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Sonntag, 29. September 2019

Playlist #276 vom 29.09.2019 - ROB SIMONSEN Special

In nur wenigen Jahren hat sich Rob Simonsen zu einer festen Größe in der Filmmusikszene entwickelt. Nach der langjährigen Zusammenarbeit mit dem renommierten kanadischen Komponisten Mychael Danna an Scores wie „(500) Days of Summer“, „Moneyball“ und „Life of Pi“ hat sich Simonsen längst einen eigenen Namen mit der Filmmusik zu „Für immer Adaline“, „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“, „The Spectacular Now“, „Nerve“ und „Love, Simon“ gemacht und veröffentlicht nun sein erstes Soloalbum „Rêveries“.

Der am 11. März 1978 in St. Louis, Missouri, geborene Rob Simonsen stammt aus einer musikalischen Familie. Seine Großmutter war Gesangslehrerin und brachte ihn früh mit dem Klavier in Berührung. Er nahm Klavierunterricht und begann im Alter von 13 oder 14 Jahren, mit Synthesizern und frühen MIDI-Programmen am Mac zu experimentieren. Am College spielte er in Jazz-Fusion-Bands und komponierte seine eigenen Sachen, war Teil einer Drum’n’Bass-Band und entdeckte schließlich die Filmmusik für sich, wobei ihm die Plattensammlung seiner Eltern mehr als behilflich war. So entdeckte Simonsen seine Liebe zu Pianomelodien, zu Künstlern wie Vangelis, John Barry und John Williams, aber auch zu Jazz, elektronischer wie sinfonischer Musik. Als er schließlich in Plattenläden zu arbeiten begann, begeisterte er sich für Aphex Twin, Steve Reich und Björk. Als er 2003 auf dem Seattle International Film Festival Mychael Danna kennenlernte, der als Gastredner eingeladen war, entwickelte sich eine Freundschaft, die sich nach Dannas Umzug von Toronto nach Los Angeles zu einer Zusammenarbeit, die über das Drama „Eve and the Fire Horse“ (2005) und die Filme „Lonely Hearts Killers“, „Little Miss Sunshine“, „Es begab sich aber zu der Zeit …“ (alle 2006) zu „Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene“, „Das perfekte Verbrechen“, „Könige der Wellen“ (alle 2007), die romantische Komödie „Management“ und den Liebesfilm „(500) Days of Summer“ (beide 2008) führte.
Es folgten Terry Gilliams „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ (2009), „Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“ (2011) und „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ (2012), doch gründete Simonsen bereits 2009 sein eigenes Studio, in dem er zunächst Musik für Independent-Produktionen wie „All Beauty Must Die“ (2010), „Brooklyn Brothers Beat the Best“ (2011), „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ (zusammen mit Jonathan Sadoff), „There Is No Place Like Home – Nichts wie weg aus Ocean City“ (beide 2012), „The Spectacular Now“, „Ganz weit hinten“, „The English Teacher“ (alle 2013) und „Wish I Was Here“ (2014) produzierte.
„Ich versuche immer, meinem inneren Ohr zuzuhören, in Bezug auf das, was man in einem Film zu hören erwartet. Wenn ich einen Film das erste Mal sehe, schaue ich ihn mir ohne jegliche Musik an. Ich lasse meine Augen und Ohren aufweichen und achte nur darauf, etwas zu hören“, beschreibt Simonsen im Interview mit "Pop Disciple" seine musikalische Herangehensweise an ein Filmprojekt. „Ich weiß nicht genau, wie ich es erklären soll, aber ich halte nach Ideen und Inspiration Ausschau. Mein Hirn verbindet die Punkte zu all den Dingen, die ich je gehört habe, so dass es durch Assoziation etwas wachruft. Ich bin mir nicht wirklich sicher, wo all das herkommt, aber ich denke, es war Philip Glass, der sagte: ,Schreiben handelt davon zuzuhören.‘ Ich bin davon wirklich überzeugt. Ich versuche stets, eine Empfindung dafür zu entwickeln, was ich würde hören wollen, wenn ich im Kino sitze und mir einen Film ansehe.“ 
Zusammen mit sechs weiteren Komponisten (wie Joseph Trapanese, Eskmo und Nathan Johnson) gründete Simonsen 2013 die Non-Profit-Organisation The Echo Society, die es sich zum Ziel gemacht hat, in Los Angeles außergewöhnliche audiovisuelle Live-Konzepte zu realisieren. Nachdem Simonsen in den vergangenen Jahren an Filmen wie „Nerve“, „Viral“, „Plötzlich Papa“ (alle 2016), „Abgang mit Stil“, „Begabt – Die Gleichung eines Lebens“, „The House of Tomorrow“, „Mein Bester & Ich“ (alle 2017), „Tully“, „Love, Simon“ und „Der Spitzenkandidat“ (alle 2018) gearbeitet hatte, legt er in diesem Jahr mit dem bei Sony Masterworks erschienen Album „Rêveries“ sein erstes Solo-Album ohne direkten filmischen Bezug vor. Es sind eher die Begegnungen mit Künstlern wie Dustin O’Halloran, Jóhann Jóhannsson, Hauschka und Hildur Guðnadóttir, die Simsonsen den Weg für seine Arbeit an „Rêveries“ geebnet haben. In vier zwei- bis dreiwöchigen Sessions hat er innerhalb eines Jahres wundervolle Kompositionen für Blechbläser, Streicher und Chor geschaffen, die durchaus als musikalische Essenz seines bisherigen musikalischen Wirkens gelten dürfen.
„Es stellt so ziemlich eine Rückkehr zu meinen Wurzeln dar“, erklärt Simonsen, „sitzen und improvisieren, um es emotional und karthagisch zu machen. Ich habe im Voraus nichts skizziert und bin auch nicht aus einer intellektuellen Perspektive darauf gekommen. Es begann damit, ein Gefühl während der Aufnahme zu verfolgen.“ 

Filmographie:
2003: Westender
2004: Two Fisted
2005: Eve and the Fire Horse (mit Mychael Danna)
2005: I Am Llyod Hamlin (Kurzfilm)
2005: Sohni Sapna (Kurzfilm)
2005: Sohni Sapna (Beautiful Dream) (Kurzfilm)
2006: Ken (Kurzfilm)
2007: Storage (Kurzfilm)
2007: Lady Wasteland (Kurzfilm)
2008: Mercenary (Kurzfilm)
2008: The Lutheran (Kurzfilm)
2008: Hit Factor (Fernsehfilm)
2008: 8 (Segment „how can it be?“)
2008: New Amsterdam (Fernsehserie, 8 Episoden)
2008: Management
2009: Born That Way (Kurzfilm)
2009: (500) Days of Summer (mit Mychael Danna)
2009: Looking at Animals (Kurzfilm)
2009: Burden (Kurzfilm)
2009–2010: Dollhouse (Fernsehserie)
2010: Love Etc. (Dokumentarfilm)
2010: All Beauty Must Die (All Good Things)
2010: Blue Bloods – Crime Scene New York (Blue Bloods, Fernsehserie)
2011: Brooklyn Brothers Beat the Best
2011: Love, Lots of It (Kurzfilm)
2012: LOL – Laughing Out Loud
2012: Battleground (Webserie)
2012: Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt (Seeking a Friend for the End of the World)
2012: The Final Member (Dokumentarfilm)
2012: There Is No Place Like Home – Nichts wie weg aus Ocean City (Girl Most Likely)
2013: The Spectacular Now – Perfekt ist jetzt (The Spectacular Now)
2013: Ganz weit hinten (The Way, Way Back)
2013: The English Teacher
2013: Meals Per Hour (Kurzfilm)
2013: Hollywood & Vines (Kurzfilm)
2014: Wish I Was Here
2014: Cover Girl (Kurzfilm)
2014: Chu and Blossum
2014: Foxcatcher
2015: Für immer Adaline (The Age of Adaline)
2015: Stonewall
2015: Im Rausch der Sterne (Burnt)
2015-2018: Life in Pieces (Fernsehserie)
2016: Miss Stevens
2016: The Master Cleanse
2016: Nerve
2016: Viral
2016: Plötzlich Papa (Demain tout commence)
2017: Abgang mit Stil (Going in Style)
2017: Begabt – Die Gleichung eines Lebens (Gifted)
2017: The House of Tomorrow
2017: The Only Living Boy in New York
2017: Mein Bester & Ich (The Upside)
2017: Wer ist Daddy? (Father Figures)
2018: Tully
2018: Fast Color
2018: Alex, Inc. (Fernsehserie)
2018: Love, Simon
2018: Der Spitzenkandidat (The Front Runner)
2019: Captive State
2019: The Friend
2019: In the Time It Takes to Get There (Kurzfilm)
2019: Rêveries (Solo-Album)

Playlist: 
1. Rob Simonsen - Aurore (Rêveries) - 03:55
2. Rob Simonsen - Recognized (Westender) - 06:08
3. Rob Simonsen & Mychael Danna - To the Architect ([500] Days of Summer) - 03:50
4. Rob Simonsen - 2.4 Metres (For Nihon) - 04:16
5. Rob Simonsen - Thunderstorm (Fast Color) - 03:12
6. Rob Simonsen - I'm Sorry I Ruined Your Life (Girl Most Likely / Imogene) - 03:08
7. Rob Simonsen & Jonathan Sadoff - Dodge Walks Home / The Beach (Seeking a Friend for the End of the World) - 03:44
8. Rob Simonsen - The Journey to Acuary (The Final Member) - 03:41
9. Rob Simonsen - My Name is Sutter Keely (The Spectacular Now) - 05:20
10. Rob Simonsen - The Way Way Back (The Way Way Back) - 02:59
11. Rob Simonsen - Olympic Losses (Foxcatcher) - 06:19
12. Rob Simonsen - Danny (Stonewall) - 04:09
13. Rob Simonsen - Hospital Confessions (The Age of Adaline) - 05:15
14. Rob Simonsen - Forward Is the Only Direction We Have (Wish I Was Here) - 03:24
15. Rob Simonsen - Preparation (Burnt) - 03:15
16. Rob Simonsen - Demain tout commence (Demain tout commence) - 04:00
17. Rob Simonsen - Verrazano (Nerve) - 03:10
18. Rob Simonsen - A New World (Viral) - 04:08
19. Rob Simonsen - The Test (Gifted) - 03:33
20. Rob Simonsen - Rat Pack Robbery (Going in Style) - 04:20
21. Rob Simonsen - Ciel (Rêveries) - 04:02
22. Rob Simonsen - Don't Do It (The Only Living Boy in New York) - 03:18
23. Rob Simonsen - Goodbyes (Chu & Blossum) - 05:02
24. Rob Simonsen - Simon and Blue (Love, Simon) - 04:08
25. Rob Simonsen - Infedility (The Front Runner) - 03:43
26. Rob Simonsen - The Phoenix Rises (Captive State) - 03:03
27. Rob Simonsen - All Good Things to the End (All Good Things) - 08:34

Freitag, 6. September 2019

Playlist #275 vom 15.09.2019 - STUART DRYBURGH Special

Stuart Dryburgh ist weit herumgekommen. Der 1952 in London geborene Kameramann siedelte mit seiner Familie 1961 nach Neuseeland über und hat sich nach seinem internationalen Durchbruch mit Jane Campions „Das Piano“, Lee Tamahoris „Die letzte Kriegerin“ und Mira Nairs „Die Perez Familie“ 1996 in New York niedergelassen. Zuletzt hat er an Filmen wie „Begabt - Die Gleichung eines Lebens“, „Ben is Back“ und „Men in Black: International“ gearbeitet.

