Radio ZuSa
Posts mit dem Label Neuheiten 2011 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Neuheiten 2011 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 4. November 2011

Playlist # 71 vom 06.11.11 (2) - NEUHEITEN 2011 (2)

In den letzten Wochen sind so viele interessante neue Soundtracks veröffentlicht worden, dass ich eine kleine, aber feine Auswahl davon in der zweiten Stunde der heutigen Sendung vorstellen möchte, darunter mal wieder etwas von Craig Armstrong und John Williams, aber auch von Danny Elfman, Lisa Gerrard, Christophe Beck und vielen anderen.

Den Anfang machen die Scores zu zwei TV-Produktionen, die nachdrücklich dokumentieren, dass die Zeiten längst vorbei sind, in denen fürs Fernsehen nur schnell produzierte Synthi-Scores komponiert werden.
Trevor Morris hat bereits hervorragende Arbeit für die Fernseh-Produktionen „The Tudors“ und „Die Säulen der Erde“ geleistet und so bereits den Grundstein für ein weiteres Highlight legen können, wie das mit dem Emmy ausgezeichnete, mit schönen Chor- und Gitarren-Klängen versehene Hauptthema zur Showtime-Serie „Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen.“ eindrucksvoll unterstreicht und so die passende musikalische Untermalung für die Geschichte der berühmt-berüchtigten Familie rund um Rodrigo Borgia, besser bekannt als Papst Alexander VI, präsentiert.
Ramin Djawadi, der gerade mit seiner Arbeit zum „Fright Night“-Remake im Kino zu hören gewesen ist, hat sich durch seinen Score zu „Clash Of The Titans“ für die Fernsehserie „Game Of Thrones“ empfohlen und einen äußerst vitalen Score kreiert, der mittelalterliche Klänge mit modernen Instrumenten und choralen Gesängen verbindet.
Die sind bekanntermaßen auch ein charakteristisches Merkmal von Craig Armstrong, der nach seiner Arbeit mit Pop-Ikonen wie Madonna, Pet Shop Boys und Massive Attack durch seinen Score zu „Romeo & Juliet“ über Nacht zu einem Star in der Filmmusikszene avancierte und vor allem von Regisseur Oliver Stone („World Trade Center“, „Wall Street 2“) sehr geschätzt wird. Für den Justin-Timberlake-Thriller „In Time“ komponierte der Brite einen für seine Verhältnisse ungewöhnlich rhythmischen Action-Score, der aber auch immer wieder Raum für entspannende Momente lässt.
In Sachen Action-Komödien ist Christophe Beck ein vielgefragter, versierter Mann. Zuletzt hat er Filme wie „R.E.D.“, „Stichtag“ und „Hangover 2“ vertont und für Brett Ratners „Aushilfsgangster“ ("Tower Heist“) eine Musik komponiert, die das Feeling von Scores aus den 70ern wie zu „The Taking Of Pelham 123“, „The Hot Rock“ und „The Anderson Tapes“ auf originelle Weise in die heutige Zeit transformierte.
Danny Elfman, der mit besagtem Brett Ratner an „Roter Drache“ und „Family Man“ zusammenarbeitete, darf sein einzigartiges Talent, das vor allem sein Freund Tim Burton immer wieder zu Höchstleistungen herausfordert, in dem Action-Drama „Real Steel“ erneut unter Beweis stellen. Zwar zählt der Score zu dem Film, in dem Hugh Jackman einen ehemaligen Profi-Boxer spielt, der einem ausrangierten Roboter das Boxen beizubringen versucht, nicht zu Elfmans stärksten Arbeiten, aber seine charakteristischen Klangwelten sind auch hier deutlich wahrzunehmen.
Das gilt auch für die lang erwartete neue Zusammenarbeit von Regiemeister Steven Spielberg und seinem langjährigen Weggefährten John Williams. Für die neue Leinwandadaption der legendären „Tim & Struppi“-Comics von Hergé unter dem Titel „Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der ‚Einhorn‘“ hat Williams wieder einen großartigen, abwechslungsreichen, bewegenden Score komponiert.
„Betrachtet man die Anzahl der Action-Filme, die er musikalisch untermalt hat – von ‚Star Wars‘ über ‚Indiana Jones‘ bis zu ‚Tintin‘ – lässt sich mit Sicherheit sagen, dass, wenn Abenteuer einen Namen hat, dass muss es John Williams sein“, bekundet Steven Spielberg im Booklet zum „Tintin“-Soundtrack. „Als ich das erste Mal den ‚Tintin‘-Score hörte, hatte ich das Gefühl, dass John seit ‚Jaws‘ und ‚Star Wars‘ kaum gealtert ist. Diese neue Musik besitzt die gleiche Energie und Fülle, und sie ist so verwickelt in die Story, Figuren und Bilder verwoben, dass ich mich wieder wie ein Jüngling fühle.“ 
Im nächsten Jahr soll übrigens die von Peter Jackson inszenierte Fortsetzung in die Kinos kommen... Dario Marianelli hat sich mit seinen Scores zu Literaturverfilmungen wie „Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“ oder zuletzt „Eat Pray Love“ einen Namen in der Filmmusikszene machen können. Für die neue Adaption von Charlotte Brontës viktorianischen Klassiker „Jane Eyre“ war der Komponist also wie prädestiniert.
„Von den vielen Freuden, die ich erlebte, während ich die musikalische Sprache herauszufinden suchte, die Jane auf ihrem Pfad begleiten könnte, war keine größer als den Violinisten Jack Liebeck zu treffen: sein leidenschaftliches, vollherziges, üppiges Spiel wurde die innere Stimme für Janes wahres Selbst“, beschreibt Marianelli seine Zusammenarbeit mit dem virtuosen Solisten an dem wundervoll lyrischen Score.
Die australische Künstlerin Lisa Gerrard hat seit ihrem Durchbruch in der Filmmusikszene mit der Zusammenarbeit mit Hans Zimmer an „Gladiator“ immer wieder mit anderen Musikern kollaboriert, wie mit Pieter Bourke an „Ali“ und „The Insider“, mit Jeff Rona an „A Thousand Roads“ oder mit Cye Wood an „The Trail of Gegnghis Khan“. Für ihre beiden jüngsten Soundtracks hat die Dead-Can-Dance-Sängerin und –Komponistin mit Marcello De Francisci sehr unterschiedliche Werke komponiert. Während „In/Sight“ eher in der klassischen Psycho-Thriller-Tradition steht und einen neuen Aspekt in Gerrards Schaffen darstellt, wirkt die Musik zum Drama „Oranges and Sunshine“ zugänglicher. Gerrards kongenialer Dead-Can-Dance-Partner Brendan Perry hat seit der Auflösung der Band, die nur noch live zusammen auftritt, zwar keine Soundtracks veröffentlicht, aber zwei eindrucksvolle Solo-Alben. Wie genial dieser Mann Musik zu schreiben versteht, demonstriert das Anfang 2010 veröffentlichte Album „Ark“ von den ersten Klängen bis zum elegischen Schlussstück „Crescent“ ohne Unterbrechung. Sozusagen als Bonus zu Lisa Gerrards Beiträgen spiele ich das hymnische „Wintersun“.
Zwei neue Werke gibt es auch vom ehemaligen Red-Hot-Chili-Peppers-Drummer Cliff Martinez, der einmal mehr einen neuen Steven-Soderbergh-Film musikalisch veredelt hat. „Contagion“ bietet ebenso wie der Score zu „Drive“ die typischen Ambient-Soundscapes mit leicht rhythmischen Elementen. Und auch von Thomas Newman, um den es seit den 2008 produzierten Blockbustern „Zeiten des Aufruhrs“ und Disneys „Wall-E“ etwas ruhiger geworden ist, gibt es gleich zwei neue Werke zu hören. Während die Musik zu dem Thriller-Drama „Eine offene Rechnung“ ("The Debt") leider für Newman-Verhältnisse etwas unspektakulär ausgefallen ist, präsentiert er sich bei „The Help“ einmal mehr in bestechender Bestform. Die Verfilmung von Kathryn Stocketts Bestseller über Freundschaft, Courage und Ausgrenzung in den Südstaaten der 60er Jahre hat Newman mit einem bemerkenswerten, eindringlichen Score versehen, der allerlei ungewöhnliche Instrumente wie Ukulele, Dulcimer, Zither, Cavaquinho, Dulcigurdy oder Cristal Baschet in die zurückhaltenden Orchesterarrangements einbettet.

Playlist: 
1 Trevor Morris - The Borgias Main Title (The Borgias) - 01:34
2 Ramin Djawadi - Love In The Eyes (Game Of Thrones) - 04:00
3 Craig Armstrong - In Time Choral Theme (In Time) - 03:20
4 Christophe Beck - Theme From Tower Heist (Tower Heist) - 03:30
5 Danny Elfman - You Deserve Better (Real Steel) - 04:03
6 John Williams - Marlinspike Hall (The Adventures Of TinTin: The Secret Of The Unicorn) - 04:00
7 Dario Marianelli - Wandering Jane (Jane Eyre) - 03:01
8 Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Insight (In/Sight) - 03:34
9 Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Let The Rest Go (Oranges and Sunshine) - 04:52
10 Brendan Perry - Wintersun (Ark) - 06:03
11 Cliff Martinez - They're Calling My Flight (Contagion) - 03:02
12 Cliff Martinez - Where's The Deluxe Version? (Drive) - 05:32
13 Thomas Newman - One More Parcel (The Debt) - 03:23
14 Thomas Newman - Ain't You Tired (End Title) (The Help) - 06:29

Sonntag, 22. Mai 2011

Playlist # 59 vom 22.05.11 - NEUHEITEN 2011 (1)

Zur Abwechslung gibt es in der zweiten Stunde der heutigen Sendung mal kein Special zu einer Filmreihe, einem Komponisten, Regisseur oder Schauspieler, sondern ein Potpourri aktueller Soundtrack-Veröffentlichungen.

Den Anfang macht der wunderschöne Score zu Peter Weirs Ende Juni in Deutschland anlaufenden Drama „The Way Back“ des gebürtigen Frankfurters Burkhard Dallwitz, der im Alter von zwanzig Jahren nach Australien ausgewandert ist und mit Peter Weir bereits 1999 an dessen Film „The Truman Show“ zusammengearbeitet hat, in den letzten Jahren aber vor allem fürs australische Fernsehen tätig gewesen ist („Underbelly Files“).
Auch von Rachel Portman war in der jüngsten Vergangenheit wenig zu hören. Für die Bestseller-Verfilmung „Never Let Me Go“, die hierzulande unter dem Titel „Alles was wir geben mussten“ seit April in den Kinos läuft, hat die britische Komponistin wieder einen sehr gefühlvollen, minimalistisch instrumentierten, von Streichern und Piano getragenen Score produziert, der in bester Tradition ihrer Meisterwerke wie „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ oder „Die Legende von Bagger Vance“ steht.
Weitaus umtriebiger ist dagegen Hollywoods Top-Komponist James Newton Howard. Nach seinen eindrucksvollen Zusammenarbeiten mit seinem ebenso illustren Freund Hans Zimmer an den beiden „Batman“-Reboots „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ war er zuletzt mit der Agenten-Action-Komödie „The Tourist“, den beiden Comic-Verfilmungen „The Green Hornet“ und „Green Lantern“ ebenso zu hören wie nun in der Bestseller-Verfilmung von Sara Gruens „Water For Elephants“, die den versierten Komponisten erneut mit Regisseur Francis Lawrence („I Am Legend“) zusammenbrachte. Dabei bettete er seine einfühlsamen Melodien in ein Geflecht von konventionellen Orchester-Arrangements und einem Zirkus/Jazz-Ensemble ein, womit Howard einmal mehr ein außergewöhnliches Album gelungen ist.
Animationsfilme erfreuen sich seit Jahren schon großer Beliebtheit an den Kinokassen, und oftmals war Hans-Zimmer-Adept John Powell bei der musikalischen Untermalung mit von der Partie („Ice Age 2+3“, „Horton hört ein Hu!“, „Robots“). Wie bereits bei „Kung Fu Panda“ kreierten John Powell und Hans Zimmer den Score zu „Kung Fu Panda 2“ gemeinsam und bringen eine erfrischende chinesische Note in das putzige Dreamworks-Animationsabenteuer. In Eigenregie verzaubert John Powell auf seinem Score zu „Rio“ mit brasilianischen Klängen, in die er Fragmente von den Songs „Favo Del Mel“, „Funky Monkey“ und „Ararinha“ eingebettet hat.
Hans Zimmer selbst überrascht auf dem Soundtrack zum neuen „Fluch der Karibik“-Abenteuer „Fremde Gezeiten“ derweil mit ungewöhnlich zurückhaltenden Tönen. Zwar ist auf dem Soundtrack immer mal wieder der Zimmer-typische Soundwall-Bombast zu hören, wie er bei Jerry-Bruckheimer-Action-Blockbustern Konvention geworden ist, aber es überwiegen auf angenehme Weise die Klänge des mexikanischen Gitarrenduos Rodrigo y Gabriela. Abgerundet wird das Soundtrack-Album mit diversen DJ- und Electro-Remixen.
Brian Tyler ist gleich mit zwei neuen Action-Filmen im Kino zu sehen und zu hören. Während er auf dem fünften „The Fast & The Furious“-Abenteuer „Fast Five“ ein interessant brodelndes Gemisch aus coolen Electro-Klängen und satten Orchester-Arrangements präsentiert, bietet er beim apokalyptischen Kriegsdrama „Battle: LA“ das ganze Kontingent des Hollywood Studio Symphony Orchesters auf und lässt dabei vertraute Americana-Harmonien durchdringen.
Vom britischen Komponisten Paul Leonard-Morgan war hierzulande noch nicht viel zu hören. Das könnte sich mit seinem ersten Blockbuster-Film „Limitless“ demnächst ändern. Auf vitale Weise verbindet er hier chillend groovende Electro-Sequenzen mit feinen Orchester-Sounds, die man sich durchaus einmal öfter anhören mag.
Noch elektronischer geht es natürlich bei The Chemical Brothers und ihrem Score zu „Wer ist Hanna?“ zu. Mit ihren progressiven Electro-Tracks war das Duo aus Manchester bereits auf etlichen Soundtracks wie „The Jackal“, „Lara Croft: Tomb Raider“, „The Saint“ oder „Gone In Sixty Seconds“ vertreten, nun legen sie mit „Hanna“ ihren ersten eigenständig produzierten Score vor, das mit einem herrlich verträumt-verspielten Hauptthema aufwartet, oft aber die typisch Electro-Rhythmen präsentiert, für die Ed Simons, Tom Rowlands bekannt sind.
Zum Abschluss geht es aber wieder groß orchestral zu. Christopher Young hat in Hollywood den mühsamen Weg über unzählige Horror- und Psychothriller-B-Produktionen nehmen müssen, bis er zu dem gefragten Meisterkomponisten der heutigen Tage geworden ist und Major-Produktionen wie „Untraceable“, „The Informers“, „Spider-Man 3“ und „Schiffsmeldungen“ mit seinen brillanten Kompositionen veredelt. Aber Young, der durch Horror-Filme wie „Hellraiser“, „Hellbound“, „Species“ und „The Fly II“ bekannt geworden ist, kehrt auch heute noch immer wieder gern in dieses Genre zurück. Nach Sam Raimis „Drag Me To Hell“ und „Der Exorzismus der Emily Rose“ präsentiert er mit seinem Score zur Manga-Verfilmung „Priest“ wieder einen gotisch anmutenden, stark chorallastigen Soundtrack, der Horror-Herzen höher schlagen lässt.
Auch Shakespeare-Experte Kenneth Branagh („Viel Lärm um nichts“, „Henry V.“) hat sich überraschender weise für seinen neuen Film eine Comic-Vorlage ausgesucht, nämlich Stan Lees 1962 gestartete „Thor“-Serie, die Branagh nun bildgewaltig auf die Leinwand gebracht hat. Sein Stamm-Komponist Patrick Doyle schuf dazu die passend heldenhaft-pompöse musikalische Untermalung.

Playlist:
1 Burkhard Dallwitz - Tibet (The Way Back) - 05:26
2 Rachel Portman - Main Titles (Never Let Me Go) - 02:58
3 James Newton Howard - Circus Fantasy (Water For Elephants) - 03:45
4 John Powell und Hans Zimmer - Save Kung Fu (Kung Fu Panda 2) - 03:41
5 John Powell - Bedtime Flyers (Rio) - 02:58
6 Hans Zimmer feat. Rodrigo y Gabriela - South of Heaven's Chanting Mermaids (Pirates of The Caribbeans: On Stranger Tides) - 05:50
7 Brian Tyler - We Are Still Here (Battle: Los Angeles) - 03:15
8 Brian Tyler - Turning Point (Fast Five) - 03:47
9 Paul Leonard-Morgan - Trippy (Limitless) - 03:45
10 The Chemical Brothers - Hanna’s Theme (Vocal Version) (Hanna) - 05:27
11 Christopher Young - A World Without End (Priest) - 07:38
12 Patrick Doyle - The Compound (Thor) - 07:42

  © Blogger template Brooklyn by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP