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Samstag, 1. Februar 2025

Playlist #416 vom 09.02.2025 - Neuheiten 2025 (1)

In der neune Netflix-Doku-Serie „Our Ocean“ fungiert niemand Geringeres als der ehemalige US-Präsident Barack Obama als Erzähler. Er entführt die Zuschauer auf eine 75.000 Meilen lange Kreuzfahrt über und unter die Wasseroberfläche der fünf Weltmeere. Dem Pazifik, dem Indischen Ozean, dem Atlantik, dem Arktischen Ozean und dem Südlichen Ozean ist jeweils eine Folge gewidmet, wobei die Serie modernste Forschung und neu entwickelte Unterwasserfilmtechnologie einsetzt, um neben beliebten Tieren wie Delfinen und Meeresschildkröten auch andere Meeresbewohner und Naturphänomene zu zeigen, die noch nie zuvor mit der Kamera eingefangen wurden. Neben der Titelmusik von Harry Gregson-Williams bekommt ihr in dieser Sendung neue Soundtracks auch von seinem Bruder Rupert Gregson-Williams, Siddhartha Khosla, Rachel Portman, Steven Price, Hanan Townshend, Antonio Pinto u.v.a. zu hören.
In der britischen Mini-Serie „The Crow Girl“ von Charles Martin und Rebecca Rycroft untersuchen die beiden Ermittler DCI Jeanette Kilburn (Eve Myles) und DI Lou Stanley (Dougray Scott) den Tod mehrerer junger Männer in einer Kleinstadt. Um den Täter zu fassen, ziehen sie die angesehene Psychotherapeutin Dr. Sophia Craven (Katherine Kelly) hinzu. Was als komplexer Mordfall beginnt, entwickelt sich zu einer schockierenden Reise in eine dunkle Welt aus illegalen Fight Clubs, skrupellosen Morden und tief verwurzeltem Missbrauch, der Jahrzehnte zurückreicht. Die Musik dazu stammt vom jungen britischen Komponisten Adam Price („Curfew“, „Apartment 7A“), der bereits mit Lorne Balfe an „Mission: Impossible – Dead Reckoning“ zusammengearbeitet hat.
„Das Lesen von Erik Axl Sunds Roman ‚The Crow Girl‘ gab mir eine zusätzliche Gelegenheit, musikalisch zu experimentieren, bevor ich mich mit irgendeinem Aspekt der Serie selbst beschäftigte. Das Thema ‚Verlust der Unschuld‘ tauchte früh auf und ich habe es musikalisch erkundet. Wir begannen, die Stimme zu verwenden; die unmittelbarste, roheste Art, wie wir uns ausdrücken können“, rekapituliert Price seine Arbeit an „The Crow Girl“. „Die Regisseure Charles und Rebecca betonten, wie wichtig es sei, diesen emotionalen Kern in der Musik einzufangen und gleichzeitig in der brutalen, kompromisslosen Welt von ‚The Crow Girl‘ verwurzelt zu bleiben. Und natürlich war da Slash. Sein ikonischer Gitarrensound hob den Soundtrack auf Höhen, die wir uns nie hätten vorstellen können. Man hört seinen unverwechselbaren, rauen Sound schon in der ersten Einstellung – ein erdiger, absteigender Gitarren-Slide, der die Bilder widerspiegelt; ein irgendwie musikalischer tiefer Tauchgang in die Abgründe der Hölle.“
Gleich zwei neue Arbeiten gibt es von Steven Price („Gravity“, „Fury“) zu hören. Für den Netflix-Film „Joy“ schrieb er eine einfühlsame, mit Streichern und Piano instrumentierte Musik, die die wahre Geschichte der Entwicklung zur künstlichen Befruchtung erzählt.
Im Jahr 1968 bewirbt sich die junge Krankenschwester und Embryologin Jean Purdy (Thomasin McKenzie) um eine Assistenzstelle in einem Labor der Cambridge-Universität. Dort arbeiten der Physiologe Dr. Robert Edwards (James Norton) und der Gynäkologe Patrick Steptoe (Bill Nighy) an einem Verfahren, das kinderlosen Paaren ihre Nachwuchswünsche erfüllen soll. Als Details über ihre Forschung in einem Labor nahe Manchester an die Öffentlichkeit dringen, weht dem Trio jedoch ein scharfer Wind ins Gesicht. Denn viele Menschen halten die Zeugung eines Kindes außerhalb des Mutterleibs für verbrecherisch und unchristlich. Als ihnen dann auch noch die Fördergelder gestrichen werden, setzen Steptoe, Edwards und Purdy ihre Hoffnungen vor allem auf eine Gruppe kinderloser Frauen, die sich bereit erklären, ihre Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Am Ende wird 1978 das erste Retortenbaby Louise Joy Brown geboren werden.
Weitaus wuchtiger geht es in dem ebenfalls historischen Kriegsdrama „William Tell“ zu, das Price mit großem Orchester vertont hat, wobei Streicher und Percussions eine prominente Rolle einnehmen. Der von Nick Hamm („The Hole“, „Godsend“) inszenierte Film spielt im 14. Jahrhundert, in den letzten Tagen des Heiligen Römischen Reiches, als die europäischen Nationen heftig um die Vorherrschaft kämpfen und die ehrgeizigen Österreicher, die nach mehr Land streben, in die Schweiz eindringen, sieht sich Wilhelm Tell (Claes Bang), ein ehemals friedlicher Jäger, zum Handeln gezwungen, als seine Familie und sein Heimatland durch den unterdrückerischen österreichischen König und seine rücksichtslosen Kriegsherren bedroht werden. An der Spitze seiner Landsleute beginnt Tell eine mutige Rebellion, um ihre Freiheit zu verteidigen und sich gegen die tyrannischen Mächte zu stellen, die sie unterjochen wollen.
„Young Hearts“ erzählt die Geschichte des jungen Elias, der Gefühle für seinen neuen Nachbarn Alexander entwickelt und feststellt, dass er sich zum ersten Mal verliebt.

„Wir haben es geschafft, das Gefühl einer viel größeren Produktion mit einem relativ kleinen Ensemble und auf intelligente Weise nachzubilden: Das Fagott, das Ma’at-Streichquartett und das Klavier rufen die Nostalgie hervor, die Regisseur Anthony Schatteman suchte. Diese Streicher wurden auch in mehreren Schichten aufgenommen, sodass der Effekt einer wunderschönen ,Wolke‘ aus Musik entsteht. Aber auch andere einfallsreiche Techniken wie ungewöhnliche Metriken, die Konzentration auf Farben statt auf Themen sorgen dafür, dass man mit einem kleinen Ensemble ein großartiges Gefühl erzeugen kann, was wiederum zu der Herzerwärmung beiträgt, die der Film ausstrahlen möchte“, beschreibt Ruben de Gheselle die Arbeit an der eindringlichen Musik zu „Young Hearts“.

In dem Animationsfilm „Mariposas negras“ wird die Geschichte der drei Frauen Tanit, Valeria and Shaila erzählt, die aus verschiedenen Teilen der Welt kommen, aber ganz unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden, als sie wegen der Erderwärmung alles verlieren und gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen, um zu überleben. Der spanische Komponist Diego Navarro setzte für seine Musik eine Vielzahl von ethnischen Instrumenten und weibliche Stimmen ein.
„Ich war fasziniert von der Idee, durch meine Musik drei Realitäten zu erzählen, die so hart und tief sind wie die unserer Protagonisten. Es ist Musik mit einem intimen Ansatz, mit einer tiefen emotionalen Note aufgrund der transzendenten Botschaft, die der Film dem Publikum vermittelt. Außer mir, der Klavier und Keyboard spielt, sind die restlichen Hauptmusiker der Musikproduktion Frauen, als klare Anspielung auf die Geschichte“, erklärt Navarro. „Auf der Grundlage eines Streichquartetts, der Stimme unserer Solistin Aborá Cel im Hauptthema und vieler anderer ethnischer Stimmen aus der afrikanischen und indischen Folklore habe ich in dieser Partitur auch mit verschiedenen charakteristischen Instrumenten aus der Karibik, Afrika und Indien gearbeitet. Das Klavier, die elektronische Programmierung und eine kraftvolle Perkussionssektion waren unerlässlich, um eine der persönlichsten und intimsten Partituren zu schaffen, die ich je geschrieben habe.“
Playlist:
01. Harry Gregson-Williams - Series Opener (Our Oceans) - 03:04 
02. Rupert Gregson-Williams - To Libya (Lockerbie - A Search For Truth) - 04:21 
03. Adam Price - Loss (The Crow Girl) - 04:17 
04. Steven Price - 67481 Lesley Brown (Joy) - 03:34 
05. Siddhartha Khosla - Where Love Grows (No Good Deed) - 04:34 
06. Siddhartha Khosla - Preparations (Paradise) - 04:03 
07. Austin Wintory - Oria's Legacy (Eternal Strands) - 03:58 
08. Debbie Wiseman - New Found Lands (Wolf Hall - The Mirror and the Light) - 03:59 
09. Timothy Williams - Journey to Bethlehem (Mary)  - 03:47 
10. Antonio Pinto - Sorry (Flight Risk) - 03:29 
11. Rachel Portman - Forgive Me (The Return) - 03:59 
12. Evgueni Galperine & Sacha Galperine - Calypso (Kraven - The Hunter) - 04:30 
13. Explosions in the Sky - A Melancholy (American Primeval) - 04:06 
14. Daniel Blumberg - Library (The Brutalist) - 03:26 
15. Trent Reznor & Atticus Ross - Pure Love (Queer) - 04:34 
16. Steven Price - Let Us Believe Again (William Tell) - 06:31 
17. H. Scott Salinas - End Credits (Elevation) - 04:59 
18. Hanan Townshend - Final Judgement (Between Borders) - 04:39 
19. Ruben de Gheselle - Running Away (Young Hearts) - 02:46 
20. Raphaël Dargent - Sky Awakening (Lightfall) - 02:46 
21. Raphaël Dargent - Borealapelta (Why Dinosaurs?) - 02:29 
22. Christopher Lennertz - The Bakers (Back In Action) - 03:17 
23. Rob - Night Pool (Par Amour) - 03:09 
24. Atli Örvarsson - Long Beach (On Call) - 03:22 
25. Bear McCreary - What Awaits Us in Paradise (Outlander - Season 7) - 04:37 
26. Diego Navarro - Tema principal (Mariposas Negras) - 04:49 
27. Andrew Lockington - Sutherland (Lioness - Season 2) - 04:09
28. Blanck Mass - The Wonder (The Rig - Season 2) - 06:49 
29. Mick Giacchino - Paradise Lost and Finale (Star Wars: Skeleton Crew) - 04:31 
30. Benjamin Wallfisch - Wolf Man (Wolf Man) - 08:11

Sonntag, 10. November 2024

Playlist #410 vom 17.11.2024 - Neuheiten 2024 (7)

Der Kino- und TV-Herbst bietet eine Vielzahl neuer Dramen, Abenteuer, Komödien und Action, die sich in einer bunten Mischung filmmusikalischer Veröffentlichungen widerspiegeln. In dieser Sendung könnt ihr euch auf neue Soundtracks renommierter Komponisten wie Hans Zimmer, Alexandre Desplat, Thomas Newman, Alan Silvestri und Alberto Iglesias ebenso freuen wie auf die von der neuen Generation versierter Künstler wie Marcelo Zarvos, Volker Bertelmann, Jeff Russo, Lorne Balfe und Craig Armstrong

Mit seinen ersten drei Filmen „Hunger“ (2008), „Shame“ (2011) und „12 Years a Slave“ (2013) etablierte sich der afroamerikanische Filmemacher Steve McQueen zu einem der talentiertesten Regisseure der letzten 20 Jahre. Nun bringt er mit „Blitz“ ein historisches Drama in die Kinos, das im Spätsommer 1940 angesiedelt ist, als die deutsche Luftwaffe einen Großangriff auf Großbritannien begann und fast acht Monate lang mit der permanenten Bombardierung vor allem Londons versuchte, die Bevölkerung zu demoralisieren und die Regierung zur Kapitulation zu zwingen. Die Briten bezeichneten die unberechenbaren Angriffe auf sie als „The Blitz“, ließen sich aber auch von 40.000 Toten in ihren Reihen nicht davon abhalten, ihr Land zu verteidigen. Vor diesem Hintergrund inszenierte McQueen eine berührend-beherzte Mutter-Sohn-Geschichte, die von Hans Zimmer mit schwermütigen, aber eindringlichen Klängen vertont wurde. 
Robert Zemeckis hat mit „Here“ die gleichnamige Graphic Novel von Richard McGuire verfilmt und erzählt die Geschichte eines einzigen Raumes, in dem die Zeit selbst zu leben scheint. Richard (Tom Hanks) tritt in diesen Raum und dessen Geschichte verschmilzt mit der des Ortes. Sein Leben, seine Freuden und Verluste, seine Träume und seine Ängste – alles wird hier festgehalten. Als Richard auf Margaret (Robin Wright) trifft, die diesen Raum ebenfalls geprägt hat, beginnt zwischen den beiden eine besondere Verbindung, die die Grenzen von Zeit und Raum überwindet. Sie teilen Erinnerungen, die nicht nur ihre eigenen sind, sondern auch die der Menschen, die den Raum vor und nach ihnen bewohnen. Auch Al (Paul Bettany), ein weiterer Bewohner, hinterlässt unauslöschliche Spuren und bringt eine neue Sichtweise auf den Ort und die Geschichten, die darin gefangen sind. 
Der Film spürt den Menschen nach, die diesen Raum zuvor betreten haben, und geht ihren Erinnerungen auf die Spur. Vertont hat dieses Drama, das Mitte Dezember bei uns in die Kinos kommt, Zemeckis‘ Hauskomponist Alan Silvestri mit gefühlvollen Orchesterklängen. 
„The Problem With People“ von Chris Cottam erzählt die Geschichte zweier entfremdeter Cousins, die versuchen, viele Generationen von Familienstreitigkeiten wiedergutzumachen. Der Ire Ciáran (Colm Meaney) erfüllt den letzten Wunsch seines Vaters, sich mit dem amerikanischen Teil seiner Familie zu vereinen, und ruft seinen Cousin Barry (Paul Reiser) aus heiterem Himmel an, um ihm einen Besuch in seiner Heimat anzubieten. Barry, der dem Alltag in seiner New Yorker Immobilienfirma entfliehen möchte, stimmt zu. Nach einem zunächst herzlichen Empfang kommt es jedoch bald zu Spannungen, als sich herausstellt, dass Barry unerwartet die Hälfte des Geldes aus dem Testament von Ciárans Vater hinterlassen wurde. Die beiden Männer sind nun von Gier und Eifersucht zerrissen, was zu einer Fehde führt, die sich in eine Reihe von ziemlich heftigen Streitereien und katastrophalen Streichen verwandelt. 
„Diese Filmmusik war für mich ziemlich einzigartig, weil ich tief in die irische Musik eintauchen musste – ein Stil und Genre, das ich vor diesem Film noch nicht erkundet hatte“, berichtet Steven Argila von seiner Arbeit an dem Score. „Bevor ich mit der Filmmusik begann, hörte ich mir einige Zeit lang viele traditionelle Künstler und die traditionellen Formen der Reels und Jigs sowie die Instrumente an, die oft in der irischen Musik verwendet werden. Ich wollte eine Palette schaffen, die traditionelle irische Instrumentierung mit orchestralen Elementen kombiniert – und einige der Instrumente (wie Uileann Pipes, Whistles, irisches Banjo, Akkordeon, irische Bouzouki) auf eine Weise spielen lassen, wie sie normalerweise nicht gespielt werden – das dient den komödiantischen Hinweisen und der Vertonung der amerikanisch-irischen Kulturvermischung, die im Film behandelt wird. Darüber hinaus habe ich eine irische Freundin dazu gebracht, in einigen Einsätzen irische Gesangseinlagen vorzutragen, zu rappen und zu pfeifen – ebenso wie eine irische Tänzerin (eine wunderbare Tänzerin von ,Riverdance‘) – wir haben ihre Füße mit Mikrofonen ausgestattet, während sie zu verschiedenen Einsätzen tanzte, die ich geschrieben hatte, und haben den Klang davon für einen Teil der Perkussion in der Partitur verwendet.“
Die bereits 2022 begonnene Fernsehserie „Sherwood“, die dieses Jahr nach 12 Folgen beendet wurde, thematisiert zwei schockierende und unerwartete Morde, die eine bereits zerrüttete Gemeinschaft erschüttern, und führen zu einer der größten Menschenjagden in der britischen Geschichte. 
„Beim Komponieren der Partitur für ,Sherwood‘ ging es darum, die komplexen und oft zerrütteten Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft einzufangen. Die Musik musste sowohl die gemeinsame Geschichte der Stadt als auch die ungelösten Spannungen widerspiegeln, die ihre Menschen weiterhin beeinflussen“, erzählt Komponist Lorne Balfe. „Die Serie ist tief in den emotionalen und sozialen Narben verwurzelt, die vergangene Ereignisse hinterlassen haben, und die Partitur musste dieses Gefühl von Verbundenheit und Konflikt verkörpern. Den Kern der Partitur bildet das Hauptthema, das um tiefe, anschwellende Blechbläserakkorde und ineinander verschlungene Streichermuster, sogenannte Ostinatos, herum aufgebaut ist. Die Blechbläser dienen als klanglicher Anker und repräsentieren die Last der schwierigen Vergangenheit der Stadt. Sie verleihen der Musik ein Gefühl von Schwere und Ernsthaftigkeit und symbolisieren, wie die Geschichte der Stadt über ihrer Gegenwart schwebt. Die ineinander verschlungenen Streicher-Ostinatos hingegen repräsentieren die anhaltenden Spannungen und ungelösten Konflikte, die durch die Gemeinschaft strömen. Diese sich wiederholenden Muster verstärken die Vorstellung, dass trotz der Brüche und Trennungen alles und jeder in dieser Geschichte miteinander verbunden bleibt. Die Musik erinnert ständig an die Komplexität und Beständigkeit dieser Beziehungen.“ 
Mit „The Room Next Door“ präsentiert der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar sein US-Langfilmdebüt und um zwei Freundinnen, die durch ein ungewöhnliches Thema miteinander verbunden sind. Martha (Tilda Swinton) ist eine krebskranke Kriegsberichterstatterin, Ingrid (Julianne Moore) ist Autorin von Romanen. Beide beschäftigt so auf unterschiedliche Arten und Weisen die grenzenlose Grausamkeit von Kriegen und wie diese Realität in den unterschiedlichen Dareichungsformen der beiden Frauen abgebildet werden kann. In einem Haus inmitten eines Naturschutzgebietes in Neuengland treffen sich die beiden Freundinnen nach etlichen Jahren wieder und erleben schließlich eine Situation, die sowohl extrem als auch überraschend zärtlich ist. Die entsprechend einfühlsame Musik steuerte Almodóvars langjähriger Stammkomponist Alberto Iglesias („Der ewige Gärtner“, „Julieta“) bei. 
Ian McKellen verkörpert in Anand Tuckers historischen Drama „The Critic“ Jimmy Erskine, den berühmtesten und bekanntesten Theaterkritiker des Daily Chronicle in den 1930er Jahren. Er gerät in Konflikt mit David Brooke (Mark Strong), nachdem er kürzlich die Zeitung geerbt hat, und mit der jungen Schauspielerin Nina Land (Gemma Arterton), die von Jimmys negativer Kritik über sie am Boden zerstört ist. Die drei verstricken sich in einen Krimi, der in einen faustischen Pakt eingewickelt ist, und ihr seltsames Dreieck zieht sich immer enger zusammen - mit verheerenden Folgen für alle, die in das tödliche Netz aus Erpressung und Verrat verstrickt sind. Craig Armstrong („Der Knochenjäger“, „World Trade Center“, „Anatomie einer Entführung“) spielte mit dem Budapest Art Orchestra sowie den Solisten Daniel Pioro (Violine) und Janey Miller (Oboe) einen Score, der zwar die Zeit reflektiert, in der der Film spielt, aber auch eine zeitgenössische Sprache fand, die die emotionale Intensität der Geschichte und Figuren einfängt. 
Mit „Star Code Reflections“ präsentieren die beiden Schweden Karl Gasleben (Cosmic Overdose, Twice A Man) und Peter Davidson das dritte Album ihres gemeinsamen Projekts Aerial Ship of Flowers, dessen Cover auf einem Gemälde des Ambient-Gitarristen Davidson basiert. Die zehn Ambient-Stücke erforschen den Ursprung des Raumes und verbinden verspielte Dark-Ambient-Strukturen mit zunehmend schwebenden Gitarren, die dem Album eine hypnotische Atmosphäre verschaffen. 

Playlist:

01. Hans Zimmer - Never Let You Go Again (Blitz) - 03:58 
02. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Love and Ashes (Dragon Age: The Veilguard) - 04:11 
03. Alan Silvestri - End Credits (Here) - 08:30 
04. Eric Neveux - La Liberté (A l'épreuve) - 03:08 
05. Adam Price & Peter Gregson - That Old Serpent (Apartment 7A) - 02:45 
06. Steven Argila - There Were Two Brothers (The Problem With People) - 03:44 
07. Lorne Balfe - Diversion (Sherwood) - 03:32 
08. Daniel Pemberton - Ernest Shackleton (Endurance) - 03:28 
09. Timothy Williams - Goodbye Monster (Your Monster) - 02:32 
10. Alberto Iglesias - The Waiting House (The Room Next Door) - 03:32 
11. Alexandre Desplat - End Credits (Unstoppable) - 06:06 
12. Fernando Velázquez - All Together in the End (Buffalo Kids) - 03:58 
13. Craig Armstrong - I'm Going To Tell Them Everything (The Critic) - 03:01 
14. Lisa Gerrard - Broken Dreams (City of Dreams) - 06:00 
15. Volker Bertelmann - Postlude of Conclave (Conclave) - 06:37 
16. Rob - 50 Micros (Culte: Season 1) - 03:46 
17. Chris Bacon - Butterfly (Heretic) - 03:02 
18. Siddhartha Khosla - Dudenoff (Only Murders in the Building: Season 4) - 02:36 
19. Mark Mancina - End Credits (Juror #2) - 02:32 
20. Matthijs Kieboom - Marius (Like Tears in Rain) - 03:48 
21. Jon Brion - Clotaire and Jackie (L'Amour Ouf) - 02:49 
22. Osvaldo Golijov - Noir Love (Megalopolis) - 04:34 
23. Marcelo Zarvos - Call for the Ambassador (The Diplomat: Season 2) - 03:45 
24. Thomas Newman - Late for School (White Bird) - 03:31 
25. Mokadelic - Second Life (Citadel: Diana) - 03:47 
26. Dan Romer & Mike Tuccillo - Holding Court (Woman of the Hour) - 02:15 
27. Edwin Wendler - Terry (Mafia Wars) - 02:42 
28. Jeff Russo - Saru's Wedding (Star Trek: Discovery - Season 5) - 03:38 
29. Dan Deacon - Area 51 to 55 (Venom: The Last Dance) - 02:36 
30. Aerial Ship Of Flowers - Mist (Star Code Reflections) - 09:36

Samstag, 22. Juni 2024

Playlist #400 vom 30.06.2024 - Neuheiten 2024 (4)

Was haben „Mad Max“, „Garfield“ und „Bad Boys“ gemeinsam? Sie sind allesamt dem Fernseh- und Kinopublikum bestens bekannt und kehren nun mit neuen Abenteuern auf die große Leinwand zurück. Natürlich gibt es die dazu passende Musik ebenso in dieser Sendung zu hören wie neue Kompositionen von Hanan Townshend, John Powell, John Debney, Siddhartha Khosla, Uno Helmersson, Pascal Gaigne, Carlos Rafael Rivera und vielen anderen. 
Eine hochkarätige Besetzung vereint Schauspieler Tony Goldwyn („Last Samurai“, „Oppenheimer“) in seiner neuen Regiearbeit „Ezra“. Bobby Cannavale verkörpert den Stand-up-Comedian Max Bernal, der bei seinem Vater Stan (Robert De Niro) lebt, während er mit seiner Ex-Frau Jenna (Rose Byrne) um die Erziehung seines autistischen Sohnes Ezra (William Fitzgerald) kämpft. Als sie gezwungen sind, schwierige Entscheidungen über die Zukunft ihres Sohnes zu treffen, begeben sich Max und Ezra auf einen Roadtrip quer durchs Land, der ihr Leben grundlegend verändern wird. Die Musik zu diesem einfühlsamen Drama steuerte Carlos Rafael Rivera („Das Damengambit“, „Godless“) bei. 
Der schwedische Komponist und Multiinstrumentalist Uno Helmersson ist hierzulande vor allem durch seinen Beitrag zur erfolgreichen Fernsehserie „Die Brücke: Transit in den Tod“ bekannt geworden. Nun komponierte er die spannungsgeladene Musik zur norwegischen Mini-Serie „Fenris“
Die Biologin Emma Salomonsen kehrt zusammen mit ihrem Sohn Leo zurück in ihre Heimatstadt Østbygda um ihren Vater Marius zu besuchen, einen bekannten Wolfsforscher. Als in der Kleinstadt ein Kind verschwindet, gehen die Bewohner zunächst davon aus, dass Wölfe dahinterstecken. Doch Emma findet die blutverschmierte Jacke des verschwundenen Jungen im Haus ihres Vaters… 
„Das ultimative Ziel eines jeden Projekts ist es, einen einzigartigen Sound für einen Film zu schaffen. Als Komponist vertiefe ich mich in die Welt des Films, vertiefe mich tief in Drehbücher, suche nach Inspiration und beginne lange Gespräche mit dem künstlerischen Leiter, um eine gemeinsame Sprache der Ästhetik und des Geschichtenerzählens zu entwickeln“, erklärt Helmersson. „Für ,Fenris‘ habe ich eng mit Simen Alsvik zusammengearbeitet, musikalische Vorlieben ausgetauscht und Details der Serie besprochen. Der von Americana und nordischer Volksmusik inspirierte Soundtrack enthält Banjo, Gitarre, Hardangerfiedel, Drehleier, Cello, Violine und elektronische Elemente. Diese Musik soll den rohen, intimen und düsteren Geist der Serie einfangen und ihre Charaktere, Konflikte und die umgebende Natur widerspiegeln. Ich bezeichne diese Mischung liebevoll als ,Scandinaviana‘. Diese Serie stellt eine neue Entwicklung im Genre des Nordic Noir dar und vermischt Fragmente verschiedener Volksmusiktraditionen aus der westlichen Hemisphäre mit dem unverwechselbaren Stil des Nordic Noir.“
In dem Science-Fiction-Thriller „Atlas“ Die spielt Jennifer Lopez die brillante Datenanalystin und Misanthropin Atlas Shepherd, die zudem auch Künstlicher Intelligenz misstraut. Seit Jahren macht sie schließlich Jagd auf die KI Harlan (Simu Liu), die einst beinahe die ganze Menschheit ausgelöscht hat. Als sie sich auf eine Mission begibt, um den rebellischen Roboter zu fangen, endet diese im Fiasko und Atlas strandet auf einem fremden und lebensfeindlichen Planeten. Um dort zu überleben, bleibt Atlas nichts anderes übrig, als ausgerechnet einer KI zu vertrauen. Denn nur gemeinsam mit der KI Smith kann sie dem gefährlichen Ort entfliehen. Dabei steht mehr als ihr Leben auf dem Spiel. Es geht um die Zukunft der Menschheit. Denn Harlan macht sich daran, seinen Plan von einst nun endgültig zu Ende zu bringen, und alles menschliche Leben auszulöschen... Für die wuchtige, teils bedrohlich düstere Musik zeichnet der kanadische Komponist Andrew Lockington („San Andreas“, „The Kindness of Strangers“) verantwortlich. 
Cyrille Aufort begann seine filmmusikalische Karriere als Orchestrator für Alexandre Desplat, bevor er 2009 seine erste eigene Filmmusik für den Science-Fiction-Horrorfilm „Splice“ komponierte und 2012 zusammen mit Gabriel Yared das Kostüm-Drama „A Royal Affair“ vertonte. In der französischen Serie „Bugarach“ untersucht die Studentin Émilie in einer südfranzösischen Kleinstadt den verdächtigen Tod ihres Vaters nach dem Absturz seines Hubschraubers. Mit der Unterstützung ihrer drei Freunde begibt sie sich zum Mount Bugarach, wo der Unfall stattfand, und entdeckt ein Portal zu parallelen Welten. 
„Wir hatten viele intensive Diskussionen mit Fabien (dem Regisseur) über die musikalische Farbe, über die Ästhetik der Serie. Anhand der Leben dreier junger Mädchen zeigt die Geschichte von ,Bugarach‘, wie unsere Entscheidungen unser Leben prägen und unser Schicksal beeinflussen“, berichtet Aufort von seiner Arbeit. „Die Musik musste ein Thriller-Feeling haben, eine emotionale Note, aber vor allem musste es ein Science-Fiction-Soundtrack sein. Wir entschieden uns für einen elektronischen Soundtrack und ich verwendete zwei verschiedene Themen, die sich im Laufe der Serie entwickeln. Es war eine neue und bereichernde Erfahrung für mich, auf diese Weise nur mit elektronischen Geräten zu arbeiten.“ 
1995 standen die beiden Detectives Mike Lowrey (Will Smith) und Marcus Burnett (Martin Lawrence) unter der Regie von Michael Bay erstmals gemeinsam als „Bad Boys“ vor der Kamera. Nach „Bad Boys II“ (2003) und „Bad Boys For Life“ (2020) ist nun mit „Bad Boys: Ride or Die“ schon der vierte Teil in den Kinos angelaufen. Diesmal kommt das Duo einem Korruptionsskandal auf die Spur, der sie geradewegs ins Herz der Polizei von Miami führt. Auf die Schliche kommen sie dem Ganzen durch ihren verstorbenen Captain Howard (Joe Pantoliano), der posthum beschuldigt wird, jahrelang als Maulwurf für die Drogenkartelle tätig gewesen zu sein – und den Cops einen Hinweis hinterlässt. Doch schon bald werden sie durch eine Intrige zu Ausgestoßenen und befinden sich auf der Flucht. Um ihre eigene Unschuld und auch die von Howard zu beweisen, müssen sie außerhalb des Gesetzes nach eigenen Regeln arbeiten – und sich obendrein mit Mikes entfremdetem Sohn Armando Aretas (Jacob Scipio) zusammentun, der nach den Ereignissen des Vorgängerfilms im Hochsicherheitstrakt einsitzt... 
Die Musik steuerte wie schon zum dritten Teil der zunehmend angesagte Lorne Balfe („Mission: Impossible – Fallout“, „Gemini Man“) bei, der wie sein Mentor Hans Zimmer gern auf bombastische Arrangements bei Action-Spektakeln setzt. 
Seit dem Mega-Erfolg mit seinem Regiedebüt „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) neigte Hollywood-Star Kevin Costner immer mal wieder zu einer gewissen Gigantomanie, die in der Folge Flops wie „Waterworld“ (1995) und „Postman“ (1997) zu verantworten hatte. Doch mit der modernen Western-Saga „Yellowstone“ hat Costner ein sensationelles Comeback hingelegt, das ihm nun ermöglichte, einen langgehegten Traum zu verwirklichen. Seit 1987 entwickelte Costner nämlich die Idee zu einer epischen, auf vier je dreistündige Filme angelegten Western-Saga, deren erster Teil unter dem Titel „Horizon – Eine amerikanische Saga“ im August in den Kinos anläuft. Er beginnt mit den Vorboten des amerikanischen Bürgerkriegs, die im Jahr 1861 zunächst New Mexico erschüttern. Weiße Pioniere besetzen die Gebiete der Apachen, die sich gewaltsam gegen die Aneignung zur Wehr setzen. Aber auch unter den Siedlern fließt Blut. Als der Vater der berüchtigten Sykes-Brüder bei einem Anschlag ums Leben kommt, nehmen seine Söhne die Verfolgung auf. 
Für die passende musikalische Untermalung engagierte Costner den versierten Komponisten John Debney, der bereits etliche Filme mit Kevin Costner in der Hauptrolle vertont hatte, u.a. „Im Zeichen der Libelle“, „Swing Vote“ und „Hatfield and Mccoys“
In dem Fantasy-Animations-Abenteuer „Dragonkeeper“ ruht das Schicksal des alten Chinas auf den Schultern eines jungen Mädchens, das das letzte verbliebene Drachenei finden und sein Schicksal erfüllen muss. „,Dragonkeeper‘ ist ein Soundtrack, der sich um drei Hauptthemen dreht, die jeweils mit den drei wichtigsten Charakteren der Geschichte verbunden sind: Ping, Diao und Danzi. Pings Thema soll ein Universum aus Licht und Unschuld heraufbeschwören. Im Gegensatz dazu ist Diaos Thema dunkel und verdreht, während wir bei Danzi versuchten, Reife und Gelassenheit einzufangen. Wir haben umfangreiche Recherchen zu chinesischen Instrumenten durchgeführt und mit Jiale Yi und Karen Han zusammengearbeitet, zwei prominenten chinesischen Künstlern mit umfassender Erfahrung mit dieser Art von Ensemble“, erzählt der spanisch-amerikanische Arturo Cardelús über die Arbeit an dem Film. „Unsere Idee war es, den klassischen Klang von Filmmusik mit dem Reichtum chinesischer Instrumente zu verbinden. Jiale Yi steuerte ihre Virtuosität auf der Yangqin bei, während Karen Han ihre Meisterschaft auf der Erhu beisteuerte. Karen ist eine Hollywoodlegende, die Soundtracks wie John Williams‘ ,Die Geisha‘ und Ryuichi Sakamotos ,Der letzte Kaiser‘ aufgenommen hat. Ein weiteres entscheidendes Element des Soundtracks war Veronika Vitazkova, eine Expertin für chinesische Flöten und eine wunderbare Musikerin, die die Qudi-Soli in ihrem Wiener Studio aufgenommen hat.“ 
In Brad Podowskis Thriller-Drama „Silent as the Grave“ versucht ein unermüdlicher Dokumentarfilmer, das Geheimnis um den Tod seines Onkels zu lüften, doch ein unbekannter Feind hat vor, die Wahrheit geheim zu halten.  „,Ich möchte, dass die Musik dem Film ein modernes Noir-Feeling verleiht, und ich möchte das Lied ,Silent Night‘ im Film verwenden.‘ Das waren die beiden Hauptschwerpunkte von Brad, als er sich an mich wandte, um die Musik für ,Silent as the Grave‘ zu schreiben“, erzählt Raphaël Dargent über seinen Beitrag als Komponist zu dem Film. „Indem ich diese Elemente miteinander verwoben habe, habe ich eine spannungsgeladene elektronische Neo-Noir-Jazzmusik geschaffen, die Motive aus ,Silent Night‘ verwendet, um das zentrale Geheimnis des Films zu unterstreichen. Mit einem kleinen, engagierten Jazzensemble ist es uns gelungen, einen Soundtrack zu schaffen, der sowohl intim als auch explosiv ist und dem Film eine fesselnde Tiefe verleiht.“ 
Viggo Mortensen hat als Schauspieler bereits eine beeindruckende Karriere hinter sich, zu der neben seiner Rolle als Aragorn in Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“-Trilogie auch Hauptrollen in David Cronenbergs „A History of Violence“ und „Eine dunkle Begierde“ sowie der Verfilmung von Cormac McCarthys „The Road“ zählen. Mittlerweile betätigt sich Mortensen auch als Drehbuchautor, Regisseur – und Filmkomponist. Nach seinem Regiedebüt im Jahr 2020 mit dem Drama „Falling“ folgt nun das romantische Western-Drama „The Dead Don’t Hurt“

Playlist: 

01. Carlos Rafael Rivera - Ezra Suite (Ezra) - 03:33 
02. Kris Bowers - An Eye For Jewels (Bridgerton: Season Three) - 04:14 
03. Federico Jusid & Adrián Foulkes - Culpables (El Caso Asunta) - 02:35 
04. Uno Helmersson - Remembering Childhood (Fenris) - 02:21 
05. Andrew Lockington - Only One Of Us Will Make It (Atlas) - 03:50 
06. Cyrille Aufort - Following Mateo (Bugarach) - 02:52 
07. Lorne Balfe - Basement of the Ocean (Bad Boys: Ride or Die) - 02:36 
08. Graham Reynolds - What's Our Story? (Hit Man) - 03:07 
09. John Debney - White Eyes of the Changing World (Horizon: An American Saga) - 03:43 
10. David Fleming - Jim (Jim Henson: Idea Man) - 03:22 
11. Arturo Cardelús - I Am a Dragonkeeper (Dragonkeeper) - 03:16 
12. Raphaël Dargent - In Memoriam (Silent as the Grave) - 02:57 
13. Jerskin Fendrix - Kindness [Dream] (Kinds of Kindness) - 02:13 
14. Eric Neveux - Partenaires (La recrue) - 03:29 
15. Rael Jones - Manacled (My Lady Jane) - 04:12 
16. Eloi Ragot - Sterile (Des gens bien) - 02:26 
17. Sean Philip Johnson - Hope For A New Life (Sound of Hope: The Story of Possum Trot) - 03:02 
18. Sean Philip Johnson - New Society (Sight) - 04:20 
19. Tom Holkenborg - A Noble Cause (Furiosa: A Mad Max Saga) - 04:37 
20. George Kallis - Woman in the Maze (Woman in the Maze) - 02:12 
21. Lucas Vidal - Amor y amistad (Nu Una Más) - 03:07 
22. Philip Glass & Paul Leonard-Morgan - Blink of an Eye (Tales from the Loop: Solo Piano Version) - 02:46 
23. Cyril Morin - The Mother (The Child Who Measured the World) - 04:10 
24. Viggo Mortensen - The Dead Don't Hurt (The Dead Don't Hurt) - 07:44 
25. John Debney - Flashback (The Garfield Movie) - 03:45 
26. Siddhartha Khosla - Score Suite (The Idea of You) - 05:46 
27. Hanan Townshend - Credits (The Long Game) - 04:45 
28. Abel Korzeniowski - Mural (The Watchers) - 03:29 
29. John Powell - Diners and Carrots (Thelma the Unicorn) - 03:25 
30. Timothy Williams - About Feeling Crazy (Intermedium) - 02:26 
31. Michael Abels - Teacher and Student (Star Wars: The Acolyte - Vol. 1) - 02:21
32. Siddhartha Khosla - Earrings (A Family Affair) - 02:06
33. Ronit Kirchman - Mothers (Pretty Little Liars: Summer School) - 02:02
33. Pascal Gaigne - El salto 4 (El Salto) - 07:46

Samstag, 7. Oktober 2023

Playlist #381 vom 08.10.2023 - Neuheiten 2023 (6)

Die produktivsten Jahre hinsichtlich neuer Soundtracks hat der zweifache Oscar-Preisträger Hans Zimmer („The Lion King“, „Dune“) hinter sich, doch der Meister innovativer Klänge legt regelmäßig einen neuen Score vor. Neben seiner Arbeit zu Gareth Edwards‘ Science-Fiction-Drama „The Creator“ gibt es in dieser Sendung neue Soundtracks von Charlie Clouser, Volker Bertelmann, Marcelo Zarvos, Joseph Trapanese und Brian Eno zu hören, dazu neue Musik zu Serien-Highlights wie „The Morning Show“, The Winning Time Sessions“, „Only Murders in the Building“ und „Good Omens“ sowie klassische Werke mit oft filmmusikalischem Bezug von Esther Abrami, Anna Lapwood, Dirk Maassen, James Newton Howard und Jóhann Jóhannsson
Acht Filme haben Regisseur M. Night Shyamalan und der mehrfach Oscar-nominierte Komponist James Newton Howard miteinander verwirklicht, von Shyamalans ersten Hollywood-Blockbuster „The Sixth Sense“ (1999) über „Unbreakable“ (2000), „Signs“ (2002), „The Village“ (2004) und „Lady in the Water“ (2006) bis zu „The Happening“ (2008), „The Last Airbender“ (2010) und „After Earth“ (2013). Howard, der mit dieser fruchtbaren Zusammenarbeit einige seiner eindrucksvollsten Arbeiten komponierte, hat nun einige Highlights aus jedem seiner Soundtracks zu Shyamalans Filmen mit ausgesuchten Solisten – Pianist Jean-Yves Thibaudet, Geigerin Hilary Hahn und Cellistin Maya Beiser -, einem Session-Orchester und dem Chor The New Voice unter Leitung von Gavin Greenaway in den Londoner Air Studios eingespielt. 
„Dieses Album musste gemacht werden, ich musste es machen“, erzählt der Komponist im Booklet zu dem am 20. Oktober erscheinenden Album „Night After Night“. „Diese Scores repräsentieren ein besonderes Kapitel in meiner Filmmusikkarriere – einen disziplinierteren Ansatz, der eine Änderung meiner Arbeitsweise erforderte. Dies sind Suiten aus den acht Filmen, die ich mit Night gemacht habe. Es ist Piano-zentriert, mit einer ordentlichen Menge an originaler Musik dort, wo ich glaubte, eine Idee vervollständigen oder zu ihrer Vervollständigung folgen zu müssen. Ich bin Night zutiefst dankbar, mir diese außergewöhnlichen musikalischen Gelegenheiten ermöglicht zu haben.“ 
Als Appetizer dem passenderweise „Night After Night“ betitelten Album sind vorab die beiden Singles „The Village: Morning“ und „Flow Like Water“ (aus „The Last Airbender“) erschienen.  
Charlie Clouser begleitet das erfolgreiche Torture-Porn-Franchise „Saw“ seit dem Auftakt mit James Wans „Saw“ aus dem Jahre 2004. Nahezu zwanzig Jahre später legt Clouser auch die Musik zum zehnten „Saw“-Film vor, wobei er natürlich einige prominente Hauptthemen aus seiner ersten Arbeit wiederverwendet hat.
Mit Peter Lepeniotis‘ Horror-Komödie „Zombie Town“ hat Ryan Shore („Trick or Treat“, „Scooby-Doo!“, „Love, Guaranteed“, „The Curse of Buckout Road“) einen vergnüglichen Score kreiert, der neben den obligatorischen Horror-Elementen auch romantische und abenteuerliche Klänge bereithält. „Man kann gar nicht genug betonen, wie viel es mir bedeutet, die Musik für diesen großartigen Film mit zwei meiner Lieblingsschauspieler, Dan Aykroyd und Chevy Chase, komponiert zu haben. Die Filme, die sie jeweils und gemeinsam gedreht haben, prägten im wahrsten Sinne des Wortes meine frühesten Erinnerungen daran, Filme über alles zu lieben“, rekapituliert Shore seine Arbeit an „Zombie Town“
„Eine der Herausforderungen bei der Vertonung eines neuen Films besteht darin, den Gesamtton, die Instrumentierung und den Ansatz zu verfeinern, wie die Musik das Geschichtenerzählen am besten unterstützen kann. Nachdem ich den Film zum ersten Mal gesehen und mit Peter über seine gewaltige Vision gesprochen hatte, waren mir glücklicherweise alle diese Aspekte sofort klar und ich konnte voller Vorfreude eintauchen. Am Anfang des Films hören wir ein großes Orchester, das einen Horrorfilm-Stil der 1950er Jahre spielt, und wir merken schnell, dass dies für den Film im Film ist. Kurz darauf hören wir ein herzliches Kleinstadtthema, das uns zeigt, dass wir uns nun in der realen Welt von Carverville befinden. Sobald jedoch der Film im Film in das wahre Carverville vordringt, folgt die Filmmusik derselben Reise und der große Horrorfilmstil der 1950er Jahre übernimmt Carverville vollständig.“ 
In Mar Targaronas Horror-Thriller „El cuco“ beschließen Marc und Anna, ihr Haus mit dem deutschen Pensionärs-Paar Hans und Olga zu tauschen, die sie online kennengelernt haben, doch Stück für Stück entwickelt sich der Haustausch für Marc und Anna zu einem Albtraum, als sie entdecken, dass Hans und Olga andere Pläne für sie haben. „Die Prämisse für diesen Film ist – wie der Titel schon sagt - der Kuckucksvogel. Da der Kuckuck und die Kuckucksuhr im Film immer präsent sind, war meine erste Idee, das Hauptthema aufzubauen, die Bewegung des Sekundenzeigers einer mechanischen Uhr“, offenbart der spanische Komponist Diego Navarro die Inspiration zur Musik des Horror-Thrillers „El cuco“
„Das Hauptthema habe ich für Streichorchester, Klavier, Harfe und Schlagzeug geschrieben und beinhaltet einen kleinen Chor für drei Sopranistinnen, um die Idee eines Rituals oder Zauberspruchs hervorzuheben, der im Film eine wichtige Rolle spielt. Dann habe ich in anderen Stücken einen gemischten Chor eingesetzt, um mit dem Orchester die zuvor erwähnten Zauber zu wirken. Die Musik entwickelt sich mit dem Film weiter, auf einer Reise vom Licht zur Dunkelheit, immer geleitet von diesem Kuckucksvogel-Intervall oder der Kuckucksmelodie, einem Motiv, das schon immer Teil des kollektiven Gedächtnisses war.“ 
In dem Krimi-Drama „Verano en rojo“ untersucht Kommissarin María Ruiz in Madrid im Jahr 2010 das finstere Verbrechen eines jungen Mannes. Ohne sichtbare Identität und ohne Hinweise oder erkennbares Motiv gerät María in einen Fall, der immer komplizierter wird. Dazu komponierte die spanische Komponistin Paula Olaz einen Score, in dem Solo-Instrumente, Orchester, elektronische Klänge und Chorgesänge eine interessante Verbindung eingehen. 
„Die Stimme steht in diesem Soundtrack im Mittelpunkt und fungiert als Hauptfigur. Die in ,Verano en rojo‘ eingesetzte Musik verkörpert irgendwie ein stilles Flehen, einen kraftvollen Ausdruck, der den zum Schweigen gebrachten Opfern eine Stimme gibt, den kindlichen Seelen, die die Folgen von Missbräuchen durch kirchliche Schatten ertragen mussten“, erklärt Olaz. „Durch eine vielfältige Bandbreite an Kompositionen vermitteln die Chorstücke das historische Gewicht der kirchlichen Institution durch tiefe männliche Stimmtöne, während die Frauenstimmen einen Chor bilden, der die Zerbrechlichkeit der Kindheit heraufbeschwört. Im Mittelpunkt dieses musikalischen Erlebnisses steht die Solistin Julia Blasco als die Stimme der Kindheit, die Unschuld und Reinheit verkörpert, die für die Erzählung von zentraler Bedeutung sind. Wie ein Orientierungspunkt wird ihre Stimme zur zentralen Achse der Handlung. Die Symphonie verwebt sich mit elektronischen Elementen und vermischt das Elektronische mit dem Orchester in einem melodischen Tanz aus Streichern und Synthesizern. Die Genres fließen und vermischen sich und reichen von spannenden Thriller-Elementen bis hin zur Erhabenheit von Chor- und Orchestermusik, die alle durch den Faden elektronischer Klanglandschaften miteinander verbunden sind.“ 
Die 26-jährige Esther Abrami zählt derzeit zu den Shooting-Stars der Klassik-Szene und macht vor allem auch auf Social-Media-Kanälen Furore, wo sie unter anderem ihren Podcast „Women in Classical“ präsentiert, in dem sie regelmäßig herausragende Musikerinnen und Komponistinnen aus der klassischen Musik interviewt. Nach ihrem 2022 veröffentlichten Debütalbum „Esther Abrami“ präsentiert die Geigerin, die nach ihrem Studium am Royal College of Music ihren Master am Royal Brimingham Conservatoire absolviert hatte und als Artist in Residence beim English Symphony Orchestra engagiert ist, folgt nun mit „Cinéma“ ein Album mit neu arrangierten Stücken ihrer Lieblings-Soundtracks. Das Spektrum reicht dabei von japanischen Animes („Naruto“, „Demon Slayer“) über ikonische französische Filme wie „Die fabelhafte Welt der Amelie“ und „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ bis zu klassischen Stücken von Tschaikowsky, Schostakowitsch und Astor Piazzolla, die in Filmen Verwendung gefunden haben. 
„Ich bin so stolz auf mein neues Album“, schwärmt die in Südfrankreich aufgewachsene und in Großbritannien lebende Geigerin, die das Album mit dem Dirigenten und Arrangeur Ben Palmer und dem City of Prague Philharmonic Orchestra einspielte. 
„Ich wollte eine abwechslungsreiche musikalische Reise zusammenstellen, die meinen klassischen Hintergrund, mein französisch-jüdisches Erbe, meine Unterstützung für Frauen in der Musik und meine Liebe zu Filmen und Anime widerspiegelt und verschiedene Genres, Kulturen und Generationen verbindet.“ 
Zu den Höhepunkten des Albums zählen neben James Newton Howards „The Hanging Tree“ aus „The Hunger Games: The Mockingjay Pt. 1“ und Michael Nymans „The Diary of Anne Frank“ auch die beiden exklusiv für dieses Album von Anne Dudley und Rachel Portman zur Verfügung gestellten Kompositionen. 
Ähnlich wie Abrami zählt auch die 1995 in der Grafschaft Oxfordshire geborene Organistin Anna Lapwood zu den beeindruckendsten jungen Künstlern der klassischen Musik, die mit ihrem Engagement in den sozialen Medien auch junge Menschen für ihre Musik zu begeistern verstehen. Auf ihrem neuen Album „Luna“ präsentiert Lapwood, die als erste Frau in der Geschichte des Magdalen College Oxford ein Orgelstipendium erhielt und 2016 due jüngste musikalische Direktorin in Cambridge wurde, eine Mischung aus neu arrangierten Stücken traditioneller Komponisten wie Bach, Debussy und Chopin sowie zeitgenössischen (Film-)Komponisten wie Hans Zimmer, Max Richter, Dario Marianelli, Ludovico Einaudi und James Newton Howard
„Einer der Höhepunkte meines Jahres ist die Zeit, die ich damit verbringe, Musik in Sambia zu unterrichten. Ich liebe die Menschen, die Musik und das Lachen, aber ich freue mich auch immer darauf, das erste Mal wieder den sambischen Nachthimmel zu sehen. Du schaust nach oben alles ist voller Sterne. Helle Sterne, trübe Sterne; einige funkeln, andere sind statisch; es gibt leuchtende Kugeln und andere Punkte, die kleiner als Nadelstiche sind“, erzählt Anna Lapwood von ihrer Inspiration zu „Luna“
„Bei diesem Album stelle ich mir vor, dass wir dastehen und in den Himmel blicken, überwältigt von der Größe dessen, was wir sehen können. Ich stelle mir vor, dass unser Geist uns, während wir nach oben blicken, fast dorthin führen kann, indem wir durch den Nachthimmel reisen und einzelne Sterne mit ihren einzigartigen Persönlichkeiten und Eigenschaften erkunden.“ 
Der 1970 in Aachen geborene und in Ulm lebende Komponist und Pianist Dirk Maassen legt mit „Here And Now“ sein bereits viertes Album nach „Ocean“, „Echoes“ und „Time“ bei Sony Classical vor, wo er in diesem Jahr bereits seinen Soundtrack zu „Schattenkind“ veröffentlichte. Ähnlich wie auf seinen Vorgängeralben präsentiert Maassen, der seit seinem zehnten Lebensjahr Klavier spielt und eine breite Vielfalt an musikalischen Stilen in seiner frühen musikalischen Karriere erforscht hat, eine feinfühlige Melange aus fragilen und betörenden Piano-Melodien, die von zeitloser Schönheit sind. 
„In der Musik stellt das Hier und Jetzt kein fließendes Konzept mehr dar, aber eine greifbare Realität, die wir umarmen, berühren, schmecken und fühlen können“, beschreibt Maassen das Konzept von „Here And Now“ im Booklet des Albums. 
Mit „Spectral Symphony“ liegt eine neue Compilation des 2018 verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson vor. Neben Auszügen aus den Soundtracks und Alben „The Miners‘ Hymns“, „The Last Men“, „Arrival“ und „Varmints“ gibt es auch das orchestrale Stück „A Prayer to the Dynamo“ zu hören, das von Jóhannssons Faszination für Technologie, den Schriften Henry Adams‘ und den Field Recordings am Kraftwerk in Elliðaár inspiriert worden ist. 

Playlist: 

1. James Newton Howard - The Village: Morning (Night After Night) - 04:39
2. Charlie Clouser - Meet Gabriela (Saw X) - 03:28
3. Hans Zimmer - Heaven (The Creator) - 06:58
4. Volker Bertelmann - He Saved Me (Jules) - 03:05
5. Paul Saunderson - A Changed Planet (Earth) - 03:01 
6. Paul Saunderson - Take Off (Love at First Sight) - 02:53 
7. Ryan Shore - Night of the Mausoleum Poster (Zombie Town) - 02:07 
8. Eric Neveux - Cerveau Cramé (Infiltré(e)) - 04:46 
9. Andrea Farri - Dans le Désert des Âmes (Io Capitano) - 03:04 
10. Gustavo Santaolalla & Juan Luqui - Liebes Kind (Liebes Kind) - 04:02 
11. Joseph Trapanese - I'm Sorry (No One Will Save You) - 02:48 
12. Diego Navarro - Créditos Finales (El cuco) - 05:17 
13. Paula Olaz - Monasterio de Estella (Verano en rojo) - 03:43 
14. Guillaume Roussel - A Horrible Loss (Expend4bles) - 02:28 
15. Esther Abrami - Rachel Portman: The Little Prince Orchestral Suite (Cinéma) - 04:37 
16. Anna Lapwood - James Newton Howard: Flying from "Peter Pan" (Luna) - 02:37 
17. Siddhartha Khosla - Cake (Only Murders in the Building - Season 3) - 03:27 
18. Siddhartha Khosla - Gandhi and the Salt March (The Father and the Assassin) - 07:04 
19. Hildur Guðnadóttir - Money in the Mattress (A Haunting in Venice) - 04:20 
20. George Kallis - Beautiful Memories (After Everything) - 03:04 
21. Marcelo Zarvos - The Person I Ended Up Being (Cassandro) - 03:24 
22. Nikhil Koparkar - The Flower of Battle (The Flower of Battle) - 02:12 
23. Jeff Beal & Robert Glasper - Kareem's Moment of Truth (The Winning Time Sessions - Season 2) - 01:35 
24. Dirk Maassen - Spaces (Here And Now) - 04:04 
25. Geoff Zanelli - Bring Down Goliath (The Hill) - 03:13 
26. David Arnold - The End? (Good Omens 2) - 02:27 
27. Hanan Townshend - The Resurrection (His Name Is Ray) - 03:46 
28. Philippe Rombi - Jalousie (Visions) - 03:03 
29. Brian Eno - Beauty and Danger (Top Boy) - 03:15 
30. Carter Burwell - Overturning Roe (The Morning Show - Season 3) - 02:10 
31. Jóhann Jóhannsson - A Prayer to the Dynamo (Spectral Symphony) - 08:31

Donnerstag, 24. August 2023

Playlist #378 vom 27.08.2023 - Neuheiten 2023 (5)

Die fünfte Neuheiten-Sendung in diesem Jahr steht ganz im Zeichen von neuen Action-Filmen und -Serien wie dem neuen „Mission: Impossible“-Abenteuer „Dead Reckoning: Part 1“, dem Hai-Thriller „Meg 2: The Trench“, dem Hijacking-Thriller „97 Minutes“ oder dem Militär-Thriller „Special Ops: Lioness“. Daneben gibt es aber auch jazzige Klänge von Nicholas Britell & Robert Glasper und einfühlsame Klänge zu Filmen wie „Wonderwell“, „The Letter“, „Le mie ragazze di carta“ und „The Boy and the Heron“ zu hören. Abgerundet wird die Sendung mit neuer Musik aus den Serien „Secret Invasion“, „Foundation“, „Primal“ und „Unicorn: Warriors Eternal“
Über 14 Stunden Musik hat Lorne Balfe mit mehr als 555 Musikern quer durch Europa (u.a. in Rom, Wien, Venedig, Schweiz und London) aufgenommen, um Ethan Hunts neues Abenteuer in „Mission: Impossible – Dead Reckoning Part 1“ zu vertonen. Der von Tom Cruise gespielte Problemlöser hat es diesmal mit einer empfindungsfähigen künstlichen Intelligenz namens The Entity zu tun, die er mit einem Metallschlüssel besiegen muss. Neben all der gewohnten Action bietet der Film allerdings auch eine Menge Emotionen, die Balfe in seinem Score verarbeiten durfte, der natürlich auch Lalo Schifrins berühmtes Hauptthema der Fernsehserie (1966-1973) integrierte. 
„Diese DNA ist über den ganzen Film verteilt. Es ist mit Ethans Thema ebenso verbunden wie mit den Opening Titles“, erzählt Balfe im Interview mit Variety.com. „Ich habe auf Sergei Rachmaninoff und Igor Stravinsky zurückgeschaut und neu entdeckt, was schon da war. Es ist das, wozu das Publikum eine Beziehung aufbaut und eine Verbindung herstellt, aber es stellt sich als unterschiedlich heraus… Es ging darum, etwas zu nehmen und es in ein emotionales und tragisches Vokabular zu überführen.“ 
Während Lorne Balfe überdies in dieser Sendung mit einem weiteren „Inspired by Dungeons & Dragons“-Album und keltisch inspirierter Musik sowie dem wuchtigen Score zur Rennsport-Action „Gran Turismo“ zu hören ist, hat Kris Bowers („Green Book“, „Bridgerton“) nicht nur Disneys neue Version von „Haunted Mansion“, sondern auch die Serie „Secret Invasion“ sehr kraftvoll vertont. Samuel L. Jackson ist hier als ehemaliger S.H.I.E.L.D.-Direktor Nick Fury zu sehen, der die Menschheit vor den Außerirdischen zu retten versucht und von seiner Weltraum-Mission zurückkehrt, um sich erneut mit dem Skrull Talos (Ben Mendelsohn) und seiner früheren Verbündeten Maria Hill (Cobie Smulders) zusammenzutun. Während die Alien-Verschwörung Fury selbst zur Zielscheibe werden lässt und in all dem auch Talos’ Tochter G'iah (Emilia Clarke) und die MI6-Agentin Sonya Falsworth (Olivia Colman) nicht unbedingt gut auf den Spion zu sprechen sind, muss sich der einstige Federführer der Avengers-Initiative mit seinen vergangenen Entscheidungen auseinandersetzen und vor allem fragen, wem er überhaupt noch vertrauen kann. 
In Vlad Marsavins Coming-of-Age-Drama „Wonderwell“ versucht die naive wie neugierige 12-jährige Violet im modernen Italien, ihren eigenen Weg zwischen der Haute Couture und ihrem eigenen magischen Reich zu finden. Die einfühlsame Musik schuf William Ross, der nicht nur für die Orchestrierung vieler John-Williams-Scores zuständig gewesen ist, sondern auch etliche eigene Soundtracks zu Filmen wie „My Dog Skip“, „The Little Rascals“, „Tuck Everlasting“ und „Destination Wedding“ komponiert hat. „Violet’s Theme“ wurde von dem mittlerweile verstorbenen Angelo Badalamenti („Twin Peaks“, „Die Stadt der verlorenen Kinder“) komponiert, der zusammen mit Ross auch an einigen weiteren Stücken beteiligt gewesen ist. 
„Den Score zu ,Wonderwell‘ zu schreiben war eine bittersüße Erfahrung“, erzählt Ross. „Es war wunderbar ,süß‘ in der Schönheit des Films, seiner Schauplätze, seines Drehbuchs, der Schauspieler … und natürlich des musikalischen Ansatzes, den die Filmemacher wollten - ,bitter‘ in dem Sinne, dass es schwierig war, Carrie Fisher auf der Leinwand zu sehen, obwohl man wusste, dass sie nicht mehr unter uns war. Es war noch nicht einmal ein Jahr her, seit sie gestorben war. Es war mir eine Freude, die Gelegenheit zu bekommen, mit Angelo Badalamentis wunderschönem ,Violet’s Theme‘ zu arbeiten.“ 
In dem italienischen Dokumentarfilm „The Letter: A Message for our Earth“ erzählt Regisseur Nicolas Brown die unglaubliche Geschichte der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus aus der Sicht von Führungspersönlichkeiten, die an vorderster Front auf allen Kontinenten gegen die Umweltkrise kämpfen. „,The Letter‘ versucht im Wesentlichen, das Feuer der Hoffnung in der Menschheit zu entfachen. Das war die erste Botschaft, die mir der Regisseur des Films mit auf den Weg gab. Die musikalische Inspiration für diese Partitur stammt von einer Gesangsvertonung der Schöpfungsgesänge des Heiligen Franziskus aus dem 15. Jahrhundert und einem gregorianischen Gesang aus dem 11. Jahrhundert“, erklärt der viel für die britische BBC und Netflix arbeitende Komponist William Goodchild („The Chimp“, „Hippos – Africa’s River Giants“) seine Arbeit an dem Score. „Das aufkommende Thema entwickelte sich zu einem Bezugspunkt, der in der gesamten Partitur in Variationen dargestellt wird, manchmal explizit, manchmal diskret. Auf diese Weise bringt die Partitur einiges archaisches Material (das sich im Allgemeinen auf die römische Kirche mit ihrer langen Geschichte und insbesondere auf Papst Franziskus bezieht, der nach dem Heiligen benannt ist) in eine zeitgenössische weltliche Umgebung. Im Einklang mit der universellen Botschaft von ,The Letter‘ gibt es keine Spur von Religiosität oder Ehrfurcht, obwohl die Partitur ein sich entfaltendes Gefühl von Hoffnung und Mitgefühl unterstützt.“ 
In Timo Vuorensolas Action-Thriller „97 Minutes“ versucht NSA-Direktor Hawkins (Alec Baldwin) zu verhindern, dass eine entführte 767, der in 97 Minuten der Treibstoff ausgeht, mit ihrem Absturz auf dem Boden einen immensen Schaden anrichtet, indem er den Abschuss des Flugzeugs vorbereitet. Währenddessen setzt Alex (Jonathan Rhys Meyers), ein verdeckter Interpol-Agent, der in die Terrorzelle eingeschleust wurde, alles zu tun, dass das Flugzeug weder abstürzt noch abgeschossen wird. 
Für den Score verwendete der britische Komponist Ian Livingstone („Jeepers Creepers: Reborn“, „The Book of Love“) so exotische Instrumente wie das türkische Saiten-Instrument Yayli Tambur, um eine andersartige Atmosphäre zu erzeugen. 
Keltisch inspirierte Musik präsentiert der isländische Komponist Atli Örvarsson („The Hitman’s Bodyguard“, „Vantage Point“) mit seinem Album zur französischen Animations-Serie „Runes“ von Sébastien Oursel & Guillaume Mautalent. In ihrer Adaption von Marion Bulots gleichnamiger Graphic-Novel muss sich ein 12-jähriger Junge als Thronfolger der Normandie vor den Bösewichten in Sicherheit bringen, die ihn zu ermorden trachten. 
Nainita Desai zählt zu den neuen vielversprechenden Talenten, die in der noch immer Männer-dominierten Sphäre der Filmmusik Fuß zu fassen beginnen. Für ihr Arbeit an dem Dokumentarfilm „Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann“ gewann sie 2021 den World Soundtrack Award in der Kategorie „Discovery of the Year“, ein Jahr später den The Gravity Media Creative Technology Award bei den „Women in Film and TV Awards, UK“. Nun vertonte sie Mark Murphys Kurz-Dokumentarfilm „Green Space Darks Skies“ über eine menschliche Kunst-Installation, die sich über die vier höchsten Berge in Großbritannien erstreckte, den Scafell Pike in England, Ben Nevis in Schottland, Snowdon in Wales und Slieve Donard in Nordirland. 
„Jeder Berg hatte sein eigenes Thema und die Musik musste vor der Aufführung komponiert werden, damit der Regisseur die gesamte Aufführung rund um die Musik choreografieren, strukturieren und bearbeiten konnte“, rekapituliert Desai ihre Arbeit an dem Kunst-Projekt. „Die Inspiration kam vom Land und den vulkanischen Ursprüngen der Berge, daher musste die Partitur uns auf eine dramatische und emotionale Reise durch die Zeit mitnehmen und die epische Landschaft illustrieren. Sie stellt das menschliche Engagement dar, es geht um das Landesinnere und die Freude an der Natur und darum, die Erfahrung der Verbundenheit mit dem Land zu teilen. Matt Kelly spielte die Streicher mit einem Neo-Folk-Ansatz, der die Erdverbundenheit der Begegnung von Mensch und Land widerspiegelte. Stelle dir Tausende von Lichtern vor, die Muster auf Bergen, Seen und Moorlandschaften in ganz Großbritannien hinterlassen! Es war eine sehr erhebende und emotionale Erfahrung!“

Playlist: 

1. Trent Reznor & Atticus Ross - Something to Love (Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem) - 03:00 
2. Lorne Balfe - This Was the Plan (Mission Impossible: Dead Reckoning - Part 1) - 06:16 
3. Kris Bowers - Sonya (Secret Invasion: Vol. 1 - Episodes 1-3) - 02:28 
4. Kris Bowers - She Was the Best (Haunted Mansion) - 02:13 
5. William Ross - Main Title (Wonderwell) - 03:31 
6. Harry Gregson-Williams - Reunited with Meiying (Meg 2: The Trench) - 02:30 
7. William Goodchild - We Call It Sacred (The Letter) - 04:43 
8. Andrew Lockington - For Love Of Country (Special Ops: Lioness) - 03:45 
9. Christophe Beck - Nimona's Theme (Nimona) - 03:01 
10. Joe Hisaishi - Bygone Days [from "Porco Rosso"] (A Symphonic Celebration) - 04:27 
11. Lorne Balfe - Edgin's Journey (The Dungeon Master's Jukebox) - 02:15 
12. Ian Livingstone - The End (97 Minutes) - 03:39 
13. Brandon Campbell & Ramin Djawadi - A Plea to The Ancients (New World: Blood of the Sands) - 02:27 
14. Atli Örvarsson - Suite I (Runes) - 04:18 
15. Siddhartha Khosla - And Another One (The Horror of Dolores Roach) - 03:41 
16. Nainita Desai - Snowdon (Green Space Dark Skies) - 03:21 
17. Bear McCreary - Cleon's Secret Robot (Foundation: Season 2) - 07:14 
18. Bear McCreary - Meet My Crew (The Last Voyage of the Demeter) - 03:41 
19. Harry Gregson-Williams - Just One Day (Retribution) - 03:11 
20. Steven Price - Eat Tapas (Heart of Stone) - 02:48 
21. Paul Haslinger - TruMotion (The YouTube Effect) - 03:09 
22. Joe Hisaishi - The Last Smile (The Boy and the Heron) - 02:55 
23. Tyler Bates & Joanne Higginbottom - Realization (Primal: Season 2) - 03:11 
24. Tyler Bates & Joanne Higginbottom - Something Sinister (Unicorn: Warriors Eternal - Season 1) - 03:19 
25. Nicholas Britell & Robert Glasper - Tark (The Winning Time Sessions) - 04:06 
26. Mark Isham - The Park (Justified: City Primeval) - 06:30 
27. Mark Ronson & Andrew Wyatt - I Don't Have an Ending (Barbie) - 03:37 
28. Nicola Piovani - L'Odeon chiuso (Le mie ragazze di carta) - 03:58 
29. Lorne Balfe & Andrew Kawczynski - Proving Grounds (Gran Turismo) - 02:55 
30. Tom Hodge - Everyone This Is Lawand (Name Me Lawand) - 08:02

Donnerstag, 18. Mai 2023

Playlist #371 vom 21.05.2023 - Neuheiten 2023 (3)

In der dritten Sendung mit neuen Soundtracks in diesem Jahr präsentiere ich wieder einen bunten Mix aus originellen Kompositionen zu Serien wie „Perry Mason“, „Daisy Jones & The Six“, „The Mandalorian“, „1923“, „Carnival Row“, „Echo 3“ und „The Last of Us“ sowie neue Filmmusiken von Nicholas Britell, David Wingo, Dan Romer, Daniel Hart, Lucas Vidal, Marcel Barsotti, Tom Howe, Marcelo Zarvos und Kris Bowers
Christopher Young, der mit seinen Scores zu Drama-, Horror-, Thriller- und Abenteuer-Highlights wie „Hellraiser“, „Stark – The Dark Half“, „Jennifer 8“, „Species“, „Ghost Rider“, „Spider-Man 3“, „Copycat“, „The Wonderboys“, „Schiffsmeldungen“ und „The Grudge“ bekannt geworden ist, vertonte mit „Echo 3“ eine zehnteilige Serie auf Apple TV+, in der zwei Männer auf einer Rettungsmission nach einer jungen Wissenschaftlerin suchen, die in Südafrika gekidnappt worden ist. Young komponierte für den Thriller einen exotisch anmutenden Score mit kolumbianischem Feeling, mit Instrumenten, die absichtlich nicht akkurat gestimmt worden sind, was dem Score einen unruhigen, nervösen Touch verleiht. 
Während Christopher Young für die zehnteilige Serie drei Stunden Musik komponierte, von der er eine Stunde in zwei Suiten auf youtube bereitgestellt hat, kommt der in der Schweiz geborene und in Süddeutschland lebende und arbeitende Marcel Barsotti („Die Päpstin“, „Der Seewolf“) für die Kurzfilm-Dramedy „Das Portrait“ gerade mal auf fünf Minuten, die aber so schräg und unterhaltsam gelungen sind, dass ich die fünf Stücke der Soundtrack-EP zu einer Suite zusammengefasst habe. „Das Portrait“ handelt von einer Geschäftsfrau, die bei der Malerin Marianne ein Portrait in Auftrag gegeben hat und von dem Ergebnis schockiert ist. Barsotti wurde für seine Musik zu dem Kurzfilm u.a. beim Goldspire International Filmfestival, Rome International Movie Award und Mokkho International Film Festival ausgezeichnet. 
Zu den vielversprechenden Komponisten der jüngeren Generation zählt der Brite Tom Howe. Er arbeitete mit Harry Gregson-Williams an den Soundtracks zu „Exodus: Gods and Kings”, „Mulan“ und „Early Man“ sowie mit dessen Bruder Rupert an „Legend Of Tarzan“ und „Wonder Woman“ zusammen. Mittlerweile hat sich Howe, der auch als Songwriter für etliche Top-40-Hits verantwortlich zeichnet und auf beiden Seiten des Atlantiks Studios unterhält, längst als eigenständiger Komponist einen Namen gemacht, für die BBC-Natur-Dokumentation „The Mating Game“ ebenso Musik beigesteuert wie zur Amazon-Serie „Daisy Jones & The Six“, Nida Manzoors Martial-Arts-Action-und Bollywood-Komödie „Polite Society“ und Bill Holdermans Komödie „Book Club 2: Ein neues Kapitel“, in der Jane Fonda, Diane Keaton, Mary Steenburgen und Candice Bergen als vier Freundinnen nach Italien reisen, wobei Paulo Coelhos Selbstfindungs-Klassiker „Der Alchimist“ zum literarischen Reisebegleiter avanciert. 
Ilan Eshkeri ist für seine Arbeit an Filmen wie „Still Alice“, „Stardust“, „A Perfect Planet“ und „Ghost of Tsushima“ bekannt geworden. Nun vertonte er mit „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry ein Drama von Hettie MacDonald über einen gewöhnlichen Mann, der eines Tages bei der Post einen Brief einwirft und sich dann auf eine über 700 km lange Reise durch Großbritannien mit dem festen Glauben macht, dass seine Reise das Leben seiner alten Freundin Queenie retten wird, die in einem Hospiz im Sterben liegt... 
„Ein Großteil der Musik wurde von mir selbst auf der Violine und dem Klavier gespielt, zusammen mit sanfter Synthesizer-Begleitung und Streichern für die größeren emotionalen Momente. Musik, die ich sowohl aufführen als auch komponieren darf, ist immer sehr persönlich“, bekennt Eshkeri. „Alles entsteht aus einer einzigen Melodie, manchmal sind es nur abwechselnde Akkorde, wie die Links-Rechts-Bewegung beim Gehen, diese abwechselnde Bewegung hilft dem Geist, es zu verarbeiten. Während sich das Album entwickelt, verflechten sich die dunklen und hellen Versionen des Themas und werden immer komplexer, was schließlich zum kathartischen Ende führt. Dies wurde vom Gehen und Verarbeiten von Harold Fry inspiriert, aber es ist für jeden Zuhörer zum Gehen und Nachdenken da. Sowohl Musik als auch Gehen sind gut für die geistige Gesundheit und ich hoffe, dass diese Musik zu diesem Zweck geschaffen wurde.“ 
In „Gringa“, einem Drama von Marny Eng und E.J. Foerster, sucht ein problembeladenes Teenager-Mädchen in Mexiko nach ihrem ihr unbekannten Vater und setzt mit ihm alles daran, die zerstückelte Familie wieder zu vereinen. Den einfühlsamen Score arrangierte Timothy Williams mit einigen Latin-Elementen und einer Band, zu der auch sein Komponisten-Freund Tyler Bates zählt, mit dem er auch an „Agent Elvis“ zusammengearbeitet hat. 
Mit „The Light“ präsentiert die isländische Pianistin und Komponistin Eydís Evensen ihr zweites Album auf dem Sony-Label XXIM Records, wobei die aus dem rauen Norden der Insel stammende Musikerin zum einen die kargen und zerklüfteten Landschaften ihrer Heimat thematisiert, zum anderen die beiden Pole zwischen dem natürlichen Licht und dem inneren Licht, das uns leitet, bringt die innere Prägung mit der äußeren Erfahrung zusammen. 
Für das Stück „Tephra Horizon“, das sie mit kraftvollen Bläsern, Klavier und Streichern arrangierte, ließ sich Evensen von dem Vulkanausbruch des Fagradalsfjall im Jahr 2021 inspirieren und thematisierte den Abdruck, den die Asche eines einzigen Vulkanausbruchs in der Landschaft hinterlassen kann. Auf anderen Titeln des Albums, wie dem auf einem ihrer Gedichte basierenden „The Light II“, sind auch ein isländischer Chor oder ihre eigene Stimme zu hören. 
Die bereits 2021 produzierte kanadische Coming-of-Age-Komödie „Drinkwater“ von Stephen Campanelli steht in der Tradition von John Hughes‘ Teenager-Komödien in den 1980er Jahren und erzählt von der Freundschaft zwischen Mike Drinkwater, dessen Vater kaum einen Job halten kann, und einer jungen Frau, die in die Stadt zieht und mit der er gemeinsam die Herausforderungen des Lebens angeht. „Ich fühlte mich zu einer Reihe von Instrumenten hingezogen, darunter Auto-Harfe, Hackbrett, akustische und elektrische Gitarren und ein wunderschönes virtuelles Instrument namens Niue, das auf Weinglas-Aufnahmen basiert. Dies war die Grundlage für die Partitur. Einfache und nachdenkliche Motive, die ebenso integraler Bestandteil der Geschichte werden wie die Charaktere selbst. Es war eine kathartische Erfahrung, die Musik für diesen Film zu kreieren, da ich mich weit zurück in meinen emotionalen Kopfraum zurückziehen konnte, als ich ein Teenager war, und einige meiner Erfahrungen als Inspiration nutzen konnte, während ich die musikalische Reise für diesen Film gestaltete“, berichtet der in Los Angeles und Vancouver arbeitende Rich Walters über die ebenso vergnügliche wie einfühlsame Musik. 
Die spanische Dramakomödie „Alguien que cuide de mí“ von Daniela Fejerman und Elvira Lindo handelt von der jungen Schauspielerin Nora, die ihre vielversprechende Zukunft mit den beiden Säulen ihres Lebens aufbaut, ihrer Großmutter Magüi und ihrer Mutter Cecilia, die jeweils auf große Karrieren in der Unterhaltungsbranche zurückblicken können. Dann entdeckt Nora jedoch, dass ihre Mutter ein Geheimnis hütet, das sie ein Leben lang geprägt hat. 
„Die Musik von ,Alguien que cuide de mí‘ ist eine zarte Partitur, die uns dabei begleitet, das zu entdecken, was nie erzählt wurde, sie spiegelt eine intime Welt wider, die noch nie zuvor geteilt wurde. In diesem Soundtrack spielt das Klavier eine Hauptrolle, meisterhaft und feinfühlig gespielt von dem großen Iñaki Salvador. Eine Musik, die für Streichorchester und Holzbläser geschrieben wurde, ist manchmal eine romantische Musik, die sich nach vergangenen Zeiten sehnt, mit verletzenden Streichern“, erzählt die aus Pamblona stammende Paula Olaz. „Auf der Suche nach einem wunderbaren Horizont voller Licht bietet die Partitur zarte Klarinetten- und Fagottmelodien zusammen mit einem farbenfrohen und lebendigen Orchester.“ 

Playlist:

1. Christopher Young - Tk2 (Echo 3) - 02:48 
2. Marcel Barsotti - Suite (The Portrait) - 05:07 
3. Nicholas Britell - On the Run - Songe bien (Carmen) - 02:58 
4. Terence Blanchard - End Credits, Episode 6 (Perry Mason: Season 2) - 02:00 
5. David Wingo - Sally On The Move (Barry: Season 3) - 02:07 
6. Dan Romer - Hell Is Upon Us (Extrapolations) - 03:51 
7. Tom Howe - Arthur's Speech (Book Club: The Next Chapter) - 02:16 
8. Tom Howe - Go for a Dive (Daisy Jones & The Six) - 03:05 
9. Tom Howe - Finding Elephants (Secrets of the Elephants) - 03:08 
10. Kris Bowers - A Letter Came for You - Nanon (Chevalier) - 02:35 
11. Kris Bowers - Come Back to Me (Queen Charlotte: A Bridgerton Story) - 03:42 
12. Marcelo Zarvos - Learning to Box (Big George Foreman) - 03:47 
13. Etienne Forget - Mokhtar (AKA) - 03:13 
14. Carlos Rafael Rivera - Quinn Persigue (Chupa) - 03:04 
15. Lorne Balfe - Misdrop (Tetris) - 03:33 
16. Lorne Balfe - Meet Cute (Ghosted) - 03:23 
17. Nathan Wang - Memories at the Forest (One True Loves) - 03:11 
18. Ilan Eshkeri - My Son (The Unlikely Pilgrimage of Harold Fry) - 04:01 
19. Timothy Williams - Ashes on the Water (Gringa) - 02:31 
20. Lucas Vidal - Los detectives han llegado (Bienvenidos a Edén) - 03:19 
21. Chris Bacon - Somaris (65) - 03:09 
22. Gustavo Santaolalla - It Can't Last (The Last Of Us - Season 1) - 01:49 
23. Joseph Shirley - The Champ (Creed III) - 03:51 
24. Nathan Barr - End Credits (Carnival Row - Season 2) - 01:49 
25. Tyler Bates & Timothy Williams - Moroccan Mission (Agent Elvis) - 03:07 
26. Brian Tyler & Breton Vivian - Reading Letters (1923: Season 1, Vol. 1) - 03:39 
27. Hans Zimmer & David Fleming - The Funeral (The Night Logan Woke Up) - 05:43 
28. Philippe Rombi - Le calvaire de Suzette (Mon Crime) - 02:32 
29. Eydís Evensen - Tephra Horizon (The Light) - 03:02 
30. Rich Walters - Smashing Hank's World (Drinkwater) - 02:48 
31. Paula Olaz - Como llegue aqui aquella noche (Alguien que cuide de mí) - 03:10 
32. Jeff Cardoni - Break In (White House Plumbers) - 02:11 
33. Daniel Hart - Straight on 'Til Morning (Peter Pan & Wendy) - 02:14 
34. Siddhartha Khosla - What About Dad (Rabbit Hole) - 02:32 
35. Gavin Brivik - 3…2…1… (How to Blow Up a Pipeline) - 02:54 
36. Joseph Shirley - Forever Forged in My Heart (The Mandalorian: Season 3 - Vol. 2) - 07:29

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