Radio ZuSa
Posts mit dem Label Piero Piccioni werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Piero Piccioni werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 1. Oktober 2022

Playlist #355/#356 vom 09./23.10.2022 - JAZZ IM FILM

Auch wenn Filmmusik in der Regel in Verbindung mit klassischem Orchester gebracht wird und seit den 1970er Jahren auch mit vermehrt elektronischen und anderen Einflüssen und Elementen aufwartet, hat der Jazz eine lange Tradition in der Geschichte des Films und der Filmmusik. Vom ersten Tonfilm „The Jazz Singer“ (1927) über die berühmten Arbeiten von Alex North zu „Endstation Sehnsucht“ (1960), Henry Mancini zu Orson Welles‘ „Im Zeichen des Bösen“ (1958), Duke Ellington zu Otto Premingers „Anatomie eines Mordes“ (1959) und Miles Davis zu Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) sowie den Soundtracks zu Jazz-Musiker-Biografien wie Clint Eastwoods Charlie-Parker-Biografie „Bird“ oder die Chet-Baker-Biografie „Let’s Get Lost“ bis zu jüngeren Oscar-prämierten Erfolgen wie „La La Land“ und „Soul“ reicht hier die Palette. In den zwei Oktober-Sendungen gehe ich zunächst den Anfängen des Jazz in der Filmmusik nach, um in der zweiten Show neuere Beiträge zu Filmen wie „Chinatown“, „Kansas City“, „Chicago“, „Taxi Driver“ und „The Cotton Club“ zu präsentieren. 
Bereits vor den Anfängen des um das Jahr 1900 in den amerikanischen Südstaaten entstandenen Jazz tauchte eine archaische Form dieser Musikrichtung in den Minstrel-Shows des 19. Jahrhunderts auf, in denen weiße Unterhaltungsmusiker sich als Afroamerikaner verkleideten und deren Leben karikierten, auf Stereotypen reduzierten und so auf spätere Unterhaltungsmuster verwiesen. Dabei wurden die Afroamerikaner mit dicken Lippen und hervorquellenden Augen als dumm und faul dargestellt. Jazz spielte hier die Rolle als Impulsgeber vor allem für sexuelle Aktivitäten. In den 1920er und 1930er Jahren, die heute als Jazz Age gelten, hörten die Weißen eine aus dem Jazz von Weißen entwickelte kommerziell-gefällige Musik, die mit dem ursprünglichen Jazz kaum etwas gemein hatte. 
So enthielt auch der erste Tonlangfilm „The Jazz Singer“ keinen wirklichen Jazz, sondern der als Schwarzer verkleidete Al Jolson sang Songs wie „My Mammy“, „Blue Skies“, „Mother of Mine, I Still Have You“, „Toot, Toot, Tootsie (Goo' Bye!)“, „Dirty Hands, Dirty Face“ und „Waiting for the Robert E. Lee“ und spielte den Sohn eines jüdischen Kantors, der sich den Traditionen seines religiösen Vaters widersetzen muss, um seinen Traum als Jazzsänger zu verwirklichen. 
Nachdem sich in Hollywood allmählich eine Art symphonischer Jazz durchzusetzen begonnen hatte, der europäische und afroamerikanische Musik miteinander verband, sorgte die wachsende Popularität von schwarzen Musikern wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Benny Goodman dafür, dass auch die Filmindustrie nicht mehr an ihrer Bedeutung vorbeikam. Allerdings zeichneten die Filmproduktionen bis in die 1950er Jahre hinein immer noch ein Bild, in dem Weiße die wilde Musik der Schwarzen zivilisieren, soweit überhaupt der Begriff Jazz in biografischen Filmen wie „The Glenn Miller Story“ (1954) oder „The Benny Goodman Story“ (1956) fällt. 
Auf der anderen Seite wurde die Adaption des erfolgreichen Broadway-Musicals „Cabin in the Sky“ (1943) ausschließlich mit afroamerikanischen Darstellern wie Ethel Waters, Lena Horne, Louis Armstrong, Duke Ellington realisiert, doch weigerten sich viele Kinos damals, den Film zu zeigen. 