Nachdem Dryburgh den größten Teil seiner Kindheit und frühen Erwachsenenlebens in Neuseeland verbracht hatte, erwarb er an Universität von Auckland 1977 seinen Bachelor in Architektur. Zwischen 1979 und 1985 arbeitete er an vielen neuseeländischen und internationalen Filmproduktionen und Werbespots, ehe er sich 1985 ganz auf die Karriere als Kameramann konzentrierte, wobei er zunächst Kurzfilme, Musikvideos und Fernsehwerbung drehte.
Wegweisend für seine weitere Karriere war die Begegnung mit der Regisseurin Jane Campion, mit der er 1989 die dreiteilige Fernseh-Miniserie „Ein Engel an meiner Tafel“ realisierte. Den internationalen Durchbruch feierte er mit ihrem nächsten gemeinsamen Projekt, dem achtfach Oscar-nominierten Drama „Das Piano“ (1993). Dryburgh erhielt für seine Arbeit seine erste und bislang einzige Oscar-Nominierung. Am Ende erhielt der Film die begehrte Trophäe für die beste Hauptdarstellerin (Holly Hunter), die beste Nebendarstellerin (Anna Paquin) und das beste Drehbuch (Jane Campion).
Nachdem Dryburgh 1994 für Lee Tamahori „Die letzte Kriegerin“ fotografierte und 1994 mit Mira Nair sein US-Filmdebüt mit „Die Perez Familie“ abgab, zog er 1996 in die USA, wo er an so unterschiedlichen Filmen wie den Komödien „Die Braut, die sich nicht traut“, „Reine Nervensache“ (beide 1999), „Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück“ (2001) und „Rezept zum Verlieben“ (2007), Kostüm-Dramen wie „The Portrait of a Lady“ (1996) und „The Tempest – Der Sturm“ (2010), Thrillern wie „Der Einsatz“ (2003) und „Blackhat“ (2015) und Fantasy-Abenteuern wie „Die Insel der Abenteuer“ (2008) und „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ (2016) mitwirkte.
Zu seinen bekanntesten Filmen zählen darüber hinaus „Der bunte Schleier“ (2006), „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (2013), „The Great Wall“ (2016) und „Mein Bester & ich“ (2017).
„Ich bin in Auckland ursprünglich als Architekt ausgebildet worden, was mir einen breiten Hintergrund in visueller Kunst verliehen hat, und natürlich bedeuten die Budgets in Neuseeland, dass du herausfinden musst, wie du viel mit sehr wenig erreichen kannst“, resümiert Dryburgh im Interview mit "Stuff". „Am Ende, denke ich, passt das Filmemachen einfach zu mir. Ich liebe es, mit Regisseuren, Designern, Autoren und Schauspielern zu arbeiten, mit dem ganzen gewaltigen Team, das zu einem guten Film beiträgt. Am Ende zählt natürlich allein die Geschichte. Wenn es keine große Geschichte im Skript geht, wird sie nie da sein, egal, wie hübsch ich alles aussehen lasse.“

Filmographie:
1987 Crazy Ski
1987 Drum/Sing (Kurzfilm)
1989 Bradburys Gruselkabinett (Fernsehserie, 3 Folgen)
1989 Fender Bending (Dokumentation)
1989 Kitchen Sink (Kurzfilm)
1989 The Mighty Civic (Dokumentation)
1990 Ein Engel an meiner Tafel
1992 The Mutton Birds: Nature (Kurzfilm)
1993 Das Piano
1994 Die letzte Kriegerin
1995 Die Perez Familie
1996 Lone Star
1996 Peach (Kurzfilm)
1996 Portrait of a Lady
1996 The Beach (Kurzfilm)
1997 The Bar (Kurzfilm)
1998 Poodle Springs (Fernsehfilm)
1998 Sex and the City (Fernsehserie, 1 Folge)
1999 Die Braut, die sich nicht traut
1999 Reine Nervensache
2001 Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück
2001 Kate & Leopold
2003 Der Einsatz
2003 The Extreme Team
2004 Als das Meer verschwand
2004 The Beautiful Country
2005 Æon Flux
2006 Der bunte Schleier
2007 Das Mädchen im Park
2007 Rezept zum Verlieben
2008 Bitter Memories (Kurzfilm)
2008 Die Insel der Abenteuer
2008 New Amsterdam (Fernsehserie, 1 Folge)
2009 Amelia
2010 The Tempest - Der Sturm
2010 Boardwalk Empire (Fernsehserie, 1 Folge)
2011 Der ganz normale Wahnsinn - Working Mum
2011 Luck (Fernsehserie, 1 Folge)
2011 Texas Killing Fields - Schreiendes Land
2011 The Belle of New Orleans (Kurzfilm)
2012 Emperor - Kampf um den Frieden
2013 Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
2015 American Odyssey (Fernsehserie)
2015 Blackhat
2016 The Great Wall
2016 Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln
2017 Begabt - Die Gleichung eines Lebens
2017 Mein Bester & ich
2017 The Only Living Boy in New York
2018 Ben Is Back
2018 New Amsterdam (Fernsehserie, 1 Folge)
2019 Men in Black: International
Playlist: 
1. Ramin Djawadi - We are not the Same (The Great Wall) - 03:17
2. Michael Nyman - Wild and Distand Shore (The Piano) - 05:52
3. Alan Silvestri - Always Looking for Cuba (The Perez Family) - 03:15
4. Wojciech Kilar - Prologue: My Life Before Me (The Portrait of a Lady) - 04:08
5. James Newton Howard - Maggie's Proposal (Runaway Bride) - 02:07
6. Rolfe Kent - Charlie Wins Patrice, Leopold Wins Kate (Kate & Leopold) - 03:41
7. Zbigniew Preisner - Time Passing (The Beautiful Country) - 05:21
8. Graeme Revell - Bregna 2415 (Aeon Flux) - 04:48
9. Klaus Badelt - Layla is a Mole (The Recruit) - 06:38
10. Gabriel Yared - End Credits (Amelia) - 04:59
11. Elliot Goldenthal - Alchemical Lightshow (The Tempest) - 02:31
12. Patrick Doyle - Nim's Island (Nim's Island) - 04:02
13. Philip Glass - Zoe & Kate Watch Video (No Reservations) - 02:11
14. Dickon Hinchliffe - The Ditch (Texas Killing Fields) - 03:30
15. Dickon Hinchliffe - Turning (Ben is Back) - 04:29
16. Aaron Zigman - Are You Done? (I Don't Know How She Does it) - 03:40
17. Alex Heffes - The Emperor's Speech (Emperor) - 04:14
18. Rob Simonsen - Moving Forward (The Upside) - 03:03
19. Rob Simonsen - The Test (Gifted) - 03:33
20. Theodore Shapiro - Cup Reminders (The Secret Life of Walter Mitty) - 04:45
21. Ramin Djawadi - Xin Ren (The Great Wall) - 03:55
22. Danny Elfman - Story of Time (Alice Through the Looking Glass) - 03:04
23. Danny Elfman - Seeing is Believing (Men in Black - International) - 04:45
24. Alexandre Desplat - The Water Wheel (The Painted Veil) - 06:20
25. Zbigniew Preisner - Ship of Hope (The Beautiful Country) - 04:06
26. Michael Nyman - I Clipped Your Wing (The Piano) - 04:37
27. Wojciech Kilar - A Certain Light (The Portrait of a Lady) - 06:49
28. Atticus Ross - Movements (Blackhat) - 06:16

