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Sonntag, 1. Juni 2025

Playlist #424 vom 01.06.2025 - Neuheiten 2025 (3)

Mit einer Mischung aus Musiken zu Naturdokumentationen, Streaming-Serien, romantischen Dramen, Science-Fiction-Komödien, Biopics, Action-Thrillern und modernen Western-Stoffen bietet die heutige Sendung einen bunten Querschnitt über neue Soundtrack-Veröffentlichungen. Zu den populärsten Vertretern zählen diesmal Howard Shore mit einer neuen Arbeit für David Cronenberg, Thomas Newman mit einer Komposition für die Ballett-Version des Literaturklassikers „Of Mice And Men“, Volker Bertelmann mit seiner Musik zum Spionage-Thriller „The Amateur“ und Brian Tyler mit dem Soundtrack zur abschließenden zweiten Staffel des „Yellowstone“-Spin-offs „1923“.
Der britische Oscar-Gewinner Steven Price („Gravity“) hat seit seiner ersten Zusammenarbeit mit David Attenborough an der Doku-Mini-Serie „Die Jagd – Auf Leben und Tod“ (2015) eine ganze Reihe von Naturdokumentationen vertont, so den von Natalie Portman vorgetragenen Disney-Film „Dolphin Reef“ (2018), David Attenboroughs „Unser Planet“ (2019-2023) und Hugh Pearsons „Blue Whales: Return of the Giants“ (2023).
Mit dem Kinofilm „Ozean mit David Attenborough“ fängt das Regietrio Colin Butfield, Toby Nowlan und Keith Scholey die Fähigkeit des britischen Naturforschers und Dokumentarfilmers ein, nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse einem breiten Publikum klar zu vermitteln, sondern auch mit einer spürbaren Leidenschaft für das Thema Anreize zu vermitteln, sorgsamer mit der Natur umzugehen.
Attenborough erklärt, was man unter Tiefseebergen versteht und wie sie einst entstanden sind. Der Film zeigt uns eine Welt in einem empfindlichen Gleichgewicht und präsentiert deutliche Hinweis zur Notwendigkeit des Klimaschutzes, wenn er die Zerstörung der Natur durch den Menschen thematisiert, beispielsweise durch schädliche Fischereimethoden. Zugleich zeichnet er aber kein durchweg düsteres Bild, sondern vermittelt eine hoffnungsvolle Perspektive, wenn wir nur unser Verhalten ändern und auf die Umwelt hören. Steven Price untermalt die eindrucksvollen Bilder vom Meeresgrund und Korallenriffen mit melodischen und einfühlsamen Klängen.
Bereits beim 2022 realisierten „Crimes Of The Future“, seinem Beitrag zum Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes, war der kanadische Regie-Exzentriker David Cronenberg stolze 79 Jahre alt, nun legt er mit „The Shrouds“ seinen wohl – nach eigener Aussage – letzten Film vor, mit dem Cronenberg die jahrelange Trauerarbeit nach dem Tod seiner Frau, der 2017 verstorbenen Filmeditorin Carolyn Zeifman, zu einem Mystery-Drama verarbeitet hat.
Vincent Cassel verkörpert in dem Film Cronenbergs Alter Ego Karsh, der seine Frau Becca (Diane Krueger) an Krebs verloren hat. Das Bedürfnis, ihr ins Grab zu folgen, sie beim weiteren Zerfall ihres Körpers nicht allein zu lassen, sei der Anlass gewesen für sein Hightech-Friedhof-Projekt. Gräber, in denen die Körper der Verstorbenen in Nanotech-Leichentücher eingewickelt bestattet werden. Das Material scannt den Körper in Echtzeit und liefert via App jederzeit hochauflösend gerenderte 3D-Modelle der Leichen. Karsh findet Trost in dieser virtuell-realen Nähe, und er hofft, dass es auch anderen so gehen möge. Cronenbergs langjähriger Hauskomponist Howard Shore („Die Fliege“, „Naked Lunch“) kreierte dazu zumeist melancholische, fast schon elegische Klänge.Der bereits 2023 produzierte Dokumentarfilm „UnBroken“ von Beth Lane erzählt vom Schicksal der Tochter eines Holocaust-Überlebenden, die die außergewöhnliche Geschichte der Flucht ihrer Mutter und sechs Geschwister aus Nazi-Deutschland entdeckt.
„Ich wollte mit der Musik zu ,UnBroken‘ die Unzuverlässigkeit der Erinnerung und die Nostalgie für eine Zeit heraufbeschwören, die es vielleicht nie gegeben hat. Es ist eine Geschichte von Familie, Hoffnung und Stabilität, die auf einem Fundament aus Tragödie und Verlust aufbaut. Menschen, die sich über einen verwerflichen Zeitgeist erheben und Wege finden, einander zu helfen; das Erbe, das diese einfachen moralischen Handlungen hinterlassen können“, erklärt Komponist Jonathan Snipes. „Folglich sollte sich die Musik wie ein Echo aus der Vergangenheit anfühlen, das sich vorwärtsbewegt, näher zu uns, durch die Zeit, beginnend in den Wurzeln von Schmerz und Trauer, aber Schönheit und Geborgenheit hinterlässt, wenn sie den Hörer erreicht. Dafür habe ich viel alte Aufnahmetechnik verwendet: Tonbandgeräte, Delays, Federhall, Aufnahmen von Vinyl-Knistern, Rauschen und andere Unvollkommenheiten der Aufnahmemedien der Vergangenheit. Das ist vielleicht eine zu offensichtliche Metapher für den Verfall von Erinnerungen, aber manchmal ist es ratsam, offensichtlich zu sein. Wir sollten kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn wir über die Schrecken der jüdischen Erfahrung im Deutschland der 1930er Jahre sprechen. Besonders heute.“
Der Oscar-nominierte und Grammy-prämierte Komponist Thomas Newman („Die Verurteilten“, „American Beauty“, „Skyfall“) präsentiert mit dem Album „Of Mice And Men“ seine erste eigene Ballettmusik, inspiriert von John Steinbecks klassischem Roman „Von Mäusen und Menschen“ und komponiert für die von Kritikern gefeierte Produktion des Joffrey Ballet im Jahr 2022, choreografiert von Cathy Marston. Newmans Musik thematisiert Einsamkeit und den Wunsch nach einem neuen Leben, selbst angesichts unglaublicher Härten. Dabei verwendet Newman viele akustische Instrumente, die bereits seine besten Scores aus früheren Jahren wie „Grüne Tomaten“, „Rendezvous mit Joe Black“ und „The Green Mile“ ausgezeichnet haben.
In Chris Readings Science-Fiction-Komödie „Time Travel Is Dangerous“ betreiben die besten Freundinnen Ruth und Megan in Muswell Hill einen Vintage-Laden. Als sie auf eine Zeitmaschine stoßen, begeben sie sich auf Reisen in die Vergangenheit, um ihren Laden aufzufüllen – ohne zu ahnen, welchen irreparablen Schaden sie dem Universum zufügen.

„Angesichts des Genre-Mashups war das Schreiben der Musik für diesen Film eigentlich eine zweiteilige Aufgabe: Die erste Hälfte der erklärenden Mockumentary zu vertonen, als wäre es eine normale Fernsehdokumentation – im Grunde eine Art ,Bibliotheksmusik‘, bei der ich mich nicht auf bestimmte Beats oder Momente konzentrieren musste. Und die Musik für einen Film über Zeitreisen zu schreiben, ist meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht der Traum eines Filmkomponisten – es bietet die Möglichkeit, sich wie ein Chamäleon zu verhalten und alle möglichen Musikgenres zu vermitteln, während Ruth und Megan durch die verschiedenen Epochen reisen“, schwärmt Simon Porter über die Arbeit an dem Soundtrack. „In diesem Fall umfasst das das Mittelalter, den amerikanischen Bürgerkrieg, die amerikanische Grenze, den Funk der 70er und die 80er. Synthwave/heulender Gitarren, 90er-Jahre-New-Jack-Swing, bis hin zur Gegenwart, wo der Film die Protagonisten in der Gegenwart einholt und eher zu einer traditionellen orchestralen Filmmusik wird, mit hier und da etwas Retro-80er-Würze.“

