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Samstag, 18. Januar 2025

Playlist #415 vom 26.01.2025 - DAVID LYNCH (1946-2025) Special

Mit außergewöhnlichen, verschiedene Filmgenres miteinander verbindenden Werken wie „Eraserhead“, „Der Elefantenmensch“, „Blue Velvet“, „Lost Highway“, „Mulholland Drive“ und natürlich der wegweisenden Fernsehserie „Twin Peaks“ avancierte David Lynch zu einem der meistverehrten und einflussreichsten Filmemacher. Aber auch als Schauspieler, Maler, Fotograf, Komponist und zuletzt auch Möbeldesigner hinterließ der vielseitige Künstler seine Spuren. Nun starb der vierfach Oscar-nominierte und 2019 mit einem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnete Lynch am 15. Januar 2025 im Alter von 78 Jahren. In der heutigen Sendung zum Gedenken an diesen vielschichtigen Künstler gibt es nicht nur die Musik zu seinen Kinofilmen und der großartigen Serie „Twin Peaks“ zu hören, sondern auch Auszüge aus seinen Soloarbeiten und Kollaborationen mit Künstlern wie Dean Hurley, Jocelyn Montgomery, Chrystabell, John Neff und Marek Zebrowski

David Lynch © by Josh Telles
Der am 20. Januar 1946 in Missoula, Montana, als Sohn eines Agrarwissenschaftlers und einer Sprachlehrerin geborene David Keith Lynch wuchs mit seinen jüngeren Geschwistern John und Martha in kleinen Orten in Washington, North Carolina und Idaho auf und erlebte nach eigenen Angaben wohl eine unbeschwerte Kindheit.
Der engagierte Pfadfinder liebte das Leben in der Kleinstadt, Filme wie „Glut unter der Asche“ (1957) und die Filmmusiken von Henry Mancini („The Pink Panther“, „Wait Until Dark“). 1960 ließen sich die Eltern endgültig in Alexandria in Virginia nieder. Der 14-jährige Lynch wurde als Schüler der Francis C. Hammond High School Pfadfinder (Eagle Scout) und entwickelte nebenher bleibende Begeisterung für die Malerei. 
Trotz seines bayerischen Onkels, der als Maler in München tätig war, sah er darin jedoch keine aussichtsreiche Zukunft. Der Vater seines Schulfreunds Toby Bushnell Keeler brachte ihn schließlich auf andere Gedanken: Der professionelle Maler bot Lynch und dessen Freund Jack Fisk einen Raum in seinem Studio in Georgetown zur Untermiete an. Die beiden nahmen an und konnten ihrer Kreativität somit freien Lauf lassen. Während dieser Zeit pendelte Lynch am Wochenende nach Washington D.C., wo er Kurse an der Corcoran School of Art besuchte. Es sollte schließlich ein Buch sein, auf das ihn Bushnell Keeler aufmerksam gemacht hatte und das Lynch den Traum vom Künstlerdasein leben ließ: „The Art Spirit“ von Robert Henri
1964 schrieb sich David Lynch nach seinem Highschool-Abschluss an der Boston Museum School für ein Kunststudium ein. Es folgte ein Studium an der Pennsylvania Academy of Fine Arts (1965-1967), die Heirat mit seiner Kommilitonin Margret „Peggy“ Reavey (1967) und ein Jahr später die Geburt der Tochter Jennifer Chambers Lynch, die später selbst Filme drehen sollte („Boxing Helena“).
Aus Platzmangel zog die Familie in ein Haus, das Lynch für 3.500 US-Dollar erworben hatte, das jedoch äußerst heruntergekommen war und in einer sehr armen Wohngegend lag. Lynch wurde mit der Zeit bewusst, dass der Malerei zwei wichtige Elemente fehlten, nach denen er sich insgeheim sehnte: Bewegung und Ton. 
Zusammen mit seiner Familie und seinen Freunden Alan Splet und Jack Fisk zog er 1970 nach Los Angeles um, wo seine künstlerische Karriere Fahrt aufnahm. Während seines Studiums drehte Lynch mit „Six Figures Getting Sick“ (1967) seinen ersten, einminütigen Kurzfilm, auf den 1968 das vierminütige „The Alphabet“ folgte, einer Kombination von Trick- und Realfilm, in der Lynchs Frau Peggy eine Frau spielt, die die Buchstaben des Alphabets verschluckt und schließlich einen Schwall von Blut auf ein jungfräulich weißes Bett erbricht.
Nachdem 1969 seine Bilder als Maler in der Paley Library Galerie in Philadelphia ausgestellt wurden, begann Lynch einen Kurs am Center for Advanced Film Studies und drehte dort seinen nächsten Kurzfilm „The Grandmother“. Nach seiner erfolgreichen Aufnahme am American Film Institute (AFI) bekam Lynch für sein nächstes Projekt ein Budget von 10.000 US-Dollar zur Verfügung. Zum Filmteam gehörten der Sounddesigner Alan Splet, Produktionsleiterin Doreen G. Small und Kameramann Herbert Cardwell. Um Musik, Dekor, Szenenbild und Schnitt wollte sich Lynch selbst kümmern. 
Als 1972 mit den Dreharbeiten begonnen wurde, rechnete das Filmteam noch mit rund sechs Wochen, doch die Arbeit zog sich auch nach einem Jahr weiter hin. Nachdem Kameramann Cardwell aus finanziellen Gründen nach neun Monaten die Produktion verlassen musste, wurde er durch Frederick Elmes ersetzt. Als das Geld vom AFI aufgebraucht war, stellte man Lynch zwar weiterhin die technischen Mittel zur Verfügung, doch Lynch musste sich selbst um die weitere Finanzierung der Dreharbeiten. Lynch geriet daraufhin in tiefe Verzweiflung. 
Nach einjähriger Drehpause konnte die Produktion im Mai 1974 fortgesetzt werden, als es Lynch gelang, sich Geld von Freunden und Familie zu borgen. Als Lynch und Splet von dem AFI schließlich vor die Tür gesetzt wurden, richteten sie sich daraufhin ein Tonstudio in einer Garage ein, wo von Sommer 1975 bis Frühling 1976 am Ton und Soundtrack zu „Eraserhead“ gearbeitet wurde. „Eraserhead“ hatte schließlich 1977 Premiere und es dauerte nicht lange, bevor sich die albtraumhafte Story mit Jack Nance in der Hauptrolle zum veritablen Kultfilm entwickelte. „Eraserhead“ wurde maßgeblich von seinem Lebensgefühl geprägt, in armen Wohngegenden und ständiger Angst leben zu müssen.
Motiviert durch seine neue Frau Mary Fisk, reichte Lynch seinen Film bei dem Los Angeles Film Festival Filmex ein. Dort wurde „Eraserhead“ am 19. März 1977 in einer 108-minütigen Fassung uraufgeführt, die Lynch im Nachhinein auf 89 Minuten kürzte. Noch im selben Jahr im Herbst wurde der Film im Cinema Village in New York City aufgeführt. Nach einem beschwerlichen Start wurde „Eraserhead“ zu einem Mitternachts-Underground-Geheimtipp und lief bis 1982 in 17 US-amerikanischen Städten mit einer Anzahl von 32 Kopien. 
Die Rezensionen fielen überwiegend positiv aus und sahen in „Eraserhead“ einen „künstlerisch ambitionierte[n] Film“, der in der Tradition des europäischen Autorenkinos stehe und dem Surrealismus und Expressionismus nahe komme. Der Film bedeutete Lynchs künstlerischen Durchbruch und gilt heute als Kultfilm. 
Als Stuart Cornfeld, der von „Eraserhead“ begeistert war, geeignete Projekte für die von Mel Brooks neugegründete Produktionsfirma Brooksfilms suchte und auf das Drehbuch „The Elephant Man“ von Christopher De Vore und Eric Bergren stieß, schlug er Lynch vor, die Geschichte zu verfilmen, wovon Lynch sehr angetan war: 
„Dieser Stoff schien mir nicht nur als zweiter Film nach ,Eraserhead‘ ideal zu sein, sondern auch als Gelegenheit, im Mainstream Fuß zu fassen, ohne sofort größere Kompromisse machen zu müssen“. 