Sonntag, 1. September 2019

Playlist #274 vom 01.09.2019 - EMILY BLUNT Special

Die britische Schauspielerin Emily Blunt ist über das Theater und Historienfilmen im Fernsehen zum Kino gekommen. Mittlerweile spielt sie nicht nur die weiblichen Hauptrollen neben Hollywood-Stars wie Ewan McGregor („Lachsfischen im Jemen“), Matt Damon („Der Plan“) und Tom Cruise („Edge of Tomorrow“), sondern trägt mit ihrer charismatischen Darstellung auch alleintragende Rollen wie in „The Young Victoria“, „Sicario“ oder „Girl on the Train“
Photo by Craig McDean/Vanity Fair
Die Tochter eines Anwalts und einer Lehrerin begeisterte sich zunächst für Gesang und Cello, ehe sie als Jugendliche die Schauspielerei für sich entdeckte. Auf dem renommierten Internat Hurtwood House fand sie Spaß am Theater und wurde dort bereits von einem Agenten entdeckt. Nach einem einjährigen Schauspielstudium debütierte Emily Blunt als Achtzehnjährige 2001 in George S. Kaufmans und Edna Ferbers Stück „The Royal Family“ am Haymarket Theatre Royal in London, wo sie an der Seite von Judi Dench und Toby Stephens das Mitglied einer berühmten Schauspielerfamilie spielte, die ihr Leben ganz dem Theater widmete.
Es folgten Engagements in Richard Eyres Inszenierung von „Vincent in Brixton“ am Londoner National Theatre und als Julia in Shakespeares Klassiker „Romeo und Julia“ auf dem Theaterfestival in Chichester. Auf ihr Fernsehdebüt im britischen Fernsehen mit dem Historiendrama „Boudica“ im Jahr 2003 folgten zunächst weitere Kostümfilme wie der preisgekrönte TV-Mehrteiler „Henry VIII“ und eine Nebenrolle als Mordopfer in einer TV-Adaption von Agatha Christies „Tod auf dem Nil“.
2004 feierte Blunt ihr Kinodebüt in Pawel Pawlikowskis Drama „My Summer of Love“, was ihr und ihrer Schauspielkollegin Nathalie Press den Evening Standard British Film Award als meistversprechende Nachwuchsdarstellerin einbrachte. Nach weiteren britischen und internationalen Fernsehproduktionen wie dem historischen Mehrteiler „Empire“, Stephen Poliakoffs Drama „Gideon’s Daughter“ und Ann Turners Familiendrama „Unwiderstehlich“ folgte 2006 Blunts Hollywood-Debüt in David Frankels „Der Teufel trägt Prada“.
Für ihre Rolle der ehrgeizigen Assistentin einer erfolgreichen Modezeitschrift-Herausgeberin erhielt sie Nominierungen für den Teen Choice Award als beste Nachwuchsdarstellerin und den Golden Globe als beste Nebendarstellerin. Danach ging es mit ihrer Karriere weiter bergauf. Blunt spielte neben Tom Hanks und John Malkovich die weibliche Hauptrolle in „Der große Buck Howard“, übernahm die Titelrolle in Jean-Marc Vallées Biopic „Victoria, die junge Königin“ und war neben Benicio del Toro und Anthony Hopkins in der Neuverfilmung von „Wolfman“ zu sehen.
In den letzten Jahren zählten der Sci-Fi-Thriller „Der Plan“ (2011), Lasse Halmströms Liebesdrama „Lachsfischen im Jemen“ (2011), Rian Johnsons Action-Drama „Looper“ (2012), Doug Limans Action-Thriller „Edge of Tomorrow“ (2014) und Denis Villeneuves Krimi-Drama „Sicario“ (2015) zu den Höhepunkten ihrer Laufbahn. Zuletzt war sie sowohl in Cedric Nicolas-Troyans Fantasy-Abenteuer „The Huntsman & The Ice Queen“, in dem Psycho-Thriller „The Girl on the Train“ und dem Horror-Drama „A Quiet Place“ unter der Regie und an der Seite ihres Ehemanns John Krasinski zu sehen.
Nachdem sie unter der Regie von Rob Marshall bereits in „Into the Woods“ mitgewirkt hatte, besetzte der Regisseur sie auch in der Fortsetzung des Disney-Klassikers „Mary Poppins‘ Rückkehr“ .
„Der Film fragt in erster Linie danach, wie man schwierige Situationen durchsteht und Freude und Zuversicht findet, auch wenn die Zeiten schlecht sind. Mary Poppins ist dabei die Schlüsselfigur. Sie symbolisiert diesen Optimismus“, resümiert Blunt im Interview mit "Stuttgarter-Zeitung.de". „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich den Originalfilm mit Julie Andrews zum ersten Mal gesehen habe. Damals muss ich wohl sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein. Als Kind habe ich Mary Poppins irgendwie als tröstend empfunden. Denn sie kam einfach angeflogen und brachte alles wieder in Ordnung. Mit ihr fühlte ich mich sicher.“

