Tom Hanks zählt nicht nur wegen seiner zwei Oscar-Trophäen für seine Hauptrollen in „Philadelphia“ (1993) und „Forrest Gump“ (1994) zu den besten Darstellern in Hollywood, sondern auch zu den vielseitigsten. In seiner langjährigen Hollywood-Karriere hat es der profilierte Schauspieler mittlerweile auch zum Produzenten, Drehbuchautor, Regisseur und Synchronsprecher gebracht und wurde 2002 als bisher jüngster Darsteller mit dem AFI Life Achievement Award für sein Lebenswerk geehrt. Im vergangenen Jahr war er nicht nur in Baz Luhrmanns „Elvis“-Biopic, sondern auch in Robert Zemeckis' Live-Action-Adaption von „Pinocchio“ als Geppetto und in Marc Forsters kömodiantischen Drama „Ein Mann namens Otto“ in der Titelrolle zu sehen.
Tom Hanks wurde am 9. Juli 1956 im kalifornischen Concord als Sohn des Kochs
Amos Hanks und dessen portugiesisch stämmigen Frau
Janet Marylyn Frager geboren und wuchs nach deren frühen Scheidung mit zwei seiner Geschwistern bei seinem Vater und wechselnden Stiefmüttern auf.
Während seiner High-School-Zeit entdeckte Hanks sein Interesse für die Schauspielerei und sammelte in Schauspielkursen erste Erfahrungen, bevor er nach dem High-School-Abschluss ein Schauspielstudium begann und nebenbei drei Jahre lang beim Great Lakes Theater Festival arbeitete. Hier sammelte er nicht nur Erfahrungen in Bereichen wie Bühnenbild und Licht- und Tontechnik, sondern spielte auch den Proteus in Shakespeares „Zwei Herren aus Verona“, was ihm den Cleveland Critics Circle Award als bester Hauptdarsteller einbrachte.
Als Hanks 1979 nach New York City zog, erhielt er erste Film- und Fernsehrollen, darunter in der Sitcom „Bosom Buddies“, in der Serie „Taxi“ und in „Happy Days“. Die Bekanntschaft mit Ron Howard sollte sich als wegweisend für Hanks Karriere erweisen, denn Howard besetzte den jungen Schauspieler in der Hauptrolle in der romantischen Komödie „Splash: Jungfrau am Haken“ (1984). Nach einigen Flops mit den Filmen „Der Verrückte mit dem Geigenkasten“ (1985) und „Liebe ist ein Spiel auf Zeit“ (1986) und moderaten Erfolgen mit den Komödien „Geschenkt ist noch zu teuer“ (1986) und „Schlappe Bullen beißen nicht“ (1987) nahm Hanks Karriere an Fahrt auf.
Die Fantasy-Komödie
„Big“ (1988) brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung ein. Es folgten zunächst weitere Komödien wie
„Meine teuflischen Nachbarn“ und
„Scott & Huutsch“ (beide 1989), aber mit
Brian De Palmas Verfilmung von
Tom Wolfes Bestseller
„Fegefeuer der Eitelkeiten“ (1990) gelang
Hanks auch der Sprung ins ernstere Fach.
1993 schaffte Hanks den endgültigen Durchbruch mit der romantischen Komödie „Schlaflos in Seattle“ und dem Drama „Philadelphia“ (beide 1993). Für seine Rolle des an Aids erkrankten Andrew Beckett in Philadelphia wurde er ebenso mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wie für die Darstellung des geistig zurückgebliebenen Forrest Gump in dem gleichnamigen Film, was vor ihm nur Spencer Tracy gelungen war.
Hanks Dankesrede bei der Verleihung des Oscars für „Philadelphia“, bei der er einem schwulen Lehrer dankte, gab den Anstoß für den Film „In & Out“.
Mit Ron Howard arbeitete Hanks erneut bei dem siebenfach Oscar-nominierten Weltraum-Drama „Apollo 13“ (1995) zusammen, wo er Teil eines prominenten Cast mit Kevin Bacon, Bill Paxton, Gary Sinise, Ed Harris und Kathleen Quinlan war.
Es folgten weitere Blockbuster-Produktionen wie Steven Spielbergs Kriegsdrama „Der Soldat James Ryan“ (1998), Frank Darabonts Verfilmung von Stephen Kings Gefängnis-Drama „The Green Mile“ (1999), Robert Zemeckis‘ Survival-Drama „Cast Away – Verschollen“ (2000), Sam Mendes‘ Rache-Drama „Road to Perdition“ (2002) und die beiden Steven-Spielberg-Filme „Catch Me If You Can“ (2002) und „Terminal“ (2004). Dazu übernahm er Sprechrollen in den Pixar-Animationsfilmen der „Toy Story“-Reihe und „Cars“ (2006).
Hanks war danach in
Ron Howards Adaption von
Dan Browns Thriller-Reihe um den Symbologen Robert Langdon –
„The Da Vinci Code – Sakrileg“ (2006),
„Illuminati“ (2006) und
„Inferno“ (2016) – ebenso zu sehen wie in
„Extrem laut & unglaublich nah“ (2011),
„Cloud Atlas“ (2012),
„Captain Phillips“ (2013),
„Bridge of Spies – Der Unterhändler“ (2015),
„Sully“ (2016),
„Die Verlegerin“ (2017) und
„Neues aus der Welt“ (2020).
1996 wechselte Hanks erstmals hinter die Kamera. Er gründete zusammen mit dem Produzenten Gary Goetzman die Produktionsfirma Playtone, mit der er seitdem Filme produziert. Bei der ersten Playtone-Produktion, „That Thing You Do!“, zeichnete Hanks nicht nur als Drehbuchautor und als Regisseur verantwortlich, sondern übernahm auch eine Hauptrolle und wirkte an der Filmmusik mit. Zusammen mit seiner Frau Rita Wilson produzierte er die Komödie „My Big Fat Greek Wedding“ und trat bei den Fernsehserien „From the Earth to the Moon“ und „Band of Brothers – Wir waren wie Brüder“ als Produzent und Autor auf.
In seinem neuen Film „Ein Mann namens Otto“ spielt Tom Hanks einen mürrischen, isolierten Witwer mit festen Prinzipien, strengen Routinen und einer kurzen Zündschnur, der jedem in seiner Nachbarschaft das Leben schwer macht, da er sie wie ein Falke überwacht. Dabei dient seine launische Art vor allem einem Zweck: Zu kaschieren, dass er nach dem Tod seiner Frau keinen Sinn mehr im Leben sieht. Gerade als es scheint, als hätte er das Leben endgültig aufgegeben, entwickelt sich eine unwahrscheinliche und widerwillige Freundschaft mit seiner neuen Nachbarin Marisol (Mariana Trevino). In ihr scheint Otto eine ebenso ebenbürtige wie auch schlagfertige Sparringspartnerin gefunden zu haben. Marisol ermutigt ihn, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Filmographie:
1980: Panische Angst (He Knows You’re Alone)
1980: Love Boat (The Love Boat, Fernsehserie, Folge 4x01)
1980–1982: Bosom Buddies (Fernsehserie, 37 Folgen)
1982: Familienbande (Family Ties, Fernsehserie, 3 Folgen)
1982: Labyrinth der Monster (Rona Jaffe’s Mazes and Monsters)
1984: Splash – Eine Jungfrau am Haken (Splash)
1984: Bachelor Party
1985: Alles hört auf mein Kommando (Volunteers)
1985: Der Verrückte mit dem Geigenkasten (The Man with One Red Shoe)
1986: Nothing in Common – Sie haben nichts gemeinsam (Nothing In Common)
1986: Geschenkt ist noch zu teuer (The Money Pit)
1986: Liebe ist ein Spiel auf Zeit (Every Time You Say Goodbye)
1987: Schlappe Bullen beißen nicht (Dragnet)
1988: Big
1988: Punchline – Der Knalleffekt (Punchline)
1989: Meine teuflischen Nachbarn (The Burbs)
1989: Scott & Huutsch (Turner & Hooch)
1990: Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities)
1990: Joe gegen den Vulkan (Joe Versus the Volcano)
1992: Eine Klasse für sich (A League of Their Own)
1992: Flug ins Abenteuer (Radio Flyer)
1993: Schlaflos in Seattle (Sleepless in Seattle)
1993: Philadelphia
1994: Forrest Gump
1995: Apollo 13
1995: Toy Story (Sprechrolle)
1996: That Thing You Do! (auch Regie)
1998: Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)
1998: e-m@il für Dich (You’ve Got Mail)
1999: The Green Mile
1999: Toy Story 2 (Sprechrolle)
2000: Cast Away – Verschollen (Cast Away)
2001: Band of Brothers – Wir waren wie Brüder (Band of Brothers, Miniserie, Folge 1x05)
2002: Catch Me If You Can
2004: Elvis Has Left the Building
2004: Ladykillers (The Ladykillers)
2004: Terminal (The Terminal)
2004: Der Polarexpress (Polar Express)
2006: Cars (Sprechrolle)
2006: The Da Vinci Code – Sakrileg (The Da Vinci Code)
2007: Die Simpsons – Der Film (The Simpsons Movie, Sprechrolle)
2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War)
2008: Der große Buck Howard (The Great Buck Howard)
2009: Illuminati (Angels & Demons)
2010: The Pacific (Miniserie, 6 Folgen, Sprechrolle)
2010: Toy Story 3 (Sprechrolle)
2011: Larry Crowne (auch Regie)
2011: Extrem laut & unglaublich nah (Extremely Loud & Incredibly Close)
2012: Cloud Atlas
2012: Partysaurus Rex (Kurzfilm, Sprechrolle)
2013: Captain Phillips
2013: Saving Mr. Banks
2015: Bridge of Spies – Der Unterhändler (Bridge of Spies)
2016: Ein Hologramm für den König (A Hologram for the King)
2016: Sully
2016: Inferno
2016: California Typewriter (Dokumentarfilm)
2017: The Circle
2017: Die Verlegerin (The Post)
2019: A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando (Toy Story 4, Sprechrolle)
2019: Der wunderbare Mr. Rogers (A Beautiful Day in the Neighborhood)
2020: Greyhound – Schlacht im Atlantik (Greyhound)
2020: Borat Anschluss Moviefilm (Borat Subsequent Moviefilm)
2020: Neues aus der Welt (News of the World)
2021: Finch
2022: Elvis
2022: Pinocchio
2022: Ein Mann namens Otto (A Man Called Otto)
Playlist:
1. Thomas Newman - Hypertrophic (A Man Called Otto) - 05:27
2. Lee Holdridge - End Titles (Splash) - 03:08
3. Thomas Newman - Umbrellas (The Man With One Red Shoe) - 01:30
4. Howard Shore - Visiting Home (Big) - 03:18
5. James Horner - Master Alarm (Apollo 13) - 03:05
6. Jerry Goldsmith - Good Neighbors (The 'Burbs) - 02:08
7. Georges Delerue - Brain Cloud (Joe Versus the Volcano) - 03:05
8. Howard Shore - Senior Associate Andrew Beckett (Philadelphia) - 03:19
9. Hans Zimmer - Expeditioning / Mix the Potion / Four Discoveries (Radio Flyer) - 07:04
10. Alan Silvestri - Jenny Returns (Forrest Gump) - 02:44
11. Alexandre Desplat - Oskar's Monologue (Extremely Loud & Incredibly Close) - 02:54
12. Carter Burwell - To His Own Native Store (Ladykillers) - 01:43
13. Alan Silvestri - What the Tide Could Bring (Cast Away) - 03:34
14. John Williams - Revisiting Normandy (Saving Private Ryan) - 04:06
15. Thomas Newman - Red Over Green (The Green Mile) - 02:59
16. Thomas Newman - Road to Chicago (Road to Perdition) - 03:07
17. John Williams - Recollections [The Father's Theme] (Catch Me If You Can) - 05:17
18. George Fenton - Suite (You've Got Mail) - 05:35
19. James Newton Howard - Refugee Camp (Charlie Wilson's War) - 05:09
20. Henry Jackman - Maersk Alabama (Captain Phillips) - 02:44
21. Hans Zimmer - Chevaliers de Sangreal (The Da Vinci Code) - 04:05
22. Hans Zimmer - 160 BPM (Angels & Demons) - 06:44
23. Hans Zimmer - Elizabeth (Inferno) - 04:34
24. Thomas Newman - Ginty My Love (Saving Mr. Banks) - 03:13
25. James Newton Howard - French Toast (Larry Crowne) - 04:04
26. Danny Elfman - Finding Mercer (The Circle) - 03:03
27. John Williams - Mother and Daughter (The Post) - 03:23
28. James Newton Howard - There is No Time for Stories (News of the World) - 03:58
29. Alan Silvestri - I Have an Idea (Pinocchio) - 03:29
30. Thomas Newman - Homecoming (Bridge of Spies) - 07:47