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Samstag, 3. August 2019

Playlist #272 vom 04.08.2019 - NEUHEITEN 2019 (5)

In der ersten Neuheiten-Sendung der zweiten Jahreshälfte gibt es eine bunte Mischung aus Horror-Scores („Ma“, „Child’s Play“), Musik zu Familien-Abenteuern („The Lion King“, „Spider-Man: Far from Home“, „Playmobil – The Movie“), Fernsehserien („Too Old to Die Young“, „Strange Angel“, „The X-Files“, „The Expanse“, „Star Trek: Discovery“, „The Name of the Rose“) sowie Neu- und Wiederveröffentlichungen klassischer Soundtracks („Monsignor“, „Lawman“, „Birds Do It, Bees Do It“, Chato’s Land“, „Young Sherlock Holmes“).

Nach dem gefühlvollen Opener von Guy Jackson zum Videospiel „Sea of Solitude“, das den Spieler auf eine persönliche Reise in die Einsamkeit führt, die durch den Verstand einer jungen Frau namens Kay erfahren wird, und der Musik von Ryan Blotnick & Tyler Wood zu dem Netflix-Dokumentarfilm „Knock Down the House“ über vier Frauen aus dem Lager der amerikanischen Demokraten, die 2018 für den Kongress kandidierten, entführen uns Hugar mit ihrem zweiten Album „Varda“ in typisch isländische Klangwelten. Das 2013 von Bergur Þórisson und Pétur Jónsson gegründete Duo hat bereits in verschiedenen Funktionen für Künstler wie Björk, Ólafur Arnalds, Jóhann Jóhannsson und Sigur Ros gearbeitet und mit „Varda“ ein wundervolles Album kreiert, das auf organische Weise elektronische und akustische Elemente zu einem mal verträumten, mal sanft groovenden Klangteppich verwebt, mit dem Hugar eine nie endende Reise beschreiben wollen.
Nach „Drive“, „Only God Forgives“ und „The Neon Demon“ kommen der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn und Komponist Cliff Martinez auch zur Amazon-Mini-Serie „Too Old to Die Young“ zusammen, in der ein Detective in Los Angeles ein Doppelleben als Auftragskiller führt.
In die Weiten des Alls führt uns nicht nur Jeff Russo mit der Musik zur zweiten Staffel von „Star Trek: Discovery“, sondern auch David Stone Hamilton mit seinem orchestral wuchtigen Score zu Carl Strathies Sci-Fi-Thriller „Solis“.
,Solis‘ ist ein Weltraum-Survival-Thriller, mit einer Hauptfigur, die sich im Wettlauf mit der Zeit befindet, um seinen Retter zu treffen“, erklärt der in Los Angeles beheimatete Komponist. „Wir wollten einen Score kreieren, der die steigende Spannung und den bevorstehenden Untergang mit einer musikalisch inszenierten ,tickenden Zeitbombe‘ reflektiert, die auf verschiedene Arten eingesetzt wird. Manchmal ist es buchstäblich eine tickende Uhr, und manchmal verwenden wir moderne Percussion-Effekte oder Col-Legno-Streicher, um diesen Effekt zu erzielen. Unser Solarthema repräsentiert die Größe und fast hypnotische Anziehungskraft der Sonne sowie die existenzielle Bedrohung, die es für unseren Protagonisten darstellt. Ein weiteres wichtiges Thema war das ansteigende Halbtakt- oder Moll-Sekundenintervall, das John Williams‘ brillanter ,Jaws‘-Partitur entspricht, um die inhärente Spannung mit diesem dissonanten Intervall zu erzeugen. Wir haben auch einige Momente für ein koreanisches Instrument namens Haegeum reserviert, das einen wirklich jenseitigen Klang besitzt.“ 
Aus dem Hause des Blumhouse-Studios, das uns bereits moderne Horror-Perlen wie „Get Out“, „ Happy Death Day“, „Split“, „Glass“, „Paranormal Activity“ und „The Purge“ beschert hat, kam Ende Mai mit „Ma – Sie sieht alles“ ein neues Werk ins Kino, zu dem Gregory Tripi („Dark Places“) einen überwiegend elektronischen Score komponiert hat. Tripi, der sowohl für Christopher Young („Der Fluch – The Grudge 2“, „Drag Me To Hell“) als auch für Cliff Martinez („Drive“, „Contagion“) als Musikprogrammierer, Score-Produzent und Komponist zusätzlicher Musik tätig gewesen ist und als eigenständiger Komponist für Fernsehserien wie „Manhunt: The Unabomber“ und „The Fix“ verantwortlich zeichnete, hat den atmosphärischen Score zu „Ma“ aber auch mit ungewöhnlichen Instrumenten wie Fagott und Ukulele verfeinert und damit das eher klassische Set-up von Klavier, Cello und Vocals ergänzt.
Nachdem Caldera Records bereits früher in diesem Jahr Gerald Frieds Score zum Horror-Thriller „The Baby“ (1973) veröffentlicht hatte, legt das Label nun mit Frieds Oscar-nominierten Score zu „Birds Do It, Bees Do It“ (1974) nach. Der Dokumentarfilm von Nicolas Noxon und Irwin Rosten geht der Frage nach, wie sich nicht nur Bakterien, sondern vor allem verschiedene Tiere reproduzieren. Fried entschied sich, menschliche Wesen in dem Score mit tonalen Themen abzubilden, während Tieren weniger organisierte und thematisierte, aber doch melodische Musik zugeordnet werden sollte. Während das Liebesspiel von Insekten mit elektronischen Instrumenten und/oder Percussions untermalt wurde, bekamen Amöben rein synthetische Klänge zugeordnet.
In der Reihe Intrada Special Collection sind zuletzt einige Klassiker in erweiterter Fassung erschienen, so vor allem John Willams‘ mit dem London Symphony Orchestra eingespielter Score zu Frank Perrys Drama „Monsignor“ aus dem Jahre 1982 mit Christopher Reeve und Genevieve Bujold in den Hauptrollen. Williams komponierte ein wundervolles Hauptthema mit der Solo-Trompete von Maurice Murphy, mit dem Williams bereits 1977 bei „Star Wars“ zusammengearbeitet hatte. Die Expanded Edition des Soundtrack enthält neben der remasterten Version des ursprünglichen LP-Materials auch zwei bislang unveröffentlichte Cues und alternative Takes von verschiedenen anderen Stücken.
Von Jerry Fielding sind gleich zwei Re-Releases in neu editierten und remasterten Editionen erhältlich. Für Michael Winners Western „Lawman“ mit Burt Lancaster, Lee J. Cobb und Robert Duvall in den Hauptrollen komponierte Fielding 1971 einen kurzen und eher Western-untypischen Score, der nicht die Weite des Landes und die Gewalt in den Vordergrund stellt, mit seinen packenden Melodien und vollen Orchester-Arrangements aber durchaus Spannung erzeugt. Ein Jahr später arbeiteten Winner und Fielding auch bei „Chato’s Land“ zusammen. Charles Bronson spielt den Halbblut-Apachen Chato, der einen weißen Sheriff in Notwehr erschießt und dafür von nach Rache dürstenden Stadtbewohnern gejagt wird. Fielding steuerte dazu einen weniger thematisch geprägten Score bei, der auf kleineren Motiven, dynamischen Percussion-Rhythmen und packenden Harmonie-Strukturen aufgebaut ist.
Die Leidenschaft für den Film haben die beiden Brüder Charles und Richard Band von ihrem Vater Albert geerbt, der bereits in den 1950er Jahren begonnen hatte, Filme wie „I Bury the Living“ und „Keinen Cent für Ringos Kopf“ zu drehen und zu produzieren. Durch seine eigene Produktionsfirma Empire Pictures ermöglichte er seinem Sohn Charles, Fuß als Filmemacher zu fassen, während dessen Bruder Richard die Musik dazu komponierte. 2013 vertonte Richard Band auch dessen Fantasy-Horror-Film „Unlucky Charms“. Der Score vereint elektronische und orchestrale Elemente zu einem Werk, das magische, historische und gruselige Momente auf eindringliche Weise vereint.
Neu erhältlich ist auch ein neu remastertes, leicht erweitertes 3-CD-Set von Bruce Broughtons populärem Score zur Spielberg-Produktion von „Young Sherlock Holmes“. Unter der Regie von Barry Levinson ist 1985 ein Fantasy-Abenteuer entstanden, das Broughton direkt im Anschluss an seinen gefeierten Western-Score zu „Silverado“ komponierte und mit dem Sinfonia of London einspielte. Der 90-minütige Score wartet mit wundervollen Themen, robusten Action-Sequenzen, orchestralen und choralen Elementen und sowohl reichhaltigen harmonischen wie atonalen Cues auf.
Playlist:
1. Guy Jackson - Kay's Theme (Sea of Solitude) - 03:54
2. Ryan Blotnick & Tyler Wood - Everybody Loses (Knock Down The House) - 03:16
3. Hugar - Frost (Varda) - 06:21
4. Ryuichi Sakamoto - This is my Last Day 2 (Black Mirror: Smithereens) - 02:37
5. Peter Gregson - Adam Leaves (Adolescence) - 06:05
6. Daniel Hart - Ad Astra Per Aspera (Strange Angel: Season 1) - 04:30
7. Michael Giacchino - Multiple Realities (Spider-Man: Far from Home) - 03:33
8. H. Scott Salinas & Reza Safinia - Leadership Transferred (Warrior) - 03:22
9. Hans Zimmer - Reflections of Mufasa (The Lion King) - 05:09
10. Cliff Martinez - Viggo and Diana (Too Old to Die Young) - 03:16
11. Rael Jones - Sedan Jam (Harlots: Season 3) - 04:04
12. Stephen Endelman - Home Run (Bottom of the 9th) - 05:13
13. Burkhard Dallwitz - Taste it (Locusts) - 02:47
14. Gregory Tripi - You Can Beat It Ma (Ma) - 01:40
15. Mark Snow - The Seeds of Mistrust (The X-Files: Season 11) - 04:24
16. Bear McCreary - Karen and Andy (Child's Play) - 02:11
17. Volker Bertelmann - The Copy Room (The Name of the Rose) - 02:11
18. Clinton Shorter - Blue Falcon (The Expanse: Season 2) - 03:04
19. Lesley Barber - Katherine's Apology (Late Night) - 02:25
20. Alex Weston - Pathetique (The Farewell) - 03:55
21. Heitor Pereira - Emperor's Theme (Playmobil - The Movie) - 02:24
22. Jeff Russo - Goodbye, Pike (Star Trek: Discovery - Season 2) - 03:41
23. David Stone Hamilton - Let Me Save You (Solis) - 05:36
24. Gerald Fried - Elephants and Lions (Birds Do It, Bees Do It) - 03:51
25. John Williams - At the Forum (Monsignor) - 05:20
26. Jerry Fielding - Titles [Lawman Theme] (Lawman) - 04:40
27. Jerry Fielding - Peeping Tom on the Hi Ridge (Chato's Land) - 03:08
28. Richard Band - End Titles (Unlucky Charms) - 03:07
29. Bruce Broughton - Holmes and Elizabeth - Love Theme (Young Sherlock Homes) - 02:00
30. Steven Price - To Lose Himself in Vengeance (Ophelia) - 07:02