Filmographie:
2003: Die Tochter des Spartacus (Boudica, Fernsehfilm)
2003: Henry VIII (Fernsehfilm)
2003: Foyle’s War (Fernsehserie, Episode War Games)
2004: Poirot: Tod auf dem Nil (Poirot: Death on the Nile, Fernsehfilm)
2004: My Summer of Love
2005: Empire (Miniserie)
2005: The Strange Case of Sherlock Holmes & Arthur Conan Doyle (Fernsehfilm)
2005: Gideon’s Daughter (Fernsehfilm)
2006: Unwiderstehlich (Irresistible)
2006: Der Teufel trägt Prada (The Devil Wears Prada)
2007: Der eisige Tod (Wind Chill)
2007: Der Jane Austen Club (The Jane Austen Book Club)
2007: Dan – Mitten im Leben! (Dan in Real Life)
2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War)
2008: Sunshine Cleaning
2008: Der große Buck Howard (The Great Buck Howard)
2009: Victoria, die junge Königin (The Young Victoria)
2009: Curiosity
2009: Wild Target – Sein schärfstes Ziel (Wild Target)
2010: Wolfman (The Wolfman)
2010: Gullivers Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu (Gulliver’s Travels)
2011: Gnomeo und Julia (Gnomeo and Juliet, Sprechrolle)
2011: Der Plan (The Adjustment Bureau)
2011: Lachsfischen im Jemen (Salmon Fishing in the Yemen)
2011: Meine beste Freundin, ihre Schwester und ich (Your Sister’s Sister)
2011: Die Muppets (The Muppets)
2012: Fast verheiratet (The Five-Year Engagement)
2012: Looper
2012: Ein tolles Leben (Arthur Newman)
2013: Das magische Haus (The House of Magic, Originalstimme)
2014: Edge of Tomorrow
2014: Into the Woods
2015: Sicario
2016: The Huntsman & The Ice Queen (The Huntsman: Winter’s War)
2016: Girl on the Train (The Girl on the Train)
2017: Animal Crackers (Stimme im Original)
2017: My Little Pony – Der Film (My Little Pony: The Movie, Stimme im Original)
2018: A Quiet Place
2018: Mary Poppins’ Rückkehr (Mary Poppins Returns)
Playlist:
1. Thomas Newman - The Ripples Must Be Endless (The Adjustment Bureau) - 03:15
2. Clint Mansell - Main Titles (Wind Chill) - 02:41
3. James Newton Howard - Turning the Tide (Charlie Wilson's War) - 08:32
4. James Newton Howard - Ravenna's Embrace (The Huntsman: Winter's War) - 03:28
5. Dario Marianelli - To the Yemen (Salmon Fishing in the Yemen) - 04:07
6. Danny Elfman - Riding the Train (The Girl on the Train) - 04:05
7. Danny Elfman - The Healing Montage (The Wolfman) - 03:52
8. Ilan Eshkeri - The King's Birthday (The Young Victoria) - 06:01
9. Christophe Beck - We Fail Together (The Muppets) - 03:40
10. Christophe Beck - Solo Flight (Edge of Tomorrow) - 03:12
11. Jóhann Jóhannsson - Melancholia (Sicario) - 04:39
12. Theodore Shapiro - The New Look of Andrea (The Devil Wears Prada) - 02:26
13. Marco Beltrami - A Quiet Life (A Quiet Place) - 02:59
14. Nathan Johnson - Revelations (Looper) - 05:12
15. Henry Jackman - Forlorn (Gulliver's Travels) - 03:29
16. James Newton Howard - Dandelions (Gnomeo & Juliet) - 04:25
17. James Newton Howard - Honored Colleague (Charlie Wilson's War) - 05:54
18. Aaron Zigman - The Jane Austen Book Club Ending (The Jane Austen Book Club) - 02:57
19. Camille Saint-Saëns - The Swan [Adagio] (My Summer of Love) - 03:24
20. Wolfgang Amadeus Mozart - Masonic Funeral Music in C Minor (My Summer of Love) - 05:38
21. Ilan Eshkeri - Childhood (The Young Victoria) - 03:08
22. Thomas Newman - Pier 17 (The Adjustment Bureau) - 03:23
23. Dario Marianelli - Disaster (Salmon Fishing in the Yemen) - 03:46
24. Blake Neely - Touring (The Great Buck Howard) - 02:54
25. Nathan Johnson - Theme from Looper [Solo Piano Version] (Looper) - 05:28
26. Jóhann Jóhannsson - Desert Music (Sicario) - 05:08
27. Marc Shaiman - Trip a Little Light Fantastic (Mary Poppins Returns) - 07:03

Samstag, 17. August 2019

Playlist #273 vom 18.08.2019 - ÉRIC SERRA Special

Der französische Filmkomponist Éric Serra zählt sicher zu den populärsten, aber auch experimentellsten Vertretern seiner Zunft und hat seine Karriere vor allem der andauernden Zusammenarbeit mit seinem Freund und Filmemacher Luc Besson zu verdanken. Sie wirkten seit Bessons Regiedebüt „Der letzte Kampf“ (1983) bis auf wenige Ausnahmen an jedem seiner Filme zusammen und präsentieren nun ebenfalls gemeinsam ihre Arbeit an dem Action-Thriller „Anna“.

Der am 9. September 1959 in Paris geborene Éric Serra kam durch seinen Vater, den bekannten Liedermacher Claude Serra, zur Musik und begann im Alter von elf Jahren, Gitarre zu spielen. Als 15-Jähriger gründete Serra bereits seine ersten Rock- und Jazz-Rock-Bands, ehe er 1976 professioneller Gitarrist wurde und mit verschiedenen Sängern Platten aufnahm.
Er ergänzte sein Repertoire durch den elektrischen Bass und wurde schnell einer der bekanntesten Spieler in Frankreich. In den folgenden zwanzig Jahren wurde er bei mehr als fünfzig Alben als Gitarrist oder Bassist engagiert und stand bei mehr als zweitausend Konzerten mit populären französischen Bands und Künstlern wie Jacques Higelin, Armande Altai, Catherine Lara, Didier Lockwood, Magma, Youssou N’Dour, Pierre Vassiliu u.a. auf der Bühne.
1981 lernte Serra den Regisseur Luc Besson kennen und vertonte zunächst dessen Kurzfilm „L‘Avant Dernier“, danach sein Langfilmdebüt „Der letzte Kampf“. Seinen Durchbruch als Filmkomponist feierte Serra bereits mit dem Soundtrack zu Bessons nächsten Film, der Krimi-Komödie „Subway“ (1985) mit den Stars Christopher Lambert, Richard Bohringer und Isabelle Adjani in den Hauptrollen. Für seine Kompositionen erhielt Serra seinen ersten französischen Musikpreis „Victoire“ für den Besten Soundtrack und eine doppelte goldene Schallplatte (für mehr als 200.000 in Frankreich verkaufte Alben).
Mit seinen Arbeiten zu Bessons folgenden Filmen „Im Rausch der Tiefe“ (1988), „Nikita“ (1990) und „Atlantis“ (1991) wurde Serra zunehmend populärer. Für den Score zu „Atlantis“ verband der Komponist erstmals Elemente aus Rock, elektronischer, ethnischer und symphonischer Musik, was sich schließlich zu einem seiner Markenzeichen entwickeln sollte. Mit seinem Score zu dem international erfolgreichen Thriller „Léon – Der Profi“ (1994) machte sich Serra auch in Hollywood einen Namen und durfte 1995 sogar das James-Bond-Abenteuer „GoldenEye“ vertonen. Allerdings blieb es bei dem einmaligen Engagement, passte Serras experimentell angehauchte Musik doch nicht zu den orchestralen und poppigen James-Bond-Klängen, die das Publikum durch John Barry gewohnt war.
„Die Bond-Produzenten gaben mir von Anfang an das Gefühl, große Fans meiner Musik zu sein. Sie gaben mir so gut wie keine Anweisungen dazu, wie ich den Titelsong gestalten sollte, ließen mir komplett freie Hand. Dazu wollten sie vor allem auch einen kompletten Neustart des Bond-Genres. Man gab mir deutlich zu verstehen, dass ich nicht versuchen sollte, John Barry zu kopieren, der mein Vorgänger als Bond-Komponist war. Ich sollte den Soundtrack nach mir klingen lassen und nicht nach etwas, das James Bond-Fans seit Jahren im Ohr hatten“, erinnert sich Serra im Interview mit "Cicero". „Was danach passierte, war, dass vor allem alt eingesessene Bond-Fans mit meiner Musik nicht einverstanden waren. Sie waren so sehr an den Sound von John Barry gewöhnt, dass ihnen meine Musik wohl zu revolutionär und zu andersartig daherkam.“ 
Die passte schon eher zu Bessons außergewöhnlichen Science-Fiction-Thriller „Das fünfte Element“ (1997). 1998 veröffentlichte Serra mit „R.X.R.A.“ sein erstes Solo-Album als Singer-Songwriter. Das von Rupert Hine (The Fixx, Tina Turner, Howard Jones, Robert Palmer) produzierte Album wurde sowohl in Französisch als auch Englisch aufgenommen und enthält ein Duett mit Chrissie Hynde sowie den Song „Little Light of Love“, der bereits im Abspann von „Das fünfte Element“ zu hören war.
Nachdem das historische Drama „Johanna von Orleans“ (1999) an den Kinokassen floppte, für dessen Score Besson in den Abbey-Road-Studios ein Orchester mit 120 Musikern und einen 40-köpfigen Chor aufnahm, verlegte sich Besson zunächst auf das Schreiben von Drehbüchern und die Produktion von Filmen wie „The Transporter“, „Unleashed – Entfesselt“ und „Revolver“, während Serra auch für andere Filmemacher zu arbeiten begann und die Musik zu John McTiernans „Rollerball“ (2002), Paul Hunters Action-Fantasy-Komödie „Bulletproof Monk“ (2003) und zur Western-Komödie „Bandidas“ (2006) komponierte, zu der Besson mit am Skript geschrieben hatte.
Mit dem erfolgreichen Animations-Familien-Abenteuer „Arthur und die Minimoys“ (2006) nahmen Besson und Serra wieder die gemeinsame Zusammenarbeit auf und führten sie über die beiden Fortsetzungen „Arthur und die Minimoys – Die Rückkehr des Bösen M“ (2009) und „Arthur und die Minimoys 3 – Die große Entscheidung“ (2010) ebenso fort wie bei den Filmen „Adèle und das Geheimnis des Pharaos“ (2010), „The Lady“ (2011), „Lucy“ (2014) und schließlich dem aktuellen Thriller „Anna“.
„Luc weiß genau, welche Rolle die Musik im Film spielen soll, für jede Szene. Darum arbeiten wir wahrscheinlich so gut zusammen, weil er über Emotionen spricht. Die Art und Weise, wie ich mit Musik arbeite, auch wie ich Musik höre, ist sehr emotional“, versucht Serra das Geheimnis der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Luc Besson zu beschreiben. „Darin besteht mein einziges Konzept zur Musik. Wenn ich komponieren, drücke ich nur Gefühle aus.“

Filmographie: 
1983: Der letzte Kampf (Le Dernier Combat – Regie: Luc Besson)
1985: Subway (Regie: Luc Besson)
1987: Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu – Regie: Luc Besson)
1990: Nikita (Regie: Luc Besson)
1994: Léon – Der Profi (Léon – Regie: Luc Besson)
1995: James Bond 007 – Goldeneye (GoldenEye – Regie: Martin Campbell)
1997: Das fünfte Element (Le Cinquième Élément – Regie: Luc Besson)
1999: Johanna von Orleans (The Messenger: The Story of Joan of Arc – Regie: Luc Besson)
2002: Rollerball (Regie: John McTiernan)
2003: Bulletproof Monk – Der kugelsichere Mönch (Bulletproof Monk – Regie: Paul Hunter)
2006: Bandidas (Regie: Joachim Roenning)
2006: Arthur und die Minimoys (Arthur et les Minimoys – Regie: Luc Besson)
2009: Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des bösen M (Arthur et la Vengeance de Maltazard – Regie: Luc Besson)
2010: Adèle und das Geheimnis des Pharaos (Les aventures extraordinaires d’Adèle Blanc-Sec – Regie: Luc Besson)
2010: Arthur und die Minimoys 3 – Die große Entscheidung (Arthur et la Guerre des deux mondes – Regie: Luc Besson)
2011: The Lady (Dans la Lumière – Regie: Luc Besson)
2014: Lucy (Regie: Luc Besson)
2017: Renegades – Mission of Honor (Renegades – Regie: Steven Quale)
2019: Anna (Regie: Luc Besson)
Playlist:
1. Eric Serra - The Creation (Atlantis) - 04:59
2. Eric Serra  - Derniere Combat [Theme] (Le dernier combat) - 04:59
3. Eric Serra  - Masquerade (Subway) - 03:45
4. Eric Serra  - The Big Blue Overture (The Big Blue) - 04:47
5. Eric Serra  - The GoldenEye Overture (GoldenEye) - 04:22
6. Eric Serra  - Failed Escape (La Femme Nikita) - 03:37
7. Eric Serra  - Flying to Mexico (Decalage Horaire) - 04:01
8. Eric Serra  - Procession in the Shakuashi Temple (Kamikaze) - 03:52
9. Eric Serra  - The Minimoys Finale (Arthur and the Invisibles) - 03:05
10. Eric Serra  - Three Rites of Initiation (Arthur and the Vengeance of Maltazard) - 04:48
11. Eric Serra  - The Two Worlds Overture (Arthur 3: Et la Guerre Des Deux Mondes) - 02:21
12. Eric Serra  - Armaturam Die (The Messenger - The Story of Joan of Arc) - 03:20
13. Eric Serra  - Le Tombeau De Patmosis (Les Aventures Extraordinaires D'Adèle Blanc-Sec) - 03:01
14. Eric Serra  - Making the Perfect Specimen/General Alert/Police Pursuit (The Fifth Element) - 06:49
15. Eric Serra  - Noon (Léon - The Professional) - 04:02
16. Eric Serra  - Learning Time (La Femme Nikita) - 04:08
17. Eric Serra  - Reitnov (Rollerball) - 06:55
18. Eric Serra  - Melt into Matter (Lucy) - 03:31
19. Eric Serra  - Message from the KGB (Anna) - 03:21
20. Eric Serra  - Nobel Peace Price 1991 (The Lady) - 03:10
21. Eric Serra  - First Dive in Grahovo (Braqueurs d'élite) - 04:03
22. Eric Serra  - To Arms (The Messenger - The Story of Joan of Arc) - 06:00
23. Eric Serra  - Hub's Bank (Wasabi) - 02:19
24. Eric Serra  - The Fight [Part 2: Bring Me Everyone/Part 3: The Big Weapon] (Léon - The Professional) - 07:37
25. Eric Serra  - Flying Tattoos (Bulletproof Monk) - 02:34
26. Eric Serra  - Homo Delphinus (The Big Blue) - 08:10

