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Dienstag, 1. Juli 2025

Playlist #427 vom 13.07.2025 - JAMIE LEE CURTIS Special

Dass Jamie Lee Curtis 2015 in der Serie „Scream Queens“ mitgewirkt hat, ist natürlich ihrem ikonischen Leinwanddebüt als Laurie Strode in John Carpenters Slasher-Klassiker „Halloween“ zu verdanken. Seitdem ist die Tochter der Hollywood-Stars Tony Curtis und Janet Leigh zum Glück nicht wie viele ihrer Kolleginnen auf das Horror-Genre festgelegt gewesen, auch wenn sie in vielen Sequels und Reboots der „Halloween“-Reihe zu sehen war. Stattdessen überzeugte sie in Komödien wie „Die Glücksritter“ und „Ein Fisch namens Wanda“ als auch Krimi- und Action-Komödien wie „True Lies“ und „Knives Out – Mord ist Familiensache“. In der heutigen Sendung gibt es neben der Musik von John Carpenter zu den „Halloween“-Filmen und „The Fog“ auch Jerry Goldsmith, Elmer Bernstein, Trevor Jones, Brad Fiedel, Cliff Eidelman und James Newton Howard zu hören.
Jamie Lee Curtis wurde am 22. November 1958 in Los Angeles als Tochter von Tony Curtis und Janet Leigh geboren, die sich allerdings 1962 scheiden ließen. Wie sie später bekanntgab, sei Tony Curtis nicht daran interessiert gewesen, die Vaterrolle auszufüllen.
Nach seinem Tod erfuhr sie, dass sie und ihre Geschwister in seinem Testament nicht berücksichtigt worden waren. Ihre Mutter heiratete den Börsenmakler Robert Brandt, der sie großzog. Curtis besuchte die Eliteschule Harvard-Westlake und die Beverly Hills High School in Los Angeles und machte 1976 ihren Abschluss an der Choate Rosemary Hall in Wallingford, Connecticut. 1976 kehrte sie nach Kalifornien zurück und studierte Jura an der Alma Mater ihrer Mutter – der University of the Pacific in Stockton, Kalifornien, brach das Studium jedoch nach einem Semester ab, um eine Schauspielkarriere zu verfolgen. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte sie in der Folge „Todessymphonie“ der Fernsehserie „Columbo“ als Kellnerin, bevor sie 1977 in 23 Folgen der Fernsehserie „Unternehmen Petticoat“ als Lt. Barbara Duran zu sehen war. 
Ihre erste Filmrolle hatte sie im ersten Teil der „Halloween“-Reihe von John Carpenter; dort spielte sie die Hauptrolle der Laurie Strode und wurde anschließend als Scream-Queen weltberühmt, denn auch in den frühen 1980er Jahren war sie immer wieder als verfolgte Heldin zu sehen, die schrille Schreckensschreie ausstößt, so in dem kanadischen Horrorfilm „Prom Night – Die Nacht des Schlächters“ und dem 1979 entstandenen „Monster im Nachtexpress“, dem Regiedebüt von Roger Spottiswoode.
1980 spielte sie in John Carpenters „The Fog“ abermals eine Hauptrolle, bevor sie ein Jahr später neben Stacy Keach in „Truck Driver“ von Regisseur Richard Franklin besetzt wurde. Für die Fortsetzung von „Halloween“ schrieben Debra Hill und John Carpenter zwar wiederum das Drehbuch, die Regie übernahm allerdings Rick Rosenthal.
Erst 1983 gelang es Curtis, sich vom Image der „Scream-Queen“ zu lösen und sich als Komödiantin und Charakterdarstellerin zu etablieren. In der Komödie „Die Glücksritter“ sah man sie als die Prostituierte Ophelia. Für ihre Nebenrolle erhielt sie den British Academy Film Award (BAFTA Award) als beste Nebendarstellerin. Bis Mitte der 1990er-Jahre war sie in zahlreichen Kinohits zu sehen, sie zählte zu den erfolgreichsten weiblichen Hollywoodstars dieser Zeit. In den 1980er-Jahren erhielt sie zeitweilig den Beinamen „The Body“.
1985 spielte sie an der Seite von John Travolta in dem Filmdrama „Perfect“ eine Aerobiclehrerin. Neben Ray Liotta (als Eugene Luciano) und Tom Hulce (als Dominick Luciano) sah man Curtis in dem Film „Dominick & Eugene“. 1988 war sie in der Komödie „Ein Fisch namens Wanda“ neben John Cleese und Kevin Kline in der titelgebenden Rolle der Juwelendiebin Wanda zu sehen, die den Männern den Kopf verdreht und sie trickreich für ihre Zwecke manipuliert. Der Film avancierte zu einem weltweiten Hit und zu einem Klassiker der Filmkomödie. Für ihre schauspielerische Leistung war Curtis bei den Globes und den BAFTA Awards jeweils als beste Hauptdarstellerin nominiert. 