Cyrille Aufort („Splice“, „A Royal Affair“) vertonte mit „A Dangerous Friendship“ Alain Tasmas Historiendrama-Serie über eine lebhafte Herzogin, die sich mit der schüchternen Königin von Frankreich anfreundet. Sie möchte die Königin wieder mit dem distanzierten König vereinen, indem sie die nüchterne Atmosphäre des Königshauses mit Heiterkeit bereichert und damit am Hof ​​für Kontroversen sorgt.
„,A Dangerous Friendship‘ ist ein lebendiges Porträt zweier Frauen – Marie de Rohan und Anna von Österreich, Königin von Frankreich –, die eine starke und komplexe Freundschaft verbindet. Vor dem reichen historischen Hintergrund des Frankreichs des 17. Jahrhunderts erzählt die Fernsehserie eine Geschichte von Hofintrigen, geheimen Verschwörungen, persönlichem Ehrgeiz und unerbittlichen Machtkämpfen – ein Universum, in dem Loyalität auf die Probe gestellt wird, Geheimnisse als Währung gelten und Gefahr oft hinter einem Lächeln lauert“, beschreibt Cyrille Aufort. „Die Filmmusik spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung der Tiefe und Nuancen dieser Welt. Regisseur Alain Tasma wollte die Musik nicht nur als Begleitung, sondern als eigenständige erzählerische Kraft, die das Publikum durch die komplexen Stimmungen und wechselnden Töne der Geschichte führt. Die Partitur musste sich fließend zwischen verschiedenen Musikgenres bewegen, von Barockmusik mit Viola da Gamba, Laute und Barockvioline bis hin zu den schwülen, spannungsgeladenen Klängen eines erotischen und giftigen Thrillers. Während die Erzählung düsterer wird und die emotionalen Einsätze im Finale steigen, verändert sich die Musik. Sie wird moderner, sinnlicher und gefährlicher – ein Spiegelbild der verführerischen und tückischen Elemente der Geschichte. Dissonante Texturen, langsame Rhythmen und geheimnisvolle Harmonien erzeugen die Atmosphäre eines düster-verführerischen Thrillers, durchzogen von Spannung und psychologischer Spannung.“

Der schwedische Filmemacher Lasse Hallström ist durch Literaturverfilmungen wie „Chocolat“, „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ und „Schiffsmeldungen“ bekannt geworden. Mit der Verfilmung von Ragnar Jónassons Roman „The Darkness“ präsentiert Hallström sein Seriendebüt geben. Die Hauptrolle in der sechsteiligen britischen Miniserie spielt Lena Olin, mit der der schwedische Regisseur bereits bei seinen Kinofilmen „Chocolat“ und „Hilma“ zusammengearbeitet hat und die eine Kommissarin spielt, die in einer Mordserie ermittelt und sich dabei mir ihren eigenen Traumata konfrontiert sieht. Vor dem Hintergrund einer drohenden Frühpensionierung muss sie den Killer finden, auch wenn es für sie Lebensgefahr bedeutet. Die düstere, atmosphärische Musik steuerte der Isländer Atli Örvarsson in Zusammenarbeit mit Kjartan Hólm und Sin Fang bei. 

Playlist:

01. Steven Price - A Truly Wild Ocean (Ocean With David Attenborough) - 03:24 
02. Howard Shore - For All Eternity (The Shrouds) - 05:04 
03. Ben Bartlett - Tender (Vera: The Final Seasons) - 04:21 
04. Ludwig Göransson - Clarksdale Love (Sinners) - 03:22 
05. Jonathan Snipes - Time to Go (UnBroken) - 04:47 
06. Theodosia Roussos - Love Sours Turns to Flowers (Lilies Not For Me) - 03:08 
07. Marcelo Zarvos - The Letter (Nonnas) - 04:54 
08. Samuel Sim - Make Him Listen (A Cruel Love: The Ruth Ellis Story) - 06:56 
09. Thomas Newman - Crooks (Of Mice And Men) - 04:52 
10. Simon Porter - Ralph's Workshop (Time Travel Is Dangerous) - 02:23 
11. Johan Söderqvist - Two Daughters (Six Jours) - 03:26 
12. Benjamin Wallfisch - Trigger Point (Until Dawn) - 03:15 
13. Martin Phipps & Dan Jeffries - Epilogue (Suspect: The Shooting of Jean Charles De Menezes) - 04:25 
14. Cyrille Aufort - Let Him Live (A Dangerous Friendship) - 03:08 
15. Jay Wadley & Trevor Gureckis - One More Summer (The Friend) - 02:48 
16. Jeff Cardoni - Great Wide Open (Ransom Canyon) - 03:10 
17. Brian Tyler & Breton Vivian - Teonna And Pete (1923 - Season 2) - 03:45 
18. Mark Orton - Henry Is Gone (On Swift Horses) - 03:27 
19. Christopher Tyng - Lifeline (Suits LA) - 04:58 
20. Volker Bertelmann - Missing Sarah (The Amateur) - 03:52 
21. Pierre-Henri Wicomb - I Know You (Breathing In) - 03:42 
22. Armand Amar - Elle le suit (Moon Le Panda) - 03:53 
23. Atli Örvarsson, Kjartan Hólm & Sin Fang - Flashbacks Again (The Darkness) - 02:28 
24. Pinar Toprak - Intimate Conversations (Lonely Planet) - 03:03 
25. Diego Baldenweg, Lionel Baldenweg & Nora Baldenweg - Departure (Home Is The Ocean) - 02:50 
26. Antonio Pinto - The Children (2073) - 07:21 
27. Steve Matthew Carter - I Can't Protect You (Gazer) - 04:21 
28. Tyler Bates & Travis Bacon - Sins Of The Bondsman (The Bondsman) - 02:45 
29. Bryce Dessner - Juárez (The Accountant 2) - 10:43

Samstag, 1. Februar 2025

Playlist #416 vom 09.02.2025 - Neuheiten 2025 (1)

In der neune Netflix-Doku-Serie „Our Ocean“ fungiert niemand Geringeres als der ehemalige US-Präsident Barack Obama als Erzähler. Er entführt die Zuschauer auf eine 75.000 Meilen lange Kreuzfahrt über und unter die Wasseroberfläche der fünf Weltmeere. Dem Pazifik, dem Indischen Ozean, dem Atlantik, dem Arktischen Ozean und dem Südlichen Ozean ist jeweils eine Folge gewidmet, wobei die Serie modernste Forschung und neu entwickelte Unterwasserfilmtechnologie einsetzt, um neben beliebten Tieren wie Delfinen und Meeresschildkröten auch andere Meeresbewohner und Naturphänomene zu zeigen, die noch nie zuvor mit der Kamera eingefangen wurden. Neben der Titelmusik von Harry Gregson-Williams bekommt ihr in dieser Sendung neue Soundtracks auch von seinem Bruder Rupert Gregson-Williams, Siddhartha Khosla, Rachel Portman, Steven Price, Hanan Townshend, Antonio Pinto u.v.a. zu hören.
In der britischen Mini-Serie „The Crow Girl“ von Charles Martin und Rebecca Rycroft untersuchen die beiden Ermittler DCI Jeanette Kilburn (Eve Myles) und DI Lou Stanley (Dougray Scott) den Tod mehrerer junger Männer in einer Kleinstadt. Um den Täter zu fassen, ziehen sie die angesehene Psychotherapeutin Dr. Sophia Craven (Katherine Kelly) hinzu. Was als komplexer Mordfall beginnt, entwickelt sich zu einer schockierenden Reise in eine dunkle Welt aus illegalen Fight Clubs, skrupellosen Morden und tief verwurzeltem Missbrauch, der Jahrzehnte zurückreicht. Die Musik dazu stammt vom jungen britischen Komponisten Adam Price („Curfew“, „Apartment 7A“), der bereits mit Lorne Balfe an „Mission: Impossible – Dead Reckoning“ zusammengearbeitet hat.
„Das Lesen von Erik Axl Sunds Roman ‚The Crow Girl‘ gab mir eine zusätzliche Gelegenheit, musikalisch zu experimentieren, bevor ich mich mit irgendeinem Aspekt der Serie selbst beschäftigte. Das Thema ‚Verlust der Unschuld‘ tauchte früh auf und ich habe es musikalisch erkundet. Wir begannen, die Stimme zu verwenden; die unmittelbarste, roheste Art, wie wir uns ausdrücken können“, rekapituliert Price seine Arbeit an „The Crow Girl“. „Die Regisseure Charles und Rebecca betonten, wie wichtig es sei, diesen emotionalen Kern in der Musik einzufangen und gleichzeitig in der brutalen, kompromisslosen Welt von ‚The Crow Girl‘ verwurzelt zu bleiben. Und natürlich war da Slash. Sein ikonischer Gitarrensound hob den Soundtrack auf Höhen, die wir uns nie hätten vorstellen können. Man hört seinen unverwechselbaren, rauen Sound schon in der ersten Einstellung – ein erdiger, absteigender Gitarren-Slide, der die Bilder widerspiegelt; ein irgendwie musikalischer tiefer Tauchgang in die Abgründe der Hölle.“
Gleich zwei neue Arbeiten gibt es von Steven Price („Gravity“, „Fury“) zu hören. Für den Netflix-Film „Joy“ schrieb er eine einfühlsame, mit Streichern und Piano instrumentierte Musik, die die wahre Geschichte der Entwicklung zur künstlichen Befruchtung erzählt.
Im Jahr 1968 bewirbt sich die junge Krankenschwester und Embryologin Jean Purdy (Thomasin McKenzie) um eine Assistenzstelle in einem Labor der Cambridge-Universität. Dort arbeiten der Physiologe Dr. Robert Edwards (James Norton) und der Gynäkologe Patrick Steptoe (Bill Nighy) an einem Verfahren, das kinderlosen Paaren ihre Nachwuchswünsche erfüllen soll. Als Details über ihre Forschung in einem Labor nahe Manchester an die Öffentlichkeit dringen, weht dem Trio jedoch ein scharfer Wind ins Gesicht. Denn viele Menschen halten die Zeugung eines Kindes außerhalb des Mutterleibs für verbrecherisch und unchristlich. Als ihnen dann auch noch die Fördergelder gestrichen werden, setzen Steptoe, Edwards und Purdy ihre Hoffnungen vor allem auf eine Gruppe kinderloser Frauen, die sich bereit erklären, ihre Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Am Ende wird 1978 das erste Retortenbaby Louise Joy Brown geboren werden.
Weitaus wuchtiger geht es in dem ebenfalls historischen Kriegsdrama „William Tell“ zu, das Price mit großem Orchester vertont hat, wobei Streicher und Percussions eine prominente Rolle einnehmen. Der von Nick Hamm („The Hole“, „Godsend“) inszenierte Film spielt im 14. Jahrhundert, in den letzten Tagen des Heiligen Römischen Reiches, als die europäischen Nationen heftig um die Vorherrschaft kämpfen und die ehrgeizigen Österreicher, die nach mehr Land streben, in die Schweiz eindringen, sieht sich Wilhelm Tell (Claes Bang), ein ehemals friedlicher Jäger, zum Handeln gezwungen, als seine Familie und sein Heimatland durch den unterdrückerischen österreichischen König und seine rücksichtslosen Kriegsherren bedroht werden. An der Spitze seiner Landsleute beginnt Tell eine mutige Rebellion, um ihre Freiheit zu verteidigen und sich gegen die tyrannischen Mächte zu stellen, die sie unterjochen wollen.
„Young Hearts“ erzählt die Geschichte des jungen Elias, der Gefühle für seinen neuen Nachbarn Alexander entwickelt und feststellt, dass er sich zum ersten Mal verliebt.

„Wir haben es geschafft, das Gefühl einer viel größeren Produktion mit einem relativ kleinen Ensemble und auf intelligente Weise nachzubilden: Das Fagott, das Ma’at-Streichquartett und das Klavier rufen die Nostalgie hervor, die Regisseur Anthony Schatteman suchte. Diese Streicher wurden auch in mehreren Schichten aufgenommen, sodass der Effekt einer wunderschönen ,Wolke‘ aus Musik entsteht. Aber auch andere einfallsreiche Techniken wie ungewöhnliche Metriken, die Konzentration auf Farben statt auf Themen sorgen dafür, dass man mit einem kleinen Ensemble ein großartiges Gefühl erzeugen kann, was wiederum zu der Herzerwärmung beiträgt, die der Film ausstrahlen möchte“, beschreibt Ruben de Gheselle die Arbeit an der eindringlichen Musik zu „Young Hearts“.

In dem Animationsfilm „Mariposas negras“ wird die Geschichte der drei Frauen Tanit, Valeria and Shaila erzählt, die aus verschiedenen Teilen der Welt kommen, aber ganz unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden, als sie wegen der Erderwärmung alles verlieren und gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen, um zu überleben. Der spanische Komponist Diego Navarro setzte für seine Musik eine Vielzahl von ethnischen Instrumenten und weibliche Stimmen ein.
„Ich war fasziniert von der Idee, durch meine Musik drei Realitäten zu erzählen, die so hart und tief sind wie die unserer Protagonisten. Es ist Musik mit einem intimen Ansatz, mit einer tiefen emotionalen Note aufgrund der transzendenten Botschaft, die der Film dem Publikum vermittelt. Außer mir, der Klavier und Keyboard spielt, sind die restlichen Hauptmusiker der Musikproduktion Frauen, als klare Anspielung auf die Geschichte“, erklärt Navarro. „Auf der Grundlage eines Streichquartetts, der Stimme unserer Solistin Aborá Cel im Hauptthema und vieler anderer ethnischer Stimmen aus der afrikanischen und indischen Folklore habe ich in dieser Partitur auch mit verschiedenen charakteristischen Instrumenten aus der Karibik, Afrika und Indien gearbeitet. Das Klavier, die elektronische Programmierung und eine kraftvolle Perkussionssektion waren unerlässlich, um eine der persönlichsten und intimsten Partituren zu schaffen, die ich je geschrieben habe.“
Playlist:
01. Harry Gregson-Williams - Series Opener (Our Oceans) - 03:04 
02. Rupert Gregson-Williams - To Libya (Lockerbie - A Search For Truth) - 04:21 
03. Adam Price - Loss (The Crow Girl) - 04:17 
04. Steven Price - 67481 Lesley Brown (Joy) - 03:34 
05. Siddhartha Khosla - Where Love Grows (No Good Deed) - 04:34 
06. Siddhartha Khosla - Preparations (Paradise) - 04:03 
07. Austin Wintory - Oria's Legacy (Eternal Strands) - 03:58 
08. Debbie Wiseman - New Found Lands (Wolf Hall - The Mirror and the Light) - 03:59 
09. Timothy Williams - Journey to Bethlehem (Mary)  - 03:47 
10. Antonio Pinto - Sorry (Flight Risk) - 03:29 
11. Rachel Portman - Forgive Me (The Return) - 03:59 
12. Evgueni Galperine & Sacha Galperine - Calypso (Kraven - The Hunter) - 04:30 
13. Explosions in the Sky - A Melancholy (American Primeval) - 04:06 
14. Daniel Blumberg - Library (The Brutalist) - 03:26 
15. Trent Reznor & Atticus Ross - Pure Love (Queer) - 04:34 
16. Steven Price - Let Us Believe Again (William Tell) - 06:31 
17. H. Scott Salinas - End Credits (Elevation) - 04:59 
18. Hanan Townshend - Final Judgement (Between Borders) - 04:39 
19. Ruben de Gheselle - Running Away (Young Hearts) - 02:46 
20. Raphaël Dargent - Sky Awakening (Lightfall) - 02:46 
21. Raphaël Dargent - Borealapelta (Why Dinosaurs?) - 02:29 
22. Christopher Lennertz - The Bakers (Back In Action) - 03:17 
23. Rob - Night Pool (Par Amour) - 03:09 
24. Atli Örvarsson - Long Beach (On Call) - 03:22 
25. Bear McCreary - What Awaits Us in Paradise (Outlander - Season 7) - 04:37 
26. Diego Navarro - Tema principal (Mariposas Negras) - 04:49 
27. Andrew Lockington - Sutherland (Lioness - Season 2) - 04:09
28. Blanck Mass - The Wonder (The Rig - Season 2) - 06:49 
29. Mick Giacchino - Paradise Lost and Finale (Star Wars: Skeleton Crew) - 04:31 
30. Benjamin Wallfisch - Wolf Man (Wolf Man) - 08:11

Dienstag, 13. Juli 2021

Playlist #323 vom 18.07.2021 - NEUHEITEN 2021 (5)

In den vergangenen Wochen sind so viele neue Soundtracks erschienen, dass eine Sendung nicht ausreicht, um sie auf angemessene Weise vorzustellen, weshalb sich nach der letzten Ausgabe der Soundtrack Adventures mit neuen Filmmusiken und Artverwandtem gleich die nächste ins Spiel einbringt. Heute gibt es von prominenten Komponisten wie Brian Tyler, George Fenton und Lorne Balfe sogar je zwei neue Arbeiten zu hören, dazu gesellen sich eine Vielzahl von neuen Namen und Musiken aus Dramen, Thrillern, Netflix-Serien, Animationsfilmen und Dokumentationen. 
Eröffnet wir die Sendung von dem israelischen Komponisten Frank Ilfman, der zunächst Posaune und Klavier am Jaffa Conversatorium of Music studierte, im Alter von dreizehn Jahren zur Tel Aviv Dixieland Band stieß und zur Filmmusik stieß, als er die Bavaria Studios besuchte, wo er Klaus Doldinger kennenlernte, der gerade die Musik zu „Die unendliche Geschichte“ aufnahm. 
Mittlerweile hat Ilfman die Musik zu über 100 Fernsehserien, Kurzfilmen und Kinoproduktionen beigesteuert. Für Yuval Adlers Spionage-Thriller „The Operative“ mit Diane Kruger und Martin Freeman in den Hauptrollen komponierte er eine einfühlsam-melodische und dramatische Musik. 
„Yuval ist ein großer Fan thematischer Musik, aber nicht im konventionellen Sinne einer geradlinigen Melodie, sondern eher als Sound-Cluster und Texturen, die in verschiedenen Teilen des Films wiederholt und mit einigen der Charaktere assoziiert werden können“, meint Ilfman. „Ich fand, es war die perfekte Möglichkeit, um einige alte Synthesizer zu verwenden, die nicht immer gestimmt sind und dem großen und schweren, tiefen Orchester fast eine lebendige, fließende Textur verleihen können. Wir haben ein 80-köpfiges Orchester mit einer großen Streichergruppe mit zusätzlichen Celli und Bässen verwendet, die in den Teldex Studios in Berlin aufgenommen wurden, um diese zusätzlichen Tiefentexturen zu kreieren, die dem Thriller das Gefühl der Gefahr vermitteln. Für Rachel wollte ich etwas, das immer noch ein Gefühl von tief beunruhigender Emotion vermitteln kann, und hielt eine Solo-Harfe für das perfekte Instrument, da sie schön und sanft klingen kann, aber bei Bedarf auch unruhig.“ 
Uberto Pasolinis berührendes Drama „Nowhere Special“ erzählt die Geschichte des 35-jährigen Fensterreinigers John, der nicht nur alleinerziehend ist, seit die Mutter seines Sohnes kurz nach der Geburt gegangen war, sondern eine neue Familie für seinen dreijährigen Sohn finden muss, als er die Diagnose erhält, nur noch wenige Monate leben zu dürfen. „Es war sehr wichtig, den richtigen Sound und Ton für den Film zu finden“, erklärt Komponist Andrew Simon McAllister. „Der Film selbst weist eine so delikate und emotionale Story auf, dass es wichtig war, es mit der emotionalen Musik nicht zu übertreiben. John ist ein einfacher Charakter, und die richtige Instrumentation für John und seinen Sohn zu finden war der Schlüssel. Ich fand, dass Piano und Streicher zu viel seien, dass die Gitarre wirklich mit ihnen kommunizierte. Ich habe Vater- und Sohn-Themen entwickelt, die miteinander verflochten werden können, während sich ihre Beziehung im Laufe des Films entwickelt und im letzten Track ,Final Journey‘ gipfelt, als John endlich eine Entscheidung trifft, wen er für Micheal ausgewählt hat.“
Ähnlich einfühlsam ist auch der Score von Jeff Russo und Zoë Keating zur HBO-Produktion von „Oslo“ ausgefallen, der Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von J.T. Rogers mit Ruth Wilson und Andrew Scott in den Hauptrollen eines norwegischen Ehepaars, das am Rande der Verhandlungen zum Friedensabkommen von Oslo, das den Nahostkonflikt zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Israel lösen soll, mit einer engagierten Gruppe von Israelis und Palästinensern dafür sorgt, dass das Abkommen überhaupt zustande kommt. 
Taylor Sheridan hat nicht nur in Fernsehserien wie „Veronica Mars“, „Sons of Anarchy“ und „Yellowstone“ als Schauspieler mitgewirkt, sondern ist vor allem durch seine Drehbücher zu den beiden „Sicario“-Filmen sowie „Hell or High Water“ bekannt geworden. Gelegentlich tritt der US-Amerikaner auch als Regisseur in Erscheinung. In dem Action-Drama „Those Who Wish Me Dead“, für das er zusammen mit dem Autor der Romanvorlage, Michael Koryta, das Drehbuch verfasst hat und bei dem er darüber hinaus die Regie führte, schickt er Angelina Jolie als Survival-Expertin und Feuerwehrfrau in die Einsamkeit der Berge, wo sie die Katastrophe einer Mission in Montana zu verarbeiten versucht, bei der drei Menschen ums Leben gekommen sind. Dabei begegnet sie einem Jungen, der Zeuge eines Mordes gewesen ist und nun von einem Verbrecher-Duo gejagt wird. 
Brian Tyler schuf dazu ebenso eine dramatische, vollorchestrale Musik wie zum bereits 9. Teil der erfolgreichen „Fast and Furious“-Reihe. 
Keltisch gefärbte Klänge gibt es von Timothy Williams zum romantischen Drama „Finding You“ zu hören, wobei er sich für die Vertonung der Romanze zwischen einer vielversprechenden Violinistin und einem jungen Filmstar die Unterstützung von Kieran Kiely holte, der durch seine Zusammenarbeit mit Sinéad O’Connor, Stevie Nicks und David A. Stewart bekannt geworden ist. 
„Wir fanden in Zoë Conway die perfekte Violinistin, um sowohl das virtuose klassische Material zu spielen als auch das witzige und rhythmische irische Zeugs. Abgerundet wird die irische ,Band‘ durch den legendären John McSherry, Steve Coogan, Paul Cartwright und Ash Soan“, erzählt Williams. „Während die irischen Farben den Film durchdringen, wollten wir dennoch eine dramatische Partitur schaffen, die Finleys Reise des Wachstums, der Freundschaft und der Entdeckung abdeckt, mit Streichern, Klavier, Elektronik und einer Flut von Schlaginstrumenten, darunter mehrere keltische Harfen, Autoharfe, Mandoline und eine irische Bouzouki. Der Score wird von der Bodhran angetrieben und darüber sitzen die Pfeifen und Uilleann Pipes, gespielt von John McSherry. Es hat so viel Spaß gemacht, diese mitreißende abenteuerliche Partitur zu erstellen.“ 
Für Victor Vus übernatürlichen Horror-Film „The Guardian“ stand sein langjähriger Komponist Christopher Wong vor der Herausforderung, eine musikalische Welt zu finden, die eine Verbindung zwischen den übernatürlichen Themen und vietnamesischem Electro-Pop herstellt. 
„Der Score, den wir für ,The Guardian‘ komponierten, ist anders als alle Scores, die wir zuvor mit dem Regisseur realisiert hatten. Statt unserer normalen Tendenz zu orchestraler Musik besteht dieser Score zu großen Teilen aus elektronischer Musik und Sound Design, und es hat Spaß gemacht, etwas auszuprobieren, was wir vorher nicht gemacht haben. Ebenso ungewöhnlich war die Notwendigkeit, eine gehörige Portion EDM und Pop-Musik zu kreieren, da es in der Geschichte um einen College-Studenten geht, der ein Pop-Star wird.“ 
Jordi Garcia Rodriguez beleuchtet in seinem Dokumentarfilm „Non-Citizens“ das Schicksal zentralafrikanischer Immigranten, die in den Auffanglagern unter schrecklichen Umständen um ihr Leben kämpfen. Der Film kontrastiert die Nöte der Menschen in Afrika mit den abstrakten, philosophischen Sorgen einer europäischen Frau in Berlin. 
„Da ich selbst Immigrant bin, war ich von dem Plot des Films wirklich fasziniert“, berichtet der seit 2001 in Hamburg lebende Komponist Leon Gurvitch. „Vor zwanzig Jahren kam ich als Immigrant nach Deutschland und ließ meine Vergangenheit in Weißrussland zurück, so dass ich Erfahrungen aus erster Hand darüber besitze, wie man sich als Fremder fühlt und von Grund auf ein neues Leben aufbaut. Mein Modus operandi besteht in dem Komponieren auf Papier, also begann ich zu improvisieren und mit Sound-Fusion-Effekten zu experimentieren, um das Drama auszudrücken, das das Leben der Flüchtlinge begleitet. Ich wollte afrikanische Percussions verwenden und sie mit moderner klassischer Musik verbinden.“ 
Der erfolgreiche britische Komponist George Fenton („Planet Erde“, „Gandhi“, „Zeit der Wölfe“, „König der Fischer“) vertonte mit „The United Way“ die Erfolgsgeschichte des englischen Top-Fußball-Clubs Manchester City sowie mit „The Secret – Das Geheimnis“ eine Spielfilm-Adaption des Selbsthilfe-Bestsellers „The Secret“ von Rhonda Byrne mit Katie Holmes und Josh Lucas in den Hauptrollen, wofür Fenton sehr lyrische Klänge fand. 
Nach über zwanzig Kurzfilmen in den letzten fünf Jahren präsentiert der französische Komponist Raphaël Dargent aks PHAR mit „L’instant présent“ seinen ersten Spielfilm-Score. Der Film von Drehbuchautor, Regisseur und Schauspiler Florian Hessique erzählt die Geschichte eines Mannes, der nach einem Sturz vom Pferd für zehn Jahre im Koma lag und nun ohne Erinnerungen an sein früheres Leben in seine an sich vertraute Umgebung zurückkehrt. 
„Was wäre, wenn ich ein Orchester hätte, um Musik für ein Karussell zu schreiben? Wie würde das klingen? Das war das grundlegende Konzept hinter dem Score für ,L’instant présent‘“, erklärt PHAR. „Die Idee kam ganz natürlich auf, da das Reiten ein Hauptthema des Films darstellt. Darüber hinaus passte das Komponieren von Musik, die die Idee eines unendlichen Kreises vermittelt, hervorragend zur Erzählstruktur. Ich wählte ein Orchester mit sehr wenig Blechbläsern und arrangierte die Musik so, dass sie an die Kindheit erinnert, mit subtilen und unbeschwerten Texturen. Es war der beste Weg, die Naivität und Nostalgie, die der Regisseur suchte, zu erfassen.“ 
Nach neun Filmen hat sich das erfolgreiche Horror-Franchise „Saw“ so ziemlich ausgelutscht, doch nun kommt mit „Spiral“ ein Spin-Off in die Lichtspieltheater, bei dem Darren Lynn Bousman, Regisseur der Sequels Nummer 2, 3 und 4, auf den Regiestuhl zurückkehrt und dabei natürlich Komponist Charlie Clouser für die vertraute musikalische Atmosphäre sorgen lässt, wobei die vertrauten Amanda- und Zepp-Themen erst im letzten Drittel des Films ausgespielt werden. 
Mit „Sasquatch“ folgt Regisseur Joshua Rofé dem investigativen Journalisten David Holthouse, der einen fünfundzwanzig Jahre alten Dreifachmord an drei Cannabis-Züchtern in den Wäldern von Mendocino County aufzuklären versucht, wofür angeblich eine mythische Kreatur verantwortlich gewesen sein soll. 
„In seinem Kern geht es in ,Sasquatch‘ um das Unbekannte und wie die der Menschheit angeborene Angst vor dem, was gerade um die Ecke lauern könnte, zu größeren Tropen in unserer Gesellschaft beiträgt“, erklärt der Komponist H. Scott Salinas. „Das Ziel der Filmmusik war es, den Zuschauer an diesen unbequemen Ort zu führen, an dem man sich tief im Wald befindet und es bald dunkel wird und man plötzlich nicht mehr dort sein möchte. Jeder Sound in der Partitur wurde sorgfältig kuratiert, um eine beunruhigende Qualität zu haben - Percussion aus Blättern, die unter den Füßen zerquetscht werden, eine entfernte und verzerrte Orgel, verlangsamte und trällernde Streicher und über Gitarrenverstärker spielende Klaviere.“ 
Playlist: 
1. Frank Ilfman - Rachel's Theme (The Operative) - 05:00 
2. Andrew Simon McAllister - Father Son (Nowhere Special) - 02:16 
3. Jeff Russo & Zoë Keating - What Will Become of Us (Oslo) - 06:20 
4. Brian Tyler - The Love of a Father (Those Who Wish Me Dead) - 02:07 
5. Brian Tyler - Transitions (F9) - 02:42 
6. Hanan Townshend - Opening Titles (Blue Miracle) - 02:03 
7. Timothy Williams & Kieran Kiely - Sweeny's Story (Finding You) - 03:50 
8. Ólafur Arnalds - Saudade (When We Are Born) - 02:30 
9. Lorne Balfe - Fireflies (Black Widow) - 03:13 
10. Lorne Balfe - Homecoming (The Tomorrow War) - 02:17 
11. Christopher Wong - Remembrances (The Guardian) - 02:42 
12. Leon Gurvitch - Waves (Non-Citizens) - 04:16 
13. Robin Schlochtermeier - The Plan (A Space In Time) - 04:25 
14. George Fenton - The United Way Credits (The United Way) - 03:32 
15. George Fenton - Finding the Letter (The Secret Dare to Dream) - 03:43 
16. Debbie Wiseman - William I (The Music of Kings & Queens) - 03:55 
17. Varqa Buehrer - Let Me God (Better Days) - 03:44 
18. PHAR - L'Instant présent (L'Instant présent) - 04:27 
19. Antonio Pinto - No One Gets Hurt (The Mosquito Coast - Season 1) - 03:55 
20. Pascal Gaigne - Créditos finales (Ilargi Guztiak) - 04:07 
21. Gábor Keresztes - Be (Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time) - 03:13 
22. Jeff Grace - Colorado (Sweet Tooth - Season 1) - 03:43 
23. Charlie Clouser - Be Partners (Spiral) - 05:39 
24. David Holmes - Safe Travels, Mrs. Capelli (No Sudden Move) - 03:43 
25. Martin Phipps - Jenny (SOLOS) - 03:47 
26. Marco Beltrami & Marcus Trumpp - Main Titles (Fear Street Part One: 1994) - 02:08 
27. Mark Kilian - The Office (President in Waiting) - 04:32 
28. H. Scott Salinas - Mendo (Sasquatch) - 05:05 
29. Dan Romer - I Wish I Could Take It Back (Luca) - 04:01 
30. Navid Hejazi - Inicio (La Piel Del Volcan) - 09:43

Dienstag, 2. April 2019

Playlist #264 vom 14.04.2019 - ANTONIO PINTO Special

Seit der brasilianische Komponist Antonio Pinto 2005 zusammen mit dem renommierten Hollywood-Komponisten James Newton Howard den Score zu Michael Manns Thriller-Drama „Collateral“ komponierte, wofür sie einen ASCAP Award erhielten, wirkt er immer wieder an ganz unterschiedlichen Projekten, Dokumentationen, Independent- und Blockbuster-Produktionen mit. Gerade ist seine Musik zu Chiwetel Ejiofors Adaption von William Kamkwambas Roman „Der Junge, der den Wind einfing“ erschienen.

Der im brasilianischen Rio de Janeiro geborene Antonio Pinto ist der Sohn des populären Comiczeichners Ziraldo Alves Pinto, der Bruder des Filmregisseurs Fabrizia Alves Pinto, der Bruder der Theaterregisseurin Daniela Thomas und der Cousin des Filmschauspielers Fernando Alves Pinto. Nachdem er 1995 seinen Einstand als Filmkomponist mit dem Soundtrack zu Helvecio Rattons Familienabenteuer „Die kleine Nervensäge“ gefeiert hatte, war er lange Zeit ausschließlich für brasilianische Produktionen tätig, u.a. für Fernando Meirelles‘ vierfach Oscar-nominiertes Drama „City of God“ (2002), das Pinto selbst den World Soundtrack Award einbrachte, ehe er 2005 dem Ruf aus Hollywood folgte. Dort arbeitete er mit James Newton Howard an Michael Manns „Collateral“ zusammen und komponierte dann im Alleingang die Musik für Andrew Niccols Kriegs-Thriller-Drama „Lord of War – Händler des Todes“.
Danach wirkte Pinto an den Soundtracks zu Brad Silberlings dramatischer Komödie „10 Items or Less“ (2006), James Foleys Horror-Drama „Verführung einer Fremden“ (2007), Mike Newells Bestseller-Verfilmung von Gabriel García Márquez‘ „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ (2007) und Adrian Grünbergs Action-Drama „Get the Gringo“ (2012) mit Mel Gibson in der Hauptrolle mit. Dazu entstand die Musik zu den Dokumentationen über den brasilianischen, 1994 tödlich verunglückten Formel-Eins-Rennfahrer Ayrton Senna und die ebenfalls früh verstorbene Pop-Sängerin Amy Winehouse.
Zu seinen bekanntesten Arbeiten in den vergangenen Jahren zählt die Stephenie-Meyer-Verfilmung „Seelen“ (2013), der Action-Thriller „Snitch – Ein riskanter Deal“ (beide 2013), Disneys biografisches Sportler-Drama „City of McFarland“ (2015) und Tarsem Singhs Sci-Fi-Mystery-Thriller „Self/less: Der Fremde in mir“ (beide 2015).
Pinto schrieb die Musik zu den Fernsehserien „Sob Pressão“ (2017) und „Tom vs. Time“ (2018) und arbeitet gerade an der Dokumentation zum argentinischen Fußball-Star Diego Maradona.

Filmographie:
1995: Die kleine Nervensäge
1998: Central Station (Central do Brasil)
1998: Mitternacht
2001: Hinter der Sonne – Behind the Sun
2002: City of God (Cidade de Deus)
2004: Nina
2004: Crónicas
2005: Collateral
2005: Lord of War – Händler des Todes (Lord of War)
2006: 10 Items or Less – Du bist wen du triffst (10 Items or Less)
2007: Verführung einer Fremden (Perfect Stranger)
2007: City of Men
2007: Die Liebe in den Zeiten der Cholera (Love in the Time of Cholera)
2009: À Deriva 2009: Der Engel mit den dunklen Flügeln (The Vintner’s Luck)
2009: Lula, o Filho do Brasil
2010: VIPs 2010: Senna (Dokumentation)
2012: Get the Gringo
2012: The Odyssey (Kurz-Dokumentation)
2013: Snitch – Ein riskanter Deal (Snitch) 2013: Seelen (The Host) 2013: Inside Out (Dokumentation)
2014: Trash
2015: City of McFarland (McFarland, USA)
2015: Amy: The Girl Behind the Name (Dokumentation)
2015: Selfless – Der Fremde in mir (Self/less)
2017: Amazon Adventure
2017: Shot Caller
2018: O Banquete
2019: Der Junge, der den Wind einfing (The Boy Who Harnessed the Wind)
Playlist:
1. Antonio Pinto - Amy's Death (Amy) - 04:49
2. Antonio Pinto & Ed Cortez - Estoria da Boca (City of God) - 02:30
3. Antonio Pinto - Sex (Behind the Sun) - 07:00
4. Antonio Pinto & Jaques Morelenbaum - Central (Central do Brasil) - 03:10
5. Antonio Pinto - Agora Adultos (City of Men) - 04:07
6. Antonio Pinto - In the Time of Cholera (Love in the Time of Cholera) - 03:37
7. Antonio Pinto - Jornada (Lula, O Filho Do Brasil) - 05:23
8. Antonio Pinto - Ultima Crónica (Crónicas) - 03:08
9. Antonio Pinto - Long Trip Home (Trash) - 05:09
10. Antonio Pinto - Assalto Ao Carro de Ouro (Serra Pelada) - 02:22
11. Antonio Pinto & Dudu Aram - Yellow Town (The Odyssey) - 03:49
12. Antonio Pinto & Dudu Aram - Trust Me (Self/less) - 03:46
13. Antonio Pinto - That's Not Danny Diaz (McFarland) - 07:53
14. Antonio Pinto - The Farm (Snitch) - 05:05
15. Antonio Pinto - Final Confrontation (Get the Gringo) - 05:17
16. Antonio Pinto - God - Senna Theme Reprise Redux (Senna) - 03:44
17. Antonio Pinto - Consequences & Loss (Lord of War) - 04:27
18. Antonio Pinto - Secret Room (Perfect Stranger) - 05:15
19. Antonio Pinto - Healing (The Host) - 04:27
20. Antonio Pinto - Requiem (Collateral) - 01:59
21. Antonio Pinto - The Wheel (Behind the Sun) - 06:34
22. Antonio Pinto - Wherever You Are (The Boy Who Harnessed the Wind) - 06:23
23. Antonio Pinto - Love (Love in the Time of Cholera) - 02:40
24. Antonio Pinto & Jaques Morelenbaum - Toada (Central do Brasil) - 03:14
25. Antonio Pinto & Dudu Aram - Shedding (Self/less) - 04:20
26. Antonio Pinto & Dudu Aram - Zeus Talk (The Odyssey) - 03:26
27. Antonio Pinto - The Boy Who Harnessed the Wind (The Boy Who Harnessed the Wind) - 06:55

Sonntag, 20. Dezember 2015

Playlist #178 vom 27.12.2015 - NEUHEITEN 2015 (5)

Das Film- und Filmmusikjahr endet mit einigen Paukenschlägen, so dass die letzte Soundtrack-Adventures-Sendung in diesem Jahr einige filmmusikalische Highlights der vergangenen Wochen präsentiert. Dabei sind so illustre Namen wie die beiden Altmeister John Williams und Ennio Morricone ebenso zu hören wie der im Juni dieses Jahres bei einem Flugzeugabsturz getötete James Horner mit seinem letzten Score, den er für „The 33“ aufgenommen hat.
Darüber hinaus sind neue Werke von James Newton Howard, Howard Shore, Craig Armstrong und Alexandre Desplat im Programm, außerdem einige weniger bekannte Namen, die es aber mehr als wert sind, mit ihren hörenswerten Arbeiten vorgestellt zu werden.

Mit der größten Spannung wurde in den letzten Wochen vor allem der Start des neuen „Star Wars“-Abenteuers erwartet. Nachdem „Star Wars“-Erfinder George Lucas, der 1977 bei „Krieg der Sterne“ auch selbst Regie geführt hatte, als Regisseur von Episode I bis III nicht so überzeugen konnte, war es nun an dem Blockbuster-Wunderknaben J.J. Abrams („Jurassic World“, „Super 8“), die Erfolgs-Serie wieder in die Spur zu führen. Unterstützt wurde er bei dem riskanten Unternehmen allerdings von einer ganzen Armee vertrauter „Star Wars“-Veteranen, von den Darstellern Harrison Ford, Mark Hamill und Carrie Fisher über Drehbuchautor Lawrence Kasdan bis – natürlich – zu John Williams, der erneut für die vitale wie stimmungsvolle Filmmusik mit dem vertrauten „Star Wars“-Thema verantwortlich zeichnete.
Abrams hat sich bei Disney, an die George Lucas seine Produktionsfirma Lucasfilm verkauft hatte, für Episode VII ganz in den Dienst der Fans gestellt und inszenierte pure Nostalgie.
„Abrams ist sich des selbsterklärenden Moments der Reihe in Folge sieben so sicher, dass er seinen neuen Figuren je kaum zwei Dialogsätze oder auch nur ein Bild gönnt, um ihre Motivation zu begründen. Sie nehmen ihren Platz in diesem Universum einfach ein“, meint Dirk Peitz in seiner Kritik auf zeit.de. „Gut und Böse werden bei Star Wars einfach markiert, sie brauchen keine große psychologische Begründung.“ 
Von Fans ähnlich inniglich erwartet wird der achte Geniestreich von Quentin Tarantino, allerdings müssen sie sich noch bis zum 28. Januar 2016 gedulden, wenn „The Hateful 8“ in den deutschen Kinos anläuft. Der hochkarätig mit alten Tarantino-Bekannten wie Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Tim Roth und Michael Madsen besetzte Western schildert das Aufeinandertreffen von acht durchtriebenen Menschen in einer einsamen Hütte, wo sie sich vor einem heftigen Schneetreiben schützen wollen. Für Tarantino, der in seiner Filmografie immer wieder auf Western-Motive zurückgegriffen hat, dürfte sich ein Traum erfüllt haben, als er erstmals mit dem von ihm so verehrten Ennio Morricone zusammenarbeiten durfte. Für „The Hateful 8“ entstand erstmals ein eigenständig für den Film komponierter Score, nachdem der passionierte Filmemacher für seine bisherigen Werke einfach auf bereits existierende Songs und Filmmusik zurückgegriffen hatte – u.a. immer wieder auch von Ennio Morricone (u.a. zu den beiden „Kill Bill“-Filmen und „Inglourious Basterds“).
Morricone schuf darüber hinaus auch zum französischen Kriegsdrama „En mai fais ce qu'il te plaît“ die einfühlsame Musik.
Auch von James Newton Howard gibt es zwei neue Arbeiten zu hören. So schuf er zum abschließenden Abenteuer der „Tribute von Panem“-Trilogie wie zuvor auch die Musik zu „The Hunger Games: Mockingjay – Part 2“, die diesmal zwar auch immer wieder auf Themen aus den vorangegangenen Filmen zurückgreift, insgesamt aber deutlich wuchtiger und actionlastiger ausgefallen ist. Eine schöne Zusammenfassung der abwechslungsreichen Stimmungen in dem Film bietet die den Soundtrack abschließende Suite, die auch zum Ende dieser Sendung zu hören ist. Dagegen präsentiert sich der Komponist in Peter Landesmans („Parkland“) neuen Film „Concussion“, der am 18. Februar 2016 in Deutschland unter dem Titel „Erschütternde Wahrheit“ anläuft, wieder von seiner ruhigen Seite. Das Drama, in dem Will Smith einen brillanten Arzt spielt, der bei einem ehemaligen Profi-Spieler des American Footballs die chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE) diagnostiziert und die Öffentlichkeit vor den gesundheitlichen Risiken des Sports warnen will, hat Howard mit einem atmosphärisch dichten Score versehen, der auch immer wieder dramatische, rhythmische Elemente aufweist.
Der dieses Jahr mit einem Oscar für seine Musik zu Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“ ausgezeichnete Alexandre Desplat ist in diesen Wochen ebenfalls mit zwei neuen Werken zu hören. Neben der einfühlsamen Musik zu Sarah Gavrons historischen Drama „Suffragette – Taten statt Worte“ untermalte der Franzose auch Tom Hoopers („The King’s Speech“) neues biografisches Drama „The Danish Girl“.
Und schließlich gibt es auch die letzte von James Horner komponierte Musik zu hören, bevor er am 22. Juni 2015 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Patricia Riggen arbeitet in ihrem Drama „69 Tage Hoffnung“ („The 33“) die Katastrophe von San José in Chile auf, wo im Jahre 2010 33 Männer nach einer Explosion in einer Gold- und Kupfermine verschüttet wurden, mehr als 600 Meter unter der Erde. Horner entschied sich für eine eher intime Musik mit Solo-Piano, Cello, elektronischen Streichern und akustischen Akzenten.
Abgerundet wird die Sendung u.a. mit der elektronischen Musik, die Cliff Martinez zur 2. Staffel der historischen Arzt-Serie „The Knick“ und Charlie Clouser zur TV-Mini-Serie „Childhood’s End“ kreiert haben, sowie Auszügen aus den Scores zum Dokumentarfilm „Killing Them Safely“, Tom McCarthys Thriller „Spotlight“ und Paul McGuigans Fantasy-Horror-Abenteuer „Victor Frankenstein“.
Playlist:
01. Dan Romer - Final Minutes And The Mountains (Sleepwalking In The Rift) - 06:00
02. Tim Despic - Growler (Heist) - 03:44
03. Brooke Blair - Proven Safe (Killing Them Safely) - 04:41
04. Brian Tyler - Uncovering Lies (Truth) - 04:15
05. Cliff Martinez - Dearest John (The Knick - Season 2) - 03:55
06. James Newton Howard - I Am Offended (Concussion) - 03:39
07. Rob Simonsen - Danny (Stonewall) - 04:09
08. Greg Sneddon - Like The Sun In The Morning (Arrows Of The Thunder Dragon) - 04:29
09. Atli Örvarsson - After The Storm (Rams) - 03:27
10. Harry Escott - The Eye Of Cockatrice (The River) - 04:30
11. Joshua Ralph - Racing Extinction (Racing Extinction) - 05:13
12. Craig Armstrong - Dark Red Theme 2 (Victor Frankenstein) - 03:36
13. Moonbeam - Escape (III) - 03:20
14. Pedro Bromfman - Operation Marco Polo (Deep Web) - 04:22
15. Jeff Russo - The Opening (The Surface) - 05:03
16. James Horner - The 33 (The 33) - 03:44
17. The Newton Brothers - The Resignation (The Runner) - 02:57
18. Antonio Pinto - Gardo Recites Letter (Trash) - 04:07
19. John Williams - The Scavenger (Star Wars: The Force Awakens) - 03:41
20. Charlie Clouser - Ship Appears (Childhood's End) - 02:55
21. Michael Brook - Center Of The World Part 2 (Jerusalem) - 03:33
22. Ennio Morricone - Ouverture (The Hateful Eight) - 03:11
23. Ennio Morricone - Respirations (En Mai Fais Ce qu'il te Plait) - 04:07
24. Howard Shore - Delivering The News (Spotlight) - 03:41
25. Alexandre Desplat - An Army (Suffragette) - 03:23
26. Alexandre Desplat - Lili's Dream (The Danish Girl) - 05:24
27. James Newton Howard - There Are Worse Games To Play/Deep In The Meadow/The Hunger Games Suite (The Hunger Games: Mockingjay: Part 2) - 09:42

Soundtrack Adventures with HORNER, TYLER, WILLIAMS, MORRICONE, SHORE, DESPLAT @ Radio ZuSa 20151227 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 12. August 2015

Playlist #170 vom 23.08.2015 - NEUHEITEN 2015 (3) Special

Zum dritten Mal in diesem Jahr stelle ich euch bei Soundtrack Adventures interessante Neuheiten aus der Filmmusik vor. Dabei beginnen wir in Australien mit „Last Cab To Darwin“ und „The Water Diviner“ und bewegen uns über die einfühlsamen Klänge von David Wingo, Chanda Dancy, JB Dunckel und Nils Frahm zu den Superhelden-Comic-Adaptionen von „Ant-Man“ und „Fantastic Four“, begleiten Tom Cruise auf seiner nächsten „Mission Impossible“ und lauschen den neuen Fernsehproduktionen „Wayward Pines“, „Tyrant“, „American Crime“ und „Killing Jesus“ sowie der fünften Staffel der Erfolgsserie Game of Thrones.

Den Anfang macht der in Bremen geborene und in den 1960er Jahren mit seiner Familie nach Australien ausgewanderte Ed Kuepper, der neben seinen Band-Aktivitäten bei The Saints, Laughing Clowns und The Aints auch ausgiebig an seiner Solo-Karriere gearbeitet hat und mit „Last Cab To Darwin“ einen einfühlsamen, akustischen Score präsentiert, mit dem er musikalisch die Reise eines Mannes untermalt, der nicht mehr lange zu leben hat und auf seiner letzten Reise durchs australische Outback nach seinen eigenen Bedingungen sterben möchte.
Mit „Das Versprechen eines Lebens“ präsentiert der australische Schauspieler Russell Crowe sein Langfilm-Regiedebüt und spielt selbst die Hauptrolle eines australischen Farmers, der seine drei Söhne in der Schlacht von Gallipoli verloren hat. 1919 entschließt er sich, ins Osmanische Reich zu reisen, um der Spur zu folgen, die seine Söhne hinterlassen haben. Für den teils berührenden, teils abenteuerlichen Score zeichnen sowohl der italienische Komponist Ludovico Einaudi („Ziemlich beste Freunde“) als auch sein australischer Kollege David Hirschfelder („Shine“) verantwortlich. Während es in Hirschfelders Stück „Confession And Escape“ aus dem Score zu „The Water Diviner“ (so der Originaltitel) auch stellenweise dramatisch zugeht, sind von dem Amerikaner David Wingo ("Maggie"), dem Franzosen JB Dunckel ("Summer") und dem Hamburger Nils Frahm ("Victoria") wunderschön dezente Tracks zu hören, wobei Wingo bei dem Score zu dem Drama „Manglehorn“ mit Al Pacino in der Hauptrolle erneut mit der amerikanischen Post-Rock-Band Explosions In The Sky zusammengearbeitet hat, nachdem beide Parteien so erfolgreich den Score zu „Prince Avalanche“ produziert hatten.
Neues gibt es auch von alten Bekannten zu hören. So komponierte Danny Elfman („Batman“, „Good Will Hunting“) den Score zu „The End Of The Tour“, den verfilmten Memoiren des Rolling-Stone-Journalisten David Lipsky, der 1996 die Gelegenheit bekam, den bedeutenden Schriftsteller David Foster Wallace auf seiner Promo-Tour zu seinem Werk „Unendlicher Spaß“ fünf Tage lang für ein Interview zu begleiten.
Der im August bei einem Flugzeugabsturz umgekommene James Horner präsentiert in Antoine Fuquas Boxer-Drama „Southpaw“ eine seiner letzten Arbeiten und macht mit dem abwechslungsreichen Score noch einmal deutlich, welch talentierten Filmkomponisten die Welt verloren hat. Seit seiner Musik zu den beiden „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht“-Teilen war ist von Carter Burwell in letzter Zeit wenig zu hören gewesen. Ist Burwell vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit den Coen-Brüdern („Fargo – Blutiger Schnee“, „True Grit“) bekannt geworden, hat er 2013 für Bill Condon die Musik zum Doku-Drama „Inside WikiLeaks“ und für die TV-Mini-Serie „Olive Knitteridge“ kreiert. Nun hat ihn erneut Bill Condon für „Mr. Holmes“ engagiert, ein Mystery-Drama, in dem ein gealterter Sherlock Holmes auf sein Leben zurückblickt und sich noch immer mit einem ungelösten Fall herumplagt, bei dem eine schöne Frau involviert ist.
Nachdem Christophe Beck („Edge Of Tomorrow“, „R.E.D.“) mit seiner musikalischen Bearbeitung der Abenteuer von „Ant-Man“ und Marco Beltrami und Philip Glass mit ihrem Score zum Reboot der „Fantastic Four“-Reihe aus dem Marvel-Comic-Universum zu hören gewesen sind, geht es actionreich weiter.
So hat sich Joe Kraemer seit „Jack Reacher“ offensichtlich zum musikalischen Begleiter von Tom Cruise gemausert und darf nun auch sein neues „Mission Impossible“-Abenteuer „Rogue Nation“ vertonen, während Lorne Balfe längst aus den Fußstapfen seines großen Mentors Hans Zimmer getreten und momentan äußerst umtriebig ist. Nach der Box-Dokumentation „Manny“, dem Horrorthriller „Blackwood“ und den Dokumentarfilmen „Above And Beyond“ und „The Last Man On The Moon“ durfte er nun das Dreamworks-Animationsabenteuer „Home“ und das neue „Terminator“-Sequel „Genisys“ vertonen. Dafür hat Hans Zimmer, der dafür bekannt ist, immer wieder mit anderen Komponisten zusammenzuarbeiten, um den ganzen Projekten gerecht zu werden, an denen er beteiligt ist, für die Verfilmung des Klassikers „Der kleine Prinz“ mit dem englischen Komponisten Richard Harvey kollaboriert, nachdem Harvey bereits Zimmer bei „The Da Vinci Code“ und „Interstellar“ unterstützt hatte.
Natürlich sind auch wieder einige interessante Fernseharbeiten vorzustellen. Ramin Djawadi komponierte wie zuvor auch die Musik zur fünften Staffel der erfolgreichen Fantasy-Serie „Game Of Thrones“, und auch die bekannten Hollywood-Komponisten Mark Isham („American Crime“) und die Brüder Jeff & Mychael Danna („Tyrant“) sind mit neuen TV-Arbeiten ebenso vertreten wie Trevor Morris zur dokumentarischen Mini-Serie „Killing Jesus“ und „Saw“-Komponist Charlie Clouser mit der unheimlichen Musik zu der von M. Night Shyamalan produzierten Mystery-Serie "Wayward Pines".
Playlist:
01. Ed Kuepper - Feral Cats (Last Cab To Darwin) - 03:20
02. David Hirschfelder - Confession And Escape (The Water Diviner) - 04:43
03. Chanda Dancy - Everything After Us (Everything Before Us) - 03:37
04. David Wingo - Maggie Opening (Maggie) - 04:10
05. Explosions In The Sky & David Wingo - Out To Sea (Manglehorn) - 03:58
06. JB Dunckel - Loveless (Summer) - 05:04
07. Nils Frahm - Our Own Roof (Victoria) - 05:19
08. Gerhard Daum - The Accident (That Which I Love Destroys Me) - 04:28
09. Burkhard Dallwitz - The Promise (The Secret River) - 04:18
10. Danny Elfman - Invasion (The End Of The Tour) - 03:33
11. Daniel Pemberton - The Vinciguerra Affair (The Man From U.N.C.L.E.) - 03:22
12. Christophe Beck - I'll Call Him Antony (Ant-Man) - 02:51
13. Marco Beltrami & Philip Glass - End Titles (Fantastic Four) - 06:16
14. Joe Kraemer - The Blenheim Sequence (Mission Impossible: Rogue Nation) - 04:01
15. Lorne Balfe - Sarah & Kyle (Terminator - Genisys) - 04:37
16. Lorne Balfe - Returning The Shusher (Home) - 03:40
17. Richard Harvey & Hans Zimmer - Finding The Rose (Le Petit Prince) - 04:22
18. Carter Burwell - The Consolation Of Fiction (Mr. Holmes) - 05:37
19. Antonio Pinto & Dudu Aram - Shedding (Self/Less) - 04:20
20. Jed Kurzel - Rupert's Death (Slow West) - 03:03
21. James Horner - A Cry For Help (Southpaw) - 04:17
22. Jeff Danna & Mychael Danna - It Should Have Been You (Tyrant) - 04:17
23. Ramin Djawadi - House Of Black & White (Game Of Thrones - Season 5) - 05:07
24. Trevor Morris - The Crucifixion (Killing Jesus) - 05:07
25. Mark Isham - American Crime (American Crime) - 03:36
26. Charlie Clouser - Episode Two Suite (Wayward Pines) - 08:00

Soundtrack Adventures with new scores from ELFMAN, WINGO, BALFE, HORNER @ Radio ZuSa 2015-08-23 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 1. Dezember 2013

Playlist #125 vom 01.12.2013 - ETHAN HAWKE Special

Obwohl er bereits im Alter von 14 Jahren im Science-Fiction-Abenteuer „Explorers“ sein Leinwand-Debüt feiern durfte, hatte Ethan Hawke erst vier Jahre später seinen großen Durchbruch als zurückhaltender, aber zunehmend entschlossen wirkender Schüler in Peter Weirs Meisterwerk „Der Club der toten Dichter“ (1989). Mittlerweile hat sich Hawke sowohl als wandlungsfähiger Schauspieler, talentierter Buchautor und Gelegenheits-Regisseur einen Namen gemacht und ist momentan in dem Action-Thriller „Getaway“ wieder im Kino zu sehen.