Die Dreharbeiten fanden von 1979 bis 1980 in den Lee-International-Studios in Wembley, London, mit einem Budget von 5 Millionen US-Dollar statt. Gefilmt wurde in Schwarzweiß und CinemaScope. 
„Der Elefantenmensch“ (1980) basiert auf der realen Geschichte von Joseph Merrick, der von Geburt an unter schweren Deformationen seines Körpers litt, die seine Gestalt und sein Gesicht völlig entstellten. Der Film feierte am 3. Oktober 1980 in New York City seine Weltpremiere und spielte allein in den USA mit 26 Millionen US-Dollar mehr als das Fünffache der Produktionskosten wieder ein. 
1981 wurde „Der Elefantenmensch“ für acht Oscars nominiert. Lynch galt folglich als eines der „vielversprechendsten neuen Talente des Hollywood-Establishments“. Anschließend wurde Lynch sowohl von George Lucas für „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ als auch von Dino De Laurentiis für eine Adaption des Science-Fiction Romans „Dune“ von Frank Herbert umworben, wofür sich Lynch entschied. 
Die Dreharbeiten begannen am 30. März 1983 und endeten Anfang Januar 1984. Für Lynch wurde „Der Wüstenplanet“ der erste Spielfilm in Farbe. Die Kosten für den zunächst dreieinhalb Stunden langen Science-Fiction-Film beliefen sich auf 52 Millionen US-Dollar, doch die Produzenten forderten Lynch auf, den Film auf etwa zwei Stunden zusammen zu schneiden: 
„Ich hatte ‚Dune‘ nicht im Griff. Ich machte den Film für die Produzenten, nicht für mich selbst. Deshalb ist das Recht auf den Final Cut so wichtig. Nur eine Person kann der Filter für das Ganze sein.“ Damals wurde „Dune“ von Kritikern weitgehend verrissen, seinen Ruf als Ausnahmeregisseur hatte Lynch so gut wie verloren. Damit stand auch die für Januar 1985 geplante Vorproduktion von „Blue Velvet“ auf der Kippe. Dino De Laurentiis ermöglichte ihm schließlich doch die Realisierung von „Blue Velvet“, nicht zuletzt, weil er in dem Drehbuch, das Lynch bereits drei Jahre zuvor geschrieben hatte, die Gelegenheit witterte, an dem Publikumserfolg von ebenso existentiell tiefsinnigen Filmen wie „The Outsider“ (1983) oder „Rumble Fish“ (1983) von Francis Ford Coppola anzuknüpfen. Er schlug Lynch vor, dessen Gehalt und Budget zu kürzen. Im Gegenzug überließe er ihm die künstlerische Kontrolle. Lynch akzeptierte und bekam so die ihm wichtige künstlerische Freiheit, das Recht auf den Endschnitt und die Zusage, dass sich die Produzenten nicht mehr einmischen würden. 
In „Blue Velvet“ spielt „Dune“-Star Kyle MacLachlan den jungen Collegestudenten Jeffrey Beaumont, der in der idyllischen Kleinstadt Lumberton ein abgetrenntes Ohr auf dem Rasen findet. Zusammen mit der adretten Polizistentochter Sandy (Laura Dern) begibt sich Jeffrey auf die Spurensuche und trifft auf die mysteriöse Nachtclubsängerin Dorothy (Isabella Rossellini) und den drogensüchtigen Sadisten Frank (Dennis Hopper).
,Blue Velvet‘ führt unter die Oberfläche einer amerikanischen Kleinstadt, aber es ist auch eine Reise ins Unterbewusstsein oder an einen Ort, wo man mit Dingen konfrontiert wird, denen man sich normalerweise nicht stellt. Einer der Tonleute meinte, der Film sei wie eine Mischung aus Norman Rockwell und Hieronymus Bosch. Die Reise führt so tief hinunter, wie es nur geht, und dann wieder hinauf an die Oberfläche“, gibt Lynch nicht nur seine Interpretation von „Blue Velvet“, sondern quasi von fast all seinen Filmen. 
„Blue Velvet“ war zugleich der Beginn der äußerst fruchtbaren, weit über das normale Regisseur-Komponisten-Arbeitsverhältnis hinausgehenden Zusammenarbeit zwischen David Lynch und dem 1937 geborenen Angelo Badalamenti, der erst über einige Umwege zur Filmmusik kam. 
David Lynch beschrieb die Zusammenarbeit mit seinem Hauskomponisten einmal so: „Angelo Badalamenti hat mich mit der Welt der Musik vertraut gemacht. Er schreibt die Musik und ich die Texte. Wir unterhalten uns über die Atmosphäre, die Worte beeinflussen die Melodie und umgekehrt. Das zählt zu den glücklichsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Es war, als bliebe die Zeit stehen. All diese Tätigkeiten - das Schreiben des Drehbuchs, die Regie, die Musik - hängen für mich zusammen, und jede davon liefert mir Ideen für die anderen. Aus der Arbeit an der Musik ziehe ich Inspiration für die Regie.“
Neben seinen Arbeiten am Film hatte er viel gemalt und gezeichnet. Bei den Dreharbeiten zu „Blue Velvet“ hatte er (Isabella Rossellini) kennengelernt, mit der er bis 1990 zusammen blieb. Sie mochte seine Bilder und gab den Anstoß für einige Ausstellungen zu Lynchs Werken: Zwischen 1987 und 1989 wurden dessen Gemälde in verschiedenen US-amerikanischen Galerien ausgestellt. Außerdem gestaltete Lynch 1987 die Statuette für den Rossellini Award und gab ab 1983 jede Woche einmal den Comic-Strip „The Angriest Dog in the World“ im Los Angeles Reader und anderen Zeitungen heraus. 
Darüber hinaus übernahm Lynch eine Nebenrolle als Liebhaber der von Rossellini verkörperten Hauptrolle in „Zelly and Me“ (1988) von Tina Rathborne
1986 lernten sich David Lynch und Mark Frost kennen und entwickelten nach einigen verworfenen Ideen zu einer Soap Opera, in der ein Mord die Grundlage für die ganze Geschichte bilden sollte. Handlungsort sollte eine Kleinstadt im Norden der USA sein, die laut einer Karte, die Frost zeichnete, zwischen zwei Bergen lag, so dass das Projekt den Namen „Twin Peaks“ bekam. Nach drei Monaten fruchtbarer Diskussion schrieben Lynch und Frost das Drehbuch für den Pilotfilm innerhalb von 10 Tagen. Der Fernsehsender ABC zeigte sich bereit, den Pilotfilm zu finanzieren, und ließ dabei den Schöpfern den nötigen Freiraum. Mit der 1989 begonnenen Fernsehserie entstand auch die erfolgreichste Zusammenarbeit zwischen David Lynch und Angelo Badalamenti
„David beschrieb die Stimmungen für ‚Twin Peaks‘: ‚Wir sind in den dunklen Wäldern, der Wind weht sehr mild, und außerhalb des Waldes hat das wunderschöne junge Mädchen eine Vision, und die Dunkelheit wandelt sich zu einer betörenden Melodie, die einen Höhepunkt erreicht, abschwillt und wieder in den dunklen Wäldern verschwindet.‘ Allein mit dieser Beschreibung setzte ich mich ans Keyboard, während David neben mir saß, und ich spielte ihm die ganze Einführung und das ‚Laura Palmer Theme‘ vor, Note für Note, allein auf seinen Worten basierend", erinnert sich Badalamenti, der seine Ausführungen stets mit einigen netten Anekdoten zu schmücken versteht. „Er sprach sehr langsam und weich, was eine Inspiration für mich war, und ich verstand, um was für eine Welt es sich handelte. Als David es hörte, meinte er, das wäre es. Ich hätte gerade eines der wichtigsten Themen für die ganze Serie komponiert. Das war der Grundstein für unsere Beziehung, dass wir uns einander verstanden. Ich war in der Lage, die Musik zu schreiben, die seinen Visionen entsprach.“