Curtis wirkte in „My Girl“ und der Fortsetzung „My Girl 2“ ebenso mit wie in Kathryn Bigelows Thriller „Blue Steel“ (1990), dem 1991 erschienenen Film „Geboren in Queens“ und Steven Miners Drama „Forever Young“ (1992).
Als Rechtsanwaltsfachangestellte und Ehefrau des Agenten Harry Tasker (gespielt von Arnold Schwarzenegger) wirkte sie in James Camerons „True Lies – Wahre Lügen“ (1994) mit. Für diese Nebenrolle in der Actionkomödie erhielt sie eine Nominierung bei den Screen Actors Guild Awards und wurde mit einem Golden Globe, einem Saturn- und einem American Comedy Award ausgezeichnet.
Mit John Cleese und Kevin Kline stand sie 1996 ein weiteres Mal vor der Kamera, als Willa Weston in dem Film „Wilde Kreaturen“, der zahlreiche Anspielungen auf „Ein Fisch namens Wanda“ enthält, aber nicht an den Erfolg des Vorgängerfilms anknüpfen konnte. Zwanzig Jahre nach ihrem Durchbruch verkörperte sie ein weiteres Mal Laurie Strode in „Halloween H20“, die mittlerweile als Schuldirektorin und Mutter von John Strode (Josh Hartnett) unter neuem Namen in Kalifornien lebt. Im selben Jahr folgten die Filme „Virus – Schiff ohne Wiederkehr“ und „Homegrown“ von Stephen Gyllenhaal.
In der Krimikomödie „Der Fall Mona“ spielte sie neben Danny DeVito, Casey Affleck, Bette Midler und Neve Campbell. 2001 verkörperte Curtis Louisa Pendel, die Ehefrau des Schneiders Harold Pendel (Geoffrey Rush) und Mutter von Mark (Daniel Radcliffe), die sich mit dem britischen Spion Andrew Osnard (Pierce Brosnan) in John BoormansDer Schneider von Panama“ anfreunden.
2002 verkörperte sie erneut die Rolle der Laurie Strode in der „Halloween“-Fortsetzung „Halloween: Resurrection“, in der sie am Beginn von ihrem immer noch lebenden Bruder Michael Myers vom Dach eines Sanatoriums geworfen wird und dabei ums Leben kommt.
Mit Lindsay Lohan erhielt sie eine Hauptrolle als Tess Coleman in der Filmkomödie „Freaky Friday“ von Regisseur Mark Waters. Dafür war sie bei den Saturn Awards, den Golden Globe Awards und den Satellite Awards erneut als beste Hauptdarstellerin nominiert.
Es folgten die Komödien „Verrückte Weihnachten“ (2004), „The Kid & I“ (2005), „Beverly Hills Chihuahua“ (2008) und „Du schon wieder“ (2010), ehe sich Curtis vermehrt Fernsehproduktionen zuwandte. So war sie in „New Girl“ als Mutter von Zooey Deschanel und in den Serien „Navy CIS“ und „Scream Queens“ zu sehen.
Ab 2018 war sie in der nun von David Gordon Green inszenierten Neuverfilmung der „Halloween“-Reihe erneut in der Rolle der Laurie Strode zu sehen, auch in den Fortsetzungen „Halloween Kills“ (2021) und „Halloween Ends“ (2022). Ihr Auftritt als exzentrische Steuerfahnderin Deirdre Beaubeirdre in dem gefeierten Fantasy-Abenteuerfilm „Everything Everywhere All at Once“ (2022) brachte ihr im Jahr 2023 einen Oscar und eine Nominierung für den Golden Globe Award ein.
Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin ist Curtis seit 1993 auch als Autorin von Kinderbüchern erfolgreich. Sie und ihr Mann haben zwei Kinder adoptiert. Eines der Kinder hat sich 2020 als transgender geoutet und trägt nunmehr den Namen Ruby Guest. Nach dem Gewinn des Oscars 2023 gab Curtis bekannt, ihre Trophäe mit den im Englischen geschlechtsneutralen Pronomen „they/them“ zu bezeichnen. Sie verstehe dieses Zeichen als Unterstützung für Ruby.
Zuletzt war Jamie Lee Curtis in Eli Roths Dark-Action-Fantasy-Komödie „Borderlands“, in Gia Coppolas Drama „The Last Showgirl“ (2024) und in dem neuen Star-Trek-Film „Star Trek: Sektion 31“ sehen.
 

Filmografie:

1977: Quincy (Quincy, M. E., Fernsehserie, Folge 2x04: Willkommen im Paradies)
1977: Columbo: Todessymphonie (The Bye-Bye Sky High IQ Murder Case, Fernsehreihe)
1977: Unternehmen Petticoat (Operation Petticoat – Life in the Pink, Fernsehserie, 23 Folgen)
1978: Drei Engel für Charlie (Charlie’s Angels, Fernsehserie, Folge 3x06: Nur Verlierer müssen gewinnen)
1978: Halloween – Die Nacht des Grauens (Halloween)
1979: Buck Rogers (Fernsehserie, Episode 9 Ein tödliches Wagnis, Orig.: Unchained Woman)
1980: Monster im Nachtexpreß (Terror Train)
1980: Prom Night – Die Nacht des Schlächters (Prom Night)
1980: The Fog – Nebel des Grauens (John Carpenter’s The Fog)
1981: Truck Driver (Roadgames)
1981: Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (Halloween II)
1983: Die Glücksritter (Trading Places)
1983: Hörig (Love Letters)
1984: Speedway Trio (Grandview, U.S.A)
1985: Perfect
1987: Schweigende Stimmen (Amazing Grace and Chuck)
1987: A Man in Love (Un homme amoureux)
1988: Dominick & Eugene (Dominick and Eugene)
1988: Ein Fisch namens Wanda (A Fish Called Wanda)
1989–1992: Alles außer Liebe (Anything but Love, Fernsehserie, 56 Folgen)
1990: Blue Steel
1991: My Girl – Meine erste Liebe (My Girl)
1991: Geboren in Queens (Queens Logic)
1992: Forever Young
1993: My Girl 2 – Meine große Liebe (My Girl II)
1994: Tödliche Absichten (Mother’s Boys)
1994: True Lies – Wahre Lügen (True Lies)
1996: Hausarrest (House Arrest)
1996: Verlorene Träume (The Heidi Chronicles, Fernsehfilm)
1996: Wilde Kreaturen (Fierce Creatures)
1997: Nicholas – Ein Kinderherz lebt weiter (Nicholas’ Gift, Fernsehfilm)
1998: Homegrown
1998: Halloween H20 (Halloween H20: Twenty Years Later)
1999: Virus – Schiff ohne Wiederkehr (Virus)
2000: Der Fall Mona (Drowning Mona)
2000: Schweine nebenan (Pigs Next Door, Fernsehserie, Folge 1x01, Stimme)
2001: Der Schneider von Panama (The Tailor of Panama)
2001: Daddy and them – Durchgeknallt in Arkansas (Daddy and Them)
2002: Halloween: Resurrection
2003: Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag (Freaky Friday)
2004: Verrückte Weihnachten (Christmas with the Kranks)
2005: The Kid & I
2008: Beverly Hills Chihuahua
2010: Du schon wieder (You Again)
2012: Navy CIS (NCIS, Fernsehserie, 5 Folgen)
2012: 8 (8, the Play)
2012–2018: New Girl (Fernsehserie, 6 Folgen)
2014: Veronica Mars
2014: Only Human (Fernsehfilm)
2015: Spare Parts
2015–2016: Scream Queens (Fernsehserie, 23 Folgen)
2018: Halloween
2018: The Pages 
2019: Knives Out – Mord ist Familiensache (Knives Out)
2020: Archer (Fernsehserie, 2 Folgen)
2021: Halloween Kills
2022: Everything Everywhere All at Once
2022: Halloween Ends
2023: Geistervilla (Haunted Mansion)
2023: The Bear: King of the Kitchen (Fernsehserie, 6 Folgen)
2024: Borderlands
2024: The Last Showgirl
2024: The Sticky (Fernsehserie, 2 Folgen)
2025: Star Trek: Sektion 31