Samstag, 3. August 2019

Playlist #272 vom 04.08.2019 - NEUHEITEN 2019 (5)

In der ersten Neuheiten-Sendung der zweiten Jahreshälfte gibt es eine bunte Mischung aus Horror-Scores („Ma“, „Child’s Play“), Musik zu Familien-Abenteuern („The Lion King“, „Spider-Man: Far from Home“, „Playmobil – The Movie“), Fernsehserien („Too Old to Die Young“, „Strange Angel“, „The X-Files“, „The Expanse“, „Star Trek: Discovery“, „The Name of the Rose“) sowie Neu- und Wiederveröffentlichungen klassischer Soundtracks („Monsignor“, „Lawman“, „Birds Do It, Bees Do It“, Chato’s Land“, „Young Sherlock Holmes“).

Nach dem gefühlvollen Opener von Guy Jackson zum Videospiel „Sea of Solitude“, das den Spieler auf eine persönliche Reise in die Einsamkeit führt, die durch den Verstand einer jungen Frau namens Kay erfahren wird, und der Musik von Ryan Blotnick & Tyler Wood zu dem Netflix-Dokumentarfilm „Knock Down the House“ über vier Frauen aus dem Lager der amerikanischen Demokraten, die 2018 für den Kongress kandidierten, entführen uns Hugar mit ihrem zweiten Album „Varda“ in typisch isländische Klangwelten. Das 2013 von Bergur Þórisson und Pétur Jónsson gegründete Duo hat bereits in verschiedenen Funktionen für Künstler wie Björk, Ólafur Arnalds, Jóhann Jóhannsson und Sigur Ros gearbeitet und mit „Varda“ ein wundervolles Album kreiert, das auf organische Weise elektronische und akustische Elemente zu einem mal verträumten, mal sanft groovenden Klangteppich verwebt, mit dem Hugar eine nie endende Reise beschreiben wollen.
Nach „Drive“, „Only God Forgives“ und „The Neon Demon“ kommen der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn und Komponist Cliff Martinez auch zur Amazon-Mini-Serie „Too Old to Die Young“ zusammen, in der ein Detective in Los Angeles ein Doppelleben als Auftragskiller führt.
In die Weiten des Alls führt uns nicht nur Jeff Russo mit der Musik zur zweiten Staffel von „Star Trek: Discovery“, sondern auch David Stone Hamilton mit seinem orchestral wuchtigen Score zu Carl Strathies Sci-Fi-Thriller „Solis“.
,Solis‘ ist ein Weltraum-Survival-Thriller, mit einer Hauptfigur, die sich im Wettlauf mit der Zeit befindet, um seinen Retter zu treffen“, erklärt der in Los Angeles beheimatete Komponist. „Wir wollten einen Score kreieren, der die steigende Spannung und den bevorstehenden Untergang mit einer musikalisch inszenierten ,tickenden Zeitbombe‘ reflektiert, die auf verschiedene Arten eingesetzt wird. Manchmal ist es buchstäblich eine tickende Uhr, und manchmal verwenden wir moderne Percussion-Effekte oder Col-Legno-Streicher, um diesen Effekt zu erzielen. Unser Solarthema repräsentiert die Größe und fast hypnotische Anziehungskraft der Sonne sowie die existenzielle Bedrohung, die es für unseren Protagonisten darstellt. Ein weiteres wichtiges Thema war das ansteigende Halbtakt- oder Moll-Sekundenintervall, das John Williams‘ brillanter ,Jaws‘-Partitur entspricht, um die inhärente Spannung mit diesem dissonanten Intervall zu erzeugen. Wir haben auch einige Momente für ein koreanisches Instrument namens Haegeum reserviert, das einen wirklich jenseitigen Klang besitzt.“ 
Aus dem Hause des Blumhouse-Studios, das uns bereits moderne Horror-Perlen wie „Get Out“, „ Happy Death Day“, „Split“, „Glass“, „Paranormal Activity“ und „The Purge“ beschert hat, kam Ende Mai mit „Ma – Sie sieht alles“ ein neues Werk ins Kino, zu dem Gregory Tripi („Dark Places“) einen überwiegend elektronischen Score komponiert hat. Tripi, der sowohl für Christopher Young („Der Fluch – The Grudge 2“, „Drag Me To Hell“) als auch für Cliff Martinez („Drive“, „Contagion“) als Musikprogrammierer, Score-Produzent und Komponist zusätzlicher Musik tätig gewesen ist und als eigenständiger Komponist für Fernsehserien wie „Manhunt: The Unabomber“ und „The Fix“ verantwortlich zeichnete, hat den atmosphärischen Score zu „Ma“ aber auch mit ungewöhnlichen Instrumenten wie Fagott und Ukulele verfeinert und damit das eher klassische Set-up von Klavier, Cello und Vocals ergänzt.
Nachdem Caldera Records bereits früher in diesem Jahr Gerald Frieds Score zum Horror-Thriller „The Baby“ (1973) veröffentlicht hatte, legt das Label nun mit Frieds Oscar-nominierten Score zu „Birds Do It, Bees Do It“ (1974) nach. Der Dokumentarfilm von Nicolas Noxon und Irwin Rosten geht der Frage nach, wie sich nicht nur Bakterien, sondern vor allem verschiedene Tiere reproduzieren. Fried entschied sich, menschliche Wesen in dem Score mit tonalen Themen abzubilden, während Tieren weniger organisierte und thematisierte, aber doch melodische Musik zugeordnet werden sollte. Während das Liebesspiel von Insekten mit elektronischen Instrumenten und/oder Percussions untermalt wurde, bekamen Amöben rein synthetische Klänge zugeordnet.