Eine besondere Bedeutung kam dem Jazz im Film noir zu, wo er vor allem Motive der Desorientierung, Traumatisierung und Verführung durch weibliche Sexualität akzentuierte. Hier wurden Miklós Rózsas Komposition zu Billy Wilders „Das verlorene Wochenende“ (1945), George Dunings Score zu Jules Dassins „Stadt ohne Maske“ (1948), Elmer Bernsteins Musik zu Premingers „Der Mann mit dem goldenen Arm“ (1955) und Duke Ellingtons Beitrag zu Otto Premingers „Anatomie eines Mordes“ (1959) wegweisend, aber auch in Filmen, in denen es um rebellische Halbstarke wie in Elia Kazans „Endstation Sehnsucht“ (1951) oder Laslo Benedeks „Der Wilde“ (1953) ging, nahm Jazz in der filmmusikalischen Untermalung eine tragende Rolle ein. 
Noch junge Komponisten wie Henry Mancini („Touch of Evil“, „Peter Gunn“), Alex North („A Streetcar Named Desire“, „The Rose Tattoo“) und Elmer Bernstein („The Man With the Golden Arm“, „The Caretakers“, „Kings Go Forth“, „The Rat Rate“, „Sweet Smell of Success“, „Staccato“, „Walk On the Wild Side“, „The Reward“) sorgten mit ihren Jazz-geprägten Scores für frischen Wind in Hollywood. 
Alex North‘ Musik für das Drama „Endstation Sehnsucht“ wird als frühes Beispiel für einen Jazz-Score genannt. Während die Scores in Hollywood vor den1950er Jahren in der Tradition der europäischen Musik des ausgehenden 19. Jahrhunderts verwurzelt war, änderte sich die musikalische Ausrichtung mit der Entwicklung, dass Hollywood in den 1950er Jahren realistischere Stoffe verfilmte, was Alex North dazu animierte, für seine Arbeit bei „Endstation Sehnsucht“ die Musik des 20. Jahrhunderts zu erforschen. Dass er sich hier für den Jazz entschied, liegt angesichts des Settings der Geschichte in New Orleans, der Heimat des Jazz, entsprechend nahe. Allerdings musste er sich der Struktur filmmusikalischen Komponierens bedienen. 
„Ich habe versucht, Jazz zu simulieren, seine Essenz rhythmisch und harmonisch zu erfassen und auf das Drama anzuwenden“, wird er im Booklet zu Jerry Goldsmith‘ Neueinspielung des Scores mit dem National Philharmonic Orchestra zitiert. „Ich versuchte, mehr die inneren als das äußeren Aspekte des Films zu vermitteln. Das bedeutete, dass die Musik die ganze Zeit zu den Charakteren in Verbindung stand und selten zu der Handlung. Statt Themen für bestimmte Figuren schuf ich sozusagen mentale Statements, für Stanleys Beziehung zu Blanche und die Verbindungen zwischen Mitch und Blanche sowie zwischen Stanley und Stella.“ 
Mit dem größeren Einfluss des zuvor so abschätzig betrachteten Jazz in Hollywoods Aufnahmestudios etablierten sich auch bekannte Jazz-Musiker als Filmkomponisten. Vor allem Miles Davis‘ in Paris improvisierter Score zu Louis Malles Klassiker „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) ist hier wegweisend. Hier wurde Jazz erstmals dazu eingesetzt, um die dramatische Handlung zu betonen. Ebenso bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Musik komplett im Studio improvisiert wurde, da Miles Davis zuvor keine Ahnung hatte, welch wichtige Rolle seine Musik in dem Film spielen würde. Der Erfolg sowohl des Films als auch des Soundtracks ebnete den Weg für ein neues Verständnis zwischen Jazz und Film. 
Ein Jahr darauf wurde Duke Ellington von Otto Preminger engagiert, die Musik zu seinem Kriminaldrama „Anatomie eines Mordes“ zu komponieren, während Charles Mingus 1959 die Musik zu „Shadows“ beisteuerte. In Italien arbeitete Piero Umiliani mit Chet Baker zwischen 1958 und 1964 an den Filmen „Diebe haben’s schwer“, „Diebe sind auch Menschen“, „Urlatori alla sbarra“, „Smog“ und „Tom Collins jagt die schwarze Natter“, aber auch seine Kollegen Armando Trovajoli, Giorgio Gaslini und Piero Piccioni verwendeten in ihren Arbeiten immer wieder Jazz-Elemente. 
