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Samstag, 1. Mai 2021

Playlist #318 vom 09.05.2021 - 93. ACADEMY AWARDS Special

In Corona-Zeiten verläuft auch eine sonst so glamouröse Veranstaltung wie die alljährliche Oscar-Verleihung unter anderen Vorzeichen als gewohnt. Dieses Jahr wurde die Gala vom Dolby Theater in das Bahnhofgebäude der Union Station in Los Angeles verlegt, wo Filmemacher Steven Soderbergh („Contagion“, „Traffic“) als Co-Produzent die Oscar-Nacht wie einen Film wirken lassen wollte. Der große Gewinner des Abends war der Film „Nomadland“ mit drei Auszeichnungen für den Besten Film, die Beste Regie und die Beste Hauptdarstellerin. Die heutige Sendung lässt die Oscar-Verleihung noch einmal musikalisch Revue passieren.
Neben dem Wechsel des Veranstaltungsortes war bei der diesjährigen Oscar-Verleihung am 25. April vor allem ein deutlich politischer geprägter Ton zu vernehmen. Dem in den vergangenen Jahren lauter gewordenen Vorwurf, die Academy of Motion Picture Arts and Sciences sei nicht nur zu alt, sondern vor allem zu männlich und zu weiß, begegnete der Veranstalter mit der Tatsache, dass diesmal siebzig Frauen in den 23 Kategorien nominiert waren. Zum Glück blieb es nicht nur bei den Nominierungen. Die aus Peking stammende Filmemacherin Chloé Zhao konnte für „Nomadland“ nach Kathryn Bigelow, die bislang als einige Frau 2009 den Regie-Oscar für „The Hurt Locker“ in Empfang nehmen konnte, nicht nur die Trophäe für die Beste Regie, sondern auch als Besten Film und damit zwei der wichtigsten Preise gewinnen. Zhao, die nach dem Festival-Geheimtipp „Songs My Brother Taught Me“ und dem Indie-Hit „The Rider“ auch die Regie beim kommenden Marvel-Blockbuster „Eternals“ mit Angelina Jolie übernahm, schuf mit ihrem selbst produzierten Film „Nomadland“ ein berührendes Road Movie gelungen, in dem die als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnete Frances McDormand eine Frau spielt, die nach dem Tod ihres Mannes in einem kleinen Transporter immer dorthin fährt, wo es gerade Arbeit für sie gibt, wobei sie bei all den Mühen die damit verbundene Freiheit schätzt. 
Wie in der Buchvorlage „Nomadland: Surviving America in the Twenty-First Century“ von Jessica Bruder geht es Zhao um mehr, als nur die Schattenseiten der amerikanischen Wirtschaft aufzuzeigen. Stattdessen stehen in ihrem Film die Menschen im Mittelpunkt, wobei sie mit Laiendarstellern arbeitete, die dem Film seine authentische Kraft und Wärme verleihen. 
Mit immerhin zwei Oscars wurde „The Father“, das Regiedebüt des französischen Schriftstellers und Theater-Regisseurs Florian Zeller, ausgezeichnet - für das Beste adaptierte Drehbuch, das Zeller zusammen mit Christopher Hampton verfasst hat, und für den Besten Hauptdarsteller. Der 83-jährige Anthony Hopkins, der bereits für seine ikonenhafte Darstellung von Hannibal Lecter in Jonathan Demmes „Das Schweigen der Lämmer“ mit dem Oscar geehrt wurde, erhielt nun einen Academy Award für seine berührende Darstellung eines zunehmend dementen Mannes, der jegliche Hilfe von seiner Tochter (Olivia Colman) ablehnt und verschiedene Pflegerinnen mit seinen Stimmungsschwankungen vergrault hat. 