Playlist:

01. John Carpenter - End Credits (Halloween) - 03:33 
02. John Carpenter - Theme From The Fog (The Fog) - 05:07 
03. Trevor Jones - Nick Runs To Hospital (Dominick & Eugene) - 04:18 
04. Jerry Goldsmith - End Credits (Fierce Creatures) - 03:35 
05. Elmer Bernstein - Your Breakfast Sir / Good Morning / Dukes (Trading Places) - 03:42 
06. Cliff Eidelman - Orchestral Suite (My Girl 2) - 06:39 
07. James Newton Howard - Theme From My Girl (My Girl) - 03:35 
08. Jerry Goldsmith - Love Theme From Forever Young (Forever Young) - 04:06 
09. Elmer Bernstein - Home Town (Amazing Grace and Chuck) - 05:25 
10. Georges Delerue - Epilogue (Un homme amoureux) - 04:36 
11. John Du Prez - Love Theme (A Fish Called Wanda) - 03:18 
12. Rolfe Kent - Suite (Freaky Friday) - 03:51 
13. Joel McNeely - Another Ship (Virus) - 04:17 
14. Brad Fiedel - End Credits Theme (Blue Steel) - 03:35 
15. Brad Fiedel - Main Title / Harry Makes His Entrance (True Lies) - 02:41 
16. John Carpenter, Cody Carpenter & Daniel Davies - The Procession (Halloween Ends) - 03:03 
17. Steve Jablonsky - Lilith Remembers (Borderlands) - 03:22 
18. Kris Bowers - I'll Talk to Him (Haunted Mansion) - 02:51 
19. Shaun Davey - The Ambassador, the Chase and the Helicopters (The Tailor of Panama) - 07:16 
20. John Ottman - Main Title (Halloween: Twenty Years Later) - 03:18 
21. Jerry Goldsmith - Reunited (Forever Young) - 07:44 
22. Trevor Jones - Departure (Dominick & Eugene) - 04:00 
23. Elmer Bernstein - Chuck and Dad (Amazing Grace and Chuck) - 04:17 
24. Nathan Johnson - The Game's Afoot (Knives Out) - 03:59 
25. Jeff Russo - Philippa Returns (Star Trek: Section 31) - 03:16 
26. Son Lux - Evelyn Everywhere (Everything Everywhere All at Once) - 03:28 
27. John Du Prez - Suite (A Fish Called Wanda) - 15:10

Freitag, 1. November 2024

Playlist #409 vom 03.11.2024 - MAGGIE SMITH (1934-2024) Special

Als Minerva McGonagall in der populären Reihe von Harry-Potter-Verfilmungen wurde die britische Theater- und Filmschauspielerin Dame Maggie Smith einem weltweiten Kinopublikum vertraut, doch schon zuvor war die zweimalige Oscar-Gewinnerin in so unterschiedlichen Werken wie „Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“ (1969), „Zimmer mit Aussicht“ (1985), „Hook“ (1991) und „Sister Act“ (1992) sowie nachfolgend in der britischen Erfolgsserie „Downtown Abbey“ (2010-2015) in tragenden Rollen zu erleben. Die 1990 von Königin Elisabeth II. in den Ritterstand erhobene Maggie Smith verstarb am 27. September 2024 in London im Alter von 89 Jahren und war noch im vergangenen Jahr neben Laura Linney und Kathy Bates in dem Drama „The Miracle Club“ zu sehen. In der heutigen Sendung gibt es neben Musik aus den „Harry Potter“-Filmen von John Williams, Patrick Doyle und Alexandre Desplat natürlich auch die Soundtracks zu Filmen wie „Gosford Park“, „Zimmer mit Aussicht“, „Die Erbin vom Washington Square“, „Richard III“ und viele andere zu hören. 