Ethan Hawke besuchte in Princeton Junction, New Jersey, die Schauspielschule, konnte aber nach seinem Debüt in „Explorers“ (1985) keine Engagements mehr für sich verbuchen, also ging er aufs College und entdeckte die Theaterbühne für sich. Mit der Einladung, an der Seite von Robin Williams den schüchternen Eliteschüler Todd Anderson in Peter Weirs Drama „Der Club der toten Dichter“ zu spielen, konnte Ethan Hawke Kritiker, Publikum und Filmemacher auf sich aufmerksam machen. In den folgenden Jahren spielte er sowohl in Disneys Jack-London-Verfilmung „Wolfsblut“ (1991) als auch in Keith Gordons Kriegsdrama „Spezialeinheit IQ“ (1992) und neben Jeremy Irons in Stephen Gyllenhaals Adaption von Graham Swifts „Waterland“.
1994 glänzte Hawke nicht nur in Ben Stillers Generation-X-Komödie „Reality Bites“, sondern veröffentlichte auch seinen gefeierten Debütroman „Hin und weg“, den er 2007 auch selbst verfilmte. 1995 nahm Richard Linklaters „Before“-Trilogie mit „Before Sunrise“ ihren Anfang. Hawke spielt darin den Amerikaner Jesse, der während der Zugfahrt von Budapest nach Wien die hübsche Französin Céline (Julie Delpy) kennenlernt und mit ihr vierzehn Stunden in Wien verbringt. 1997 folgte Andrew Niccols Science-Fiction-Drama „Gattaca“, dem zwar kein Erfolg an der Kinokasse vergönnt war, aber Hawke verliebte sich in seine Filmpartnerin Uma Thurman, heiratete sie und zog mit ihr zwei Kinder auf. 2004 wurde die Ehe allerdings wieder geschieden.
Ende der 90er überzeugte Hawke in der Charles-Dickens-Verfilmung „Große Erwartungen“, in Richard Linklaters Neo-Western „The Newton Boys“ (beide 1998) und Scott Hicks Bestseller-Verfilmung von David Gutersons „Schnee der auf Zedern fällt“, in der Hawke einen kriegsversehrten Journalisten spielt, der den Mord an einem Japaner zum Ende des Zweiten Weltkriegs untersucht und dabei noch einmal mit ganz persönlichen Enttäuschungen konfrontiert wird.
Im Jahr 2000 übernahm Hawke die Hauptrolle in Michael Almereydas moderner „Hamlet“-Adaption und arbeitete ein Jahr später an der Seite seiner Ehefrau Uma Thurman erneut mit Richard Linklater in dem Drama „Tape“ mit. Anfang der 2000er Jahre bewies Hawke, dass er auch ein ganzer Kerl sein kann. Als junger Polizist unter den Fittichen eines von Denzel Washington gespielten korrupten Cops heimste Hawke in „Training Day“ (2001) seine erste Oscar-Nominierung ein, und auch in dem Psycho-Thriller „Taking Lives“ (2004) und in dem Remake von John Carpenters „Das Ende – Assault on Precinct 13“ (2005) lernte man den bislang in sensiblen Jünglings-Rollen besetzten Schauspieler von einer ganz anderen Seite kennen. Um nicht darauf warten zu müssen, bis ihm eine neue Rolle angeboten wird, hat sich Ethan Hawke auch in anderen Disziplinen betätigt, hat mit „Aschermittwoch“ 2002 seinen zweiten Roman vorgelegt und sich auch als Regisseur betätigt. In den letzten Jahren war Hawke in Sidney Lumets Thriller „Tödliche Entscheidung“ (2007), im Cop-Drama „What Doesn’t Kill You“ (2008), im Vampir-Thriller „Daybreakers“ (2009), in der Fernsehserie „Moby Dick“, in dem Horror-Schocker „Sinister“ (2012) und in diesem Jahr in „Before Midnight“ zu sehen und zeigt sich aktuell in dem Action-Thriller „Getaway“ auf der Leinwand.

Filmographie: 
1985: Explorers – Ein phantastisches Abenteuer (Explorers)
1988: Lion’s Den (Kurzfilm)
1989: Der Club der toten Dichter (Dead Poets Society)
1989: Dad
1991: Wolfsblut (White Fang)
1991: Mystery Date – Eine geheimnisvolle Verabredung (Mystery Date)
1992: Spezialeinheit IQ (A Midnight Clear)
1992: Waterland
1993: Überleben! (Alive)
1993: Auf der Suche nach dem Glück (Rich in Love)
1994: Haltlos (Floundering)
1994: Reality Bites – Voll das Leben (Reality Bites)
1995: Before Sunrise
1995: The Moviemaker (Search and Destroy)
1997: Gattaca
1998: Große Erwartungen (Great Expectations)
1998: Die Newton Boys (The Newton Boys)
1998: Schrille Nächte in New York (The Velocity of Gary)
1999: Schnee, der auf Zedern fällt (Snow Falling on Cedars)
2000: Hamlet
2001: Waking Life
2001: The Jimmy Show
2001: Tape
2001: Training Day
2004: Before Sunset
2004: Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten (Taking Lives)
2005: Das Ende – Assault on Precinct 13 (Assault on Precinct 13)
2005: Das Traumdate (One Last Thing…)
2005: Lord of War – Händler des Todes (Lord of War)
2006: Fast Food Nation
2007: Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You’re Dead
2008: What Doesn’t Kill You
2009: Staten Island
2009: Daybreakers
2009: New York, I Love You
2010: Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest (Brooklyn’s Finest)
2010: Moby Dick
2012: Die geheimnisvolle Fremde (La Femme du Vème)
2012: Sinister
2012: Total Recall
2013: The Purge – Die Säuberung (The Purge)
2013: Before Midnight
2013: Getaway
Playlist:
1 James Newton Howard - Humanity Goes On Trial (Snow Falling On Cedars) - 04:49
2 Maurice Jarre - Keating's Triumph (Dead Poets Society) - 05:59
3 Jerry Goldsmith - First Flight (Explorers) - 02:45
4 Carter Burwell - The Fens (Waterland) - 04:06
5 Mark Isham - A Midnight Clear Pt 2 (A Midnight Clear) - 07:16
6 James Horner - Prologue and Main Title (Dad) - 05:15
7 Hans Zimmer - Opening Credits (White Fang) - 04:18
8 Georges Delerue - Stop Thinking About Her (Rich In Love) - 03:53
9 Patrick Doyle - Finn (Great Expectations) - 02:54
10 James Newton Howard - Typing (Snow Falling On Cedars) - 01:40
11 Maurice Jarre - Carpe Diem (Dead Poets Society) - 04:48
12 Michael Nyman - The Morrow (Gattaca) - 03:13
13 Philip Glass - Main Titles (Taking Lives) - 02:50
14 James Newton Howard - The Evacuation (Snow Falling On Cedars) - 06:34
15 Antonio Pinto - Love Deception (Lord Of War) - 03:44
16 Carter Burwell - Too Too Solid Flesh (Hamlet) - 02:44
17 James Newton Howard - Eating (Alive) - 05:00
18 James Newton Howard - End Titles (Snow Falling On Cedars) - 06:04
19 Mark Mancina - End Titles (Training Day) - 03:05
20 Nathan Whitehead - Who Needs A Car On A Boat (The Purge) - 03:02
21 Christopher Young - Never Go In Dad's Office (Sinister) - 04:47
22 Graeme Revell - What's My Line-up? (Assault on Precinct 13) - 02:35
23 Justin Burnett - Powerplant (Getaway) - 02:24
24 Graham Reynolds - Forgetting Little Things (Before Midnight) - 03:42
25 Placebo - Running Up That Hill (Daybreakers) - 04:52
26 Ethan Hawke - I'm Nuthin' (Reality Bites) - 03:37
27 Marcelo Zarvos - Saint Michael's Prayer (Brooklyn's Finest) - 09:06

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