In der Reihe Intrada Special Collection sind zuletzt einige Klassiker in erweiterter Fassung erschienen, so vor allem John Willams‘ mit dem London Symphony Orchestra eingespielter Score zu Frank Perrys Drama „Monsignor“ aus dem Jahre 1982 mit Christopher Reeve und Genevieve Bujold in den Hauptrollen. Williams komponierte ein wundervolles Hauptthema mit der Solo-Trompete von Maurice Murphy, mit dem Williams bereits 1977 bei „Star Wars“ zusammengearbeitet hatte. Die Expanded Edition des Soundtrack enthält neben der remasterten Version des ursprünglichen LP-Materials auch zwei bislang unveröffentlichte Cues und alternative Takes von verschiedenen anderen Stücken.
Von Jerry Fielding sind gleich zwei Re-Releases in neu editierten und remasterten Editionen erhältlich. Für Michael Winners Western „Lawman“ mit Burt Lancaster, Lee J. Cobb und Robert Duvall in den Hauptrollen komponierte Fielding 1971 einen kurzen und eher Western-untypischen Score, der nicht die Weite des Landes und die Gewalt in den Vordergrund stellt, mit seinen packenden Melodien und vollen Orchester-Arrangements aber durchaus Spannung erzeugt. Ein Jahr später arbeiteten Winner und Fielding auch bei „Chato’s Land“ zusammen. Charles Bronson spielt den Halbblut-Apachen Chato, der einen weißen Sheriff in Notwehr erschießt und dafür von nach Rache dürstenden Stadtbewohnern gejagt wird. Fielding steuerte dazu einen weniger thematisch geprägten Score bei, der auf kleineren Motiven, dynamischen Percussion-Rhythmen und packenden Harmonie-Strukturen aufgebaut ist.
Die Leidenschaft für den Film haben die beiden Brüder Charles und Richard Band von ihrem Vater Albert geerbt, der bereits in den 1950er Jahren begonnen hatte, Filme wie „I Bury the Living“ und „Keinen Cent für Ringos Kopf“ zu drehen und zu produzieren. Durch seine eigene Produktionsfirma Empire Pictures ermöglichte er seinem Sohn Charles, Fuß als Filmemacher zu fassen, während dessen Bruder Richard die Musik dazu komponierte. 2013 vertonte Richard Band auch dessen Fantasy-Horror-Film „Unlucky Charms“. Der Score vereint elektronische und orchestrale Elemente zu einem Werk, das magische, historische und gruselige Momente auf eindringliche Weise vereint.
Neu erhältlich ist auch ein neu remastertes, leicht erweitertes 3-CD-Set von Bruce Broughtons populärem Score zur Spielberg-Produktion von „Young Sherlock Holmes“. Unter der Regie von Barry Levinson ist 1985 ein Fantasy-Abenteuer entstanden, das Broughton direkt im Anschluss an seinen gefeierten Western-Score zu „Silverado“ komponierte und mit dem Sinfonia of London einspielte. Der 90-minütige Score wartet mit wundervollen Themen, robusten Action-Sequenzen, orchestralen und choralen Elementen und sowohl reichhaltigen harmonischen wie atonalen Cues auf.
Playlist:
1. Guy Jackson - Kay's Theme (Sea of Solitude) - 03:54
2. Ryan Blotnick & Tyler Wood - Everybody Loses (Knock Down The House) - 03:16
3. Hugar - Frost (Varda) - 06:21
4. Ryuichi Sakamoto - This is my Last Day 2 (Black Mirror: Smithereens) - 02:37
5. Peter Gregson - Adam Leaves (Adolescence) - 06:05
6. Daniel Hart - Ad Astra Per Aspera (Strange Angel: Season 1) - 04:30
7. Michael Giacchino - Multiple Realities (Spider-Man: Far from Home) - 03:33
8. H. Scott Salinas & Reza Safinia - Leadership Transferred (Warrior) - 03:22
9. Hans Zimmer - Reflections of Mufasa (The Lion King) - 05:09
10. Cliff Martinez - Viggo and Diana (Too Old to Die Young) - 03:16
11. Rael Jones - Sedan Jam (Harlots: Season 3) - 04:04
12. Stephen Endelman - Home Run (Bottom of the 9th) - 05:13
13. Burkhard Dallwitz - Taste it (Locusts) - 02:47
14. Gregory Tripi - You Can Beat It Ma (Ma) - 01:40
15. Mark Snow - The Seeds of Mistrust (The X-Files: Season 11) - 04:24
16. Bear McCreary - Karen and Andy (Child's Play) - 02:11
17. Volker Bertelmann - The Copy Room (The Name of the Rose) - 02:11
18. Clinton Shorter - Blue Falcon (The Expanse: Season 2) - 03:04
19. Lesley Barber - Katherine's Apology (Late Night) - 02:25
20. Alex Weston - Pathetique (The Farewell) - 03:55
21. Heitor Pereira - Emperor's Theme (Playmobil - The Movie) - 02:24
22. Jeff Russo - Goodbye, Pike (Star Trek: Discovery - Season 2) - 03:41
23. David Stone Hamilton - Let Me Save You (Solis) - 05:36
24. Gerald Fried - Elephants and Lions (Birds Do It, Bees Do It) - 03:51
25. John Williams - At the Forum (Monsignor) - 05:20
26. Jerry Fielding - Titles [Lawman Theme] (Lawman) - 04:40
27. Jerry Fielding - Peeping Tom on the Hi Ridge (Chato's Land) - 03:08
28. Richard Band - End Titles (Unlucky Charms) - 03:07
29. Bruce Broughton - Holmes and Elizabeth - Love Theme (Young Sherlock Homes) - 02:00
30. Steven Price - To Lose Himself in Vengeance (Ophelia) - 07:02

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