Maggie Smith wurde 1934 in der englischen Grafschaft Essex nordöstlich von London als Tochter eines Pathologen und einer Sekretärin geboren und hatte sechs Jahre ältere Zwillingsbrüder, besuchte die Oxford High School für Mädchen und verließ die Schule mit 16 Jahren, um der Oxford Playhouse School beizutreten. Smith erwärmte sich für das Theater und hatte nach Auftritten in „Children In Uniform“ bei den Chegwell Players und in „The Pick-Up Girl“ am Playhouse 1952 ihr professionelles Bühnendebüt als Viola in Shakespeares von der Oxford University Dramatic Society aufgeführten Komödie „Was ihr wollt“. 
Nach verschiedenen Theaterproduktionen, Varieté-Revuen feierte Smith sowohl auf den Bühnen in London als auch am Broadway große Erfolge, vor allem am renommierten Old Vic Theatre, wo sie in den Shakespeare-Stücken „Richard II.“, „Wie es euch gefällt“ und in „Die lustigen Weiber von Windsor“ (1959/60) auftrat. Sie wurde festes Ensemblemitglied von Laurence Oliviers neuer Royal National Theatre Company, mit der sie in aufwendigen Produktionen wie „Othello“ oder Henrik Ibsens „Baumeister Solness“ (beide 1964) zu sehen war. 
Zuvor begann auch ihre Filmkarriere Form anzunehmen. Nach einer Minirolle als Partygast in Eric Portmans „Child in the House“ (1956) erhielt sie für ihre Darstellung in dem Kriminaldrama „Gejagt“ (1958) bereits eine Nominierung für den British Film Academy Award als vielversprechendste Nachwuchsdarstellerin. Auch wenn Smith immer wieder auf die Bühne zurückkehrte und dort über Jahrzehnte große Erfolge feierte, war sie als Mitglied der National Theatre Company so bekannt, dass sie auch für größere Filmrollen engagiert wurde. 
Als verführerische Chantal verzauberte sie in Michael Trumans Krimikomödie „Diebe haben Vorfahrt“ (1962) nicht nur ihren Filmpartner Daniel Massey, sondern auch das vornehmlich männliche Publikum. Ein Jahr später war sie neben Elizabeth Taylor, Richard Burton und Margaret Rutherford in Anthony Asquiths Melodram „Hotel International“ (1963) als schüchterne, liebeshungrige Miss Mead zu sehen, die ihren Chef vor dem finanziellen Ruin bewahren möchte. Zu ihren weiteren Filmen in den 1960er und 1970er Jahren zählten Jack Claytons preisgekröntes Drama „Schlafzimmerstreit“ (1964), „Cassidy, der Rebell“ (1965), Laurence Oliviers „Othello“ (1965), die Komödie „Venedig sehen – und erben …“ (1967) und „Das Millionending“ (1968) sowie die beiden Agatha-Christie-Krimis „Tod auf dem Nil“ (1978) und „Das Böse unter der Sonne“ (1982). 
Für ihre Darstellung als Lehrerin an einer Edinburgher Mädchenschule in „Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“ (1969) erhielt die mittlerweile zweifache Mutter ihren ersten Oscar als beste Hauptdarstellerin. Eine weitere Nominierung erhielt Smith für ihr Porträt der extravaganten Tante Augusta in „Reisen mit meiner Tante“ (1972). 
Nachdem sich Maggie Smith von ihrem Mann scheiden gelassen und ihre Jugendliebe Beverley Cross geheiratet hatte, kehrte sie 1976 mit der Krimiparodie „Eine Leiche zum Dessert“ auf die Kinoleinwand zurück, bevor sie 1978 gemeinsam mit Michael Caine in dem Spielfilm „Das verrückte California-Hotel“ zu sehen war, wofür sie einen Oscar als beste Nebendarstellerin erhielt. 
In den 1980er Jahren spielte Smith in „Der Missionar“ (1982), „Magere Zeiten – Der Film mit dem Schwein“ (1984), James Ivorys „Zimmer mit Aussicht“ (1986) und „Die große Sehnsucht der Judith Hearne“ (1987). Anfang der 1990er-Jahre folgte Smith vermehrt Filmangeboten aus Hollywood. Sie spielte 1991 in Steven Spielbergs „Hook“ die gealterte Wendy Darling, die dem ahnungslosen Peter Pan seine Vergangenheit näherbringt. Außerdem verkörperte sie die Mutter Oberin in den Whoopi-Goldberg-Filmen „Sister Act“ (1992) und „Sister Act 2“ (1993) und übernahm 1996 neben Bette Midler, Goldie Hawn und Diane Keaton einen kleinen Part in der Tragikomödie „Der Club der Teufelinnen“ (1996) als Dame der feinen New Yorker Gesellschaft. 
Es folgten Ian McKellens „Richard III.“ (1995), Franco Zeffirellis „Tee mit Mussolini“ (2000), Robert Altmans „Gosford Park“ (2002). Dann folgte sie der persönlichen Bitte von „Harry Potter“-Autorin Joanne K. Rowling, eine Rolle in ihrer Buchverfilmung „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) zu übernehmen. Smith spielte auch in den nachfolgenden Filmen „Die Kammer des Schreckens“ (2002), „Der Gefangene von Askaban“ (2004), „Der Feuerkelch“ (2005), „Der Orden des Phönix“ (2007), „Der Halbblutprinz“ (2009) und „Die Heiligtümer des Todes“ (2011) die Professorin Minerva McGonagall, die Kinder in einer Schule für Hexerei und Zauberei unterrichtet. Zusammen mit Judi Dench war Smith in den Spielfilmen „Der Duft von Lavendel“ (2004) und „Best Exotic Marigold Hotel“ (2011) zu sehen. 
2011, 2012 und 2016 erhielt Smith für ihre Darstellung der verwitweten Countess of Grantham in Julian Fellowes’ britischer Fernsehserie „Downton Abbey“ drei weitere Emmys. In ihrer letzten Rolle war sie 2023 im Film „The Miracle Club“ zu sehen. 

Filmographie: 

1956: Child in the House 
1957: Sing for Your Supper (Fernsehfilm) 
1958: Gejagt (Nowhere to Go) 
1962: Diebe haben Vorfahrt (Go to Blazes) 
1963: Hotel International (The V.I.P.s) 
1964: Schlafzimmerstreit (The Pumpkin Eater) 
1965: Othello 
1965: Cassidy, der Rebell (Young Cassidy) 
1967: Venedig sehen – und erben … (The Honey Pot) 
1967: Much Ado About Nothing (Fernsehfilm) 
1968: Das Millionending (Hot Millions)  
1969: Die besten Jahre der Miss Jean Brodie (The Prime of Miss Jean Brodie) 
1969: Oh! What a Lovely War 
1972: Reisen mit meiner Tante (Travels with My Aunt) 
1973: Liebe und Schmerz und das ganze verdammte Zeug (Love and Pain and the Whole Damn Thing) 
1976: Eine Leiche zum Dessert (Murder by Death) 
1978: Tod auf dem Nil (Death on the Nile) 
1978: Das verrückte California-Hotel (California Suite) 
1981: Quartett (Quartet) 
1981: Kampf der Titanen (Clash of the Titans) 
1982: Das Böse unter der Sonne (Evil Under The Sun) 
1982: Der Missionar (The Missionary) 
1983: Ein Opa kommt selten allein (Better Late Than Never) 
1984: Magere Zeiten – Der Film mit dem Schwein (A Private Function) 
1984: Verheiratet mit einem Star (Játszani kell) 
1985: Zimmer mit Aussicht (A Room with a View) 
1987: Die große Sehnsucht der Judith Hearne (The Lonely Passion of Judith Hearne)  
1987: Talking Heads (Fernsehserie) 
1991: Hook 
1992: Sister Act – Eine himmlische Karriere (Sister Act) 
1993: Plötzlich im letzten Sommer (Suddenly, Last Summer) 
1993: Der geheime Garten (The Secret Garden) 
1993: Sister Act 2 – In göttlicher Mission (Sister Act 2) 
1995: Richard III. (Richard III) 
1996: Der Club der Teufelinnen (The First Wives Club) 
1997: Washington Square 
1998: Untermieter aus dem Jenseits (Curtain Call) 
1999: The Last September 
1999: Tee mit Mussolini (Tea with Mussolini) 
1999: All the King’s Men (Fernsehfilm) 
1999: David Copperfield (Mini-Serie) 
2001: Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter and the Philosopher’s Stone) 
2001: Gosford Park 
2002: Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern (Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood) 
2002: Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter and the Chamber of Secrets) 
2003: Mein Haus in Umbrien (My House in Umbria) 
2004: Harry Potter und der Gefangene von Askaban (Harry Potter and the Prisoner of Azkaban) 
2004: Der Duft von Lavendel (Ladies in Lavender) 
2005: Harry Potter und der Feuerkelch (Harry Potter and the Goblet of Fire) 
2005: Mord im Pfarrhaus (Keeping Mum) 
2007: Geliebte Jane (Becoming Jane) 
2007: Capturing Mary 
2007: Harry Potter und der Orden des Phönix (Harry Potter and the Order of the Phoenix) 
2009: Harry Potter und der Halbblutprinz (Harry Potter and the Half-Blood Prince) 
2009: Die Kamine von Green Knowe (From Time to Time) 
2010: Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer (Nanny McPhee and the Big Bang) 
2010–2015: Downtown Abbey (Fernsehserie) 
2011: Gnomeo und Julia (Gnomeo and Juliet, Sprechrolle) 
2011: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 (Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 2) 
2011: Best Exotic Marigold Hotel (The Best Exotic Marigold Hotel) 
2012: Quartett (Quartet) 
2014: My Old Lady 
2015: Best Exotic Marigold Hotel 2 (The Second Best Exotic Marigold Hotel) 
2015: The Lady in the Van 
2018: Tea with the Dames – Ein unvergesslicher Nachmittag (Nothing Like a Dame) (Dokumentarfilm) 
2019: Downton Abbey 
2021: Ein Junge namens Weihnachten (A Boy Called Christmas) 
2022: Downton Abbey II: Eine neue Ära (Downton Abbey: A New Era) 
2023: The Miracle Club 

Playlist:

01. Edmund Butt - Dublin 1967 (The Miracle Club) - 03:23 
02. Miklós Rózsa - Adorable Invitation (The V.I.P.'s) - 03:42 
03. Nino Rota - Duet [Main Love Theme] (Death On The Nile) - 03:07 
04. Marc Shaiman - Cynthia (The First Wives Club) - 02:14 
05. Adrian Johnston - Distant Lives (Becoming Jane) - 02:58 
06. John Williams - Farewell Neverland (Hook) - 10:20 
07. Patrick Doyle - Inspector Thompson (Gosford Park) - 03:09 
08. Laurence Rosenthal - Andromeda (Clash of the Titans) - 04:24 
09. Richard Robbins - End Titles (A Room With a View) - 03:42 
10. John Williams - Hedwig's Theme (Harry Potter and the Sorcerer's Stone) - 05:05 
11. Patrick Doyle - The Goblet of Fire (Harry Potter and the Goblet of Fire) - 03:23 
12. Alexandre Desplat - Lily's Theme (Harry Potter and the Deathly Hallows - Part II) - 02:29 
13. Zbigniew Preisner - The Last September Suite (The Last September) - 08:50 
14. Zbigniew Preisner - Main Title (The Secret Garden) - 03:33 
15. Thomas Newman - Udaipur (The Best Exotic Marigold Hotel) - 04:10 
16. Jan A.P. Kaczmarek - Romance Quartet (Washington Square) - 03:07 
17. Trevor Jones - Clarence's Dream (Richard III) - 03:03 
18. John Addison - Time Remembered (The Honey Pot) - 02:54 
19. Alesso Vlad & Stefano Arnaldi - Blackshirts at the Uffizi (Tea With Mussolini) - 04:01 
20. David Mansfield - The Reconciliation (Divine Secrets of the Ya-Ya Sisterhood) - 03:49 
21. James Newton Howard - Leaps of Faith (Nanny McPhee Returns) - 05:47 
22. Thomas Newman - Sagai (The Second Best Exotic Marigold Hotel) - 04:27 
23. Dickon Hinchliffe - Rosie Jones (Keeping Mom) - 04:13 
24. George Fenton - Curtain Down (The Lady in the Van) - 02:59 
25. Dario Marianelli - Elfhelm, the City of the Elves (A Boy Called Christmas) - 03:18 
26. John Lunn - Downtown Abbey - The Suite (Downtown Abbey: A New Era) - 07:06 
27. Georges Delerue - Judith Sees Maddern in Rooming House (The Lonely Passion of Judith Hearne) - 12:26

Dienstag, 8. Oktober 2024

Playlist #408 vom 20.10.2024 - JOHN GIELGUD (1904-2000) Special

Sir Arthur John Gielgud zählte nicht nur zu den ganz großen Mimen der britischen Theaterszene, dier im 20. Jahrhundert zusammen mit seinen Kollegen Ralph Richardson und Laurence Olivier dominierte, sondern trat zwischen „Becket“ (1964), der ihm die erste Oscar-Nominierung einbrachte, und „Elizabeth“ (1998) in über sechzig Filmen auf, gewann für seine Darstellung des spitzzüngigen Hobson in „Arthur“ (1981) den Oscar als bester Nebendarsteller und heimste im Verlauf seiner Karriere auch einen Golden Globe Award und zwei BAFTAs ein. Damit kam Gielgud die seltene Ehre zuteil, einen Oscar, einen Emmy, einen Grammy und einen Tony zu gewinnen. 

