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Sonntag, 12. Mai 2024

Playlist #397 vom 19.05.2024 - Neuheiten 2024 (3)

Wie sehr sich die Bereiche von U- und E-Musik, von Rock, Pop, Electro, Klassik und Filmmusik mittlerweile überschneiden, wird vor allem dann deutlich, wenn sich renommierte Filmkomponisten in anderen musikalischen Genres versuchen. Ein besonders prominentes Beispiel stellt Danny Elfman dar, der seine musikalische Karriere als Sänger und Komponist bei der Rock-Band Oingo Boingo begann, ehe er zu einem der begehrtesten Filmkomponisten in Hollywood avancierte. Nun hat er mit „Percussion Concerto & Wunderkammer“ sein neues konzertantes Werk bei Sony Classical veröffentlicht. Auch Cliff Eidelman legt mit „Symphony No. 2“ ein neues Klassik-Album vor. Neben Ausschnitten aus diesen beiden Alben gibt in dieser Sendung neue Filmmusik von Hans Zimmer, Alex Heffes, Nick Cave & Warren Ellis, Michael Giacchino, Nainita Desai, Trent Reznor & Atticus Ross sowie Christopher Young zu hören. 

Der Oscar-prämierte Drehbuchautor Steve Zaillian („Schindlers Liste“, „American Gangster“, „The Irishman“) hat bereits mit der Mini-Serie „Night Of“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er nicht nur als Showrunner und Autor großartige Arbeit leistet, sondern auch Regie führen kann. Nun hat er sich des Krimi-Klassikers „Der talentierte Mr. Ripley“ von Patricia Highsmith angenommen, den René Clément erstmals 1960 unter dem Titel „Nur die Sonne war Zeuge“ mit Alain Delon in der Hauptrolle verfilmte. 1999 folgte eine ebenso berühmte Verfilmung durch Anthony Minghella unter dem Romantitel mit Jude Law, Matt Damon, Gwyneth Paltrow und Cate Blanchett in den Hauptrollen, 2002 eine weitere von Liliana Cavani mit dem Titel „Ripley’s Game“ und John Malkovich in der Hauptrolle. Doch damit nicht genug. Nun legt Zaillian legt mit der 8-teiligen Mini-Serie „Ripley“ die atmosphärisch dichteste und die dem Stoff am nächsten stehende Adaption vor, die ebenso wie „Night Of“ von Jeff Russo („Fargo“, „Star Trek: Picard“) atmosphärisch dicht untermalt worden ist. 
Die israelische Filmemacherin Tali Shalom-Ezer („My Days Of Mercy“, „Princess“) legt mit „The Tattooist of Auschwitz“ eine sechsteilige Miniserie nach dem gleichnamigen Roman von Heather Morris vor. 
Im Jahr 1942 wird der slowakische Jude Lali in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wird er im Arbeitslager als Tätowierer eingeteilt, der den anderen Mitgefangenen Identifikationsnummern auf den Arm stechen soll. Als er eines Tages auch die junge Gita tätowiert, verlieben sich die beiden auf den ersten Blick ineinander. Unter ständiger Beobachtung des Nazi-SS-Offizier Stefan Baretzki versuchen die beiden, um ihr Leben und um ihre Liebe zu kämpfen. Für die emotional berührende Musik zeichnet sich Hans Zimmer in Zusammenarbeit mit Kara Talve aus. 
Mit „Hope and Glory“ haben die beiden Filmemacher und enthusiastischen „Mad Max“-Fans Erik van Schoor und Adrian Martin einen Action-Kurzfilm inszeniert, der sich genau in diesem Universum abspielt, für die der deutsche Komponist Dimitris Dodoras eine Mixtur aus elektronischem und orchestralem Score mit wuchtigen Percussions kreierte. 
Mit ihrem neuen Horror-Thriller „The Soul Eater“ erzählen Julien Maury und Alexandre Bustillo die Geschichte eines brutalen Doppelmords, der von der Kommandantin Guardiano und dem Gendamerie-Hauptmann Franck de Rolan aufgeklärt werden soll, der wiederum mit einer Reihe von verschwundenen Kindern konfrontiert ist. Dabei bekommen sie es mit erschreckenden okkulten Legenden zu tun. 
„Die angstauslösende musikalische Färbung des Films musste durch eine Mischung aus thematischen Motiven und Klängen mit einem sehr schmutzigen Klangeindruck einen modernen Charakter annehmen“, beschreibt Raphaël Gesqua den Ansatz für seine Partitur zu „The Soul Eater“. „Das elektronische Hauptthema wird somit von einem klagenden Motiv überdeckt, das vokal wirkt, es aber nicht wirklich ist, da es aus synthetischen Mischungen besteht, deren Summe einer menschlichen Stimme nahekommt. Ich habe damit versucht, die fast undefinierbare und ungreifbare Natur der Verzweiflung hervorzuheben, die den ganzen Film über auf den Charakteren lastet.“ 
Auch wenn Erlingur Thoroddsens Horror-Thriller „The Piper“ um die verstörenden Ursprünge einer Melodie, die Teil verschollener Noten sind, die die Mentorin einer jungen Komponistin vernichten wollte, nur hartgesottene Genre-Fans unterhalten dürfte, ist die Musik von Altmeister Christopher Young („Hellraiser“, „The Dark Half“, „Jennifer 8“, „Copycat“) wie gewohnt auf qualitativ hohem Niveau. 
Das lässt sich auch von Danny Elfmans neuer Klassik-CD „Percussion Concerto & Wunderkammer“ sagen. Nach der Premiere seines ersten „Violin Concerto“ legt er neben dem mit Percussion-Spieler Colin Currie entstandenen „Percussion Concerto“ eine zweite Arbeit mit dem Titel „Wunderkammer“ vor, die Elfman für das National Youth Orchestra of Great Britain geschrieben hat. „Meine ursprüngliche Idee bestand darin, etwas zu schreiben, das sehr herausfordernd für sie sein würde, da ich wusste, dass sie dafür aufgeschlossen sind, und etwas, das auch lustig und aufregend für sie sein würde, mit immer wieder verschiedenen Instrumenten-Sektionen, so dass jeder einen Moment zum Glänzen hätte“, berichtet Elfman im Booklet zur CD, die gerade bei Sony Classical erschienen ist.

Playlist:

01. Jeff Russo - Tom (Ripley) - 04:22 
02. Hans Zimmer & Kara Talve - One Day, When It's Safe (The Tattooist of Auschwitz) - 03:11 
03. Michael Giacchino - The Lost City of Bea (IF) - 06:30 
04. Nick Cave & Warren Ellis - The End (Back to Black) - 02:02 
05. Diego Baldenweg - On a Mission (In the Land of Saints and Sinners) - 02:54 
06. Paul Leonard-Morgan - We're All Just Stories (Bodkin) - 02:26 
07. Ben Salisbury & Geoff Barrow - Moving Out (Civil War) - 02:30 
08. Daniel Hart - She Could Dream, Thank You (Interview With the Vampire: Season 2) - 04:29 
09. Alex Heffes - The Bargain (The Regime) - 05:12 
10. Alex Heffes - Knox Goes Away (Knox Goes Away) - 02:35 
11. Alex Heffes - Only One Door (Shardlake) - 03:33 
12. Dimitris Dodoras - Our World Is Dying (Hope and Glory) - 02:16 
13. Trent Reznor & Atticus Ross - Final Set (Challengers) - 03:06 
14. Nainita Desai - Truth Or Lies (What Jennifer Did) - 04:07 
15. Nainita Desai - The Road to Kivuli (Tales of Kenzera: ZAU) - 05:10 
16. Harry Peat & Nainita Desai - Where Is She? (Something in the Water) - 04:08 
17. Federico Jusid - The Confederacy of the Humbled (A Gentleman In Moscow) - 03:02 
18. WOW JONES & JIMIJAME$ - My Fault (Parish) - 03:25 
19. John Carpenter, Cody Carpenter & Daniel Davies - The Burning Door (Lost Themes IV: Noir) - 03:21 
20. Raphaël Gesqua - Franck de Rolan (The Soul Eater) - 03:24 
21. Danny Elfman - Wunderkammer: II (Percussion Concerto & Wunderkammer) - 06:55 
22. Cliff Eidelman - Movement II (Symphony No. 2) - 07:36
23. Brian Tyler - Daddy Dearest (Abigail) - 04:18 
24. Jason Hill - Loose Ends (Dark Matter: Season 1) - 03:19 
25. Christopher Young - Movement 2 (The Piper) - 07:34
26. Rachel Portman & Jon Ehrlich - Addy's Letters (We Were the Lucky Ones) - 03:09
27. Ramin Djawadi - T-60 (Fallout) - 03:22 
28. Marcel Barsotti - Hideway (If the Father and the Son) - 03:16
29. Wendy & Lisa - We May Never Know (Outer Range: Season 2) - 13:04

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