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Sonntag, 19. Juni 2011

Playlist # 61 vom 19.06.11 (2) - KLAUS BADELT Special

Seit seinem Score zum Blockbuster des Jahres 2003 – „Fluch der Karibik“ – ist Hans-Zimmer-Schüler Klaus Badelt nicht nur in Hollywood gefragt. Vor allem in Frankreich und im fernen Osten ist der ebenfalls wie sein Protegé Hans Zimmer aus dem Frankfurter Raum stammende Komponist begehrt.

Bevor der am 12. Juni 1967 in Frankfurt/Main geborene Klaus Badelt durch seine bombastische Musik zum ersten „Fluch der Karibik“-Abenteuer in Hollywood auf sich aufmerksam machte, brachte er seine Filmmusikkarriere zunächst in seiner deutschen Heimat in Gang. Er komponierte zunächst Musik für Werbespots und Videospiele, 1989 folgte ein Engagement für die Fernsehserie „Peter Strohm“, dann Arrangements für einige „Tatort“-Folgen, ehe Badelt 1997 ein Praktikum in Hans Zimmers Studio Media Ventures in Kalifornien antrat. Dort arbeitete er mit Zimmer an Scores wie „Pearl Harbor“, „Hannibal“, „Der Weg nach El Dorado“, „Invincible“ und „Gladiator“.
„Ich habe da wirklich Glück gehabt. Ich war in Los Angeles im Urlaub, wusste aber nicht wirklich, dass Hans Zimmer hier arbeitet und kannte bis dahin nur die Website. Hier habe ich seinen Assistenten getroffen und ihn dann interviewt und erzählt, was ich machen wollte. Daraufhin bestand dann die Chance, ein Praktikum zu machen, einfach mal unbezahlt reinzuschneien und zu schauen, wie in Hollywood gearbeitet wird. In Deutschland hört man ja sehr viel darüber - Sessions ohne Ende, alles ist super. Du hörst viele Geschichten, weißt aber gar nicht, was stimmt. Ich habe dann ein wenig Mäuschen spielen können, und die haben mich letztendlich hier behalten. Kurzzeitig bin ich noch mal zurück nach Deutschland geflogen. Danach hat mich Hans aber direkt angesprochen und mir erzählt, dass er an 'Projekt: Peacemaker' schreibt und hat mich gefragt, ob ich ihm dabei helfen könnte. Ich habe dann erstmal ein paar Tage die Küche geputzt und den Kaffee serviert. Doch dann ging es relativ schnell plötzlich zur Musik“, gab er im Interview mit Dirk Hein auf www.hanszimmer-archiv.de zu Protokoll.
Es verwundert kaum, dass Klaus Badelts frühe Scores in Eigenregie noch stark an Hans Zimmers Arbeiten erinnern. Bevor er 2003 mit „Fluch der Karibik“ den Durchbruch schaffte, überzeugten kurz zuvor bereits seine Scores zu dem Sci-Fi-Thriller „Equilibrium“, dem U-Boot-Abenteuer „K-19“, zum H.G.-Wells-Remake von „The Time Machine“, zu dem Militär-Justiz-Thriller „Basic“ und zum Agententhriller „Der Einsatz“.
Mittlerweile hat Badelt mit so illustren Regisseuren wie Wolfgang Petersen („Poseidon“), Michael Mann („Miami Vice“), Richard Donner („16 Blocks“), Roger Donaldson („Der Einsatz“) und Werner Herzog („Invincible“, „Rescue Dawn“) zusammengearbeitet. Dabei lässt er sich immer wieder von attraktiven Independent-Produktionen inspirieren, sofern sie eine wundervolle Geschichte erzählen und interessante Charaktere zu bieten haben.
Badelt sucht gern die Nähe zu den Regisseuren, mit denen er arbeitet. So verbrachte er fünf Monate in China mit Chen Kaige („Farewell My Concubine“) und richtete sich neben seinem Hauptstudio in Santa Monica ein Studio in Beijing ein, bereiste die Provinzen, um sich für „Wu Ji“ ("The Promise") von altertümlichen Liedern, Instrumenten und Tänzen inspirieren zu lassen.
„Die größte Herausforderung bestand darin, nicht in diese chinesischen Klischees zu verfallen, vor allem, was man im Westen für chinesische Musik hält. Er hätte Tan Dun oder einen anderen fantastischen Komponisten anheuern können. Aber ich wollte eine ganzweltliche Annäherung, so dass man das Gefühl für ein globales Ereignis bekommt. Deshalb habe ich diese Instrumente verwendet. Sie sind so intim und fühlen sich wie Heimat an. Ehrlich gesagt hat es wirklich geholfen, dass der Regisseur keine traditionellen chinesischen Instrumente in dem Film haben wollte“, erzählte Badelt im Interview mit Ain't It Cool.
Auch in Paris hat Badelt ein eigenes Studio. Schließlich hat er gerade in den letzten Jahren viel in Frankreich gearbeitet („Le Petit Nicolas“, „Pour Elle“, „L’Immortel“, „L'Arnacoeur“, „À bout portant“).
„Bei ‚Le Petit Nicolas‘ bestand das Ziel darin, dass die Musik Nicolas‘ Welt reflektieren sollte. Auch wenn er nur ein Kind ist, und das meine ich nicht negativ, da ich selbst zwei kleine Kinder habe, nimmt Nicolas seine Welt sehr ernsthaft wahr, wie wir Erwachsenen es tun. Die Musik, die ich geschrieben habe, spiegelt das wider. Es ist wie Musik für einen Erwachsenen-Film, nur in kleinerem Maßstab. Wir nahmen die Musik mit einem Orchester in Belgien auf, und viele Solisten spielten zum Beispiel akustische Gitarre, Mandoline, Akkordeon und Jazz-Klarinette. Es war der unkonventionellste und komplizierteste Score, an dem ich je gearbeitet habe, weil so viele individuelle Instrumente involviert waren; jedes benötigte seinen eigenen Spieler. Wir hatten auch eine Jazz-Band und ein Streich-Quartett“, beschrieb der Komponist im Interview mit www.hans-zimmer.ch.
Es langweilt ihn, sich selbst zu wiederholen. 2008 wurde er als einziger Komponist aus dem Westen eingeladen, die Musik zur Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in Beijing zu komponieren. Und die antike Hauptstadt Xi’an hat Badelt mit einer Oper über den Herrscher Qin und seine Terrakotta-Krieger beauftragt.

Filmographie:
1995: Peter Strohm (TV-Folge: „Unter Brüdern“)
1998: Tatort (TV-Folge: „Der zweite Mann“)
1998: Der Eisbär
2000: Gladiator (zusätzliche Musik)
2000: The Road To El Dorado (zusätzliche Musik)
2000: The Tigger Movie (zusätzliche Musik)
2001: Extreme Days
2001: Unbesiegbar (mit Hans Zimmer) (Invincible)
2001: Hannibal (zusätzliche Musik)
2001: American Roadtrip
2001: Das Versprechen (mit Hans Zimmer) (The Pledge)
2002: Equilibrium
2002: K-19 – Showdown in der Tiefe
2002: Teknolust
2002: The Time Machine
2003: 100 Tage, 100 Nächte (Manfast)
2003: Basic – Hinter jeder Lüge eine Wahrheit
2003: Der Einsatz
2003: Fluch der Karibik
2003: Ein ungleiches Paar (The In-Laws)
2003: Gesetzlos – Die Geschichte des Ned Kelly (Ned Kelly)
2003: Beat The Drum (mit Ramin Djawadi)
2004: Catwoman
2005: Constantine (mit Brian Tyler)
2005: Wu Ji – Die Reiter der Winde
2005: Kill Or Be Killed
2006: 16 Blocks
2006: Miami Vice (mit John Murphy)
2006: Poseidon
2006: Rescue Dawn
2006: Ultraviolet
2007: Skid Row
2007: Die Vorahnung (Premonition)
2007: Teenage Mutant Ninja Turtles
2008: Killshot
2008: Dragon Hunters – Die Drachenjäger
2008: Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen (Fernsehfilm)
2008: Starship Troopers 3: Marauder
2008: Beijing Olympics Closing Ceremony
2008: Ohne Schuld (Pour Elle)
2008: The Scorpion King 2
2009: Solomon Kane
2009: Waking Madison
2009: Der kleine Nick (Le Petit Nicolas)
2010: Die Jagd nach der Heiligen Lanze (Fernsehfilm)
2010: 22 Bullets (L'immortel)
2010: The Extra Man
2010: Der Auftragslover (L'Arnacoeur)
2010: Shanghai
2010: Entre Lobos
2010: Emperor Qin (Opera)
2010: Waking Madison
2010: Happy People: A Year In The Taiga
2010: The Birthday Gift
2010: Ein Haus voller Töchter (TV-Serie)
2010: À Bout Portant
2010: Valentine
2011: Présumé Coupable
2011: Hexe Lilli: Die Reise Nach Mandolan (mit Ian Honeyman)
2011: Dylan Dog: Dead of Night
2011: MotorStorm: Apocalypse (VG) (mit Ian Honeyman)
2011: Small World
2011: Point Blank
2011: The Prodigies
2011: Checkpoint ‚C‘
2011: Jock
2011: Seven Days In Utopia

Playlist:
1 Klaus Badelt - Plane To Vegas (L'Arnacoeur) - 03:29
2 Klaus Badelt - Evidence (Equilibrium) - 02:47
3 Klaus Badelt - Nadia Held (À Bout Portant) - 02:54
4 Klaus Badelt - Underwater March (Pirates of the Caribbean) - 04:13
5 Klaus Badelt - The Poseidon (Poseidon) - 03:18
6 Klaus Badelt - Professor Alexander Hartdegen (The Time Machine) - 03:25
7 Klaus Badelt - Aftermath (The Recruit) - 04:28
8 Klaus Badelt & Ramin Djawadi - The Village (Beat The Drum) - 05:31
9 Klaus Badelt - Hope (Rescue Dawn) - 05:27
10 Klaus Badelt - Elvira's Secret (Small World) - 03:35
11 Klaus Badelt - Come Back (Wu-Ji - Reiter der Winde) - 04:21
12 Klaus Badelt - Escape (Pour Elle) - 05:47
13 Klaus Badelt - Moving Sumiko (Shanghai) - 02:53
14 Klaus Badelt - Linda & Jim (Premonition) - 03:04

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