Einen wichtigen Beitrag zur erneut hypnotischen, überwiegend sphärisch-elektronischen Musik lieferte einmal mehr Julee Cruise, die die von Badalamenti (Musik) und Lynch (Text) geschriebenen Songs „The Nightingale", „Into The Night“, „Falling“, „The World Spins“ und „Rockin‘ Back Inside My Heart“ interpretierte, die in der Kultserie zum Einsatz kamen und vom Julee-Cruise-Album "Floating Into The Night" stammten, das Badalamenti und Lynch für die Sängerin schrieben und produzierten. Doch im Gegensatz zur häufigen Praxis, Songs im Film einzusetzen, um das Soundtrackalbum besser verkaufen zu können, das wiederum für den Film wirbt, haben Songs in David Lynchs Filmen eine ganz eindeutige dramaturgische Funktion. 
„Die Musik hat immer einen Bezug zu der Unschuld in solchen Szenen. Sie arbeitet immer gegen das, was eigentlich tatsächlich passiert“, erklärt Badalamenti. „Insofern spielt sie eine enorm wichtige Rolle. Ich denke, wir beide, David und ich, arbeiten musikalisch gern gegen das, was zu sehen ist. Das beste Beispiel dafür ist eine Szene in 'Twin Peaks', wo in einer ziemlich schäbigen Roadhouse-Bar, in der mit Whisky, Drogen und Prostitution gehandelt wird, ein Mädchen mit wundervoller, sanfter, langsamer Stimme den Song 'The World Spins' singt. Bei all den Konflikten, der Gewalt und der Rohheit ist diese Musik der totale Gegensatz zu dem, was gerade vorgeht. Für mich ist das sehr aussagekräftig, weil es die Gegensätze, die Positionen deutlich macht.“
Im September 1989 wurde der dreieinhalb Millionen US-Dollar teure Pilotfilm auf dem Filmfestival in Telluride in Colorado offiziell uraufgeführt. Als am 8. April 1990 der Film schließlich im US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, wurde klar, dass man einen Hit gelandet hatte: 35 Millionen Zuschauer verfolgten den Pilotfilm, was einem Anteil von 33 Prozent entsprach. Nach diesem anfänglichen Hoch wurden Mark Frost und David Lynch vom Sender ABC im Mai 1990 mit der Produktion einer weiteren Staffel bestehend aus einem zweiten Pilotfilm und zwölf Folgen beauftragt. Doch nach der Enthüllung des Mörders in Episode 16 sanken die Zuschauerzahlen drastisch und die Serie wurde nach Ende der zweiten Staffel 1991 eingestellt. 
David Lynch verfilmte zuvor Barry Giffords Roman „Wild at Heart: Die Geschichte von Sailor und Lula” zwar als klassisches Roadmovie, aber auch als Hommage an die Rebellenfilme der 50er Jahre und eine Verbeugung vor dem Klassiker „Der Zauberer von Oz“. Die leidenschaftliche Beziehung, die ihre Tochter Lula (Laura Dern) mit dem gerade aus dem Knast entlassenen Sailor (Nicolas Cage) unterhält, ist der aufbrausenden Marietta (Diane Ladd) ein so großer Dorn im Auge, dass sie gleich zwei Killer auf Sailor ansetzt. Dieser flüchtet mit seiner Geliebten in ihrem 65er Thunderbird quer durch Amerikas hitzeflimmernden Süden, wobei sie sich immer wieder ihren sexuellen Begierden widmen und Sailor sich zu einem Banküberfall mit fatalen Folgen überreden lässt. Als sie schließlich in dem kleinen Kaff Big Tuna in Texas landen, führt sie Sailors ehemalige Geliebte Perdita (Isabella Rossellini) geradewegs in die Hände von Mariettas Killer. David Lynch surreal anmutendes Splatter-Fantasy-Roadmovie fesselt durch seine tollen Darsteller, ein radikales Sounddesign, grandiose Bilder und einen energiegeladenen Soundtrack. 
Nach den Flops der beiden Fernsehproduktionen „On the Air – Voll auf Sendung“ (1992) zusammen mit Mark Frost und „Hotel Room“ (1993) gemeinsam mit dem Schriftsteller Barry Gifford, feierte Lynch seine Rückkehr ins Kino Ende der Neunziger mit zwei Filmen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten - zunächst mit „Lost Highway“ (1997), mit dem der Ausnahmeregisseur „die Linearität der Zeit, die Eindeutigkeit des dreidimensionalen Raumes, die logischen Kategorien der Modalität, Kausalität und Identität“ (Jürgen Felix und Andreas Rauscher in „Filmregisseure“, Reclam, 3. Auflage, S. 468) auflöste. Der eifersüchtige Fred (Bill Pullman) verdächtigt seine Frau Renee (Patrica Arquette) des Ehebruchs, da wird er auch schon unter dem Verdacht verhaftet, sie bestialisch ermordet zu haben. Als er im Gefängnis auf die Vollstreckung des Todesurteils wartet, verwandelt er sich auf mysteriöse Weise in Pete Dayton...
Voller Gegensätze ist auch der Soundtrack zu David Lynchs nächstem Film Lost Highway, der wie bei Wild at Heart (1990) speziell vom Regisseur ausgesuchte Songs und Teile des Instrumental-Scores von Angelo Badalamenti verbindet. Da gibt David Bowie zum Anfang und zum Ende zwei editierte Versionen von "I'm Deranged" zum besten, rocken Rammstein ("Rammstein", "Heirate mich"), Marilyn Manson ("Apple Of Sodom", "I Put A Spell On You") und Nine Inch Nails ("Perfect Drug") heftigst ab, während die Smashing Pumpkins mit dem säuselnden "Eye" einen ebenso sanften Gegenpol dazu bilden wie Barry Adamson mit seinen bluesigen Themen und eben Angelo Badalamenti mit seinen teils jazzigen ("Red Bats With Teeth"), teils sphärischen Synthi-Cues ("Police"). Dass der Soundtrack dennoch eine geschlossene Einheit bildet, liegt auch daran, dass die Stücke allesamt nahtlos ineinander übergehen, dass der Hörer/Zuschauer im Kino durch die verschiedenen emotionalen Dimensionen der erzählten Geschichte geführt wird.
David Lynch hat eine sehr enge Beziehung zur Musik und setzt die dementsprechend sehr bewusst in seinen Filmen ein. "Ich bin über die Malerei zum Film gekommen, und ich glaube, man kann sagen, dass ich über die Tongestaltung zur Musik gekommen bin. Als Maler hatte ich immer bestimmte Töne im Kopf, um mir die Stimmung für ein Bild vorzustellen", meint David Lynch, der viele der Musikstücke in seinen Filmen schon vor Drehbeginn aussucht. 
"Irgendwann möchte ich gerne so gut wie alle schon vorher ausgesucht haben, denn häufig schickt mir der Tonmann beim Drehen die Musik durch die Kopfhörer, und zwar so, dass ich als einziger gleichzeitig die Schauspieler ihre Dialoge sprechen hören und der Musik lauschen kann. Dann kann ich kontrollieren, ob die Stimmung der Dialoge mit der Musik übereinstimmt. Selbst bei Szenen, in denen nichts gesprochen wird, kann man sich, indem man der Musik zuhört, davon überzeugen, ob die Sache funktioniert oder nicht."
Was David Lynchs Filme bis dahin überwiegend auszeichnete, ist die unkonventionelle Erzählweise, das Spiel mit unbewussten Ängsten und nicht ausgelebten Wünschen, mit Visionen und Voyeurismus, mit fremden Welten und Metamorphosen, die seine oft gespaltenen, unbehausten Protagonisten durchmachen müssen.
Mit seinem nachfolgenden Film „The Straight Story“ (1999)überraschte Lynch einmal mehr, verzichtete auf vertrackte Bilderrätsel und präsentierte ein ruhig dahinfließendes Roadmovie, in dem der pensionierte Farmer Alvin Straight (Richard Farnsworth) sich mit seinem Sitzrasenmäher auf den langen Weg von Iowa nach Wisconsin macht, um sich mit seinem kranken Bruder Lyle auszusöhnen. Der störrische Mann verfügt nämlich nicht mehr über das beste Sehvermögen, und seine leicht zurückgebliebene Tochter (Sissy Spacek) kann ihn auch nicht fahren. Unterwegs hat er genügend Zeit, nette Menschen und skurrile Typen kennenzulernen und über das Leben zu sinnieren. „The Straight Story“ ist in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnlicher Lynch-Film, mit einer kontinuierlichen Geschichte, klarer Aussage und freundlichen Gesten. Angelo Badalamenti komponierte zu diesem fast schon spirituellen Roadmovie einen wundervollen lyrischen Score, der die warmherzigen Emotionen, die Altersweisheit, die Landschaftspanoramen und die ruhige Inszenierung kongenial musikalisch untermalen.
In der Tradition seiner sensationell spannenden und seltsamen Klassiker Blue Velvet und Twin Peaks kehrte David Lynch mit „Mulholland Drive“ zur Atmosphäre von Wahnwitz und Geheimnissen unter der glatten Oberfläche des Alltags zurück. Der geheimnisvolle Thriller beginnt mit einer geheimnisvollen Schönheit, die sich Rita (Laura Elena Harring) nennt und nach einem grauenvollen Unfall das Gedächtnis verloren hat. Zufällig kommt ihr die freundliche wie naive Betty Elms (Naomi Watts) zu Hilfe, die gerade aus Kanada eingeflogen ist, um nichts weniger als ein Star zu werden. Doch während das Schicksal die beiden offenbar so ungleichen Frauen immer intimer zusammenschweißt und sie auf der Suche nach der Vergangenheit immer tiefer in den Untergrund der Gegenwart eintauchen, wird auch anderen der Boden der Realität unter den Füßen weggerissen. Ein fatalistischer Albträumer und ein mangelhaft begabter Auftragskiller werden ebenso den Weg der Frauen kreuzen wie ein Erfolgsregisseur (Justin Theroux), dessen fantastisches Leben von seinen bizarren Finanziers binnen Stunden zerstört wird. Die Antwort aller Rätsel mag ein bedrohlicher Mann im Hintergrund kennen, der sich nur "Cowboy" (Monty Montgomery) nennt - doch vielleicht laufen die Fäden des Netzes auch bei dem Auftraggeber im Rollstuhl zusammen, der als einziger Macht über schwarze Monstren und blaue Schlüssel zu verbotenen Räumen und Träumen zu besitzen scheint. Doch wo immer sich im Crescendo der Suspense die Wahrheit verbirgt - sie ist nicht von dieser Welt, möglicherweise... 
Sein nächster Kinofilm „Inland Empire“ präsentierte sich als Lynch-typisches Mystery-Drama in der Tradition von „Lost Highway“ und „Mulholland Drive“. Laura Dern, die für Lynch schon in „Blue Velvet“ und „Wild at Heart“ vor der Kamera stand, spielt darin die Schauspielerin Nikki Grace, die für den Regisseur Kingsley Stewart endlich wieder eine Hauptrolle übernehmen kann. Allerdings handelt es sich bei dem geplanten Film „On High In Blue Tomorrows“ nicht um ein Originaldrehbuch, sondern um ein Remake eines nie fertig gestellten Films. Die Dreharbeiten fanden im polnischen Lodz und in Los Angeles statt. Auch die Musik spielt eine zentrale Rolle im Film. Lynch wollte eine ähnliche Wirkung erzielen wie bei Godfrey Reggios Koyaanisqatsi”, eine treibende Verbindung zwischen Bild und Musik, die – nicht wie sonst Angelo BadalamentiDavid Lynch selbst komponierte. Es war quasi der Startschuss für sein eigenes Label David Lynch Music Company, die mittlerweile im Zentrum seiner Website steht.
„Das Kino von David Lynch beginnt dort, wo der gesunde Menschenverstand endet. Aber es bleibt auf ihn angewiesen. Lynch inszeniert vernünftig und verrückt zugleich. Er stürzt den Zuschauer in eine Welt voller unlösbarer Rätsel und unkontrollierbarer Energie. Und doch rechnet er mit einem Betrachter, der sich auf diese Welt einen Reim zu machen versucht; der verstehen möchte; der dem Geheimnis auf die Spur kommen will. Womöglich wird dieser Betrachter nie an sein Ziel kommen. Er wird sich im Dunkel verlieren, er wird aus der Kurve getragen, er bleibt unvermittelt stehen, wie hypnotisiert, und kostet den Schwindel aus“, beschreibt M. Worthmann in der Zeit. „Irgendwann wird er merken, dass er an des Rätsels Lösung kaum heranreicht – und dass er dem Geheimnis trotzdem sehr nahe gekommen ist. Denn sein unstillbares Verlangen selbst ist der Treibstoff des Lynchschen Kinos. Dem unvergleichlichen Glühen der Bilder, der immer wieder langsam sich in die Szene hineinsaugenden Kamera entspricht der Wunsch des Zuschauers, einmal bis in die entscheidende, innerste Wunderkammer des Films vorstoßen zu können. Diese Wunderkammer aber ist sein eigener Kopf.“
Nach diesem digitalen Filmexperiment konzentrierte sich Lynch wieder mehr aufs Malen und die Kreation von Möbeln, drehte wieder einige Kurzfilme und widmete sich der Musik. Nach dem Soundtrack zu „Inland Empire“ veröffentlichte er die beiden Alben „Crazy Clown Time“ (2011) und „The Big Dream“ (2013), bevor er doch noch die Möglichkeit bekam, eine dritte und letzte Staffel von „Twin Peaks“ zu inszenieren. Zuletzt veröffentlichte er zusammen mit der Sängerin/Musikerin Chrysta Bell das Album „Cellophane Memories“
Bemerkenswert war Lynchs Auftritt in Steven Spielbergs teilweise autobiografischen Drama „Die Fabelmans“, in dem er in einer Nebenrolle den Regisseur John Ford verkörpert. 

Filmographie: 

1967 – Six Figures Getting Sick (Kurzfilm) 
1970 – The Grandmother (Kurzfilm) 
1974 – The Amputee (Kurzfilm) 
1977 – Eraserhead 
1980 – Der Elefantenmensch (The Elephant Man) 
1984 – Der Wüstenplante (Dune) 
1986 – Blue Velvet 
1988 – Zelly & Me (Darsteller)
1988 – The Cowboy and the Frenchman (Kurzfilm) 
1990 – Industrial Symphony No. 1: The Dream of the Brokenhearted
1990 – Wild at Heart 
1990 – American Chronicles (TV-Serie) 
1990-2017 – Twin Peaks (TV-Serie) 
1992 – Twin Peaks – Der Film (Twin Peaks – Fire Walk With Me) 
1992 – On the Air (TV-Serie) 
1993 – Hotel Room (TV-Serie) 
1994 – Nadja (Produzent & Darsteller) 
1997 – Lost Highway 
1999 – Eine wahre Geschichte – The Straight Story (The Straight Story) 
2001 – Mulholland Drive 
2002 – Rabbits (Kurzfilm) 
2002 – DumbLand (Kurzfilm) 
2002 – Darkened Room (Kurzfilm) 
2006 – Inland Empire 
2007 – Absurda (Kurzfilm) 
2007 – Boat (Kurzfilm) 
2007 – Bug Crawls (Kurzfilm) 
2007 – More Things That Happened (Kurzfilm) 
2008 – Unter Kontrolle (Surveillance, Produzent) 
2009 – Ein fürsorglicher Sohn (My Son, My Son, What Have Ye Done, Produzent) 
2010 – Dream #7 (Kurzfilm) 
2010 – Lady Blue Shanghai (Kurzfilm) 
2015 – Pozar (FIre) (Kurzfilm) 
2017 – What Did Jack Do? (Kurzfilm) 
2017 – Lucky (Darsteller) 
2018 – Ant Head (Kurzfilm) 
2020 – The Story of a Small Bug (Kurzfilm) 
2020 – The Spider and the Bee (Kurzfilm) 
2022 – Die Fabelmans (The Fabelmans, Darsteller) 
2024 – We’ll Deliver ´em (Kurzfilm) 

Diskographie: 

1998: Lux Vivens (gemeinsam mit Jocelyn Montgomery
2001: BlueBob (gemeinsam mit John Neff
2007: The Air is on Fire: Soundscape 
2008: Polish Night Music (gemeinsam mit Mark Zebrowski
2011: This Train (gemeinsam mit Chrysta Bell
2011: Crazy Clown Time 
2013: The Big Dream 
2024: Cellophane Memories (gemeinsam mit Chrysta Bell)

Playlist: 


01. Angelo Badalamenti - Twin Peaks Theme (Twin Peaks) - 05:06 
02. David Lynch & Alan R. Splet - Pete's Boogie (Eraserhead) - 03:58 
03. John Morris - Recapitulation (The Elephant Man) - 05:36 
04. Angelo Badalamenti - Mysteries of Love (Blue Velvet) - 04:13 
05. Bluebob - Blue Horse (BlueBOB) - 07:22 
06. David Lynch & Dean Hurley - Imaginary Girl (Ghost of Love) - 04:14 
07. Angelo Badalamenti - Audrey's Dance (Twin Peaks) - 05:17 
08. Brian Eno - Prophecy Theme (Dune) - 04:21 
09. Toto - Desert Theme (Dune) - 05:31 
10. Barry Adamson - Mr. Eddy's Theme 1 (Lost Highway) - 03:31 
11. Angelo Badalamenti - Ending/Love Theme (Mulholland Drive) - 05:40 
12. Agnes Obel - Fuel to Fire [David Lynch Remix] (Aventine) - 04:31 
13. Jocelyn Montgomery & David Lynch - Lux Vivens (Lux Vivens) - 08:22 
14. Angelo Badalamenti - The Bookhouse Boys (Twin Peaks) - 05:13 
15. Angelo Badalamenti - Montage (The Straight Story) - 07:24 
16. David Lynch - I Want You (The Big Dream) - 03:47 
17. David Lynch - I Know (Good Day Today) - 04:06 
18. David Lynch - Walkin' on the Sky (Inland Empire) - 04:05 
19. Angelo Badalamenti - Cool Cat Walk (Wild at Heart) - 03:26 
20. Angelo Badalamenti - The Pine Float (Twin Peaks - Fire Walk With Me) - 04:03 
21. Johnny Jewel - Windswept [Reprise] (Twin Peaks) - 03:53 
22. Chrystabell & David Lynch - With Small Animals (Cellophane Memories) - 03:19 
23. David Lynch & Marek Zebrowski - Night - City Back Street (Polish Night Music) - 13:29

Samstag, 7. Oktober 2023

Playlist #381 vom 08.10.2023 - Neuheiten 2023 (6)

Die produktivsten Jahre hinsichtlich neuer Soundtracks hat der zweifache Oscar-Preisträger Hans Zimmer („The Lion King“, „Dune“) hinter sich, doch der Meister innovativer Klänge legt regelmäßig einen neuen Score vor. Neben seiner Arbeit zu Gareth Edwards‘ Science-Fiction-Drama „The Creator“ gibt es in dieser Sendung neue Soundtracks von Charlie Clouser, Volker Bertelmann, Marcelo Zarvos, Joseph Trapanese und Brian Eno zu hören, dazu neue Musik zu Serien-Highlights wie „The Morning Show“, The Winning Time Sessions“, „Only Murders in the Building“ und „Good Omens“ sowie klassische Werke mit oft filmmusikalischem Bezug von Esther Abrami, Anna Lapwood, Dirk Maassen, James Newton Howard und Jóhann Jóhannsson
Acht Filme haben Regisseur M. Night Shyamalan und der mehrfach Oscar-nominierte Komponist James Newton Howard miteinander verwirklicht, von Shyamalans ersten Hollywood-Blockbuster „The Sixth Sense“ (1999) über „Unbreakable“ (2000), „Signs“ (2002), „The Village“ (2004) und „Lady in the Water“ (2006) bis zu „The Happening“ (2008), „The Last Airbender“ (2010) und „After Earth“ (2013). Howard, der mit dieser fruchtbaren Zusammenarbeit einige seiner eindrucksvollsten Arbeiten komponierte, hat nun einige Highlights aus jedem seiner Soundtracks zu Shyamalans Filmen mit ausgesuchten Solisten – Pianist Jean-Yves Thibaudet, Geigerin Hilary Hahn und Cellistin Maya Beiser -, einem Session-Orchester und dem Chor The New Voice unter Leitung von Gavin Greenaway in den Londoner Air Studios eingespielt. 
„Dieses Album musste gemacht werden, ich musste es machen“, erzählt der Komponist im Booklet zu dem am 20. Oktober erscheinenden Album „Night After Night“. „Diese Scores repräsentieren ein besonderes Kapitel in meiner Filmmusikkarriere – einen disziplinierteren Ansatz, der eine Änderung meiner Arbeitsweise erforderte. Dies sind Suiten aus den acht Filmen, die ich mit Night gemacht habe. Es ist Piano-zentriert, mit einer ordentlichen Menge an originaler Musik dort, wo ich glaubte, eine Idee vervollständigen oder zu ihrer Vervollständigung folgen zu müssen. Ich bin Night zutiefst dankbar, mir diese außergewöhnlichen musikalischen Gelegenheiten ermöglicht zu haben.“ 
Als Appetizer dem passenderweise „Night After Night“ betitelten Album sind vorab die beiden Singles „The Village: Morning“ und „Flow Like Water“ (aus „The Last Airbender“) erschienen.  
Charlie Clouser begleitet das erfolgreiche Torture-Porn-Franchise „Saw“ seit dem Auftakt mit James Wans „Saw“ aus dem Jahre 2004. Nahezu zwanzig Jahre später legt Clouser auch die Musik zum zehnten „Saw“-Film vor, wobei er natürlich einige prominente Hauptthemen aus seiner ersten Arbeit wiederverwendet hat.
Mit Peter Lepeniotis‘ Horror-Komödie „Zombie Town“ hat Ryan Shore („Trick or Treat“, „Scooby-Doo!“, „Love, Guaranteed“, „The Curse of Buckout Road“) einen vergnüglichen Score kreiert, der neben den obligatorischen Horror-Elementen auch romantische und abenteuerliche Klänge bereithält. „Man kann gar nicht genug betonen, wie viel es mir bedeutet, die Musik für diesen großartigen Film mit zwei meiner Lieblingsschauspieler, Dan Aykroyd und Chevy Chase, komponiert zu haben. Die Filme, die sie jeweils und gemeinsam gedreht haben, prägten im wahrsten Sinne des Wortes meine frühesten Erinnerungen daran, Filme über alles zu lieben“, rekapituliert Shore seine Arbeit an „Zombie Town“
„Eine der Herausforderungen bei der Vertonung eines neuen Films besteht darin, den Gesamtton, die Instrumentierung und den Ansatz zu verfeinern, wie die Musik das Geschichtenerzählen am besten unterstützen kann. Nachdem ich den Film zum ersten Mal gesehen und mit Peter über seine gewaltige Vision gesprochen hatte, waren mir glücklicherweise alle diese Aspekte sofort klar und ich konnte voller Vorfreude eintauchen. Am Anfang des Films hören wir ein großes Orchester, das einen Horrorfilm-Stil der 1950er Jahre spielt, und wir merken schnell, dass dies für den Film im Film ist. Kurz darauf hören wir ein herzliches Kleinstadtthema, das uns zeigt, dass wir uns nun in der realen Welt von Carverville befinden. Sobald jedoch der Film im Film in das wahre Carverville vordringt, folgt die Filmmusik derselben Reise und der große Horrorfilmstil der 1950er Jahre übernimmt Carverville vollständig.“ 
In Mar Targaronas Horror-Thriller „El cuco“ beschließen Marc und Anna, ihr Haus mit dem deutschen Pensionärs-Paar Hans und Olga zu tauschen, die sie online kennengelernt haben, doch Stück für Stück entwickelt sich der Haustausch für Marc und Anna zu einem Albtraum, als sie entdecken, dass Hans und Olga andere Pläne für sie haben. „Die Prämisse für diesen Film ist – wie der Titel schon sagt - der Kuckucksvogel. Da der Kuckuck und die Kuckucksuhr im Film immer präsent sind, war meine erste Idee, das Hauptthema aufzubauen, die Bewegung des Sekundenzeigers einer mechanischen Uhr“, offenbart der spanische Komponist Diego Navarro die Inspiration zur Musik des Horror-Thrillers „El cuco“
„Das Hauptthema habe ich für Streichorchester, Klavier, Harfe und Schlagzeug geschrieben und beinhaltet einen kleinen Chor für drei Sopranistinnen, um die Idee eines Rituals oder Zauberspruchs hervorzuheben, der im Film eine wichtige Rolle spielt. Dann habe ich in anderen Stücken einen gemischten Chor eingesetzt, um mit dem Orchester die zuvor erwähnten Zauber zu wirken. Die Musik entwickelt sich mit dem Film weiter, auf einer Reise vom Licht zur Dunkelheit, immer geleitet von diesem Kuckucksvogel-Intervall oder der Kuckucksmelodie, einem Motiv, das schon immer Teil des kollektiven Gedächtnisses war.“ 
In dem Krimi-Drama „Verano en rojo“ untersucht Kommissarin María Ruiz in Madrid im Jahr 2010 das finstere Verbrechen eines jungen Mannes. Ohne sichtbare Identität und ohne Hinweise oder erkennbares Motiv gerät María in einen Fall, der immer komplizierter wird. Dazu komponierte die spanische Komponistin Paula Olaz einen Score, in dem Solo-Instrumente, Orchester, elektronische Klänge und Chorgesänge eine interessante Verbindung eingehen. 
„Die Stimme steht in diesem Soundtrack im Mittelpunkt und fungiert als Hauptfigur. Die in ,Verano en rojo‘ eingesetzte Musik verkörpert irgendwie ein stilles Flehen, einen kraftvollen Ausdruck, der den zum Schweigen gebrachten Opfern eine Stimme gibt, den kindlichen Seelen, die die Folgen von Missbräuchen durch kirchliche Schatten ertragen mussten“, erklärt Olaz. „Durch eine vielfältige Bandbreite an Kompositionen vermitteln die Chorstücke das historische Gewicht der kirchlichen Institution durch tiefe männliche Stimmtöne, während die Frauenstimmen einen Chor bilden, der die Zerbrechlichkeit der Kindheit heraufbeschwört. Im Mittelpunkt dieses musikalischen Erlebnisses steht die Solistin Julia Blasco als die Stimme der Kindheit, die Unschuld und Reinheit verkörpert, die für die Erzählung von zentraler Bedeutung sind. Wie ein Orientierungspunkt wird ihre Stimme zur zentralen Achse der Handlung. Die Symphonie verwebt sich mit elektronischen Elementen und vermischt das Elektronische mit dem Orchester in einem melodischen Tanz aus Streichern und Synthesizern. Die Genres fließen und vermischen sich und reichen von spannenden Thriller-Elementen bis hin zur Erhabenheit von Chor- und Orchestermusik, die alle durch den Faden elektronischer Klanglandschaften miteinander verbunden sind.“ 
Die 26-jährige Esther Abrami zählt derzeit zu den Shooting-Stars der Klassik-Szene und macht vor allem auch auf Social-Media-Kanälen Furore, wo sie unter anderem ihren Podcast „Women in Classical“ präsentiert, in dem sie regelmäßig herausragende Musikerinnen und Komponistinnen aus der klassischen Musik interviewt. Nach ihrem 2022 veröffentlichten Debütalbum „Esther Abrami“ präsentiert die Geigerin, die nach ihrem Studium am Royal College of Music ihren Master am Royal Brimingham Conservatoire absolviert hatte und als Artist in Residence beim English Symphony Orchestra engagiert ist, folgt nun mit „Cinéma“ ein Album mit neu arrangierten Stücken ihrer Lieblings-Soundtracks. Das Spektrum reicht dabei von japanischen Animes („Naruto“, „Demon Slayer“) über ikonische französische Filme wie „Die fabelhafte Welt der Amelie“ und „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ bis zu klassischen Stücken von Tschaikowsky, Schostakowitsch und Astor Piazzolla, die in Filmen Verwendung gefunden haben. 
„Ich bin so stolz auf mein neues Album“, schwärmt die in Südfrankreich aufgewachsene und in Großbritannien lebende Geigerin, die das Album mit dem Dirigenten und Arrangeur Ben Palmer und dem City of Prague Philharmonic Orchestra einspielte. 
„Ich wollte eine abwechslungsreiche musikalische Reise zusammenstellen, die meinen klassischen Hintergrund, mein französisch-jüdisches Erbe, meine Unterstützung für Frauen in der Musik und meine Liebe zu Filmen und Anime widerspiegelt und verschiedene Genres, Kulturen und Generationen verbindet.“ 
Zu den Höhepunkten des Albums zählen neben James Newton Howards „The Hanging Tree“ aus „The Hunger Games: The Mockingjay Pt. 1“ und Michael Nymans „The Diary of Anne Frank“ auch die beiden exklusiv für dieses Album von Anne Dudley und Rachel Portman zur Verfügung gestellten Kompositionen. 
Ähnlich wie Abrami zählt auch die 1995 in der Grafschaft Oxfordshire geborene Organistin Anna Lapwood zu den beeindruckendsten jungen Künstlern der klassischen Musik, die mit ihrem Engagement in den sozialen Medien auch junge Menschen für ihre Musik zu begeistern verstehen. Auf ihrem neuen Album „Luna“ präsentiert Lapwood, die als erste Frau in der Geschichte des Magdalen College Oxford ein Orgelstipendium erhielt und 2016 due jüngste musikalische Direktorin in Cambridge wurde, eine Mischung aus neu arrangierten Stücken traditioneller Komponisten wie Bach, Debussy und Chopin sowie zeitgenössischen (Film-)Komponisten wie Hans Zimmer, Max Richter, Dario Marianelli, Ludovico Einaudi und James Newton Howard
„Einer der Höhepunkte meines Jahres ist die Zeit, die ich damit verbringe, Musik in Sambia zu unterrichten. Ich liebe die Menschen, die Musik und das Lachen, aber ich freue mich auch immer darauf, das erste Mal wieder den sambischen Nachthimmel zu sehen. Du schaust nach oben alles ist voller Sterne. Helle Sterne, trübe Sterne; einige funkeln, andere sind statisch; es gibt leuchtende Kugeln und andere Punkte, die kleiner als Nadelstiche sind“, erzählt Anna Lapwood von ihrer Inspiration zu „Luna“
„Bei diesem Album stelle ich mir vor, dass wir dastehen und in den Himmel blicken, überwältigt von der Größe dessen, was wir sehen können. Ich stelle mir vor, dass unser Geist uns, während wir nach oben blicken, fast dorthin führen kann, indem wir durch den Nachthimmel reisen und einzelne Sterne mit ihren einzigartigen Persönlichkeiten und Eigenschaften erkunden.“ 
Der 1970 in Aachen geborene und in Ulm lebende Komponist und Pianist Dirk Maassen legt mit „Here And Now“ sein bereits viertes Album nach „Ocean“, „Echoes“ und „Time“ bei Sony Classical vor, wo er in diesem Jahr bereits seinen Soundtrack zu „Schattenkind“ veröffentlichte. Ähnlich wie auf seinen Vorgängeralben präsentiert Maassen, der seit seinem zehnten Lebensjahr Klavier spielt und eine breite Vielfalt an musikalischen Stilen in seiner frühen musikalischen Karriere erforscht hat, eine feinfühlige Melange aus fragilen und betörenden Piano-Melodien, die von zeitloser Schönheit sind. 
„In der Musik stellt das Hier und Jetzt kein fließendes Konzept mehr dar, aber eine greifbare Realität, die wir umarmen, berühren, schmecken und fühlen können“, beschreibt Maassen das Konzept von „Here And Now“ im Booklet des Albums. 
Mit „Spectral Symphony“ liegt eine neue Compilation des 2018 verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson vor. Neben Auszügen aus den Soundtracks und Alben „The Miners‘ Hymns“, „The Last Men“, „Arrival“ und „Varmints“ gibt es auch das orchestrale Stück „A Prayer to the Dynamo“ zu hören, das von Jóhannssons Faszination für Technologie, den Schriften Henry Adams‘ und den Field Recordings am Kraftwerk in Elliðaár inspiriert worden ist. 

Playlist: 

1. James Newton Howard - The Village: Morning (Night After Night) - 04:39
2. Charlie Clouser - Meet Gabriela (Saw X) - 03:28
3. Hans Zimmer - Heaven (The Creator) - 06:58
4. Volker Bertelmann - He Saved Me (Jules) - 03:05
5. Paul Saunderson - A Changed Planet (Earth) - 03:01 
6. Paul Saunderson - Take Off (Love at First Sight) - 02:53 
7. Ryan Shore - Night of the Mausoleum Poster (Zombie Town) - 02:07 
8. Eric Neveux - Cerveau Cramé (Infiltré(e)) - 04:46 
9. Andrea Farri - Dans le Désert des Âmes (Io Capitano) - 03:04 
10. Gustavo Santaolalla & Juan Luqui - Liebes Kind (Liebes Kind) - 04:02 
11. Joseph Trapanese - I'm Sorry (No One Will Save You) - 02:48 
12. Diego Navarro - Créditos Finales (El cuco) - 05:17 
13. Paula Olaz - Monasterio de Estella (Verano en rojo) - 03:43 
14. Guillaume Roussel - A Horrible Loss (Expend4bles) - 02:28 
15. Esther Abrami - Rachel Portman: The Little Prince Orchestral Suite (Cinéma) - 04:37 
16. Anna Lapwood - James Newton Howard: Flying from "Peter Pan" (Luna) - 02:37 
17. Siddhartha Khosla - Cake (Only Murders in the Building - Season 3) - 03:27 
18. Siddhartha Khosla - Gandhi and the Salt March (The Father and the Assassin) - 07:04 
19. Hildur Guðnadóttir - Money in the Mattress (A Haunting in Venice) - 04:20 
20. George Kallis - Beautiful Memories (After Everything) - 03:04 
21. Marcelo Zarvos - The Person I Ended Up Being (Cassandro) - 03:24 
22. Nikhil Koparkar - The Flower of Battle (The Flower of Battle) - 02:12 
23. Jeff Beal & Robert Glasper - Kareem's Moment of Truth (The Winning Time Sessions - Season 2) - 01:35 
24. Dirk Maassen - Spaces (Here And Now) - 04:04 
25. Geoff Zanelli - Bring Down Goliath (The Hill) - 03:13 
26. David Arnold - The End? (Good Omens 2) - 02:27 
27. Hanan Townshend - The Resurrection (His Name Is Ray) - 03:46 
28. Philippe Rombi - Jalousie (Visions) - 03:03 
29. Brian Eno - Beauty and Danger (Top Boy) - 03:15 
30. Carter Burwell - Overturning Roe (The Morning Show - Season 3) - 02:10 
31. Jóhann Jóhannsson - A Prayer to the Dynamo (Spectral Symphony) - 08:31

Dienstag, 16. November 2021

Playlist #332 vom 21.11.2021 - R.I.P. DEAN STOCKWELL (1936-2021)

Dean Stockwell zählte sicher nicht zu den großen Schauspielern in Hollywood, doch sein markantes Gesicht machte ihn bereits Mitte der 1940er Jahre zu einem Kinderstar, bevor er bis 2015 in mehr als 200 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen war – u.a. in David Lynchs „Blue Velvet“ und „Dune – Der Wüstenplanet“, Robert Altmans „The Player“, Wim Wenders‘ „Paris, Texas“, William Friedkins „Leben und Sterben in L.A.“ und Francis Ford Coppolas „Der Regenmacher“. Dem deutschen Fernsehpublikum war Stockwell vor allem durch die Science-Fiction-Serie „Zurück in die Vergangenheit“ seit Anfang der 1990er Jahre ein Begriff. Nun starb der charismatische Darsteller im Alter von 85 Jahren in Ranchos de Taos, New Mexico eines natürlichen Todes. 
Robert Dean Stockwell wurde am 5. März 1936 in Los Angeles als Sohn des Schauspieler-Ehepaares Harry Stockwell und Elizabeth Veronica Stockwell geboren und war schon im Alter von sieben Jahren am Broadway, um schon als Kind eine Karriere als Schauspieler zu starten. Bereits 1945 war Stockwell in seiner ersten Hauptrolle im Hollywood-Musical „Urlaub in Hollywood“ neben Frank Sinatra und Gene Kelly zu sehen, zwei Jahre später als Filmsohn von Gregory Peck im Oscar-prämierten Drama „Tabu der Gerechten“, was ihm einen Golden Globe Award in der Kategorie Bester Jungschauspieler bescherte. Mit weiteren bedeutenden Rollen in der Krimikomödie „Das Lied vom dünnen Mann“ (1947), „Der Junge mit den grünen Haaren“ (1948) und der Rudyard-Kipling-Verfilmung von „Kim – Geheimdienst in Indien“ (1950) an der Seite von Errol Flynn avancierte Stockwell zu einem der erfolgreichsten Kinderschauspielern in Hollywood. 
1957 kehrte Stockwell als junger Erwachsener auf die Broadway-Bühne zurück, wo er in „Compulsion“ mit Roddy McDowall zu sehen war, dem er lebenslang als Freund verbunden blieb. Zwei Jahre später verkörperte Stockwell die Rolle des jugendlichen Mörders Judd Steiner in Richard Fleischers „Der Zwang zum Bösen“ auch auf der Leinwand, diesmal mit Orson Welles als sein Partner. Auf seine dazugehörige Auszeichnung in Cannes mit dem Darstellerpreis folgte drei Jahre später schon die nächste bei den Cannes-Filmfestspielen. Ebenso wie seine Kollegen aus Sidney Lumets Verfilmung von Eugene O’Neills „Long Day’s Journey Into Night“ (1962) - Ralph Richardson, Jason Robards und Katharine Hepburn – wurde er erneut für seine bemerkenswerte Darstellung prämiert. Danach wurde es etwas ruhiger um ihn. Stockwell war zwar in einigen Episoden von Fernsehserien wie „Dr. Kildare“, „Bonanza“, „Columbo“, „Die Straßen von San Francisco“, „FBI“, „Kobra, übernehmen Sie“, „Wo alle Wege enden“, „Police Story – Immer im Einsatz“, „Ein Sheriff in New York“, „Hart aber herzlich“ und „Das A-Team“ zu sehen, lebte dann aber einige Jahre als Hippie, freundete sich mit Neil Young und Dennis Hopper an und erwarb eine Lizenz als Immobilienmakler. 
Ein Anruf von Harry Dean Stanton bescherte Stockwell schließlich ein sehenswertes Comeback. In Wim Wenders‘ Road Movie „Paris, Texas“ (1984) spielte er den besorgten Bruder des von Harry Dean Stanton gespielten Travis Henderson. Darauf folgten etliche weitere prominente Nebenrollen in Blockbustern wie David Lynchs „Der Wüstenplanet“ (1984) und „Blue Velvet“ (1986), der Actionkomödie „Beverly Hills Cop II“ (1987) und Jonathan Demmes Krimi-Komödie „Die Mafiosi-Braut“ (1988), was ihm seine erste und einzige Oscar-Nominierung einbrachte. 
Stockwell spielte unter Francis Ford Coppola in „Tucker – Ein Mann und sein Traum“ (1988) und einen Richter in der John-Grisham-Verfilmung „Der Regenmacher“ (1997). 
Zwar spielte er zudem in Robert Altmans „The Player“ (1992), Wolfgang Petersens „Air Force One“ (1997) und Jonathan Demmes „Der Manchurian Kandidat“ (2004), doch dazwischen waren es eher Auftritte in Fernsehfilmen und Serien wie „Chicago Hope“, „Nowhere Man – Ohne Identität!“, „Der Polizeichef – Eis im Blut“, „Die Liebe muss verrückt sein“, „Zwei in der Tinte“ und „Ein Vater zum Küssen“, in denen Stockwell auftrat. 
In diesem Zusammenhang ist letztlich sein Erfolg in der Science-Fiction-Serie „Zurück in die Vergangenheit“ zu erwähnen, in der er mit Al den holografischen Sidekick von Scott Bakulas Hauptfigur verkörperte und dafür 1990 mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt er gleich vier Nominierungen für den Primetime Emmy. Weitere Serien-Engagements schlossen sich in den 2000er Jahren mit „J.A.G. – Im Auftrag der Ehre“ und „Battlestar Galactica“ an. 2015 stand Stockwell für den Kinofilm „Entertainment“ ein letztes Mal vor der Kamera. 
Zuvor erhielt er 1992 einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Filmographie: 

1945: Die Entscheidung (The Valley of Decision) 
1945: Urlaub in Hollywood (Anchors Aweigh) 
1946: Das Vermächtnis (The Green Years) 
1946: Home, Sweet Homicide 
1947: The Romance of Rosy Ridge 
1947: Tabu der Gerechten (Gentleman’s Agreement) 
1947: Das Lied vom dünnen Mann (Song Of The Thin Man) 
1947: The Mighty McGurk 
1947: The Arnelo Affair 
1947: The Romance of Rosy Ridge 
1948: Deep Waters 
1948: Der Junge mit den grünen Haaren (The Boy with Green Hair) 
1949: Der geheime Garten (The Secret Garden) 
1949: Seemannslos (Down to the Sea in Ships) 
1950: Kim – Geheimdienst in Indien (Rudyard Kipling’s Kim) 
1950: Stars in My Crown 
1950: Wilde Jahre in Lawrenceville (The Happy Years) 
1951: Der große Zug nach Santa Fé (Cattle Drive) 
1956: Front Row Center (Fernsehserie, eine Folge)
1956: Matinee Theatre (Fernsehserie, vier Folge) 
1957: Schieß oder stirb! (Gun for a Cowan) 
1957: Climax! (Fernsehserie, eine Folge) 
1957: Men of Annapolis (Fernsehserie, eine Folge) 
1957-1961: Wagon Train (Fernsehserie, vier Folgen) 
1958: Cimarron City (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Playhouse 90 (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Johnny Staccato (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Buick-Electra Playhouse (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Der Zwang zum Bösen (Compulsion) 
1960: Checkmate (Fernsehserie, eine Folge) 
1960: Söhne und Liebhaber (Sons and Lovers) 
1961: Outlaws (Fernsehserie, eine Folge) 
1961: The Joke an the Valley (Fernsehfilm) 
1961: Bus Stop (Fernsehserie, eine Folge) 
1961: Unglaubliche Geschichten (The Twilight Zone, Fernsehserie, eine Folge) 
1961/1962: Alfred Hitchcock präsentiert (Fernsehserie, zwei Episoden) 
1962: Long Day’s Journey into Night 
1963: Preston & Preston (Fernsehserie, eine Folge) 
1964: The Eleventh Hour (Fernsehserie, eine Folge) 
1964: Stunde der Entscheidung (Kraft Suspense Theatre, Fernsehserie, eine Folge) 
1964: Amos Burke (Fernsehserie, eine Folge) 
1965: Irrwege der Leidenschaft (Rapture) 
1965: Dr. Kildare (Fernsehserie, sechs Episoden) 
1968: The Danny Thomas Hour (Fernsehserie, eine Folge) 
1968: Psych-Out 
1969: Bonanza (Fernsehserie, eine Episode) 
1970: Voodoo Child 
1971: The Last Movie 
1971: Mannix (Fernsehserie, eine Folge) 
1971: Paper Man (Fernsehfilm) 
1971: The Failing of Raymond (Fernsehfilm) 
1972: Columbo: Wenn der Eismann kommt (The Most Crucial Game; Fernsehfilm) 
1973: Der Werwolf von Washington (The Werewolf of Washington) 
1973/1975: Die Straßen von San Francisco (Fernsehserie, zwei Episoden) 
1974: The Pacific Connection 
1975: Columbo: Traumschiff des Todes (Troubled Waters; Fernsehfilm) 
1976: Won Ton Ton – der Hund, der Hollywood rettete (Won Ton Ton: The Dog Who Saved Hollywood) 
1976: Tracks 
1982: Alsino und der Condor (Alsino y el cóndor) 
1982: Flammen am Horizont (Wrong Is Right) 
1982: Hart aber herzlich (Fernsehserie, Folge: Eine mörderische Romanze) 
1983: Das A-Team (Fernsehserie, Folge: Wölfe in Uniform) 
1984: Paris, Texas 
1984: Der Wüstenplanet (Dune) 
1985: Leben und Sterben in L.A. (To Live and Die in L.A.) 
1985: Zeit der Vergeltung (The Legend of Billie Jean) 
1986: Blue Velvet 
1987: Der steinerne Garten (Gardens of Stone) 
1987: Der beste Spieler weit und breit: Sein größter Sieg (Kenny Rogers as The Gambler, Part III: The Legend Continues) 
1987: Beverly Hills Cop II 
1987: Banzai Runner 
1988: Die Mafiosi-Braut (Married to the Mob) 
1988: Tucker (Tucker: The Man and His Dream) 
1988: Wächter der Zukunft (The Time Guardian) 
1988: Mord ist ihr Hobby (Fernsehserie, eine Folge) 
1989: Eine teuflische Karriere (Limit Up) 
1989–1993: Zurück in die Vergangenheit (Quantum Leap, Fernsehserie, 97 Folgen) 
1990: Sandino 
1990: Catchfire 
1990: Flucht durch die Wüste (One Away) 
1991: General Custers letzte Schlacht (Son of the Morning Star) 
1992: The Player 
1994: Chasers – Zu sexy für den Knast (Chasers) 
1995: Stephen Kings Langoliers – Verschollen im Zeitloch (The Langoliers) 
1995: Nowhere Man – Ohne Identität! (Nowhere Man, Fernsehserie, Episode 9) 
1996: Mr. Wrong – Der Traummann wird zum Alptraum (Mr. Wrong) 
1996: Camp der Abenteuer (The Last Resort) 
1996: Naked Souls 
1996: Unabomber: The True Story (Fernsehfilm) 
1997: Ein Vater zum Küssen (The Tony Danza Show; Fernsehserie, 14 Folgen) 
1997: Air Force One 
1997: Midnight Blue 
1997: McHale’s Navy 
1997: L.A. Psycho 
1997: Anleitung zum Mord (Close to Danger, Fernsehfilm) 
1997: Zwei in der Tinte (Ink, Fernsehserie, eine Folge) 
1997: Der Regenmacher (The Rainmaker) 
1998: The Shadow Men 
1998: Sindbad – Die Schlacht der schwarzen Ritter (Sinbad: The Battle of the Dark Knights) 
1998: It’s True! (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: Lost Memory (Water Damage) 
1999: Cold Feet (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: The Drew Carey Show (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: The Venice Project 
1999: Lost Memory – Water Damage 
1999: What Katy Did (Fernsehfilm) 
1999: Kraftprobe in den Bergen (Rites of Passage) 
1999: Der Todfeind (Restraining Order) 
2000: They Nest – Tödliche Brut (They Nest) 
2000: Batman of the Future – Der Joker kommt zurück (Video) 
2000: Gegen jeden Verdacht (In Pursuit) 
2000: The Flunky 
2001: The Quickie 
2001: CQ 
2001: Face to Face 
2001: Army Go Home! (Buffalo Soldiers) 
2002: Star Trek: Enterprise (Fernsehserie, eine Folge) 
2002: First Monday (Fernsehserie, drei Folgen) 
2002: Inferno 
2002: Stargate – Kommando SG-1 (Fernsehserie, eine Folge) 
2002–2004: J.A.G. – Im Auftrag der Ehre (JAG, Fernsehserie, elf Folgen) 
2005: American Black Beauty (Fernsehfilm) 
2004: Der Manchurian Kandidat (The Manchurian Candidate) 
2006–2009: Battlestar Galactica (Fernsehserie, 14 Folgen) 
2007: The Deal 
2008: The Nanny Express (Fernsehfilm) 
2008: The Dunwich Horror (Fernsehfilm) 
2009: Battlestar Galactica: The Plan 
2008: L.A. Crash (Crash, Fernsehserie, eine Folge) 
2013: Max Rose 
2013: C.O.G. 
2014: Enlisted (Fernsehserie, eine Folge) 
2014: Rusty Steal 
2014: Persecuted 
2014: Deep in the Darkness 
2014: Navy CIS: New Orleans (Fernsehserie, Folge Ein Sumpf aus Hass) 
2015: Entertainment 

Playlist: 

1. Angelo Badalamenti - Night Streets / Sandy and Jeffrey (Blue Velvet) - 03:37 
2. Elmer Bernstein - Staccato's Theme (Staccato) - 02:56 
3. John Williams - Theme from Checkmate (Checkmate) - 02:14 
4. Jerome Moross - Wagon Train (Wagon Train) - 03:08 
5. Jerry Goldsmith - Dr. Kildare (Dr. Kildare) - 02:06 
6. Jerry Goldsmith - Medical Story Suite (Police Story) - 07:12 
7. Patrick Williams - The Streets of San Francisco (The Streets of San Francisco) - 02:57 
8. Mike Post - Quantump Leap (Quantum Leap) - 03:02 
9. Ry Cooder - She's Leaving the Bank (Paris, Texas) - 06:03 
10. Craig Safan - Libby Worries (Son of the Morning Star) - 04:00 
11. Brian Eno - Prophecy Theme (Dune) - 04:21 
12. Harold Faltermeyer - Shoot Screens / Meet Dent and Cain (Beverly Hills Cop II) - 02:57 
13. Wang Chung - Every Big City (To Live And Die In L.A.) - 05:10 
14. Jerry Goldsmith - The Parachutes (Air Force One) - 05:24 
15. Elmer Bernstein - Donny (The Rainmaker) - 06:49 
16. Vladimir Horunzhy - Brian's Song (The Langoliers) - 06:21 
17. Mark Isham & Cindy O'Connor - The Other Woman (Crash) - 05:25 
18. Toto - Paul Meets Chani (Dune) - 03:05 
19. Rachel Portman - "I Am The Enemy, Major Marco" (The Manchurian Candidate) - 03:46 
20. Craig Safan - Last Goodbyes (Son of the Morning Star) - 03:52 
21. Bruce Broughton - Scuttlebutt's True (J.A.G.) - 04:30 
22. Bear McCreary - So Much Life (Battlestar Galactica - Season 4) - 05:01 
23. Joe Jackson - The Trial (Tucker) - 06:43 
24. Mark Isham & Cindy O'Connor - Interleaving (Crash) - 05:58 
25. Bear McCreary - Princes of the Universe (Battlestar Galactica: The Plan) - 03:58 
26. Wang Chung - City of the Angels (To Live And Die In L.A.) 09:17

Freitag, 1. Januar 2021

Playlist #309 vom 03.01.2021 - R.I.P. Harold Budd (1936-2020)

Harold Budd zählt zusammen mit Brian Eno zu den wichtigsten Künstlern des Ambient und hat während seiner langen Karriere seit den 1970er Jahren nicht nur mit Eno selbst, sondern auch mit einer Vielzahl anderer Künstler wie John Foxx, Robin Guthrie (Cocteau Twins), Andy Partridge (XTC), Bill Nelson, Daniel Lentz, Ruben Garcia, Clive Wright und Eraldo Bernocchi zusammengearbeitet. Am 8. Dezember 2020 ist der einflussreiche Ambient-Pianist im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion im kalifornischen Arcadia verstorben. 

Der am 24.05.1936 in Los Angeles geborene Budd wuchs in der Mojave-Wüste auf und begann, sich als Jugendlicher fürs Schlagzeug zu interessieren, wobei es ihm der Jazz und vor allem der Bebop besonders angetan hatte. Im Alter von 21 Jahren beschloss Budd, eine formale musikalische Ausbildung zu absolvieren, und zog nach Los Angeles, um Komposition zu studieren, was er für den Militärdienst unterbrechen musste. In der Army trommelte er zusammen mit dem Free-Jazz-Saxophonisten Albert Ayler in einer Band, ehe er 1966 sein Studium bei Ingolf Dahl an der University of Southern California abschloss. Nachdem er während des Studiums mit neuen Musikrichtungen und Kompositionstechniken vertraut gemacht wurde, experimentierte der durch John Cage und Morton Feldman inspirierte Budd mit unbestimmter Improvisation. 
Infolgedessen gerieten seine Kompositionen bis 1970 hinein immer minimalistischer, waren durch leise dröhnende Basspfeifen oder lang ausgedehnte Gongtönen geprägt. Budd lehrte schließlich bis 1976 am California Institute of the Arts und schrieb 1972 für ein Universitätsfestival das für Harfe, E-Piano, Celesta, Percussions und Frauenchor bestimmte Stück „Madrigals of the Rose Angel“, das auch Brian Eno zu Ohren kam. Budd begann mit den Arbeiten für das Album „The Pavilion of Dreams“, auf dem das lange angehaltene Pedalspiel zum Ausdruck kam und auf dem Label EG Records erschien, auf dem zuvor bereits Platten von King Crimson, Emerson, Lake & Palmer, Roxy Music und Brian Eno veröffentlicht wurden. 
1980 veröffentlichten Brian Eno und Harold Budd mit „Ambient 2: The Plateaux of Mirrors“ eins der wichtigsten Ambient-Alben überhaupt. Es folgten die für Ausstellungen in Galerien produzierten Alben „The Serpent [In Quicksilver]“ (1981) und „Abandoned Cities“ (1984) sowie das mit Eno und Daniel Lanois entstandene Album „The Pearl“ (1984). Danach arbeitete Budd mit den Cocteau-Twins-Mitgliedern Elizabeth Fraser, Robin Guthrie und Simon Raymonde am Album „The Moon and The Melodies“ (1986), bevor mit „Lovely Thunder“ (1986), „The White Arcades“ (1988) und „By The Dawn’s Early Light“ (1991) drei Solo-Alben erschienen, wobei letzteres neben der instrumentalen Musik noch gesprochene Gedichte enthielt, ebenso wie das mit Zeitgeist 1994 aufgenommene Album „She Is A Phantom“
Mit den beiden Pianisten Ruben Garcia und Daniel Lentz erschien zwei Jahre zuvor das instrumentale Album „Music For 3 Pianos“. Viele weitere der nachfolgenden Alben hat Harold Budd ebenfalls mit anderen Musikern eingespielt, „Through The Hill“ (1994) mit XTC-Mastermind Andy Partridge, „Glyph“ (1995) mit Hector Zazou, „Translucence + Drift Music“ (2003) sowie „Nighthawks“ (2015) mit John Foxx
In den vergangenen Jahren war Budd vor allem mit Robin Guthrie sehr aktiv, dazu zählen der Soundtrack zu „Mysterious Skin“ (2005) und die Alben „Before The Day Breaks“, „After The Night Falls“ (beide 2007), „Bordeaux“ (2011) und der Soundtrack zu „White Bird In A Blizzard“ (2014). In dem Jahr seines Todes veröffentlichte Budd noch den Soundtrack zu „I Know This Much Is True“ und das wiederum mit Guthrie eingespielte Album „Another Flower“
Über seine eigene Musik befand Budd: „Sie soll etwas bedeuten, aber tatsächlich ist sie bedeutungslos. Ich denke nicht an Genres. Ich denke nicht an Labels, sie haben keine Bedeutung.“ 

Diskographie: 
1970 – „The Oak of the Golden Dreams / Coeur D’Orr“ 
1978 – „The Pavilion of Dreams“ 
1980 – „ Ambient 2: The Plateaux of Mirror (mit Brian Eno
1981 – „The Serpent (In Quicksilver)“ 
1984 – „The Pearl“ (mit Brian Eno und Daniel Lanois)
1984 – „Abandoned Cities“ 
1986 – „The Moon and the Melodies“ (mit Elizabeth Fraser, Robin Guthrie &Simon Raymonde
1986 – „Lovely Thunder“ 
1988 – „The White Arcades“ 
1989 – „Agua“ (Live) 
1991 – „By the Dawn’s Early Light“ (mit Bill Nelson, B. J. Cole & Susan Allen
1992 – „Music for Three Pianos“ (mit Ruben Garcia & Daniel Lentz
1994 – „She Is a Phantom“ (mit Zeitgeist
1994 – „Through the Hill“ (mit Andy Partridge
1995 - „Glyph“ (mit Hector Zazou)
1996 – „Luxa“ 
1996 – „Walk into My Voice: American Beat Poetry“ (mit Daniel Lentz & Jessica Karraker
2000 – „The Room“ 
2002 – „Three White Roses & A Budd“ (mit Bill Nelson & Fila Brazillia
2003 – „La Bella Vista“ 
2003 – „Translucence/Drift Music“ (mit John Foxx
2004 – „Avalon Sutra / As Long as I Can Hold My Breath“ 
2005 – „Mysterious Skin“ (Soundtrack, mit Robin Guthrie
2005 – „Music for ›Fragments from the Inside‹“ (mit Eraldo Bernocchi
2007 – „After the Night Falls“ (mit Robin Guthrie
2007 – „Before the Day Breaks (mit Robin Guthrie
2007 – „Perhaps“ 
2008 – „A Song for Lost Blossoms“ (mit Clive Wright
2009 – „ Candylion“ (mit Clive Wright
2010 – „Little Windows“ (mit Clive Wright
2011 – „Winter Garden“ (mit Robin Guthrie & Eraldo Bernocchi
2011 – „Bordeaux“ (mit Robin Guthrie
2011 – „In the Mist“ 
2012 – „Bandits of Stature“ 
2013 – „Wind in Lonely Fences 1970–2011“ (Compilation) 
2013 – „Buddbox“ (Compilation) 
2013 – „Jane 1–11“ 
2014 – „Jane 12–21“ 
2014 – „White Bird in a Blizzard“ (mit Robin Guthrie
2015 – „Nighthawks“ (mit John Foxx & Ruben Garcia
2020 – „Another Flower“ (mit Robin Guthrie
2020 – „I Know This Much Is True“ (Soundtrack) 
Playlist:
1. Brian Eno & Harold Budd - First Light (Ambient 2: The Plateau Of Mirrors) - 07:08 
2. Harold Budd - Juno (The Pavilion Of Dreams) - 08:27 
3. Harold Budd - The Serpent [In Quicksilver] (The Serpent [In Quicksilver]) - 03:58 
4. Harold Budd - The Algebra Of Darkness (The White Arcades) - 06:33 
5. Harold Budd - The Photo of Santiago McKinn (By The Dawn's Early Light) - 06:56 
6. Harold Budd, Ruben Garcia, Daniel Lentz - The Messenger (Music For Three Pianos) - 03:06 
7. Harold Budd & Andy Partridge - Ceramic Avenue (Through The Hill) - 05:19 
8. Harold Budd & Hector Zazou - Gorgon's Anxious Pansy (Glyph) - 05:41 
9. Harold Budd - A Sidelong Glance From My Round Nefertiti (Luxa) - 03:13 
10. Harold Budd - The Room Of Corners (The Room) - 05:06 
11. Harold Budd, Bill Nelson & Fila Brazillia - No Shade, No Shadow (Three White Roses & A Budd) - 10:26 
12. Harold Budd & John Foxx - Adult (Translucence) - 03:04 
13. Harold Budd - How Vacantly You Stare At Me (Avalon Sutra) - 04:01 
14. Harold Budd & Robin Guthrie - Goodbye To Wendy (Mysterious Skin) - 02:46 
15. Harold Budd & Robin Guthrie - Inside, A Golden Echo (After The Night Falls) - 03:25 
16. Harold Budd & Robin Guthrie - A Formless Path (Before The Day Breaks) - 04:23 
17. Harold Budd & Clive Wright - Ribbons Everywhere (Candylion) - 03:35 
18. Harold Budd & Clive Wright - Numismatic (Little Windows) - 03:38 
19. Harold Budd & Robin Guthrie - The Belles Of Saint Andrew (Bordeaux) - 03:43 
20. Harold Budd - Black Bart (In The Mist) - 03:11 
21. Harold Budd - Reini (Perhaps) - 02:55 
22. Harold Budd & Robin Guthrie - Without A Trace (White Bird In A Blizzard) - 03:01 
23. Harold Budd & Robin Guthrie - Beau, As In Beaumont (Another Flower) - 03:27 
24. Harold Budd - Color (Agua) - 07:14

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