John Gielgud wurde am 14. April 1904 in South Kensington, London, als drittes von vier Kindern von Frank Henry Gielgud und dessen zweiter Frau Kate Terry-Gielgud geboren. Als Mitglied der Terry family, einer bedeutenden Theaterdynastie, war sein Weg in die Schauspielerei bereits vorgezeichnet. Seine Großmutter Kate Terry und mehr noch seine Großtante Ellen Terry waren prominente Bühnenschauspielerinnen des 19. Jahrhunderts. Erste Erfahrungen sammelte er ab 1922 bei der Schauspieltruppe von Phyllis Neilson-Terry, seiner Cousine. 
Nach seinem Abschluss an der Royal Academy of Dramatic Art in London arbeitete er in den folgenden Jahrzehnten am West End, am Old Vic Theatre und gelegentlich auch am Broadway in New York. Parallel dazu begann er eine Karriere als Regisseur und gründete seine eigene Truppe am Queen‘s Theatre in London. Er wurde von vielen als der beste Hamlet seiner Zeit angesehen und war auch für seine komödiantischen Rollen bekannt, beispielsweise die des John Worthing in „The Importance of Being Earnest“
In den 1950er Jahren befürchtete Gielgud, seine Karriere sei in Gefahr, als er wegen eines homosexuellen Vergehens und zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, aber seine Kollegen und das Publikum unterstützten ihn loyal. Als in den späten 1950er Jahren avantgardistische Stücke die traditionellen West-End-Produktionen zu verdrängen begannen, fand er keine neuen geeigneten Bühnenrollen und war im Theater mehrere Jahre lang vor allem für sein Shakespeare-Ein-Mann-Stück „The Ages of Man“ bekannt. 
Ab den späten 1960er Jahren fand er neue Stücke, die zu ihm passten, von Autoren wie Alan Bennett, David Storey und Harold Pinter. Gielgud gab sein Filmdebüt bereits 1924, stand in den nächsten Jahrzehnten trotz vieler Angebote aber nur sehr ausgewählt vor der Kamera. Einer seiner wenigen Filme war die Hauptrolle in Alfred Hitchcocks „Geheimagent“ von 1935. 
1953 war er der Cassius in Joseph L. Mankiewicz’ Verfilmung von Shakespeares „Julius Caesar.“ Nachdem er sich lange eher abfällig über die Filmschauspielerei geäußert hatte, stand er ab den 1950er-Jahren vermehrt vor der Kamera. Eine Oscar-Nominierung erhielt Gielgud 1964 für die Rolle König Ludwigs VII. in der Verfilmung des Theaterstücks „Becket“ von Jean Anouilh
Mitte der 1960er Jahre war Gielgud zudem in Tony Richardsons „Tod in Hollywood“ (1965) und Orson Welles‘ „Falstaff – Glocken um Mitternacht“ (1966) zu sehen. In der ersten Hälfte der 1970er Jahre drehte Gielgud sieben Filme und sechs Fernsehdramen. Er verkörperte einen alten Kardinal in Joseph Loseys „Galileo“ und den Diener Beddoes in Sidney Lumets „Mord im Orient-Express“ (1974). In einer BBC-Präsentation von James Elroy Fleckers „Hassan“ im Jahr 1971 spielte Gielgud den Kalifen neben Ralph Richardsons Hassan. Im Theater inszenierte Gielgud Cowards „Private Lives“ und Somerset Maughams „The Constant Wife“
Seine letzte Produktion als Regisseur verwirklichte Gielgud 1975 mit Pineros „The Gay Lord Quex“. Gielgud setzte seine langjährige Bühnenzusammenarbeit mit Richardson in Harold Pinters „No Man's Land“ (1975) fort, bei dem Hall am National Regie führte. Die Produktion war ein Erfolg bei Kritikern und an den Kinokassen und wurde über einen Zeitraum von drei Jahren am Old Vic, im West End, im Lyttelton Theatre im neuen National Theatre-Komplex, am Broadway und im Fernsehen gespielt. 
In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts arbeitete Gielgud mehr für Kino und Fernsehen als auf der Bühne. Zu seinen Filmarbeiten gehörten Gore Vidals „Caligula“ (1979) und Alain Resnais’ „Providence“ (1977). Gielgud hielt es für „den mit Abstand aufregendsten Film, den ich je gemacht habe“, und gewann einen Preis des New York Film Critics Circle für seine Darstellung eines sterbenden Autors, „der die Hälfte der Zeit betrunken ist … Flaschen herumwirft und eine Menge sehr grober Dialoge brüllt“. Zu seinen weiteren Filmrollen gehörten die des Head Masters von Eton in Jack Golds „Aces High“ (1976) und die des Tomlinson in Otto Premingers „Der menschliche Faktor“ (1979). 
Im Fernsehen spielte er unter anderem Lord Henry Wotton in „Das Bildnis des Dorian Gray“ (1976), John of Gaunt in „Richard II.“ (1978) und den Chor in „Romeo und Julia“ (1978). 
In den 1980er Jahren trat Gielgud in mehr als zwanzig Filmen auf, darunter als Vorsitzender des Royal London Hospital in David Lynchs „Der Elefantenmensch“ (1980), als Rektor des Trinity College in Cambridge in „Die Stunde des Siegers“ (1981), als Lord Irwin in Richard Attenboroughs „Gandhi“ (1982), „Die letzte Jagd“ (1984) und Fred Schepisis „Eine demanzipierte Frau“ (1985). 
Tony Palmers „Wagner“ (1983) war der einzige Film, in dem Gielgud, Richardson und Olivier gemeinsam in Szenen mitspielten. Gielgud hatte Cameo-Auftritte in Filmen von geringer Bedeutung, in denen er sich einen Namen machte, ohne seinem eigenen Ruf zu schaden. In einem Interview sagte er: „Sie bezahlen mich sehr gut für zwei oder drei Arbeitstage im Monat, also warum nicht? Es ist schön, in meinem Alter auf Kosten anderer Leute um die ganze Welt reisen zu können.“ 
Gielguds erfolgreichste Filmrolle des Jahrzehnts war Steve Gordons Komödie „Arthur“ (1981), in der Dudley Moore einen selbstgefälligen Playboy spielte. Gielgud spielte Hobson, Moores Butler. Er lehnte die Rolle zweimal ab, bevor er sie schließlich annahm, da er nach dem „Caligula“-Debakel wegen der starken Sprache des bissigen Hobson nervös war. Für seine Darstellung gewann er einen Oscar als bester Nebendarsteller und weitere Auszeichnungen. Er legte wenig Wert auf Auszeichnungen und vermied Preisverleihungen, wann immer er konnte: „Ich verabscheue wirklich den ganzen Quatsch über gegenseitige Gratulationen und die gehässigen Vergleiche, die sie hervorrufen.“ 
Für das Fernsehen spielte Gielgud in den 1980er Jahren neunzehn Rollen; darunter Edward Ryder in einer elfteiligen Adaption von Waughs „Wiedersehen mit Brideshead“ (1982). Gegen Ende des Jahrzehnts wurde Gielgud für seine Rolle als Aaron Jastrow, ein im Holocaust ermordeter jüdischer Professor, in der Miniserie „War and Remembrance“ für einen Primetime Emmy Award nominiert. Am Ende des Jahrzehnts spielte er den verwegenen Journalisten Haverford Downs in John Mortimers „Summer‘s Lease“, für den er nach der US-Ausstrahlung 1991 einen Emmy Award gewann. 
Gielguds letztes West-End-Stück war Hugh Whitemores „The Best of Friends“ (1988). 
1990 hatte Gielgud seinen letzten Filmauftritt in einer Hauptrolle: er spielte Prospero in „Prosperos Bücher“, Peter Greenaways Adaption von „Der Sturm“. Er arbeitete weiterhin für das Radio, wie er es während seiner gesamten Karriere getan hatte. Anlässlich seines neunzigsten Geburtstags spielte er zum letzten Mal Lear; für die BBC versammelte Kenneth Branagh eine Besetzung, zu der Judi Dench, Eileen Atkins und Emma Thompson als Lears Töchter gehörten, mit Schauspielern wie Bob Hoskins, Derek Jacobi und Simon Russell Beale in Nebenrollen. Er trat bis 1998 weiterhin im Fernsehen auf; seine letzte große Rolle in diesem Medium spielte er 1994 in einer BBC-Produktion von J. B. Priestleys selten wiederaufgeführtem „Sommertagestraum“. Anschließend hatte er weitere Cameo-Auftritte in Filmen wie Branaghs „Hamlet“ (als König Priamos, 1996), „Dragonheart“ (als Stimme von König Artus, 1996) und „Shine“. Seinen letzten Spielfilmauftritt hatte er als Papst Pius V. in Shekhar Kapurs „Elizabeth“ (1998). Im Jahr 2000 hatte er eine stumme Rolle neben Pinter in einem Film von Becketts Kurzstück „Catastrophe“ unter der Regie von David Mamet. Als Gielguds Partner, Martin Hensler, 1999 starb, erlitt Gielgud einen körperlichen und psychischen Verfall und starb am 21. Mai 2000 im Alter von 96 Jahren zu Hause. 

Filmographie: 

1924: Who is the Man? 
1929: The Clue of the New Pin 
1932: Insult 
1933: The Good Companions 
1936: Geheimagent (Secret Agent) 
1941: Der Premierminister (The Prime Minister) 
1941: An Airman’s Letter to His Mother (Kurzfilm) 
1948: Hamlet 
1953: Julius Caesar 
1954: Romeo und Julia 
1955: Richard III. 
1956: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in Eighty Days) 
1956: Nude with Violin (Fernsehfilm) 
1957: The Barretts of Wimpole Street 
1957: Die heilige Johanna (Saint Joan) 
1962: The Cherry Orchard (Fernsehfilm) 
1964: Becket 
1964: Hamlet (auch Regie) 
1965: Tod in Hollywood (The Loved One) 
1965: Falstaff – Glocken um Mitternacht (Campanadas a medianoche) 
1966: Alice in Wonderland (Fernsehfilm) 
1968: Angriff der leichten Brigade (The Charge of the Light Brigade) 
1968: In den Schuhen des Fischers (The Shoes of the Fisherman) 
1968: Der mysteriöse Mr. Sebastian (Sebastian) 
1968: Sein gefährlichster Auftrag (Assignment to Kill) 
1969: Oh! What a Lovely War 
1970: Julius Caesar 
1970: Hassan (Fernsehfilm) 
1972: Ein gewisser General Bonaparte (Eagle in a Cage) 
1972: Probe (Fernsehfilm) 
1973: Frankenstein, wie er wirklich war (Frankenstein: The True Story, Fernsehfilm) 
1973: Der verlorene Horizont (Lost Horizon) 
1974: Gold 
1974: QB VII (Miniserie) 
1974: Brillanten und Kakerlaken (11 Harrowhouse) 
1974: Mord im Orient-Express (Murder on the Orient Express) 
1975: Galileo 
1975: Edward VII (Miniserie) 
1976: Peter Pan (Fernsehfilm) 
1976: Schlacht in den Wolken (Aces High) 
1976: Das Bildnis des Dorian Gray (The Picture of Dorian Gray) 
1977: Providence 
1977: Die Abenteuer des Joseph Andrews (Joseph Andrews) 
1977: Ein Porträt des Künstlers als junger Mann (A Portrait of the Artist as a Young Man) 
1977: The Grand Inquisitor (Fernsehfilm) 
1978: King Richard the Second 
1978: No Man’s Land (Fernsehfilm) 
1978: Die Elenden (Les Miserables, Fernsehfilm) 
1979: Der menschliche Faktor (The Human Factor) 
1979: Mord an der Themse (Murder by Decree) 
1979: Caligula (Caligola) 
1980: Der Dirigent (Dyrygent) 
1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man) 
1980: Warum haben Sie nicht Evans gefragt? (Why Didn't They Ask Evans?, Fernsehfilm) 
1980: Die Formel (The Formula) 
1980: Omar Mukhtar – Löwe der Wüste (The Lion of the Desert) 
1981: Die Stunde des Siegers (Chariots of Fire) 
1981: Arthur – Kein Kind von Traurigkeit (Arthur) 
1981: Der Fluch der Sphinx (Sphinx) 
1981: Priest of Love 
1981: Wiedersehen mit Brideshead (Brideshead Revisited) (Fernseh-Miniserie) 
1981: Das Geheimnis der sieben Ziffernblätter (Seven Dials Mystery, Fernsehfilm) 
1982: Der Glöckner von Notre Dame (The Hunchback of Notre Dame, Fernsehfilm) 
1982: Gandhi 
1982: Inside the Third Reich (Fernsehfilm) 
1982: Marco Polo (Fernseh-Miniserie) 
1983: Im Wendekreis des Kreuzes (The Scarlet and the Black) 
1983: Wagner – Das Leben und Werk Richard Wagners (Wagner) 
1983: Die verruchte Lady (The Wicked Lady) 
1983: Einladung zur Hochzeit (Invitation to the Wedding) 
1984: Palast der Winde (The Far Pavilions, Miniserie) 
1984: Seelenlos – Ein Mann spielt Gott (Frankenstein) (Fernsehfilm) 
1984: Scandalous 
1984: Camille (Fernsehfilm) 
1984: The Master of Ballantrae (Fernsehfilm) 
1985: Eine demanzipierte Frau (Plenty) 
1985: Time After Time 
1985: Eine Ehe in Briefen (Leave All Fair) 
1985: Die letzte Jagd (The Shooting Party) 
1985: Romance on the Orient Express (Fernsehfilm) 
1986: Das Gespenst von Canterville (The Ghost of Canterville) 
1986: Kreuzfeuer der Agenten (The Whistle Blower) 
1987: Wale im August (The Whales of August) 
1987: Blaubart und seine Kinder (Barbablu, barbablu) 
1988: Feuersturm und Asche (War and Remembrance) (Fernseh-Miniserie) 
1988: Rendezvous mit einer Leiche (Appointment with Death) Pino Donaggio 
1988: Arthur 2 – On the Rocks 
1988: A Man for All Seasons (Fernsehfilm) 
1989: Das verflixte erste Mal (Getting It Right) 
1989: Summer’s Lease (Miniserie) 
1990: Liebesroulette (Strike It Rich) 
1991: The Best of Friends (Fernsehfilm) 
1991: Prosperos Bücher (Prospero’s Books) 
1991: Die Strauß-Dynastie (The Strauss Dynasty) 
1992: Wie ein Licht in dunkler Nacht (Shining Through) 
1992: Swan Song (Kurzfilm) 
1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One) 
1993: Inspektor Morse, Mordkommission Oxford (Inspector Morse) (Fernsehserie, 1 Folge) 
1995: Der 1. Ritter (First Knight) 
1995: Stick with Me, Kid (Fernsehserie, 14 Folgen) 
1995: Haunted – Haus der Geister (Haunted) 
1996: Hamlet 
1996: Shine – Der Weg ins Licht (Shine) 
1996: Dragonheart (Sprechrolle) 
1996: Portrait of a Lady 
1996: Gullivers Reisen (Gulliver’s Travels) (Fernsehfilm) 
1998: Das magische Schwert – Die Legende von Camelot (Quest for Camelot) 
1998: Merlin (Miniserie) 
1998: The Tichborne Claimant 
1998: Elizabeth 
2000: Catastrophe (Kurzfilm)

Playlist: 


01. Miklós Rózsa - Valse Crepusculaire (Providence) - 03:49 
02. Miklós Rózsa - Overture (Julius Caesar) - 03:04 
03. Michael J. Lewis - Main Title (11 Harrowhouse) - 03:50 
04. Laurence Rosenthal - The Journey Home (Strauss Dynasty) - 02:43 
05. Angelo F. Lavagnino - Corale Mystico (Falstaff) - 03:16 
06. Jerry Goldsmith - Carol's Apartment (Sebastian) - 03:01 
07. Alex North - Overture (The Shoes of the Fisherman) - 04:03 
08. Elmer Bernstein - The Lovers (Gold) - 04:20 
09. Bruno Nicolai - Isis' Pool (Caligula) - 04:12 
10. John Morris - The Elephant Man Theme (The Elephant Man) - 03:48 
11. Bill Conti - Please Stay (The Formula) - 03:27 
12. Michael J. Lewis - Pyramids & Sphinx at Giza (Sphinx) - 04:39 
13. Jerry Goldsmith - I Cannot See My Love (QB VII) - 03:51 
14. Vangelis - End Credits (Chariots of Fire) - 03:31 
15. Ennio Morricone - Monica (Marco Polo) - 06:07 
16. Burt Bacharach - Touch (Arthur) - 03:19 
17. Bruce Smeaton - Plenty (Plenty) - 03:59 
18. Michael Kamen - The Boathouse (Shining Through) - 05:08 
19. George Fenton & Ravi Shankar - Salt (Gandhi) - 03:56 
20. Hans Zimmer - Mother Africa [Reprise] (The Power of One) - 08:09 
21. Trevor Jones - The Flight From Lilliput (Gulliver's Travels) - 03:42 
22. Trevor Jones - In Search of teh Grail (Merlin) - 04:04 
23. Jerry Goldsmith - Never Surrender (First Knight) - 05:43 
24. Wojciech Kilar - Phantasms of Love (The Portrait of a Lady) - 03:54 
25. David Hirschfelder - With the Help of God, Shine (Shine) - 03:21 
26. Michael Nyman - Miranda (Prospero's Books) - 03:54 
27. Richard Rodney Bennett - The Orient Express (Murder on the Orient Express) - 11:20

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