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Dienstag, 16. November 2021

Playlist #332 vom 21.11.2021 - R.I.P. DEAN STOCKWELL (1936-2021)

Dean Stockwell zählte sicher nicht zu den großen Schauspielern in Hollywood, doch sein markantes Gesicht machte ihn bereits Mitte der 1940er Jahre zu einem Kinderstar, bevor er bis 2015 in mehr als 200 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen war – u.a. in David Lynchs „Blue Velvet“ und „Dune – Der Wüstenplanet“, Robert Altmans „The Player“, Wim Wenders‘ „Paris, Texas“, William Friedkins „Leben und Sterben in L.A.“ und Francis Ford Coppolas „Der Regenmacher“. Dem deutschen Fernsehpublikum war Stockwell vor allem durch die Science-Fiction-Serie „Zurück in die Vergangenheit“ seit Anfang der 1990er Jahre ein Begriff. Nun starb der charismatische Darsteller im Alter von 85 Jahren in Ranchos de Taos, New Mexico eines natürlichen Todes. 
Robert Dean Stockwell wurde am 5. März 1936 in Los Angeles als Sohn des Schauspieler-Ehepaares Harry Stockwell und Elizabeth Veronica Stockwell geboren und war schon im Alter von sieben Jahren am Broadway, um schon als Kind eine Karriere als Schauspieler zu starten. Bereits 1945 war Stockwell in seiner ersten Hauptrolle im Hollywood-Musical „Urlaub in Hollywood“ neben Frank Sinatra und Gene Kelly zu sehen, zwei Jahre später als Filmsohn von Gregory Peck im Oscar-prämierten Drama „Tabu der Gerechten“, was ihm einen Golden Globe Award in der Kategorie Bester Jungschauspieler bescherte. Mit weiteren bedeutenden Rollen in der Krimikomödie „Das Lied vom dünnen Mann“ (1947), „Der Junge mit den grünen Haaren“ (1948) und der Rudyard-Kipling-Verfilmung von „Kim – Geheimdienst in Indien“ (1950) an der Seite von Errol Flynn avancierte Stockwell zu einem der erfolgreichsten Kinderschauspielern in Hollywood. 
1957 kehrte Stockwell als junger Erwachsener auf die Broadway-Bühne zurück, wo er in „Compulsion“ mit Roddy McDowall zu sehen war, dem er lebenslang als Freund verbunden blieb. Zwei Jahre später verkörperte Stockwell die Rolle des jugendlichen Mörders Judd Steiner in Richard Fleischers „Der Zwang zum Bösen“ auch auf der Leinwand, diesmal mit Orson Welles als sein Partner. Auf seine dazugehörige Auszeichnung in Cannes mit dem Darstellerpreis folgte drei Jahre später schon die nächste bei den Cannes-Filmfestspielen. Ebenso wie seine Kollegen aus Sidney Lumets Verfilmung von Eugene O’Neills „Long Day’s Journey Into Night“ (1962) - Ralph Richardson, Jason Robards und Katharine Hepburn – wurde er erneut für seine bemerkenswerte Darstellung prämiert. Danach wurde es etwas ruhiger um ihn. Stockwell war zwar in einigen Episoden von Fernsehserien wie „Dr. Kildare“, „Bonanza“, „Columbo“, „Die Straßen von San Francisco“, „FBI“, „Kobra, übernehmen Sie“, „Wo alle Wege enden“, „Police Story – Immer im Einsatz“, „Ein Sheriff in New York“, „Hart aber herzlich“ und „Das A-Team“ zu sehen, lebte dann aber einige Jahre als Hippie, freundete sich mit Neil Young und Dennis Hopper an und erwarb eine Lizenz als Immobilienmakler. 
Ein Anruf von Harry Dean Stanton bescherte Stockwell schließlich ein sehenswertes Comeback. In Wim Wenders‘ Road Movie „Paris, Texas“ (1984) spielte er den besorgten Bruder des von Harry Dean Stanton gespielten Travis Henderson. Darauf folgten etliche weitere prominente Nebenrollen in Blockbustern wie David Lynchs „Der Wüstenplanet“ (1984) und „Blue Velvet“ (1986), der Actionkomödie „Beverly Hills Cop II“ (1987) und Jonathan Demmes Krimi-Komödie „Die Mafiosi-Braut“ (1988), was ihm seine erste und einzige Oscar-Nominierung einbrachte. 
Stockwell spielte unter Francis Ford Coppola in „Tucker – Ein Mann und sein Traum“ (1988) und einen Richter in der John-Grisham-Verfilmung „Der Regenmacher“ (1997). 
Zwar spielte er zudem in Robert Altmans „The Player“ (1992), Wolfgang Petersens „Air Force One“ (1997) und Jonathan Demmes „Der Manchurian Kandidat“ (2004), doch dazwischen waren es eher Auftritte in Fernsehfilmen und Serien wie „Chicago Hope“, „Nowhere Man – Ohne Identität!“, „Der Polizeichef – Eis im Blut“, „Die Liebe muss verrückt sein“, „Zwei in der Tinte“ und „Ein Vater zum Küssen“, in denen Stockwell auftrat. 
In diesem Zusammenhang ist letztlich sein Erfolg in der Science-Fiction-Serie „Zurück in die Vergangenheit“ zu erwähnen, in der er mit Al den holografischen Sidekick von Scott Bakulas Hauptfigur verkörperte und dafür 1990 mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt er gleich vier Nominierungen für den Primetime Emmy. Weitere Serien-Engagements schlossen sich in den 2000er Jahren mit „J.A.G. – Im Auftrag der Ehre“ und „Battlestar Galactica“ an. 2015 stand Stockwell für den Kinofilm „Entertainment“ ein letztes Mal vor der Kamera. 
Zuvor erhielt er 1992 einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Filmographie: 

1945: Die Entscheidung (The Valley of Decision) 
1945: Urlaub in Hollywood (Anchors Aweigh) 
1946: Das Vermächtnis (The Green Years) 
1946: Home, Sweet Homicide 
1947: The Romance of Rosy Ridge 
1947: Tabu der Gerechten (Gentleman’s Agreement) 
1947: Das Lied vom dünnen Mann (Song Of The Thin Man) 
1947: The Mighty McGurk 
1947: The Arnelo Affair 
1947: The Romance of Rosy Ridge 
1948: Deep Waters 
1948: Der Junge mit den grünen Haaren (The Boy with Green Hair) 
1949: Der geheime Garten (The Secret Garden) 
1949: Seemannslos (Down to the Sea in Ships) 
1950: Kim – Geheimdienst in Indien (Rudyard Kipling’s Kim) 
1950: Stars in My Crown 
1950: Wilde Jahre in Lawrenceville (The Happy Years) 
1951: Der große Zug nach Santa Fé (Cattle Drive) 
1956: Front Row Center (Fernsehserie, eine Folge)
1956: Matinee Theatre (Fernsehserie, vier Folge) 
1957: Schieß oder stirb! (Gun for a Cowan) 
1957: Climax! (Fernsehserie, eine Folge) 
1957: Men of Annapolis (Fernsehserie, eine Folge) 
1957-1961: Wagon Train (Fernsehserie, vier Folgen) 
1958: Cimarron City (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Playhouse 90 (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Johnny Staccato (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Buick-Electra Playhouse (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Der Zwang zum Bösen (Compulsion) 
1960: Checkmate (Fernsehserie, eine Folge) 
1960: Söhne und Liebhaber (Sons and Lovers) 
1961: Outlaws (Fernsehserie, eine Folge) 
1961: The Joke an the Valley (Fernsehfilm) 
1961: Bus Stop (Fernsehserie, eine Folge) 
1961: Unglaubliche Geschichten (The Twilight Zone, Fernsehserie, eine Folge) 
1961/1962: Alfred Hitchcock präsentiert (Fernsehserie, zwei Episoden) 
1962: Long Day’s Journey into Night 
1963: Preston & Preston (Fernsehserie, eine Folge) 
1964: The Eleventh Hour (Fernsehserie, eine Folge) 
1964: Stunde der Entscheidung (Kraft Suspense Theatre, Fernsehserie, eine Folge) 
1964: Amos Burke (Fernsehserie, eine Folge) 
1965: Irrwege der Leidenschaft (Rapture) 
1965: Dr. Kildare (Fernsehserie, sechs Episoden) 
1968: The Danny Thomas Hour (Fernsehserie, eine Folge) 
1968: Psych-Out 
1969: Bonanza (Fernsehserie, eine Episode) 
1970: Voodoo Child 
1971: The Last Movie 
1971: Mannix (Fernsehserie, eine Folge) 
1971: Paper Man (Fernsehfilm) 
1971: The Failing of Raymond (Fernsehfilm) 
1972: Columbo: Wenn der Eismann kommt (The Most Crucial Game; Fernsehfilm) 
1973: Der Werwolf von Washington (The Werewolf of Washington) 
1973/1975: Die Straßen von San Francisco (Fernsehserie, zwei Episoden) 
1974: The Pacific Connection 
1975: Columbo: Traumschiff des Todes (Troubled Waters; Fernsehfilm) 
1976: Won Ton Ton – der Hund, der Hollywood rettete (Won Ton Ton: The Dog Who Saved Hollywood) 
1976: Tracks 
1982: Alsino und der Condor (Alsino y el cóndor) 
1982: Flammen am Horizont (Wrong Is Right) 
1982: Hart aber herzlich (Fernsehserie, Folge: Eine mörderische Romanze) 
1983: Das A-Team (Fernsehserie, Folge: Wölfe in Uniform) 
1984: Paris, Texas 
1984: Der Wüstenplanet (Dune) 
1985: Leben und Sterben in L.A. (To Live and Die in L.A.) 
1985: Zeit der Vergeltung (The Legend of Billie Jean) 
1986: Blue Velvet 
1987: Der steinerne Garten (Gardens of Stone) 
1987: Der beste Spieler weit und breit: Sein größter Sieg (Kenny Rogers as The Gambler, Part III: The Legend Continues) 
1987: Beverly Hills Cop II 
1987: Banzai Runner 
1988: Die Mafiosi-Braut (Married to the Mob) 
1988: Tucker (Tucker: The Man and His Dream) 
1988: Wächter der Zukunft (The Time Guardian) 
1988: Mord ist ihr Hobby (Fernsehserie, eine Folge) 
1989: Eine teuflische Karriere (Limit Up) 
1989–1993: Zurück in die Vergangenheit (Quantum Leap, Fernsehserie, 97 Folgen) 
1990: Sandino 
1990: Catchfire 
1990: Flucht durch die Wüste (One Away) 
1991: General Custers letzte Schlacht (Son of the Morning Star) 
1992: The Player 
1994: Chasers – Zu sexy für den Knast (Chasers) 
1995: Stephen Kings Langoliers – Verschollen im Zeitloch (The Langoliers) 
1995: Nowhere Man – Ohne Identität! (Nowhere Man, Fernsehserie, Episode 9) 
1996: Mr. Wrong – Der Traummann wird zum Alptraum (Mr. Wrong) 
1996: Camp der Abenteuer (The Last Resort) 
1996: Naked Souls 
1996: Unabomber: The True Story (Fernsehfilm) 
1997: Ein Vater zum Küssen (The Tony Danza Show; Fernsehserie, 14 Folgen) 
1997: Air Force One 
1997: Midnight Blue 
1997: McHale’s Navy 
1997: L.A. Psycho 
1997: Anleitung zum Mord (Close to Danger, Fernsehfilm) 
1997: Zwei in der Tinte (Ink, Fernsehserie, eine Folge) 
1997: Der Regenmacher (The Rainmaker) 
1998: The Shadow Men 
1998: Sindbad – Die Schlacht der schwarzen Ritter (Sinbad: The Battle of the Dark Knights) 
1998: It’s True! (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: Lost Memory (Water Damage) 
1999: Cold Feet (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: The Drew Carey Show (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: The Venice Project 
1999: Lost Memory – Water Damage 
1999: What Katy Did (Fernsehfilm) 
1999: Kraftprobe in den Bergen (Rites of Passage) 
1999: Der Todfeind (Restraining Order) 
2000: They Nest – Tödliche Brut (They Nest) 
2000: Batman of the Future – Der Joker kommt zurück (Video) 
2000: Gegen jeden Verdacht (In Pursuit) 
2000: The Flunky 
2001: The Quickie 
2001: CQ 
2001: Face to Face 
2001: Army Go Home! (Buffalo Soldiers) 
2002: Star Trek: Enterprise (Fernsehserie, eine Folge) 
2002: First Monday (Fernsehserie, drei Folgen) 
2002: Inferno 
2002: Stargate – Kommando SG-1 (Fernsehserie, eine Folge) 
2002–2004: J.A.G. – Im Auftrag der Ehre (JAG, Fernsehserie, elf Folgen) 
2005: American Black Beauty (Fernsehfilm) 
2004: Der Manchurian Kandidat (The Manchurian Candidate) 
2006–2009: Battlestar Galactica (Fernsehserie, 14 Folgen) 
2007: The Deal 
2008: The Nanny Express (Fernsehfilm) 
2008: The Dunwich Horror (Fernsehfilm) 
2009: Battlestar Galactica: The Plan 
2008: L.A. Crash (Crash, Fernsehserie, eine Folge) 
2013: Max Rose 
2013: C.O.G. 
2014: Enlisted (Fernsehserie, eine Folge) 
2014: Rusty Steal 
2014: Persecuted 
2014: Deep in the Darkness 
2014: Navy CIS: New Orleans (Fernsehserie, Folge Ein Sumpf aus Hass) 
2015: Entertainment 

Playlist: 

1. Angelo Badalamenti - Night Streets / Sandy and Jeffrey (Blue Velvet) - 03:37 
2. Elmer Bernstein - Staccato's Theme (Staccato) - 02:56 
3. John Williams - Theme from Checkmate (Checkmate) - 02:14 
4. Jerome Moross - Wagon Train (Wagon Train) - 03:08 
5. Jerry Goldsmith - Dr. Kildare (Dr. Kildare) - 02:06 
6. Jerry Goldsmith - Medical Story Suite (Police Story) - 07:12 
7. Patrick Williams - The Streets of San Francisco (The Streets of San Francisco) - 02:57 
8. Mike Post - Quantump Leap (Quantum Leap) - 03:02 
9. Ry Cooder - She's Leaving the Bank (Paris, Texas) - 06:03 
10. Craig Safan - Libby Worries (Son of the Morning Star) - 04:00 
11. Brian Eno - Prophecy Theme (Dune) - 04:21 
12. Harold Faltermeyer - Shoot Screens / Meet Dent and Cain (Beverly Hills Cop II) - 02:57 
13. Wang Chung - Every Big City (To Live And Die In L.A.) - 05:10 
14. Jerry Goldsmith - The Parachutes (Air Force One) - 05:24 
15. Elmer Bernstein - Donny (The Rainmaker) - 06:49 
16. Vladimir Horunzhy - Brian's Song (The Langoliers) - 06:21 
17. Mark Isham & Cindy O'Connor - The Other Woman (Crash) - 05:25 
18. Toto - Paul Meets Chani (Dune) - 03:05 
19. Rachel Portman - "I Am The Enemy, Major Marco" (The Manchurian Candidate) - 03:46 
20. Craig Safan - Last Goodbyes (Son of the Morning Star) - 03:52 
21. Bruce Broughton - Scuttlebutt's True (J.A.G.) - 04:30 
22. Bear McCreary - So Much Life (Battlestar Galactica - Season 4) - 05:01 
23. Joe Jackson - The Trial (Tucker) - 06:43 
24. Mark Isham & Cindy O'Connor - Interleaving (Crash) - 05:58 
25. Bear McCreary - Princes of the Universe (Battlestar Galactica: The Plan) - 03:58 
26. Wang Chung - City of the Angels (To Live And Die In L.A.) 09:17

Montag, 1. November 2021

Playlist #331 vom 07.11.2021 - MICHAEL PRICE Special

Der Brite Michael Price dürfte vor allem durch seine erfolgreiche und 2014 mit einem Primetime-Emmy ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem langjährigen James-Bond-Komponisten David Arnold („James Bond 007 - Der Morgen stirbt nie“, „James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag“) an der BBC-Serie „Sherlock“ bekannt sein, doch hat er sich seit Beginn der 2000er Jahre auch als Komponist im neoklassischen Bereich und als eigenständiger Filmkomponist einen Namen gemacht. Zuletzt hat er das Album „The Hope of Better Weather“ veröffentlicht, eine um Remixe angereicherte Wiederveröffentlichung seiner 2012 erschienen gleichnamigen EP. 
Price absolvierte den Tonmeister-Studiengang an der Surrey Universität und begann in den 1990ern, eine Karriere als Komponist im Bereich des Zeitgenössischen Tanzes einzuschlagen, weil er die Freiheit und Kreativität in dieser Welt schätzte. Er veröffentlichte mehrere „Contemporary Dance Music“-Alben, lernte dann aber mit dem Filmkomponisten Michael Kamen („Stirb langsam“, „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“) eine ganz andere musikalische Welt kennen. Kamen bat Price, ihn bei der Produktion und Aufnahme elektronischer Sounds zum Science-Fictions-Thriller „Event Horizon – Am Rande des Universums“ (1997) zu unterstützen. Bis zu Michael Kamens tragischen Tod im Jahr 2003 wirkte Price als dessen Assistent und wirkte so an den Soundtracks zu „Lethal Weapon 4“ (1998), „Hinter dem Horizont“ (1998), „Der Gigant aus dem All“ (1999), „Frequency“ (2000), „X-Men“ (2000), „Open Range“ (2003) und „Back to Gaya“ (2004) mit, die in London, Los Angeles und Prag aufgenommen wurden, sowie Konzerten in Berlin, New York, San Francisco und Genf. 
„Es war die erstaunlichste, frustrierendste, verwirrendste, lebensverbesserndste Erfahrung, auf die ich hätte hoffen können“, blickt Michael Price heute auf diese Zeit zurück. „Ich habe das Gefühl, dass ich immer noch einige der Dinge aufnehme, die ich von ihm und von meinem damaligen Freund und Assistenten James Brett gelernt habe, auch nach seinem traurigen Tod im Jahr 2003.“ 
Außerdem machte sich Michael Price als Soundtrack Editor, u.a. bei der „Lord of the Rings“-Trilogie, einen Namen. Nachdem Price mit „Ashes and Sand“, „Senses“, „LD 50 Lethal Dose“, „Some Things That Stay“ und „Rufmord“ erste eigene Soundtrack-Erfahrungen machen durfte, ergab sich 2008 mit der Komödie „Wild Child“ und der TV-Mini-Serie „Crooked House“ die erste Zusammenarbeit mit David Arnold, die über einige weitere Serien wie vor allem die zwischen 2010 und 2017 von BBC produzierte Erfolgsserie „Sherlock“, „Jekyll and Hyde“ und schließlich „Dracula“ fortgesetzt wurde. 
2015 veröffentlichte Michael Price mit „Entanglement“ sein erstes Solo-Album. Neben dem Komponisten selbst am Piano vereinte das Album das Cello-Spiel von Peter Gregson, mit dem er zuvor bereits das improvisierte Album „Berlin 1-3“ eingespielt hatte, eine Soprano-Stimme, ein Streich-Orchester sowie elektronische Sounds und Effekte. 
„Keine Klickspuren, keine Kopfhörer und kein Film. Nur die Spontaneität der Performance und der Klang von Musikern, die hören, verbinden und reagieren“, beschreibt Price das Konzept von „Entanglement“. „Ich wollte ein Album machen, das wie eine düstere Berliner Plattenladenentdeckung aus den 30er Jahren klingt. Etwas, das zeitlose emotionale Kraft und vordigitalen Rohheit hatte. Etwas, von dem ich hoffe, dass es in oberflächlich vernetzten Zeiten eine tiefere Verbindung herstellen würde. Ich denke, es gibt eine Pflicht für Künstler, ehrlich und verletzlich zu sein. Denn dann besteht die Möglichkeit einer echten Verbindung. Verschränkung ist sowohl ehrlich als auch verletzlich und den zweijährigen Prozess des Schreibens, Verfeinerns und Aufnehmens eines Albums zu durchlaufen, war intensiver und schöner, als ich es mir hätte vorstellen können.“ 
 
2018 erschien mit „Tender Symmetry“ das zweite Solo-Album auf Erased Tapes. Es wurde in verschiedenen Locations der National Trust mit Künstlern wie der Sopranistin Grace Davidson, Shards, dem Cellisten Peter Gregson, dem Immix Ensemble und dem Manchester Collective aufgenommen, darunter in den Ruinen von Fountains Abbey in Yorkshire, in der Sandham Memorial Chapel und im Tunnelkomplex von Fan Bay Deep Shelter in Dover. 
„Für ,Tender Symmetry‘ hörte ich auf, die Gebäude zu bewundern, und begann stattdessen, an ihnen teilzunehmen. Dies begann als eine Erkundung des Schreibens und Aufnehmens in der Welt jenseits des Studios. Ich interessiere mich dafür, wo wir unsere Häuser in einer zunehmend virtuellen Welt bauen, und für den Geist des Ortes, den wir fühlen, wenn wir durch unsere Straßen, unsere Schulen, Tempel und öffentlichen Räume gehen. Sich von einem Ort und den Geschichten, die er erzählt, inspirieren zu lassen und dann an diesen Ort zurückzukehren, um dort aufzunehmen, manchmal unter nicht idealen Bedingungen, machte das zweijährige Abenteuer zu viel mehr als das Produzieren eines Films oder einer Platte.“ 
Mit „Diary“ (2017) und „Diary Reworks“ (2018) erschienen weitere Solo-Arbeiten von Michael Price, bevor er sich mit „Patrick“, „Eternal Beauty“ und „Gatecrash“ wieder der Filmmusik zuwandte. 
 
Filmographie/Diskographie: 
1997: Contemporary Dance Music Vol. 2 (mit Robert Taggart
1999: Contemporary Dance Music Vol. 3 
2001: Contemporary Dance Music Vol. 4 
2003: Ashes and Sand (Soundtrack) 
2003: Senses (Soundtrack) 
2003: LD 50 Lethal Dose (Soundtrack) 
2004: Contemporary Dance Music Vol. 5 (mit Matt Robertson
2004: Some Things That Stay (Soundtrack) 
2005: Rufmord (Dommeren) 
2006: It’s My Story 
2006: Contemporary Dance Music Vol. 6 
2007: Contemporary Dance Music Vol. 7 
2007: Sugarhouse 
2008: Wild Child: Erstklassig zickig (Wild Child) (Soundtrack) 
2008: Crooked House (TV-Mini-Serie, mit David Arnold, Soundtrack) 
2008: Agent Crush (mit David Arnold, Soundtrack) 
2009: The Mountain Within (Dokumentation, Soundtrack)
2010: Dramedy (mit Rael Jones)
2010: Siren (Soundtrack) 
2011: Island (Soundtrack) 
2011: Henry der Schreckliche (Horrid Henry: The Movie, Soundtrack) 
2011: Films Scores: Dramatic Cinema (mit Laurence Greed & Rael Jones
2010: Wild Target – Sein schärfstes Ziel (Wild Target) (Soundtrack) 
2010–2017: Sherlock (Fernsehserie) (mit David Arnold, Soundtrack) 
2011: Human Stories (mit Laurence Greed & Rael Jones) 
2011: 7 Lives (Soundtrack) 
2012: Beyond the Search (TV-Dokumentions-Serie, Soundtrack) 
2012: Die fürchterliche Furcht vor dem Fürchterlichen (A Fantastic Fear of Everything) (Soundtrack) 
2012: A Stillness (EP) 
2012: My Brother Marvin (Dokumentation, Soundtrack) 
2012: Gestatten, Mr. Stink (Mr. Stink, mit David Arnold, Fernsehfilm, Soundtrack) 
2013: Cheerful Weather For The Wedding (Soundtrack) 
2013: Emotional Cinema 
2013: Delicious (Soundtrack) 
2013: Lightfields (TV-Mini-Serie, Soundtrack) 
2013: Another Me – Mein zweites Ich (Another Me) (Soundtrack) 
2013: The Tractate Middoth (Fernsehfilm, mit David Arnold, Soundtrack) 
2013: Gangsta Granny (Fernsehfilm, mit David Arnold, Soundtrack) 
2014: Sex on the Beach 2 (mit David Arnold, Soundtrack) 
2014: Walter (Fernsehfilm, Soundtrack) 
2014: Berlin 1-3 (mit Peter Gregson
2015: Just Jim (Soundtrack) 
2015: Jekyll and Hyde (TV-Mini-Serie, mit David Arnold, Soundtrack) 
2015: Desolate Drama (mit Nicholas Hill, Laurence Greed u.a.) 
2015: Entanglement 
2015–2018: Unforgotten (Fernsehserie) (Soundtrack) 
2017: Diary 
2018: Tender Symmetry 
2018: Diary Reworks 
2018: Ein Mops zum Verlieben (Patrick) (Soundtrack) 
2018: Age Before Beauty (Fernsehserie, Soundtrack) 
2019: Eternal Beauty (Soundtrack) 
2020: Dracula (TV-Miniserie, mit David Arnold, Soundtrack) 
2020: Gatecrash (Soundtrack) 
2021: The Hope Of Better Weather 
Playlist: 
1. Michael Price - Rapide (It's My Story) - 03:51
2. Michael Price - Once Upon A Crime (Dramedy) - 02:17 
3. Michael Price & Rael Jones - A Promise To Return (Dramatic Cinema) - 02:26 
4. Michael Price & Nicholas Hill - Give Rise (Cinematic Builds) - 02:47 
5. Michael Price - Searching for the Truth (Emotional Cinema) - 02:35 
6. Michael Price & Anthony Weeden - Recognition (Desolate Drama) - 03:01 
7. Michael Price - Sleepy Shores (Children Of Men) - 02:52 
8. Michael Price - Baranca Wall (The Mountain Within) - 04:07 
9. Michael Price - Results (Another Me) - 05:06 
10. Michael Price - The Kiss (Delicious) - 02:53 
11. Michael Price - Maitri (Entanglement) - 04:52 
12. Michael Price - Hopes Journey (Minimalist) - 04:02 
13. David Arnold & Michael Price - Number System (Sherlock - Series 1) - 03:02 
14. David Arnold & Michael Price - Prepared To Do Anything (Sherlock - Series 2) - 04:19 
15. David Arnold & Michael Price - Floating Dust (Sherlock - Series 3) - 03:29 
16. David Arnold & Michael Price - Running Away (Sherlock - Series 4: The Six Thatchers) - 04:04 
17. David Arnold & Michael Price - Make It A Long Voyage (Dracula) - 03:47 
18. Michael Price - Sins of the Past (Unforgotten) - 04:01 
19. Michael Price - For Doubt Will Come - 14th June (Diary) - 03:12 
20. Michael Price - Following (Unforgotten - Season 2) - 03:10 
21. Michael Price - Song For A [Madeline Cocolas Rework] (Diary Reworks) - 04:08 
22. Michael Price - The Finish Line (Patrick) - 01:55 
23. Michael Price - Sandham (Tender Symmetry) - 05:10 
24. Michael Price - Nice Or Realy Nice? (Eternal Beauty) - 02:55 
25. Michael Price - Sweet Joy (Songs For Eveline) - 03:14 
26. Michael Price & Peter Gregson - The Warmth of the Sun (The Hope Of Better Weather) - 03:01 
27. Michael Price - The Anatomy of Clouds [Malibu Sweet Hereafter Remox] (The Hope Of Better Weather) - 09:04 
28. Michael Price - The Lake Scene (Cheerful Weather for the Wedding) - 03:05 
29. Michael Price - Entanglement (Entanglement) - 06:33 
30. Michael Price - Leaving the Pub (Unforgotten - Season 3 & 4) - 01:35
31. Michael Price - The Summit (The Mountain Within) - 03:32 
32. Michael Price - Speke (Tender Symmetry) 10:51

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