Playlist #429 vom 10.08.2025 - Neuheiten 2025 (4)
Es ist wieder Zeit für Superhelden. Während Regisseur James
Gunn den DC-Hero „Superman“ wieder reaktiviert, schickt Matt
Shakman die Marvel-Crew der „Fantastischen 4“ auf die große
Leinwand. Beide Abenteuer wurden natürlich mit großem Orchester auch
musikalisch vertont. Neben der Musik von Michael Giacchino und dem
Gespann John Murphy/David Fleming zu diesen beiden Helden-Epen sorgt
auch Alexandre Desplat mit seinem ersten Beitrag zum „Jurassic Park“-Franchise
für bombastische Klänge, während Daniel Pemberton mit gleich drei neuen
Veröffentlichungen einmal mehr seine Vielseitigkeit unter Beweis stellt.
Außerdem gibt es in dieser Sendung neue Musik von Harry Gregson-Williams,
John Frizzell, The Newton Brothers, John Powell, Dan Romer, David Buckley,
Gustavo Santaolalla und vielen mehr zu hören.
Das Marvel Comic Universe geht mit „The Fantastic Four:
First Steps“ in die nächste Runde. „WandaVision“-Regisseur Matt
Shakman präsentiert nach 1994, 2005 und 2015 den bereits vierten Anlauf für die
Fantastic Four und verlegt die Handlung in die 1960er Jahre. Dort werden die
Superheld:innen Reed Richards aka Mister Fantastic (Pedro Pascal), Sue
Storm aka Invisible Woman (Vanessa Kirby), Johnny Storm aka Human Torch
(Joseph Quinn) und Ben Grimm aka The Thing (Ebon Moss-Bachrach)
auf ihre bisher größte Probe gestellt, als der mysteriöse Weltraumgott Galactus
(Ralph Ineson) auf den Plan tritt, der es auf die Erde abgesehen hat.
Partner in Crime von Galactus ist dabei Silver Surfer (Julia Garner),
die ihm dabei helfen soll, dem Planeten und allem Leben darauf den Garaus zu
machen. Darüber hinaus werden die Fantastic Four auch mit sich selbst und den
Differenzen untereinander konfrontiert. Musikalisch hat Michael Giacchino
(„Up“, „Star Trek: Into Darkness“, „The Incredibles“) einen erfrischend
vielfarbigen, melodisch packenden und wuchtigen Score mit einfühlsamen
Elementen komponiert, der fraglos zu den besten Beiträgen zum MCU zählen darf.
Mit gleich drei neuen Arbeiten ist der Brite Daniel
Pemberton zu hören. Für Celine Songs komödiantisches Drama „Was
ist Liebe wert – Materialists“, in dem Dakota Johnson in der Rolle einer
Beraterin für eine ebenso renommierte wie kostspielige Partnervermittlung in
New York zu sehen ist, die von ihrer Firma mit einem vergleichsweise
lächerlichen Gehalt abgespeist wird, stellt Pemberton seine Fähigkeit unter
Beweis, feine Melodien mit zarten Piano- und Streicherklängen zu arrangieren,
ebenso bei der Doku-Serie „The Mortician“, das die unethischen Praktiken
eines Bestattungsunternehmen im Pasadena der 1980er Jahre thematisiert.
Regisseur Gareth Edwards hat bereits mit „Monster“,
„Godzilla“ und „Rogue One: A Star Wars Story“ sein Talent für opulent inszenierte Stoffe demonstriert.
Nach dem Flop von „Jurassic World 3: Ein neues Zeitalter“ ist es nun an
ihm, das von Steven Spielberg initiierte „Jurassic World“-Franchise
mit neuem Leben zu versehen. In „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ leben auf
Isla Nublar Dinosaurier und Menschen in einer fragilen Koexistenz. Während die
drastischen ökologischen Veränderungen des Planeten die urzeitlichen Kreaturen
zunehmend in isolierte äquatoriale Gebiete zurückdrängen, begibt sich ein Team
aus Experten – darunter Zora Bennett (Scarlett Johansson), Duncan
Kincaid (Mahershala Ali), Dr. Henry Loomis (Jonathan Bailey),
Martin Krebs (Rupert Friend) und Reuben Delgado (Manuel Garcia-Rulfo)
in geheimer Mission auf eine abgelegene Insel, um genetisches Material von den
größten Dinosauriern zu Land, zu Wasser und in der Luft zur Entwicklung eines revolutionären
Heilmittels zu gewinnen. Doch die Mission nimmt eine unerwartete Wendung, als
sie auf eine gestrandete Familie treffen, deren Boot von Wassersauriern
zerstört wurde. Gemeinsam finden sie sich auf einer verbotenen Insel wieder,
die einst als geheime Jurassic-Park-Forschungseinrichtung diente. Hier lauern
nicht nur einige der gefährlichsten Dinosaurier, sondern auch ein finsteres
Geheimnis, das tief unter der Oberfläche der Insel verborgen liegt. Während sie
ums Überleben kämpfen, decken sie eine Wahrheit auf, die die Geschichte der
Dinosaurier und ihre Beziehung zur Menschheit für immer verändern könnte…
Der Oscar-prämierte Komponist Alexandre Desplat („Grand
Budapest Hotel“, „Shape of Water“), sonst auf eher einfühlsame und skurrile
Dramen und Komödien abonniert, beweist mit seinem großorchestralen, wuchtigen
Score, dass er auch monströses Blockbuster-Kino musikalisch zu unterstützen
versteht.
Gefühlvolle, meist auf Piano-Klängen basierende
Kompositionen gibt es dagegen von Mychael Danna & Amritha Vaz zum im
Himalaya angesiedelten Drama „Pyre“, von Craig Armstrong auf
seinem Remix-Album „Nocturnes Remodelled“, von Grégoire Hetzel zu
Agnès de Sacys Drama „La fille
d'un grand amour“ und von Anne Nikitin zu Polly Steeles
Verfilmung von Niall Williams‘ Bestseller „Four Letters of Love“
mit Helena Bonham Carter, Pierce Brosnan und Gabriel Byrne in den
Hauptrollen zu hören.
Gruseliges bietet dagegen Timothy Williams mit seinem
Score zum Horror-Schocker „Eye For An Eye“. Der Film erzählt die
Geschichte eines schwarzen Mädchens, das den Tod seiner Eltern betrauert und
von New York nach Florida zu ihrer Großmutter zieht und Zeugin eines grausamen
Gewaltakts wird.
„Im Gespräch mit den großartigen Machern und dem Produktionsteam von Ley Line Entertainment und Regisseur Colin Tilley über ,Eye for an Eye‘ wurde klar, dass der Film – ein düsterer Albtraum mit dem Sandmann und einem verfluchten Baum – eine wirklich einzigartige Filmmusik brauchte – etwas, das die Leute noch nie zuvor gehört hatten. Ich hatte mich kürzlich mit dem fantastischen C-15-Synthesizer von Non Linear beschäftigt, einem Boutique-Synthesizer mit unkonventioneller Hardware-Steuerung – eine völlig neue Interpretation eines Synthesizers“, berichtet Timothy Williams von seiner Arbeit an dem Score. „Ich spielte dem Regisseur, den Machern und den Produzenten verschiedene Ideen vor, und sie waren sich einig, dass dieser ungewöhnliche Synthesizer diese großartigen dreidimensionalen, sich entwickelnden Klänge besaß, die eine einzigartige Welt der Qual heraufbeschworen. Außerdem hörte ich seltsame Vocals, die über dieser Synthesizer-/Percussion-Basis schwebten. Ich wandte mich an Rafe Pearlman und meine Tochter Jenny Williams, um diese ungewöhnliche Gesangslandschaft zu schaffen.“
Elektronisch wird es schließlich mit Hans Zimmers
neuem Score zu Joseph Kosinskis Rennfahrer-Drama „F1“. Darin
spielt Brad Pitt einen in den 1990er Jahren erfolgreichen
Formel-1-Fahrer, der nach einem folgenschweren Unfall seine Karriere in der F1
beendete und fortan nur noch als Gelegenheitsrennfahrer seinen Lebensunterhalt
zu verdienen bemüht ist. Sein damaliger Teamkollege Ruben Cervantes (Javier
Bardem), der als Chef eines abgeschlagenen Teams nichts mehr zu verlieren
hat, will er Hayes zurück in die Königsklasse holen und mit ihm zusammen mit
dem Rookie Noah genannten Joshua Pearce (Damson Idris) einen
Rettungsanker für den Rennstall formen lassen.
Playlist:
01. Michael Giacchino - Starship Birth (The Fantastic Four: First Steps) - 05:07
02. Daniel Pemberton - Why Does Anybody Get Married (The Materialists) - 04:05
03. Daniel Pemberton & Adem Ilhan - Lamb Funeral Home (The Mortician) - 04:24
04. Alexandre Desplat - Gentle Boat Ride (Jurassic World Rebirth) - 04:05
05. Alexandre Desplat - Palazzo Korda (The Phoenician Theme) - 04:13
06. Will Bates - A Complicated History (The Better Sister) - 02:50
07. Harry Gregson-Williams - Ground Beneath Our Feet (Underdogs) - 03:05
08. John Frizzell - Harlan Meets Grady (The Waterfront) - 02:16
09. Ruth Barrett & Steffen Thum - In Another Life (The Old Guard 2) - 02:41
10. The Newton Brothers - Empty Cars (The Life of Chuck) - 08:48
11. Jeff Russo - End Titles Suite (The Last Rodeo) - 05:20
12. Gustavo Santaolalla - Parting Ways (The Last of Us - Season 2) - 05:32
13. Michael Abels - Dancing With Memories (Sirens) - 03:08
14. Mychael Danna & Amritha Vaz - I Came to Return Your Goat (Pyre) - 03:10
15. Craig Armstrong - Nocturne 18 [Jack Armstrong Remodel] (Nocturnes Remodelled) - 04:49
16. Grégoire Hetzel - La fille d'un grand amour (La fille d'un grand amour) - 02:30
17. Anne Nikitin - My Fourth Letter (Four Letters of Love) - 03:02
18. Timothy Williams - Yarn - Still Waters (Eye For An Eye) - 03:09
19. Hans Zimmer - Red Flag (F1) - 04:03
20. Dominic Lewis - Two Branches, One Tree (Karate Kid Legends) - 02:38
21. Henry Jackman - The Waiting Game (Rainbow 6: Siege X) - 02:45
22. John Powell - A Really Forbidden Friendship (How to Train Your Dragon) - 04:47
23. Young Fathers - Remember (28 Years Later) - 05:29
24. David Fleming - Your Choices, Your Actions (Superman) - 02:54
25. Mikolai Stroinski - The Rearrival (Diplodocus) - 02:04
26. Dan Romer - Nobody Gets Left Behind (Lilo & Stitch) - 02:30
27. David Buckley - The Soul of Henrietta (Sandman - Season 2) - 03:59
28. Daniel Pemberton - Butterfly Pursuit (Eddington) - 08:01
29. Max Aruj & Alfie Godfrey - A Light We Cannot See (Mission: Impossible - The Final Reckoning) - 09:15