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Freitag, 1. August 2025

Playlist #429 vom 10.08.2025 - Neuheiten 2025 (4)

Es ist wieder Zeit für Superhelden. Während Regisseur James Gunn den DC-Hero „Superman“ wieder reaktiviert, schickt Matt Shakman die Marvel-Crew der „Fantastischen 4“ auf die große Leinwand. Beide Abenteuer wurden natürlich mit großem Orchester auch musikalisch vertont. Neben der Musik von Michael Giacchino und dem Gespann John Murphy/David Fleming zu diesen beiden Helden-Epen sorgt auch Alexandre Desplat mit seinem ersten Beitrag zum „Jurassic Park“-Franchise für bombastische Klänge, während Daniel Pemberton mit gleich drei neuen Veröffentlichungen einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Außerdem gibt es in dieser Sendung neue Musik von Harry Gregson-Williams, John Frizzell, The Newton Brothers, John Powell, Dan Romer, David Buckley, Gustavo Santaolalla und vielen mehr zu hören.
Das Marvel Comic Universe geht mit „The Fantastic Four: First Steps“ in die nächste Runde. „WandaVision“-Regisseur Matt Shakman präsentiert nach 1994, 2005 und 2015 den bereits vierten Anlauf für die Fantastic Four und verlegt die Handlung in die 1960er Jahre. Dort werden die Superheld:innen Reed Richards aka Mister Fantastic (Pedro Pascal), Sue Storm aka Invisible Woman (Vanessa Kirby), Johnny Storm aka Human Torch (Joseph Quinn) und Ben Grimm aka The Thing (Ebon Moss-Bachrach) auf ihre bisher größte Probe gestellt, als der mysteriöse Weltraumgott Galactus (Ralph Ineson) auf den Plan tritt, der es auf die Erde abgesehen hat. Partner in Crime von Galactus ist dabei Silver Surfer (Julia Garner), die ihm dabei helfen soll, dem Planeten und allem Leben darauf den Garaus zu machen. Darüber hinaus werden die Fantastic Four auch mit sich selbst und den Differenzen untereinander konfrontiert. Musikalisch hat Michael Giacchino („Up“, „Star Trek: Into Darkness“, „The Incredibles“) einen erfrischend vielfarbigen, melodisch packenden und wuchtigen Score mit einfühlsamen Elementen komponiert, der fraglos zu den besten Beiträgen zum MCU zählen darf.
Mit gleich drei neuen Arbeiten ist der Brite Daniel Pemberton zu hören. Für Celine Songs komödiantisches Drama „Was ist Liebe wert – Materialists“, in dem Dakota Johnson in der Rolle einer Beraterin für eine ebenso renommierte wie kostspielige Partnervermittlung in New York zu sehen ist, die von ihrer Firma mit einem vergleichsweise lächerlichen Gehalt abgespeist wird, stellt Pemberton seine Fähigkeit unter Beweis, feine Melodien mit zarten Piano- und Streicherklängen zu arrangieren, ebenso bei der Doku-Serie „The Mortician“, das die unethischen Praktiken eines Bestattungsunternehmen im Pasadena der 1980er Jahre thematisiert.
Regisseur Gareth Edwards hat bereits mit „Monster“, „Godzilla“ und „Rogue One: A Star Wars Story“ sein Talent für opulent inszenierte Stoffe demonstriert. Nach dem Flop von „Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter“ ist es nun an ihm, das von Steven Spielberg initiierte „Jurassic World“-Franchise mit neuem Leben zu versehen. In „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ leben auf Isla Nublar Dinosaurier und Menschen in einer fragilen Koexistenz. Während die drastischen ökologischen Veränderungen des Planeten die urzeitlichen Kreaturen zunehmend in isolierte äquatoriale Gebiete zurückdrängen, begibt sich ein Team aus Experten – darunter Zora Bennett (Scarlett Johansson), Duncan Kincaid (Mahershala Ali), Dr. Henry Loomis (Jonathan Bailey), Martin Krebs (Rupert Friend) und Reuben Delgado (Manuel Garcia-Rulfo) in geheimer Mission auf eine abgelegene Insel, um genetisches Material von den größten Dinosauriern zu Land, zu Wasser und in der Luft zur Entwicklung eines revolutionären Heilmittels zu gewinnen. Doch die Mission nimmt eine unerwartete Wendung, als sie auf eine gestrandete Familie treffen, deren Boot von Wassersauriern zerstört wurde. Gemeinsam finden sie sich auf einer verbotenen Insel wieder, die einst als geheime Jurassic-Park-Forschungseinrichtung diente. Hier lauern nicht nur einige der gefährlichsten Dinosaurier, sondern auch ein finsteres Geheimnis, das tief unter der Oberfläche der Insel verborgen liegt. Während sie ums Überleben kämpfen, decken sie eine Wahrheit auf, die die Geschichte der Dinosaurier und ihre Beziehung zur Menschheit für immer verändern könnte…
Der Oscar-prämierte Komponist Alexandre Desplat („Grand Budapest Hotel“, „Shape of Water“), sonst auf eher einfühlsame und skurrile Dramen und Komödien abonniert, beweist mit seinem großorchestralen, wuchtigen Score, dass er auch monströses Blockbuster-Kino musikalisch zu unterstützen versteht.
Gefühlvolle, meist auf Piano-Klängen basierende Kompositionen gibt es dagegen von Mychael Danna & Amritha Vaz zum im Himalaya angesiedelten Drama „Pyre“, von Craig Armstrong auf seinem Remix-Album „Nocturnes Remodelled“, von Grégoire Hetzel zu Agnès de Sacys Drama „La fille d'un grand amour“ und von Anne Nikitin zu Polly Steeles Verfilmung von Niall Williams‘ Bestseller „Four Letters of Love“ mit Helena Bonham Carter, Pierce Brosnan und Gabriel Byrne in den Hauptrollen zu hören.
Gruseliges bietet dagegen Timothy Williams mit seinem Score zum Horror-Schocker „Eye For An Eye“. Der Film erzählt die Geschichte eines schwarzen Mädchens, das den Tod seiner Eltern betrauert und von New York nach Florida zu ihrer Großmutter zieht und Zeugin eines grausamen Gewaltakts wird.
„Im Gespräch mit den großartigen Machern und dem Produktionsteam von Ley Line Entertainment und Regisseur Colin Tilley über ,Eye for an Eye‘ wurde klar, dass der Film – ein düsterer Albtraum mit dem Sandmann und einem verfluchten Baum – eine wirklich einzigartige Filmmusik brauchte – etwas, das die Leute noch nie zuvor gehört hatten. Ich hatte mich kürzlich mit dem fantastischen C-15-Synthesizer von Non Linear beschäftigt, einem Boutique-Synthesizer mit unkonventioneller Hardware-Steuerung – eine völlig neue Interpretation eines Synthesizers“, berichtet Timothy Williams von seiner Arbeit an dem Score. „Ich spielte dem Regisseur, den Machern und den Produzenten verschiedene Ideen vor, und sie waren sich einig, dass dieser ungewöhnliche Synthesizer diese großartigen dreidimensionalen, sich entwickelnden Klänge besaß, die eine einzigartige Welt der Qual heraufbeschworen. Außerdem hörte ich seltsame Vocals, die über dieser Synthesizer-/Percussion-Basis schwebten. Ich wandte mich an Rafe Pearlman und meine Tochter Jenny Williams, um diese ungewöhnliche Gesangslandschaft zu schaffen.“
Elektronisch wird es schließlich mit Hans Zimmers neuem Score zu Joseph Kosinskis Rennfahrer-Drama „F1“. Darin spielt Brad Pitt einen in den 1990er Jahren erfolgreichen Formel-1-Fahrer, der nach einem folgenschweren Unfall seine Karriere in der F1 beendete und fortan nur noch als Gelegenheitsrennfahrer seinen Lebensunterhalt zu verdienen bemüht ist. Sein damaliger Teamkollege Ruben Cervantes (Javier Bardem), der als Chef eines abgeschlagenen Teams nichts mehr zu verlieren hat, will er Hayes zurück in die Königsklasse holen und mit ihm zusammen mit dem Rookie Noah genannten Joshua Pearce (Damson Idris) einen Rettungsanker für den Rennstall formen lassen. 

Playlist: 

01. Michael Giacchino - Starship Birth (The Fantastic Four: First Steps) - 05:07 
02. Daniel Pemberton - Why Does Anybody Get Married (The Materialists) - 04:05 
03. Daniel Pemberton & Adem Ilhan - Lamb Funeral Home (The Mortician) - 04:24 
04. Alexandre Desplat - Gentle Boat Ride (Jurassic World Rebirth) - 04:05 
05. Alexandre Desplat - Palazzo Korda (The Phoenician Theme) - 04:13 
06. Will Bates - A Complicated History (The Better Sister) - 02:50 
07. Harry Gregson-Williams - Ground Beneath Our Feet (Underdogs) - 03:05 
08. John Frizzell - Harlan Meets Grady (The Waterfront) - 02:16 
09. Ruth Barrett & Steffen Thum - In Another Life (The Old Guard 2) - 02:41 
10. The Newton Brothers - Empty Cars (The Life of Chuck) - 08:48 
11. Jeff Russo - End Titles Suite (The Last Rodeo) - 05:20 
12. Gustavo Santaolalla - Parting Ways (The Last of Us - Season 2) - 05:32 
13. Michael Abels - Dancing With Memories (Sirens) - 03:08 
14. Mychael Danna & Amritha Vaz - I Came to Return Your Goat (Pyre) - 03:10 
15. Craig Armstrong - Nocturne 18 [Jack Armstrong Remodel] (Nocturnes Remodelled) - 04:49 
16. Grégoire Hetzel - La fille d'un grand amour (La fille d'un grand amour) - 02:30 
17. Anne Nikitin - My Fourth Letter (Four Letters of Love) - 03:02 
18. Timothy Williams - Yarn - Still Waters (Eye For An Eye) - 03:09 
19. Hans Zimmer - Red Flag (F1) - 04:03 
20. Dominic Lewis - Two Branches, One Tree (Karate Kid Legends) - 02:38 
21. Henry Jackman - The Waiting Game (Rainbow 6: Siege X) - 02:45 
22. John Powell - A Really Forbidden Friendship (How to Train Your Dragon) - 04:47 
23. Young Fathers - Remember (28 Years Later) - 05:29 
24. David Fleming - Your Choices, Your Actions (Superman) - 02:54 
25. Mikolai Stroinski - The Rearrival (Diplodocus) - 02:04 
26. Dan Romer - Nobody Gets Left Behind (Lilo & Stitch) - 02:30 
27. David Buckley - The Soul of Henrietta (Sandman - Season 2) - 03:59 
28. Daniel Pemberton - Butterfly Pursuit (Eddington) - 08:01 
29. Max Aruj & Alfie Godfrey - A Light We Cannot See (Mission: Impossible - The Final Reckoning) - 09:15

Sonntag, 12. Mai 2024

Playlist #397 vom 19.05.2024 - Neuheiten 2024 (3)

Wie sehr sich die Bereiche von U- und E-Musik, von Rock, Pop, Electro, Klassik und Filmmusik mittlerweile überschneiden, wird vor allem dann deutlich, wenn sich renommierte Filmkomponisten in anderen musikalischen Genres versuchen. Ein besonders prominentes Beispiel stellt Danny Elfman dar, der seine musikalische Karriere als Sänger und Komponist bei der Rock-Band Oingo Boingo begann, ehe er zu einem der begehrtesten Filmkomponisten in Hollywood avancierte. Nun hat er mit „Percussion Concerto & Wunderkammer“ sein neues konzertantes Werk bei Sony Classical veröffentlicht. Auch Cliff Eidelman legt mit „Symphony No. 2“ ein neues Klassik-Album vor. Neben Ausschnitten aus diesen beiden Alben gibt in dieser Sendung neue Filmmusik von Hans Zimmer, Alex Heffes, Nick Cave & Warren Ellis, Michael Giacchino, Nainita Desai, Trent Reznor & Atticus Ross sowie Christopher Young zu hören. 

Der Oscar-prämierte Drehbuchautor Steve Zaillian („Schindlers Liste“, „American Gangster“, „The Irishman“) hat bereits mit der Mini-Serie „Night Of“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er nicht nur als Showrunner und Autor großartige Arbeit leistet, sondern auch Regie führen kann. Nun hat er sich des Krimi-Klassikers „Der talentierte Mr. Ripley“ von Patricia Highsmith angenommen, den René Clément erstmals 1960 unter dem Titel „Nur die Sonne war Zeuge“ mit Alain Delon in der Hauptrolle verfilmte. 1999 folgte eine ebenso berühmte Verfilmung durch Anthony Minghella unter dem Romantitel mit Jude Law, Matt Damon, Gwyneth Paltrow und Cate Blanchett in den Hauptrollen, 2002 eine weitere von Liliana Cavani mit dem Titel „Ripley’s Game“ und John Malkovich in der Hauptrolle. Doch damit nicht genug. Nun legt Zaillian legt mit der 8-teiligen Mini-Serie „Ripley“ die atmosphärisch dichteste und die dem Stoff am nächsten stehende Adaption vor, die ebenso wie „Night Of“ von Jeff Russo („Fargo“, „Star Trek: Picard“) atmosphärisch dicht untermalt worden ist. 
Die israelische Filmemacherin Tali Shalom-Ezer („My Days Of Mercy“, „Princess“) legt mit „The Tattooist of Auschwitz“ eine sechsteilige Miniserie nach dem gleichnamigen Roman von Heather Morris vor. 
Im Jahr 1942 wird der slowakische Jude Lali in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wird er im Arbeitslager als Tätowierer eingeteilt, der den anderen Mitgefangenen Identifikationsnummern auf den Arm stechen soll. Als er eines Tages auch die junge Gita tätowiert, verlieben sich die beiden auf den ersten Blick ineinander. Unter ständiger Beobachtung des Nazi-SS-Offizier Stefan Baretzki versuchen die beiden, um ihr Leben und um ihre Liebe zu kämpfen. Für die emotional berührende Musik zeichnet sich Hans Zimmer in Zusammenarbeit mit Kara Talve aus. 
Mit „Hope and Glory“ haben die beiden Filmemacher und enthusiastischen „Mad Max“-Fans Erik van Schoor und Adrian Martin einen Action-Kurzfilm inszeniert, der sich genau in diesem Universum abspielt, für die der deutsche Komponist Dimitris Dodoras eine Mixtur aus elektronischem und orchestralem Score mit wuchtigen Percussions kreierte. 
Mit ihrem neuen Horror-Thriller „The Soul Eater“ erzählen Julien Maury und Alexandre Bustillo die Geschichte eines brutalen Doppelmords, der von der Kommandantin Guardiano und dem Gendamerie-Hauptmann Franck de Rolan aufgeklärt werden soll, der wiederum mit einer Reihe von verschwundenen Kindern konfrontiert ist. Dabei bekommen sie es mit erschreckenden okkulten Legenden zu tun. 
„Die angstauslösende musikalische Färbung des Films musste durch eine Mischung aus thematischen Motiven und Klängen mit einem sehr schmutzigen Klangeindruck einen modernen Charakter annehmen“, beschreibt Raphaël Gesqua den Ansatz für seine Partitur zu „The Soul Eater“. „Das elektronische Hauptthema wird somit von einem klagenden Motiv überdeckt, das vokal wirkt, es aber nicht wirklich ist, da es aus synthetischen Mischungen besteht, deren Summe einer menschlichen Stimme nahekommt. Ich habe damit versucht, die fast undefinierbare und ungreifbare Natur der Verzweiflung hervorzuheben, die den ganzen Film über auf den Charakteren lastet.“ 
Auch wenn Erlingur Thoroddsens Horror-Thriller „The Piper“ um die verstörenden Ursprünge einer Melodie, die Teil verschollener Noten sind, die die Mentorin einer jungen Komponistin vernichten wollte, nur hartgesottene Genre-Fans unterhalten dürfte, ist die Musik von Altmeister Christopher Young („Hellraiser“, „The Dark Half“, „Jennifer 8“, „Copycat“) wie gewohnt auf qualitativ hohem Niveau. 
Das lässt sich auch von Danny Elfmans neuer Klassik-CD „Percussion Concerto & Wunderkammer“ sagen. Nach der Premiere seines ersten „Violin Concerto“ legt er neben dem mit Percussion-Spieler Colin Currie entstandenen „Percussion Concerto“ eine zweite Arbeit mit dem Titel „Wunderkammer“ vor, die Elfman für das National Youth Orchestra of Great Britain geschrieben hat. „Meine ursprüngliche Idee bestand darin, etwas zu schreiben, das sehr herausfordernd für sie sein würde, da ich wusste, dass sie dafür aufgeschlossen sind, und etwas, das auch lustig und aufregend für sie sein würde, mit immer wieder verschiedenen Instrumenten-Sektionen, so dass jeder einen Moment zum Glänzen hätte“, berichtet Elfman im Booklet zur CD, die gerade bei Sony Classical erschienen ist.

Playlist:

01. Jeff Russo - Tom (Ripley) - 04:22 
02. Hans Zimmer & Kara Talve - One Day, When It's Safe (The Tattooist of Auschwitz) - 03:11 
03. Michael Giacchino - The Lost City of Bea (IF) - 06:30 
04. Nick Cave & Warren Ellis - The End (Back to Black) - 02:02 
05. Diego Baldenweg - On a Mission (In the Land of Saints and Sinners) - 02:54 
06. Paul Leonard-Morgan - We're All Just Stories (Bodkin) - 02:26 
07. Ben Salisbury & Geoff Barrow - Moving Out (Civil War) - 02:30 
08. Daniel Hart - She Could Dream, Thank You (Interview With the Vampire: Season 2) - 04:29 
09. Alex Heffes - The Bargain (The Regime) - 05:12 
10. Alex Heffes - Knox Goes Away (Knox Goes Away) - 02:35 
11. Alex Heffes - Only One Door (Shardlake) - 03:33 
12. Dimitris Dodoras - Our World Is Dying (Hope and Glory) - 02:16 
13. Trent Reznor & Atticus Ross - Final Set (Challengers) - 03:06 
14. Nainita Desai - Truth Or Lies (What Jennifer Did) - 04:07 
15. Nainita Desai - The Road to Kivuli (Tales of Kenzera: ZAU) - 05:10 
16. Harry Peat & Nainita Desai - Where Is She? (Something in the Water) - 04:08 
17. Federico Jusid - The Confederacy of the Humbled (A Gentleman In Moscow) - 03:02 
18. WOW JONES & JIMIJAME$ - My Fault (Parish) - 03:25 
19. John Carpenter, Cody Carpenter & Daniel Davies - The Burning Door (Lost Themes IV: Noir) - 03:21 
20. Raphaël Gesqua - Franck de Rolan (The Soul Eater) - 03:24 
21. Danny Elfman - Wunderkammer: II (Percussion Concerto & Wunderkammer) - 06:55 
22. Cliff Eidelman - Movement II (Symphony No. 2) - 07:36
23. Brian Tyler - Daddy Dearest (Abigail) - 04:18 
24. Jason Hill - Loose Ends (Dark Matter: Season 1) - 03:19 
25. Christopher Young - Movement 2 (The Piper) - 07:34
26. Rachel Portman & Jon Ehrlich - Addy's Letters (We Were the Lucky Ones) - 03:09
27. Ramin Djawadi - T-60 (Fallout) - 03:22 
28. Marcel Barsotti - Hideway (If the Father and the Son) - 03:16
29. Wendy & Lisa - We May Never Know (Outer Range: Season 2) - 13:04

Freitag, 15. März 2024

Playlist #393 vom 24.03.2024 - 96. ACADEMY AWARDS Special

Am 10. März 2024 fand im Dolby Theatre in Los Angeles zum 96. Mal die Verleihung der von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences vergebenen Oscars statt, die von dem mittlerweile routinierten Entertainer Jimmy Kimmel moderiert wurde. Als großer Favorit ging Christopher Nolans Biopic „Oppenheimer“ mit dreizehn Nominierungen ins Rennen, gefolgt von Giorgos Lanthimos‘ „Poor Things“ mit elf und Martin Scorseses Western-Epos „Killers of the Flower Moon“ mit zehn Nominierungen. Während Christopher Nolan, der 2018 für „Dunkirk“ erstmals für einen Regie-Oscar nominiert wurde, mit sieben Auszeichnungen für „Oppenheimer“ auch der große Gewinner des Abends war, gingen sowohl Scorseses Film als auch das mit sieben Nominierungen an den Start gegangene Biopic „Maestro“ von und mit Bradley Cooper bei der Verleihung leer aus. 

Christopher Nolan zählt seit seinem zweiten Film „Momento“ (2000), der ihm seine erste Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch einbrachte, zu den Lieblingen der Academy, erhielt Nolan in der Folge doch jeweils zwei weitere Nominierungen für „Inception“ (2011) und „Dunkirk“ (2018). Nun ist Nolan mit „Oppenheimer“ der große Wurf gelungen, gewann der biografische Drama vor allem in den Hauptkategorien Bester Film, Beste Regie und Bester Hauptdarsteller. Dazu wurde der Film in den Kategorien Bester Schnitt, Bester Nebendarsteller, Beste Kamera und Ludwig Göransson für die Beste Musik ausgezeichnet. 
„Oppenheimer“ erzählt ausgehend von einer Anhörung über seinen Widerspruch gegen die Entziehung seiner Sicherheitsfreigabe die Geschichte des Physikers Julius Robert Oppenheimer (Cillian Murphy), seine Anfänge, sein Privatleben und vor allem die Zeit, als ihm während des Zweiten Weltkriegs die wissenschaftliche Leitung des Manhattan-Projekts übertragen wird. Im Los Alamos National Laboratory in New Mexico sollen er und sein Team unter der Aufsicht von Lt. Leslie Groves (Matt Damon) eine Nuklearwaffe entwickeln. Oppenheimer wird zum „Vater der Atombombe“ ausgerufen, doch nachdem seine tödliche Erfindung folgenschwer in Hiroshima und Nagasaki eingesetzt wird, stürzt den gerade noch so jubelnden Oppenheimer in ernste Zweifel. In einer weiteren Anhörung soll Lewis Strauss (Robert Downey Jr.) als Handelsminister im Kabinett von Präsident Dwight D. Eisenhower bestätigt werden. Doch bald geht es um seine Beziehung zu Oppenheimer nach dem Krieg. Denn Strauss stand der amerikanischen Atomenergiebehörde vor, die von dem Physiker beraten wurde. Als sich Oppenheimer immer stärker gegen Strauss und ein Wettrüsten mit Russland stellt und für eine internationale Kontrolle der Kernenergie plädiert, kommen die alten Verbindungen des Physikers zum Kommunismus wieder zur Sprache... 
Ebenfalls für die Beste Regie und den Besten Film war Martin Scorsese mit seinem Western-Epos „Killers of the Flower Moon“ nominiert. Mit seiner zehnten Nominierung als bester Regisseur ist Scorsese nun der am häufigsten nominierte noch lebende Filmschaffende in dieser Kategorie, doch genützt hat ihm diese Ehre an diesem Abend nicht. Dass sein mit Leonardo DiCaprio und Robert De Niro hochkarätig besetzte Drama komplett leer ausging, zählt zu den besonderen Tragödien der diesjährigen Oscar-Verleihung. Immerhin ist die Schauspielerin Lily Gladstone als erste indigene US-Amerikanerin mit einer Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin berücksichtigt worden, der mittlerweile verstorbene Komponist Robbie Robertson war für die Beste Filmmusik nominiert gewesen. 
„Killers of the Flower Moon“ spielt in den USA in den 1920er Jahren: Auf dem Gebiet der Osage Nation im Bundesstaat Oklahoma wurde jede Menge Öl gefunden, weswegen die dort lebenden indigenen Völker Nordamerikas zu großem Reichtum gelangt sind. Doch auch die Weißen Siedler haben es auf das schwarze Gold abgesehen, allen voran der einflussreiche Rancher William Hale (Robert De Niro) und dessen Neffe Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio), der mit der Osage Mollie (Lily Gladstone) verheiratet ist. Unter den Angehörigen des Osage-Stammes kommt es plötzlich zu immer mehr Todesfällen, die im Zusammenhang mit den begehrten Ölbohrrechten zu stehen scheinen. Dies löst eine groß angelegte Untersuchung einer völlig neuen Polizeieinheit – dem FBI – aus. Tom White (Jesse Plemons), ehemaliger Texas Ranger und Gesetzeshüter alter Schule, leitet die Ermittlungen für die neue Bundesbehörde und stößt dabei in ein Wespennest aus Korruption und Mord... 
Die deutschen Oscar-Hoffnungen ruhten vor allem auf der deutschen Schauspielerin Sandra Hüller, die die Hauptrolle in dem französischen Justizdrama „Anatomie eines Falls“ spielt. Der Film gewann immerhin einen Oscar für das Beste Drehbuch. Hüller war auch in Jonathan Glazers Holocaust-Drama „The Zone of Interest“ zu sehen, das als Bester internationaler Film ausgezeichnet wurde. 
Ebenfalls nominiert als Bester internationaler Film waren der deutsche Beitrag „Das Lehrerzimmer“ von İlker Çatak und das japanische Drama „Perfect Days“ von Wim Wenders
Der zweiterfolgreichste Film des Abends war „Poor Things“. Nominiert in elf Kategorien, heimste die moderne Frankenstein-Variante immerhin vier Oscars ein. Emma Stone, die den Oscar als Beste Hauptdarstellerin gewann, spielt eine junge Frau namens Bella Baxter, die von dem unkonventionellen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter (Willem Dafoe) zurück ins Leben gebracht wird. Unter Führung des brillanten Wissenschaftlers begibt sich Bella auf eine Reise zu sich selbst, immer auf der Suche nach der Lebenserfahrung, die ihr bisher fehlt. Sie trifft dabei unter anderem auf Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo), einen Anwalt, der ihr die Welt jenseits der Wissenschaft zeigt und mit ihr ein wildes Abenteuer über mehrere Kontinente hinweg erlebt. 
Aber auch Baxters Student Max McCandless (Ramy Youssef) Leben ändern sich plötzlich, als er auf Bella trifft und von ihr regelrecht mit- und aus seinem behüteten Leben herausgerissen wird. Bella entdeckt Stück für Stück ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit und Befreiung und kann sich so auch ihrer eigenen Zwänge entledigen, Vorurteile hinter sich lassen und sich immer und immer mehr ausleben. 
Im Vorfeld war die Oscar-Verleihung mit dem Begriff „Barbenheimer“ beschrieben worden, da die beiden Filme „Barbie“ und „Oppenheimer“ insgesamt für 21 Oscars nominiert wurden und in sechs Kategorien direkt gegeneinander antraten. 
Am Ende konnte Greta Gerwigs „Barbie“ gerade mal den Oscar für den Song „What Was I Made For“ von Billie Eilish einheimsen. John Williams erhielt für seine Musik zu „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ übrigens seine bereits 54. Nominierung! 

Bester Film: 
Oppenheimer
• American Fiction
• Anatomie eines Falls 
• Barbie 
• The Holdovers 
• Killers of the Flower Moon 
• Maestro 
• Past Lives
• Poor Things 
• The Zone of Interest 

Bester Hauptdarsteller: 
Cillian Murphy (Oppenheimer) 
• Bradley Cooper (Maestro) 
• Colman Domingo (Rustin) 
• Paul Giamatti (The Holdovers) 
• Jeffrey Wright (American Fiction) 

Beste Hauptdarstellerin: 
Emma Stone (Poor Things) 
• Annette Bening (Nyad) 
• Lily Gladstone (Killers of the Flower Moon) 
• Sandra Hüller (Anatomie eines Falls) 
• Carey Mulligan (Maestro) 

Beste Regie: 
Christopher Nolan (Oppenheimer) 
• Justine Triet (Anatomie eines Falls) 
• Martin Scorsese (Killers of the Flower Moon) 
• Giorgos Lanthimos (Poor Things) 
• Jonathan Glazer (The Zone of Interest) 

Bester Nebendarsteller: 
Robert Downey Jr. (Oppenheimer) 
• Sterling K. Brown (American Fiction) 
• Robert De Niro (Killers of The Flower Moon) 
• Ryan Gosling (Barbie) 
• Mark Ruffalo (Poor Things) 

Beste Nebendarstellerin: 
Da'Vine Joy Randolph (The Holdovers) 
• Emily Blunt (Oppenheimer) 
• Danielle Brooks (Die Farbe Lila) 
• America Ferrera (Barbie) 
• Jodie Foster (Nyad) 

Bester internationaler Film: 
The Zone of Interest (Großbritannien) 
• Das Lehrerzimmer (Deutschland) 
• Io Capitano (Italien) 
• Perfect Days (Japan) 
• Die Schneegesellschaft (Spanien) 

Bestes Originaldrehbuch: 
Anatomie eines Falls (Justine Triet und Arthur Harari) 
• The Holdovers (David Hemingson) 
• Maestro (Bradley Cooper und Josh Singer) 
• May December (Samy Burch und Alex Mechanik) 
• Past Lives (Celine Song) 

Bestes adaptiertes Drehbuch: 
American Fiction (Cord Jefferson) 
• Barbie (Greta Gerwig und Noah Baumbach) 
• Oppenheimer (Christopher Nolan) 
• Poor Things (Tony McNamara) 
• The Zone of Interest (Jonathan Glazer) 

Beste Kamera: 
Oppenheimer (Hoyte van Hoytema) 
• El Conde (Edward Lachman) 
• Killers of the Flower Moon (Rodrigo Prieto) 
• Maestro (Matthew Libatique) 
• Poor Things (Robbie Ryan) 

Bestes Szenenbild: 
Poor Things
• Barbie 
• Killers of the Flower Moon
• Napoleon
• Oppenheimer

Bestes Kostümdesign: 
Poor Things 
• Barbie 
• Killers of the Flower Moon 
• Napoleon
• Oppenheimer“

Bester Ton: 
The Zone of Interest
• The Creator
• Maestro 
• Mission Impossible: Dead Reckoning Teil 1
• Oppenheimer 

Bester Schnitt: 
Oppenheimer 
• Anatomie eines Falls 
• The Holdovers 
• Killers of the Flower Moon 
• Poor Things

Beste visuelle Effekte: 
Godzilla Minus One 
• The Creator 
• Guardians of the Galaxy Vol. 3 
• Mission Impossible: Dead Reckoning Teil 1
• Napoleon 

Bestes Make-up und beste Frisuren: 
Poor Things 
• Golda 
• Maestro 
• Oppenheimer 
• Die Schneegesellschaft 

Bester Song: 
„What Was I Made For“ von Billie Eilish in „Barbie“ 
• „The Fire Inside“ von Becky G in „Flamin' Hot“ 
• „I'm Just Ken“ von Mark Ronson und Andrew Wyatt in „Barbie“ 
• „It Never Went Away“ von Jon Batiste und Dan Wilson in „American Symphony“ 
• „Wahzhazhe (A Song for My People)“ von Scott George in „Flowers of the Killers Moon“ 

Beste Filmmusik: 
Oppenheimer (Ludwig Göransson) 
• American Fiction (Laura Karpman) 
• Indiana Jones und das Rad des Schicksals (John Williams) 
• Killer of the Flower Moon (Robbie Robertson) 
• Poor Things (Jerskin Fendrix) 

Bester animierter Spielfilm: 
Der Junge und der Reiher 
• Elemental 
• Nimona 
• Robot Dreams 
• Spider-Man: Across the Spider-Verse 

Bester animierter Kurzfilm: 
War is Over! Inspired by the Music by John and Yoko
• Letter to a Pig 
• Ninty-fives Senses 
• Our Uniform 
• Pachyderme

Bester Kurzfilm: 
Ich sehe was, was du nicht siehst (The Wonderful Story of Henry Sugar)
• The After
• Unbesiegbar (Invincible) 
• Ridder Lykke (Knight of Fortune)
• Red, White and Blue

Bester Dokumentarfilm: 
20 Tage in Mariupol 
• Bobi Wine: The People's President
• Die unendliche Erinnerung 
• Olfas Töchter 
• To Kill a Tiger

Bester Dokumentar-Kurzfilm: 
The Last Repair Shop
•  Das ABC des Buchverbots (ABCs of Book Banning) 
• The Barber of Little Rock 
• Island in Between 
• Nai Nai and Wài Pó

Playlist:

1. Ludwig Göransson - Meeting Kitty (Oppenheimer) - 05:48 
2. Robbie Robertson - Salvation Adagio (Killers of the Flower Moon) - 03:11 
3. Frédéric Chopin - Prelude In E Minor, Op. 28, No. 4 (Anatomie eines Falls) - 02:33 
4. Mark Ronson & Andrew Wyatt - I Don't Have An Ending (Barbie) - 03:36 
5. Louis Armstrong Quintet - St. Louis Blues / Symphony No. 5 in C-Sharp Minor, Pt. 3: Adagietto (Maestro) - 03:50 
6. Laura Karpman - Family Is, Monk Is (American Fiction) - 04:53 
7. Mark Orton - A Girl in Tow / Back to Barton (The Holdovers) - 04:34 
8. Vienna String Quartet - Strauss: Tivoli-Rutsch, Op. 39 (The Zone of Interest) - 07:35 
9. Martin Phipps - Soldiers of the 5th Regiment (Napoleon) - 04:22 
10. Hans Zimmer - Heaven (The Creator) - 06:57 
11. Lorne Balfe - Passion's Embrace (Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One) - 03:18 
12. Christopher Bear & Daniel Rossen - Across the Ocean (Past Lives) - 04:33 
13. Alexandre Desplat - Florida (NYAD) - 06:23 
14. John Williams - New York, 1969 (Indiana Jones and the Dial of Destiny) - 04:17 
15. Kris Bowers - My Family's Home (The Colour People) - 03:00 
16. Branford Marsalis - Moving to Utopia (Rustin) - 03:37 
17. Michel Legrand - Graduation (May December) - 02:19 
18. Andrea Farri - La Mer n'a pas d'Arbres (Io Capitano) - 03:17 
19. Joe Hisaishi - The Ark (The Boy and the Heron) - 03:07 
20. Thomas Newman - Vivisteria (Elemental) - 02:36 
21. Christophe Beck - Nimona's Theme (Nimona) - 03:00 
22. Alfonso de Vilallonga - Was It a Dream? (Robot Dreams) - 02:49 
23. Daniel Pemberton - Father and Son (Spider-Man: Across the Spider-Verse) - 02:16 
24. Robbie Robertson - They Don't Live Long (Killers of the Flower Moon) - 02:55 
25. Dascha Dauenhauer - Golda (Golda) - 02:23 
26. John Murphy - Dido's Lament (Guardians of the Galaxy Vol. 3) - 03:57 
27. Naoki Sato - Resolution (Godzilla Minus One) - 05:05 
28. Ludwig Göransson - Fission (Oppenheimer) - 04:38 
29. Michael Giacchino - Susy Passes (Society of the Snow) - 08:20

Sonntag, 21. Januar 2024

Playlist #389 vom 28.01.2023 - BEST OF 2023

Willkommen zu meinem sehr persönlichen Rückblick auf das Filmmusikjahr 2023! Es ist ein Jahr gewesen, in dem nach wie vor prominente Komponisten wie Alexandre Desplat, James Newton Howard, John Williams, Philip Glass, Ryuichi Sakamoto, Hans Zimmer, John Powell, Marcelo Zarvos, Gabriel Yared, Michael Giacchino und Brian Tyler hochkarätige Arbeiten ablieferten, wie man es von ihnen gewohnt ist. Dazu gesellen sich über die letzten Jahre schon nachgerückte Talente mit bekanntem Namen wie Lorne Balfe, Bear McCreary, Michael Abels, Nicholas Britell, Kris Bowers, Daniel Pemberton und Ludwig Göransson sowie vielversprechende Newcomer, von denen man in den kommenden Jahren sicher noch viel hören wird. So finden sich in meiner „Best of 2023“-Playlist Blockbuster wie Christopher Nolans „Oppenheimer“, Greta Gerwigs „Barbie“, „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, „Fast X“, „Die Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes“ und „Mission Impossible: Dead Reckoning Part 1“, aber auch Kunstwerke wie Martin Scorseses Epos „Killers of the Flower Moon“ und Wes Andersons „Asteroid City“, Netflix-Produktionen wie David Finchers „The Killer“, J.A. Bayonas „Die Schneegesellschaft“, Jimmy Chins und Elizabeth Chai Vasarhelyis „Nyad“, Steven Knights „Alles Licht, das wir nicht sehen“ und Horror- und Indie-Produktionen wie „Knock at the Cabin“, „Beau Is Afraid“, „Eileen“, „The Offspring“ und „A Small Light“
Hans Zimmer hat über die Jahre immer wieder beeindruckende Scores zu Science-Fiction-Filmen beigesteuert, man denke nur an „Inception“, „Interstellar“ oder „Dune“. Mit „The Creator“ untermalte er zuletzt den neuen Film von Gareth Edwards („Monsters“, „Star Wars: Rogue One“) und damit den unerbittlichen Kampf der Menschen gegen Künstliche Intelligenzen. 
Ex-Agent Joshua (John David Washington) versucht gerade zu verdauen, dass seine Ehefrau Maya (Gemma Chan) verschwunden ist, als er den Spezialauftrag erhält, den sogenannten „Schöpfer“ ausfindig zu machen, einen K.I.-Entwickler, der eine mysteriöse Waffe erschaffen haben soll, die den Krieg beenden oder auch die gesamte Menschheit auslöschen kann. Zimmer kreierte für dieses ebenso beängstigende wie hoffnungsvolle Science-Fiction-Drama eine sehr emotionale Musik mit feinen Akzenten von Orgel und Percussions. 
Oscar-Preisträger Alexandre Desplat („The Shape of Water“, „Grand Budapest Hotel“) ist regelmäßig in internationalen Bestenlisten und bei Awards vertreten. Im vergangenen Jahr haben mich zwei seiner Arbeiten besonders berührt. Für das biografische Sportlerdrama „Nyad“ mit Annette Bening als 64-jährige Langstreckenschwimmerin und Bonnie Stoll (Jodie Foster) als ihre langjährige Freundin und Trainerin, die die ehrgeizige Rekordhalterin dabei unterstützt, die Strecke von etwas mehr als 177 Kilometer von Kuba nach Florida über den gefährlichen offenen Ozean zu schwimmen, komponierte Desplat einen sehr zurückhaltenden, doch packenden Score, der immer dann auch dramatische Höhen erklimmt, wenn Nyad auf dem Meer mit tödlichen Gefahren zu kämpfen hat. Hier überzeugt der Franzose mit seiner Kunst der Zurückhaltung und trifft doch immer den richtigen Ton, wenn Musik eine Szene unterstützt. 
Mit dem einzigartigen Filmemacher Wes Anderson („Die Tiefseetaucher“, „Darjeeling Limited“) verbindet Desplat eine besondere Verbindung, seit er Andersons Animationsfilm „Der fantastische Mr. Fox“ (2009) vertont hat. Von „Moonrise Kingdom“ (2012) über „Grand Budapest Hotel“ (2014) und „Isle of Dogs“ (2021) bis zu „The French Dispatch“ (2021) hat Desplat immer äußerst bemerkenswerte Klangwelten erschaffen, die auf ganz individuelle Weise das Geschehen auf der Leinwand untermalen. 
Andersons neuer Film „Asteroid City“ spielt in den 1950er Jahren und erzählt von einer Gruppe von Schülern mit ihren Eltern quer durch das Land in die abgelegene Wüstenstadt Asteroid City reisen, wo der Junior-Stargazer-Kongress stattfindet. Das Event zieht auch Astronomen, Lehrer und das Militär in den Bann, doch der geplante wissenschaftliche Wettbewerb wird von unerwarteten weltverändernden Ereignissen überschattet, die Chaos und Verwirrung stiften. Mit dem Auftauchen eines Aliens erklärt das Militär Asteroid City kurzerhand zur Sperrzone. Niemand kommt mehr rein oder raus – auch Mitch Campbell (Jason Schwartzman), seine vier Kinder und sein Schwiegervater Stanley (Tom Hanks) nicht. Also machen sie das Beste draus. Für Mitch heißt das, Freundschaft mit der ebenfalls festsitzenden Schauspielerin Midge (Scarlett Johansson) zu schließen. 
Desplat implementiert bereits im eröffnenden „WXYZ-TV Channel 8“ die musikalischen Themen seines Scores, der getragene Streicher, leichte Percussion und dröhnende Blechbläser vereint und auf verspielte Weise Andersons skurrile Erzählung ergänzt. 
Ein vermeintlich letztes Mal schickt Antoine Fuqua seinen Lieblingsdarsteller Denzel Washington in „The Equalizer 3 – The Final Chapter“ auf eine Rachemission, diesmal in Süditalien. Seit ihrer ersten Zusammenarbeit im Jahr 2001 bei „Training Day“, die Fuqua als Action-Regisseur etablierte und Washington einen Oscar als bester Hauptdarsteller einbrachte, realisierten sie neben der „Equalizer“-Trilogie auch das 2016 entstandene Remake des Western-Klassikers „Die glorreichen Sieben“
Im dritten „Equalizer“-Film plagt Robert McCall (Denzel Washington) das eigene Gewissen. Als Auftragsmörder für die eigene Regierung hat er in der Vergangenheit viele Dinge tun müssen, die er nun nicht mehr mit seinen Wertevorstellungen übereinbringen kann. Im malerischen Süditalien versucht McCall nach einer brutalen Auseinandersetzung mit Drogenschmugglern ein neues Leben zu beginnen und sich in den Killer-Ruhestand zu begeben. Doch die Frieden ist ein trügerischer, denn schnell wird ihm klar, dass auch hier finstere Mächte das Sagen haben. Um seine neuen Freunde zu beschützen, muss er noch einmal aufmunitionieren und auf altbekannte Methoden zurückgreifen. Denn hinter alldem steckt die Mafia... Der versierte brasilianische Komponist Marcelo Zarvos, der im vergangenen Jahr so unterschiedliche Filme wie „Big George Foreman“, „Cassandro“, „Flamin‘ Hot“, „May December“ und „White Men Can’t Jump“ vertont hat, übernahm von Harry Gregson-Williams den Job, McCalls Aufräumen in Mob-Kreisen musikalisch zu begleiten. Dabei findet er für das Franchise ungewohnt sanfte Klänge, die nicht von ungefähr an Nino Rotas unvergessliche „Der Pate“-Partitur erinnert. Aber neben den romantischen Streichern, der sanft klimpernden Gitarre und den melancholischen Klavier-Tönen bietet der Score zum actionreichen Ende hin auch genügend Blechbläser und Percussion, um die Wandlung des Protagonisten perfekt zu unterstreichen. 
Christopher Nolan ist mit seinen Filmen stets bei den Filmkritikern ebenso in der Gunst wie beim Kinopublikum. Bei den diesjährigen Academy Awards geht Nolans an den Kinokassen äußerst erfolgreiches Biopic „Oppenheimer“ als Mitfavorit ins Rennen, nachdem das Drama bereits fünf Golden Globes abgeräumt hat - für Hauptdarsteller Cillian Murphy, Nebendarsteller Robert Downey Jr., Christopher Nolan sowohl für das Drehbuch als auch die Regie und für Ludwig Göransson für den besten Score. 
Göransson übernahm den Job des Komponisten von Nolans Haus-Komponisten Hans Zimmer, als dieser für „Tenet“ nicht zur Verfügung stand, da er bereits für „Dune“ zugesagt hatte, und Göransson („Creed“, „Black Panther“) Nolan ans Herz legte. „Oppenheimer“ erzählt die Lebensgeschichte des Physikers Julius Robert Oppenheimer (Cillian Murphy), seine Anfänge, sein Privatleben und fokussiert sich vor allem auf die Zeit, als ihm während des Zweiten Weltkriegs die wissenschaftliche Leitung des Manhattan-Projekts übertragen wird. Im Los Alamos National Laboratory in New Mexico sollen er und sein Team unter der Aufsicht von Lt. Leslie Groves (Matt Damon) eine Nuklearwaffe entwickeln. Oppenheimer wird zum „Vater der Atombombe“ ausgerufen, doch nachdem seine tödliche Erfindung folgenschwer in Hiroshima und Nagasaki eingesetzt wird, stürzt den gerade noch so jubelnden Oppenheimer in ernste Zweifel… 
Der schwedische Komponist schuf ein betörendes Piano-Thema, das zusammen mit den warmen Streichern dem Drama seine Menschlichkeit verleiht und all die Ängste, Liebe, Zerstörung und Verluste in sich vereint, die Oppenheimer während seines bewegten Lebens erleben durfte. 
Martin Scorsese vereint in seinem dreieinhalbstündigen Western-Epos „Killers of the Flower Moon“ seine beiden Lieblingsdarsteller Robert De Niro und Leonardo DiCaprio. Der Film spielt in den USA der 1920er Jahre und erzählt von dem Reichtum, den die auf dem Gebiet der Osage Nation im Bundesstaat Oklahoma lebenden indigenen Völker Nordamerikas erlangten, als dort riesige Mengen an Öl gefunden wurde. Natürlich haben auch die weißen Siedler es auf das schwarze Gold abgesehen, allen voran der einflussreiche Rancher William Hale (Robert De Niro) und dessen Neffe Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio), der mit der Osage Mollie (Lily Gladstone) verheiratet ist. Unter den Angehörigen des Osage-Stammes kommt es plötzlich zu immer mehr Todesfällen, die irgendwie im Zusammenhang mit den begehrten Ölbohrrechten zu stehen scheinen. Dies löst eine groß angelegte Untersuchung einer völlig neuen Polizeieinheit – dem FBI – aus, das in ein Wespennest aus Korruption und Mord stößt… 
„Killers of the Flower Moon“ ist die zwölfte und letzte Zusammenarbeit zwischen Martin Scorsese und dem kurz vor Filmstart verstorbenen Robbie Robertson, der durch seine Zusammenarbeit mit The Band und Bob Dylan berühmt geworden ist. Robertson gelingt es in seiner vielschichtigen Musik, das spirituelle und musikalische Erbe der amerikanischen Ureinwohner mit moderner Elektronik zu verbinden und so die beiden Welten der Weißen und der Indianer auf der Leinwand miteinander zu vereinen, auf ebenso spirituelle wie aggressive Weise. 
 

Playlist:

1. Hans Zimmer - A Place in the Sky (The Creator) - 02:26 
2. Alexandre Desplat - Team NYAD (NYAD) - 04:16 
3. Alexandre Desplat - Opening Ceremony with Awards Presentation (Asteroid City) - 02:38 
4. Marcelo Zarvos - Vincent's Demise (Equalizer 3) - 04:22 
5. Ludwig Göransson - Meeting Kitty (Oppenheimer) - 05:48 
6. Robbie Robertson - Salvation Adagio (Killers of the Flower Moon) - 03:12 
7. James Newton Howard - The Most Important Light (All the Light We Cannot See) - 02:20 
8. James Newton Howard - Mercy (The Hunger Games: The Ballad of Songbirds and Snakes) - 02:21 
9. John Powell - Life at the Beach (Still: A Michael J. Fox Movie) - 05:29 
10. Ryuichi Sakamoto - Monster 1 (Monster) - 03:57 
11. John Williams - New York, 1969 (Indiana Jones and the Dial of Destiny) - 04:18 
12. Bobby Krlic - Suburban Dream (Beau Is Afraid) - 02:55 
13. Christopher Bear & Daniel Rossen - See You (Past Lives) - 04:06 
14. Michael Abels - Departure to Destiny (Landscape with Invisible Hand) - 02:39 
15. Kris Bowers - A Letter Came for You / Nanon (Chevalier) - 02:35 
16. Philip Glass & Paul Leonard-Morgan - Was She Dead Was She Alive (The Pigeon Tunnel) - 02:58 
17. Michael Giacchino - Alien World (Society of the Snow) - 03:00 
18. Gabriel Yared - Passacaglia (L'envol) - 03:28 
19. Christopher Young - Hear the Souls Who Weep (The Offering) - 04:31 
20. Hildur Guðnadóttir - Money in the Mattress (A Haunting in Venice) - 04:19 
21. Joe Hisaishi - Recollection (The Boy and the Heron) - 02:24 
22. Lorne Balfe - Passion's Embrace (Mission Impossible: Dead Reckoning Part 1) - 03:19 
23. Bear McCreary - The World is a Scary Place (We Have A Ghost) - 03:19 
24. Mark Ronson & Andrew Wyatt - An Ending (Barbie) - 02:26 
25. Herdís Stefánsdóttir - Diner (Knock at the Cabin) - 02:08 
26. Gustavo Santaolalla - The Last of Us [Vengeance] (The Last of Us - Season 1) - 02:59 
27. Nicholas Britell - It's Done (Succession - Season 4) - 02:50 
28. Jeff Russo - Another Reality (Snowfall) - 02:01 
29. Emilie Levienaise-Farrouch - You Were Just a Boy (All of Us Strangers) - 03:42 
30. Trent Reznor & Atticus Ross - Intruder (The Killer) - 04:26 
31. Brian Tyler - Follow the Lites (Fast X) - 01:53 
32. Daniel Pemberton - The Right to Remain Silent (Spider-Man Across the Spider-Verse) - 04:13 
33. Richard Reed Parry - Hushed (Eileen) - 03:04 
34. Marcel Barsotti - Voices of the Water (La linea imaginaria) - 02:00
35. Ariel Marx - What Can Be Saved (A Small Light) - 08:52

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