Radio ZuSa
Posts mit dem Label Jeff Grace werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Jeff Grace werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 13. Juli 2021

Playlist #323 vom 18.07.2021 - NEUHEITEN 2021 (5)

In den vergangenen Wochen sind so viele neue Soundtracks erschienen, dass eine Sendung nicht ausreicht, um sie auf angemessene Weise vorzustellen, weshalb sich nach der letzten Ausgabe der Soundtrack Adventures mit neuen Filmmusiken und Artverwandtem gleich die nächste ins Spiel einbringt. Heute gibt es von prominenten Komponisten wie Brian Tyler, George Fenton und Lorne Balfe sogar je zwei neue Arbeiten zu hören, dazu gesellen sich eine Vielzahl von neuen Namen und Musiken aus Dramen, Thrillern, Netflix-Serien, Animationsfilmen und Dokumentationen. 
Eröffnet wir die Sendung von dem israelischen Komponisten Frank Ilfman, der zunächst Posaune und Klavier am Jaffa Conversatorium of Music studierte, im Alter von dreizehn Jahren zur Tel Aviv Dixieland Band stieß und zur Filmmusik stieß, als er die Bavaria Studios besuchte, wo er Klaus Doldinger kennenlernte, der gerade die Musik zu „Die unendliche Geschichte“ aufnahm. 
Mittlerweile hat Ilfman die Musik zu über 100 Fernsehserien, Kurzfilmen und Kinoproduktionen beigesteuert. Für Yuval Adlers Spionage-Thriller „The Operative“ mit Diane Kruger und Martin Freeman in den Hauptrollen komponierte er eine einfühlsam-melodische und dramatische Musik. 
„Yuval ist ein großer Fan thematischer Musik, aber nicht im konventionellen Sinne einer geradlinigen Melodie, sondern eher als Sound-Cluster und Texturen, die in verschiedenen Teilen des Films wiederholt und mit einigen der Charaktere assoziiert werden können“, meint Ilfman. „Ich fand, es war die perfekte Möglichkeit, um einige alte Synthesizer zu verwenden, die nicht immer gestimmt sind und dem großen und schweren, tiefen Orchester fast eine lebendige, fließende Textur verleihen können. Wir haben ein 80-köpfiges Orchester mit einer großen Streichergruppe mit zusätzlichen Celli und Bässen verwendet, die in den Teldex Studios in Berlin aufgenommen wurden, um diese zusätzlichen Tiefentexturen zu kreieren, die dem Thriller das Gefühl der Gefahr vermitteln. Für Rachel wollte ich etwas, das immer noch ein Gefühl von tief beunruhigender Emotion vermitteln kann, und hielt eine Solo-Harfe für das perfekte Instrument, da sie schön und sanft klingen kann, aber bei Bedarf auch unruhig.“ 
Uberto Pasolinis berührendes Drama „Nowhere Special“ erzählt die Geschichte des 35-jährigen Fensterreinigers John, der nicht nur alleinerziehend ist, seit die Mutter seines Sohnes kurz nach der Geburt gegangen war, sondern eine neue Familie für seinen dreijährigen Sohn finden muss, als er die Diagnose erhält, nur noch wenige Monate leben zu dürfen. „Es war sehr wichtig, den richtigen Sound und Ton für den Film zu finden“, erklärt Komponist Andrew Simon McAllister. „Der Film selbst weist eine so delikate und emotionale Story auf, dass es wichtig war, es mit der emotionalen Musik nicht zu übertreiben. John ist ein einfacher Charakter, und die richtige Instrumentation für John und seinen Sohn zu finden war der Schlüssel. Ich fand, dass Piano und Streicher zu viel seien, dass die Gitarre wirklich mit ihnen kommunizierte. Ich habe Vater- und Sohn-Themen entwickelt, die miteinander verflochten werden können, während sich ihre Beziehung im Laufe des Films entwickelt und im letzten Track ,Final Journey‘ gipfelt, als John endlich eine Entscheidung trifft, wen er für Micheal ausgewählt hat.“
Ähnlich einfühlsam ist auch der Score von Jeff Russo und Zoë Keating zur HBO-Produktion von „Oslo“ ausgefallen, der Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von J.T. Rogers mit Ruth Wilson und Andrew Scott in den Hauptrollen eines norwegischen Ehepaars, das am Rande der Verhandlungen zum Friedensabkommen von Oslo, das den Nahostkonflikt zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Israel lösen soll, mit einer engagierten Gruppe von Israelis und Palästinensern dafür sorgt, dass das Abkommen überhaupt zustande kommt. 
Taylor Sheridan hat nicht nur in Fernsehserien wie „Veronica Mars“, „Sons of Anarchy“ und „Yellowstone“ als Schauspieler mitgewirkt, sondern ist vor allem durch seine Drehbücher zu den beiden „Sicario“-Filmen sowie „Hell or High Water“ bekannt geworden. Gelegentlich tritt der US-Amerikaner auch als Regisseur in Erscheinung. In dem Action-Drama „Those Who Wish Me Dead“, für das er zusammen mit dem Autor der Romanvorlage, Michael Koryta, das Drehbuch verfasst hat und bei dem er darüber hinaus die Regie führte, schickt er Angelina Jolie als Survival-Expertin und Feuerwehrfrau in die Einsamkeit der Berge, wo sie die Katastrophe einer Mission in Montana zu verarbeiten versucht, bei der drei Menschen ums Leben gekommen sind. Dabei begegnet sie einem Jungen, der Zeuge eines Mordes gewesen ist und nun von einem Verbrecher-Duo gejagt wird. 
Brian Tyler schuf dazu ebenso eine dramatische, vollorchestrale Musik wie zum bereits 9. Teil der erfolgreichen „Fast and Furious“-Reihe. 
Keltisch gefärbte Klänge gibt es von Timothy Williams zum romantischen Drama „Finding You“ zu hören, wobei er sich für die Vertonung der Romanze zwischen einer vielversprechenden Violinistin und einem jungen Filmstar die Unterstützung von Kieran Kiely holte, der durch seine Zusammenarbeit mit Sinéad O’Connor, Stevie Nicks und David A. Stewart bekannt geworden ist. 
„Wir fanden in Zoë Conway die perfekte Violinistin, um sowohl das virtuose klassische Material zu spielen als auch das witzige und rhythmische irische Zeugs. Abgerundet wird die irische ,Band‘ durch den legendären John McSherry, Steve Coogan, Paul Cartwright und Ash Soan“, erzählt Williams. „Während die irischen Farben den Film durchdringen, wollten wir dennoch eine dramatische Partitur schaffen, die Finleys Reise des Wachstums, der Freundschaft und der Entdeckung abdeckt, mit Streichern, Klavier, Elektronik und einer Flut von Schlaginstrumenten, darunter mehrere keltische Harfen, Autoharfe, Mandoline und eine irische Bouzouki. Der Score wird von der Bodhran angetrieben und darüber sitzen die Pfeifen und Uilleann Pipes, gespielt von John McSherry. Es hat so viel Spaß gemacht, diese mitreißende abenteuerliche Partitur zu erstellen.“ 
Für Victor Vus übernatürlichen Horror-Film „The Guardian“ stand sein langjähriger Komponist Christopher Wong vor der Herausforderung, eine musikalische Welt zu finden, die eine Verbindung zwischen den übernatürlichen Themen und vietnamesischem Electro-Pop herstellt. 
„Der Score, den wir für ,The Guardian‘ komponierten, ist anders als alle Scores, die wir zuvor mit dem Regisseur realisiert hatten. Statt unserer normalen Tendenz zu orchestraler Musik besteht dieser Score zu großen Teilen aus elektronischer Musik und Sound Design, und es hat Spaß gemacht, etwas auszuprobieren, was wir vorher nicht gemacht haben. Ebenso ungewöhnlich war die Notwendigkeit, eine gehörige Portion EDM und Pop-Musik zu kreieren, da es in der Geschichte um einen College-Studenten geht, der ein Pop-Star wird.“ 
Jordi Garcia Rodriguez beleuchtet in seinem Dokumentarfilm „Non-Citizens“ das Schicksal zentralafrikanischer Immigranten, die in den Auffanglagern unter schrecklichen Umständen um ihr Leben kämpfen. Der Film kontrastiert die Nöte der Menschen in Afrika mit den abstrakten, philosophischen Sorgen einer europäischen Frau in Berlin. 
„Da ich selbst Immigrant bin, war ich von dem Plot des Films wirklich fasziniert“, berichtet der seit 2001 in Hamburg lebende Komponist Leon Gurvitch. „Vor zwanzig Jahren kam ich als Immigrant nach Deutschland und ließ meine Vergangenheit in Weißrussland zurück, so dass ich Erfahrungen aus erster Hand darüber besitze, wie man sich als Fremder fühlt und von Grund auf ein neues Leben aufbaut. Mein Modus operandi besteht in dem Komponieren auf Papier, also begann ich zu improvisieren und mit Sound-Fusion-Effekten zu experimentieren, um das Drama auszudrücken, das das Leben der Flüchtlinge begleitet. Ich wollte afrikanische Percussions verwenden und sie mit moderner klassischer Musik verbinden.“ 
Der erfolgreiche britische Komponist George Fenton („Planet Erde“, „Gandhi“, „Zeit der Wölfe“, „König der Fischer“) vertonte mit „The United Way“ die Erfolgsgeschichte des englischen Top-Fußball-Clubs Manchester City sowie mit „The Secret – Das Geheimnis“ eine Spielfilm-Adaption des Selbsthilfe-Bestsellers „The Secret“ von Rhonda Byrne mit Katie Holmes und Josh Lucas in den Hauptrollen, wofür Fenton sehr lyrische Klänge fand. 
Nach über zwanzig Kurzfilmen in den letzten fünf Jahren präsentiert der französische Komponist Raphaël Dargent aks PHAR mit „L’instant présent“ seinen ersten Spielfilm-Score. Der Film von Drehbuchautor, Regisseur und Schauspiler Florian Hessique erzählt die Geschichte eines Mannes, der nach einem Sturz vom Pferd für zehn Jahre im Koma lag und nun ohne Erinnerungen an sein früheres Leben in seine an sich vertraute Umgebung zurückkehrt. 
„Was wäre, wenn ich ein Orchester hätte, um Musik für ein Karussell zu schreiben? Wie würde das klingen? Das war das grundlegende Konzept hinter dem Score für ,L’instant présent‘“, erklärt PHAR. „Die Idee kam ganz natürlich auf, da das Reiten ein Hauptthema des Films darstellt. Darüber hinaus passte das Komponieren von Musik, die die Idee eines unendlichen Kreises vermittelt, hervorragend zur Erzählstruktur. Ich wählte ein Orchester mit sehr wenig Blechbläsern und arrangierte die Musik so, dass sie an die Kindheit erinnert, mit subtilen und unbeschwerten Texturen. Es war der beste Weg, die Naivität und Nostalgie, die der Regisseur suchte, zu erfassen.“ 
Nach neun Filmen hat sich das erfolgreiche Horror-Franchise „Saw“ so ziemlich ausgelutscht, doch nun kommt mit „Spiral“ ein Spin-Off in die Lichtspieltheater, bei dem Darren Lynn Bousman, Regisseur der Sequels Nummer 2, 3 und 4, auf den Regiestuhl zurückkehrt und dabei natürlich Komponist Charlie Clouser für die vertraute musikalische Atmosphäre sorgen lässt, wobei die vertrauten Amanda- und Zepp-Themen erst im letzten Drittel des Films ausgespielt werden. 
Mit „Sasquatch“ folgt Regisseur Joshua Rofé dem investigativen Journalisten David Holthouse, der einen fünfundzwanzig Jahre alten Dreifachmord an drei Cannabis-Züchtern in den Wäldern von Mendocino County aufzuklären versucht, wofür angeblich eine mythische Kreatur verantwortlich gewesen sein soll. 
„In seinem Kern geht es in ,Sasquatch‘ um das Unbekannte und wie die der Menschheit angeborene Angst vor dem, was gerade um die Ecke lauern könnte, zu größeren Tropen in unserer Gesellschaft beiträgt“, erklärt der Komponist H. Scott Salinas. „Das Ziel der Filmmusik war es, den Zuschauer an diesen unbequemen Ort zu führen, an dem man sich tief im Wald befindet und es bald dunkel wird und man plötzlich nicht mehr dort sein möchte. Jeder Sound in der Partitur wurde sorgfältig kuratiert, um eine beunruhigende Qualität zu haben - Percussion aus Blättern, die unter den Füßen zerquetscht werden, eine entfernte und verzerrte Orgel, verlangsamte und trällernde Streicher und über Gitarrenverstärker spielende Klaviere.“ 
Playlist: 
1. Frank Ilfman - Rachel's Theme (The Operative) - 05:00 
2. Andrew Simon McAllister - Father Son (Nowhere Special) - 02:16 
3. Jeff Russo & Zoë Keating - What Will Become of Us (Oslo) - 06:20 
4. Brian Tyler - The Love of a Father (Those Who Wish Me Dead) - 02:07 
5. Brian Tyler - Transitions (F9) - 02:42 
6. Hanan Townshend - Opening Titles (Blue Miracle) - 02:03 
7. Timothy Williams & Kieran Kiely - Sweeny's Story (Finding You) - 03:50 
8. Ólafur Arnalds - Saudade (When We Are Born) - 02:30 
9. Lorne Balfe - Fireflies (Black Widow) - 03:13 
10. Lorne Balfe - Homecoming (The Tomorrow War) - 02:17 
11. Christopher Wong - Remembrances (The Guardian) - 02:42 
12. Leon Gurvitch - Waves (Non-Citizens) - 04:16 
13. Robin Schlochtermeier - The Plan (A Space In Time) - 04:25 
14. George Fenton - The United Way Credits (The United Way) - 03:32 
15. George Fenton - Finding the Letter (The Secret Dare to Dream) - 03:43 
16. Debbie Wiseman - William I (The Music of Kings & Queens) - 03:55 
17. Varqa Buehrer - Let Me God (Better Days) - 03:44 
18. PHAR - L'Instant présent (L'Instant présent) - 04:27 
19. Antonio Pinto - No One Gets Hurt (The Mosquito Coast - Season 1) - 03:55 
20. Pascal Gaigne - Créditos finales (Ilargi Guztiak) - 04:07 
21. Gábor Keresztes - Be (Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time) - 03:13 
22. Jeff Grace - Colorado (Sweet Tooth - Season 1) - 03:43 
23. Charlie Clouser - Be Partners (Spiral) - 05:39 
24. David Holmes - Safe Travels, Mrs. Capelli (No Sudden Move) - 03:43 
25. Martin Phipps - Jenny (SOLOS) - 03:47 
26. Marco Beltrami & Marcus Trumpp - Main Titles (Fear Street Part One: 1994) - 02:08 
27. Mark Kilian - The Office (President in Waiting) - 04:32 
28. H. Scott Salinas - Mendo (Sasquatch) - 05:05 
29. Dan Romer - I Wish I Could Take It Back (Luca) - 04:01 
30. Navid Hejazi - Inicio (La Piel Del Volcan) - 09:43

Sonntag, 6. Dezember 2020

Playlist #307 vom 06.12.2020 - NEUHEITEN 2020 (5)

In der letzten Neuheiten-Sendung für dieses Jahr gibt es eine Menge neue Musik zu Fernsehserien, Kinofilmen und Netflix-Produktionen sowie Expanded Editions klassischer Soundtracks wie Hans Zimmers „Interstellar“, James Horners „The Land Before Time“, John Williams‘ „War Of The Worlds“ und Edward Shearmurs „Species II“. Neben leisen Klängen von Jeff Grace, Alex Heffes, Michael Brook, Ólafur Arnalds, Johan Söderqvist, Dustin O’Halloran und Volker Bertelmann gibt es auch feine orchestrale Arbeiten von Christopher Young, John Debney, Jerry Goldsmith und Michael Giacchino zu hören. 

Bereits seit 2016 läuft die erfolgreiche Netflix-Produktion „The Crown“, in der die Geschichte der englischen Prinzessin Elizabeth erzählt wird, die im Alter von gerade mal 25 Jahren zur Königin von England gekrönt wird und sich fortan in einer von Männern dominierten Welt um das Wohl des britischen Königreichs kümmern muss – oft gegen den Widerstand von Premierminister Winston Churchill. Nachdem Rupert Gregson-Williams und Lorne Balfe in den ersten beiden Staffeln für die musikalische Untermalung der biografischen Serie verantwortlich gewesen sind, übernahm der britische Komponist Martin Phipps ab der dritten Staffel das musikalische Zepter. Phipps, der zuvor vor allem historische BBC-Produktionen wie „North & South“, „Elizabeth – The Virgin Queen“, „Sense and Sensibility“, „Oliver Twist“ und „Canterbury Tales“ vertont hat, überzeugt auch in der vierten Staffel von „The Crown“ mit schönen Melodien, die er mit einem einschmeichelnden Orchester-Arrangement mit pointierten akustischen Tupfern versehen hat. 