Natürlich bot sich Jazz als filmmusikalischer Hintergrund auch dann an, wenn Regisseure wie Francis Ford Coppola in „Cotton Club“ (1984) oder Robert Altman in „Kansas City“ (1996) den Jazz ins Gangster-Genre einbetteten. Etwas weiter und puristischer gingen Dokumentarfilme wie „Jazz on a Summer’s Day“ über das Newport Jazz Festival von 1958, die dem Zuschauer Jazz in seiner reinen musikalischen Darbietung präsentierten. 
Zu guter Letzt bieten auch Spielfilm-Biografien wie Anthony Manns „Die Glenn Miller Story“ (1954), Valentine Davies‘ „Die Benny Goodman Story“ (1956), Clint Eastwoods „Bird“ (1988, mit Forest Whitaker als Charlie Parker), Bertrand Taverniers „Round Midnight“ (1986) oder Bruce Webbers Chet-Baker-Biopic „Let’s Get Lost“ (1988) die Möglichkeit, den Geist der Jazz-Musik auf die Leinwand zu bringen. 
Miles Davis komponierte für den australischen Film „Dingo“ (1990) zusammen mit Michel Legrand noch einmal eine Filmmusik, aber über die Jahrzehnte wurde seine Musik immer wieder in Filmen eingesetzt, so in Wolfgang Petersens Thriller „In the Line of Fire“ (1993), David Finchers „Zodiac“ (2007) und den Miles-Davis-Biopics „The Sound of Miles Davis“ (1959) und „Miles Ahead“ (2015). In der jüngeren Vergangenheit ist der US-amerikanische Regisseur Spike Lee mit Filmen wie „Mo‘ Better Blues“ (1990) als Liebhaber von Jazz bekannt geworden. In dem Film schildert Lee die Karriere eines fiktiven Trompeters über mehrere Jahrzehnte hinweg. Jazz-Trompeter Terence Blanchard steuerte nicht nur hierzu, sondern auch zu den meisten der nachfolgenden Filme von Spike Lee die Musik bei. Und schließlich ist das sechsfach Oscar-prämierte Musical „La La Land“ (2016) eine tiefe Verbeugung vor dem Jazz. Da der Jazz sowohl im Film noir/Crime als auch in der Nouvelle Vague eine besondere Rolle gespielt hat, wird diesen beiden Bereichen noch jeweils eine eigene Sendung gewidmet. 

Playlist #355 vom 09.10.2022 

1. Leith Stevens - Blues for Brando (The Wild One) - 02:54 
2. Miles Davis - Chez le photographe du motel (Ascenseur pour L'échafaud) - 04:01 
3. Art Blakey - Blues pour Vava (Des femmes disparaissent) - 04:22 
4. Duke Ellington - Low Key Lightly (Anatomy of a Murder) - 03:41 
5. Duke Ellington - Autumnal Suite (Paris Blues) - 03:15 
6. Krzysztof Komeda - Ballad for Bernt (Knife in the Water) - 02:33 
7. Franz Waxman - The Celebration (Crime in the Streets) - 04:42 
8. Johnny Mandel & Gerry Mulligan - Barbara's Theme (I Want to Live) - 04:40 
9. Elmer Bernstein & Chico Hamilton - Goodbye, Baby Blues (Sweet Smell of Success) - 03:36 
10. Charles Mingus - Self Portrait in Three Colours (Shadows) - 03:09 
11. Mundell Lowe - Lost and Lonely (Satan in High Heels) - 03:42 
12. Leith Stevens - Easy Mood (Private Hell 36) - 04:05 
13. Elmer Bernstein - Finale (The Man with the Golden Arm) - 04:17 
14. Alex North - Four Deuces (A Streetcar Named Desire) - 03:08 
15. John Lewis - The Rose Truc (No Sun In Venice) - 04:57 
16. Henry Mancini - Reflection (Touch of Evil) - 03:03 
17. John Williams - The Bishop's Retreat (Checkmate) - 03:10 
18. David Shire - Blues for Harry (The Conversation) - 02:40 
19. Kenyon Hopkins - Ghosts (Baby Doll) - 02:55 
20. Don Ralke - Bourbon Street Blues (Bourbon Street Blues) - 03:58 
21. Johnny Mandel & Chet Baker - Rebel at Work (The James Dean Story) - 03:45 
22. Johnny Dankworth - After the Party (The Criminal) - 03:36 
23. Armando Trovaioli - Dino's Blues (Casanova 70) - 03:04 
24. Piero Piccioni - Dea for Combo #2 (Un tentativo sentimentale) - 03:14 
25. Giorgio Gaslini - Lettura Della Lettera (La Notte) - 04:09 
26. Nino Rota - La Dolce Vita A Caracalla (La Dolce Vita) - 03:09 
27. David Amram - Slightly Manchurian Blues (The Manchurian Candidate) - 04:25 
28. Alex North - Floozie (The Rose Tattoo) - 04:39 
29. Piero Umiliani & Chet Baker - California in the Summer (Smog) - 04:46 
30. John Lewis - A Cold Wind Is Blowing (Odds Against Tomorrow) - 07:26 

Playlist #356 vom 23.10.2022 

1. Miles Davis - Blue Haze (Kerouac - The Movie) - 06:11 
2. Michel Legrand - Les délinquants (L'Amerique Insolite) - 04:27 
3. Michel Legrand - Nice, baie des anges (La Baie de Anges) - 04:30 
4. Joshua Redman - Solitude (Kansas City) - 06:02 
5. Charlie Parker - Parker's Mood (Bird) - 03:09 
6. Branford Marsalis Quartet feat. Terence Blanchard - Again Never (Mo Better Blues) - 03:55 
7. Michel Legrand - Trio Jazz (Atlantic City) - 05:20 
8. Bunny Berrigan - Caravan (Sweet and Lowdown) - 03:39 
9. Dizzy Gillespie - Coney Island (The Cool World) - 03:44 
10. Lalo Schifrin - End Credits (Bullitt) - 03:52 
11. Quincy Jones - End Title (The Pawnbroker) - 03:12 
12. Gato Barbieri - Why Did She Choose You? (Last Tango in Paris) - 03:03 
13. Michel Legrand - The Chess Game (The Thomas Crown Affair) - 05:59 
14. Bernard Herrmann - A Reluctant Hero / Betsy / End Credits (Taxi Driver) - 04:38 
15. Jerry Goldsmith - Love Theme (Chinatown) - 02:10 
16. John Barry - Mood Indigo (The Cotton Club) - 03:39 
17. Ralph Burns - South Mt. Sinai Parade (All That Jazz) - 03:41 
18. Herbie Hancock - The Naked Camera (Blow-Up) - 03:25 
19. Herbie Hancock - Body and Soul ('Round Midnight) - 05:55 
20. Sonny Rollins - He's Younger Than You Are (Alfie) - 05:14 
21. Dave Grusin - Suzie and Jack (The Fabulous Baker Boys) - 05:01 
22. Jon Batiste - Cristo Redentor (Soul) - 02:22 
23. Danny Elfman - After Midnight (Chicago) - 03:25 
24. James Newton Howard - RKO Lot (Guilty By Suspicion) - 01:19 
25. James Newton Howard - Main Title (Glengarry Glen Ross) - 04:54 
26. Justin Hurwitz - Cincinnati (La La Land) - 02:06 
27. Roger Wilson - Peckin' (Operation Mincemeat) - 03:41 
28. Miles Davis - So What (Miles Ahead) - 09:28

Samstag, 1. Januar 2022

Playlist #335 vom 02.01.2022 - PIERO PICCIONI Special

Piero Piccioni zählt zu den bekanntesten und produktivsten Jazz-Musiker und Filmkomponisten in Italien, der seit Beginn der 1950er Jahre über 170 Filmmusiken für namhafte Regisseure wie Luchino Visconti, Bernardo Bertolucci, Roberto Rossellini, Tinto Brass, Dino Risi und Lina Wertmüller schrieb. 
Gian Piero Piccioni
wurde am 6. Dezember 1921 in Turin als Sohn des Politikers Attilio Piccioni geboren und war ein klassischer Autodidakt. Seine musikalische Karriere begann er 1938 als Pianist in dem Jazzorchester 013 Big Band, gründete nach dem Ende des italienischen Faschismus 1944 seine eigene Band und wurde vor allem in römischen Nachtclubs bekannt. Dabei war er sowohl von klassischen Komponisten des 20. Jahrhunderts als auch amerikanischen Filmen beeinflusst. 
Zu seinen Lieblingskünstlern zählten Frank Capra, Alfred Hitchcock, Billy Wilder, John Ford und Alex North. Als er eigene Songs zu schreiben begann, konnte er einige davon bei dem italienischen, aber schon 1897 in Leipzig gegründeten Musikverlag Carisch veröffentlichten. 