Dienstag, 23. April 2019

Playlist #265 vom 28.04.2019 - NEUHEITEN 2019 (3)

In der dritten Neuheiten-Sendung dieses Jahres begegnen wir mit Benjamin Wallfisch und Marcelo Zarvos zwei Komponisten, die mit gleich drei veröffentlichten Soundtracks in den letzten Wochen zu den produktivsten Vertretern ihrer Zunft zählen. Dazu gibt es neue Arbeiten von den vertrauten Veteranen Danny Elfman, Christopher Young, Carter Burwell, Harry Gregson-Williams und Thomas Newman, angereichert durch ein paar interessante neue Namen wie Rodrigo Flores López, Tindersticks-Musiker Stuart A. Staples und Andre Matthias sowie neue Serien-Soundtracks zu „Hanna“ und „Halt and Catch Fire“ bzw. den Dokumentationen „Hostile Planet“, „Our Planet“, „The Prosecuters“ und „Nepal, Beyond the Clouds“.

Michael Englers historisches Drama „The Chaperone“ stellt die Adaption von Laura Moriartys Roman „Das Schmetterlingsmädchen“ dar und handelt von der Beziehung zwischen der jungen, freigeistigen Louise Brooks (Haley Lou Richardson), die zum internationalen Filmstar aufsteigt, und ihrer Abschlag-Chaperone (Elizabeth McGovern). Auf ihrer Reise von den konservativen Grenzen von Wichita, Kansas bis zum aufregenden New York werden beide Frauen von dem gleichen Wunsch nach Selbstfindung und Befreiung aus der Vergangenheit getrieben. Der dezent instrumentierte, von sanften Piano-Melodien getragener Score des brasilianischen Komponisten Marcelo Zarvos wird dabei von zeitgenössischen Stücken der Sundown Stompers, Vincent Giordano, The Zoltan Sisters, Adam Nielsen und The Hot Pennies ergänzt. Auch mit seinem Score zu Robin Bissells biografischen Rassendiskriminierungsdrama „The Best of Enemies“ erweist sich Zarvos als Meister der atmosphärisch eindringlichen Klänge, wenn er den Kampf der Bürgerrechtsaktivistin Ann Atwater (Taraji P. Henson) untermalt, die 1971 dafür kämpft, dass sich nach der Zerstörung der Schule, auf die ihre Tochter geht, etwas in Durham, North Carolina, ändert und die Rassentrennung aufgehoben wird. Der von Claiborne Paul Ellis (Sam Rockwell) angeführte Ku-Klux-Klan ist davon alles andere als begeistert …
Ein wenig mehr Dramatik darf Zarvos zu Roxann Dawsons Drama „Breakthrough – Zurück ins Leben“ beisteuern, wenn der 14-jährige Adoptivsohn John (Marcel Ruiz) von Joyce (Chrissy Metz) und Brian Smith (Josh Lucas) beim Spielen mit seinen beiden Freunden auf dem zugefrorenen Missouri Lake ins Eis einbricht und mehr als 15 Minuten im eiskalten Wasser gefangen bleibt, bis ihn Rettungskräfte bergen können. Doch alle Wiederbelebungsversuche, auch im Krankenhaus, scheitern. Joyce weigert sich allerdings, John aufzugeben, und beginnt, laut für ihn zu beten. Tatsächlich setzt daraufhin Johns Puls wieder ein …
Etwas vielseitiger präsentiert sich dagegen Benjamin Wallfisch mit seinen drei neuen Arbeiten. Für die sechsteilige „National Geographic“-Dokumentation „Hostile Planet“, zu deren Filmteam auch die Produzenten von „Blue Planet“ und „Planet Earth II“ gehören, hat der britische Komponist einen opulent skalierten Orchester-Score beigesteuert, der von Milan Records innerhalb von zwei Monaten auf drei Alben veröffentlicht wird, die „Mountains and Oceans“, „Grassland and Jungles“ und „Deserts and Polar“ betitelt sind. 
Äußerst vital geht es auch in Wallfischs Arbeit zur humorvollen DC-Adaption von „Shazam“ zu, die sich im Vergleich zu den Special-Effects-überladenen, oft düsteren, komplexen und brutalen Genre-Werken angenehm humorvoll präsentiert. Zwar gibt Wallfisch auch hier die üblichen bombastischen Arrangements aus Streichern, Drums und Bläsern zum Besten, webt aber auch immer wieder Cartoon-mäßige Elemente ein, die den Soundtrack angenehm auflockern. 
Und in Neil Marshalls „Hellboy“-Reboot „Hellboy – Call of Darkness“ darf der Brite sowohl rockige Klänge als auch sanfte Töne in seinen orchestralen Score einfließen lassen. 
„Der Film besitzt eine außergewöhnliche Art von Punk-Attitüde“, meint Wallfisch im Interview mit "Variety". „Ich dachte, wir müssen die Musik so klingen lassen, als käme sie aus der Unterwelt, also habe ich mit extrem aggressiven Synthi-Sounds angefangen zu experimentieren und sie mit Punk-Rock-Gitarren und schließlich sehr schwerem Low-End-Orchester verknüpft. Ich denke, es ist der Sound einer respektlosen Unterwelt.“ 
Nach einer längeren Abstinenz von Major-Produktionen kehrt Alt-Meister Christopher Young („Hellraiser“, „Sinister“) mit der Neuverfilmung des Stephen-King-Romans „Friedhof der Kuscheltiere“ auf die große Leinwand zurück und präsentiert einen ungewöhnlichen elektronischen Score. 
„Eigentlich sollte der Score orchestraler ausfallen, aber dann entwickelte er sich zu einem elektronischen Score“, erzählt Young im Interview mit "Pop Disciple" von seiner Arbeit an „Pet Sematary“, zu deren ersten Adaption Elliot Goldenthal die Musik beigesteuert hatte. „Zu Anfang hatten die Regisseure Dennis und Kevin einen mehr orchestralen Ansatz im Sinn. Dann kam aber einer der Produzenten und legte die Saat, darüber nachzudenken, ihn elektronischer zu gestalten. Und so schulde ich ihm tausend Dank, weil es der richtige Weg war. Ich bin niemand, der für seine elektronischen Scores bekannt ist, also ist es großartig gewesen, für diesen Score vom ganzen Team Lob zu bekommen.“ 
In „La gran promesa“ erzählt Regisseur Jorge Ramírez-Suárez die Geschichte eines Kriegs-Fotografen, der seine Tochter zurückgewinnen muss, nachdem sie ihm durch einen legalen Trick weggenommen worden ist. Davon abgesehen hat sein Boss die Urheberschaft eines seines Bilder gestohlen, das er in Somalia geschossen hat und ihm einen Preis eingebracht hätte. 
„Der Score beginnt damit, die Leidenschaft des Protagonisten für seinen Beruf, die Kriegs-Fotografie, und die Liebe für seine neugeborene Tochter Stella zu betonen, aber es scheint so, als könne er nicht beides haben“, erklärt der mexikanische Komponist Rodrigo Flores López zu seiner Arbeit an dem Score. „Wie sich herausstellt, lässt ihn seine innere Zerrissenheit und sein Schicksal am Ende mit leeren Händen dastehen. Ich wollte einen melodischen und emotional berührenden Score kreieren, der Sergio de Alba auf seiner Reise der Aussöhnung zwischen diesen beiden Welten begleitet, also mit zwei musikalischen Hauptthemen. Als Jorge die wirklich berührende Szene im Museum kurz vor Ende beschrieb, wusste ich augenblicklich, dass dies der entscheidende Moment des Films ist. ‚A True Photographer‘ und ‚The Grand Promise‘ wurden die definierenden Cues, die die gegensätzlichen Emotionen, die ganz zu Beginn portraitiert werden, zusammenführen.“ 
„Wish You Were Here“ stellt nach „Control“ die zweite Zusammenarbeit zwischen dem aus Hong-Kong stammenden Filmemacher Kenneth Bi und dem Hamburger Komponisten Andre Matthias dar und erzählt die berührende Geschichte einer Freundschaft und der Herausforderung, Frieden mit seiner Vergangenheit machen zu können. Als die erfolgreiche Unternehmerin Yuan Yuan in das Dorf zurückkehrt, wo sie ihre Familie zurückgelassen hat, versucht sie nicht nur Frieden und zurück zu ihrem ersten Ehemann zu finden, sondern auch ihrer Schwiegermutter zu verzeihen, die sie an die Grenzen ihrer emotionalen Belastbarkeit gebracht und sie dazu gezwungen hatte, alles hinter sich zu lassen. 
„Die Musik zu ‚Wish You Were Here‘ wurde mein bislang längster und vielseitigster Score“, erinnert sich der in Hamburg lebende Andre Matthias. „Wie immer bei Kenneth‘ Filmen haben wir früh begonnen, noch vor der Vorproduktion, nämlich schon, als gerade das Drehbuch geschrieben war. Auch wenn es uns Zeit gab, viele, viele Ideen zu entwickeln, aus allem einen Sinn zu kreieren, war es eine konstante Herausforderung. Die Musik nahm praktisch ein Eigenleben an und führte uns immer dahin, wohin wir gehen wollten. Ganz so wie der Film selbst, der vielen Änderungen bis zu seiner geheimnisvollen Endversion durchlief, wurde das Schreiben des Scores wie das Lösen von Rubiks Würfel.“ 
Nachdem Miguel d’Oliveira bereits an Dokumentationen wie Joanna Lumleys „Trans-Siberian Adventure“ (2015) und „Michael Palin in North Korea“ (2018) für das britische Fernsehen gearbeitet hat und so verschiedene fremde Kulturen musikalisch untermalte, führt ihn das Engagement für „The Prosecutors“ zurück in seine britische Heimat. Die dreiteilige Serie folgt der Arbeit der königlichen Strafverfolgungsbehörde Crown Prosecution Service (CPS) von der Anklage über die Beweisführung bis zum Prozess. 
,The Prosecutors war ein interessantes und herausforderndes Gewebe“, erklärt der Komponist über seine Arbeit an dem Projekt. „Der Sender wollte einen Big-Drama-Serien-artigen Soundtrack, aber ich habe mit den Regisseuren konstant versucht, alles auf die Tatsache zurückzuführen, dass es sich um wahre Geschichten handelt. Ich hoffe, mir ist es gelungen, dem Ganzen einen starken Korpus und all die in Gang gesetzten Änderungen zu verleihen, immer mit einem Auge auf der Waage. Wenn du es zu weit treibst, gerät das ganze Ding in Schieflage.“ 
Auch der französische Emmy-Preisträger Cyrille Aufort („A Royal Affair“, „Past Life“) hat mit „Nepal – Beyond the Clouds“ einen Score zu einem Dokumentarfilm abgeliefert. Regisseur Eric Valli folgt in seinem Film zwei Brüdern, die nach dem Erdbeben von 2015, das 9000 Menschenleben und 23000 Verletzte forderte, dabei begleitet werden, ihr Zuhause wiederaufzubauen und ihre persönlichen Verluste zu verarbeiten. 
„Raj und Shivas Stärke, Kampfeslust und Unschuld hat größtenteils die Musik für den Film inspiriert“, erzählt Aufort zu seiner Arbeit an „Nepal – Beyond the Clouds“. „Der Score ist auf einem Set von zwölf Streichern und zwei Solisten (Violine, Cello) aufgebaut und mit synthetischen Farben gemischt, um zu offenbaren, wie die natürliche Welt sowohl wunderschön als auch unwirtlich ist, und dass die fabelhaften Landschaften so harsch wie das Klima sind. Eric Valli wollte mit der Musik die Kraft der Männer betonen, die ihr Land mit mageren Ressourcen im Angesicht einer entfesselten Natur wiederaufbauen.“ 
Mit einzelnen Tupfern lokaler Einflüsse hat Aufort einen einfühlsamen symphonischen Score kreiert, der die Universalität der Tragödie und die internationale Natur des Wiederaufbau-Prozesses betont. Abgerundet wird das Set u.a. durch die vitalen Scores zu den Animationsfilmen „Penguins“ von Harry Gregson-Williams, „Missing Link“ von Carter Burwell und „Dumbo“ von Danny Elfman, Thomas Newmans Musik zum Netflix-Film „The Highwaymen“ und den düsteren Szenarien, die Disasterpeace mit „Triple Frontier“ und Stuart A. Staples mit „High Life“ gestaltet haben.
Playlist:
1. Marcelo Zarvos - Long Lost Mother (The Chaperone) - 03:21
2. Marcelo Zarvos - The Best of Enemies (The Best of Enemies) - 05:16
3. Marcelo Zarvos - Frozen Waters/Miracle at the Lake (Breakthrough) - 07:41
4. Benjamin Wallfisch - Ocean Predator (Hostile Planet - Vol. 1) - 03:18
5. Benjamin Wallfisch - The Consul of Wizards (Shazam!) - 03:01
6. Benjamin Wallfisch - This Isn't You (Hellboy) - 04:35
7. Jeff Russo - Apocalypse (The Umbrella Academy) - 06:28
8. Christopher Young - Wasn't the Beginning? (Pet Sematary) - 04:33
9. Ben Salisbury & Geoff Barrow - Beyond (Hanna - Season 1) - 03:20
10. Paul Haslinger - Mosaic (Halt and Catch Fire - Vol. 2) - 06:18
11. Kyle Dixon & Michael Stein - Panem et Circenes (Native Son) - 03:05
12. Stuart A. Staples - The Fuck Box (High Life) - 04:23
13. Steven Price - This Is Our Planet (Our Planet: One Planet) - 03:45
14. Ludovic Bource - Back to Square One (Rebelles) - 03:21
15. Tyler Bates & Joanne Higginbottom - Breaking News (The Public) - 04:10
16. Thomas Newman - The Highwaymen [End Title] (The Highwaymen) - 06:29
17. Rodrigo Flores López - The Grand Promise (La Gran Promesa) 05:29
18. Miguel D'Oliviera - Newspaper Cutting (The Prosecutors) - 02:30
19. Andre Matthias - Redemption (Wish You Were Here) - 04:25
20. Cyrille Aufort - Beyond the Clouds (Nepal, Beyond the Clouds) - 03:12
21. Carter Burwell - Stagecoach (Missing Link) - 03:17
22. Danny Elfman - Nightmare Island (Dumbo) - 03:46
23. Harry Gregson-Williams - Katabatic Blizzard (Penguins) - 03:44
24. Disasterpeace - Desecrated Oaths (Triple Frontier) - 07:05
25. Nathan Barr - Eli's Speech (The Son) - 02:20
26. Atli Örvarsson - Coming Home (Reykjavík Stories) - 03:55
27. Rob Simonsen - Take Me (Fast Color) - 05:20

Mittwoch, 1. März 2017

Playlist #209 vom 05.03.2017 - 89. ACADEMY AWARDS Special

In der Nacht vom 26. auf den 27. Februar fand im Dolby Theatre in Hollywood die Verleihung der 89. Academy Awards statt. In den folgenden zwei Stunden werden die von der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences nominierten und prämierten Filme noch einmal in musikalischer Hinsicht gewürdigt, vor allem natürlich die Filme aus den wichtigsten Kategorien wie „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Beste Musik (Original Score)“. Da dürfen die Kompositionen von Oscar®-Gewinner Justin Hurwitz („La La Land“) und Marcelo Zarvos („Fences“) ebenso wenig fehlen wie von Thomas Newman („Passengers“), Nick Cave & Warren Ellis („Hell Or High Water“), Jóhann Jóhannsson („Arrival“) oder Nicholas Britell, der für die Musik zum als besten Film prämierten „Moonlight“ verantwortlich zeichnete.

Zu den großen Favoriten bei der diesjährigen Oscar®-Verleihung zählte im Vorfeld Damien Chazelles Musical-Romanze „La La Land“, die nach sieben gewonnenen Golden Globes mit sagenhaften 14 Oscar-Nominierungen bedacht worden ist und so mit „Titanic“ und „All About Eve“ gleichzog. Dabei wurden nicht nur die beiden Hauptdarsteller Emma Stone und Ryan Gosling mit je einer Nominierung bedacht, sondern auch der von ihnen gemeinsam gesungene Song „City Of Stars“ und der mit einem Golden Globe ausgezeichnete Score von Justin Hurwitz. Letztlich durften sich die Filmemacher über insgesamt sechs Trophäen freuen (beste Regie, beste Hauptdarstellerin, bester Song, beste Filmmusik, beste Kamera, bestes Szenenbild).
Emma Stone spielt in „La La Land“ die junge Schauspielerin Mia, die in Los Angeles ihr Glück sucht und dabei den Musiker Sebastian (Ryan Gosling) kennen und lieben lernt, der die Menschen für traditionellen Jazz begeistern möchte. Doch für ihren Lebensunterhalt müssen sie sich mit Nebenjobs in Cafés und Clubs durchschlagen, wobei ihre Träume und Beziehung zueinander zu zerbrechen drohen.
Mit immerhin acht Nominierungen in den Kategorien Film, Regie, Nebendarsteller, Nebendarstellerin, Schnitt, Filmmusik, Kamera und adaptiertes Drehbuch ging Berry Jankins‘ einfühlsame Coming-of-Age-Geschichte „Moonlight“ ins Oscar®-Rennen, am Ende wurden es drei Auszeichnungen als bester Film, für das beste adaptierte Drehbuch und den besten Nebendarsteller. In drei Akten erzählt „Moonlight“ die Geschichte des jungen Chiron von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter, davon, wie er sich selbst entdeckt, für seinen Platz in der Welt kämpft und seine große Liebe findet (und wieder verliert). Die eindringliche Musik zu dem gefühlvollen Drama komponierte der aufstrebende Nicholas Britell („The Big Short“, „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“).
Nachdem Mel Gibson 1996 für „Braveheart“ gleich zwei Oscars® für die beste Regie und den besten Film in Empfang nehmen durfte, wurde er für seinen neuen Film „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ erneut in den Kategorien „bester Film“ und „beste Regie“ nominiert, dazu kamen vier weitere Nominierungen (Hauptdarsteller, Schnitt, Tonschnitt, Ton). Letztlich sind zwei Academy Awards in den Kategorien bester Ton und bester Schnitt dabei herausgekommen.
Im Frühling 1945 riskiert der Kriegsdienstverweigerer Desmond Doss (Andrew Garfield) im Kampf um die japanische Insel Okinawa für das Leben seiner verwundeten Kameraden. Als er später für seine Heldentat belohnt werden soll, erntet Doss jedoch großes Misstrauen und Verachtung in den eigenen Reihen. Nichtsdestotrotz setzt er sich weiterhin für seine Prinzipien ein und rettet in der entscheidenden Schlacht unzähligen Männern das Leben.
Erstmals wurde Rupert Gregson-Williams („Winter’s Tale“, „Legend Of Tarzan“) von Gibson als Komponist engagiert, nachdem James Horner, der Gibsons Filme „Der Mann ohne Gesicht“, „Braveheart“ und „Apocalypto“ vertont hatte, im Juni 2015 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war.
Kenneth Lonergan wurde für sein Drehbuch zum Drama „Manchester By The Sea“ mit einem Oscar® belohnt, außerdem Casey Affleck, der für seine schauspielerische Leistung bereits einen Golden Globe erhielt, als bester Hauptdarsteller. Er spielt in dem Film den schweigsamen Handwerker Lee Chandler, der an einem feuchtkalten Wintertag in Boston die erschütternde Nachricht erhält, dass das Herz seines Bruders Joe (Kyle Chandler) stehen geblieben ist und er sich um seinen 16-jährigen Neffen Patrick in seiner alten Heimatstadt Manchester-by-the-Sea kümmern muss. Dabei begegnet er auch seiner (Ex-) Frau Randi (Michelle Williams) wieder, mit der er einst ein chaotisches, aber glückliches Leben geführt hatte …
Immerhin auf vier Oscars® durfte David Mackenzies fesselndes Crime-Drama „Hell Or High Water“ hoffen. Zwei Brüder – der rechtschaffene, geschiedene Toby (Chris Pine), Vater zweier Kinder, und der jähzornige Tanner (Ben Foster), frisch entlassener Häftling – begehen in dem Film gemeinsam mehrere Banküberfälle, um zu verhindern, dass die hochverschuldete Farm ihrer Familie an die Bank zurückfällt. Allerdings geraten sie dabei in das Visier des unerbittlichen Texas Rangers Marcus Hamilton (Oscar®-Gewinner Jeff Bridges), der kurz vor seinem Ruhestand noch einen großen Triumph feiern will. Als die beiden Brüder einen letzten Bankraub planen, kommt es zum alles entscheidenden Showdown zwischen einem wahrhaft aufrichtigen Gesetzeshüter und einem Brüderpaar, das nichts zu verlieren hat – außer der Familie!
Das Oscar®-nominierte Drehbuch von Taylor Sheridan („Sicario“) stand 2012 auf der berühmten Black List der besten, noch nicht verfilmten Skripte. Der stimmungsvolle Soundtrack von Nick Cave und Warren Ellis untermalt perfekt die staubige Atmosphäre.
Allerdings ging der Film bei der Verleihung ebenso leer aus wie „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“, ein Film über drei herausragende afroamerikanische Mathematikerinnen bei der NASA. Das Drama von Theodore Melfi wurde sowohl als bester Film als auch für das beste adaptierte Drehbuch nominiert. Octavia Spencer erhielt eine Nominierung für ihre starke und gleichzeitig einfühlsame Darstellung der Dorothy Vaughan als beste Nebendarstellerin. In der gleichen Kategorie gewann sie den Oscar® bereits 2012 für ihre beeindruckende schauspielerische Leistung im Film „The Help“. 
„Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ erzählt die wahre, inspirierende Geschichte von Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson, drei starken Frauen, die sich mit Würde und Humor gegen Diskriminierung in der weißen und männerdominierten Gesellschaft der frühen sechziger Jahren behaupteten, über alle Erwartungen hinaus erfolgreich waren und den Weg für künftige Generationen bereiteten. Die Musik dazu komponierte Hans Zimmer zusammen mit Pharrell Williams und Benjamin Wallfisch.
Für Tom Fords Regie-Debüt „A Single Man“ arbeitete der polnische Komponist Abel Korzeniowski noch mit seinem japanischen Kollegen Shigeru Umebayashi zusammen. Zu Fords neuen Thriller „Nocturnal Animals“ durfte er allein für die musikalische Untermalung sorgen. In dem Drama, für das Tom Ford auch das Drehbuch schrieb, spielt Amy Adams („The Master“, „American Hustle“) die Kunsthändlerin Susan Morrow, die in Los Angeles ein privilegiertes, aber unerfülltes Leben mit ihrem neuen Ehemann Hutton Morrow (Armie Hammer) führt. Als dieser erneut zu einer seiner zahlreichen Geschäftsreisen aufbricht, erhält sie ein Manuskript mit dem Titel „Nocturnal Animals“, geschrieben von ihrem Ex-Ehemann Edward Sheffield (Jake Gyllenhaal), mit dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. In der beigefügten Notiz fordert Edward sie auf, das Buch zu lesen. Tief bewegt von Edwards Worten erinnert sich Susan an die intimsten Momente ihrer eigenen Liebesbeziehung zu ihm. Der Roman zwingt sie dazu, ihre selbst getroffenen Lebensentscheidungen in einem ganz neuen Licht zu sehen. Je weiter die Erzählung in „Nocturnal Animals“ auf eine Abrechnung zuläuft, desto dramatischere Auswirkungen hat sie nicht nur auf ihren Helden, sondern auch auf Susan.
Mit nur drei Filmen („Prisoners“, „Enemy“ und „Sicario“) hat sich der kanadische Regisseur Denis Villeneuve zu einem der interessantesten Filmemacher in Hollywood etabliert. Mit seinem neuen Film „Arrival“ ist er erstmals für einen Regie-Oscar® nominiert gewesen. In dem wiederum von Jóhann Jóhannsson grandios vertonten Abenteuer landen zwölf Alien-Raumschiffe in jeweils unterschiedlichen Regionen auf der Erde. Zwar versuchen die Menschen, mit den Außerirdischen zu kommunizieren, aber niemand versteht die walartigen Laute, die von den Aliens abgesondert werden.
Im Auftrag der US-Regierung stellt Colonel Weber (Forest Whitaker) darum ein Team um die Linguistin Louise Banks (Amy Adams) und den Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) zusammen, das eine Kommunikation mit den fremden Wesen herstellen soll, um deren Absichten in Erfahrung zu bringen. In Montana, wo eines der Schiffe über dem Boden schwebt, machen sich die beiden an die Arbeit – er, der rationale Naturwissenschaftler mit klarer Ansicht zu den Dingen, sie mit ihrem Sprachverständnis und ihrer ansteckenden Entdeckungsfreude. Doch bald beginnt ein Rennen gegen die Zeit, bei dem es um nicht weniger als den Fortbestand der Menschheit geht…
Nach „Antwone Fisher“ und „The Great Debaters“ schlüpft Denzel Washington in „Fences“ zum dritten Mal in die Doppelrolle als Regisseur und Hauptdarsteller und durfte sich über vier Nominierungen seines Films freuen. Washington spielt den Ex-Baseballspieler Troy Maxson, der in den 50er Jahren in Pittsburgh als Müllmann arbeitet und darunter leidet, sportlich nicht den erwünschten Erfolg gehabt zu haben. Leider projiziert er seine Enttäuschung auch auf seinen Sohn Cory, der Ambitionen auf eine Footballkarriere hegt. Als Troy eine fragwürdige Entscheidung trifft, droht nicht nur seine Ehe mit seiner geduldigen Frau Rose (die für ihre Leistung mit einem Oscar® ausgezeichnete Viola Davis) zu zerbrechen, sondern die ganze Familie auseinanderzufallen.
Zu guter letzt darf auch Garth Davis‘ biografisches Abenteuer-Drama „Lion“ nicht fehlen. Mit fünf Jahren wird der kleine indische Junge Saroo (Sunny Pawar) von seiner Familie getrennt, woraufhin er sich schließlich tausende Meilen von Zuhause entfernt und verwahrlost in Kalkutta wiederfindet. Nach dieser beschwerlichen Odyssee nehmen ihn Sue (Nicole Kidman) und John Brierley (David Wenham) auf, ein wohlhabendes australisches Ehepaar, das ihn in ihrer Heimat wie seinen eigenen Sohn aufzieht. Doch seine Wurzeln hat Saroo nie vergessen und so macht er sich als junger Mann (nun: Dev Patel) mit Hilfe seiner trüben Erinnerungen und Google Earth auf die Suche nach seiner wahren Mutter. Während seiner Reise in die eigene Vergangenheit hofft er endlich auf jenes Dorf zu treffen, das sich mit seinen Erinnerungen ans Vergangene deckt.
Für Michael Giacchino, der 2010 bereits einen Oscar® für seine Musik zum Animationsfilm „Up“ erhalten hat, war auch das vergangene Jahr gut gelaufen. Immerhin sind gleich vier Blockbuster, an denen er mitgewirkt hat, in verschiedenen Kategorien – wenn auch nicht für die beste Musik – für einen Oscar® nominiert worden: Neben der Marvel-Adaption von „Doctor Strange“ und dem Star-Wars-Abenteuer „Rogue One“ gingen auch der Trickfilm „Zootopia“ und das Weltraum-Abenteuer „Star Trek Beyond“ ins Rennen um die begehrte Trophäe. Darüber hinaus sind die renommierten Komponisten Alexandre Desplat („Florence Foster Jenkins“), James Newton Howard („Fantastic Beasts And Where To Find Them“), Alan Silvestri („Allied“) und Carter Burwell („Hail, Caesar!“) mit ihrer Musik zu Oscar®-nominierten Filmen zu hören.
Hier findet ihr die Liste der Nominierungen und Gewinner (fett in Rot markiert): 
Bester Film
"Moonlight"
• "La La Land"
• "Manchester by the Sea"
• "Lion - Der lange Weg nach Hause"
• "Fences"
• "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen"
• "Hell or High Water"
• "Arrival"
• "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung"

Beste Hauptdarstellerin
• Emma Stone in "La La Land"
• Isabelle Huppert in "Elle"
• Ruth Negga in "Loving"
• Natalie Portman in "Jackie: Die First Lady"
• Meryl Streep in "Florence Foster Jenkins"

Bester Hauptdarsteller 
• Casey Affleck in "Manchester by the Sea"
• Ryan Gosling in "La La Land"
• Andrew Garfield in "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung"
• Viggo Mortensen in "Captain Fantastic - Einmal Wildnis und zurück"
• Denzel Washington in "Fences"

Beste Regie
• Damien Chazelle für "La La Land"
• Mel Gibson für "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung"
• Barry Jenkins für "Moonlight"
• Kenneth Lonegran für "Manchester by the Sea"
• Denis Villeneuve für "Arrival"

Bestes adaptiertes Drehbuch
• Barry Jenkins und Tarell Alvin McCraney für "Moonlight"
• Luke Davies für "Lion - Der lange Weg nach Hause"
• August Wilson (postum) für "Fences"
• Allison Schroeder und Theodore Melfi für "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen"
• Eric Heisserer für "Arrival"

Bestes Originaldrehbuch
• Kennetz Lonergan für "Manchester by the Sea" 
• Damien Chazelle für "La La Land"
• Taylor Sheridan für "Hell or High Water"
• Giorgos Lanthimos und Efthymis Filippou für "The Lobster"
• Mike Mills für "20th Century Women"

Bester Filmsong
• "City of Stars" aus "La La Land"
• "Audition" aus "La La Land"
• "Can't stop the Feeling" aus "Trolls"
• "The Empty Chair" aus "Jim"
• "How Far I'll Go" aus "Vaiana"

Beste Filmmusik
• Justin Hurwitz für "La La Land"
• Dustin O'Halloran und Hauschka für "Lion - Der lange Weg nach Hause"
• Nicholas Britell für "Moonlight"
• Mica Levi für "Jackie: Die First Lady"
• Thomas Newman für "Passengers"

Beste Kamera
• Linus Sandgren für "La La Land"
• Greig Fraser für "Lion - der lange Weg nach Hause"
• James Laxton für "Moonlight"
• Rodrigo Prieto für "Silence"
• Bradford Young für "Arrival"

Bester Schnitt 
• John Gilbert für "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung" 
• Tom Cross für "La La Land"
• Jake Roberts für "Hell or High Water"
• Joe Walker für "Arrival"
• Nat Sanders und Joi McMillon für "Moonlight"

Beste visuelle Effekte
• Robert Legato, Adam Valdez, Andrew R. Jones und Dan Lemmon für "Das Dschungelbuch"
• Craig Hammack, Jason Snell, Jason Billington und Burt Dalton für "Deepwater Horizon"
• John Knoll, Mohen Leo, Hal T. Hickel und Neil Corbould für "Rogue One: A Star Wars Story"
• Stéphen Ceretti, Richard Bluff, Vincet Cirelli und Paul Corbould für "Doctor Strange"
• Steve Emerson, Iliver Hones, Brian McLean und Brad Schiff für "Kubo - Der tapfere Samurai"

Bestes Szenenbild
• David Wasco und Sandy Reynolds-Wasco für "La La Land"
• Jess Gonchor und Nancy Haigh für "Hail, Caesar!"
• Patrice Vermette und Paul Hotte für "Arrival"
• Guy Hendrix und Gene Serdena für "Passengers"
• Stuart Craig und Anna Pinnock für "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind"

Bester Animationsfilm
• "Zoomania" 
• "Kubo - der tapfere Samurai"
• "Vaiana - Das Paradies hat einen Haken"
• "Mein Leben als Zucchini"
• "Die rote Schildkröte"

Bester animierter Kurzfilm
• "Piper" 
• "Blind Vaysha"
• "Borrowed Time"
• "Pear Cider and Cigarettes"
• "Pearl"

Bester fremdsprachiger Film 
• "The Salesman" (Iran, Regie Asghar Farhadi) 
• "Toni Erdmann" (Deutschland, Regie: Maren Ade)
• "Ein Mann namens Ove" (Schweden, Regie: Hannes Holm)
• "Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit" (Dänemark, Martin Zandvliet)
• "Tanna - Eine verbotene Liebe" (Australien, Regie: Bentley Dean und Martin Butler)

Beste Nebendarstellerin 
• Viola Davis in "Fences" 
• Naomie Harris in "Moonlight"
• Nicole Kidman in "Lion - Der lange Weg nach Hause"
• Michelle Williams in "Manchester by the Sea"
• Octavia Spencer in "Hidden Figures

Bester Nebendarsteller 
• Mahershala Ali in "Moonlight"
• Jeff Bridges in "Hell or High Water"
• Lucas Hedges in "Manchester by the Sea"
• Dev Patel in "Lion - Der lange Weg nach Hause"
• Michael Shannon in "Nocturnal Animals"

Bester Ton
• Kevin O'Connell, Andy Wright, Robert Mackenzie und Peter Grace für "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung"
• Bernard Gariépy Strobl und Claude La Haye für "Arrival"
• Andy Nelson, Ai-Ling Lee und Steve A. Morrow für "La La Land"
• David Parker, Christopher Scarabosio und Stuart Wilson für "Rogue One: A Star Wars Story"
• Gary Summers, Jeffrey J. Haboush und Mac Ruth für "13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi"

Bester Tonschnitt 
• Sylvain Bellemare für "Arrival" 
• Ai-Ling Lee und Mildred Iatrou Morgan für "La La Land"
• Robert Mackenzie und Andy Wright für "Hacksaw Ridge - Die Entscheidung""
• Wylie Stateman und Renée Tondelli für "Deepwater Horizon"
• Alan Robert Murray und Bub Asman für "Sully"

Bester Dokumentarfilm 
• "O.J.: Made in America" 
• "13th"
• "I Am Not Your Negro"
• "Life, Animated"
• "Seefeuer"

Bestes Kostümdesign 
• Colleen Atwood für "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" 
• Mary Zophres für "La La Land"
• Consolata Boyle für "Florence Foster Jenkin"
• Madeline Fontaine für "Jackie: Die First Lady"
• Joanna Johnston für "Allied - Vertraute Fremde"

Bestes Make-up und beste Frisuren 
• Alessandro Bertolazzi, Giorgio Gregorini und Christopher Nelson für "Suicide Squad" 
• Eva von Bahr und Love Larson für "Ein Mann namens Ove"
• "Joel Harlow und Richard Alonzo für Star Trek Beyond"
Playlist:
01. Thomas Newman - Accidental Happiness (Passengers) - 03:03
02. Mica Levi - The End (Jackie) - 05:14
03. Dustin O'Halloran & Hauschka - Arrival (Lion) - 04:26
04. Justin Hurwitz - Planetarium (La La Land) - 04:19
05. Lesley Barber - Manchester Minimalist For Piano And Strings (Manchester By The Sea) - 02:19
06. Abel Korzeniowski - Table For Two (Nocturnal Animals) - 03:23
07. Alex Somers - Fortress (Captain Fantastic) - 04:37
08. John Debney - Water Truce (The Jungle Book) - 03:38
09. Alexandre Desplat - After Reading (Florence Foster Jenkins) - 03:08
10. Marcelo Zarvos - God's Closet (Fences) - 05:30
11. Hans Zimmer, Pharrell Williams & Benjamin Wallfisch - Katherine (Hidden Figures) - 02:35
12. Dario Marianelli - The Leafy Galleon (Kubo And The Two Strings) - 04:37
13. Alan Silvestri - Essaouira Desert/Main Title (Allied) - 05:22
14. Carter Burwell - Hail, Caesar! (Hail, Caesar!) - 02:56
15. Nicholas Britell - End Credits Suite (Moonlight) - 05:14
16. Jóhann Jóhannsson - Arrival/Heptapod B (Arrival) - 06:34
17. Nick Cave & Warren Ellis - Mama's Room (Hell Or High Water) - 02:48
18. Steve Jablonsky - Taming The Dinosaurs (Deepwater Horizon) - 04:12
19. Rupert Gregson-Williams - Historical Footage (Hacksaw Ridge) - 05:00
20. Michael Giacchino - The Hands Dealt (Doctor Strange) - 02:57
21. Michael Giacchino - Your Father Would Be Proud (Rogue One: A Star Wars Story) - 04:51
22. Michael Giacchino - The Naturalist (Zootopia) - 03:10
23. Michael Giacchino - Night On The Yorktown (Star Trek Beyond) - 05:36
24. Steven Price - I Thought I'd Killed You (Suicide Squad) - 03:50
25. James Newton Howard - A Man And His Beasts (Fantastic Beasts And Where To Find Them) - 08:31
26. Gary Lionelli - Rockingham (O.J.: Made In America) - 03:38
27. Alexei Aigui - Sad News (I'm Not Your Negro) - 02:20

Dienstag, 2. August 2016

Playlist #194 vom 07.08.2016 - NEUHEITEN 2016 (4)

So wechselhaft dieser Sommer gewesen ist, bietet auch die Kinolandschaft und die dazugehörige Filmmusikszene in den vergangenen Wochen ein vielschichtiges, abwechslungsreiches Stimmungsbild, das in dieser Sendung möglichst interessant abgebildet werden soll. Dabei geben sich Altmeister wie John Williams und renommierte Stars wie James Newton Howard, Mark Isham, A.R. Rahman, Michael Giacchino, John Powell und Brian Tyler ein munteres Stelldichein mit zunehmend namhafteren Talenten wie Theodore Shapiro, Laurent Perez Del Mar, Rob Simonsen, Steven Price, Marcelo Zarvos und Ramin Djawadi.

Eröffnet wird das vierte Neuheiten-Special in diesem Jahr mit dem US-amerikanischen Künstler und Musiker Alex Somers, der zusammen mit seinem Partner Jón „Jónsí“ Þór Birgisson (Sigur Rós) als Jónsí & Alex auch die Musik zur Fernsehserie „Manhattan“ komponierte und nun für Matt Ross‘ Drama „Captain Fantastic“ eine sehr atmosphärische Musik kreiert hat.
Der kubanische Komponist Carlos José Alvarez ist vor allem durch die Musik zu Declan Dales Thriller-Drama „Exposed“ mit Keanu Reeves und Mira Sorvino in den Hauptrollen bekannt geworden. Nun veröffentlicht Varese Sarabande seinen einfühlsamen Score zu Richie Adams‘ Drama „Of Mind And Music“, in dem eine wunderschöne Straßenmusikerin an Alzheimer erkrankt.
Dhani Harrison & Paul Hicks leiten mit ihrer Musik zum romantischen Drama „Seattle Road“ den elektronischen Part dieser Sendung ein, wobei Rob Simonsons Beitrag zu „Nerve“ deutliche Reminiszenzen an die 80er Jahre aufweist. Dazwischen sorgen Oscar-Gewinner Steven Price („Gravity“) und Brian Tyler („The Expendables“) für dramatischere Elemente, während der ebenfalls mit einem Academy Award prämierte A.R. Rahman („Slumdog Millionaire“) mit verschiedenen SängerInnen die Musik zum Fußballer-Biopic „Pelé: Birth of a Legend“ angereichert hat.
Neue Verfilmungen gibt es sowohl von Ivan Reitmans Blockbuster „Ghostbusters“ als auch von Edgar Rice Burroughs‘ Literatur-Klassiker „Tarzan“, und auch das erfolgreiche „Jason Bourne“-Franchise geht in die nächste Runde, diesmal wieder mit Matt Damon in der Hauptrolle und Paul Greengrass auf dem Regiestuhl.
Für den Score holte sich John Powell, der die ersten drei Bourne-Filme musikalisch brillant vertonte, diesmal David Buckley zur Unterstützung und arbeitete das thematische Material aus den früheren Bourne-Scores weiter aus. Davon abgesehen bleibt auch Michael Giacchino dem „Star Trek“-Franchise treu, komponierte zu „Star Trek Beyond“ einen sehr vielschichtigen Orchester-Score.
Nachdem bereits Stieg Larssons „Millennium“-Trilogie erfolgreich verfilmt worden ist, geht auch Jussi Adler Olsens Roman-Reihe um das Sonderdezernat Q auf der Kinoleinwand in Serie. Zum dritten Teil „Erlösung“ schuf Nicklas Schmidt die kongeniale, stark elektronisch gefärbte Filmmusik. Besondere Erwähnung verdienen vor allem die Scores zum Martial-Arts-Drama „Rise Of The Legend“ von „The Grandmaster“-Komponist Shigeru Umebayashi und zum Fantasy-Action-Abenteuer „The Monkey King 2“, zu dem wie schon zu Teil 1 der leider nicht mehr so produktive, aber nach wie vor sehr versierte Christopher Young („Hellraiser“, „Jennifer 8“) die farbenfrohe Musik beisteuerte.
Und schließlich wurde auch für gefeierte wie neue Fernsehserien fleißig komponiert. So hat Sony Classical Ramin Djawadis bereits sechsten Soundtrack zu „Game of Thrones“ veröffentlicht, John Paesano produzierte die sehr wuchtige Musik zur zweiten Staffel der Netflix-Serie „Daredevil“ und Fernsehserien-Veteran Blake Neely („Brothers & Sisters“, „Everwood“, „The Mentalist“) ist derzeit sowohl mit den DC-Comics-Adaptionen von „The Flash“ als auch „Supergirl“ beschäftigt.
Zum Release der dritten Staffel von „Ray Donovan“ gibt es auch endlich ein Soundtrack-Album mit der Musik von Marcelo Zarvos. Das Finale der heutigen Sendung gehört dem großen John Williams, der beim Walt-Disney-Film „The BFG“ erneut mit Steven Spielberg zusammengearbeitet hat.
Playlist: 
01. Alex Somers - Fortress (Captain Fantastic) - 04:37
02. Carlos José Alvarez - Of Mind And Music (Of Mind And Music) - 04:29
03. Dhani Harrison & Paul Hicks - He Withdraws (Seattle Road) - 03:34
04. Steven Price - One Bullet Is All I Need (Suicide Squad) - 03:22
05. Brian Tyler - The Big Finish (Now You See Me 2) - 03:56
06. Rob Simonsen - Verrazano (Nerve) - 03:11
07. Si Begg - Not Without You (Hard Tide) - 03:27
08. Rob Simonsen - A New World (Viral) - 04:09
09. A.R. Rahman - Father Trains Pelé (Pelé: Birth Of A Legend) - 03:31
10. Rupert Gregson-Williams - Elephants In The Night (The Legend Of Tarzan) - 03:13
11. Theodore Shapiro - The Aldridge Mansion (Ghostbusters) - 02:56
12. James Newton Howard - House And Senate (All The Way) - 04:46
13. Mark Isham - Leaving Tehran (Septembers Of Shiraz) - 04:22
14. Stephen Warbeck - Christophine & Frederic (Le Secret des banquises) - 04:08
15. John Powell & David Buckley - Paddington Plaza (Jason Bourne) - 06:47
16. Nicklas Schmidt - A Conspiracy Of Faith (A Conspiracy Of Faith) - 03:53
17. Michael Giacchino - Night On The Yorktown (Star Trek Beyond) - 05:34
18. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - The Kite (Wildlike) - 03:13
19. Hans Zimmer & Lorne Balfe - The Sea Of Sadness (Bless) - 03:19
20. Laurent Perez Del Mar - Love In The Sky (La Tortue Rouge) - 02:32
21. Shigeru Umebayashi - W.F.H. Act 3 (Rise Of The Legend) - 04:34
22. Christopher Young - Jingu Bang, The Monkeys King's Staff (The Monkey King 2) - 04:09
23. Ramin Djawadi - The Winds Of Winter (Game Of Thrones - Season 6) - 03:29
24. Blake Neely - Joe Tells Iris The Truth About Her Mother (The Flash - Season 2) - 02:52
25. Blake Neely - You Will Do Extraordinary Things (Supergirl - Season 1) - 04:50
26. John Paesano - Black Sky (Daredevil - Season 2) - 03:42
27. Marcelo Zarvos - Abby And Ray (Ray Donovan) - 02:27
28. Chris Hajian - The Raid (The Infiltrator) - 03:43
29. John Williams - Sophie and the BFG (The BFG) - 08:09

Dienstag, 1. März 2016

DIE 6. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 04./05.03.2016 - EMMANUEL LUBEZKI Special

Gleich dreimal hintereinander erhielt der mexikanische Kameramann Emmanuel Lubezki  den Oscar für die beste Kameraarbeit (für „Gravity“, „Birdman“ und nun auch für „The Revenant“). Vor allem mit seinem mexikanischen Landsmann Alfonso Cuarón und Terrence Malick arbeitet Lubezki oft zusammen, aber auch die Coen-Brüder, Tim Burton, Michael Mann oder Martin Brest haben schon auf die Talente des preisgekrönten Kameramanns zurückgegriffen. Für Alejandro González Iñárritu stand er bei dem Oscar-prämierten „Birdman“ ebenso hinter der Kamera wie bei dem ebenfalls mit 12 Oscar-Nominierungen bedachten „The Revenant – Der Rückkehrer“.

Lubezki wurde 1964 in Mexico City als Enkelsohn russischer Einwanderer geboren. Seine Großmutter väterlicherseits wollte in Hollywood Schauspielerin werden, musste aber wegen der Einwanderungsstopps durch die USA in Mexiko bleiben. In der Highschool arbeitete die Klasse, in der auch Lubezki untergebracht war, ein Jahr lang geschlossen an der Produktion eines Dokumentarfilms. Später studierte Lubezki Geschichte an der Universität von Mexico, an der es auch eine Abteilung für Fotografie an der Mexican School of Cinema gab. Fortan gab der junge Mann das Studium der Geschichte auf und begann, Kurzfilme zu drehen, wobei er Alfonso Cuarón, Xavier Pérez Grobet, Rodrigo Prieto und Luis Estrada kennenlernte.
Da der mexikanische Markt an Filmemachern und Kameramännern streng reguliert war, organisierte sich Lubezki mit einigen Freunden selbst, um einen Film für den spanischsprechenden Markt in den USA zu produzieren. Schließlich wurden „Love in the Time of Hysteria“ und „Like Water for Chocolate“ auf dem Toronto Film Festival gezeigt, und durch Jeanne Tripplehorn bekam Lubezki den Job als Kameramann in Ben Stillers Regiearbeit „Reality Bites“ (1994).
Vor allem die langjährige Zusammenarbeit mit Alfonso Cuarón, mit dem er „Die Traumprinzessin“ (1995), „Große Erwartungen“ (1998), „Y tu mamá también – Lust for Life“ (2001), „Children Of Men“ (2006) und „Gravity“ (2013) realisierte, machte Lubezki in Hollywood bekannt.
Schließlich arbeitete Lubezki auch mit Terrence Malick an mehreren Filmen („The New World“, „The Tree Of Life“, „To The Wonder“, „Knight Of Cups“) zusammen.
„Mit Terry zusammenzuarbeiten, hat mein Leben verändert. Ich bin ein anderer Vater, ein anderer Ehemann und ein anderer Freund. Ich betrachte die Natur auf andere Weise, seit ich mit Terry angefangen habe zu arbeiten. Ich verspüre viel mehr Respekt vor Dingen, denen ich mich vorher kaum bewusst gewesen bin. Er ist einer der wichtigsten Lehrer in meinem Leben. Und ich bin ein viel besserer Kameramann, der Regisseure viel umfassender unterstützen kann.“ 
Nach Oscar-Nominierungen für „A Little Prinzess“, „Sleepy Hollow“, „The New World“, „Children Of Men“ und „The Tree Of Life“ bekam Lubezki 2014 erstmal die begehrte Trophäe auch überreicht, ein Jahr später wurde auch die erste Zusammenarbeit mit Alejandro González Iñárritu bei „Birdman“ mit einem Oscar für die beste Kamera belohnt.
Eine weitere Nominierung erhielt Lubezki für seine Arbeit zu „The Revenant“.

Filmographie: 
1992: Bittersüße Schokolade
1994: Reality Bites – Voll das Leben (Reality Bites)
1995: Little Princess
1995: Dem Himmel so nah (A Walk in the Clouds)
1996: The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel (The Birdcage)
1998: Große Erwartungen (Great Expectations)
1998: Rendezvous mit Joe Black (Meet Joe Black)
1999: Sleepy Hollow
2000: Gefühle, die man sieht – Things You Can Tell (Things You Can Tell Just by Looking at Her)
2001: Y Tu Mamá También – Lust for Life (Y tu mamá también)
2001: Ali 2003: Ein Kater macht Theater (The Cat in the Hat)
2004: Attentat auf Richard Nixon (The Assassination of Richard Nixon)
2004: Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse (Lemony Snicket’s A Series Of Unfortunate Events)
2005: The New World
2006: Children of Men
2008: Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (Burn After Reading)
2011: The Tree of Life
2012: To the Wonder
2013: Gravity
2014: Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance))
2015: Knight of Cups
2015: The Revenant – Der Rückkehrer
Playlist:
01. Patrick Doyle - Finn (Great Expectations) - 02:54
02. Thomas Newman - Someone Else (Meet Joe Black) - 05:19
03. Thomas Newman - The Letter That Never Came (A Series Of Unfortunate Events) - 04:16
04. Patrick Doyle - The Escape (A Little Princess) - 02:56
05. Edward Shearmur - Getting Ready For Walter (Things You Can Tell Just By Looking At Her) - 03:56
06. Danny Elfman - Sweet Dreams (Sleepy Hollow) - 01:14
07. James Horner - Of The Forest (The New World) - 05:55
08. Lisa Gerrard & Pieter Burke - See The Sun (Ali) - 03:22
09. Carter Burwell - Breaking And Entering (Burn After Reading) - 03:41
10. Alexandre Desplat - Skies (The Tree Of Life) - 05:18
11. Hanan Townshend - Marina's Theme/The Wildflowers (To The Wonder) - 03:22
12. Steven Price - The Void (Gravity) - 06:15
13. Ryuichi Sakamoto - Goodbye To Hawk (The Revenant) - 03:40
14. Maurice Jarre - Victoria (A Walk In The Clouds) - 07:29

Montag, 3. März 2014

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - 86. ACADEMY AWARDS Special

Selten war der Ausgang der Oscar-Verleihung so offen wie in diesem Jahr. Sowohl Martin Scorseses Wall-Street-Satire „The Wolf of Wall Street“ als auch Steve McQueens Sklaven-Drama “12 Years A Slave” und Alfonso Cuaróns Weltraum-Spektakel “Gravity” buhlten um den begehrten Filmpreis. Am Ende wurde „12 Years a Slave“ als bester Film ausgezeichnet, doch den Großteil der Trophäen räumte „Gravity“ ab. In den ersten beiden Stunden der diesjährigen langen Nacht der Filmmusik auf Radio ZuSa lassen wir nicht nur die besten Filme des vergangenen Jahres Revue passieren, sondern natürlich vor allem die dazugehörige Filmmusik.

Alfonso Cuarón ist nicht nur der erste mexikanische Filmemacher, der mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet worden ist, er hat auch einen extrem langen Atem bei der Verwirklichung seines 3D-Abenteuers „Gravity“ bewiesen. Seit 2006 hat Cuarón („A Little Princess“, „Harry Potter und Der Gefangene von Askaban“ und „Children Of Men“) keinen Kinofilm mehr realisiert, hatte bei der viereinhalbjährigen Produktion von „Gravity“ allerdings etliche Hürden zu überwinden.
Das Thriller-Drama, bei dem Cuorón nicht nur Regie führte, sondern auch für Drehbuch, Schnitt und Produktion verantwortlich zeichnete, erzählt die Geschichte der brillanten Bio-Medizinerin Medizinerin Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock), die mit Astronaut Matt Kowalski (George Clooney) einen Routineausflug ins All unternimmt, der allerdings in einer Katastrophe endet. Nach der Zerstörung des Shuttles befinden sich die beiden allein in den dunklen Tiefen des Weltraums und teilen sich ohne Aussicht auf Rettung den wenigen Sauerstoff, den sie noch haben.
Der britische Komponist Steven Price („The World’s End“) wurde für seinen zutiefst düsteren, beklemmenden Score mit einem Oscar ausgezeichnet.
„Die Idee war, dass die Musik dort oben im All war und wir machten es sehr eindringend und benutzten viele Elemente und Ebenen, so dass die Dinge sich immerzu um dich herum bewegen. Das Schreiben dieser Elemente und was sie waren, wurde immer davon beeinflusst, was Ryan fühlte und wo sie sich emotional in dieser ganzen Sache befand, auch davon, wo die Kamera war, wohin sich Dinge bewegten und was der Blickpunkt der Kamera war, ob sie entweder auf sie schaute oder durch ihre Augen sah“, erklärte Price sein Vorgehen im Interview mit rollingstone.com. „Einiges davon war melodisch und einiges davon war dazu bestimmt, eine Art emotionale Reise zu untermalen, und dann gab es viele Sounds, die den wahren Terror ausdrücken sollten. Es gab wirklich diese beiden Extreme, die wundervolle Natur auszudrücken, in der sie sich befanden, aber auch die absolut erschreckende Situation.“ 
Der ebenfalls aus Großbritannien stammende Fotograf und Video-Künstler Steve McQueen hat sich bereits mit seinen ersten beiden Werken, dem IRA-Gefängnis-Drama „Hunger“ und der provokativen Sexsucht-Story „Shame“ einen Namen machen können. Dass sein neues Werk „12 Years a Slave“ als bester Film mit einem Oscar prämiert worden ist, überrascht nicht. Die wahre Geschichte des in die Sklaverei entführten freien Mannes Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) hat McQueen als emotional aufwühlendes wie schwer verdauliches Historien-Drama inszeniert.
Steve McQueen setzt mit seiner Inszenierung deutliche Ausrufezeichen, ebenso wie die diesmal weniger bombastisch instrumentierte, aber dennoch aufwühlende Musik von Komponistenlegende Hans Zimmer (‚Inception‘). ‚12 Years A Slave‘ ist kein subtiler Film, sondern ein von tief empfundenem Mitgefühl und ehrlicher Empörung geprägtes Kino-Mahnmal“, befindet Björn Becher in seiner Filmkritik auf filmstarts.de.
"Ich widme diesen Preis allen Menschen, die jemals unter Sklaverei gelitten haben, und den 20 Millionen Menschen, die noch heute darunter leiden", proklamierte Oscar-Gewinner McQueen in seiner Dankesrede. „12 Years a Slave“ erhielt außerdem Oscars für die beste Nebendarstellerin (Lupita Nyong'o) und das beste adaptierte Drehbuch.
Gänzlich leer gingen dafür zwei andere Favoriten bei der Oscar-Verleihung aus: Weder die für zehn Oscars nominierte Gaunergeschichte „American Hustle“ mit ihrem wunderbaren 70er-Jahre-Touch noch Martin Scorseses verkokste Börsen-Satire „The Wolf of Wall Street“ – immerhin in fünf Kategorien nominiert – bekamen auch nur eine Trophäe zugesprochen.
In der Kategorie „Beste Filmmusik“ setzte sich Steven Price immerhin gegen prominente Konkurrenz durch, nämlich gegen Altmeister John Williams, der die Bestseller-Verfilmung „The Book Thief“ gewohnt konventionell, aber eindringlich vertonte, den vielbeschäftigten Franzosen Alexandre Desplat, der Stephen Frears‘ herzergreifende und humorvolle Geschichte „Philomena“ mit einem einfühlsamen Score versorgte, und den oft nominierten, aber nie siegreichen Thomas Newman, der mit „Saving Mr. Banks“ einmal mehr für eine Walt-Disney-Komödie den stimmungsvollen Soundtrack komponierte. Dazu gesellten sich die beiden Arcade-Fire-Musiker William Butler und Owen Pallett mit dem sehr ruhigen Score zu Spike Jonzes Sci-Fi-Romanze „Her“.
Abgerundet wird die Sendung nicht nur mit Score-Auszügen und Songs aus weiteren aktuellen Oscar-nominierten Filmen wie „Dallas Buyers Club“, „American Hustle“, „Nebraska“, „Captain Phillips“, „The Wolf of Wall Street“ sowie die besten Filmsongs aus den Filmen „Ich – einfach unverbesserlich 2“, „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ und „Her“, sondern auch mit Musik aus früheren Oscar-prämierten Filmen wie "Der englische Patient", "Frühstück bei Tiffany", "Casablanca", "The King's Speech" und "The Artist".
Hier sind die wichtigsten Entscheidungen der 86. Academy Awards aufgelistet:

Bester Film:
12 Years a Slave
• American Hustle
• Captain Phillips
• Dallas Buyers Club
• Gravity
• Her
• Nebraska
• Philomena
• The Wolf of Wall Street

Beste Regie:
Alfonso Cuarón – Gravity
• Steve McQueen – 12 Years a Slave
• Alexander Payne – Nebraska
• David O. Russell – American Hustle
• Martin Scorsese – The Wolf of Wall Street

Beste Filmmusik:
Gravity – Steven Price
• Die Bücherdiebin (The Book Thief) – John Williams
• Her – William Butler und Owen Pallett
• Philomena – Alexandre Desplat
• Saving Mr. Banks – Thomas Newman

Bester Filmsong:
„Let It Go“ aus Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Frozen) – Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez 
• „Happy“ aus Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (Despicable Me 2) – Pharrell Williams
• „The Moon Song“ aus Her – Karen O und Spike Jonze
• „Ordinary Love“ aus Mandela – Der lange Weg zur Freiheit (Mandela: Long Walk to Freedom) – Paul Hewson, Dave Evans, Adam Clayton, Larry Mullen

Bester Hauptdarsteller:
Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
• Christian Bale – American Hustle
• Bruce Dern – Nebraska
• Leonardo DiCaprio – The Wolf of Wall Street
• Chiwetel Ejiofor – 12 Years a Slave

Beste Hauptdarstellerin:
Cate Blanchett – Blue Jasmine
• Amy Adams – American Hustle
• Sandra Bullock – Gravity
• Judi Dench – Philomena
• Meryl Streep – Im August in Osage County

Bester Nebendarsteller:
Jared Leto – Dallas Buyers Club
• Barkhad Abdi – Captain Phillips
• Bradley Cooper – American Hustle
• Michael Fassbender – 12 Years a Slave
• Jonah Hill – The Wolf of Wall Street

Beste Nebendarstellerin:
Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave
• Sally Hawkins – Blue Jasmine
• Jennifer Lawrence – American Hustle
• Julia Roberts – Im August in Osage County
• June Squibb – Nebraska

Bestes Originaldrehbuch:
Her – Spike Jonze
• American Hustle – Eric Warren Singer und David O. Russell
• Blue Jasmine – Woody Allen
• Dallas Buyers Club – Craig Borten und Melisa Wallack
• Nebraska – Bob Nelson

Bestes adaptiertes Drehbuch:
12 Years a Slave – John Ridley
• Before Midnight – Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke
• Captain Phillips – Billy Ray
• Philomena – Steve Coogan und Jeff Pope
• The Wolf of Wall Street – Terence Winter

Bester Animationsfilm:
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Frozen) 
• Die Croods (The Croods)
• Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (Despicable Me 2)

Bester fremdsprachiger Film:
La Grande Bellezza – Die große Schönheit (La grande bellezza) – Italien (Regie: Paolo Sorrentino) 
• The Broken Circle (The Broken Circle Breakdown) – Belgien (Regie: Felix Van Groeningen)
• Das fehlende Bild (L’image manquante) – Kambodscha (Regie: Rithy Panh)
• Die Jagd (Jagten) – Dänemark (Regie: Thomas Vinterberg)
• Omar – Palästinensische Autonomiegebiete (Regie: Hany Abu-Assad)

Beste Kamera:
Gravity – Emmanuel Lubezki
• The Grandmaster – Philippe Le Sourd
• Inside Llewyn Davis – Bruno Delbonnel
• Nebraska – Phedon Papamichael
• Prisoners – Roger Deakins

Bester Schnitt:
Gravity – Alfonso Cuarón und Mark Sanger 
• 12 Years a Slave – Joe Walker
• American Hustle – Jay Cassidy, Crispin Struthers und Alan Baumgarten
• Captain Phillips – Christopher Rouse
• Dallas Buyers Club – John Mac McMurphy und Martin Pensa
  
Beste visuelle Effekte:
Gravity – Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk und Neil Corbould 
• Der Hobbit – Smaugs Einöde (The Hobbit: The Desolation of Smaug)
• Iron Man 3
• Lone Ranger (The Lone Ranger)
• Star Trek Into Darkness
Playlist: 
01. Steven Price - Shenzou (Gravity) - 06:11
02. Hans Zimmer - Nothing To Forgive (12 Years A Slave) - 03:32
03. Henry Jackman - Safe Now (Captain Phillips) - 03:12
04. Demi Lovato - Let It Go (Frozen) - 03:44
05. The Nakes And The Famous - Following Morning (Dallas Buyers Club) - 05:03
06. Allen Toussaint - Cast Your Fate To The Wind (The Wolf Of Wall Street) - 03:19
07. Karen O - The Moon Song (Her) - 02:13
08. Pharrell Williams - Happy (Despiceable Me 2) - 03:53
09. Duke Ellington - Jeep's Blues (American Hustle) - 04:43
10. David Lang - World To Come IV (The Great Beauty) - 03:53
11. Alexandre Desplat - Birth (Philomena) - 03:01
12. Arcade Fire - Morning Talk/Supersymmetry (Her) - 04:16
13. John Williams - The Book Thief (The Book Thief) - 07:04
14. Louis Armstrong - Aunt Hagar's Blues (Blue Jasmine) - 04:58
15. Amy Winehouse - Back To Black (The Great Gatsby) - 03:21
16. Alexandre Desplat - The Heroic Weather-Conditions Of The Universe, Part 1 (Moonrise Kingdom) - 03:17
17. Alexandre Desplat - Scent Of Death (Argo) - 03:26
18. Johann Sebastian Bach - Aria From The Goldberg Variations (The English Patient) - 03:05
19. Ludwig Van Beethoven - Speaking Unto Nations, Symphony 7, 2 (The King's Speech) - 05:06
20. Ludovic Bource - George Valentin (The Artist) - 05:36
21. Tom Jones - Delilah (American Hustle) - 03:22
22. Dario Marianelli - Overture (Anna Karenina) - 03:20
23. Yann Tiersen - La Valse D'Amelie (Die fabelhafte Welt der Amelie) - 02:39
24. Howard Shore, Ed Sheeran - I See Fire (The Hobbit: The Desolation Of Smaug) - 05:01
25. Mark Orton - Bill (Nebraska) - 04:23
26. Thomas Newman - To My Mother (Saving Mr. Banks) - 03:44
27. Max Steiner - Suite (Casablanca) - 06:52

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