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Samstag, 8. Dezember 2018

Playlist #255 vom 09.12.2018 - NEUHEITEN 2018 (6)

In der sechsten und letzten Sendung mit aktuellen Soundtrack-Neuheiten begegnen uns wieder eine Vielzahl von alten Bekannten, großen Namen wie vielversprechende Newcomer. So präsentiert uns James Newton Howard gleich zwei Arbeiten zu märchenhaften Filmen, Hans Zimmer eine weitere Zusammenarbeit mit Regisseur Steve McQueen („Widows“), Carter Burwell erneut einen Score zu einer Produktion der Coen-Brüder („The Ballad of Buster Scruggs“) und Max Richter zwei wiederum sehr gefühlvolle Arbeiten für die Deutsche Grammophon („Mary Queen of Scots“, „My Brillant Friend“). Dazu gesellen sich etliche Deluxe-Editionen und Neuveröffentlichungen älterer Soundtracks durch Varese Sarabande (u.a. John Williams‘ „Dracula“, „The Dave Grusin Premiere Collection“ mit vier Scores, Basil Poledouris‘ „On Deadly Ground“) und Intrada (u.a. „Balto“ und „*batteries not included“ von James Horner, „Remote“ und „Prehysteria!“ von Richard Band).

Den Auftakt macht Emmy-Gewinner Bear McCreary („10 Cloverfield Lane“, „The Walking Dead“) mit seiner sehr melodischen, von verträumten Chören umspielten Musik zu Scott Speers übersinnlichen Romantic-Thriller „I Still See You“, der in einer postapokalyptischen Welt spielt, die von Geistern bewohnt wird. Als sie und ihr Mitschüler von ihrem Lehrer damit beauftragt werden, die drei Geister, die sie jeden Tag besuchen, zu filmen, stoßen sie auf eine Spur zu einigen Mädchenmorden der jüngsten Zeit.
James Newton Howard stand vor der großen Herausforderung, für die Disney-Verfilmung von Tschaikowskys berühmten Ballett „Der Nussknacker“ eine neue Musik um Tschaikowskys Original-Komposition herum zu kreieren, wobei ihn der berühmte Klaviersolist Lang Lang und Gustavo Dudamel unterstützten, der das Philharmonia Orchestra dirigierte.
„Ich würde nicht sagen, dass ich Tschaikowsky eine Farbe hinzufügen musste. Ich musste aber Musik schreiben, die die Charaktere in der Geschichte unterstützt. Denn die Geschichte in dem Film unterscheidet sich sehr stark von Tschaikowskys Nussknacker“, beschreibt Howard seine Arbeit im Interview mit br-klassik.de. „Ich meine, die ursprüngliche Geschichte ist ja sehr simpel: Ein Mädchen geht schlafen und in ihrem Traum wird die Welt um sie herum lebendig, alles tanzt und dann wacht sie wieder auf. Für einen großen Disney-Film wäre das nicht genug. Darum wurde eine neue Handlung entwickelt. Dafür musste ich neue Musik schreiben, um den Figuren eine musikalische Identität zu geben, sowohl durch Melodien, als auch durch das Timbre.“ 
Auch für das neue Harry-Potter-Spin-off „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ schrieb James Newton Howard ebenso wie schon für den Vorgänger die Musik und setzte diese mit einem fast hundertköpfigen Orchester um. „Eine Sache, die man in jeder Story von J.K. Rowling erwarten kann, ist, dass es eine Menge Spannung und Action geben wird, also besteht die grundlegende Idee darin, dass du in der Lage sein musst, eine gute Action-Sequenz zu schreiben“, verriet der Komponist bei einem Studiobesuch durch pottermore.com. „Das habe ich sehr, sehr ernst genommen. Ich habe es geschrieben, als würde ich es für irgendein menschliches Drama tun, aber ich habe versucht, ihm einen einzigartigen Sound zu verleihen. Denn letzten Endes ist es eben magisch.“ James Newton Howards Freund und berühmter Kollege Hans Zimmer hat mit „Widows“ nach „12 Years a Slave“ auch den neuen Film von Steve McQueen vertont. In diesem Thriller spielt Viola Davis die ans Luxusleben gewöhnte Verbrecherbraut Veronica, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Harry (Liam Neeson) auf einem Berg von Schulden sitzt, den der brutale Gangster Jamal Manning nun von ihr einfordert. Veronica sieht keine andere Möglichkeit, als zusammen mit den übrigen Witwen von Harrys Kollegen einen großen Coup zu landen. Zimmer lieferte dazu einen düster pulsierenden Score, immer wieder auch rhythmisch geprägten, repetitiven Score, der sicher nicht zu seinen besten Werken zählt, aber den Film perfekt unterstützt.
Den ruhigeren Part der heutigen Sendung leitet der amerikanische Pianist, Komponist und Produzent Nicholas Britell mit seinem elegischen Score für „If Beale Street Could Talk“ ein, den neuen Film von Oscar-Preisträger Barry Jenkins („Moonlight“). „Beale Street“ erzählt die Geschichte des seit Kindheit befreundeten Liebespaares Tish und Fonny, das Anfang der 1970er in Harlem vor dem Problem steht, dass Fonny einer Vergewaltigung beschuldigt wird, die er nicht begangen hat.
„Es war eine wirklich spezielle Erfahrung, mit Barry an ‚If Beale Street Could Talk‘ zu arbeiten“, meint Nicholas Britell, der Elemente aus Jazz und Klassik in seinem eindringlichen Score vereinte. „Zusammen haben wir eine Klanglandschaft erforscht, die mit Bläsern und Streichern ebenso gefüllt wurde, aber auch mit sehr experimentierfreudigen Klängen einherging. Als Barry und ich zusammenarbeiteten, entdeckten wir bestimmte Sounds, von denen wir glaubten, dass sie sehr stark mit der Story zusammenwirken.“ 
Auch Brian Tyler hat für den Dokumentarfilm „The Devil We Know“ eine sehr gefühlvolle Musik mit akzentuiert eingesetzten Instrumenten komponiert. Der Film von Stephanie Soechtig und Jeremy Seifert dokumentiert einen der größten Gerichtsprozesse der vergangenen Jahre. Angeführt von einem Gymnasiallehrer und einem Rinderfarmer haben die Bürger einer Kleinstadt in West Virginia gegen die multinationalen Chemie-Giganten Dupont und 3M prozessiert. Um diesen heroischen Kampf adäquat umzusetzen, griff er auf ein reiches musikalisches Spektrum zurück.
„Ich schrieb den Score auf thematischer Basis und verwendete multiple Pianos, Electronics, Gitarren, Cellos, Rhodes Piano und meine eigene Stimme, um die Musik zu kreieren“, erklärt Tyler. „Meine Hoffnung besteht darin, dass die Musik den Hörer auf eine Klangreise mitnimmt, die die wahre Story des Films und der bemerkenswerten Menschen reflektiert, die aufstehen und gegen die mächtigen Feinde mit Wahrheit und Tapferkeit kämpfen. Während die Musik die mysteriösen Schichten des weltweiten ökologischen Skandals widerspiegelt, wollte ich mich auf das Betonen der emotionalen Fundamente konzentrieren.“
Der vierte Film in der dänischen Krimiserie um das Dezernat Q, die auf Bestsellern von Jussi Adler-Olsen basiert, wartet nicht nur mit einem neuen Regisseur, sondern auch einem neuen Komponisten-Duo auf. Mikkel Maltha hat mit Regisseur Christoffer Boe bereits am Ausstellungs-Film „The Journey“ (2017) zusammengearbeitet, während Anthony Lledo 2008 auf Einladung von Harry Gregson-Williams nach Los Angeles gezogen ist, um ihn bei der Arbeit an Filmen wie „X-Men Origins: Wolverine“ (2009), „Prince of Persia: The Sands of Time“ (2010) und „Unstoppable“ (2010) zu unterstützen.
„Viel Mühe wurde darauf verwendet, eine solide und definierte Palette an Klängen, Instrumenten, musikalischen Texturen und thematischen Entwicklungen zu kreieren“, erklären die beiden Komponisten ihre Arbeit an dem Projekt. „Es ist ein dunkler Film, sowohl in visueller als auch thematischer Hinsicht, der von Hoffnungslosigkeit, Verlust und Wut handelt, die auf Ereignisse zurückzuführen sind, die von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart reichen. Musikalisch war vor allem der Gebrauch und die klangliche Behandlung der Streicher-Sektion ein Schlüsselelement, um diese Ereignisse zu verknüpfen und den Ton für den Film zu etablieren.“
Unter den Wiederveröffentlichungen und Deluxe Editions der letzten Zeit ragen vor allem „Dracula“ von John Williams auf einer Doppel-CD mit dem kompletten Score und dem Soundtrack-Album von 1979 ebenso heraus wie „The Dave Grusin Premiere Collection“, mit der Varese Sarabande vier bislang unveröffentlichte Scores von Oscar-Preisträger Dave Grusin („Tootsie“, „Die drei Tage des Condor“, „Die Reifeprüfung“) in einem limitierten 3-CD-Bundle zusammenfasst. Neben dem funkigen und jazzigen Score zum Justizdrama „… And Justice For All“ (1979) mit Al Pacino und dem Sydney-Pollack-Drama „Absence of Malice“ (1981) mit Paul Newman und Sally Field in den Hauptrollen erscheint auch Grusins Musik zu dem satirischen Mystery-Krimi „Murder by Death“ (1976) erstmals auf CD. Als Bonus ist Grusins Musik zum Justizdrama „The Pursuit of Happiness“ (1971) von Robert Mulligan ebenso enthalten wie der dazugehörige Song „Let Me Go“ von Randy Newman.
Intrada hat derweil die beiden James-Horner-Scores „Balto“ und „*batteries not included“ als Expanded Editions veröffentlicht. Nach „An American Tail: Fievel Goes West“ und „We’re Back! A Dinosaur’s Story“ war „Balto“ 1995 der dritte Animationsfilm, den Horner für Steven Spielbergs Amblimation vertont hat. Im Gegensatz zu dem groß angelegten sinfonischen Score zu „Balto“ schuf Horner für die Fantasy-Komödie „Das Wunder in der 8. Straße“ (1987) eine Musik, die zunächst Big-Band-Charakter hat und später die für Horner in den 1980er Jahren typischen Orchester-Arrangements für Fantasy-Produktionen aufweist. Erstmals veröffentlicht Intrada auch die Scores, die Richard Band 1993 zu den beiden familienfreundlichen Abenteuerfilmen „Prehysteria!“ und „Remote“ (Randy räumt auf) komponiert hat und mit denen Band aus dem Horror-Genre ausbrechen konnte, für das er abonniert gewesen war.
Playlist:
01. Bear McCreary - Ten Years Later (I Still See You) - 04:42
02. James Newton Howard - Presents From Mother (The Nutcracker and the Four Realms) - 05:50
03. James Newton Howard - Leta's Confession (Fantastic Beasts : The Crimes of Grindelwald) - 05:13
04. John Williams - Meeting in the Cave (Dracula) - 03:32
05. James Horner - The Flying Lesson (*batteries not included) - 07:51
06. Basil Poledouris - Chief Meets Forrest (On Deadly Ground) - 03:18
07. Hans Zimmer - Perimeter Check (Widows) - 03:09
08. Michael Giacchino - The Suite at the El Royale (Bad Times at the El Royale) - 07:52
09. Nicholas Britell - Eros (If Beale Street Could Talk) - 03:15
10. Brian Tyler - Liable Motion (The Devil We Know) - 05:17
11. Max Richter - Elena & Lila (My Brilliant Friend) - 04:54
12. Georges Delerue - The Lover (Love Thy Neighbor) - 02:09
13. Jonathan Beard - Requiem at the Ocean (What Still Remains) - 04:28
14. Rob Simonsen - Overnight (The Front Runner) - 06:45
15. Mikkel Maltha & Anthony Lledo - The Ferry (Journal 64 + The Purity of Vengeance) - 02:58
16. Ethan Gold - Sway Lake Finale (The Song of Sway Lake) - 02:31
17. Dave Grusin - Why Go Back (The Pursuit of Happiness) - 03:30
18. Dave Grusin - Piano and Pasta (Absence of Malice) - 03:08
19. Richard Band - Ruby Hatches Eggs (Prehysteria!) - 02:51
20. Carter Burwell - The End of Buster Scruggs (The Ballad of Buster Scruggs) - 03:47
21. Theodore Shapiro - Ecstasy (Destroyer) - 04:14
22. Kris Bowers - Lonesome Road (Green Book) - 02:28
23. Imogen Heap - The Forbidden Forest (Harry Potter and the Cursed Child) - 03:02
24. Ludwig Göransson - You Belong with Us (Venom) - 03:09
25. Richard Band - Main Title (Remote) - 03:01
26. Arthur B. Rubinstein - Paper, Rocks, Scissors (Another Stakeout) - 02:49
27. James Horner - Rosy Goes To The Doctor (Balto) - 04:06
28. Max Richter - Elizabeth's Portrait (Mary Queen of Scots) - 03:40

Freitag, 12. Oktober 2018

Playlist #251 vom 14.10.2018 - NEUHEITEN 2018 (5)

In der heutigen Neuheiten-Sendung treffen wie gewohnt alte Bekannte auf neue Namen, Hollywood-Produktionen auf europäische Filmkunst, Film auf Fernsehen, Dokumentationen auf Unterhaltung, Animationen auf Realfilm. Dabei sind renommierte Komponisten wie Lorne Balfe, Clint Mansell und Max Richter gleich mit mindestens zwei Arbeiten vertreten, dazu sorgen Vinyl- bzw. CD-(Re-)Releases von John Carpenter, Gary Chang, Trevor Jones, Jerry Goldsmith und Richard Band für nostalgisches Flair.

Eröffnet wird der bunte Reigen vom umtriebigen Benjamin Wallfisch, der vor allem durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Hans Zimmer an Filmen wie „Blade Runner 2049“, „Dunkirk“ und „Hidden Figures: Unerkannte Heldinnen“, zuletzt aber durch seinen Score zum Horror-Highlight „It“ zu den aufstrebenden Vertretern seiner Zunft zählt. Für „Ein letzter Job“ (King of Thieves) von James Marsh komponierte Wallfisch einen erfrischenden, jazzigen Big-Band-Score, der an Daniel Pembertons „Ocean’s 8“ und Brian Tylers „Now You See Me“-Arbeiten erinnert.
Bevor die erfolgreiche Netflix-Serie „House of Cards“ in die sechste und letzte Runde geht, für die Jeff Beal die ebenso einzigartige Musik beigesteuert hat, schuf er mit „House of Cards Symphony“ ein Konzertwerk, das ihm die Möglichkeit gab, in zehn Stücken die thematischen Ideen und Charaktere der Serie zu verarbeiten.
„Dies ist in erster Linie Konzert-Musik und für mich vor allem ein wenig eine Coming-out-Party als klassischer Komponist, aber es ist auch Teil dessen, was ich als eine neue eklektische Annäherung an den Konzertsaal betrachte“, erläutert Jeff Beal dazu. „Indem ich diese zwei disparaten Gebiete meiner Arbeit (Soundtrack-Arbeiten und die symphonische Welt) miteinander verbinde, denke ich, dass die Aufnahmen meine Stimme auf eine neue Weise präsentieren.“ 
Dabei hat er die Kern-Instrumente der Musik zur Serie – elektrische und Bass-Gitarre, Drums, Piano und Flügelhorn – ins Zentrum des symphonischen Ensembles gestellt.
Aus dem Hause Amazon Studios kommt die US-amerikanische Spoof-Comedy-Serie „Comrade Detective“, in der Channing Tatum und Joseph Gordon-Levitt eine alte rumänische Serie aus den 1980er Jahren entdecken, in der auf unterhaltsame Weise zu Propagandazwecken die kommunistischen Ideale und Feindbilder schärfen wollte. Die beiden Amerikaner sind so begeistert von ihrem Fund, dass sie die Serie über zwei rumänische Cops, die den Mord an einem Kollegen aufklären wollen und dabei auf eine gewaltige Verschwörung des Kapitalismus stoßen, dem amerikanischen Publikum zugänglich machen wollen. Also setzen sie sich kurzerhand an eine mehr oder weniger professionelle Synchronisation der einzelnen Folgen. Die Musik zur ersten Staffel komponierte Joe Kraemer („Mission Impossible: Rogue Nation“, „Jack Reacher“):
„Auf die gleiche Weise, in der Schauspieler in der Lage sind, wie andere Menschen zu sprechen, hatte ich eine Menge Spaß dabei, mir vorzustellen, ich sei ein rumänischer Komponist, der Anfang der 1980er Jahre lebt und versucht, für die kommunistische Regierung pseudo-amerikanische Cop-Serien-Musik zu schreiben.“ 
In ihrer Dokumentation „306 Hollywood“, die die Geschwister Elan und Jonathan Bogarín in der NEXT-Sektion des diesjährigen Sundance Film Festivals vorgestellt haben, schildern sie die archäologische Ausgrabung des Anwesens ihrer verstorbenen Großmutter und entdecken dabei wertvolle Schätze voller Erinnerungen.
„Der Film erforscht die Dinge, die zurückbleiben, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Jedes Objekt ist eine Pforte in die Gefühle der Vergangenheit – und das ist wie eine Zeitreise. Die Musik reist ebenfalls durch die Jahrzehnte, mit dem schicken Optimismus der 60er, den hippen Drumbeats der 70er sowie den allumfassenden Themen des Surrealismus und bittersüßen Reminiszenzen“, beschreibt Komponist Troy Herion die Arbeit an der magisch-realistischen Dokumentation. „,306 Hollywood‘ stellt eine einzigartige Zusammenarbeit dar, zu der ich nicht nur die Musik beisteuerte, sondern auch einer der Cutter gewesen bin. So hatte ich die Freiheit, eine Szene so zu der Musik zu schneiden, dass eine tiefe Verbindung zwischen der Musik, den Bildern und dem Rhythmus des Films entstehen konnte. Ich habe den Film im Ganzen als Ganzes musikalisch betrachtet.“ 


Simon Franglen hat zwar erst durch die Vollendung von James Horners letzter Arbeit „The Magnificent Seven“ an Popularität gewonnen, doch der gebürtige Londoner ist in der Musikszene seit den 1990er Jahren sehr umtriebig. So war er als Musiker und Produzent für Musikgrößen wie Michael Jackson, Whitney Houston, Quincy Jones, Celine Dion und Madonna tätig, arbeitete mit den Komponisten James Horner, Howard Shore, John Barry und Alan Silvestri zusammen, arrangierte sowohl James Horners Scores zu „The Amazing Spider-Man“ und „Avatar“ als auch Thomas Newmans Arbeiten für die James-Bond-Filme „Skyfall“ und „Spectre“.
Für den Action-Thriller „Peppermint“ komponierte er eine vielschichtige Musik, die die widersprüchlichen Emotionen der jungen Mutter Riley North (Jennifer Garner) widerspiegelt, die aus dem Koma erwacht, nachdem sie die Attacke eines Killers auf ihre Familie überlebt hatte, bei der ihr Mann und ihre Tochter getötet wurden.
,Peppermint‘ hat eine Schnittkante, die offenen Wunden der Hauptperson, Riley North, sind sowohl körperlich als auch mental“, erklärt Franglen. „Die Musik musste die zwei unterschiedlichen Seiten zeigen, die innerhalb und außerhalb von Rileys Kopf existieren. Sie hatte ihre Emotionen ebenso zu reflektieren wie die Action und Spannung vorwärtszutreiben, wie es jeder Thriller sollte.“ 
Franglen verwendete dazu verzerrte Percussion und Gitarren, akustische Instrumente, modulare Synthis und Audio-Manipulationen, dazu ein 60-köpfiges Orchester mit Cellos, während die gefühlvolleren Momente kamen Piano, Solo-Cello und sanfte Streicher zum Einsatz.
Nach den einfühlsamen Klängen von Dustin O’Halloran, Max Richter, William Ross und Alexandre Desplat veredelt Lisa Gerrard einmal mit ihrer einzigartigen Stimme die Musik des polnischen Komponisten Zbigniew Preisner, mit dem sie bereits 2013 an dessen Album „Diaries Of Hope“ zusammengearbeitet hatte. Neben ihrem Beitrag zum Soundtrack „Valley of Shadows“ veröffentlichte sie aber mit „Hiraeth“ auch ein eigenes Album zusammen mit dem deutschen Percussion-Spieler David Kuckhermann.
Die exotisch anmutenden Klänge setzen sich auch in Trevor Yuiles („Orphan Black“) Musik zur zweiten Staffel von „Into The Badlands“ fort. Die Sendung wird abgerundet durch gleich drei Beiträge von Clint Mansell zu Duncan Jones‘ Mystery-Science-Fiction-Thriller „Mute“, zu Adam Bhala Loughs Dokumentation „The New Radical“ und Ben Wheatleys Drama „Happy New Year, Colin Burstead“ sowie Erstveröffentlichungen von Jerry Goldsmiths Score zur Steve-Martin-Komödie „The Lonely Guy“ (1984) und Richard Bands Arbeit an der Webserie „Ravenwolf Towers“ (2016). Außerdem hat Intrada endlich die vollständige Musik von Trevor Jones zum Piratenabenteuer „Nate and Hayes“ aus dem Jahre 1983 auf einer Doppel-CD veröffentlicht.
Während Gary Changs Latin-geprägter Synth-Score zum Chuck-Norris-Actioner „Firewalker“ erstmals von Varese Sarabande auf CD veröffentlicht wird, erlebt John Carpenters Musik zu seinem eigenen Film „Ghosts of Mars“ (2001) sein Vinyl-Debüt in einer auf 500 limitierten, handnummerierten Auflage.
Mit seinem Dokumentarfilm „The Raft“ rekapituliert Marcus Lindeen ein außergewöhnliches Gruppenexperiment, bei dem im Jahre 1973 fünf Männer und sechs Frauen auf einem Holzfloß über den Atlantik trieben, wobei die Soziologie von Gewalt, Aggression und sexueller Anziehung im menschlichen Verhalten erforscht werden sollte. Lindeen führte die noch überlebenden Teilnehmer der dreimonatigen Expedition wieder zusammen und erzählt mit Hilfe außergewöhnlichen Archivmaterials die Geschichte hinter einem der seltsamsten Gruppenexperimente aller Zeiten.
„Ich fand Inspiration in alten Hollywood-Filmen, vor allem in der Art, wie Harmonie in solchen Tagen mit einer konstanten Modulation von einem Ort zum nächsten mit nur wenigen Bildern funktionierte“, schildert der schwedische Komponist Hans Appelqvist seine Arbeit an dem Film. „Ich habe versucht, diesen Ansatz zu aktualisieren und in meinem Score einzusetzen, um das Publikum zu überraschen und zu bezaubern. Außerdem habe ich einen eher puristischen Weg gewählt, um die Musik aufzunehmen. Es waren kein Overdubbing und keine Synthesizer erlaubt, sondern nur akustische Instrumente, die in einem gut klingenden Raum zusammenspielten.“ 
Playlist:
01. Benjamin Wallfisch - Where's Basil (King of Thieves) - 04:36
02. Jeff Beal - House of Cards Fantasy (House of Cards Symphony) - 03:22
03. Darren Fung - Arctic Horses That Made Arctic People (Equus: Story of the Horse) - 03:48
04. Theodore Shapiro - Sorry Not Sorry (A Simple Favor) - 03:02
05. Joe Kraemer - Father and Daughter (Comrade Detective) - 03:12
06. Alexis Marsh & Samuel Jones - I'm Broken (Next Gen) - 03:11
07. Mark Isham - Squirrel (Duck Duck Goose) - 02:35
08. Troy Herion - Childhood Memories (306 Hollywood) - 02:31
09. Lesley Barber - Jakob's Dream, pt. 3 (Boarding School) - 03:33
10. Dustin O'Halloran - The Cycle (The Hate U Give) - 02:43
11. Max Richter - Memory Lane (Never Look Back) - 02:56
12. Max Richter - I Got Everything I Need in Life (White Boy Rick) - 04:25
13. Alexandre Desplat - To San Francisco (The Sisters Brothers) - 03:19
14. Jeff Russo - Alice (Mile 22) - 03:32
15. William Ross - Afterlife Part 2 (Destination Wedding) - 03:46
16. Zbigniew Preisner (with Lisa Gerrard) - Valley of Shadows (Valley of Shadows) - 03:52
17. Lisa Gerrard & David Kuckhermann - The Beginning (Hiraeth) - 04:41
18. Trevor Yuile - Baptism (Into The Badlands - Season 2) - 03:33
19. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Alone (The Journey: Champions) - 03:41
20. Lorne Balfe - Promise Me Now (The Cry) - 03:58
21. Ian Hultquist - Unmuzzled (AXL) - 02:51
22. Simon Franglen - Let Me Die (Peppermint) - 03:40
23. Gary Chang - Crystal Voice (Firewalker) - 03:13
24. Clint Mansell - Still (The New Radical) - 03:22
25. Clint Mansell - In the Cellar No One Will Hear You Scream (Mute) - 03:10
26. Clint Mansell - [exeunt] (Happy New Year, Colin Burstead) - 03:55
27. John Carpenter - Ghosts of Mars (Ghosts of Mars) - 03:42
28. Richard Band - The Family (Ravenwolf Towers) - 03:39
29. Jerry Goldsmith - No Number (The Lonely Guy) - 02:15
30. Trevor Jones - The Sacrifice (Nate and Hayes) - 05:24
31. Hans Appelqvist - Intro (The Raft) - 03:31
32. David Buckley - Myrtil (Papillon) - 06:08

Mittwoch, 1. August 2018

Playlist #246 vom 05.08.2018 - NEUHEITEN 2018 (4)

Dass die Filmmusik ein immer größeres Publikum erschließt, lässt sich nicht nur an der Veröffentlichung nahezu gefühlt jeden Soundtracks zu einem Film, einer Fernsehserie oder einem Videospiel ablesen, sondern auch an der wachsenden Zahl an Konzerten mit Filmmusik, Vinyl-Auflagen alter Soundtrack-Alben und Wiederveröffentlichungen verschiedener Werke als Deluxe oder Expanded Edition. So bekommt ihr in dieser Sendung nicht nur neue Werke von Danny Elfman, Roque Baños, Jeff Beal und Daniel Pemberton zu hören, sondern auch die aktuellen Soundtracks zu Serien wie „13 Reasons Why“, „Westworld“ und „12 Monkeys“ sowie reichlich mit bisher unveröffentlichtem Material versehene Re-Releases von Jerry Goldsmith, David Newman, John Williams und Alan Silvestri.

Nachdem bislang David Holmes dafür zuständig gewesen ist, die cool-groovende musikalische Untermalung für Steven Soderberghs „Ocean’s“-Reihe zu besorgen, hat Gary Ross, Regisseur des Spin-Offs „Ocean’s 8“, auf die vielseitigen Talente des Golden-Globe-nominierten Komponisten Daniel Pemberton („King Arthur“, „Steve Jobs“, „Man From U.N.C.L.E.“) zurückgegriffen, der für das gänzlich weibliche Heist-Team um Sandra Bullock einen vital pulsierenden Score aus mit Elementen Big-Band-Sound, Electronica, Jazz und Swing kreierte.
Dickon Hinchliffe ist nach seinem klassischen Studium an der Violine als Songwriter, Gitarrist und Violinist in der britischen Band Tindersticks tätig gewesen, die von der französischen Filmemacherin Claire Denis beauftragt wurde, zwei ihrer Filme zu vertonen. Anschließend komponierte Hinchliffe unter seinem eigenen Namen die Musik zu ihrem nächsten Film „Vendredi Soir“. Seither arbeitete er mit Filmemachern wie Ira Sachs („Forty Shades Of Blue“, „Little Men“), Michael Mann („Luck“), James Marsh („Red Riding“, „Project Nim“, „Shadow Dancer“), Scott Cooper („Out Of The Furnace“) und Debra Granik („Winter’s Bone“) zusammen. Für die abenteuerliche Rückkehr, die Will (Ben Foster) und seine Teenager-Tochter Tom (Thomasin Harcourt McKenzie) in „Leave No Trace“ zurück in die Wälder in Portland, Oregon, unternehmen, hat Hinchliffe wieder sehr leise, gefühlvolle Klänge gefunden.
Stephen Barton hat seine Karriere als Assistent von Harry Gregson-Williams („Shreks 1-4“, „The Chronicles of Narnia“, „Königreich der Himmel“) begonnen und seither die Musik für Fernsehshow und Videospiele wie „Titanfall“, „Call Of Duty: Modern Warfare“, „Niko and The Sword of Light“, „Unlocked“, „Cirque Du Soleil: Worlds Away“ und „Motorcity“ komponiert. Für die dritte und vierte Staffel von „12 Monkeys“ schuf der 2002 nach Los Angeles umgezogene Brite einen faszinierenden, überwiegend elektronischen Score, der deutlich macht, wie Barton als Mitglied der Abbey Road Studio’s Spatial Audio-Forschungsgruppe neue Soundtechnologien entwickelt.
Nach „Prison Break“, „Person of Interest“ und „Game of Thrones“ arbeitet der umtriebige Ramin Djawadi auch an der Sci-Fi-Serie „Westworld“. Der Soundtrack zur 2. Staffel enthält nicht nur das Hauptthema und die Kompositionen zur Serie, sondern auch neue, instrumentale Versionen verschiedener Songs wie „Heart-Shaped Box“ von Nirvana, „Runaway“ von Kanye West, „C.R.E.A.M.“ von Wu-Tang Clan, „Seven Nation Army“ von The White Stripes, „Codex“ von Radiohead und „Paint It Black“ von den Rolling Stones.
Das amerikanische Filmmusiklabel Varese Sarabande feiert sein 40-jähriges Jubiläum mit einer Reihe von hochwertigen Re-Releases, zu denen aktuell die Deluxe Edition von Jerry Goldsmiths feinem Action-Score zu Joe Dantes „Small Soldiers“ aus dem Jahre 1988, David Newmans elektronischer, fast poppiger Score zu schwarzhumorigen Highschool-Komödie „Heathers“ (1989) und John Williams‘ epischer Score zu dem John-Wayne-Western „The Cowboys“ (1972) zählen.
Auch Intrada bringt eine Reihe von teilweise erweiterten, neu gemasterten Neuauflagen an den Start, darunter gleich zwei von Altmeister Jerry Goldsmith. 1985 schuf Goldsmith den exotisch angehauchten Score zum in Zentralafrika spielenden Abenteuer-Drama „Baby – Secret Of The Lost Legend“, 1999 den orchestralen, mit einer Bouzouki exotisch veredelten Score zum Blockbuster „Die Mumie“. 2001 legte Alan Silvestri mit seiner Musik zu „Die Mumie kehrt zurück“ nach. Beide Soundtrack-Releases liegen nun jeweils als Doppel-CD mit der kompletten Musik zu den Filmen, alternativen Versionen und den Tracks der Original-Alben vor.
Für seinen Score zu Denis Villeneuves Drogen-Thriller-Drama „Sicario“ hat der isländische Komponist Jóhann Jóhannsson 2016 eine Oscar-Nominierung erhalten. Da er nach seinem plötzlichen Tod im Februar dieses Jahres für die Fortsetzung nicht mehr zur Verfügung stand, übernahm seine langjährige Kollaborateurin Hildur Guðnadóttir den Job, die Musik zu „Sicario: Day Of The Soldado“ zu komponieren.
„Jóhann und ich haben sehr eng an jedem einzelnen Projekt zusammengearbeitet, das wir in den vergangenen fünfzehn Jahren verwirklichten. Er ist gerade erst verstorben, so dass ich nicht wirklich verdaut habe, dass er nicht mehr hier ist. Aber ich fühle mich nicht so, als hätte ich einen Staffelstab übernommen, ich mache einfach mit der Arbeit weiter, die wir getätigt haben. Das fühlt sich sowohl natürlich als auch sehr surreal an“, erklärt Guðnadóttir, die mit Regisseur Stefano Sollima einen ganz anderen Ansatz für die Fortsetzung von „Sicario“ gewählt hat. „Ich denke, ‚Soldado‘ ist ein gefühlvollerer Film als der vorangegangene, und der Score folgt dieser Richtung. Dieser stellt einen eher klassischen Score dar, mit musikalischen Themen, die gewissen emotionalen Landschaften folgen. Das ist etwas, das Stefano sehr wichtig war. Er war sich auch der Tatsache bewusst, dass er nicht den ‚Sicario‘-Soundtrack wiederholt haben, sondern ganz oft in eine ganz andere Richtung gehen wollte.“ 
Aber auch von Jóhann Jóhannsson gibt es posthum etwas Neues. Vor seinem Tod konnte er noch die Musik zu „Mandy“ fertigstellen, einen Horrorfilm von Panos Cosmatos („Beyond the Black Rainbow“). Bevor der komplette Soundtrack im September erscheint, veröffentlichen Lakeshore Records und Invada Records vorab die Single „Children Of The New Dawn“.
Auf der anderen Seite der Erdkugel hat Thomas E. Rouch die Musik zum australischen Sci-Fi-Thriller „Alpha Gateway“ komponiert.
„Auch wenn es sich absolut um einen Sci-Fi-Film handelt, wird die Reise der wichtigsten Figuren in dem Film von einem tiefen emotionalen Wunsch vorangetrieben“, erklärt der Komponist. „Es war wichtig für mich, dass die Musik die Ehrfurcht und das Ausmaß der Wissenschaft mit der persönlichen Natur ihrer Aufgabe vereint. Um das zu erreichen, wollte ich immer eine Balance zwischen Licht und Dunkelheit, Kraft und Gefühl, Individualität und Universalität in jedem einzelnen Cue erreichen.“
Der Soundtrack zu „Alpha Gateway“ ist ebenso wie der zu spanisch-kolumbianischen Sci-Fi-Co-Produktion „Orbiter 9“ beim schwedischen Label MovieScore Media erschienen. Der Film von Hatem Khraiche erzählt die Geschichte von Helen, die nach dem Selbstmord ihrer Eltern ihr Leben ohne jeglichen menschlichen Kontakt auf Raumschiffen verbracht hat, bis ihr Alex begegnet, ein Monteur, der nicht nur eine Reparatur durchführt, sondern von dem Helen all das erfahren will, was es zum Zusammenleben mit anderen Menschen zu wissen gibt.
„Der Plot von ,Orbiter 9‘ ist ein reichhaltiger Cocktail: eine Love Story, die in einer dystopischen Zukunft spielt, und ebenso ein Thriller. In gleicher Weise besitzt der Score eine hybride Konstitution“, beschreibt der argentinische Komponist Federico Jusid („The Secret In Their Eyes“, „Isabel“). „Da gibt es ein Streichorchester, das um eine elektronische Soundpalette (und musikalische Architektur) herumsingt, und einige zusätzliche Klang-Signaturen, die unser Sounddesigner so wundervoll kreiert hat. Außerdem versucht der Score zwischen kalten Farben und einem mehr herzerwärmenden Ton zu oszillieren, je nachdem welcher Charakter gerade im Vordergrund steht, zwischen der Intimität der romantischen Begegnung und dem harschen Charakter der bewaffneten Gruppe, die unsere Protagonisten jagen.“
Sehr gefühlvolle Klänge gibt es schließlich von Danny Elfman zu dem Real-Life-Drama „Don’t Worry, weglaufen geht nicht“ von Gus Van Sant, von Volker Bertelmann alias Hauschka zu dem Hochsee-Überlebensabenteuer „Adrift“ und von Dustin O’Halloran zu Marc Turtletaubs Drama „Puzzle“ zu hören, elektronische Kost von Mark Isham zu der von Jodie Foster inszenierten „Black Mirror“-Folge „Arkangel“ und zur Serien-Adaption von Marvels „Cloak & Dagger“, Giorgio Moroder & Raney Shockne zur Serie „Queen of the South“ sowie Adrian Utley (Portishead) & Will Gregory (Goldfrapp) zu Paul Wrights Film „Arcadia“.
Ähnlich wie Oliver Stone für „JFK – Tatort Dallas“ Archivaufnahmen realer Begebenheiten verwendete, hat auch Rob Reiner in seinem neuen Film „Shock And Awe“ Aufnahmen von George W. Bush, Colin Powell und Donald Rumsfeld benutzt, um seine Geschichte von der Irak-Invasion im Jahre 2003 aus der Perspektive von zwei Journalisten zu erzählen, die die wahren Zusammenhänge aufdecken wollten.
Für die Musik zu „Shock And Awe“ ließ sich der fünffache Emmy®-Gewinner Jeff Beal („House of Cards“, „The Putin Interviews“) von John Williams inspirieren.
„Ich stelle mir ‚Shock And Awe‘ als Hommage an seine Arbeit vor: orchestral, harmonisch komplex, die Bestandteile patriotischer Musik verwendend, Trompete, Blechbläser, Drums, aber mit einem Sinn für Verlust und Schmerz“, erklärt Beal. „Unser Film feiert die wahren Journalisten-Helden, die die falschen Informationen über Saddams Massenvernichtungswaffen entlarven wollten, mit denen der Irakkrieg 2003 als Folge von 9/11 gerechtfertigt wurde. Auch wenn der Film in erster Linie ein Dokudrama darstellt, ist er auch ein politischer Thriller wie ‚Die Unbestechlichen‘, und ich wollte einen viszeralen, spannungsreichen und emotional angelegten Score schreiben.“ 
Und schließlich gibt es einen neuen Horror-Score von Altmeister Christopher Young („Hellraiser“, „The Dark Half“) zu hören, seine erste Musik überhaupt für ein Videospiel: „Wilson’s Heart“, die eine Hommage in Schwarz und Weiß an die Horror-Klassiker von Universal aus den 1930/1940er Jahren darstellt und für die Young für das Hauptthema eine Solo-Violine in den Vordergrund stellt und davon abgesehen eine Art Kammermusik komponierte. 
Playlist:
01. Daniel Pemberton - Spy (Ocean's 8) - 03:51
02. Dickon Hinchliffe - Lost (Leave No Trace) - 02:39
03. Stephen Barton - Death Can Be Undone, Love Cannot (12 Monkeys) - 03:33
04. Benjamin Wallfisch - Home (The Darkest Minds) - 03:41
05. Roque Baños - The Lost Kingdom Of The Moors (The Man Who Killed Don Quixote) - 03:36
06. John Williams - Will And Ann (The Cowboys) - 02:35
07. Andrew Powell - Discovering Rocket Gibraltar (Rocket Gibraltar) - 02:17
08. Carlos Rafael Rivera - Dear Roy (Godless) - 03:46
09. Jóhann Jóhannsson - Children Of The New Dawn (Mandy) - 05:31
10. Colin Stetson - Mothers & Daughters (Hereditary) - 03:00
11. David Newman - J.D.'s Final Stand (Heathers) - 02:58
12. Eskmo - Verdict (13 Reasons Why - Seasons 2) - 03:41
13. Jerry Goldsmith - The Assembly Line (Small Soldiers) - 02:43
14. Ramin Djawadi - Akane no Mai (Westworld - Season 2) - 03:33
15. Lorne Balfe - We Are Your Perfect Painting (Genius: Picasso) - 04:29
16. Hildur Gudnadottir - The Kidnap (Sicario - Day Of The Soldado) - 03:28
17. Federico Jusid - Secret Room (Orbiter 9) - 04:14
18. Mark Isham - A Day In The Park (Black Mirror: Arkangel) - 02:40
19. Mark Isham - Waiting (Cloak & Dagger) - 02:16
20. Anthony Marianelli - Black Hole Country (Far Cry 5: Lost On Mars) - 02:11
21. Steve Jablonsky - Will & Sarah (Skyscraper) - 03:56
22. Jeff Beal - Secret War Committee (Shock And Awe) - 03:21
23. Thomas E. Rouch - That's You (Alpha Gateway) - 02:20
24. Jorge Gomez - The Plot (Gotti) - 04:38
25. Hylton & Yoffee - Band Of Brothers (Best Shot) - 02:53
26. Adrian Utley & Will Gregory - Russell and Victor (Arcadia) - 02:26
27. Toydrum - Love Town [Mans a Pimp] (Future World) - 03:13
28. Giorgio Moroder & Raney Shockne - The Lifestyle (Queen Of The South) - 02:53
29. Dustin O'Halloran - Puzzle One (Puzzle) - 03:04
30. Danny Elfman - 12th Step (Don't Worry, He Won't Get Far On Foot) - 03:00
31. Hauschka - Salvation (Adrift) - 05:24
32. Christopher Young - Not Well At All (Wilson's Heart) - 02:35
33. Alan Silvestri - The Mummy Returns - End Credits (The Mummy Returns) - 02:29
34. Jerry Goldsmith - End Credits (The Mummy) - 08:01

Samstag, 2. Juni 2018

Playlist #242 vom 10.06.2018 - NEUHEITEN 2018 (3)

Die dritte Neuheiten-Sendung in diesem Jahr steht nicht nur im Zeichen vieler bislang unentdeckter neuer Komponisten wie Ariel Marx, Ronit Kirchman, Rodrigo Amarante, Scott McRae, Ryan Rapsys und Austin Fray, sondern präsentiert auch ausgesuchte Re-Releases alter Meister wie Jerry Goldsmith und James Horner. Abgerundet wird die Show durch neue Arbeiten von bekannten Namen wie Tyler Bates, Alan Silvestri, Cliff Martinez, Marco Beltrami, Christophe Beck und vielen anderen. Vor allem im Bereich der Fernsehunterhaltung gibt es mit Musik aus Serien wie „Cosmos“, „The Sinner“, „Legion“ und „Star Trek: Discovery“ interessante Klänge zu entdecken.

Garth Stevenson, der in den Bergen von West-Canada aufwuchs, dort Piano und Double-Bass zu spielen lernte und ein Leben in Harmonie mit der Natur kultivierte, arbeitete bei dem biografischen Drama „Chappaquiddick“ zum zweiten Mal nach „Tracks“ mit Regisseur John Curran zusammen. Der Film thematisiert die Ereignisse, bei denen Mary Jo Kopechne im Juli 1969 bei einem von Senator Ted Kennedy verursachten Autounfall auf der kleinen Insel Chappaquiddick, Massachusetts, ums Leben kam.
„John verlangte nach einem Gleichgewicht zwischen Dunkelheit und Helligkeit in dem Score. Die Teufel und Engel sollten sich innerhalb der Stücke überlappen“, beschreibt Stevenson die Ausgangssituation für seine Arbeit, die zugleich geheimnisvoll, bedrohlich und betörend schön ausgefallen ist. „Teds Hauptthema wird über der Karte von Chappaquiddick vorgestellt und ist durch den gesamten Score eingewoben. Das Thema handelt von dem Schatten, den Chappaquiddick über Senator Kennedys Leben und Karriere geworfen hat. Es ist gelegentlich in überlappenden Orchestrierungen präsentiert, um einen kanonischen Effekt zu erzeugen. Es hängt über seinem Kopf wie das wiederkehrende Bild der Brücke bei Nacht.“
Ariel Marx zählt zu der jungen Garde neuer Komponisten, die originelle Verbindungen zwischen klassischen, aber auch ungewöhnlichen Instrumenten sowie elektronischen Klängen zu kreieren versuchen. Für Jennifer Fox‘ Mystery-Drama „The Tale“, in dem eine Frau (Laura Dern) den Erinnerungen an ihre ersten sexuellen Erfahrungen auf die Spur geht und feststellt, dass sie den Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um zu überleben, nicht immer trauen können, schuf Marx einen sehr lyrischen, spartanisch und außergewöhnlich instrumentierten Score, der von weich fließenden Piano-Harmonien getragen wird.
Dagegen lässt es Tyler Bates in dem zweiten Abenteuer von Wade alias Deadpool ordentlich krachen. Nur in wenigen Cues – wie „Vanessa“ – darf sich der vielbeschäftigte Komponist („300“, „Sucker Punch“, „John Wick“) bei „Deadpool 2“ auch in ruhigeren Ambient-Gefilden bewegen.
Den elektronischen Part eröffnet zunächst Alan Silvestri, der gerade erstmals einen Film von Steven Spielberg („Ready Player One“) und das neue „Avengers“-Abenteuer „Infinity War“ vertonen durfte. Seine Musik zur gefeierten Doku-Serie „Cosmos“ hatte er bereits 2014 musikalisch untermalt. Von dem CD-Release durch Intrada gibt es den Bonus-Track „We Hold The Baton“ zu hören.
Weitaus rhythmischer und wuchtiger geht es in Cliff Martinez‘ („Drive“, „Only God Forgives“) neuen Score zu. In dem futuristischen Action-Thriller „Hotel Artemis“ spielt Jodie Foster eine Krankenschwester in einem geheimen, nur für Mitglieder zugänglichen Hospital für Verbrecher. Martinez schuf dazu einen elektronisch pulsierenden, mit aufregenden exotischen Klängen angereicherten Score, der auch wunderbar ohne die dazugehörigen Bilder fesselt.
Nach den ebenfalls elektronisch geprägten Soundtracks von Christophe Beck („Anon“), Ronit Kirchman zur Thriller-Drama-Serie „The Sinner“, dem eingespielten Komponisten Duo Nick Cave und Warren Ellis („Kings“) und Alex Heffes‘ Musik zum Drama „Pickpockets“ entführen uns Andrew Lockington mit dem Score zur Filmadaption des Action-Adventure-Spiels „Rampage“ und Joseph LoDuca mit dem vielschichtigen Soundtrack zu Dean Devlins Thriller „Bad Samaritan“ in aufregendere musikalische Gefilde.
Jeff Russo hat sich in den letzten Jahren erfolgreich als Komponist für Fernsehserien wie „Waco“, „Channel Zero“, „Fargo“, „Counterpart“ und „Altered Carbon“ etabliert. Nun sind seine Soundtracks zu den neuen Staffeln von „Star Trek: Discovery“ und „Legion“ erschienen.
„Es gab keine Vorgaben für diese Staffel, abgesehen davon, dass ich neue Themen für unsere neuen Charaktere und Orte komponieren sollte. Vermillion! Farouk! Future Syd! Es ist eine Achterbahn-Fahrt oder vielleicht ein schnelles Karussell“, erklärt Russo seine Arbeit an der zweiten Staffel von „Legion“. „Der wichtigste Part besteht darin, stets den Zuschauer und Hörer ausgewogen und engagiert in der emotionalen Spur der Erzählung zu halten. Ich frage mich immer selbst, wie ich im Herzen der Geschichte bleiben und die Linien außerhalb färben kann.“ 
Sehr inspiriert fühlte sich auch David Shephard bei der Vertonung der von AMC produzierten post-apokalyptischen Serie „Into The Badlands“. „Von Szene zu Szene entdeckte ich vielseitig gezeichnete Charaktere, Kostüme, Landschaften und Handlungsstränge, die in mir eine immense Fülle an musikalischen Ideen hervorriefen, mit denen ich spielen konnte, als ich einen klanglichen und musikalischen Rahmen für die Serie schuf“, erklärt der Komponist. „In dem Score sind Taiko Drums, verzerrte Gitarren und Streicher, dunkelstimmige Polster und ethnische Instrumente aus der ganzen Welt sowie obskure und ursprüngliche Wind-Instrumente zum Einsatz gekommen. Sie alle sind mit modernen Aufnahmestudio-Effekten kombiniert worden, um die Dystopie und den Futurismus im Sound zum Ausdruck zu bringen.“
Ungewöhnlich ist auch die Musik von Stephen McKeon zu dem historischen Drama „Pilgrimage“ ausgefallen. Die Geschichte einer Gruppe von Mönchen, die ein heiliges Relikt quer durch die irische Landschaft transportieren und dabei einer Menge Gefahren ausweichen müssen, hat McKeon mit einer Musik unterlegt, die nur Knochen, Haut und Metall repräsentieren soll und durch Percussion, tiefe männliche Stimmen und Blechbläser verkörpert wurden, um die dunkle Seite religiösen Eifers ebenso abzubilden wie die beglückenden Momente des Glaubens. Dafür wurde der Komponist mit dem Irish Film and Television Awards for Best Music ausgezeichnet.
Craig Safan („The Last Starfighter“, „Stand And Deliver“) hat mit „Sirens“ ein Konzeptalbum zu Homers antiken Epos „Odyssee“ kreiert, das ihn auf der Suche nach musikalischen Inspirationen nach Europa führte.
,Sirens‘ ist zum einen durch meine Liebe zur ‚Odyssee‘ und zum anderen durch meine lebenslange Liebe zu Mythen inspiriert worden. Ich wurde von beidem bezaubert, seit ich ein Kind war“, meint Safan. „Diese Geschichten und ihre Magie haben sich in meinem Leben nachgehallt. Mit ‚Sirens‘ portraitiere ich nicht die literarischen Geschichten in der ‚Odyssee‘, sondern eher die innerlichsten Gefühle und Erinnerungen, die sie hervorrufen, die innersten Erfahrungen und Reisen, die Wanderungen unseres Lebens, unsere Beziehungen zu Familie und zur Heimat sowie den tieferen Klangfüllen des Daseins.“ 
Abgerundet wird die Sendung durch zwei neue Arbeiten des aufstrebenden Komponisten Fil Eisler, der bei der ABC-Serie „Revenge“ noch unter dem Namen iZler gewirkt hatte und seitdem für Serien wie „UnREAL“, „Notorious“ und „Empire“ gearbeitet hat und nun Ben Falcones Komödie „Life of the Party“ und den Netflix-Sci-Fi-Thriller „The Titan“ vertonte.
Intrada beglückt den Sammler mit CD-Erst-Veröffentlichungen des 2015 verstorbenen Oscar-Preisträgers James Horner, auch wenn weder „The Boy In The Striped Pajamas“ (2008) noch der Soundtrack zur Dokumentation „Living in the Age of Airplanes“ (2015) zusätzliches Material gegenüber den früheren digitalen Veröffentlichungen enthalten. Das trifft auch auf die Re-Releases von Jerry Goldsmiths Score zu „Rambo III“ und Johnny Mandels Erst-Veröffentlichung auf CD des Paul-Newman-Films „Harper“ aus dem Jahr 1966 zu. Zu guter Letzt präsentiert der spanische Komponist Roque Baños seine ungewohnt eingängige Musik zum auf wahren Begebenheiten beruhenden Sport-Drama „The Miracle Season“.
Playlist: 
01. Garth Stevenson - Whitewash (Chappaquiddick) - 03:13
02. Tyler Bates - Vanessa (Deadpool 2) - 01:54
03. Ariel Marx - I'd Like to Begin This Story by Telling You Something So Beautiful (The Tale) - 02:29
04. Alan Silvestri - We Hold The Baton (Cosmos, Vol. 4) - 03:45
05. Cliff Martinez - Respect Your Elders (Hotel Artemis) - 03:12
06. Christophe Beck - The Plan (Anon) - 03:45
07. Ronit Kirchman - Thank You (The Sinner - Season 1) - 03:17
08. Nick Cave & Warren Ellis - Erotic Dream (Kings) - 03:17
09. Alex Heffes - Printing Operation (Pickpockets) - 03:34
10. Andrew Lockington - Cornfield (Rampage) - 03:18
11. Joseph LoDuca - End Credits (Bad Samaritan) - 05:31
12. Jeff Russo - Qo'nos Bar Source (Star Trek Discovery - Season 2) - 02:54
13. Stephen McKeon - Prologue: The Relic (Pilgrimage) - 03:05
14. Dave Shephard - Lydia Is Inducted (Into The Badlands - Season 1) - 01:09
15. Elia Cmiral - Theo and Mila (Lacrimosa) - 05:14
16. Marco Beltrami - A Quiet Life (A Quiet Life) - 02:58
17. Rodrigo Amarante - A Purpose (7 Days In Entebbe) - 02:58
18. Nico Muhly - Books (Howards End) - 04:29
19. Dan Romer - I Missed You (Easy) - 03:39
20. Robert Duncan - Wyatt and Lucy (Timeless) - 02:35
21. Scott McRae & Ryan Rapsys - Demolition (Little Pink House) - 02:44
22. Hauschka - Tunnel (1000 Arten, Regen zu beschreiben) - 03:01
23. Helgi Saemundur - Taser (Stella Blomkvist) - 03:00
24. Fil Eisler - Don't Breathe (The Titan) - 03:04
25. Fil Eisler - Vagoogle (Life Of The Party) - 01:54
26. Antony Partos & Matteo Zingales - Clarisse (Fahrenheit 451) - 03:57
27. Austin Fray - Overture (Symphony For Our World) - 03:28
28. Craig Safan - Circe's Island (Sirens) - 04:20
29. James Horner - Maldives (Living In The Age Of Airplanes) - 02:55
30. James Horner - An Odd Discovery Beyond The Trees (The Boy In The Striped Pajamas) - 02:51
31. Jerry Goldsmith - Afghanistan (Rambo III) - 02:37
32. Jeff Russo - 89 Days (Legion - Season 2) - 06:29
33. Johnny Mandel - Bel Air (Harper) - 02:31
34. Roque Baños - Back To Training (The Miracle Season) - 04:56

Sonntag, 1. April 2018

Playlist #237 vom 01.04.2018 - NEUHEITEN 2018 (2)

In der zweiten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr begegnen wir bei „Soundtrack Adventures“ vielen alten Bekannten wie Marco Beltrami, James Newton Howard, Cliff Martinez, Danny Elfman und Ramin Djawadi, aber auch vielen jungen Talenten, die längst dabei sind, sich in Hollywood einen Namen zu machen (wie Tom Holkenborg, Joseph Bishara, Rob Simonsen, Jeff Russo und Ludwig Göransson). Außerdem sind noch einmal Stücke aus den letzten Werken des kürzlich verstorbenen Komponisten Jóhann Jóhannsson zu hören.
Es ist erstaunlich genug, welche Anziehungskraft E.L. James‘ „Fifty Shades“-Romane beim weiblichen Publikum ausüben. Das unvermeidliche Hollywood-Franchise hat die dramaturgischen Schwächen der Erzählungen zwar noch zusätzlich betont, aber die Fans nicht davon abgehalten, die fragwürdigen Storys auch im Kino zu verfolgen. Nachdem Star-Komponist Danny Elfman bereits die ersten beiden Verfilmungen „Fifty Shades Of Grey“ und „Fifty Shades Darker“ zumindest musikalisch veredeln durfte, wurde er auch für den (hoffentlich) abschließenden dritten Teil „Fifty Shades Freed“ angeheuert, doch lässt sein von David Buckley co-produzierter Score wenig von dem Einfallsreichtum erkennen, den seine meisterhaften Arbeiten zu „Edward Scissorhands“, „Good Will Huntuing“ oder „Red Dragon“ ausgezeichnet haben. Stattdessen bedient er sich recht konventioneller Streicher- und Elektronik-Arrangements, mit denen er zumindest die gefälligen Melodien verpackt.

Weitaus gelungener ist die bereits sechste Zusammenarbeit zwischen Regisseur Francis Lawrence („I Am Legend“, „Wasser für die Elefanten“, „Die Tribute von Panem – Catching Fire“) und James Newton Howard bei dem Spionage-Thriller „Red Sparrow“ ausgefallen, in dem „Tribute von Panem“-Star Jennifer Lawrence eine russische Primaballerina spielt, die nach einem schweren Unfall ihre Karriere aufgeben muss und stattdessen im „Red Sparrow“-Programm zu einer Geheimagentin ausgebildet wird, bei dem auch ihre Verführungskünste geschult werden.
Vor allem in der knapp 12-minütigen „Ouverture“, die musikalisch Bezug auf die Tanzkarriere der Protagonistin nimmt und Bezüge auf russische Komponisten wie Shostakovich aufweist, dokumentiert Howard seine kompositorische Klasse, ebenso in den ebenfalls sehr langen Tracks „Didn’t I Do Well?“ und „End Titles“ mit den elegischen Melodiebögen und feinen Choreinlagen.
„Mit Francis Lawrence zu arbeiten, macht immer Spaß. Seine Filme eröffnen große musikalische Möglichkeiten, während seine Kommunikationsfähigkeiten klar und beständig sind. Meine erste Aufgabe bei ‚Red Sparrow‘ bestand darin, ein zwölfminütiges Stück zu komponieren, das sowohl als Ballett als auch als Begleitung zu einer entfalteten Erzählung fungieren kann“, meint Howard
In russische Gefilde hat es auch Marco Beltrami getrieben, der Aleksey Uchitels Film „Mathilde“ vertont hat. Darin wird die 1890 begonnene zunächst romantische, dann dramatische Geschichte zwischen dem 22-jährigen russischen Kronprinzen Nicholas Romanov und der 18-jährigen Ballerina Matilda Kshesinskaya erzählt.
„Ich wurde unmittelbar von der Story, den Kostümen, den Kulissen angesprochen … Es war ein einfach großartig anzusehender Film“, erinnert sich der Komponist, der nur eine Handvoll an Themen für die verbotene Affäre schrieb, so für Mathilde als junge Tänzerin, die sich in einer königlichen Intrige wiederfindet, ein Jagd-Thema, das um ein Violinen-Solo konstruiert wurde („Twilight of the Empire“), sowie ein sinistres für den mystischen Dr. Fishel („Fishel’s Holograph“).
Das holländische musikalische Multitalent Tom Holkenborg aka Junkie XL hat bereits mit Hollywood-Komponisten wie Harry Gregson-Williams („Domino“) und Klaus Badelt („Constatine“) zusammengearbeitet, ist aber vor allem durch seine intensive Kollaboration mit Hans Zimmer bei Filmen wie „Inception“ (2010), „The Dark Knight Rises“ (2012), „Man of Steel“ (2013), „The Amazing Spider-Man 2“ (2014) und „Batman vs Superman“ (2016) bekannt geworden und hat längst eine eigenständige Karriere als Filmkomponist hingelegt („Mad Max Fury Road“, „Deadpool“, „Black Mass“, „Divergent“). Nun vertonte er den Reboot des „Tomb Raider“-Franchises.
„Ich fühle mich geschmeichelt, dass Regisseur Roar Uthaug mich eingeladen hat, Teil seiner Revisualisierung von Lara Croft und Tomb Raider zu sein. Lara ist so eine starke weibliche Protagonistin, und Roars und Alicias Vision von ihr sind so frisch, roh und menschlich, aber auch wirklich außerhalb. Es hat Spaß gemacht, diesen Score von einem sehr abschüssigen Ort zu kreieren“, meint Holkenborg, der als Multiinstrumentalist vor allem für seine einzigartige Verbindung von Orchester-Arrangements und modernsten elektronischen Klängen geschätzt wird.
„Wir haben viel Zeit auf der ‚Insel‘ in dem Film verbracht. Es ist außerirdisch und wild, und ich wollte die Leute mit ein paar unheimlichen Crescendo-Momenten aus ihrer Komfortzone locken. Ich habe Monate damit verbracht, gewöhnliche pazifische Drums zu bauen, die ich selbst spielte, um kranke Adrenalin-induzierte Rhythmen zu kreieren. Ich habe auch unsere Orchester-Aufnahmen verzerrt, die zu dem Score einige beunruhigende Momente bescherten.“ 
Auch der schwedische Komponist Ludwig Göransson hat sich in der Komination aus modernen elektronischen und klassischen Orchester-Arrangements einen Namen gemacht. Für Eli Roth‘ „Death Wish“, dem Remake von Michael Winners „Ein Mann sieht rot“ (1974), hat Göransson einen eher unspektakulären Thriller-Score mit wenig beeindruckenden Elementen kreiert.
Weitaus interessanter ist dagegen seine Arbeit zum Marvel-Abenteuer „Black Panther“ von Regisseur Ryan Coogler ausgefallen, mit dem Göransson bereits an „Creed“ und „Fruitvale Station“ zusammengearbeitet hat. Neben einem 132-köpfigen Orchester hat der Komponist afrikanische Percussion-Spieler und einen 40-köpfigen Chor engagiert.
„Nachdem ich Ryans ersten Entwurf des Drehbuchs gelesen hatte, habe ich schnell realisiert, dass der einzige Weg, ‚Black Panther‘ adäquat zu vertonen, wäre, nach Afrika zu reisen und dort aufzunehmen, zu forschen und von so vielen Musikern wie möglich zu lernen. Ich wurde Senegals unglaublichsten Musikern und Geschichtenerzählern vorgestellt, und von dort kam alles zusammen. Eines der Instrumente, das vor allem meine Aufmerksamkeit fesselte, war die Talking Drum, die zusammen mit westafrikanischen Sabar Drums und zeremoniellen Rhythmen die Grundlage für den Score bildeten.“ 
Zu Luc Entings Dokumentarfilm „Wild“ steuerte der holländische Komponist Matthijs Kieboom einen sehr farbenfrohen Score. Der Film wurde in den Wäldern von Veluwe gedreht und folgt dem einjährigen Lebenszyklus im Wald am Beispiel der drei Tierarten Wildschwein, Reh und Fuchs.
„Mein Ziel war es, die Natur für sich selbst sprechen zu lassen, indem ich die Szenen kolorisierte, ohne irgendwelche Emotionen hervorzurufen“, erklärt der Komponist seine Arbeit. „Ich wollte den drei wesentlichen Charakteren jeweils einen eigenen musikalischen Stil verleihen. Das Wildschwein: grob und verspielt. Das Reh: elegant und majestätisch, und schließlich der Fuchs: kraftvoll und gefährlich. Neben den wichtigsten Tieren wollte ich die Jahreszeiten gut abbilden: die hageren und kalten Töne des Winters, die jungen, hüpfenden Tiere im Frühling, der warme und drückend heiße Sommer und der geheimnisvolle Herbst, wo sich die Schlachtfelder des Paarens ausbreiten. Das Hauptthema ‚The Veluwe‘ ist der Klebstoff, der alles miteinander verbindet. In der Natur ist alles miteinander verbunden, also bestand mein Ziel bei der Musik darin, alles in einem Hauptthema miteinander zu verknüpfen.“
Eine ganz besondere Herausforderung hatte Cliff Martinez („Drive“, „The Foreigner“) bei der Action-Komödie „Game Night“ zu meistern, denn bislang wurde der langjährige Stammkomponist von Steven Soderbergh und Nicolas Winding Refn für eher düstere Filme engagiert.
„Dieser Score stellt vielleicht die größte musikalische Herausforderung meiner Karriere dar“, meint Martinez. „Wenn es um Komödien geht, bezweifle ich, dass ich an der Spitze auf der Short List der meisten Filmemacher stehe. Ich bin der Typ, den du anheuerst, wenn die Figuren im Film mit Drogen zu tun haben, erschossen, erstochen, geschlagen oder in die Luft gesprengt werden – es sei denn, diese Dinge sollen komisch sein.“ 
Von dem kürzlich überraschend verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson sind ebenfalls neue Veröffentlichungen zu hören, so der zusammen mit Hildur Guðnadóttir entstandene Soundtrack zu dem Bibel-Drama „Mary Magdalene“ und das durch die Deutsche Grammophon wiederveröffentlichte Debütalbum von Jóhann Jóhannsson, „Englabörn“, das mit einer Bonus-CD aufwartet, in der Künstler wie A Winged Victory For The Sullen, Alex Somers, Víkingur Ólafsson und Ryuichi Sakamoto das Album-Material bearbeitet haben.
Dustin O’Halloran (als Part von A Winged Victory For The Sullen) schrieb zur Entstehung der „Reworks“-CD auf Facebook: „,Englabörn‘ war mein erster Kontakt zu Jóhann Jóhannssons Musik und ich war sofort berührt von ihrer Schönheit und Intelligenz. Wenig später haben wir uns auf einem seiner Konzerte in London getroffen, woraus eine langjährige Freundschaft entstanden ist, die ihre Höhepunkte fand, als er eines meiner Soloalben produzierte, wir zusammen tourten und zusammen in Berlin im Studio waren. Als er Adam und mich fragte, ein Rework für dieses Album zu komponieren, empfand ich es als einen wundervollen Weg, zum Anfang zurückzukehren und der Geschichte etwas mehr hinzuzufügen.“
Playlist: 
01. Danny Elfman - Ransom (Fifty Shades Freed) - 03:57
02. James Newton Howard - Didn't I Do Well? (Red Sparrow) - 08:47
03. Marco Beltrami - Twilight Of The Empire (Mathilde) - 03:55
04. Ramin Djawadi - Mrs. Whatsit, Mrs. Who and Mrs. Which (A Wrinkle In Time) - 03:35
05. Bear McCreary - A Message For Ava (The Cloverfield Paradox) - 05:44
06. Tom Holkenborg - Path Of Paternal Secrets (Tomb Raider) - 03:38
07. Laurent Perez Del Mar - Barbara (I Kill Giants) - 04:50
08. Eric Neveux - The Streets Of Berouth (The Insult) - 02:20
09. Matthijs Kieboom - The Veluwe (Wild) - 04:02
10. David Arnold - Landed (Landed) - 03:58
11. Kevin Riepl - Bay 12 (Atropa) - 03:48
12. Jóhann Jóhannsson - Odi et Amo - bis [Alex Somers Rework] (Englabörn Variations) - 04:21
13. Adrian Johnston - End Titles (The Strangers Prey At Night) - 06:26
14. Ben Salisbury & Geoff Barrow - What Do You Know? (Annihilation) - 02:36
15. Christoph M. Kaiser & Julian Maas - Jeder für sich (3 Tage in Quiberon) - 03:36
16. Ludwig Göransson - End Titles (Death Wish) - 02:32
17. Joseph Bishara - Fear Encampment (The Worthy) - 02:55
18. Christoph Zirngibl & Heiko Maile - Phone Tapping (Luna) - 02:23
19. Cliff Martinez - Isn't That Your Neighbor (Game Night) - 03:46
20. Cliff Martinez - We're Going To Rob It (Den Of Thieves) - 06:05
21. Ludwig Göransson - Killmonger's Challenge (Black Panther) - 05:07
22. Daniel Pemberton - OSR IV - IV (One Strange Rock) - 03:48
23. Lorne Balfe - Shao Industries (Pacific Rim Uprising) - 04:35
24. Jeff Russo - Her Daughter (Altered Carbon) - 04:27
25. Jóhann Jóhannsson - Messiah (Mary Magdalene) - 03:37
26. Joseph Stephens - Mapping It Out (Flower) - 02:39
27. John Paesano - Goodbye (Maze Runner: Death Cure) - 07:38

Freitag, 2. Februar 2018

Playlist #233 vom 04.02.2018 - Neuheiten 2018 (1)

In der ersten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr begegnen wir gleich mehreren Oscar-Kandidaten für die im März stattfindende Verleihung der 90. Academy Awards. Altmeister John Williams ist gleich mit zwei Filmen („Star Wars: The Last Jedi“, „The Post“) im Rennen um die Oscars, aber auch Jonny Grennwood, John Powell und Daniel Pemberton haben mit ihren jüngsten Arbeiten ihren Beitrag zu einigen Oscar-nominierten Filmen geleistet. Davon abgesehen gibt es Musik zu den Fernsehserien „The Exorcist“, „Scandal“, „Star Trek: Discovery“ und „Travelers“ sowie neue Arbeiten u.a. von Roque Baños, Rolfe Kent, James Newton Howard, Gabriel Yared, Max Richter und Jeff Beal.

Ridley Scotts neuer Film „Alles Geld der Welt“ war für drei Grammys nominiert (Michelle Williams und Christopher Plummer als beste Darsteller und Scott selbst als bester Regisseur) und wurde wie für seine Cormac-McCarthy-Adaption von „The Counselor“ aus dem Jahr 2013 und dem Fernsehfilm „The Vatican“ von dem aufstrebenden britischen Komponisten Daniel Pemberton („Steve Jobs“, „The Man from U.N.C.L.E.“) vertont. Der Film thematisiert die 1973 in Italien stattgefundene Entführung von John Paul Getty III. (Charlie Plummer), dem 16-jährigen Enkel des Öl-Tycoons John P. Getty (Christopher Plummer), der sich allerdings weigert, die 17 Millionen Lösegeld an die italienische Mafia zu zahlen. John Pauls verzweifelte Mutter Gail Harris (Michelle Williams) bleibt nichts anderes übrig, als selbst die Initiative zu ergreifen, und heuert den ehemaligen CIA-Vermittler Fletcher Chase (Mark Wahlberg) an, um ihren Sohn zu befreien...
Pemberton produzierte auch den Soundtrack zu Aaron Sorkins Regiedebüt „Molly’s Game“. Ähnlich wie Scotts Geisel-Drama-Thriller beruht auch Sorkins Film auf wahren Begebenheiten. Jessica Chastain spielt die US-amerikanische Skifahrerin und Olympia-Hoffnung Molly Bloom, die nach einer schweren Verletzung ihre Karriere beenden muss und sich in der Welt des Underground-Pokers illegale Wettbewerbe organisiert, dabei aber an die russische Mafia gerät.
„Ich habe das Gefühl gehabt, dass eher ein Haufen von verschiedenen Bands als ein einziger Filmkomponist den Score geschrieben hat. Ich wollte, dass es sich so anfühlt, als käme es aus Mollys Welt heraus, die Art von Musik, die sie hören oder von der sie umgeben sein würde“, erzählt Pemberton über seine Arbeit an „Molly’s Game“. „Es musste sich zeitgenössisch anhören, nicht wie ein traditioneller Filmscore. Aber gleichzeitig wollte Aaron ihr ein Thema verleihen, eines, das durch den Film hindurch wächst bis zu einer großen emotionalen Auflösung am Ende, so dass es wichtig war, dass ich es ebenso mit in meine Arbeit einfließen ließ.“ 
Gleich mit zwei neuen Arbeiten ist Altmeister John Williams in dieser Sendung vertreten, die aus langjährigen Freundschaften resultieren. Das Zeitungs-Drama „The Post“ stellt die bereits 28. Zusammenarbeit zwischen Williams und Filmemacher Steven Spielberg dar, die 1974 mit „The Sugarland Express“ begann, während „Star Wars: The Last Jedi“ die achte Arbeit in der Reihe für Williams markiert, die 1977 mit dem ersten „Star Wars“-Film von George Lucas ihren Anfang nahm. Allerdings fallen die beiden Arbeiten völlig unterschiedlich aus.
Mit der Musik zu „The Post“ fängt Williams vor allem die Notwendigkeit der schnellen Berichterstattung bis zum Druck ein, die würdigen Americana-Klänge im Finale mahnen die Wichtigkeit der freien Presse an. „Ich habe nie so etwas Ähnliches gemacht“, bekennt Williams im Interview mit „Variety“. „Es gibt frei oder vier Montagen – die Zeitungsdruck-Montage, der ausführliche Rückblick auf die früheren Präsidenten, das Warten auf Richter Blacks Urteil – mit verschiedenen Graden an Intensität, Geschwindigkeit und der Gefälligkeit. Und ein paar einfühlsame Szenen für den Charakter von Kay Graham, die musikalisch etwas traditioneller ausfallen.“
Für den neuen „Star Wars“-Film „The Last Jedi“ arbeitete Williams erstmals mit Regisseur Rian Johnson („Brick“, „Looper“) zusammen, der seinen Film zunächst mit Musik aus früheren „Star Wars“-Filmen versah, um Williams eine Idee zu geben, was er sich vorstellt. Williams wiederum bezog in seine Arbeit viele seiner früheren „Star Wars“-Themen, von denen für die Macht und Lea bis zu den jüngeren für Rey und Snoke.
„Wenn wir Rey sehen, wollen wir Reys Thema hören“, sagt Williams. „Und wenn es um die Macht geht oder sie gefühlt wird, wollen wir das Macht-Thema hören, und so weiter. Wir hoffen, dass diese Bezüge Sinn für die Fans machen und hörbare Verbindungen aufbauen, die wir ihnen anbieten.“
Die klassischen Themen werden allerdings durch neue für Rose und Lukes Rückzugs-Insel Ahch-To ergänzt sowie u.a. Musik für einige der Kampfszenen. Am Ende nahm das 101-köpfige Orchester und der 64-stimmige Los Angeles Master Chorale in elf Tagen mehr als drei Stunden Musik auf.
In Johnny Martins Thriller „Hangman“ versuchen der hochdekorierte Detective Ray Archer (Al Pacino) und der Profiler Will Ruiney (Karl Urban) einem Serienmörder das Handwerk zu legen, der sich vom Kinderspiel „Galgenmännchen“ inspirieren lässt. Derweil berichtet die Journalistin Christi Davies (Brittany Snow) über die Verbrechen und bleibt den Detectives auf den Fersen.
Im Gegensatz zu den traditionellen Horror-Scores, die Frederik Wiedmann für Filme wie „Mirrors II“, „The Damned“, „Intruders“ und „Hostel III“ komponierte, war für „Hangman“ eine stärkere emotionale Komponente gefragt. Zu der übrlichen orchestralen Palette fügte Wiedmann Solo-Celli und betörende Solo-Vocals von Ayana Haviv hinzu, um Themen für die Charaktere zu kreieren.
Mit „The Commuter“ schlüpft Liam Neeson („96 Stunden“, „Non-Stop“) einmal mehr in eine seiner beliebten Action-Rollen. In dem neuen Film von Genre-Spezialist Jaume Collet-Serra („Run All Night“, „Unknown Identity“) spielt Neeson den Versicherungsmakler Michael MacCauley, der seit zehn Jahren mit dem Zug aus dem verschlafenen Vorort, in dem er mit seiner Familie lebt, nach Manhattan pendelt. Doch eines Tages wird er während der Zugfahrt von einer mysteriösen Fremden namens Joanna (Vera Farmiga) angesprochen, die ihn dazu auffordert, mit Hilfe von zwei vagen Hinweisen einen bestimmten Passagier an Bord des Zuges zu finden. Gelingt es ihm, winkt ihm eine hohe Belohnung – versagt er allerdings, bringt er nicht nur das Leben aller Passagiere in Gefahr, sondern auch das seiner Familie …
„Ich habe ein traditionelles Line-up an Instrumenten verwendet, Piano, Streicher, Bläser und Percussions“, erzählt Komponist und Serras Landsmann Roque Baños. „Zusätzlich zu all den unglaublichen Musikern integrierte ich auch ein ungewöhnliches Instrument: das Zughorn. Es verleiht der Musik einen persönlichen Charakter und etabliert den Zug als zentralen Bezugspunkt des Films. Der Zug besitzt sein eigenes Thema, gespielt von diesem Zughorn, und verleiht dem Sound einen Charakter, der nur The Commuter sein kann.“
Jeff Beal zählt seit Jahren zu den produktivsten Vertretern seiner Zunft. Er komponierte die Musik zu den HBO-Serien „Rome“ und „Carnivale“, zur Netflix-Serie „House of Cards“ und zu den Dokumentationen „Blackfish“, Oliver Stones „The Putin Interviews“ und „Boston“. Nun vertonte er die achtteilige, von National Geographic produzierte Mini-Serie „The Long Road Home“, die auf Martha Raddatz‘ gleichnamigen Bestseller basiert und dier Ereignisse vom 4. April 2004 thematisiert, als die First Cavalry Division aus Fort Good in Sadr City, Baghdad, auf brutale Weise aus dem Hinterhalt angegriffen wurde.
„Filmmusik ist die Sprache einer emotionalen Reise, die ein Charakter erlebt. Eine Sache, die ich bei dieser Serie liebe, ist, dass es sich nicht einfach um ein Kampffilm handelt oder um einen Hinterhalt, es handelt von dem Leben der Soldaten. Jede Stunde erfährst du etwas über sie, über ihe Frauen, ihre Kinder. Und unglücklicherweise kommen einige dieser Jungs nicht zurück. Es ist eine große Chance für uns zu sehen, welches Maß an Aufopferung, Würde und Tapferkeit diese Menschen besitzen. Das ist ihr Job, und was sie zu tun haben, ist absolut erstaunlich“, meint Jeff Beal. „Die Themen in ‚The Long Road Home‘ handeln von Brüderlichkeit, Gemeinschaft und Loyalität – Tugenden, die wir alle zelebrieren sollten. Wir brauchen sie jetzt nötiger als je zuvor.“ 
Abgerundet wird die Sendung durch die lebhaften Klänge, die im Animationsbereich Fernando Velázquez zu „Deep“ und John Powell zu „Ferdinand“ komponiert haben, sowie die elektronischen Produktionen, die zu den Fernsehserien „Scandal“ und „Travelers“ entstanden sind.
Gefühlvolle Klänge gibt es schließlich von Gabriel Yared („Si tu voyais son coeur“) und Benjamin Wallfisch („Mully“) zu hören sowie gewohnt Außergewöhnliches von Jonny Greenwood zu „Phantom Thread“, dem neuen Film von Paul Thomas Anderson („There Will Be Blood“).
 Playlist:
01. Daniel Pemberton - Money Drop (All The Money In The World) - 04:32
02. Daniel Pemberton - Scars (Molly's Game) - 03:03
03. John Williams - Ahch-To Island (Star Wars: The Last Jedi) - 04:23
04. John Williams - The Presses Roll (The Post) - 05:01
05. Fernando Velázquez - Say Hello To My Jaws (Deep) - 05:03
06. Fernando Velázquez - Thi Mai (Thi Mai) - 06:41
07. H. Scott Salinas - Lefty Tells A Story (The Ballad Of Lefty Brown) - 03:03
08. Frederik Wiedmann - Archer (Hangman) - 03:47
09. Gabriel Yared - Daniel seul (Si tu voyais son coeur) - 02:53
10. Chad Fisher - Pope & Associates (Scandal) - 03:04
11. Grégoire Auger - La Planque (Burn Out) - 05:35
12. Adam Lastiwka - Homodeus (Travelers) - 03:53
13. Roque Banos - A Commuter's Trip (The Commuter) - 05:03
14. Lorne Balfe - Soldier's Wife (12 Strong) - 05:03
15. John Powell - Ferdinand and Nina (Ferdinand) - 03:23
16. Henrik Skram - The Last Christmasbowl (Snøfall) - 03:48
17. Benjamin Wallfisch - A New Life (Mully) - 03:22
18. Christopher Wong - Close to Betrayal (Lôi Báo) - 04:47
19. Max Richter - Where We Belong (Hostiles) - 02:56
20. Tyler Bates - New Family (The Exorcist) - 02:29
21. Jonny Greenwood - House Of Woodcock (Phantom Thread) - 03:53
22. Matthew Herbert - Farewell (A Fantastic Woman) - 03:24
23. James Newton Howard - Filing The Brief (Roman J. Israel, Esq.) - 05:38
24. Fil Eisler - I'm Mary (Proud Mary) - 03:39
25. Rolfe Kent - Paul's Theme/Visiting Leisureland (Downsizing) - 03:02
26. Jeff Russo - The Day Is Saved (Star Trek: Discovery) - 03:11
27. Austin Wintory - The Rendezvous (The Rendezvous) - 04:00
28. Alexandre Lessertisseur - Malaterra (Malaterra) - 03:05
29. Jeff Beal - Young In Iraq (The Long Road Home) - 06:32

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