Mit der Filmwelt in Rom kam er durch seine Tätigkeit als Anwalt in Kontakt, wobei er Filmrechte für italienische Verleiher wie Titanus und De Laurentiis sicherte. Zu dieser Zeit engagierte Michelangelo Antonioni den Komponisten, die Musik zu dem Dokumentarfilm eines seiner Schüler, Luigi Polidoro, beizusteuern. 
1952 schrieb Piccioni zu Gianni Franciolinis „Il Mondo le condanna“ die Musik zu seinem ersten Spielfilm, worauf er enge Arbeitsbeziehungen zu den Filmemachern Francesco Rosi und Alberto Sordi entwickelte. 1953 schrieb Piccioni negative Schlagzeilen, als er verdächtigt wurde, das 20-jährige Model Wilma Montesi an der römischen Küste ermordet zu haben, doch half ihm die Freundschaft zur Schauspielerin Alida Valli, die Affäre zu überstehen. Danach kehrte Piccioni wieder zur Musik zurück. 1959 wählte ihn Francesco Rosi aus, die Musik zu seinem zweiten Film „I Magliari“ zu schreiben, wofür er einen Jazz-Score haben wollte, dann heuerte er ihn auch für seinen nachfolgenden Film „Salvatore Giuliano“ (1962) an. 
Danach beauftragte der Regisseur Piccioni mit der Musik zu all seinen weiteren Filmen, von „Hands Over the City“ (1963) bis zu „Chronicle of a Death Foretold“, der 1979 in Kolumbien gedreht wurde. Piccionis melodischer Score für Rosis realistisches neapolitanisches Märchen „More than a Miracle“ (1967) mit Sophia Loren und Omar Sharif in den Hauptrollen wurde ein so großer Erfolg in den USA, dass der Soundtrack dort sogar in die Charts kam. 
Über die Jahre arbeitete Piccioni mit einer Vielzahl von Regisseuren wie Mario Monicelli, Alberto Lattuada, Luigi Comencini, Luchino Visconti, Antonio Pietrangeli, Bernardo Bertolucci, Roberto Rossellini, Vittorio De Sica, Tinto Brass, Dino Risi und anderen zusammen, dazu vertonte er Werke wie Lina Wertmüllers „Swept Away” und „Tutto A Posto Niente in Ordine“ (beide 1974), Mauro Bologninis „Il bell’Antonio“ (1960), Elio Petris „The 10th Victim“ mit Marcello Mastroianni und Ursula Andress (1965), so dass er am Ende seiner Karriere auf über 300 Soundtracks und Kompositionen für Film, Radio, Fernsehen, Ballett und Orchester kam. 
Piccioni verstarb am 23. Juli 2004 in Rom. 
 

Filmographie:

1953: Die von der Liebe leben (Il mondo le condanna) 
1954: Der Skandal (La spiaggia) 
1955: Yalis, la vergine del roncador 
1957: Die Spionin von Gibraltar (La donna che venne dal mare) 
1957: Guendalina 
1957: Il segreto della Sierra Dorada 
1957: Puppe mit Pfiff (Belle ma povere) 
1958: Marietto, Camilla und der liebe Gott (Ballerina e Buon Dio) 
1958: Nata di marzo 
1958: Sommererzählungen (Racconti d'estate) 
1958: Sturm im Osten (La tempesta) 
1959: Auf St. Pauli ist der Teufel los (I magliari) 
1959: Avventura a Capri 
1959: Brevi amori a Palma di Majorca 
1959: I ragazzi dei Parioli 
1959: I tartassati 
1959: Wir von der Straße (La notte brava) 
1960: Adua und ihre Gefährtinnen (Adua e le compagne) 
1960: Bel Antonio (Il bell'Antonio) 
1960: Der Bucklige von Rom (Il gobbo) 
1960: Die Schwedinnen (Le svedesi) 
1960: Die Welt bei Nacht (Il mondo di notte, Dokumention) 
1960: L'impiegato 
1960: Süße Begierde (Dolci inganni) 
1960: Via Margutta 
1960: Wenn das Leben lockt (La giornata balorda) 
1961: Attraktionen aus aller Welt (Il mondo di notte numero 2, Dokumentation) 
1961: Auf Ihr Wohl, Herr Interpol! (Mani in alto) 
1961: Bevor das Licht verlöscht (L'imprevisto) 
1961: Das Haus in der Via Roma (La viaccia) 
1961: I due marescialli 
1961: Nackt jeden Abend (Gioventù di notte) 
1961: Romulus und Remus (Romolo e Remo) 
1961: Trauen Sie Alfredo einen Mord zu? (L'assassino) 
1962: Congo Vivo 
1962: Der Sohn des Spartakus (Il figlio di Spartacus) 
1962: Gli anni ruggenti 
1962: Hörig (Senilità) 
1962: La città prigioniera 
1962: La commare secca 
1962: Lo smemorato di Collegno 
1962: Mafioso 
1962: Schwarze Seele (Anima nera) 
1962: Totò diabolicus 
1962: Una tragedia americana (TV-Mini-Serie) 
1962: Una vita violenta 
1962: Wer erschoss Salvatore G.? (Salvatore Giuliano) 
1963: Amore in Stockholm (Il diavolo) 
1963: Das Mädchen aus Parma (La parmigiana) 
1963: Die Verachtung (Le mépris, italienische und spanische Version) 
1963: Hände über der Stadt (Le mani sulla città) 
1963: Il boom 
1963: Il demonio 
1963: Il giorno più corto 
1963: Il terrorista 
1963: Schlüssel zum siebten Himmel (L'attico) 
1963: Versuchung in Liebe (Un tentativo sentimentale) 
1963: Wer arbeitet, ist verloren (Chi lavora è perduto) 
1964: Drei Liebesnächte (3 notti d'amore, Segment „La moglie bambina“) 
1964: Il disco volante 
1964: La donna è una cosa meravigliosa (Segment „Una donna dolce, dolce“) 
1964: La vita agra 
1964: Minnesota Clay 
1964: Zwischenlandung Düsseldorf (Tre per una rapina) 
1965: Augenblick der Wahrheit (Il momento della verità) 
1965: Das 10. Opfer (La decima vittima) 
1965: Die drei Gesichter einer Frau (I tre volti) 
1965: Ich habe sie gut gekannt (Io la conoscevo bene) 
1965: La figlia del capitano (TV-Mini-Serie) 
1965: Liebe im Zwielicht (La fuga) 
1965: Once Upon a Tractor (Kurzfilm) 
1965: Vollmacht für Jack Clifton (Agente 077 dall'oriente con furore) 
1965: La corde au cou 
1966: Aktion Todesmole 83 (MMM 83 - Missione Morte Molo 83) 
1966: Fumo di Londra 
1966: Jagt den Fuchs (Italian version) 
1966: Scusi, lei è favorevole o contrario? 
1966: Unsere Ehemänner (I nostri mariti, Segment „Il marito di Roberta“) 
1967: Der Fremde (Lo straniero) 
1967: Hexen von heute (Le streghe, Segmente „Strega bruciata viva, La“, „Senso civico“, „Siciliana, La“, „Sera come le altre, Una“) 
1967: Matchless 
1967: Null Uhr 7 kommt John Harris (Qualcuno ha tradito) 
1967: Schöne Isabella (C'era una volta) 
1967: Ti ho sposato per allegria 
1967: Un italiano in America 
1968: Bora Bora 
1968: Capriccio all'italiana (Segment „Perchè?“) 
1968: Django spricht kein Vaterunser (Quel caldo maledetto giorno di fuoco) 
1968: Fedra West 
1968: I giovani tigri 
1968: Il medico della mutua 
1968: Keine Rosen für OSS 117 (Niente rose per OSS 117) 
1968: Kenner 
1968: La moglie giapponese 
1968: L'Italia vista dal cielo: Emila Romagna e Marche (Dokumentation) 
1968: Sartana - Bete um deinen Tod (Se incontri Sartana prega per la tua morte) 
1969: Addio Alexandra 
1969: Amore mio aiutami 
1969: Die Brüder Karamasow (I fratelli Karamazov, TV-Mini-Serie) 
1969: Giovinezza giovinezza 
1969: Il Prof. Dott. Guido Tersilli primario della Clinica Villa Celeste convenzionata con le mutue 1969: Indianápolis (Kurz-Dokumentation) 
1969: Inghilterra nuda (Dokumentation) 
1969: Kameliendame 2000 (Camille 2000) 
1969: Le altre 
1969: Libido - Das große Lexikon der Lust (Le 10 meraviglie dell'amore) 
1969: Playgirl 70 
1969: Scacco alla regina 
1969: Temptation 
1969: Toh è morta la nonna! 
1970: Bataillon der Verlorenen (Uomini contro) 
1970: Ciao Gulliver 
1970: Colpo rovente 
1970: Contestazione generale 
1970: Die Höllenhunde (The Deserter) 
1970: Die Ratten von Amsterdam (Puppet on a Chain) 
1970: Fermate il mondo... voglio scendere! 
1970: Il presidente del Borgorosso Football Club 
1970: Le coppie (Segment „La camera“) 
1970: L'Italia vista dal cielo: Sicilia (Kurz-Dokumentation) 
1971: Bello onesto emigrato Australia sposerebbe compaesana illibata 
1971: Das Antlitz des Todes (El ojo del huracán) 
1971: Das Licht am Ende der Welt (The Light at the Edge of the World) 
1971: Im Rausch der Sinne (Fieras sin jaula) 
1971: In nome del padre, del figlio e della Colt 
1971: La primera entrega 
1971: L'Italia vista dal cielo: Toscana (Dokumentation) 
1971: Marta 
1971: Senza via d'uscita 
1972: Der Fall Mattei (Il caso Mattei) 
1972: Der Mönch und die Frauen (Le moine) 
1972: Dialoghi dell'acciaio (Kurz-Dokumentation) 
1972: I Nicotera (TV Mini Series) 
1972: Jack el destripador de Londres 
1972: Judas... ¡toma tus monedas! 
1972: La casa de las muertas vivientes 
1972: Les évasions célèbres (Fernseh-Serie, 1 Episode) 
1972: Mimi - in seiner Ehre gekränkt (Mimì metallurgico ferito nell'onore) 
1972: Teuflisches Spiel (Lo scopone scientifico) 
1973: Anastasia mio fratello 
1973: Der Nonnenspiegel (Storia di una monaca di clausura) 
1973: Die Nonne von Verona (Le monache di Sant'Arcangelo) 
1973: Il giustiziere di Dio 
1973: L'Italia vista dal cielo: Lombardia (Kurz-Dokumentation) 
1973: Lucky Lucian (Lucky Luciano) 
1973: No encontré rosas para mi madre 
1973: Polvere di stelle 
1973: Un modo di essere donna 
1973: Una colt in mano al diavolo 
1973: Zahl und stirb (Sei bounty killers per una strage) 
1974: Anna Karenina (TV-Mini-Serie) 
1974: Appassionata - Erstes Verlangen (Appassionata) 
1974: Finché c'è guerra c'è speranza 
1974: Hingerissen von einem ungewöhnlichen Schicksal im azurblauen Meer im August (Travolti da un insolito destino nell'azzurro mare d'agosto) 
1974: Il bacio 
1974: Il dio sotto la pelle (Dokumentation) 
1974: In den Händen des Entführers (Fatevi vivi, la polizia non interverrà) 
1974: Operation gelungen - Patient tot (Tutto a posto e niente in ordine) 
1975: Fratello mare (Dokumentation) 
1975: L'Italia vista dal cielo: Lazio (Dokumentation) 
1976: Chi dice donna dice donna 
1976: Die Macht und ihr Preis (Cadaveri eccellenti) 
1976: Il comune senso del pudore 
1976: Quelle strane occasioni 
1976: Warum bellt Herr Bobikow? (Cuore di cane) 
1977: I vizi morbosi di una governante 
1977: La villa (TV-Mini-Serie) 
1977: Per questa notte 
1977-1978: Il Passatore (TV-Mini-Serie) 
1978: Der Zeuge (Le témoin) 
1978: Professor Kranz tedesco di Germania 
1979: Christus kam nur bis Eboli (Cristo si è fermato a Eboli) 
1979: Der eingebildete Kranke (Il malato immaginario) 
1979: Eine total verrückte Kompanie (Riavanti... Marsch!) 
1979: Paura sul mondo (TV-Mini-Serie) 
1979: Storia di un italiano (TV Series Dokumentation) 
1980: Ein Bankangestellter in Nöten 
1980: Ich und Katharina (Io e Caterina) 
1981: Drei Brüder (Tre fratelli) 
1981: I giochi del diavolo (TV-Mini-Serie) 
1981: Pierino medico della SAUB 
1982: Die doppelte Falle (La trappola originale, TV-Mini-Serie) 
1982: Ich weiß, dass du weißt, dass ich weiß (Io so che tu sai che io so) 
1982: In viaggio con papà 
1982: Tödliche Abrechnung (Fighting Back) 
1983: Il tassinaro 
1984: Ab in den Knast (Tutti dentro) 
1984: La stagione delle piogge (Fernsehfilm) 
1985: Quo Vadis? (TV-Mini-Serie) 
1985: Sono un fenomeno paranormale 
1987: Chronik eines angekündigten Todes (Cronaca di una morte annunciata) 
1987: Un tassinaro a New York 
1989: 12 registi per 12 città (Dokumentation, Segment „Genova“) 
1989: Comprarsi la vita (Fernsehfilm) 
1990: Ein Kind mit Namen Jesus (Un bambino di nome Gesù, Fernsehfilm) 
1990: L'avaro 
1993: Assolto per aver commesso il fatto 
1993: Ci sarà un giorno (Il giovane Pertini) (Fernsehfilm) 
1993: Yes It Is (Short) 
1994: Nestore l'ultima corsa 
1998: Incontri proibiti  

Playlist:

1. Piero Piccioni - Stile Galante (L'Avaro) - 03:12 
2. Piero Piccioni - Seq. 12 (Bella ma povere) - 03:04 
3. Piero Piccioni - Las Vegas (Il monde di notte) - 03:10 
4. Piero Piccioni - La Lupa (Romolo E Remo) - 03:30 
5. Piero Piccioni - Theme Song (Una vita violenta) - 02:41 
6. Piero Piccioni - Nuovo Spleen Economico (Il Boom) - 05:20 
7. Piero Piccioni - Waves Out Of the Moon (Il Disprezzo) - 03:31 
8. Piero Piccioni - Seq. 9 (Il Terrorista) - 05:07 
9. Piero Piccioni - Quebrada (Mafioso) - 03:06 
10. Piero Piccioni - Scorpio in libra (To Bed or Not to Bed) - 04:01 
11. Piero Piccioni - Dea di un sogno (Un tentativo sentimentale) - 04:24 
12. Piero Piccioni - Love Theme (The 10th Victim) - 03:23 
13. Piero Piccioni - Madrugada (La Vita Agra) - 03:49 
14. Piero Piccioni - Sola (La Fuga) - 05:04 
15. Piero Piccioni - Shake - Final (Le Streghe) - 03:09 
16. Piero Piccioni - Per Noi Due Soli [Love Theme] (Scusi, Lei e' Favorevole o Contrario?) - 04:24 
17. Piero Piccioni - End Title (More Than a Miracle) - 05:23 
18. Piero Piccioni - Walk Song [instr. Version #4] (Un italiano in America) - 03:54 
19. Piero Piccioni - Magic of Tahiti (Bora Bora) - 02:06 
20. Piero Piccioni - Mexican Border (Se Incontri Sartana Prega Per La Tua Morte) - 03:35 
21. Piero Piccioni - Charms (Camille 2000) - 03:14 
22. Piero Piccioni - China Town Drugs (Colpo Rovente) - 03:21 
23. Piero Piccioni - Kenner Wakes Up and Remembers - Nocturne (Kenner) - 03:28 
24. Piero Piccioni - Shake, Pt. 4 (Playgirl '70) - 03:03 
25. Piero Piccioni - Maryanne on Shore (Le Coppie) - 03:51 
26. Piero Piccioni - Psychedelic Mood (Puppet On A Chain) - 02:22 
27. Piero Piccioni - The Light [Discovering the Island] (The Light at the Edge of the World) - 04:54 
28. Piero Piccioni - Altri Legami Piu Tenui (Appassionata) - 04:52 
29. Piero Piccioni - St. Francis in Katmandu (Il Dio Sotto La Pelle) - 03:41 
30. Piero Piccioni - Spirale D'Amore (Travolti Da Un Insolito Destino Nell'Azzurro Mare D'Agosto) - 02:51 
31. Piero Piccioni - Suite drammatica (Le monarche di Sant'Arcangelo) - 03:21 
32. Piero Piccioni - Finale (Un modo di essare donna) - 04:46

  © Blogger template Brooklyn by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP