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Sonntag, 9. November 2025

Playlist #436 vom 16.11.2025 - Neuheiten 2025 (6)

Die Wiederbelebung klassischer Gruselstoffe ist wieder in Mode gekommen. Nachdem Action-Virtuose Luc Besson („Léon – Der Profi“, „Lucy“) bereits Bram Stokers „Dracula“ neues Leben eingehaucht hat, liefert nun der für seine gotischen Fantasy-Horror-Stoffe bekannte Guillermo del Toro („Nightmare Alley“, „Crimson Peak“) seine Lesart in der 120 Millionen teuren Netflix-Produktion von Mary Shelleys „Frankenstein“. In dieser Sendung gibt es dazu nicht nur die Musik von Alexandre Desplat zu hören, sondern auch neue Soundtrack-Arbeiten von Volker Bertelmann, James Newton Howard, Jeff Beal, Marcelo Zarvos, Lorne Balfe, Hans Zimmer, Carter Burwell und vielen anderen.
Guillermo del Toro hat den klassischen Schwarzweiß-Film „Frankenstein“ (1932) von Universal mit Boris Karloff in der Hauptrolle der bemitleidenswerten Kreatur als wichtigsten Film seiner Kindheit bezeichnet, weshalb es wenig überrascht, dass er mit allen Mitteln, die einem visionären und erfolgreichen Filmemacher wie ihm zur Verfügung stehen, diesem Klassiker seinen eigenen Stempel aufdrückt.
Die Arktisexpedition rund um Captain Anderson (Lars Mikkelsen) ist in der lebensfeindlichen Natur des Nordpols im Packeis zum Stehen gekommen, als ihm ein schwerverletzter Mann in die Arme läuft, der sich als Dr. Victor Frankenstein (Oscar Isaac) vorstellt. Das menschenähnliche Monster (Jacob Elordi), das ihm dicht auf den Fersen ist, wütet durch Andersons Truppe, ehe es nach wuchtigen Gewehrsalven zum Rückzug gezwungen wird. Diese Atempause nutzt Frankenstein, um dem neugierigen Captain seine Geschichte zu erzählen.
Durch den Tod seiner Mutter (Mia Goth) bei der Geburt seines Bruders William (Felix Kammerer) gehörig aus der Bahn geworfen, hat Victor dem Tod den Kampf angesagt und seine Forschungen an der Universität darauf konzentriert, künstliches Leben zu erschaffen. Doch erst sein wohlhabender Gönner Harlander (Christoph Waltz) ermöglicht ihm die Umsetzung seiner gemeinhin als ketzerisch betrachteten Ideen… Alexandre Desplat, der bereits del Toros „Pinocchio“ und „Shape of Water“ vertont hat, schuf dazu einen gotisch angehauchten, dramatischen Score, der die Dilemma sowohl des Schöpfers als auch seiner Kreatur adäquat einfängt.
Zwei neue Soundtracks gibt es auch von Jeff Beal („House of Cards“, „Rom“, „Carnivàle“). Beal schuf mit „All Her Fault“ einem orchestralen Soundtrack, den er mit elektronischen Elementen und Klavierklängen angereichert hat, eine düstere und unheilvolle Atmosphäre für die spannungsgeladene Thriller-Serie, die auf dem Roman von Andrea Mara basiert.
Die Serie handelt von der Mutter Marissa Irvine, die ihren kleinen Sohn Milo von seinem ersten Spieltreffen abholen will und feststellt, dass sie die Frau, die ihr Tür öffnet, nicht kennt. Sie hat Milo nicht und noch nie von ihm gehört. Während sich der schlimmste Albtraum aller Eltern entfaltet, führen neue Fragen zu tiefen Geheimnissen und enthüllen Risse in der scheinbar perfekten Welt der Irvines, bis schließlich alles in Trümmern liegt.
„Ein mysteriöser Thriller, kombiniert mit intelligenten und vielschichtigen Charakterzeichnungen, bot mir eine Fülle an dramatischem Material“, erzählt Beal von seiner Arbeit an „All Her Fault“. Die Show handelt von Vertrauen, Geheimnissen, Lügen, Freundschaft und letztendlich von den emotionalen Belastungen des Elternseins. Ich habe viele Elemente meiner bisherigen Arbeit in die Filmmusik einfließen lassen, insbesondere Streichorchester, Elektronik, Soloklavier und Knabensopran, um Musik zu schaffen, die diese angespannte und persönliche Welt widerspiegelt. Obwohl die Musik oft intim wirkt, hat sie aufgrund ihrer emotionalen Wucht oft etwas Opernhaftes.“
Außerdem vertonte Beal mit „RFK: Legacy“ einen Dokumentarfilm von Oliver Stones Sohn Sean Stone.
Von den Wirren der 1960er Jahre bis heute zeichnet „RFK: Legacy“ das Leben zweier Generationen von Kennedy-Männern nach, die das Establishment für Wahrheit und Gerechtigkeit herausforderten, und zeigt, wie die Echos der Geschichte durch die Zeit nachhallen.
In der Serie „The Couple Next Door“ geht es um ein junges Paar, das in ein gehobenes Viertel zieht, um eine Familie zu gründen, doch schon bald verstricken sie sich in einem komplizierten Netz aus Begierde und Verrat mit ihren neuen Nachbarn.

„Für die zweite Staffel von ,The Couple Next Door‘ wollte ich die Klangwelt der ersten Staffel erweitern und ihr gleichzeitig einen neuen emotionalen Fokus geben. Die Serie spielt weiterhin in derselben Sackgasse, aber mit einer völlig neuen Besetzung – und Mia im Mittelpunkt. Für sie komponierte ich ein Wiegenlied, das zum neuen Hauptthema der Staffel wurde. In der ersten Staffel spielten Stimmen eine entscheidende Rolle – mal natürlich, mal stark bearbeitet – und diesen Ansatz wollte ich hier fortsetzen. Diesmal führte ich eine neue Stimmfarbe ein: den klassischen Sopran“, erklärt Hannes De Maeyer.Jolien De Gendt singt Mias Wiegenlied in mehreren Schlüsselmomenten. Ihre Stimme verleiht dem Ganzen eine intime und zugleich zeitlose Qualität, die einen Kontrast zu den düsteren, psychologischen Untertönen der Serie bildet. Um diesen Anker herum formte ich eine Klangwelt, die akustische und elektronische Elemente vereint: Zarte Klavierlinien, subtile Streicher und Orgelakkorde verschmelzen mit vielschichtigen Synthesizer-Texturen und Sounddesign. Mein Ziel war es immer, den Charakteren nahe zu bleiben und sowohl ihre Zärtlichkeit als auch die Spannung und das Unbehagen der Geschichte einzufangen.“ „Wenn die Partitur selbst eine unsichtbare Präsenz im Raum wäre.“
Der belgische Film „Baghdad Messi“ von Sahim Omar Kalifa erzählt von einem zehnjährigen Jungen, der im vom Krieg zerrissenen Irak trotz seiner schweren körperlichen Beeinträchtigung eine Begeisterung für Fußball entwickelt. 
„Die Musik von ,Bagdad Messi‘ ist eine Reise in die tiefsten Gefühle Hamoudis, dieses leidenschaftlichen Jungen, dessen Unschuld und Träume durch die Gewalt der Männer zerstört werden. Unser Ziel mit Regisseur Sahim Omar Kalifa war es, diesen Kontrast zwischen der Härte des Krieges und der Widerstandsfähigkeit der Kindheit einzufangen. Die musikalische Erzählung, geprägt von den Kontrasten zwischen der Sanftheit der Streicher, der Poesie von Duduk und Oud und dem rhythmischen Schlagwerk, nimmt uns mit auf eine Reise in Hamoudis emotionale Welt“, berichtet der belgische Komponist Frédéric Vercheval von der Arbeit an dem Soundtrack. „Die Partitur mit ihren vielfältigen, östlichen Einflüssen repräsentiert Landschaften, die Wüste, die Hitze, aber auch die Unschuld der Kindheit, Verlust, Trauer und Liebe. Manchmal erinnern Perkussion und düstere Klangfarben an die Realität eines endlosen Konflikts. Es ist Musik über Verlust, aber vor allem über die unerschütterliche Hoffnung, die im Herzen der Tragödie fortbesteht.“

Playlist: 

01. Alexandre Desplat - Family Life (Frankenstein) - 04:11 
02. Alexandre Desplat - Vie de famille (L'homme qui rétrécit) - 03:11 
03. Aaron Zigman - Hugo Finds Out + Typewriters (Truth & Treason) - 03:06 
04. Marcelo Zarvos - Hal Drives Off (The Diplomat - Season 3) - 04:06 
05. Jeff Beal - Questioning the Parents (All Her Fault) - 03:18 
06. Jeff Beal - Environmental Activism (RFK Legacy) - 04:38 
07. Hannes De Maeyer - The New You (The Couple Next Door - Season 2) - 04:00 
08. Frédéric Vercheval - Baghdad Messi (Baghdad Messi) - 06:02 
09. Volker Bertelmann - Reunion (Dead of Winter) - 03:52 
10. Volker Bertelmann - Apartment, Running & Ghost Day (Ballad of a Small Player) - 06:13 
11. Volker Bertelmann - No Longer Unimaginable (A House of Dynamite) - 06:15 
12. Ramin Djawadi - The Nominee (Death By Lightning) - 03:47 
13. Lorne Balfe & Joshua Pacey - I'm Here to Arrest You (The Hack) - 03:02 
14. Lorne Balfe & Peter Adams - Come to Terms [Variations on Behind the Wheel] (Hallow Road) - 06:57 
15. James Newton Howard - Reunited (The Lost Bus) - 04:52 
16. Joseph Trapanese & Jason Lazarus - Raison d'etre (The Ritual) - 04:22 
17. Bryce Dessner - Kate, Returned (Train Dreams) - 03:57 
18. Carter Burwell - A Life Worth Living (Good Fortune) - 04:44 
19. Hans Zimmer & James Everingham - Virdee (Virdee) - 02:31 
20. Stephen Edwards - Old Boat, New Boat (Joe Baby) - 03:16 
21. Hildur Guðnadóttir - Stolen Tale - The Band (Hedda) - 03:47 
22. Hans Zimmer - Margaret's Testament (Eden) - 02:53 
23. Joe Hisaishi - Sarah and David (A Big Bold Beautiful Journey) - 05:10 
24. Graham Reynolds - Tell Me About the Guys (Blue Moon) - 04:23 
25. Steven Price - Wake Up (Long Distance) - 03:30 
26. Brian Tyler - Nuremberg End Title (Nuremberg) - 13:44

Sonntag, 14. September 2025

Playlist #432 vom 21.09.2025 - Neuheiten 2025 (5)

Unter den neuen Soundtracks, die ich heute vorstellen darf, sind wie gewohnt etliche Kompositionen zu finden, die für Streaming-Serien-Highlights wie „Wednesday“, „The Gilded Age“, „Alien: Earth“, „Black Mirror“ und „The Hunting Wives“ entstanden sind, aber auch für Kinoproduktionen wie Guillermo del Toros Neuverfilmung des Grusel-Klassikers „Dracula“, Liam Neesons erfolgreiche Wandlung vom Action-Star zum Komödianten in „Die nackte Kanone“ oder für die BBC-Natur-Dokumentation „Parenthood“. Abgerundet wird die Sendung durch das Album „Cinema“ des Cellisten Hauser mit seinen Bearbeitungen meist populärer Filmmelodien von Max Steiner, John Barry, Ennio Morricone, Henry Mancini und Vangelis sowie Marcel Barsottis elektronischem Score zu seinem eigenen Science-Fiction-Film „Imperia“.
Nachdem Helen Mirren und Pierce Brosnan bereits in der grandiosen Mafia-Serie „Mobland“ vorzüglich miteinander harmoniert haben, sind sie nun erneut gemeinsam vor der Kamera zu sehen, diesmal in Chris Colombus‘ Mystery-Thriller-Komödie „The Thursday Murder Club“, zu der der versierte Altmeister Thomas Newman („Grüne Tomaten“, „The Green Mile“) einen äußerst vielfarbigen elektronischen Score mit spannenden akustischen Akzenten beigesteuert hat.
Atticus Ross‘ Frau Claudia Sarne, die bereits an etlichen Soundtracks ihres Mannes („The Book of Eli“, „Broken City“, „Triple 9“) beteiligt gewesen ist, etabliert sich mittlerweile als eigenständige Komponistin, vor allem für Fernsehserien wie „Outcast“, „Black Mirror“ und „Shining Girls“.
 Die True-Crime-Mini-Serie „The Yoghurt Shop Murders“ befasst sich mit dem tragischen Mord an vier Teenagerinnen in einem „I Can't Believe It's Yogurt“-Laden am 6. Dezember 1991 in Austin, Texas, und geht den Traumata, die das Verbrechen hinterließ, ebenso nach wie dem Labyrinth der Ermittlungen. Sarnes feinfühlige Piano-Komposition schafft das passende atmosphärische musikalische Umfeld dazu.
Chad Hartingtons Horror-Film „The Threesome“ kam zwar bereits 2021 in die Kinos, doch der hörenswerte Score von Keegan DeWitt wurde erst jetzt von MovieScore Media veröffentlicht. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, dessen Liebe ihn zu einem unerwarteten Dreier verleitet, um so seinen größten Traum wahrwerden zu lassen. Doch als die Fantasie endet, müssen alle drei mit ernüchternden Konsequenzen rechnen und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.
„Chad und ich trafen uns mit 17 Jahren. Wie so viele in diesem Alter verband uns unsere Liebe zu Liedern, Platten und Filmen. Wir hätten unterschiedlicher nicht sein können und sind es immer noch, aber damals keimte etwas auf, das uns heute oft ohne große Erklärungen zusammenarbeiten lässt. Er sagte mir einfach, dieser Film solle Epochen und Genres überschreiten und stattdessen ein authentisches Porträt von Menschen mit Fehlern sein, die ihr Bestes geben und oft mit komischen Ergebnissen scheitern. Sofort dachten wir an die romantischen Komödien und Dramen der 80er und 90er Jahre, voller unglaublicher Schauspieler, die nicht perfekt waren, oft das Falsche taten und uns ständig herausforderten, sie zu mögen. Charaktere, die uns allen sehr ähnlich waren“, erzählt DeWitt von der Arbeit an „The Threesome“. „Ich war inspiriert von den romantischen, mitreißenden Filmmusiken des Italiens der 1960er Jahre mit Monica Vitti. Sie waren voller Sex und Witz und hatten unverkennbare Melodien, die einem das Herz brachen. Als ich am Klavier saß, hatte die Partitur auf mich gewartet. Auf meinem einfachen Klavier entstanden mit ,The End‘, ,The Threesome‘ und ,A New Reality‘ diese schmerzenden Melodien, die von der Kindlichkeit junger Liebe, der Lust der 20er und dann dem bösen Erwachen und den Erkenntnissen des Erwachsenseins sprachen, die immer schneller kommen, als wir erwarten. Diese Intimität verband sich auch irgendwie mit dem rauen und treibenden Sound der Manchester New Wave in unseren Tanzszenen oder den sich auflösenden perkussiven Spiralen unserer Actionszenen.“
Samuel Van Grinsvens Horror-Drama „Went Up the Hill“ erzählt von Jacks Reise zur Beerdigung seiner entfremdeten Mutter ins entlegene Neuseeland, wo er ihre Witwe Jill trifft. Als der Geist seiner Mutter in die Körper der beiden zurückkehrt, führt das zu einem lebensbedrohlichen nächtlichen Dreiertanz.
„Die Musik für ‚Went Up the Hill‘ war für mich eine besondere Herausforderung, insbesondere die Balance zwischen Intimität und Überirdischem zu finden. Ich habe mich stark auf Ambient-Vocals und erweiterte Gesangstechniken konzentriert – Kehlkopfklopfen, Tonhöhendrift, ASMR-ähnliche Ticks und Klicks, Atemelemente und mehr“, erzählt Komponist Hanan Townshend. „Der Film thematisiert tiefe psychische Traumata, und die Musik wurde so gestaltet, dass sie das Innenleben der Figuren widerspiegelt und erforscht, während sie in Erinnerungen und Trauer versinken.“
Der Cellist Hauser blickte auf eine zehnjährige Karriere als eine Hälfte von den 2Cellos zurück, als er sich 2020 mit dem Solo-Album „Classic“ erfolgreich als Solo-Künstler etablierte. Brillierte er vor fünf Jahren mit eigenwilligen Bearbeitungen klassischer Melodien für Cello und Orchester, legt er nun mit „Cinema“ ein Album vor, das ganz unterschiedliche Filmkompositionen aus mehr als 80 Jahren zu neuem Leben erweckt. Dabei hat er mit London Symphony Orchester unter der Leitung von Robert Ziegler nicht nur klassische Filmmelodien wie „Tara’s Theme“ aus Max Steiners Soundtrack zu „Vom Winde verweht“ (1939), Nino Rotas Liebesthema aus „Romeo und Julia“ (1968), Andrew Lloyd Webbers „The Music of the Night“ aus „Das Phantom der Oper“ (1986) und John Barrys Musik zu „Somewhere in Time“ (1980), sondern auch Lalo Schifrins „Mission: Impossible“-Thema, Sam Smiths „Writing’s on the Wall“ aus dem Bond-Film „Spectre“ und Billie Eilishs „What Was I Made For“ aus „Barbie“ auf aufregende Weise interpretiert. Zu den weiteren Höhepunkten des Albums zählen Kompositionen von Yann Tiersen („Die fabelhafte Welt der Amelie“), Ennio Morricone („Der Profi“), Vangelis („1492 – Die Eroberung des Paradieses“) und Trevor Jones („Der letzte Mohikaner“).
„Dies ist ein sehr persönliches Album, weil es einige meiner Lieblingsmelodien enthält“, sagt Hauser. „Einige dieser Werke würde ich als ,versteckte Juwelen‘ bezeichnen, die vielen Menschen vielleicht noch unbekannt sind. Aber ich bin sicher, sobald die Fans sie auf ,Cinema‘ hören, werden auch sie ihre Favoriten darin finden.“
In einem früheren Leben komponierte Marcel Barsotti Soundtracks u.a. für Sönke Wortmanns „Die Päpstin“ und „Das Wunder von Bern“. Mittlerweile ist er unter die Regisseure gegangen und hat nach einigen Musikvideos 2024 erstmals Regie bei dem vollständig mit KI generierten dystopischen Science-Fiction-Drama „Transformation“ geführt, das bei etlichen internationalen Wettbewerben ausgezeichnet worden ist. In diesem Jahr legte Barsotti mit „Imperia“ den nächsten, ebenfalls komplett mit KI erstellten Science-Fiction-Film vor. Der 36-minütige Film erzählt die Geschichte der brillanten Wissenschaftlerin Lilly Rose, die bei der Entdeckung mysteriöser Würfel auf der Erde und dem spurlosen Verschwinden von Menschen entdeckt, dass eine uralte außerirdische Zivilisation die Menschheit für ein unheimliches Ritual benutzt. Doch je tiefer Lilly in das Geheimnis eindringt, desto klarer wird ihr, dass sie selbst der Schlüssel zu ihrer Rettung oder ihrem Untergang sein könnte…
Barsotti hat bei „Imperia“ nicht nur Drehbuch, Kamera, Produktion und Sounddesign verantwortet, sondern natürlich auch den Soundtrack komponiert, der am 05. Oktober veröffentlicht wird. Der elektronische Score ist ebenso rhythmisch pulsierend wie atmosphärisch dicht ausgefallen und vereint geschickt fesselnde Techno-, kratzige Industrial- und verführerische Dark-Ambient-Elemente miteinander.

Playlist:

01. Thomas Newman - Blood Roses (The Thursday Murder Club) - 02:52 
02. Claudia Sarne - Head Noise (The Yoghurt Shop Murders) - 04:00 
03. Keegan DeWitt - Read the Room (The Threesome) - 03:17 
04. Jeff Russo - Wendy's Transition (Alien: Earth) - 04:37 
05. Jeff Russo - Sorry (Untamed) - 04:21 
06. Chris Bacon - Tale of the Skull Tree (Wednesday - Season 2: Vol. 1) - 02:50 
07. Harry Gregson-Williams & Rupert Gregson-Williams - Her Tone (The Gilded Age - Season 3) - 03:17 
08. Daniel Pemberton - Cloning Machine (Black Mirror: USS Callister - Into Infintiy) - 03:07 
09. Ariel Marx - The Void (Black Mirror: Hotel Reverie) - 03:58 
10. Steven Price - No Sex in the Pond (Oh, Hi!) - 03:34 
11. Laura Karpman - Nina's Theme (Duster) - 03:20 
12. Hanan Townshend - Funeral and Wake (Went Up The Hill) - 02:59 
13. Hauser - Chi Mai (Cinema) - 04:22 
14. Atli Örvarsson - 幸存者 (Dongji Rescue) - 04:42 
15. Danny Elfman - A Very Sad Story (Dracula) - 03:23 
16. Carter Burwell - Destiny and Dreams (Honey Don't!) - 03:17 
17. Marcel Barsotti - The Story of Cryon (Imperia) - 02:17 
18. Hans Zimmer & James Everingham - A New Awakening (Chief of War - Season 1) - 03:24 
19. Frank Ilfman - Time (Ada: My Mother the Architect) - 03:29 
20. Dominic Lewis - Keep Calm & Carry On (Nobody 2) - 02:35 
21. David Wingo & Dabney Morris - The Hookup (Splitsville) - 02:54 
22. Fernando Velázquez - Cambio y dando (Las Muertas) - 03:48 
23. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - Road Hallucinations (The Chemistry of Death) - 03:06 
24. Lorne Balfe - My Name Is Frank Drebin Jr. (The Naked Gun) - 03:05 
25. Blanck Mass - Polly (She Rides Shotgun) - 03:05 
26. Jeff Danna - Sophie on Trail Camera (The Hunting Wives - Season 1) - 02:31 
27. Clinton Shorter - It's Not Fair (The Rainmaker - Season 1) - 03:09 
28. Ruth Barrett - In This Life (The Terminal List: Dark Wolf) - 03:07 
29. Pessi Levanto - In the Juvie (Kevlarsjäl) - 02:43 
30. Austin Wintory - Water Battles Fire (Sword of the Sea) - 04:05 
31. Bear McCreary - We Two Might Be One (Outlander: Blood of My Blood - Season 1) - 07:33 
32. Anne Dudley – Love Locks (Signs of Life) – 02:47 
33. Tom Howe - Elephants (Parenthood: Freshwater) - 08:08

Freitag, 1. August 2025

Playlist #429 vom 10.08.2025 - Neuheiten 2025 (4)

Es ist wieder Zeit für Superhelden. Während Regisseur James Gunn den DC-Hero „Superman“ wieder reaktiviert, schickt Matt Shakman die Marvel-Crew der „Fantastischen 4“ auf die große Leinwand. Beide Abenteuer wurden natürlich mit großem Orchester auch musikalisch vertont. Neben der Musik von Michael Giacchino und dem Gespann John Murphy/David Fleming zu diesen beiden Helden-Epen sorgt auch Alexandre Desplat mit seinem ersten Beitrag zum „Jurassic Park“-Franchise für bombastische Klänge, während Daniel Pemberton mit gleich drei neuen Veröffentlichungen einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Außerdem gibt es in dieser Sendung neue Musik von Harry Gregson-Williams, John Frizzell, The Newton Brothers, John Powell, Dan Romer, David Buckley, Gustavo Santaolalla und vielen mehr zu hören.
Das Marvel Comic Universe geht mit „The Fantastic Four: First Steps“ in die nächste Runde. „WandaVision“-Regisseur Matt Shakman präsentiert nach 1994, 2005 und 2015 den bereits vierten Anlauf für die Fantastic Four und verlegt die Handlung in die 1960er Jahre. Dort werden die Superheld:innen Reed Richards aka Mister Fantastic (Pedro Pascal), Sue Storm aka Invisible Woman (Vanessa Kirby), Johnny Storm aka Human Torch (Joseph Quinn) und Ben Grimm aka The Thing (Ebon Moss-Bachrach) auf ihre bisher größte Probe gestellt, als der mysteriöse Weltraumgott Galactus (Ralph Ineson) auf den Plan tritt, der es auf die Erde abgesehen hat. Partner in Crime von Galactus ist dabei Silver Surfer (Julia Garner), die ihm dabei helfen soll, dem Planeten und allem Leben darauf den Garaus zu machen. Darüber hinaus werden die Fantastic Four auch mit sich selbst und den Differenzen untereinander konfrontiert. Musikalisch hat Michael Giacchino („Up“, „Star Trek: Into Darkness“, „The Incredibles“) einen erfrischend vielfarbigen, melodisch packenden und wuchtigen Score mit einfühlsamen Elementen komponiert, der fraglos zu den besten Beiträgen zum MCU zählen darf.
Mit gleich drei neuen Arbeiten ist der Brite Daniel Pemberton zu hören. Für Celine Songs komödiantisches Drama „Was ist Liebe wert – Materialists“, in dem Dakota Johnson in der Rolle einer Beraterin für eine ebenso renommierte wie kostspielige Partnervermittlung in New York zu sehen ist, die von ihrer Firma mit einem vergleichsweise lächerlichen Gehalt abgespeist wird, stellt Pemberton seine Fähigkeit unter Beweis, feine Melodien mit zarten Piano- und Streicherklängen zu arrangieren, ebenso bei der Doku-Serie „The Mortician“, das die unethischen Praktiken eines Bestattungsunternehmen im Pasadena der 1980er Jahre thematisiert.
Regisseur Gareth Edwards hat bereits mit „Monster“, „Godzilla“ und „Rogue One: A Star Wars Story“ sein Talent für opulent inszenierte Stoffe demonstriert. Nach dem Flop von „Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter“ ist es nun an ihm, das von Steven Spielberg initiierte „Jurassic World“-Franchise mit neuem Leben zu versehen. In „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ leben auf Isla Nublar Dinosaurier und Menschen in einer fragilen Koexistenz. Während die drastischen ökologischen Veränderungen des Planeten die urzeitlichen Kreaturen zunehmend in isolierte äquatoriale Gebiete zurückdrängen, begibt sich ein Team aus Experten – darunter Zora Bennett (Scarlett Johansson), Duncan Kincaid (Mahershala Ali), Dr. Henry Loomis (Jonathan Bailey), Martin Krebs (Rupert Friend) und Reuben Delgado (Manuel Garcia-Rulfo) in geheimer Mission auf eine abgelegene Insel, um genetisches Material von den größten Dinosauriern zu Land, zu Wasser und in der Luft zur Entwicklung eines revolutionären Heilmittels zu gewinnen. Doch die Mission nimmt eine unerwartete Wendung, als sie auf eine gestrandete Familie treffen, deren Boot von Wassersauriern zerstört wurde. Gemeinsam finden sie sich auf einer verbotenen Insel wieder, die einst als geheime Jurassic-Park-Forschungseinrichtung diente. Hier lauern nicht nur einige der gefährlichsten Dinosaurier, sondern auch ein finsteres Geheimnis, das tief unter der Oberfläche der Insel verborgen liegt. Während sie ums Überleben kämpfen, decken sie eine Wahrheit auf, die die Geschichte der Dinosaurier und ihre Beziehung zur Menschheit für immer verändern könnte…
Der Oscar-prämierte Komponist Alexandre Desplat („Grand Budapest Hotel“, „Shape of Water“), sonst auf eher einfühlsame und skurrile Dramen und Komödien abonniert, beweist mit seinem großorchestralen, wuchtigen Score, dass er auch monströses Blockbuster-Kino musikalisch zu unterstützen versteht.
Gefühlvolle, meist auf Piano-Klängen basierende Kompositionen gibt es dagegen von Mychael Danna & Amritha Vaz zum im Himalaya angesiedelten Drama „Pyre“, von Craig Armstrong auf seinem Remix-Album „Nocturnes Remodelled“, von Grégoire Hetzel zu Agnès de Sacys Drama „La fille d'un grand amour“ und von Anne Nikitin zu Polly Steeles Verfilmung von Niall Williams‘ Bestseller „Four Letters of Love“ mit Helena Bonham Carter, Pierce Brosnan und Gabriel Byrne in den Hauptrollen zu hören.
Gruseliges bietet dagegen Timothy Williams mit seinem Score zum Horror-Schocker „Eye For An Eye“. Der Film erzählt die Geschichte eines schwarzen Mädchens, das den Tod seiner Eltern betrauert und von New York nach Florida zu ihrer Großmutter zieht und Zeugin eines grausamen Gewaltakts wird.
„Im Gespräch mit den großartigen Machern und dem Produktionsteam von Ley Line Entertainment und Regisseur Colin Tilley über ,Eye for an Eye‘ wurde klar, dass der Film – ein düsterer Albtraum mit dem Sandmann und einem verfluchten Baum – eine wirklich einzigartige Filmmusik brauchte – etwas, das die Leute noch nie zuvor gehört hatten. Ich hatte mich kürzlich mit dem fantastischen C-15-Synthesizer von Non Linear beschäftigt, einem Boutique-Synthesizer mit unkonventioneller Hardware-Steuerung – eine völlig neue Interpretation eines Synthesizers“, berichtet Timothy Williams von seiner Arbeit an dem Score. „Ich spielte dem Regisseur, den Machern und den Produzenten verschiedene Ideen vor, und sie waren sich einig, dass dieser ungewöhnliche Synthesizer diese großartigen dreidimensionalen, sich entwickelnden Klänge besaß, die eine einzigartige Welt der Qual heraufbeschworen. Außerdem hörte ich seltsame Vocals, die über dieser Synthesizer-/Percussion-Basis schwebten. Ich wandte mich an Rafe Pearlman und meine Tochter Jenny Williams, um diese ungewöhnliche Gesangslandschaft zu schaffen.“
Elektronisch wird es schließlich mit Hans Zimmers neuem Score zu Joseph Kosinskis Rennfahrer-Drama „F1“. Darin spielt Brad Pitt einen in den 1990er Jahren erfolgreichen Formel-1-Fahrer, der nach einem folgenschweren Unfall seine Karriere in der F1 beendete und fortan nur noch als Gelegenheitsrennfahrer seinen Lebensunterhalt zu verdienen bemüht ist. Sein damaliger Teamkollege Ruben Cervantes (Javier Bardem), der als Chef eines abgeschlagenen Teams nichts mehr zu verlieren hat, will er Hayes zurück in die Königsklasse holen und mit ihm zusammen mit dem Rookie Noah genannten Joshua Pearce (Damson Idris) einen Rettungsanker für den Rennstall formen lassen. 

Playlist: 

01. Michael Giacchino - Starship Birth (The Fantastic Four: First Steps) - 05:07 
02. Daniel Pemberton - Why Does Anybody Get Married (The Materialists) - 04:05 
03. Daniel Pemberton & Adem Ilhan - Lamb Funeral Home (The Mortician) - 04:24 
04. Alexandre Desplat - Gentle Boat Ride (Jurassic World Rebirth) - 04:05 
05. Alexandre Desplat - Palazzo Korda (The Phoenician Theme) - 04:13 
06. Will Bates - A Complicated History (The Better Sister) - 02:50 
07. Harry Gregson-Williams - Ground Beneath Our Feet (Underdogs) - 03:05 
08. John Frizzell - Harlan Meets Grady (The Waterfront) - 02:16 
09. Ruth Barrett & Steffen Thum - In Another Life (The Old Guard 2) - 02:41 
10. The Newton Brothers - Empty Cars (The Life of Chuck) - 08:48 
11. Jeff Russo - End Titles Suite (The Last Rodeo) - 05:20 
12. Gustavo Santaolalla - Parting Ways (The Last of Us - Season 2) - 05:32 
13. Michael Abels - Dancing With Memories (Sirens) - 03:08 
14. Mychael Danna & Amritha Vaz - I Came to Return Your Goat (Pyre) - 03:10 
15. Craig Armstrong - Nocturne 18 [Jack Armstrong Remodel] (Nocturnes Remodelled) - 04:49 
16. Grégoire Hetzel - La fille d'un grand amour (La fille d'un grand amour) - 02:30 
17. Anne Nikitin - My Fourth Letter (Four Letters of Love) - 03:02 
18. Timothy Williams - Yarn - Still Waters (Eye For An Eye) - 03:09 
19. Hans Zimmer - Red Flag (F1) - 04:03 
20. Dominic Lewis - Two Branches, One Tree (Karate Kid Legends) - 02:38 
21. Henry Jackman - The Waiting Game (Rainbow 6: Siege X) - 02:45 
22. John Powell - A Really Forbidden Friendship (How to Train Your Dragon) - 04:47 
23. Young Fathers - Remember (28 Years Later) - 05:29 
24. David Fleming - Your Choices, Your Actions (Superman) - 02:54 
25. Mikolai Stroinski - The Rearrival (Diplodocus) - 02:04 
26. Dan Romer - Nobody Gets Left Behind (Lilo & Stitch) - 02:30 
27. David Buckley - The Soul of Henrietta (Sandman - Season 2) - 03:59 
28. Daniel Pemberton - Butterfly Pursuit (Eddington) - 08:01 
29. Max Aruj & Alfie Godfrey - A Light We Cannot See (Mission: Impossible - The Final Reckoning) - 09:15

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