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Sonntag, 14. September 2025

Playlist #432 vom 21.09.2025 - Neuheiten 2025 (5)

Unter den neuen Soundtracks, die ich heute vorstellen darf, sind wie gewohnt etliche Kompositionen zu finden, die für Streaming-Serien-Highlights wie „Wednesday“, „The Gilded Age“, „Alien: Earth“, „Black Mirror“ und „The Hunting Wives“ entstanden sind, aber auch für Kinoproduktionen wie Guillermo del Toros Neuverfilmung des Grusel-Klassikers „Dracula“, Liam Neesons erfolgreiche Wandlung vom Action-Star zum Komödianten in „Die nackte Kanone“ oder für die BBC-Natur-Dokumentation „Parenthood“. Abgerundet wird die Sendung durch das Album „Cinema“ des Cellisten Hauser mit seinen Bearbeitungen meist populärer Filmmelodien von Max Steiner, John Barry, Ennio Morricone, Henry Mancini und Vangelis sowie Marcel Barsottis elektronischem Score zu seinem eigenen Science-Fiction-Film „Imperia“.
Nachdem Helen Mirren und Pierce Brosnan bereits in der grandiosen Mafia-Serie „Mobland“ vorzüglich miteinander harmoniert haben, sind sie nun erneut gemeinsam vor der Kamera zu sehen, diesmal in Chris Colombus‘ Mystery-Thriller-Komödie „The Thursday Murder Club“, zu der der versierte Altmeister Thomas Newman („Grüne Tomaten“, „The Green Mile“) einen äußerst vielfarbigen elektronischen Score mit spannenden akustischen Akzenten beigesteuert hat.
Atticus Ross‘ Frau Claudia Sarne, die bereits an etlichen Soundtracks ihres Mannes („The Book of Eli“, „Broken City“, „Triple 9“) beteiligt gewesen ist, etabliert sich mittlerweile als eigenständige Komponistin, vor allem für Fernsehserien wie „Outcast“, „Black Mirror“ und „Shining Girls“.
 Die True-Crime-Mini-Serie „The Yoghurt Shop Murders“ befasst sich mit dem tragischen Mord an vier Teenagerinnen in einem „I Can't Believe It's Yogurt“-Laden am 6. Dezember 1991 in Austin, Texas, und geht den Traumata, die das Verbrechen hinterließ, ebenso nach wie dem Labyrinth der Ermittlungen. Sarnes feinfühlige Piano-Komposition schafft das passende atmosphärische musikalische Umfeld dazu.
Chad Hartingtons Horror-Film „The Threesome“ kam zwar bereits 2021 in die Kinos, doch der hörenswerte Score von Keegan DeWitt wurde erst jetzt von MovieScore Media veröffentlicht. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, dessen Liebe ihn zu einem unerwarteten Dreier verleitet, um so seinen größten Traum wahrwerden zu lassen. Doch als die Fantasie endet, müssen alle drei mit ernüchternden Konsequenzen rechnen und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.
„Chad und ich trafen uns mit 17 Jahren. Wie so viele in diesem Alter verband uns unsere Liebe zu Liedern, Platten und Filmen. Wir hätten unterschiedlicher nicht sein können und sind es immer noch, aber damals keimte etwas auf, das uns heute oft ohne große Erklärungen zusammenarbeiten lässt. Er sagte mir einfach, dieser Film solle Epochen und Genres überschreiten und stattdessen ein authentisches Porträt von Menschen mit Fehlern sein, die ihr Bestes geben und oft mit komischen Ergebnissen scheitern. Sofort dachten wir an die romantischen Komödien und Dramen der 80er und 90er Jahre, voller unglaublicher Schauspieler, die nicht perfekt waren, oft das Falsche taten und uns ständig herausforderten, sie zu mögen. Charaktere, die uns allen sehr ähnlich waren“, erzählt DeWitt von der Arbeit an „The Threesome“. „Ich war inspiriert von den romantischen, mitreißenden Filmmusiken des Italiens der 1960er Jahre mit Monica Vitti. Sie waren voller Sex und Witz und hatten unverkennbare Melodien, die einem das Herz brachen. Als ich am Klavier saß, hatte die Partitur auf mich gewartet. Auf meinem einfachen Klavier entstanden mit ,The End‘, ,The Threesome‘ und ,A New Reality‘ diese schmerzenden Melodien, die von der Kindlichkeit junger Liebe, der Lust der 20er und dann dem bösen Erwachen und den Erkenntnissen des Erwachsenseins sprachen, die immer schneller kommen, als wir erwarten. Diese Intimität verband sich auch irgendwie mit dem rauen und treibenden Sound der Manchester New Wave in unseren Tanzszenen oder den sich auflösenden perkussiven Spiralen unserer Actionszenen.“
Samuel Van Grinsvens Horror-Drama „Went Up the Hill“ erzählt von Jacks Reise zur Beerdigung seiner entfremdeten Mutter ins entlegene Neuseeland, wo er ihre Witwe Jill trifft. Als der Geist seiner Mutter in die Körper der beiden zurückkehrt, führt das zu einem lebensbedrohlichen nächtlichen Dreiertanz.
„Die Musik für ‚Went Up the Hill‘ war für mich eine besondere Herausforderung, insbesondere die Balance zwischen Intimität und Überirdischem zu finden. Ich habe mich stark auf Ambient-Vocals und erweiterte Gesangstechniken konzentriert – Kehlkopfklopfen, Tonhöhendrift, ASMR-ähnliche Ticks und Klicks, Atemelemente und mehr“, erzählt Komponist Hanan Townshend. „Der Film thematisiert tiefe psychische Traumata, und die Musik wurde so gestaltet, dass sie das Innenleben der Figuren widerspiegelt und erforscht, während sie in Erinnerungen und Trauer versinken.“
Der Cellist Hauser blickte auf eine zehnjährige Karriere als eine Hälfte von den 2Cellos zurück, als er sich 2020 mit dem Solo-Album „Classic“ erfolgreich als Solo-Künstler etablierte. Brillierte er vor fünf Jahren mit eigenwilligen Bearbeitungen klassischer Melodien für Cello und Orchester, legt er nun mit „Cinema“ ein Album vor, das ganz unterschiedliche Filmkompositionen aus mehr als 80 Jahren zu neuem Leben erweckt. Dabei hat er mit London Symphony Orchester unter der Leitung von Robert Ziegler nicht nur klassische Filmmelodien wie „Tara’s Theme“ aus Max Steiners Soundtrack zu „Vom Winde verweht“ (1939), Nino Rotas Liebesthema aus „Romeo und Julia“ (1968), Andrew Lloyd Webbers „The Music of the Night“ aus „Das Phantom der Oper“ (1986) und John Barrys Musik zu „Somewhere in Time“ (1980), sondern auch Lalo Schifrins „Mission: Impossible“-Thema, Sam Smiths „Writing’s on the Wall“ aus dem Bond-Film „Spectre“ und Billie Eilishs „What Was I Made For“ aus „Barbie“ auf aufregende Weise interpretiert. Zu den weiteren Höhepunkten des Albums zählen Kompositionen von Yann Tiersen („Die fabelhafte Welt der Amelie“), Ennio Morricone („Der Profi“), Vangelis („1492 – Die Eroberung des Paradieses“) und Trevor Jones („Der letzte Mohikaner“).
„Dies ist ein sehr persönliches Album, weil es einige meiner Lieblingsmelodien enthält“, sagt Hauser. „Einige dieser Werke würde ich als ,versteckte Juwelen‘ bezeichnen, die vielen Menschen vielleicht noch unbekannt sind. Aber ich bin sicher, sobald die Fans sie auf ,Cinema‘ hören, werden auch sie ihre Favoriten darin finden.“
In einem früheren Leben komponierte Marcel Barsotti Soundtracks u.a. für Sönke Wortmanns „Die Päpstin“ und „Das Wunder von Bern“. Mittlerweile ist er unter die Regisseure gegangen und hat nach einigen Musikvideos 2024 erstmals Regie bei dem vollständig mit KI generierten dystopischen Science-Fiction-Drama „Transformation“ geführt, das bei etlichen internationalen Wettbewerben ausgezeichnet worden ist. In diesem Jahr legte Barsotti mit „Imperia“ den nächsten, ebenfalls komplett mit KI erstellten Science-Fiction-Film vor. Der 36-minütige Film erzählt die Geschichte der brillanten Wissenschaftlerin Lilly Rose, die bei der Entdeckung mysteriöser Würfel auf der Erde und dem spurlosen Verschwinden von Menschen entdeckt, dass eine uralte außerirdische Zivilisation die Menschheit für ein unheimliches Ritual benutzt. Doch je tiefer Lilly in das Geheimnis eindringt, desto klarer wird ihr, dass sie selbst der Schlüssel zu ihrer Rettung oder ihrem Untergang sein könnte…
Barsotti hat bei „Imperia“ nicht nur Drehbuch, Kamera, Produktion und Sounddesign verantwortet, sondern natürlich auch den Soundtrack komponiert, der am 05. Oktober veröffentlicht wird. Der elektronische Score ist ebenso rhythmisch pulsierend wie atmosphärisch dicht ausgefallen und vereint geschickt fesselnde Techno-, kratzige Industrial- und verführerische Dark-Ambient-Elemente miteinander.

Playlist:

01. Thomas Newman - Blood Roses (The Thursday Murder Club) - 02:52 
02. Claudia Sarne - Head Noise (The Yoghurt Shop Murders) - 04:00 
03. Keegan DeWitt - Read the Room (The Threesome) - 03:17 
04. Jeff Russo - Wendy's Transition (Alien: Earth) - 04:37 
05. Jeff Russo - Sorry (Untamed) - 04:21 
06. Chris Bacon - Tale of the Skull Tree (Wednesday - Season 2: Vol. 1) - 02:50 
07. Harry Gregson-Williams & Rupert Gregson-Williams - Her Tone (The Gilded Age - Season 3) - 03:17 
08. Daniel Pemberton - Cloning Machine (Black Mirror: USS Callister - Into Infintiy) - 03:07 
09. Ariel Marx - The Void (Black Mirror: Hotel Reverie) - 03:58 
10. Steven Price - No Sex in the Pond (Oh, Hi!) - 03:34 
11. Laura Karpman - Nina's Theme (Duster) - 03:20 
12. Hanan Townshend - Funeral and Wake (Went Up The Hill) - 02:59 
13. Hauser - Chi Mai (Cinema) - 04:22 
14. Atli Örvarsson - 幸存者 (Dongji Rescue) - 04:42 
15. Danny Elfman - A Very Sad Story (Dracula) - 03:23 
16. Carter Burwell - Destiny and Dreams (Honey Don't!) - 03:17 
17. Marcel Barsotti - The Story of Cryon (Imperia) - 02:17 
18. Hans Zimmer & James Everingham - A New Awakening (Chief of War - Season 1) - 03:24 
19. Frank Ilfman - Time (Ada: My Mother the Architect) - 03:29 
20. Dominic Lewis - Keep Calm & Carry On (Nobody 2) - 02:35 
21. David Wingo & Dabney Morris - The Hookup (Splitsville) - 02:54 
22. Fernando Velázquez - Cambio y dando (Las Muertas) - 03:48 
23. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - Road Hallucinations (The Chemistry of Death) - 03:06 
24. Lorne Balfe - My Name Is Frank Drebin Jr. (The Naked Gun) - 03:05 
25. Blanck Mass - Polly (She Rides Shotgun) - 03:05 
26. Jeff Danna - Sophie on Trail Camera (The Hunting Wives - Season 1) - 02:31 
27. Clinton Shorter - It's Not Fair (The Rainmaker - Season 1) - 03:09 
28. Ruth Barrett - In This Life (The Terminal List: Dark Wolf) - 03:07 
29. Pessi Levanto - In the Juvie (Kevlarsjäl) - 02:43 
30. Austin Wintory - Water Battles Fire (Sword of the Sea) - 04:05 
31. Bear McCreary - We Two Might Be One (Outlander: Blood of My Blood - Season 1) - 07:33 
32. Anne Dudley – Love Locks (Signs of Life) – 02:47 
33. Tom Howe - Elephants (Parenthood: Freshwater) - 08:08

Samstag, 1. Februar 2025

Playlist #416 vom 09.02.2025 - Neuheiten 2025 (1)

In der neune Netflix-Doku-Serie „Our Ocean“ fungiert niemand Geringeres als der ehemalige US-Präsident Barack Obama als Erzähler. Er entführt die Zuschauer auf eine 75.000 Meilen lange Kreuzfahrt über und unter die Wasseroberfläche der fünf Weltmeere. Dem Pazifik, dem Indischen Ozean, dem Atlantik, dem Arktischen Ozean und dem Südlichen Ozean ist jeweils eine Folge gewidmet, wobei die Serie modernste Forschung und neu entwickelte Unterwasserfilmtechnologie einsetzt, um neben beliebten Tieren wie Delfinen und Meeresschildkröten auch andere Meeresbewohner und Naturphänomene zu zeigen, die noch nie zuvor mit der Kamera eingefangen wurden. Neben der Titelmusik von Harry Gregson-Williams bekommt ihr in dieser Sendung neue Soundtracks auch von seinem Bruder Rupert Gregson-Williams, Siddhartha Khosla, Rachel Portman, Steven Price, Hanan Townshend, Antonio Pinto u.v.a. zu hören.
In der britischen Mini-Serie „The Crow Girl“ von Charles Martin und Rebecca Rycroft untersuchen die beiden Ermittler DCI Jeanette Kilburn (Eve Myles) und DI Lou Stanley (Dougray Scott) den Tod mehrerer junger Männer in einer Kleinstadt. Um den Täter zu fassen, ziehen sie die angesehene Psychotherapeutin Dr. Sophia Craven (Katherine Kelly) hinzu. Was als komplexer Mordfall beginnt, entwickelt sich zu einer schockierenden Reise in eine dunkle Welt aus illegalen Fight Clubs, skrupellosen Morden und tief verwurzeltem Missbrauch, der Jahrzehnte zurückreicht. Die Musik dazu stammt vom jungen britischen Komponisten Adam Price („Curfew“, „Apartment 7A“), der bereits mit Lorne Balfe an „Mission: Impossible – Dead Reckoning“ zusammengearbeitet hat.
„Das Lesen von Erik Axl Sunds Roman ‚The Crow Girl‘ gab mir eine zusätzliche Gelegenheit, musikalisch zu experimentieren, bevor ich mich mit irgendeinem Aspekt der Serie selbst beschäftigte. Das Thema ‚Verlust der Unschuld‘ tauchte früh auf und ich habe es musikalisch erkundet. Wir begannen, die Stimme zu verwenden; die unmittelbarste, roheste Art, wie wir uns ausdrücken können“, rekapituliert Price seine Arbeit an „The Crow Girl“. „Die Regisseure Charles und Rebecca betonten, wie wichtig es sei, diesen emotionalen Kern in der Musik einzufangen und gleichzeitig in der brutalen, kompromisslosen Welt von ‚The Crow Girl‘ verwurzelt zu bleiben. Und natürlich war da Slash. Sein ikonischer Gitarrensound hob den Soundtrack auf Höhen, die wir uns nie hätten vorstellen können. Man hört seinen unverwechselbaren, rauen Sound schon in der ersten Einstellung – ein erdiger, absteigender Gitarren-Slide, der die Bilder widerspiegelt; ein irgendwie musikalischer tiefer Tauchgang in die Abgründe der Hölle.“
Gleich zwei neue Arbeiten gibt es von Steven Price („Gravity“, „Fury“) zu hören. Für den Netflix-Film „Joy“ schrieb er eine einfühlsame, mit Streichern und Piano instrumentierte Musik, die die wahre Geschichte der Entwicklung zur künstlichen Befruchtung erzählt.
Im Jahr 1968 bewirbt sich die junge Krankenschwester und Embryologin Jean Purdy (Thomasin McKenzie) um eine Assistenzstelle in einem Labor der Cambridge-Universität. Dort arbeiten der Physiologe Dr. Robert Edwards (James Norton) und der Gynäkologe Patrick Steptoe (Bill Nighy) an einem Verfahren, das kinderlosen Paaren ihre Nachwuchswünsche erfüllen soll. Als Details über ihre Forschung in einem Labor nahe Manchester an die Öffentlichkeit dringen, weht dem Trio jedoch ein scharfer Wind ins Gesicht. Denn viele Menschen halten die Zeugung eines Kindes außerhalb des Mutterleibs für verbrecherisch und unchristlich. Als ihnen dann auch noch die Fördergelder gestrichen werden, setzen Steptoe, Edwards und Purdy ihre Hoffnungen vor allem auf eine Gruppe kinderloser Frauen, die sich bereit erklären, ihre Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Am Ende wird 1978 das erste Retortenbaby Louise Joy Brown geboren werden.
Weitaus wuchtiger geht es in dem ebenfalls historischen Kriegsdrama „William Tell“ zu, das Price mit großem Orchester vertont hat, wobei Streicher und Percussions eine prominente Rolle einnehmen. Der von Nick Hamm („The Hole“, „Godsend“) inszenierte Film spielt im 14. Jahrhundert, in den letzten Tagen des Heiligen Römischen Reiches, als die europäischen Nationen heftig um die Vorherrschaft kämpfen und die ehrgeizigen Österreicher, die nach mehr Land streben, in die Schweiz eindringen, sieht sich Wilhelm Tell (Claes Bang), ein ehemals friedlicher Jäger, zum Handeln gezwungen, als seine Familie und sein Heimatland durch den unterdrückerischen österreichischen König und seine rücksichtslosen Kriegsherren bedroht werden. An der Spitze seiner Landsleute beginnt Tell eine mutige Rebellion, um ihre Freiheit zu verteidigen und sich gegen die tyrannischen Mächte zu stellen, die sie unterjochen wollen.
„Young Hearts“ erzählt die Geschichte des jungen Elias, der Gefühle für seinen neuen Nachbarn Alexander entwickelt und feststellt, dass er sich zum ersten Mal verliebt.

„Wir haben es geschafft, das Gefühl einer viel größeren Produktion mit einem relativ kleinen Ensemble und auf intelligente Weise nachzubilden: Das Fagott, das Ma’at-Streichquartett und das Klavier rufen die Nostalgie hervor, die Regisseur Anthony Schatteman suchte. Diese Streicher wurden auch in mehreren Schichten aufgenommen, sodass der Effekt einer wunderschönen ,Wolke‘ aus Musik entsteht. Aber auch andere einfallsreiche Techniken wie ungewöhnliche Metriken, die Konzentration auf Farben statt auf Themen sorgen dafür, dass man mit einem kleinen Ensemble ein großartiges Gefühl erzeugen kann, was wiederum zu der Herzerwärmung beiträgt, die der Film ausstrahlen möchte“, beschreibt Ruben de Gheselle die Arbeit an der eindringlichen Musik zu „Young Hearts“.

In dem Animationsfilm „Mariposas negras“ wird die Geschichte der drei Frauen Tanit, Valeria and Shaila erzählt, die aus verschiedenen Teilen der Welt kommen, aber ganz unmittelbar mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden, als sie wegen der Erderwärmung alles verlieren und gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen, um zu überleben. Der spanische Komponist Diego Navarro setzte für seine Musik eine Vielzahl von ethnischen Instrumenten und weibliche Stimmen ein.
„Ich war fasziniert von der Idee, durch meine Musik drei Realitäten zu erzählen, die so hart und tief sind wie die unserer Protagonisten. Es ist Musik mit einem intimen Ansatz, mit einer tiefen emotionalen Note aufgrund der transzendenten Botschaft, die der Film dem Publikum vermittelt. Außer mir, der Klavier und Keyboard spielt, sind die restlichen Hauptmusiker der Musikproduktion Frauen, als klare Anspielung auf die Geschichte“, erklärt Navarro. „Auf der Grundlage eines Streichquartetts, der Stimme unserer Solistin Aborá Cel im Hauptthema und vieler anderer ethnischer Stimmen aus der afrikanischen und indischen Folklore habe ich in dieser Partitur auch mit verschiedenen charakteristischen Instrumenten aus der Karibik, Afrika und Indien gearbeitet. Das Klavier, die elektronische Programmierung und eine kraftvolle Perkussionssektion waren unerlässlich, um eine der persönlichsten und intimsten Partituren zu schaffen, die ich je geschrieben habe.“
Playlist:
01. Harry Gregson-Williams - Series Opener (Our Oceans) - 03:04 
02. Rupert Gregson-Williams - To Libya (Lockerbie - A Search For Truth) - 04:21 
03. Adam Price - Loss (The Crow Girl) - 04:17 
04. Steven Price - 67481 Lesley Brown (Joy) - 03:34 
05. Siddhartha Khosla - Where Love Grows (No Good Deed) - 04:34 
06. Siddhartha Khosla - Preparations (Paradise) - 04:03 
07. Austin Wintory - Oria's Legacy (Eternal Strands) - 03:58 
08. Debbie Wiseman - New Found Lands (Wolf Hall - The Mirror and the Light) - 03:59 
09. Timothy Williams - Journey to Bethlehem (Mary)  - 03:47 
10. Antonio Pinto - Sorry (Flight Risk) - 03:29 
11. Rachel Portman - Forgive Me (The Return) - 03:59 
12. Evgueni Galperine & Sacha Galperine - Calypso (Kraven - The Hunter) - 04:30 
13. Explosions in the Sky - A Melancholy (American Primeval) - 04:06 
14. Daniel Blumberg - Library (The Brutalist) - 03:26 
15. Trent Reznor & Atticus Ross - Pure Love (Queer) - 04:34 
16. Steven Price - Let Us Believe Again (William Tell) - 06:31 
17. H. Scott Salinas - End Credits (Elevation) - 04:59 
18. Hanan Townshend - Final Judgement (Between Borders) - 04:39 
19. Ruben de Gheselle - Running Away (Young Hearts) - 02:46 
20. Raphaël Dargent - Sky Awakening (Lightfall) - 02:46 
21. Raphaël Dargent - Borealapelta (Why Dinosaurs?) - 02:29 
22. Christopher Lennertz - The Bakers (Back In Action) - 03:17 
23. Rob - Night Pool (Par Amour) - 03:09 
24. Atli Örvarsson - Long Beach (On Call) - 03:22 
25. Bear McCreary - What Awaits Us in Paradise (Outlander - Season 7) - 04:37 
26. Diego Navarro - Tema principal (Mariposas Negras) - 04:49 
27. Andrew Lockington - Sutherland (Lioness - Season 2) - 04:09
28. Blanck Mass - The Wonder (The Rig - Season 2) - 06:49 
29. Mick Giacchino - Paradise Lost and Finale (Star Wars: Skeleton Crew) - 04:31 
30. Benjamin Wallfisch - Wolf Man (Wolf Man) - 08:11

Donnerstag, 24. August 2023

Playlist #378 vom 27.08.2023 - Neuheiten 2023 (5)

Die fünfte Neuheiten-Sendung in diesem Jahr steht ganz im Zeichen von neuen Action-Filmen und -Serien wie dem neuen „Mission: Impossible“-Abenteuer „Dead Reckoning: Part 1“, dem Hai-Thriller „Meg 2: The Trench“, dem Hijacking-Thriller „97 Minutes“ oder dem Militär-Thriller „Special Ops: Lioness“. Daneben gibt es aber auch jazzige Klänge von Nicholas Britell & Robert Glasper und einfühlsame Klänge zu Filmen wie „Wonderwell“, „The Letter“, „Le mie ragazze di carta“ und „The Boy and the Heron“ zu hören. Abgerundet wird die Sendung mit neuer Musik aus den Serien „Secret Invasion“, „Foundation“, „Primal“ und „Unicorn: Warriors Eternal“
Über 14 Stunden Musik hat Lorne Balfe mit mehr als 555 Musikern quer durch Europa (u.a. in Rom, Wien, Venedig, Schweiz und London) aufgenommen, um Ethan Hunts neues Abenteuer in „Mission: Impossible – Dead Reckoning Part 1“ zu vertonen. Der von Tom Cruise gespielte Problemlöser hat es diesmal mit einer empfindungsfähigen künstlichen Intelligenz namens The Entity zu tun, die er mit einem Metallschlüssel besiegen muss. Neben all der gewohnten Action bietet der Film allerdings auch eine Menge Emotionen, die Balfe in seinem Score verarbeiten durfte, der natürlich auch Lalo Schifrins berühmtes Hauptthema der Fernsehserie (1966-1973) integrierte. 
„Diese DNA ist über den ganzen Film verteilt. Es ist mit Ethans Thema ebenso verbunden wie mit den Opening Titles“, erzählt Balfe im Interview mit Variety.com. „Ich habe auf Sergei Rachmaninoff und Igor Stravinsky zurückgeschaut und neu entdeckt, was schon da war. Es ist das, wozu das Publikum eine Beziehung aufbaut und eine Verbindung herstellt, aber es stellt sich als unterschiedlich heraus… Es ging darum, etwas zu nehmen und es in ein emotionales und tragisches Vokabular zu überführen.“ 
Während Lorne Balfe überdies in dieser Sendung mit einem weiteren „Inspired by Dungeons & Dragons“-Album und keltisch inspirierter Musik sowie dem wuchtigen Score zur Rennsport-Action „Gran Turismo“ zu hören ist, hat Kris Bowers („Green Book“, „Bridgerton“) nicht nur Disneys neue Version von „Haunted Mansion“, sondern auch die Serie „Secret Invasion“ sehr kraftvoll vertont. Samuel L. Jackson ist hier als ehemaliger S.H.I.E.L.D.-Direktor Nick Fury zu sehen, der die Menschheit vor den Außerirdischen zu retten versucht und von seiner Weltraum-Mission zurückkehrt, um sich erneut mit dem Skrull Talos (Ben Mendelsohn) und seiner früheren Verbündeten Maria Hill (Cobie Smulders) zusammenzutun. Während die Alien-Verschwörung Fury selbst zur Zielscheibe werden lässt und in all dem auch Talos’ Tochter G'iah (Emilia Clarke) und die MI6-Agentin Sonya Falsworth (Olivia Colman) nicht unbedingt gut auf den Spion zu sprechen sind, muss sich der einstige Federführer der Avengers-Initiative mit seinen vergangenen Entscheidungen auseinandersetzen und vor allem fragen, wem er überhaupt noch vertrauen kann. 
In Vlad Marsavins Coming-of-Age-Drama „Wonderwell“ versucht die naive wie neugierige 12-jährige Violet im modernen Italien, ihren eigenen Weg zwischen der Haute Couture und ihrem eigenen magischen Reich zu finden. Die einfühlsame Musik schuf William Ross, der nicht nur für die Orchestrierung vieler John-Williams-Scores zuständig gewesen ist, sondern auch etliche eigene Soundtracks zu Filmen wie „My Dog Skip“, „The Little Rascals“, „Tuck Everlasting“ und „Destination Wedding“ komponiert hat. „Violet’s Theme“ wurde von dem mittlerweile verstorbenen Angelo Badalamenti („Twin Peaks“, „Die Stadt der verlorenen Kinder“) komponiert, der zusammen mit Ross auch an einigen weiteren Stücken beteiligt gewesen ist. 
„Den Score zu ,Wonderwell‘ zu schreiben war eine bittersüße Erfahrung“, erzählt Ross. „Es war wunderbar ,süß‘ in der Schönheit des Films, seiner Schauplätze, seines Drehbuchs, der Schauspieler … und natürlich des musikalischen Ansatzes, den die Filmemacher wollten - ,bitter‘ in dem Sinne, dass es schwierig war, Carrie Fisher auf der Leinwand zu sehen, obwohl man wusste, dass sie nicht mehr unter uns war. Es war noch nicht einmal ein Jahr her, seit sie gestorben war. Es war mir eine Freude, die Gelegenheit zu bekommen, mit Angelo Badalamentis wunderschönem ,Violet’s Theme‘ zu arbeiten.“ 
In dem italienischen Dokumentarfilm „The Letter: A Message for our Earth“ erzählt Regisseur Nicolas Brown die unglaubliche Geschichte der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus aus der Sicht von Führungspersönlichkeiten, die an vorderster Front auf allen Kontinenten gegen die Umweltkrise kämpfen. „,The Letter‘ versucht im Wesentlichen, das Feuer der Hoffnung in der Menschheit zu entfachen. Das war die erste Botschaft, die mir der Regisseur des Films mit auf den Weg gab. Die musikalische Inspiration für diese Partitur stammt von einer Gesangsvertonung der Schöpfungsgesänge des Heiligen Franziskus aus dem 15. Jahrhundert und einem gregorianischen Gesang aus dem 11. Jahrhundert“, erklärt der viel für die britische BBC und Netflix arbeitende Komponist William Goodchild („The Chimp“, „Hippos – Africa’s River Giants“) seine Arbeit an dem Score. „Das aufkommende Thema entwickelte sich zu einem Bezugspunkt, der in der gesamten Partitur in Variationen dargestellt wird, manchmal explizit, manchmal diskret. Auf diese Weise bringt die Partitur einiges archaisches Material (das sich im Allgemeinen auf die römische Kirche mit ihrer langen Geschichte und insbesondere auf Papst Franziskus bezieht, der nach dem Heiligen benannt ist) in eine zeitgenössische weltliche Umgebung. Im Einklang mit der universellen Botschaft von ,The Letter‘ gibt es keine Spur von Religiosität oder Ehrfurcht, obwohl die Partitur ein sich entfaltendes Gefühl von Hoffnung und Mitgefühl unterstützt.“ 
In Timo Vuorensolas Action-Thriller „97 Minutes“ versucht NSA-Direktor Hawkins (Alec Baldwin) zu verhindern, dass eine entführte 767, der in 97 Minuten der Treibstoff ausgeht, mit ihrem Absturz auf dem Boden einen immensen Schaden anrichtet, indem er den Abschuss des Flugzeugs vorbereitet. Währenddessen setzt Alex (Jonathan Rhys Meyers), ein verdeckter Interpol-Agent, der in die Terrorzelle eingeschleust wurde, alles zu tun, dass das Flugzeug weder abstürzt noch abgeschossen wird. 
Für den Score verwendete der britische Komponist Ian Livingstone („Jeepers Creepers: Reborn“, „The Book of Love“) so exotische Instrumente wie das türkische Saiten-Instrument Yayli Tambur, um eine andersartige Atmosphäre zu erzeugen. 
Keltisch inspirierte Musik präsentiert der isländische Komponist Atli Örvarsson („The Hitman’s Bodyguard“, „Vantage Point“) mit seinem Album zur französischen Animations-Serie „Runes“ von Sébastien Oursel & Guillaume Mautalent. In ihrer Adaption von Marion Bulots gleichnamiger Graphic-Novel muss sich ein 12-jähriger Junge als Thronfolger der Normandie vor den Bösewichten in Sicherheit bringen, die ihn zu ermorden trachten. 
Nainita Desai zählt zu den neuen vielversprechenden Talenten, die in der noch immer Männer-dominierten Sphäre der Filmmusik Fuß zu fassen beginnen. Für ihr Arbeit an dem Dokumentarfilm „Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann“ gewann sie 2021 den World Soundtrack Award in der Kategorie „Discovery of the Year“, ein Jahr später den The Gravity Media Creative Technology Award bei den „Women in Film and TV Awards, UK“. Nun vertonte sie Mark Murphys Kurz-Dokumentarfilm „Green Space Darks Skies“ über eine menschliche Kunst-Installation, die sich über die vier höchsten Berge in Großbritannien erstreckte, den Scafell Pike in England, Ben Nevis in Schottland, Snowdon in Wales und Slieve Donard in Nordirland. 
„Jeder Berg hatte sein eigenes Thema und die Musik musste vor der Aufführung komponiert werden, damit der Regisseur die gesamte Aufführung rund um die Musik choreografieren, strukturieren und bearbeiten konnte“, rekapituliert Desai ihre Arbeit an dem Kunst-Projekt. „Die Inspiration kam vom Land und den vulkanischen Ursprüngen der Berge, daher musste die Partitur uns auf eine dramatische und emotionale Reise durch die Zeit mitnehmen und die epische Landschaft illustrieren. Sie stellt das menschliche Engagement dar, es geht um das Landesinnere und die Freude an der Natur und darum, die Erfahrung der Verbundenheit mit dem Land zu teilen. Matt Kelly spielte die Streicher mit einem Neo-Folk-Ansatz, der die Erdverbundenheit der Begegnung von Mensch und Land widerspiegelte. Stelle dir Tausende von Lichtern vor, die Muster auf Bergen, Seen und Moorlandschaften in ganz Großbritannien hinterlassen! Es war eine sehr erhebende und emotionale Erfahrung!“

Playlist: 

1. Trent Reznor & Atticus Ross - Something to Love (Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem) - 03:00 
2. Lorne Balfe - This Was the Plan (Mission Impossible: Dead Reckoning - Part 1) - 06:16 
3. Kris Bowers - Sonya (Secret Invasion: Vol. 1 - Episodes 1-3) - 02:28 
4. Kris Bowers - She Was the Best (Haunted Mansion) - 02:13 
5. William Ross - Main Title (Wonderwell) - 03:31 
6. Harry Gregson-Williams - Reunited with Meiying (Meg 2: The Trench) - 02:30 
7. William Goodchild - We Call It Sacred (The Letter) - 04:43 
8. Andrew Lockington - For Love Of Country (Special Ops: Lioness) - 03:45 
9. Christophe Beck - Nimona's Theme (Nimona) - 03:01 
10. Joe Hisaishi - Bygone Days [from "Porco Rosso"] (A Symphonic Celebration) - 04:27 
11. Lorne Balfe - Edgin's Journey (The Dungeon Master's Jukebox) - 02:15 
12. Ian Livingstone - The End (97 Minutes) - 03:39 
13. Brandon Campbell & Ramin Djawadi - A Plea to The Ancients (New World: Blood of the Sands) - 02:27 
14. Atli Örvarsson - Suite I (Runes) - 04:18 
15. Siddhartha Khosla - And Another One (The Horror of Dolores Roach) - 03:41 
16. Nainita Desai - Snowdon (Green Space Dark Skies) - 03:21 
17. Bear McCreary - Cleon's Secret Robot (Foundation: Season 2) - 07:14 
18. Bear McCreary - Meet My Crew (The Last Voyage of the Demeter) - 03:41 
19. Harry Gregson-Williams - Just One Day (Retribution) - 03:11 
20. Steven Price - Eat Tapas (Heart of Stone) - 02:48 
21. Paul Haslinger - TruMotion (The YouTube Effect) - 03:09 
22. Joe Hisaishi - The Last Smile (The Boy and the Heron) - 02:55 
23. Tyler Bates & Joanne Higginbottom - Realization (Primal: Season 2) - 03:11 
24. Tyler Bates & Joanne Higginbottom - Something Sinister (Unicorn: Warriors Eternal - Season 1) - 03:19 
25. Nicholas Britell & Robert Glasper - Tark (The Winning Time Sessions) - 04:06 
26. Mark Isham - The Park (Justified: City Primeval) - 06:30 
27. Mark Ronson & Andrew Wyatt - I Don't Have an Ending (Barbie) - 03:37 
28. Nicola Piovani - L'Odeon chiuso (Le mie ragazze di carta) - 03:58 
29. Lorne Balfe & Andrew Kawczynski - Proving Grounds (Gran Turismo) - 02:55 
30. Tom Hodge - Everyone This Is Lawand (Name Me Lawand) - 08:02

Dienstag, 1. November 2022

Playlist #357 vom 06.11.2022 - Neuheiten 2022 (7)

Halloween ist zwar gerade vorbei, aber ein paar schaurig-schöne Horror-Soundtracks habe ich doch noch im Programm für euch, so den endgültigen (?) Abschluss der über 40-jährigen „Halloween“-Reihe, zu der John Carpenter selbst damals wie heute mit für den Soundtrack verantwortlich zeichnete, Daniel Harts Musik zur Fernsehadaption von Anne Rices „Interview with the Vampire“, Michael Giacchinos „Werewolf by Night“, Guillermo del Toros Horror-Serie „Cabinet of Curiosities“ und der Neuverfilmung des modernen Horror-Klassikers „Hellraiser“
Außerdem gibt es neue Musik zu den Fernsehserien „The Lord of the Rings: The Rings of Power“, „House of the Dragon“, „Pennyworth“, „Barbarians“ und „Star Wars: Andor“ sowie neue Soundtracks von Alexandre Desplat, Daniel Pemberton, Carter Burwell und Ryuichi Sakamoto
Nach dem Auftakt mit Philippe Rombis Musik zu Christian Carions Drama „Im Taxi mit Madeleine“ mit Dany Boon in der Hauptrolle präsentiert Terence Blanchard seinen Score zu dem neuen Film von Gina Prince-Bythewood („Die Bienenhüterin“, „The Old Guard“). „The Woman King“ ist ein von wahren Ereignissen inspiriertes historisches Epos, das im Königreich Dahomey (dem heutigen Benin), einem der mächtigsten Staaten Afrikas im 18. Und 19. Jahrhundert, angesiedelt ist. Der Dahomey-König Ghezo (John Boyega) ist gezwungen, an die Besatzer Abgaben zu zahlen, was weder ihm noch seiner Generalin Nancisca (Viola Davis) gefällt. Nanisca ist die außergewöhnliche Anführerin der Agojie, einer Elite-Einheit, die nur aus Frauen besteht und für ihre außergewöhnliche Brutalität bekannt ist. Gerade als die rebellische Nawi (Thuso Mbedu) die anspruchsvolle Ausbildung bei den Agojie begonnen hat, spitzt sich der Konflikt zwischen Dahomey und seinen Besatzern zu. Die Oyo haben Sklavenhändler geschickt, die das Volk der besetzten Gebiete unterjochen und versklaven soll. Mit der Invasion sieht Nancisca endlich ihre Chance gekommen, sich an dem Oyo-Krieger Oba Ade (Jimmy Odukoya) zu rächen, der sie einst vergewaltigte... 
Von Lorne Balfe gibt es gleich zwei neue Arbeiten zu hören. Neben der gefälligen Musik zu Ol Parkers romantischen Komödie „Ticket ins Paradies“ mit dem Hollywood-Traumpaar Julia Roberts und George Clooney in den Hauptrollen hat Balfe auch die vielschichtige Musik zur Fernsehserie „Pennyworth“ beigesteuert. Die Prequel-Serie über Batmans Butler Alfred Pennyworth (Jack Bannon) thematisiert seinen Job bei der britischen Eliteeinheit des Special Air Service (kurz: SAS). Als junger Soldat genießt er das Leben, den Alkohol und die Frauen. In den 1960er-Jahren beschließt Alfred seine Fähigkeiten zu nutzen und einen privaten Sicherheitsdienst zu gründen. Die kürzlich gestartete dritte Staffel ist bereits in den 1970er Jahren angekommen. 
Der in London ansässige Alexander Parsons hat vor allem für Dokumentarserien und -filme die Musik beigesteuert, so für die BBC1-Serie „The Murder That Changed a Nation“, die sechsteilige BBC3 Dokumentation „American High School“, die Channel-4-Dokumentationen „Muslim Drag Queens“ und „Grayson Perry’s Dream House“ sowie die Dokumentationen „Rockfield: The Studio on the Farm“ und „The Real Michael Jackson“. Nun vertonte er Jesse Viles Dokumentations-Serie „Curse of the Chippendales“, die den dunklen Seiten der männlichen Striptease-Tanz-Truppe aus den 1980er Jahren folgt. 
„Die Musik hatte während der gesamten Serie zwei übergreifende Rollen. Die erste war, ein unmittelbares Gefühl für Zeit und Ort zu vermitteln, fast so, als würde eine Jukebox die Erzählung durch die Jahrzehnte begleiten“, berichtet Parsons über seine Arbeit. „Egal, ob die Themen in den 70ern von einer 13-köpfigen R’n‘B-Live-Band gespielt oder in den 80ern gegen Vintage-Synthesizer und Drum Machines ausgetauscht wurden, ich musste das Gefühl von Spaß und Abenteuer, das den Club in seinen frühen Jahren umgab, authentisch einfangen. Neben diesen Nadeltropfen war es mir wichtig, den dunkleren und unheimlicheren Zug der Geschichte einzufangen, der den Fluch repräsentiert.“ 
Der isländische Komponist Atli Örvarsson steuerte nicht nur die Musik zum Drama „No Limit – Sous Emprise“ vor, sondern legt nach seinem letztjährigen Album „Wolka“ mit „7 Cycles“ auch ein neues Solo-Album vor. 
,7 Cycles‘ ist eine Erforschung der Idee, dass unser Leben aus 7-Jahres-Zyklen besteht. Einige dieser Stücke sind neu und einige begleiten mich bereits seit einer Weile, so dass ich sagen kann, dass sie verschiedene Zyklen meines eigenen Lebens repräsentieren“, erzählt Örvarsson. „Ich verspürte auch den Wunsch, den Fokus auf das Solo-Piano zu setzen und auf die Verwundbarkeit, die damit einhergeht, keine große Orchestrierung Produktion zu haben, hinter der man sich verstecken könnte. Es ist eine Suche nach Ehrlichkeit und Rohheit der Emotion.“ 
„There’s Always Hope“ ist erst der zweite Film von Tim Lewiston nach dem 2012 veröffentlichten „The Hot Potato“ und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach Portugal reist, um die Versöhnung ihrer Eltern in die Wege zu leiten. Die gemeinsame Arbeit zwischen Lewiston und Komponist Guy Farley begann mit einer Neuaufnahme von Michel Legrands Klassiker „The Windmills of your Mind“. 
„Ich sendete ihm ein Demo und einige Sänger. Ich wusste, dass es das war, was er sich vorstellte. Also, wie geht es anschließend von dort aus weiter? Willst du einen modernen Rom-Com-Score schreiben? Er sagte: ,Nein, ich möchte von dir etwas mehr im Stil von Michel Legrand. Dieser Film ist nicht The Thomas Crown Affair. Er untermalt die ganze Zeit die Emotion.“ 
So entstand ein leicht Jazz-beeinflusster, einfühlsamer und vom The Chamber Orchestra of London eingespielter Score, der mit den Vocals von Ayala Moore, Saxophon, Piano, Drums, Gitarren, Bass und Percussion eine sehr natürliche Aura verströmt. 
Jerry Goldsmith hat bereits in den 1960er Jahren angefangen, für Science-Fiction-Filme wie „The Satan Bug“, „Planet of the Apes“ und „Seconds“ zu komponieren, und legte innerhalb seiner langen Karriere noch viele weitere Meilensteine in diesem Genre vor, man denke nur an „Logan’s Run“, „Alien“, „Star Trek: The Motion Picture“ und „Total Recall“
Als er im Jahr 2000 für „Hollow Man“ engagiert wurde, war es nach „Total Recall“ (1990) und „Basic Instinct“ (1992) die dritte Zusammenarbeit mit Regisseur Paul Verhoeven. 
Goldsmith vereinte dafür elektronische Elemente mit Harfe, Streichern, Piano und Blechbläsern. Besonders viel Sorgfalt wendete Goldsmith beim Komponieren des Hauptthemas auf. 
„Also, viele Filme verfügen über kein Main Theme und legen einfach los“, wird Goldsmith in dem Booklet der erweiterten Neuveröffentlichung von „Hollow Man“ von Intrada zitiert. „Ich habe es immer als so etwas wie die Ouvertüre betrachtet. Ich habe zweieinhalb oder drei Minuten, um genau zu sagen, was in meinem Kopf vorgeht, worum in diesem ganzen Film geht. Wie kann es ganz einfach gesagt werden und sehr schnell? In diesem Fall ging es nicht um all die Gewalt und alles andere; es ging mehr um diesen Charakter, der sich an den Teufel verkaufte.“ 
Nils Frahm präsentiert nach seinem 2018er Album „All Melody“ und dem Nachfolgewerk „All Encores“ (2019) mit „Music For Animals“ ein über dreistündiges Album (auf 3 CDs/4 LPs), das ganz auf das sonst von ihm verwendete Piano verzichtet. 
„Meine ständige Inspiration“, erklärt Frahm, „war etwas so Faszinierendes, wie einen großen Wasserfall oder die Blätter eines Baumes im Sturm zu beobachten. Es ist gut, dass wir Symphonien und Musik haben, wo es eine Entwicklung gibt, aber weder ein Wasserfall braucht einen Akt 1, 2, 3 sowie ein Ergebnis, noch die Blätter an einem Baum im Sturm. Manche Leute mögen es, die Blätter rascheln zu sehen und die Zweige sich bewegen. Diese Platte ist für sie.“ 
Mit den teils über zwanzigminütigen Stücken erschafft Frahm meditative Soundscapes mit hypnotischer Wirkung. „Es führt alles zu diesem Wasserfall zurück. Wenn du ihn betrachten willst, betrachte ihn. Wenn nicht, musst du es nicht tun. Es wird immer dasselbe sein, wenn auch nie genau so.“ 
Mit „OKYAN“ erscheint das erste Klavieralbum der Komponistin mit dem Künstlernamen Aeden Azora, die im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel begann, später Jazz und klassische Komposition studierte und elektronische Musik produzierte. In den vielen Jahren ihres musikalischen Schaffens zog sie es vor, im Hintergrund zu bleiben und schrieb vorwiegend als eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen des Komponistenberufes für Theater und Film. 
„Ich will meine Musik von jedweden Zuschreibungen lösen, die einem durch den Namen - kulturell oder territorial - zugeordnet werden. Ich bin gern nur ein Vagabund auf der Suche nach universeller Schönheit“, meint die von Komponisten wie Sakamoto, Evans, Glass, Chopin, Reich und Bach beeinflusste Künstlerin. Zu dem Albumtitel, der in ihrer Muttersprache „Ozean“ bedeutet, erklärt sie: 
„Ich bin am Meer aufgewachsen. Meine Heimat musste ich früh hinter mir lassen. Aber das Meer ist geblieben... Wo immer ich bin – wenn ich das Meer sehe, bin ich Zuhause. In einer Zeit des Aufruhrs, als die Welt sowohl brannte als auch still stand, zog es mich an mein Klavier zurück, um dem Chaos etwas friedfertiges entgegenzusetzen, mein kleines Stück Zuhause in Musik einzufangen und diesen imaginären Ort so auch für andere begehbar machen.“ 
Maggie Peren erzählt in ihrem Film „The Forger“ die Geschichte des 21-jährigen Cioma Schönhaus, der sich von niemandem die Lebensfreude nehmen lässt, schon gar nicht von den Nazis. Mit der Identität eines Marineoffiziers, den er für sich selbst geschaffen hat, stürzt er sich in das Nachtleben der Stadt und findet in den dunkelsten Momenten des Krieges sogar eine zerbrechliche Hoffnung auf Liebe. Den ganzen Tag über fälscht er Ausweise mit nur einem Pinsel. 
Der in Bulgarien geborene und in den USA lebende Mario Grigorov hat für Lee Daniels die Filme „Shadowboxer“, „Tennessee“, „Precious“ und „The Paperboy“ vertont und für „The Forger“ vor allem mit folkloristischen Elementen gearbeitet. 
„Von Anfang an fühlte ich mich leidenschaftlich der Musik für den Film verbunden und begann schnell und natürlich zu komponieren. Ich kreierte Themen und Walzer, die jüdische Folkloreelemente mit zusätzlichen lebendigen und jugendlichen Fusionen verschiedener Stile von Jazz, Klassik und Folk kombinierten. Um die richtigen musikalischen Texturen zu erhalten, habe ich Berliner Musiker für Live-Aufnahmen von Instrumenten wie Trompete, Klarinette, Akkordeon, Viola, Schlagzeug und Kontrabass eingesetzt.“ 
Zu den Horror-Scores in dieser Sendung zählt nach Jerry Goldsmiths „Hollow Man“ und Michael Giacchinos „Werewolf By Night“ auch Kenneth Lampls „Sissy“. Der Film handelt von den beiden Teenager-Freundinnen Cecilia und Emma, die sich nach etlichen Jahren zufällig wieder begegnen. Als Cecilia zu Emmas Junggesellinnen-Wochenende eingeladen wird, wird sie aus Rache in eine abgelegene Hütte eingesperrt, wo sie einem Highschool-Tyrannen ausgeliefert ist. 
„Die Partitur lässt sich am besten als psychotische Achterbahn beschreiben“, meint Kenneth Lampl („Frontera“, „Winter of Frozen Dreams“, „Royal Kill“). „Er bewegt sich vom finsteren italienischen Giallo und dem spannungsgeladenen Herrmann-artigen Thriller zu überschwänglicher, zuckerhaltiger Disney-Magie. Die Musik soll das unwirkliche, innere Fantasieland der sozialen Medien und seine Auswirkungen auf den sich langsam entwirrenden Geist unserer Hauptfigur Sissy einfangen.“
Mit Spannung erwartet wird die von Guillermo del Toro („Pan’s Labyrinth“, „The Shape of Water“) entwickelte und produzierte Horror-Serie „Cabinet of Curiousities“, zu der acht Regisseure ganz unterschiedliche Geschichten inszeniert haben, die sowohl klassischen Horror-Genres huldigen als auch neue Wege gehen. In der von David Prior inszenierten Folge „The Autopsy“ geht es um einen Gerichtsmediziner, der an dem mysteriösen Tod einer Gruppe Minenarbeiter arbeitet. Er ist alleine mit seinem Tonbandgerät in einer Lagerhalle, um die Ereignisse festzuhalten. 
Christopher Young („Hellraiser“, „Friedhof der Kuscheltiere“) komponierte neben dem fesselnden Titeltrack einen atmosphärisch dichten Grusel-Score, der das Grauen auf dem Bildschirm adäquat untermalt. In „Dreams in the Witch House“ sucht ein Mann sehnsüchtig danach, dass es das Jenseits wirklich gibt, nachdem seine Schwester als Kind vor seinen Augen starb und in eine andere Welt geschickt wurde. Neben Christopher Young sind auch Komponisten wie Jed Kurzel und Jeff Danna auf dem Soundtrack vertreten sowie die Titelthemen von Holly Amber Church. 
Guillaume Roussel, der als Mitglied von Hans Zimmers „Remote Control Productions“-Team an James L. Brooks’ „Woher weißt du, dass es Liebe ist?“ und „Pirates of the Caribbean 4: Fremde Gezeiten“ beteiligt war, zählt zu den vielversprechendsten französischen Filmkomponisten. 
Für Jérôme Salles Thriller „Kompromat“ steuerte er einen pulsierenden Action-Score bei. Der Film handelt von Mathieu Roussel (Gilles Lellouche), der 2017 in Russland vor den Augen seiner Tochter festgenommen und inhaftiert wird. Als französischer Expatriate ist er Opfer eines „Kompromats“ geworden, kompromittierender gefälschter Dokumente, die vom russischen Geheimdienst verwendet werden, um einem Staatsfeind zu schaden. Da ihm eine lebenslange Haftstrafe droht, bleibt ihm nur eine Möglichkeit: Er muss fliehen und auf eigene Faust nach Frankreich gelangen. Mit „Novembre“ vertonte Roussel dazu ein Thriller-Drama von Cédric Jimenez, der fünf Tage eine französische Anti-Terror-Einheit während der Jagd auf die Verdächtigen verfolgt, die für die Anschläge vom November 2015 in Paris verantwortlich gewesen sind. 
„Ich wollte, dass die Musik dazu beiträgt, Emotionen, Seele und in gewisser Weise ein Gefühl von Menschlichkeit durch viele Stimmentöne zu vermitteln. Diese verarbeiteten Vocals, die man während des größten Teils der Partitur hört, sind in gewisser Weise ein Symbol für all die anonymen Opfer, die tragischerweise ihr Leben verloren haben“, meint Roussel. „Und auch die Stimme ohne Sprache unterstreicht die starke Solidarität und den Zusammenhalt, den ein ganzes Land plötzlich gegen den Terrorismus empfand, der die Grenzen von Religion, Alter usw. durchbricht. Dieser Film war eine kraftvolle Erfahrung für mich, da ich auch eine neue Palette synthetischer Klänge erkunden konnte.“ 

Playlist: 

1. Philippe Rombi - Un nouveau jour (Une belle course) - 05:13 
2. Terence Blanchard - Nawi and Izogie [Part 2] (The Woman King) - 03:23 
3. Carter Burwell - My Life Is On Inisherin (The Banshees of Inisherin) - 03:43 
4. Guy Farley - Truth (There Is Always Hope) - 02:47 
5. Jerry Goldsmith - The Hollow Man (Hollow Man) - 03:00 
6. Michael Giacchino - End Shredits (Werewolf By Night) - 04:21 
7. Lorne Balfe - Dolphin Spirit (Ticket to Paradise) - 02:02 
8. Lorne Balfe - Gully's Lament (Pennyworth - Season 3) - 02:54 
9. Alexandre Desplat - We Found Richard (The Lost King) - 03:10 
10. Alexander Parsons - Destiny II (Curse of the Chippendales) - 03:20 
11. Óscar Araujo - Underwater Fight (42 segundos) - 02:46 
12. David Holmes - The Resistance (Robbing Mussolini) - 02:20 
13. Ryuichi Sakamoto - Pride (Exception) - 02:11 
14. Atli Örvarsson - Inertia (7 Cycles) - 05:26 
15. Nils Frahm - Right Right Right (Music For Animals) - 07:26 
16. Aeden Azora - Moire I (Okyan) - 03:08 
17. Mario Grigorov - You're Dangerous (The Forger) - 02:31 
18. Rémi Boubal - The Grand Departure (Teach Me If You Can) - 02:23 
19. Linda Perry - Writing the Story (Luckiest Girl Alive) - 02:33 
20. GoGo Penguin - Ascent (Between Two Waves) - 04:42 
21. Kenneth Lampl - End Credits (Sissy) - 02:48 
22. Daniel Pemberton - Full House (See How They Run) - 03:22 
23. Daniel Pemberton - Something Suspicious (Amsterdam) - 03:12 
24. Daniel Hart - The Fantasy of Happiness (Interview With the Vampire) - 04:05 
25. Ramin Djawadi - The Power of Prophecy (House of the Dragon - Season 1) - 02:37 
26. Bear McCreary - Memories of Dancing (The Lord of the Rings: The Rings of Power - Season 1, Episode 7: The Eye) - 03:49 
27. Aaron Zigman - Sam's Story (A Jazzman's Blues) - 02:45 
28. Nicholas Britell - Past/Present Suite (Star Wars: Andor: Vol. 1) - 03:45 
29. Volker Bertelmann - Flavus and Marbod (Barbarians - Season 2) - 02:30 
30. Christopher Young - The Autopsy (Cabinet of Curiosities) - 02:00 
31. John Carpenter, Cody Carpenter & Daniel Davies - Corey's Requiem (Halloween Ends) - 02:02 
32. Guillaume Roussel - Mathieu's Hunt (Kompromat) - 01:52 
33. Guillaume Roussel - Novembre (Novembre) - 03:11 
34. Nick Cave & Warren Ellis - Nembutal (Blonde) - 02:55 
35. Nick Cave & Warren Ellis - No Easy Answers (Dahmer Monster) - 02:47 
36. Ben Lovett - Point of No Return (Hellraiser) - 01:56
37. Atli Örvarsson - Mathieu Dive (No Limit) - 07:17

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