haben mit ihren jüngsten Arbeiten ihren Beitrag zu einigen Oscar-nominierten Filmen geleistet. Davon abgesehen gibt es Musik zu den Fernsehserien „The Exorcist“, „Scandal“, „Star Trek: Discovery“ und „Travelers“ sowie neue Arbeiten u.a. von Roque Baños, Rolfe Kent, James Newton Howard, Gabriel Yared, Max Richter und Jeff Beal.

Ridley Scotts neuer Film „Alles Geld der Welt“ war für drei Grammys nominiert (Michelle Williams und Christopher Plummer als beste Darsteller und Scott selbst als bester Regisseur) und wurde wie für seine Cormac-McCarthy-Adaption von „The Counselor“ aus dem Jahr 2013 und dem Fernsehfilm „The Vatican“ von dem aufstrebenden britischen Komponisten Daniel Pemberton („Steve Jobs“, „The Man from U.N.C.L.E.“) vertont. Der Film thematisiert die 1973 in Italien stattgefundene Entführung von John Paul Getty III. (Charlie Plummer), dem 16-jährigen Enkel des Öl-Tycoons John P. Getty (Christopher Plummer), der sich allerdings weigert, die 17 Millionen Lösegeld an die italienische Mafia zu zahlen. John Pauls verzweifelte Mutter Gail Harris (Michelle Williams) bleibt nichts anderes übrig, als selbst die Initiative zu ergreifen, und heuert den ehemaligen CIA-Vermittler Fletcher Chase (Mark Wahlberg) an, um ihren Sohn zu befreien...
Pemberton produzierte auch den Soundtrack zu Aaron Sorkins Regiedebüt „Molly’s Game“. Ähnlich wie Scotts Geisel-Drama-Thriller beruht auch Sorkins Film auf wahren Begebenheiten. Jessica Chastain spielt die US-amerikanische Skifahrerin und Olympia-Hoffnung Molly Bloom, die nach einer schweren Verletzung ihre Karriere beenden muss und sich in der Welt des Underground-Pokers illegale Wettbewerbe organisiert, dabei aber an die russische Mafia gerät.
„Ich habe das Gefühl gehabt, dass eher ein Haufen von verschiedenen Bands als ein einziger Filmkomponist den Score geschrieben hat. Ich wollte, dass es sich so anfühlt, als käme es aus Mollys Welt heraus, die Art von Musik, die sie hören oder von der sie umgeben sein würde“, erzählt Pemberton über seine Arbeit an „Molly’s Game“. „Es musste sich zeitgenössisch anhören, nicht wie ein traditioneller Filmscore. Aber gleichzeitig wollte Aaron ihr ein Thema verleihen, eines, das durch den Film hindurch wächst bis zu einer großen emotionalen Auflösung am Ende, so dass es wichtig war, dass ich es ebenso mit in meine Arbeit einfließen ließ.“ 
Gleich mit zwei neuen Arbeiten ist Altmeister John Williams in dieser Sendung vertreten, die aus langjährigen Freundschaften resultieren. Das Zeitungs-Drama „The Post“ stellt die bereits 28. Zusammenarbeit zwischen Williams und Filmemacher Steven Spielberg dar, die 1974 mit „The Sugarland Express“ begann, während „Star Wars: The Last Jedi“ die achte Arbeit in der Reihe für Williams markiert, die 1977 mit dem ersten „Star Wars“-Film von George Lucas ihren Anfang nahm. Allerdings fallen die beiden Arbeiten völlig unterschiedlich aus.
Mit der Musik zu „The Post“ fängt Williams vor allem die Notwendigkeit der schnellen Berichterstattung bis zum Druck ein, die würdigen Americana-Klänge im Finale mahnen die Wichtigkeit der freien Presse an. „Ich habe nie so etwas Ähnliches gemacht“, bekennt Williams im Interview mit „Variety“. „Es gibt frei oder vier Montagen – die Zeitungsdruck-Montage, der ausführliche Rückblick auf die früheren Präsidenten, das Warten auf Richter Blacks Urteil – mit verschiedenen Graden an Intensität, Geschwindigkeit und der Gefälligkeit. Und ein paar einfühlsame Szenen für den Charakter von Kay Graham, die musikalisch etwas traditioneller ausfallen.“
Für den neuen „Star Wars“-Film „The Last Jedi“ arbeitete Williams erstmals mit Regisseur Rian Johnson („Brick“, „Looper“) zusammen, der seinen Film zunächst mit Musik aus früheren „Star Wars“-Filmen versah, um Williams eine Idee zu geben, was er sich vorstellt. Williams wiederum bezog in seine Arbeit viele seiner früheren „Star Wars“-Themen, von denen für die Macht und Lea bis zu den jüngeren für Rey und Snoke.
„Wenn wir Rey sehen, wollen wir Reys Thema hören“, sagt Williams. „Und wenn es um die Macht geht oder sie gefühlt wird, wollen wir das Macht-Thema hören, und so weiter. Wir hoffen, dass diese Bezüge Sinn für die Fans machen und hörbare Verbindungen aufbauen, die wir ihnen anbieten.“
Die klassischen Themen werden allerdings durch neue für Rose und Lukes Rückzugs-Insel Ahch-To ergänzt sowie u.a. Musik für einige der Kampfszenen. Am Ende nahm das 101-köpfige Orchester und der 64-stimmige Los Angeles Master Chorale in elf Tagen mehr als drei Stunden Musik auf.
In Johnny Martins Thriller „Hangman“ versuchen der hochdekorierte Detective Ray Archer (Al Pacino) und der Profiler Will Ruiney (Karl Urban) einem Serienmörder das Handwerk zu legen, der sich vom Kinderspiel „Galgenmännchen“ inspirieren lässt. Derweil berichtet die Journalistin Christi Davies (Brittany Snow) über die Verbrechen und bleibt den Detectives auf den Fersen.
Im Gegensatz zu den traditionellen Horror-Scores, die Frederik Wiedmann für Filme wie „Mirrors II“, „The Damned“, „Intruders“ und „Hostel III“ komponierte, war für „Hangman“ eine stärkere emotionale Komponente gefragt. Zu der übrlichen orchestralen Palette fügte Wiedmann Solo-Celli und betörende Solo-Vocals von Ayana Haviv hinzu, um Themen für die Charaktere zu kreieren.
Mit „The Commuter“ schlüpft Liam Neeson („96 Stunden“, „Non-Stop“) einmal mehr in eine seiner beliebten Action-Rollen. In dem neuen Film von Genre-Spezialist Jaume Collet-Serra („Run All Night“, „Unknown Identity“) spielt Neeson den Versicherungsmakler Michael MacCauley, der seit zehn Jahren mit dem Zug aus dem verschlafenen Vorort, in dem er mit seiner Familie lebt, nach Manhattan pendelt. Doch eines Tages wird er während der Zugfahrt von einer mysteriösen Fremden namens Joanna (Vera Farmiga) angesprochen, die ihn dazu auffordert, mit Hilfe von zwei vagen Hinweisen einen bestimmten Passagier an Bord des Zuges zu finden. Gelingt es ihm, winkt ihm eine hohe Belohnung – versagt er allerdings, bringt er nicht nur das Leben aller Passagiere in Gefahr, sondern auch das seiner Familie …
„Ich habe ein traditionelles Line-up an Instrumenten verwendet, Piano, Streicher, Bläser und Percussions“, erzählt Komponist und Serras Landsmann Roque Baños. „Zusätzlich zu all den unglaublichen Musikern integrierte ich auch ein ungewöhnliches Instrument: das Zughorn. Es verleiht der Musik einen persönlichen Charakter und etabliert den Zug als zentralen Bezugspunkt des Films. Der Zug besitzt sein eigenes Thema, gespielt von diesem Zughorn, und verleiht dem Sound einen Charakter, der nur The Commuter sein kann.“
Jeff Beal zählt seit Jahren zu den produktivsten Vertretern seiner Zunft. Er komponierte die Musik zu den HBO-Serien „Rome“ und „Carnivale“, zur Netflix-Serie „House of Cards“ und zu den Dokumentationen „Blackfish“, Oliver Stones „The Putin Interviews“ und „Boston“. Nun vertonte er die achtteilige, von National Geographic produzierte Mini-Serie „The Long Road Home“, die auf Martha Raddatz‘ gleichnamigen Bestseller basiert und dier Ereignisse vom 4. April 2004 thematisiert, als die First Cavalry Division aus Fort Good in Sadr City, Baghdad, auf brutale Weise aus dem Hinterhalt angegriffen wurde.
„Filmmusik ist die Sprache einer emotionalen Reise, die ein Charakter erlebt. Eine Sache, die ich bei dieser Serie liebe, ist, dass es sich nicht einfach um ein Kampffilm handelt oder um einen Hinterhalt, es handelt von dem Leben der Soldaten. Jede Stunde erfährst du etwas über sie, über ihe Frauen, ihre Kinder. Und unglücklicherweise kommen einige dieser Jungs nicht zurück. Es ist eine große Chance für uns zu sehen, welches Maß an Aufopferung, Würde und Tapferkeit diese Menschen besitzen. Das ist ihr Job, und was sie zu tun haben, ist absolut erstaunlich“, meint Jeff Beal. „Die Themen in ‚The Long Road Home‘ handeln von Brüderlichkeit, Gemeinschaft und Loyalität – Tugenden, die wir alle zelebrieren sollten. Wir brauchen sie jetzt nötiger als je zuvor.“ 
Abgerundet wird die Sendung durch die lebhaften Klänge, die im Animationsbereich Fernando Velázquez zu „Deep“ und John Powell zu „Ferdinand“ komponiert haben, sowie die elektronischen Produktionen, die zu den Fernsehserien „Scandal“ und „Travelers“ entstanden sind.
Gefühlvolle Klänge gibt es schließlich von Gabriel Yared („Si tu voyais son coeur“) und Benjamin Wallfisch („Mully“) zu hören sowie gewohnt Außergewöhnliches von Jonny Greenwood zu „Phantom Thread“, dem neuen Film von Paul Thomas Anderson („There Will Be Blood“).
 Playlist:
01. Daniel Pemberton - Money Drop (All The Money In The World) - 04:32
02. Daniel Pemberton - Scars (Molly's Game) - 03:03
03. John Williams - Ahch-To Island (Star Wars: The Last Jedi) - 04:23
04. John Williams - The Presses Roll (The Post) - 05:01
05. Fernando Velázquez - Say Hello To My Jaws (Deep) - 05:03
06. Fernando Velázquez - Thi Mai (Thi Mai) - 06:41
07. H. Scott Salinas - Lefty Tells A Story (The Ballad Of Lefty Brown) - 03:03
08. Frederik Wiedmann - Archer (Hangman) - 03:47
09. Gabriel Yared - Daniel seul (Si tu voyais son coeur) - 02:53
10. Chad Fisher - Pope & Associates (Scandal) - 03:04
11. Grégoire Auger - La Planque (Burn Out) - 05:35
12. Adam Lastiwka - Homodeus (Travelers) - 03:53
13. Roque Banos - A Commuter's Trip (The Commuter) - 05:03
14. Lorne Balfe - Soldier's Wife (12 Strong) - 05:03
15. John Powell - Ferdinand and Nina (Ferdinand) - 03:23
16. Henrik Skram - The Last Christmasbowl (Snøfall) - 03:48
17. Benjamin Wallfisch - A New Life (Mully) - 03:22
18. Christopher Wong - Close to Betrayal (Lôi Báo) - 04:47
19. Max Richter - Where We Belong (Hostiles) - 02:56
20. Tyler Bates - New Family (The Exorcist) - 02:29
21. Jonny Greenwood - House Of Woodcock (Phantom Thread) - 03:53
22. Matthew Herbert - Farewell (A Fantastic Woman) - 03:24
23. James Newton Howard - Filing The Brief (Roman J. Israel, Esq.) - 05:38
24. Fil Eisler - I'm Mary (Proud Mary) - 03:39
25. Rolfe Kent - Paul's Theme/Visiting Leisureland (Downsizing) - 03:02
26. Jeff Russo - The Day Is Saved (Star Trek: Discovery) - 03:11
27. Austin Wintory - The Rendezvous (The Rendezvous) - 04:00
28. Alexandre Lessertisseur - Malaterra (Malaterra) - 03:05
29. Jeff Beal - Young In Iraq (The Long Road Home) - 06:32

Sonntag, 14. Januar 2018

Playlist #232 vom 21.01.2018 - JENNIFER CONNELLY Special

Es gibt sicherlich schlechtere Anfänge für eine Filmkarriere, als eine Rolle in Sergio Leones „Es war einmal in Amerika“ (1984) zu bekommen. Für die damals 14-jährige Jennifer Connelly bedeutete der kurze Auftritt in dem Gangster-Epos der Beginn einer bis heute sehr vielseitigen Karriere, die bereits durch einen Oscar und einen Golden Globe für die beste weibliche Nebenrolle in Ron Howards „A Beautiful Mind“ (2001) gekrönt wurde. Zuletzt lieh sie der Suit Lady in „Spider-Man: Homecoming“ ihre Stimme und war in Joseph Kosinskis Drama „Only The Brave“ zu sehen.

Als Tochter eines Bekleidungsherstellers und einer Antiquitätenhändlerin kam Jennifer Connelly auf Vorschlag eines Freundes ihres Vaters dazu, als Kindermodel zu arbeiten. Bereits im Alter von zehn Jahren war sie mit einigen Bildern in Modezeitschriften zu sehen und drehte dann auch Werbespots. Sergio Leone gab ihr die Rolle der jungen, aufstrebenden Balletttänzerin und Schauspielerin Deborah Gelly in seinem Gangster-Epos „Es war einmal in Amerika“ (1984), nachdem sie zwei Jahre zuvor in der Folge „Stranger In Town“ der britischen Serie „Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl“ zu sehen war. 1985 besetzte Giallo-Papst Dario Argento sie in der Hauptrolle eines übersinnlich begabten Mädchens, das einen Serienmörder jagt. Ein Jahr später war sie neben David Bowie in Jim Hensons Fantasy-Film „Die Reise ins Labyrinth“ zu sehen.
Nachdem sie ihren High-School-Abschluss gemacht und das College besucht hatte, studierte Jennifer Connelly ab 1988 zunächst Englisch an der Yale University, um 1990 an der Stanford University zu den Theaterwissenschaften zu wechseln, doch gab sie das Studium auf, um ihre Kinokarriere fortzusetzen, die sich allerdings eher schleppend entwickelte. Sowohl Dennis Hoppers Erotik-Thriller „The Hot Spot – Spiel mit dem Feuer“ (1990) als auch die Komödie „Kevins Cousin allein im Supermarkt“ (1991) und Disneys Science-Fiction-Abenteuer „Rocketeer – Der Raketenmann“ (1991) floppten an der Kinokasse. Die Wende kam Mitte der 1990er Jahre mit Rollen in Lee Tamahoris Krimi-Drama „Mulholland Falls – Nach eigenen Regeln“ (1995), Pat O’Connors romantischen Drama „Die Abbotts – Wenn Hass die Liebe tötet“ (1997) und Alex Proyas‘ düsteren Science-Fiction-Drama „Dark City“ (1998), ehe sie ihren internationalen Durchbruch in Darren Aronofskys Drogen-Drama „Requiem For A Dream“ (2000) und in Ron Howards „A Beautiful Mind“ (2001) feierte.
Für ihre Darstellung der Frau des schizophrenen Mathe-Genies John Nash (Russell Crowe) erhielt sie einen Golden Globe und einen Academy Award als beste Nebendarstellerin. Es folgten der Horror-Thriller „Dark Water“ (2005), das Beziehungsdrama „Little Children“ (2006) und Edward Zwicks Thriller-Drama „Blood Diamond“ (2006), wo sie neben Leonardo DiCaprio die US-amerikanische Journalistin Maddie Bowen spielt, die über den Handel mit Blutdiamanten vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Sierra Leone recherchiert.
Zu den weiteren Projekten zählten das Familiendrama „Ein einziger Augenblick“ (2007), Scott Derricksons Remake des Science-Fiction-Klassikers „Der Tag, an dem die Erde stillstand“, ein Cameo-Auftritt in der Verfilmung von Cornelia Funkes Fantasyroman „Tintenherz“, die prominent mit Jennifer Aniston, Scarlett Johansson und Drew Barrymore besetzte Komödie „Er steht einfach nicht auf dich“ und das Charles-Darwin-Biopic „Creation“.
Connelly lieh der Figur #7 in Tim Burtons Animationsfilms „#9“ ihre Stimme und spielte in den Komödienflops „Dickste Freunde“ und „Wer’s glaubt, wird selig“. 2012 war sie in Dustin Lance Blacks Independent-Drama „Virginia“ zu sehen und arbeitete nach „Requiem for a Dream“ in dem biblischen Epos „Noah“ ein zweites Mal mit Regisseur Darren Aronofsky zusammen und stand – nach „A Beautiful Mind“ - ein zweites Mal zusammen mit Russell Crow vor der Kamera.
2014 spielte Connelly in dem Regiedebüt „Shelter“ ihres Ehemanns Paul Bettany, zwei Jahre später neben Ewan McGregor in dessen Krimi-Drama „Amerikanisches Idyll“ und zuletzt in dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Drama „Only The Brave“.

Filmographie:
1984: Es war einmal in Amerika (Once Upon a Time in America)
1984: Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl (Fernsehserie, eine Folge)
1985: Phenomena
1985: Ticket zum Himmel (Seven Minutes in Heaven)
1986: Die Reise ins Labyrinth (Labyrinth)
1988: Étoile
1988: Some Girls
1990: The Hot Spot – Spiel mit dem Feuer (The Hot Spot)
1991: Kevins Cousin allein im Supermarkt (Career Opportunities)
1991: Rocketeer (The Rocketeer)
1992: Im Herzen der Rache (The Heart of Justice)
1994: Von Liebe und Schatten (Of Love and Shadows)
1995: Higher Learning – Die Rebellen (Higher Learning)
1996: Nach eigenen Regeln (Mulholland Falls)
1996: Personal Affairs (Far Harbor)
1997: Die Abbotts – Wenn Haß die Liebe tötet (Inventing the Abbotts)
1998: Dark City
2000: Waking The Dead
2000: Requiem for a Dream
2000: Pollock
2000–2001: The $treet – Wer bietet mehr? (The $treet, Fernsehserie, 12 Folgen)
2001: A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (A Beautiful Mind)
2003: Hulk
2003: Haus aus Sand und Nebel (House of Sand and Fog)
2005: Dark Water – Dunkle Wasser (Dark Water)
2006: Little Children
2006: Blood Diamond
2007: Ein einziger Augenblick (Reservation Road)
2008: Tintenherz (Inkheart)
2008: Der Tag, an dem die Erde stillstand (The Day the Earth Stood Still)
2009: Creation
2009: Er steht einfach nicht auf Dich (He’s Just Not That Into You)
2009: #9 (9)
2010: Virginia
2011: Dickste Freunde (The Dilemma)
2011: Wer’s glaubt, wird selig (Salvation Boulevard)
2012: Love Stories (Stuck in Love)
2014: Winter’s Tale
2014: Aloft
2014: Noah
2014: Shelter
2016: Amerikanisches Idyll (American Pastoral)
2017: Spider-Man: Homecoming (Stimme)
2017: Only the Brave
Playlist:
01. Javier Navarrete - Dejected Dustfinger (Inkheart) - 04:40
02. Ennio Morricone - Deborah's Theme - Amapola (Once Upon A Time In America) - 06:13
03. James Horner - Parallel Lives, Parallel Loves (House Of Sand And Fog) - 05:22
04. James Horner - Alicia Discovers Nash's Dark World (A Beautiful Mind) - 08:28
05. Cliff Eidelman - Suite (He's Just Not That Into You) - 03:02
06. Mark Isham - Reservation Road (Reservation Road) - 04:04
07. Thomas Newman - End Title (Little Children) - 07:40
08. Christopher Young - To Emma (Creation) - 04:53
09. Alexandre Desplat - Swede & Merry (American Pastoral) - 04:14
10. Nick Urata - You're Mine (Virgina) - 02:31
11. Mike Mogis & Nathaniel Walcott - Goodbye (Stuck In Love) - 02:05
12. Danny Elfman - Prologue (Hulk) - 04:38
13. Deborah Lurie - Release (#9) - 04:03
14. Jeff Beal - Stroke Of Genius (Pollock) - 02:13
15. Angelo Badalamenti - End Credits (Dark Water) - 05:57
16. Trevor Jones - Memories Of Shell Beach (Dark City) - 04:38
17. Hans Zimmer & Rupert Gregson-Williams - Look Closely (Winter's Tale) - 06:08
18. Dave Grusin - Max And Kate Walk/Kate Leaves/End Credits (Mulholland Falls) - 07:00
19. Trevor Jones - Sarah (Labyrinth) - 03:13
20. James Newton Howard - London/Sol Moment (Blood Diamond) - 04:46
21. Michael Giacchino - The World Is Changing (Spider-Man: Homecoming) - 04:10
22. Joseph Trapanese - Juniper Tree (Only The Brave) - 04:16
23. Clint Mansell - Lux Aeterna (Requiem For A Dream) - 03:54
24. Clint Mansell - Mercy/The New World/Ham Leaves (Noah) - 05:20

Montag, 1. Januar 2018

Playlist #231 vom 07.01.2018 - RICHARD JENKINS Special

Gut Ding will Weile haben. Dieses Sprichwort trifft gerade auch auf die Karriere des amerikanischen Schauspielers Richard Jenkins zu, der seit seinem Kinodebüt in Lawrence Kasdans Western „Silverado“ (1985) zwanzig Jahre lang in bemerkenswerten Nebenrollen zu sehen gewesen ist, ehe er in der Fernsehserie „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ (2001 -2005) das bereits in der ersten Folge verstorbene Familienoberhaupt spielte und 2008 gleich mit mehreren Preisen für seine Darstellung in Tom McCarthys „Ein Sommer in New York – The Visitor“ ausgezeichnet wurde.
Nun ist der Charakterdarsteller nicht nur in der Fernsehserie „Berlin Station“ zu sehen, sondern auch in Guillermo del Toros neuen Film „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“.

Richard Jenkins, der am 4. Mai 1947 geborene Sohn eines Zahnarztes und einer Hausfrau, machte seinen Master-Abschluss in Schauspielkunst an der Wesleyan University in Illinois, zog nach Rhode Island und arbeitete zunächst im Management des Trinity Repertory Theater. Sein Fernsehdebüt feierte er 1974 in dem Film „Feasting with Panthers“, im Kino war er erstmals 1985 in Lawrence Kasdans Neo-Western „Silverado“ zu sehen. Es folgten Nebenrollen in Woody Allens „Hannah und ihre Schwestern“ (1986), George Millers „Die Hexen von Eastwick“ (1987), Harold Beckers „Sea of Love“ (1989), Mike Nichols‘ „Wolf“ (1994), Clint Eastwoods „Absolute Power“ (1997), Scott Hicks‘ „Schnee, der auf Zedern fällt“ (1999) und in den Coen-Filmen „The Man Who Wasn’t There“ (2001), „Intolerable Cruelty“ (2003) und „Burn After Reading“ (2008).
Für seine Rolle in der Komödie „Flirting with Disaster – Ein Unheil kommt selten allein“ (1996), in der Jenkins neben Ben Stiller, Patricia Arquette, Téa Leoni und Alan Alda spielte, erhielt er seine erste Auszeichnung – eine Nominierung für den Independent Spirit Award. In Sydney Pollacks Drama „Begegnung des Schicksals“ (1999) spielte er neben Harrison Ford und Kristin Scott Thomas eine größere Rolle, in Roger Michells Thriller-Drama „Spurwechsel“ (2003) war er an der Seite von Ben Affleck und Samuel L. Jackson, in Jon Amiels Weltraum-Drama „The Core – Der innere Kern“ (2003) neben Aaron Eckhart und Hilary Swank zu sehen.
Seine bemerkenswerteste Rolle hatte Jenkins in der Fernsehserie „Six Feet Under“ (2001 – 2005), in der er den Bestattungsunternehmer Nathaniel Fisher spielte, der bereits in der ersten Folge während einer Autofahrt tödlich verunglückte, als ihn ein Bus rammte. Fortan war Jenkins' Figur nur noch in verschiedenen Rückblenden und in den Vorstellungen seiner Familie zu sehen.
„Er änderte sich mit jedem, der an ihn dachte. Ich weiß nicht, wie er wirklich war, weil ihn nur für ungefähr dreißig Sekunden spielte, bevor er von einem Bus gerammt worden ist. Jedes Mal, wenn mich jemand heraufbeschwor, spielte ich dessen Vorstellung von mir.“
Den bisher größten Erfolg seiner Filmkarriere feierte Jenkins mit seiner Hauptrolle in Tom McCarthys Drama „Ein Sommer in New York – The Visitor“. Für den Part des verwitweten College-Professors, der sich mit zwei illegalen Immigranten anfreundet, erhielt er das Lob der Kritiker und seine erste Oscar-Nominierung.
In Ryan Murphys Bestseller-Verfilmung von „Eat Pray Love“ (2010) spielte er Richard aus Texas, der die liebeskranke Autorin Elizabeth (Julia Roberts) in einem indischen Ashram trifft und mit ihr über die Vergangenheit spricht.
„Der witzige und unheimliche Part besteht darin, dass du einfach nur die Geschichte erzählen musst. Es hat mich viele Jahre gekostet, davon abzulassen, nicht alles kontrollieren zu müssen“, verrät Jenkins im Interview mit palmbeachpost.com. „Diese Szene war der erste Take. Ryan Murphy ließ die Kamera einfach laufen. Es war ein 4- oder 5-Minuten-Take. Es passierte einfach.“
Es scheint, dass Richard Jenkins mehr interessante Rollen bekommt, je älter er wird.
„Ich habe immer gedacht, dass ich mehr arbeite, wenn ich älter werde, aber es ist wirklich interessant, dass es mehr interessante Rollen für alte Leute gibt. Ich habe eine Menge Väter gespielt, viele Menschen, die sterben – ich bin ja in dem Alter -, aber ist nie der gleiche Charakter.
Es sind eine Menge verschiedener Väter. Ich beschwere mich nicht. Wenn ich mich beschwere, muss ich zerquetscht werden.“ (ebd.)
Am 15. Februar startet in den deutschen Kinos Guillermo del Toros („Pans Labyrinth“, „Hellboy“) neuer Film „Shape of Water“. Jenkins spielt dort den Nachbarn der stummen Elisa, die während des Kalten Krieges in einem Hochsicherheitslabor der amerikanischen Regierung arbeitet und sich dort mit einem mysteriösen Fischwesen anfreundet.

Filmographie:
1974–1975: Great Performances (Fernsehreihe, 2 Folgen)
1985: Silverado
1986: Hannah und ihre Schwestern (Hannah and her Sisters)
1987: Die Hexen von Eastwick (The Witches of Eastwick)
1988: Katies Sehnsucht (Stealing Home)
1988: Little Nikita
1989: Blaze – Eine gefährliche Liebe (Blaze)
1990: Blue Steel
1994: Wolf – Das Tier im Manne (Wolf)
1994: Schneesturm im Paradies (Trapped in Paradise)
1994: 2 Millionen Dollar Trinkgeld (It Could Happen to You)
1996: Eine Couch in New York (Un divan à New York, A Couch in New York)
1996: Flirting with Disaster – Ein Unheil kommt selten allein (Flirting with Disaster)
1996: Eddie
1997: Absolute Power
1997: In eisige Höhen – Sterben am Mount Everest (Into Thin Air: Death on Everest)
1998: Verrückt nach Mary (There’s Something About Mary)
1999: Schnee, der auf Zedern fällt (Snow Falling on Cedars)
1999: Mod Squad – Cops auf Zeit (The Mod Squad)
1999: Begegnung des Schicksals (Random Hearts)
2000: Good Vibrations – Sex vom anderen Stern (What Planet Are You From?)
2000: Ich, beide & sie (Me, Myself & Irene)
2001: Ohne Worte (Say It Isn’t So)
2001: Eine Nacht bei McCool’s (One Night at McCool’s)
2001: The Man Who Wasn’t There (The Man Who Wasn’t There)
2001–2005: Six Feet Under – Gestorben wird immer (Six Feet Under, Fernsehserie, 21 Folgen)
2002: Schwere Jungs (Stealing Harvard)
2003: Im Dutzend billiger (Cheaper by the Dozen)
2003: Spurwechsel (Changing Lanes)
2003: The Mudge Boy
2003: The Core – Der innere Kern (The Core)
2003: Ein (un)möglicher Härtefall (Intolerable Cruelty)
2004: I Heart Huckabees
2004: Darf ich bitten? (Shall We Dance)
2005: Kaltes Land (North Country)
2005: Wo die Liebe hinfällt … (Rumor Has It …)
2005: Dick und Jane (Fun with Dick and Jane)
2007: Ein Sommer in New York – The Visitor (The Visitor)
2007: Operation: Kingdom (The Kingdom)
2008: Stiefbrüder (Step Brothers)
2008: Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (Burn After Reading)
2008: The Broken
2010: HappyThankYouMorePlease (happythankyoumoreplease)
2010: Das Leuchten der Stille (Dear John)
2010: Eat Pray Love
2010: Let Me In
2011: The Rum Diary
2011: Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln (Hall Pass)
2011: Freunde mit gewissen Vorzügen (Friends with Benefits)
2012: The Cabin in the Woods
2012: Killing Them Softly
2012: The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company You Keep)
2012: Liberal Arts
2012: Jack Reacher
2013: Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum (Turbo, Stimme)
2013: White House Down
2013: Scheidungsschaden inklusive (A.C.O.D.)
2014: Lebens und Sterben in God’s Pocket (God’s Pocket)
2014: Olive Kitteridge (TV-Miniserie)
2015: Bone Tomahawk
2015: Spotlight
seit 2016: Berlin Station (Fernsehserie)
2017: Kong: Skull Island
2017: Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
Playlist:
01. Alexandre Desplat - Overflow Of Love (The Shape Of Water) - 02:56
02. John Williams - The Township Of Eastwick (The Witches Of Eastwick) - 02:50
03. Ennio Morricone - Wolf And Love (Wolf) - 03:33
04. Robert Folk - Heroic Merlin (Trapped In Paradise) - 02:35
05. Thomas Newman - An American Quilt (How To Make An American Quilt) - 03:36
06. James Newton Howard - End Titles (Snow Falling On Cedars) - 06:13
07. Deborah Lurie - Final Letter (Dear John) - 02:27
08. Jan A.P. Kaczmarek - Meeting Mouna (The Visitor) - 03:48
09. Jon Brion - Monday (I Heart Huckabees) - 02:09
10. Carter Burwell - The French Succeed (And The Band Played On) - 03:33
11. Randy Edelman - Building A New Home (The Indian In The Cupboard) - 04:39
12. Michael Giacchino - Peeping Owen (Let Me In) - 04:03
13. Gustavo Santaolalla - North Country (North Country) - 02:09
14. Carter Burwell - Night Running (Burn After Reading) - 02:27
15. Carter Burwell - The Trial Of Ed Crane (The Man Who Wasn't There) - 03:48
16. Carter Burwell - Love Is Good (Intolerable Cruelty) - 03:26
17. Richard Marvin - Burying Lisa (Six Feet Under) - 05:46
18. Carter Burwell - Return To Pigeon Cove (Olive Kitteridge) - 02:20
19. Dario Marianelli - The Medicine Man (Eat Pray Love) - 02:20
20. Trevor Jones - Theme - Reprise (Sea Of Love) - 03:03
21. Cliff Martinez - I Met Your Daughter (The Company You Keep) - 04:03
22. Reinhold Heil - Geneca Safety Deposit (Berlin Station) - 02:59
23. Christopher Young - Hero, Deep Fried (The Core) - 04:29
24. Christopher Young - Mother Of Balls (The Rum Diary) - 04:01
25. Henry Jackman - Arrival At Indianapolis (Turbo) - 03:36
26. Thomas Wander & Harald Kloser - Opening Theme (White House Down) - 04:51
27. Marc Shaiman - The Speech (LBJ) - 03:42
28. Jeff Herriott - The Survivors Continue (Bone Tomahawk) - 02:10
29. David Julyan - Youth (The Cabin In The Woods) - 02:52
30. Danny Elfman - Finale (Operation Kingdom) - 06:50
31. Joe Kraemer - Suite (Jack Reacher) - 06:48

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