Für sechs Oscars nominiert war das Justizdrama „Judas and the Black Messiah“ von Shaka King über die Ermordung von Fred Hampton, dem sozialistischen Anführer des Chicagoer Ortsverbands der Black Panther Party. Für seine hypnotische Darstellung des charismatischen Black-Panther-Anführers erhielt „Get Out“-Star Daniel Kaluuya den Oscar als Bester Nebendarsteller. 
Auch wenn der Streaming-Anbieter Netflix angesichts geschlossener Kinos während der Corona-Krise mit 36 Nominierungen angetreten war, blieb er mit sieben Auszeichnungen in Nebenkategorien hinter den Erwartungen zurück. Am meisten Eindruck hinterließ noch David Finchers grandioses Drama „Mank“, das sich mit der Entstehungsgeschichte von Orson Welles‘ Klassiker „Citizen Kane“ auseinandersetzt, dem Lieblingsfilm von Finchers Vater Jack, der auch das Drehbuch zu „Mank“ schrieb. Ausgezeichnet wurde nicht nur die exzellente Schwarz-Weiß-Fotografie von Erik Messerschmitt, sondern auch das Bühnenbild. Außerdem konnten das Netflix-Drama „Ma Rainey’s Black Bottom“ in den Kategorien Kostümdesign und Make-up/Frisur zwei Oscars mit nach Hause nehmen, die Dokumentation „My Octopus Teacher“ und die beiden Kurzfilme „Two Distant Strangers“ und „If Anything Happens I Love You“ erhielten jeweils einen Oscar. 
Trent Reznor und Atticus Ross, die bereits 2011 für ihre Musik zu David Finchers „The Social Network“ ihre ersten Oscars gewannen, waren dieses Jahr gleich für zwei Filme nominiert worden, eben für ihre Arbeit zu Finchers „Mank“ und für das Animationsabenteuer „Soul“, das ihnen jeweils den zweiten Oscar einbrachte. Der Disney/Pixar-Film, der auch als Bester Animationsfilm ausgezeichnet wurde, erzählt die Geschichte des Musiklehrers Joe Gardner, der davon träumt, als Jazz-Musiker groß herauszukommen, doch als er die Gelegenheit vermasselt, mit der berühmten Jazz-Saxophonistin Dorothea aufzutreten, landet seine Seele an einem Ort namens „Davorseits“, wo Joe alles daran setzt, wieder in seinen Körper auf der Erde zu gelangen, um seinen Auftritt im Jazz-Club nicht zu verpassen. 
Ebenso wie Glenn Close in ihrem achten Anlauf wieder keinen Oscar (für ihre Nebenrolle in „Hillbilly Elegy“) bekam, ging auch James Newton Howard bei seiner schon neunten Nominierung leer aus. Er vertonte Paul Greengrass' Western-Drama „Neues aus der Welt“ und ließ sich für diesen atypischen, sehr ruhigen Western mit Tom Hanks in der Hauptrolle eher von der amerikanischen Folk-Musik inspirieren, die von keltischen Klängen aus Schottland, England und Irland beeinflusst wurde, als von klassischen Western-Klängen. 
Mit Yuh-Jung Youn wurde erstmals eine koreanisch-stämmige Schauspielerin mit einem Oscar als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Sie brilliert in dem bewegenden Drama „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ als unkonventionell handelnde und denkende Großmutter Soon-ja, die ihre koreanische Heimat verlässt, um zu ihrer Familie zu ziehen, die gerade aus Los Angeles auf eine kleine Farm in Arkansas umgezogen ist. Der vierte Film des US-amerikanischen Regisseurs Lee Isaac Chung ist eine mit sehr viel Einfühlsamkeit erzählte Geschichte über eine koreanisch-amerikanische Familie, die auf einer Farm im Süden der USA in den 1980er Jahren ihren ganz persönlichen amerikanischen Traum verwirklichen will, und erweist sich faszinierender Streifzug durch zwei Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. 
 
Bester Film 
„Nomadland“ 
• „The Father“ 
• „Judas And The Black Messiah“ 
• „Mank“ 
• „Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“ 
• „Promising Young Woman“ 
• „Sound Of Metal“ 
• „The Trial Of The Chicago 7“ 
 
Beste Regie 
Chloé Zhao („Nomadland“) 
• Lee Isaac Chung („Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“) 
• Emerald Fennell („Promising Young Woman“) 
• David Fincher („Mank“) 
• Thomas Vinterberg („Der Rausch“) 
 
Bester Hauptdarsteller 
Anthony Hopkins („The Father“) 
• Riz Ahmed („Sound Of Metal“) 
• Chadwick Boseman („Ma Rainey's Black Bottom“) 
• Gary Oldman („Mank“) 
• Steven Yeun („Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“) 
 
Beste Hauptdarstellerin 
Frances McDormand („Nomadland“) 
• Viola Davis („Ma Rainey's Black Bottom“) 
• Andra Day („The United States Vs. Billie Holiday“) 
• Vanessa Kirby („Pieces Of A Woman“) 
• Carey Mulligan („Promising Young Woman“) 
 
Bester Nebendarsteller 
Daniel Kaluuya („Judas And The Black Messiah“) 
• Sacha Baron Cohen („The Trial Of The Chicago 7“) 
• Leslie Odom Jr. („One Night In Miami“) 
• Paul Raci („Sound Of Metal“) 
• Keith Stanfield („Judas And The Black Messiah“) 
 
Beste Nebendarstellerin 
Yuh-Jung Youn („Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“) 
• Maria Bakalova („Borat Anschluss Moviefilm“) 
• Glenn Close („Hillbilly Elegy“) 
• Olivia Colman („The Father“) 
• Amanda Seyfried („Mank“) 
 
Bestes Originaldrehbuch 
„Promising Young Woman“ (Emerald Fennell) 
• „Judas And The Black Messiah“ (Will Berson, Shaka King, Kenny Lucas & Keith Lucas) 
• „Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“ (Lee Isaac Chung) 
• „Sound Of Metal“ (Darius Marder, Abraham Marder & Derek Cianfrance) 
• „The Trial Of The Chicago 7“ (Aaron Sorkin) 
 
Bestes adaptiertes Drehbuch 
„The Father“ (Christopher Hampton & Florian Zeller) 
• „Der weiße Tiger“ (Ramin Bahrani) 
• „Borat Anschluss Moviefilm“ (Sacha Baron Cohen u.v.m.) 
• „One Night In Miami“ (Kemp Powers) 
• „Nomadland“ (Chloé Zhao) 
 
Beste Kamera 
„Mank“ (Erik Messerschmidt) 
• „Judas And The Black Messiah“ (Sean Bobbitt) 
• „The Trial Of The Chicago 7“ (Phedon Papamichael) 
• „Nomadland“ (Joshua James Richards) 
• „Neues aus der Welt“ (Dariusz Wolski) 
Bestes Szenenbild 
„Mank“ 
• „Neues aus der Welt“ 
• „Tenet“ 
• „The Father“ 
• „Ma Rainey's Black Bottom“ 
 
Bestes Kostümdesign 
„Ma Rainey's Black Bottom“ 
• „Emma“ 
• „Pinocchio“ 
• „Mulan“ 
• „Mank“ 
 
Beste Filmmusik 
„Soul“ (Trent Reznor, Atticus Ross & Jon Batiste) 
• „Da 5 Bloods“ (Terence Blanchard) 
• „Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“ (Emile Mosseri) 
• „Neues aus der Welt“ (James Newton Howard) 
• „Mank“ (Trent Reznor & Atticus Ross) 
 
Bester Filmsong 
„Fight For You“ („Judas And The Black Messiah“) 
• „Hear My Voice“ („The Trial Of The Chicago 7“) 
• „Husavik“ („Eurovision Song Contest: The Story Of Fire Saga“) 
• „Io sì (Seen)“ („Du hast das Leben vor dir“) 
• „Speak Now“ („One Night In Miami“) 
 
Bestes Make-up und beste Frisuren 
„Ma Rainey's Black Bottom“ 
• „Pinocchio“ 
• „Hillbilly Elegy“ 
• „Emma“ 
• „Mank“ 
 
Bester Schnitt 
„Sound Of Metal“ 
• „The Trial Of The Chicago 7“ 
• „The Father“ 
• „Promising Young Woman“ 
• „Nomadland“ 
 
Bester Ton 
„Sound Of Metal“ 
• „Mank“ 
• „Soul“ 
• „Greyhound“ 
• „Neues aus der Welt“ („News of the World“) 
 
Beste visuelle Effekte 
„Tenet“ 
• „Der einzig wahre Ivan“ („The One and Only Ivan“) 
• „Mulan“ 
• „The Midnight Sky“ 
• „Love And Monsters“ 
 
Bester Animationsfilm 
„Soul“ 
• „Die bunte Seite des Monds“ („Over The Moon“) 
• „Onward: Keine halben Sachen“ 
• „Shaun das Schaf 2: UFO-Alarm“ 
• „Wolfwalkers“ 
 
Bester internationaler Film 
„Der Rausch“ (Dänemark) 
• „Better Days“ (Hongkong) 
• „Kollektiv - Korruption tötet“ (Rumänien) 
• „Der Mann, der seine Haut verkaufte“ (Tunesien) 
 • „Quo Vadis, Aida?“ (Bosnien-Herzegowina) 
Playlist:
1. Ludovico Einaudi - Petricor (Nomadland) - 06:32 
2. Ludovico Einaudi - Low Mist Var. 1 [Day 5] (The Father) - 04:42 
3. Trent Reznor & Atticus Ross - All This Time [Happily Ever After] (Mank) - 04:46 
4. Daniel Pemberton - The Trial (The Trial of the Chicago 7) - 04:39 
5. Mark Isham, Quelle Chris & Chris Keys - Rooftop (Judas and the Black Messiah) - 04:14 
6. Emile Mosseri - Grandma Picked a Good Spot (Minari) - 03:30 
7. Anthony Willis - Romance Suite (Promising Young Woman) - 03:32 
8. Abraham Marder & Nicolas Becker - Communion (Sound of Metal) - 04:59 
9. Branford Marsalis - The Story of Memphis Green (Ma Rainey's Black Bottom) - 04:19 
10. Kris Bowers - Billie's Waltz (The United States vs. Billie Holiday) - 03:13 
11. Howard Shore - Home (Pieces of a Woman) - 03:28 
12. Terence Blanchard - Ain't Yo Stuff Safe Here (One Night In Miami) - 02:07 
13. Hans Zimmer & David Fleming - Responsibility (Hillbilly Elegy) - 05:05 
14. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - Conclusion (The White Tiger) - 03:45 
15. James Newton Howard - Johanna Returns Home (News of the World) - 05:37 
16. Ludwig Göransson - From Mumbai To Amalfi (Tenet) - 04:26 
17. Isobel Waller-Bridge & David Schweitzer - Emma Suite (Emma) - 06:08 
18. Dario Marianelli - Fuga dal pescecane (Pinocchio) - 04:31 
19. Harry Gregson-Williams - Four Ounces Can Move a Thousand Pounds (Mulan) - 03:40 
20. Trent Reznor & Atticus Ross - The Great Before/U Seminar (Soul) - 03:19 
21. Terence Blanchard - Otis and Tien Have Dinner (Da 5 Bloods) - 05:06 
22. Craig Armstrong - Reflections of Ivan (The One and Only Ivan) - 03:37 
23. Alexandre Desplat - Iris in the Stars (The Midnight Sky) - 04:32 
24. Steven Price - Back Home (Over the Moon) - 05:12 
25. Mychael Danna & Jeff Danna - Share My Life With Him (Onward) - 03:24 
26. Bruno Coulais - Follow Me (WolfWalkers) - 03:28 
27. Ólafur Arnalds - Epilogue (Nomadland) - 04:06

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