Ebenso bezaubernd ist der Score ausgefallen, den der renommierte Komponist John Debney („End Of Days“, „Die Passion Christi“) zu Brenda Chapmans Fantasy-Abenteuer „Come Away“ kreiert hat, in dem die Regisseurin die Welten von Peter Pans Niemalsland und Alices Wunderland zusammenkommen lässt. Entsprechend fantasiereich ist auch der eingängige Orchester-Score von Debney ausgefallen. 
Der erste Extended Score in dieser Sendung stammt von James Horner, der 1988 neben „Willow“, „Red Heat“, „Vibes“ und „Cocoon: The Return“ auch Don Bluths Animationsfilm „The Land Before Time“ vertont hat, der an den Kinokassen zwar gegen Disneys „Oliver and Company“ den Kürzeren zog, aber in der Videoauswertung und vor allem durch die unzähligen Direct-to-Video-Sequels an Popularität gewann. Horner hatte durch die unerwartet lange Arbeit an „Cocoon: The Return“ nur fünf statt der geplanten zwölf Wochen Zeit für „The Land Before Time“ und verband in seinem vom London Symphony Orchestra, dem King’s College School Choir, dem Choristers Of St. Paul’s Cathedral und dem Ladies Chorus eingespielten Score auf einzigartige Weise wiederkehrende Themen auf ebenso offensichtliche wie subtile Weise, passte Intervalle, Rhythmen, Harmonien und instrumentale Farben der Action auf der Leinwand an. 
Nach den ruhigen Tönen, die Nick Urata („The True Adventures of Wolfboy“), Gabriel Yared („The Life Ahead“), Jeff Russo & Perrine Virgile („The Umbrella Academy – Season 2) und John Frizzell („Zappa“) in ihren aktuellen Arbeiten präsentieren, ist mit den „End Credits“ aus „Vera Drake“ ein weiteres Beispiel aus der Zusammenarbeit zwischen dem britischen Filmemacher Mike Leigh und dem Komponisten Andrew Dickson zu bewundern, nachdem Caldera Records im vergangenen Jahr mit „Naked“ bereits ein Album mit Auszügen aus den Scores zu „Naked“, „Secrets & Lies“ und „High Hopes“ veröffentlicht hat. 
„Vera Drake“ darf fraglos als Höhepunkt der über zwanzigjährigen Zusammenarbeit zwischen Leigh und Dickson betrachtet werden. Die Geschichte der titelgebenden Putzfrau, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein dunkles Familiengeheimnis in sich trägt, gab Dickson erstmals die Möglichkeit, mit einem Chor zu arbeiten. Außerdem finden sich auf „Vera Drake“ die Scores zu dem weit weniger bekannten Mike-Leigh-Film „All or Nothing“ sowie zu den Filmen „Someone Else’s America“ (1995) und „Oublie-Moi“ (1994). 
Nach seinem 2018 veröffentlichten Album „re:member“ verarbeitet der isländische Komponist und Multi-Instrumentalist Ólafur Arnalds auf seinem neuen Album „some kind of peace“ Schlüsselerlebnisse und Wendepunkte seines Lebens, wobei er die These vertritt, dass ein Mensch eine Vielzahl von unterschiedlichen, sogar gegensätzlichen Persönlichkeitsfacetten in sich trägt. 
„Ich hielt es für wichtig, dass das Album meine Geschichte auf eine sehr ehrliche Art und Weise erzählt. Dieses Album liegt mir viel näher am Herzen als alle anderen”, meint Arnalds, der das Album mit Freunden wie Bonobo, JFDR und Josin umsetzte. 
Hans Zimmer ist nicht nur mit einem neuen Track aus der Expanded Edition seines herausragenden Soundtracks zu Christopher Nolans „Interstellar“ (2014) zu hören, sondern auch mit zwei neuen Arbeiten, die er mit vertrauten Komponisten seines Teams realisiert hat. Mit David Fleming, der zunächst zusätzliche Musik zu den Scores von Atli Örvarsson zu „Die vierte Art“, „Der letzte Tempelritter“, „Der Adler der Neunten Legion“, „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“, „A Single Shot“, „Evidence“ und „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“ komponierte, unterstützte Hans Zimmer bereits bei „X-Men: Dark Phoenix“ und „Der König der Löwen“, ehe er mit Zimmer und Jacob Shea 2017 die Musik zur Dokumentations-Serie „Unser blauer Planet II“ kreierte. Für das nach wahren Begebenheiten von Ron Howard („Apollo 13“, „The Da Vinci Code“) inszenierte Netflix-Drama „Hillbilly-Elegie“ griff Zimmer erneut auf die Talente von Fleming zurück, um einen sehr bodenständigen, von Streichern geprägten Score zu inszenieren. 
Für eine weitere Ron-Howard-Produktion, die Dokumentation „Rebuilding Paradise“, arbeitete Zimmer wiederum mit Lorne Balfe zusammen, mit dem er schon vielfach an Filmen wie „The Dark Knight“, „Inception“, „Sherlock Holmes“, „Rush“, „Rango“ und „Dunkirk“ kollaborierte. Angenehmes Gruseln versprechen dagegen die Scores von The Newton Brothers zu „The Haunting of Bly Manor“, von Genre-Meister Christopher Young („Hellraiser“, „The Grudge“, „Sinister“) zu „The Empty Man“ und Edward Shearmur zu „Species II“ (1998). 
Diesen herausragenden Score des Briten zu Peter Medaks Sequel mit Natasha Henstridge in der Hauptrolle hat Intrada ebenso als Expanded Edition veröffentlicht wie John Williams‘ „War Of The Worlds“ (2005) und Jerry Goldsmiths „The Last Castle“ (2001). Dazu gibt es als Erstveröffentlichung Goldsmiths Score zu dem 1973 inszenierten Mafia-Drama „The Don Is Dead“

Playlist:
1. Martin Phipps - Queen vs PM (The Crown - Season 4) - 05:37 
2. John Debney - Alice Theme / Main Title (Come Away) - 03:47 
3. James Horner - End Credits (The Land Before Time) - 06:24 
4. Nick Urata - The True Adventures Of Wolfboy (The True Adventures Of Wolfboy) - 03:01 
5. Gabriel Yared - Madame Rosa (The Life Ahead) - 04:00 
6. Jeff Russo & Perrine Virgile - Young Ben's Funeral (The Umbrella Academy - Season 2) - 03:25 
7. John Frizzell - Bruce Bickford's Zappa Head (Zappa) - 04:28 
8. Andrew Dickson - End Credits (Vera Drake) - 03:07 
9. Dustin O'Halloran & Volker Bertelmann - Fossils (Ammonite) - 05:40 
10. Ólafur Arnalds - New Grass (Some Kind Of Peace) - 04:02 
11. Hans Zimmer & David Fleming - Responsibility (Hillbilly Elegy) - 05:05 
12. Joseph Trapanese - Cosmic (Spontaneous) - 03:04 
13. The Newton Brothers - Love Story (The Haunting Of Bly Manor) - 04:23 
14. Jeff Grace - New York (The Artist's Wife) - 03:04 
15. Edward Shearmur - End Titles (Species II) - 04:57 
16. Christopher Young - In A Prison Built Out Of Lies (The Empty Man) - 05:03 
17. Hans Zimmer - Who's They? (Interstellar) - 07:17 
18. Hans Zimmer & Lorne Balfe - We're Coming Back (Rebuilding Paradise) - 03:39 
19. Michael Giacchino & Nouvelle Modernica Orchestra - Remembrance (Travelogue - Volume 1) - 05:01 
20. Michael Brook - Aftermath (Embattled) - 04:08 
21. Stephen Warbeck - Le Parc (ADN) - 04:03 
22. Johan Söderqvist - The Last Vermeer End Credit (The Last Vermeer) - 03:12 
23. Alex Heffes - I Have Been Here Before (Hope Gap) - 04:18 
24. John Williams - Refugee Status [Extended Version] (War Of The Worlds) - 04:13 
25. Jerry Goldsmith - Final Meeting (The Don Is Dead) - 02:55 
26. Jerry Goldsmith - The Rock Pile (The Last Castle) - 05:02 
27. Michael Giacchino - Let Him Goverture (Let Him Go) - 07:03

  © Blogger template Brooklyn by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP