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Mittwoch, 1. November 2023

Playlist #383 vom 05.11.2023 - GLENN CLOSE Special

Mit ihrer Oscar-nominierten Darstellung in dem Erotikthriller „Eine verhängnisvolle Affäre“ wurde Glenn Close weltberühmt, doch die vielseitige Schauspielerin hat auch in vielen anderen Filmen und Fernsehserien einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Zuletzt war die Musical-, Theater- und Filmschauspielerin in der Fernsehserie „Teheran“ und in der Netflix-Produktion „Heart of Stone“ zu sehen. In der heutigen Sendung gibt es Musik aus ihren Filmen von Komponisten wie Hans Zimmer, Mark Isham, James Horner, Danny Elfman, Jerry Goldsmith, George Fenton, Richard Robbins, Randy Newman, Michael Kamen u.a. zu hören.
Glenn Close wurde am 19. März 1947 in Greenwich, Connecticut, geboren, verbrachte ihre Jugend aber zeitweise sowohl in der Demokratischen Republik Kongo, wo ihr Vater die Leitung eines Krankenhauses übernommen hatte, als auch in verschiedenen Internaten. Am College of William & Mary in Virginia machte Glenn Close ihren Abschluss in Schauspiel und Anthropologie. Bereits im letzten Jahr ihrer College-Ausbildung war Close am Broadway zu sehen. 
Sie startete ihre professionelle Bühnenkarriere 1974 mit „Love for Love“ und erhielt 1980 für ihre Rolle in „Barnum“ ihre erste Nominierung für den begehrten Tony Award, den sie in der Folge aber als beste Hauptdarstellerin gleich dreimal gewinnen konnte – für „The Real Thing“ (1984), „Der Tod und das Mädchen“ (1992) und „Sunset Boulevard“ (1995). 2014 kehrte sie für die Wiederaufführung von „A Delicate Balance“ an den Broadway zurück. 1982 feierte Close ihr Kinodebüt in George Roy Hills Verfilmung von John Irvings Bestseller „Garp und wie er die Welt sah“ als Mutter der von Robin Williams gespielten Titelfigur, was ihr gleich eine Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin einbrachte. Anschließend war sie in Lawrence Kasdans „Der große Frust“ als Sarah Cooper zu sehen, eine Figur, die der Regisseur extra für sie geschrieben hatte. 1984 spielte Glenn Close eine Nebenrolle in Robert Redfords Baseball-Drama „Der Unbeugsame“, was ihre die dritte Oscar-Nominierung bescherte. In den folgenden Jahren folgten weitere Nominierungen, darunter unter anderem als Beste Hauptdarstellerin in „Eine verhängnisvolle Affäre“ und „Gefährliche Liebschaften“ sowie für die Titelrollen in den Dramen „Albert Nobbs“ (2011) und „Die Frau des Nobelpreisträgers“ (2018) – gewinnen konnte sie die Auszeichnung – bei mittlerweile acht Nominierungen (womit sie zusammen mit Peter O’Toole den Rekord hält) - jedoch bislang nicht. 
Mitte der 1980er Jahre begann Close, ihre Rollen sorgfältiger auszuwählen, um nicht auf die Rolle der mütterlichen Figur festgeschrieben zu werden. So war sie 1985 in der romantischen Komödie „Maxie“ und in dem Justiz-Thriller „Das Messer“ zu sehen. Ihre berühmteste Rolle verkörperte Close 1987 als verstörte Lektorin Alex Forrest in dem Psycho-Thriller „Eine verhängnisvolle Affäre“. In den 1990er Jahren festigte Close ihren Status als etablierte Hollywood-Schauspielerin. So war sie an der Seite von Jeremy Irons in „Die Affäre der Sunny von B.“ zu sehen und verkörperte in Franco Zeffirellis „Hamlet“ erstmals eine Shakespeare-Rolle im Kino. 
Mit Jeremy Irons spielte sie erneut in Bille Augusts Verfilmung von Isabelle Alendes Bestseller „Das Geisterhaus“, dann hatte sie einen Cameo-Auftritt in Steven Spielbergs „Hook“ (1991) als Piratin, lieh Mona Simpson in „Die Simpsons“ ihre Stimme und war sowohl in Ron Howards „Schlagzeilen“ (1994) als auch Tim Burtons „Mars Attacks!“ (1996) ebenso zu sehen wie als Cruella de Vil in Disneys Live-Action-Erfolg „101 Dalmatiner“. Es folgten Rollen wie der Vizepräsidentin in Wolfgang Petersens „Air Force One“ (1997) und einer Chorleiterin von Frauen, die während der Zweiten Weltkriegs in japanischer Gefangenschaft waren, in „Paradise Road“ (1997). In den 2000er Jahren war Close zwar noch in einigen weiteren Kinofilmen zu sehen – so begann sie eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rodrigo Garcia („Gefühle, die man sieht“, „Nine Lives“, „Albert Nobbs“) und war für kleinere Produktionen wie „Eine Affäre in Paris“ (2003), „Glück in kleinen Dosen“ (2005) und dem Remake von „Die Frauen von Stepford“ (2004) tätig-, doch kehrte Close einerseits wieder auf die Theaterbühne zurück, andererseits drehte sie vor allem fürs Fernsehen. 
So spielte sie die Eleanor of Aquitaine in dem Showtime-Film „Der Löwe im Winter“ (2003) und die Hauptrolle der skrupellosen Anwältin Patty Hewes in der Serie „Damages“ (2007-2012). Zuletzt war Glenn Close u.a. in Ron Howards „Hillbilly-Elegie“ (2020) und in der Netflix-Produktion „Heart of Stone“ zu sehen. 

Filmographie:

1982: Garp und wie er die Welt sah (The World According to Garp) 
1983: Der große Frust (The Big Chill) 
1984: Greystoke – Die Legende von Tarzan, Herr der Affen (Greystoke: The Legend of Tarzan, Lord of the Apes, Stimme) 
1984: Der Unbeugsame (The Natural) 
1985: Maxie 
1985: Das Messer (Jagged Edge) 
1987: Eine verhängnisvolle Affäre (Fatal Attraction) 
1988: Gefährliche Liebschaften (Dangerous Liaisons) 
1989: Second Hand Familie (Immediate Family) 
1990: Hamlet 
1990: Die Affäre der Sunny von B. (Reversal of Fortune) 
1991: Zauber der Venus (Meeting Venus) 
1991: Hook 
1993: Das Geisterhaus (The House of the Spirits) 
1994: Schlagzeilen (The Paper) 
1995: Serving in Silence: The Margarethe Cammermeyer Story (Fernsehfilm) 
1995–2014: Die Simpsons (The Simpsons, Fernsehserie, Stimme, 5 Folgen) 
1996: 101 Dalmatiner (101 Dalmatians) 
1996: Mary Reilly 
1996: Mars Attacks! 
1997: Paradise Road 
1997: Air Force One 
1999: Cookie’s Fortune – Aufruhr in Holly Springs (Cookie’s Fortune) 
1999: Tarzan (Stimme) 
2000: Gefühle, die man sieht – Things You Can Tell (Things You Can Tell Just by Looking at Her) 
2000: 102 Dalmatiner (102 Dalmatians) 
2001: The Safety of Objects 
2002: Will & Grace (Fernsehserie, Folge 4x23 Hokus Focus) 
2003: Eine Affäre in Paris (Le Divorce) 
2003: A Closer Walk (Dokumentarfilm, Stimme) 
2003: Lion in Winter – Kampf um die Krone des Königs (The Lion in Winter, Fernsehfilm) 
2004: The West Wing – Im Zentrum der Macht (The West Wing, Fernsehserie, Folge 5x17 The Supremes) 2004: Die Frauen von Stepford (The Stepford Wives) 
2004: Das Verhör (Strip Search, Fernsehfilm) 
2005: Nine Lives 
2005: Glück in kleinen Dosen (The Chumscrubber) 
2005: The Shield – Gesetz der Gewalt (The Shield, Fernsehserie, Folgen 4x01–4x13) 
2005: Die Rotkäppchen-Verschwörung (Hoodwinked!, Stimme für Granny) 
2005: Tarzan 2 (Tarzan II, Stimme) 
2007: Spuren eines Lebens (Evening) 
2007–2012: Damages – Im Netz der Macht (Damages, Fernsehserie) 
2011: Das Rotkäppchen-Ultimatum (Hoodwinked Too! Hood vs. Evil, Stimme für Granny) 
2011: Albert Nobbs 
2014: Low Down 
2014: Von 5 bis 7 – Eine etwas andere Liebesgeschichte (5 to 7) 
2014: Guardians of the Galaxy 
2015: Anesthesia 
2015: Gilly Hopkins – Eine wie keine (The Great Gilly Hopkins) 
2016: Warcraft: The Beginning (Warcraft) 
2016: The Girl with All the Gifts 
2017: What Happened to Monday? 
2017: Die Frau des Nobelpreisträgers (The Wife) 
2017: Das krumme Haus (Crooked House) 
2017: Wer ist Daddy? (Father Figures) 
2017: The Wilde Wedding 
2020: Four Good Days 
2020: Hillbilly-Elegie (Hillbilly Elegy) 
2021: Schwanengesang (Swan Song) 
2022: The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window (Fernsehserie, Folge 1x08) 2022: Teheran (Tehran, Fernsehserie, 8 Folgen) 
2023: Heart of Stone 

Playlist:
1. Randy Newman - Prologue 1915-1923 (The Natural) - 05:21 
2. John Barry - Part X (Jagged Edge) - 04:41 
3. Georges Delerue - End Titles (Maxie) - 04:59 
4. Maurice Jarre - Fatal Attraction (Fatal Attraction) - 03:45 
5. George Fenton - End Credits (Dangerous Liaisons) - 03:00 
6. Mark Isham - Another Possible Explanation (Reversal of Fortune) - 03:39 
7. Ennio Morricone - Ophelia [Version 2] (Hamlet) - 03:06 
8. Hans Zimmer - Clara (Das Geisterhaus) - 06:39 
9. John Williams - From Mermaids to Lost Boys (Hook) - 05:14 
10. Danny Elfman - Final Adress (Mars Attacks!) - 02:56 
11. Edward Shearmur - At Home With Dr. Keener (Things You Can Tell Just By Looking At Her) - 04:19 
12. Jerry Goldsmith - End Credits (Air Force One) - 06:03 
13. Jeff Danna - Spring (Baby) - 04:39 
14. Jan A.P. Kaczmarek - Evening (Evening) - 05:37 
15. Randy Newman - A New Day: 7:00 A.M. (The Paper) - 05:01 
16. Jay Wadley - Jack's Gift (Swan Song) - 02:39 
17. Steven Price - It's Good to Hear From You (Heart of Stone) - 03:50 
18. Hans Zimmer & David Fleming - Old Wounds (Hillbilly Elegy) - 05:45 
19. Jocelyn Pook - The Rehearsal (The Wife) - 03:33 
20. James Horner - The Digging Montage (The Chumscrubber) - 07:08 
21. Brian Byrne - Opening Titles (Albert Nobbs) - 05:17 
22. Dave E. Stewart - Camilla's Prayer (Cookie's Fortune) - 04:13 
23. David Arnold - Heart to Heart (The Stepford Wives) - 02:36 
24. Richard Hartley - Elinor of Aquitaine (The Lion in Winter) - 03:25 
25. Richard Robbins - Chez Persand (Le Divorce) - 02:09 
26. Mark Eliyahu - Tehran Passion (Tehran - Season 1) - 03:50 
27. Michael Kamen - The Wedding (Cup of Marriage) / Horace and Jasper / Skinner (101 Dalmatians) - 07:06

Montag, 18. April 2022

Playlist #343 vom 24.04.2022 - Neuheiten 2022 (3)

Mit der dritten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr präsentiere ich wieder einen „Kessel Buntes“, von James Newton Howards dritter Arbeit innerhalb des „Fantastic Beasts“-Universums, neuen Soundtracks von Altmeistern wie Thomas Newman, Gabriel Yared, George Fenton, Mychael Danna, Harry Gregson-Williams, Cyril Morin und Philippe Rombi über aufstrebende Talente wie Kris Bowers, Nick Urata, Pinar Toprak und Matthew Margeson bis zu neuen nicht-filmmusikalischen Alben von Jóhann Jóhannsson und Marcel Barsotti
Die beiden Brüder Harry Gregson-Williams und Rupert Gregson-Williams haben nach ihrer gemeinsamen Arbeit an der von George Clooney produzierten und inszenierten Serie „Catch-22“ mit „The Gilded Age“ bereits ihr nächstes Serien-Projekt am Start. Die Story der jungen Marian Brook, die 1882 nach dem Tod ihres Vaters von Pennsylvania nach New York zieht, um bei ihren wohlhabenden Tanten zu leben, hat die beiden Komponisten zu einem Score inspiriert, der zwar von einem Kammer-Orchester und Instrumenten geprägt wird, die für das 19. Jahrhundert passend wirken, aber auch einige ungewöhnliche Instrumente wie Dulcimer, Kantele und Ukulele aufweist. 
„Die multidimensionalen Charaktere führen sich selbst dazu, mit unterschiedlichem melodischem Material vertont zu werden, das wir in den frühen Episoden angelegt haben und in dem Zuge entwickelt, wie sich ihre einzelnen Geschichten entfalten.“ 
Seit dem preisgekrönten Drama „Samsara“ (2001) verbindet den indischen Filmemacher Pan Nalin und den Komponisten Cyril Morin eine enge Beziehung, die über Filme wie „Ayurveda: Art of Being“, „Valley of Flowers“ und „7 Göttinnen“ bis zu dem neuen Film „Das Licht, aus dem die Träume sind“ („Last Film Show“) führt. 
Der Film handelt von einem neunjährigen Jungen, der nach seinem ersten Kinobesuch mit seinem Vater alle Hebel in Bewegung setzt, um seine eigenen 35mm-Träume zu verwirklichen. „Nalin wollte, dass die Musik aus realen Klängen des Films entsteht und später zu einer Melodie wird. Wir benutzten viele synthetische Sounds, um sie mit den Sounds zu verbinden, die von den Zügen, der Fabrik und dem Projektor stammen“, erklärt der Komponist die Arbeit an „Last Film Show“
„Die Inspiration für die Melodie für Samay kam von den Zug-Klängen, um die später die Faszination zu erreichen, die Samay für Licht und Filme entwickelt. Abgesehen von den Sounds, die aus dem Film stammen, verwendete ich, wenn eine Melodie aus ihnen entsteht, ein Piano, Flöten und auch eine Marimba, eine Gitarre, ein Saxophon, die nichts mit der örtlichen Musik zu tun haben. Wenn Samay allein ist, benutzte ich eine Art Dobro-Gitarre, die vom amerikanischen Blues inspiriert wurde. Ich verwendete sie auch als Soundeffekt. Die Präsenz von Synthesizern und Sequencern ist größer als gewöhnlich, um den 1970er Sound und Andrei Tarkovskys Auswahl wiederzugeben. Ich benutzte auch Percussions auf die gleiche Weise wie bei ,Samsara‘, um eine Suche, eine Bewegung auszudrücken. Die Bansuri-Flöte ist mit der Einsamkeit vor allem von Baa, Samays Mutter, verknüpft. Der Film ist eine echte Hommage an die Zeit, die uns so sehr beeinflusst hat. Diese Filme, die mit echtem Film und Filmrollen gemacht worden sind, sind der Grund, warum ich heute immer noch an Filmen arbeite.“ 
In dem Drama „Rose“ finden die beiden Schwestern Inger und Ellen heraus, wie eine Busreise nach Paris ihre Beziehung zueinander auf die Probe stellt. Der norwegische Komponist Henrik Skram schuf dazu einen sehr zurückhaltenden, zarten Score mit feinen Piano-Klängen, Streichern und elektronischen Soundscapes. 
„Die Musik für ,Rose‘ zu komponieren war ein echter Balance-Akt. Ich versuchte, die Stimmungen und Emotionen nicht zu übertreiben und gleichzeitig eine musikalische Umgebung zu schaffen, die die fragile Persönlichkeit der Hauptfigur Inger darstellen könnte. Sie umfängt sowohl den romantischen Walzer als auch die nervenaufreibenden Underscores.“ 
Der 15-fach Oscar-nominierte Komponist Thomas Newman hat mit dem britischen Filmemacher John Madden („Shakespeare in Love“, „Der Beweis“) bereits bei den beiden „Best Exotic Marigold Hotel“-Filmen und dem Thriller-Drama „Eine offene Rechnung“ zusammengearbeitet. Nun inszenierte Madden mit „Die Täuschung“ einen mit Colin Firth und Matthew Macfadyen hochkarätig besetztes Kriegs-Drama, in dem die Alliierten 1943 mit aller Macht versuchen, die Deutschen durch ein gewagtes Täuschungsmanöver glauben zu lassen, dass die Truppen nicht auf Sizilien, sondern in Griechenland landen. „John Madden ist der perfekte Mitarbeiter: sehr schlau, voller Humor und ein versierter Zuhörer. Er hat immer ein Ohr für das Drama, das andere für die Feinheiten von Farbe und Harmonie – und er ist auch ein ausgezeichneter Koch!“, meint Newman, der seinen meist zurückhaltend arrangierten Orchesterscore während der Hochphase der Covid-Pandemie geschrieben und aufgenommen hatte. 
Der neunfach Oscar-nominierte James Newton Howard legt nach „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ und „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ mit dem Score zu „Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“ den nächsten Soundtrack zu dem „Harry Potter“-Spin-Off vor. Diesmal versucht Hogwarts-Lehrer Albus Dumbledore (Jude Law), die Versuche des Schwarzmagiers Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) zu unterbinden, die Macht in der Zaubererwelt an sich zu reißen, wofür er den Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne) und dessen Freunde, zu denen auch der Muggel Jacob (Dan Fogler) gehört, einmal mehr um Hilfe bittet. „Für die ,Phantastische Tierwesen‘-Filme die Musik zu komponieren ist ein musikalisch erfüllendes und herausforderndes Abenteuer gewesen“, bemerkt Howard. „Was kann sich ein Filmkomponist mehr wünschen als eine Leinwand, die so reich und aufregend ist wie ,Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse‘. Es ist ein Vergnügen, wieder mit Regisseur David Yates zusammenzuarbeiten, der eine komplizierte und kraftvolle cinematische Erfahrung kreiert hat, die die Fans lieben werden.“ 
Mit „Drone Mass“ liegt von dem 2018 verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson ein nie zuvor aufgenommenes „zeitgenössisches Oratorium“ vor, das er für das American Contemporary Music Ensemble (ACME) geschrieben hatte und mit dem er fast zehn Jahre lang Konzerte spielte und Aufnahmen machte. ACME haben nun zusammen mit dem Grammy-prämierten Vokalensemble Theatre of Voices unter Leitung des gleichfalls mehrfach Grammy-prämierten Paul Hillier dieses atmosphärisch dichte, meditative Opus aufgenommen, das Streicher, Gesang und elektronische Klänge mit der titelgebenden Drone miteinander vereint. Der Komponist bezeichnete es als „ein Destillat vieler Einflüsse und Obsessionen“, wobei die Vibration des Instruments mal die Musik nur untermalt, dann wieder völlig übertönt. Eine Quelle für das Vokal-Werk, das Jóhannsson schon immer schreiben wollte, fand er schließlich im koptischen Ägypter-Evangelium, das in den 1945 entdeckten Schriften von Nag Hammadi überliefert ist. Neben weiteren Texten verwendete der Komponist einen Hymnus, der aus einer „scheinbar bedeutungslosen Reihe von Vokalen“ besteht. Sowohl die enigmatische Natur dieser gnostischen Schriften als auch die schiere Schönheit der vokalisierten Schrift geben dem Werk eine spirituelle Qualität.
In der Netflix-Dokumentation „Return to Space“ gehen die beiden Oscar-prämierten Filmemacher Elizabeth Chai Vasarhelyi und Jimmy Chin („Free Solo“, „The Rescue“) dem Werdegang von SpaceX und Elon Musks zwei Jahrzehnte andauernde Ambitionen nach, Amerikas Weltraumfahrten wieder in Schwung zu bringen, nachdem das Space Shuttle im Jahr 2011 aufgegeben worden ist. Für den kanadischen Komponisten Mychael Danna bedeutete „Return to Space“ eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, da eine seiner ersten Komponisten-Jobs darin bestand, Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre in Torontos McLaughlin Planetarium Musik zu den Sternen-Shows und Weltraum-Dokumentationen zu schreiben. Es war aber auch genau das Projekt, das ihn endlich mit seinem Freund Harry Gregson-Williams zusammenbrachte. 
„Wir benutzten analoge und digitale Synthis, alte Tape-Maschinen und FX-Boxen, die wir mit fetten orchestralen Farben zusammenbrachten, um den gewagten Stil von Elon Musks mutigen Missionen zu portraitieren“, erklärt Danna, der sonst vor allem so mit seinem Bruder Jeff Danna zusammenarbeitet, wie es Harry Gregson-Williams mit seinem Bruder Rupert gewohnt gewesen ist. „,Return to Space‘ bot mir die einzigartige Gelegenheit, nicht nur mit meinem langjährigen Freund Mychael Danna zusammenzuarbeiten, sondern auch mit Jimmy und Chai, zwei der angesehensten Dokumentarfilmer der Branche. Der Umfang der Musik, der für ihren Film benötigt wurde, stellte uns vor eine große Herausforderung, in die wir uns intensiv stürzten“, ergänzt Gregson-Williams
„Unser Ziel war es, eine Partitur mit der klanglichen und emotionalen Bandbreite zu schaffen, die die gewagte und dynamische Natur von Musks Weltraumprogramm, seinen unerschütterlichen Glauben an seine Nützlichkeit und das außerordentlich entschlossene und engagierte Team, das er um sich versammelte, widerspiegeln würde.“
Mychael Dannas Bruder Jeff wiederum vertonte die von HBO produzierte Serie „Julia“, die dem Leben von Julia Child und ihrer langlebigen TV-Koch-Show „The French Chef“ nachgeht. Danna wollte dazu eine Melodie schaffen, die während der ganzen Serie zu hören ist. 
„Es ist eine Melodie“, erklärt der Komponist, „die sich manchmal beeilt, manchmal steif stolziert, manchmal mit emotionaler Resonanz wirkt. Ich wählte einen Sound, der etwas ,vinatge‘ war – es ist schließlich 1962 – und in der Lage, bequem neben der Musikauswahl aus dieser Zeit zu bestehen – aber hoffentlich auch eine zeitlose Melodie darstellt, die jedes Mal, wenn wir sie hören, als Julias Positivität mitschwingt.“ 
2019 legte der renommierte Filmkomponist Marcel Barsotti („Die Päpstin“, „Deutschland. Ein Sommermärchen“) mit „Transpicuous“ sein erstes elektronisches Soloalbum vor. Im Gegensatz zu diesem eher rhythmisch geprägten und düsteren Album wirkt sein neues Album „Earth“ nachdenklicher und sphärischer. Für den in der Schweiz geborenen und in Süddeutschland lebenden Komponisten stellt „Earth“ eine Zeitreise von Erde zu Erde dar, bei der deutlich wird, dass die Schönheit des Planeten nicht ewig währt. „Nun, die Lage ist offensichtlich: die Erde ist endlich, dennoch haben wir noch die Chance, etwas zu bewegen“, meint Barsotti im Interview. „Ich fand das Thema interessant: Überlebt die Erde, die Menschheit? Oder werden wir uns einen neuen Planeten suchen müssen - wie im Titel ,The New Human‘?“ 
Die spanische Komponistin Paula Olaz vertonte mit „Beyond the Summit“ ein Bergsteigerdrama, in dem eine Bergsteigerin einem männlichen Kollegen helfen will, bei seinem Versuch, den Annapurna zu besteigen, verletzt wird. 
„Ich habe Musik für ein Saxophonquartett, ein Streichorchester und Klavier komponiert, gemischt mit Atmosphären und Instrumenten, die speziell auf die Klangfülle der wilden Natur dieses Films abgestimmt sind. Dieser Soundtrack versucht, die individuelle und sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden Charakteren in diesem Film widerzuspiegeln: Mateo und Ione. Es dreht sich um mehrere Hauptthemen, die sich im Laufe des Films ändern und sich an den psychologischen und emotionalen Zustand der Charaktere anpassen. Es ist eine Musik, die sich in den Klang einer unwirtlichen und doch schönen Natur einfügt. Wir werden Hinweise auf die Einsamkeit und die Größe des Menschen in seinen zerbrechlichsten Momenten finden. Der sonore Umgang mit den Saxophonen führt uns weg von der ,akademischen‘ Konzeption dieses Instruments und führt uns zu reichen und vielfältigen Klangfarben.“ 
In Phil Hardings Drama „The Reunion“ wird die Geschichte des früheren Schauspielers Ricky Reilly erzählt, der sich in Manhattans Union Square Park auf einer spirituellen Reise mit seinem buddhistischen Mentor Danny befindet. Auf dem Höhepunkt seiner neugewonnenen Spiritualität trifft er allerdings mit Travis die Nemesis seiner Kindheit, denn dieser brachte ihn nach einem Kampf um ein Mädchen ins Krankenhaus. 
,The Reunion‘ ist ein Liebesbrief an New York, während das Trauma und die Auswirkungen von Mobbing erforscht werden. Ich beschloss, das Gefühl, die Energie und die Stimmung der verschiedenen Charaktere, die Themen gegensätzlicher Kräfte und Wiedergeburt sowie die Stadt New York selbst zu nutzen, um die Themen und die Partitur zu formen“, erläutert der argentinisch-amerikanische Komponist Nicolas Repetto die Arbeit an dem Score. 
„Rickys Misserfolgs-Thema beginnt mit einem dissonanten Klaviermotiv, das sein Scheitern als Schauspieler und den Verlust seiner Schauspielkarriere darstellt; Rickys neu entdeckte Spiritualität, die von Danny, seinem spirituellen Mentor, stammt, wird durch ein ruhiges Flötensolo, tibetische Kehlkopfsänger, ein ruhiges Orchester- und Chor-Setting, Gesang und Drum Circle Percussion repräsentiert; Andys Einfluss auf Ricky ist robuster und durch starke Orchesterthemen mit einem vollen Orchester spürbar; Natalies Theme (oder das ,Romance Theme‘) ist zuerst auf dem Klavier zu hören, dehnt sich dann zu einer größeren Orchesterfassung aus und verwandelt sich mit der Verwendung von Synths, verstimmten Klavieren und Stimmen erneut in einen intimeren Indie-Vibe. Schließlich recherchierte und fand ich Feldaufnahmen von heulenden Wölfen und manipulierte die Töne, um ein besonderes unheimliches Gefühl zu erzeugen, kombiniert mit Synthie- und Orchesterelementen, um Travis und das Trauma, das er Ricky auferlegt hat, darzustellen. 
Mit „Raum“ legen Thorsten Quaeschning, Hoshiko Yamane und Paul Frick ihr zweites Album als Tangerine Dream nach dem Tod von TD-Gründer Edgar Froese vor. Bei der Komposition und Produktion des Album hatte das Trio vollen Zugang zu Froeses Cubase-Arrangements und dem Otari Tape-Archiv mit Aufnahmen von 1977 bis 2013 und schuf ein Album, das raum- und zeitgreifende Melodien mit dem Charme warmer Synthesizer und modern arrangierten Soundscapes vereint. “ 

Playlist:

1. Harry Gregson-Williams & Rupert Gregson-Williams - Hostage to Ridicule (The Gilded Age) - 03:56 
2. Cyril Morin - Green Meditation (Last Film Show) - 04:14 
3. David Buckley & Luke Richards - Cassie's Farewell (Stay Close) - 02:01 
4. Rob Simonsen - The Adam Project (The Adam Project) - 04:56 
5. Henrik Skram - The Visit (Rose) - 03:14 
6. Paula Olaz - Farewell (Beyond the Summit) - 03:10 
7. Ruben De Gheselle - Father and Son (A Cops and Robbers Story) - 04:52 
8. Kris Bowers - It Has Been Said (Bridgerton - Season 2) - 02:32 
9. George Fenton - Dorothy Remembers (The Duke) - 03:25 
10. Philippe Rombi - Le temps des punitions (Le temps des secrets) - 03:30 
11. Mychael Danna & Harry Gregson-Williams - Sunrises and Sunsets (Return to Space) 04:16 
12. Nico Muhly - A Communist (Pachinko - Season 1) - 02:25 
13. Jeff Danna - Room Service (Julia) - 02:56 
14. Gabriel Yared - Dream (Broken Keys - Le Dernier Piano) - 03:25 
15. Matthew Margeson - It's Streaming (Pam & Tommy) - 03:32 
16. Kris Bowers - Alma's Solution (DMZ) - 06:04 
17. Marcel Barsotti - 4th Dimension (Earth) - 03:12 
18. Steve Moore - The Guest Returns (The Guest 2) - 04:36 
19. Aska Matsumiya - Yang & Mika (After Yang) - 02:54 
20. Mark Isham - Arman and Isabel (The Cleaning Lady - Season 1) - 03:55 
21. Pinar Toprak - The Tomb (The Lost City) - 03:37 
22. Alex Belcher - Salim Moshin [Pts. 1 & 3] (The Contractor) - 03:43 
23. Thomas Newman - Personal and Most Secret (Operation Mincemeat) - 03:07
24. James Newton Howard - The Ceremony (Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore) - 05:02 
25. Nick Urata - Recollection (Measure of Revenge) - 02:59 
26. Jóhann Jóhannsson - Moral Vacuums (Drone Mass) - 05:06 
27. Simon Franglen - The Fire Is Out (Notre-Dame brûle) - 04:10 
28. Nicolas Repetto - Garden of Eden (The Reunion) - 03:20
29. Alexandre Desplat - The Next Morning (The Outfit) - 04:09 
30. Laurent Perez Del Mar - La Madeleine (La Brigade) - 04:30
31. Tangerine Dream -You're Always On Time (Raum) - 08:07

Freitag, 13. April 2018

Playlist #238 vom 15.04.2018 - FRANCES McDORMAND Special

Als Ehefrau von Joel Coen hat die amerikanische Schauspielerin Frances McDormand vor allem in den Filmen ihres Mannes und dessen Bruder Ethan Karriere gemacht, für ihre Darstellung im Coen-Klassiker „Fargo“ 1997 auch ihren ersten Oscar erhalten. Mittlerweile hat sie sich auch außerhalb des Coen-Universums etabliert und wurde bei der diesjährigen Oscar-Verleihung für „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ein zweites Mal als beste Hauptdarstellerin prämiert.

Die am 23. Juni 1957 in Chicago, Illinois, geborene Frances McDormand wuchs als eines von mehreren Adoptivkindern in einer der Christian Church angehörigen Familie auf, machte ihren Master of Fine Arts an der Yale School of Drama und fing in New York an, Theater zu spielen. Ihren späteren Mann Joel Coen lernte Frances McDormand beim Vorsprechen für die Rolle in „Blood Simple“ kennen, dem Debütfilm der Coen-Brüder, der zudem den Beginn der langjährigen Zusammenarbeit zwischen den Filmemachern und Komponist Carter Burwell darstellte.
Nachdem McDormand in „Blood Simple“ eine untreue Ehefrau spielte, mimte sie im nächsten Coen-Film „Arizona Junior“ (1987) eine abgedrehte Nachbarin, schlüpfte in dem Krimi-Drama „Miller’s Crossing“ (1990) in die Rolle der Sekretärin des Bürgermeisters und lieh in „Barton Fink“ (1991) einer Theaterschauspielerin die Stimme.
Bevor Frances McDormand für ihre Darstellung als hochschwangere Polizistin in der rabenschwarzen Krimi-Groteske „Fargo“ (1996) ihren ersten Oscar bekam, war sie in Alan Parkers Südstaaten-Thriller „Mississippi Burning“ (1988), Sam Raimis Horror-Drama „Darkman“ (1990), Robert Altmans „Short Cuts“ (1993) und John Boormans „Rangoon – Im Herzen des Sturms“ (1995) zu sehen, nach ihrer Oscar-Auszeichnung in dem Justiz-Thriller „Zwielicht“ (1996), Curtis Hansons „Die Wonder Boys“ (2000), Cameron Crowes „Almost Famous – Fast berühmt“ (2000), Nancy Meyers‘ Romantikkomödie „Was das Herz begehrt“ (2003), Niki Caros Drama „Kaltes Land“ (2005) und Karyn Kusamas Sci-Fi-Action-Thriller „Aeon Flux“ (2005).
Vor allem wurde sie aber weiterhin regelmäßig in den Filmen der Coen-Brüder eingesetzt. So verkörperte sie in „The Man Who Wasn’t There“ (2001) die lieblose Ehefrau der von Billy Bob Thornton verkörperten Hauptfigur, in „Burn After Reading“ (2008) eine Fitness-Studio-Angestellte, die von Schönheitsoperationen träumt. In den letzten Jahren war sie nicht nur in Wes Andersons „Moonrise Kingdom“ (2012), Gus Van Sants „Promised Land“ (2012) und in der gefeierten Fernseh-Mini-Serie „Olive Kitteridge“ (2014) zu sehen, sondern auch in dem Coen-Film „Hail, Caesar!“ (2016) als kettenrauchende Cutterin. Dazu war ihre Stimme in den Zeichentrickfilmen „Madagascar 3: Flucht durch Europa“ (2012), „Arlo & Spot“ (2015) und ganz aktuell in „Ataris Reise“ zu hören.
Ihren zweiten Academy Award erhielt Frances McDormand im Frühjahr für ihre Rolle in Martin McDonaghs „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Als Mildred Hayes trauert sie seit sieben Monaten um ihre Tochter Angela, die vergewaltigt und ermordet wurde. Da die örtliche Polizei ihrer Meinung zu wenig unternommen hat, um den Täter zu finden, mietet sie drei Werbetafeln am Ortsausgang von Ebbing und lässt ihrer Kritik am Sheriff freien Lauf.
McDormand spielt ihren Part, als wäre sie ein Cowboy mit gesporten Stiefeln und Pistolengurt; die Breitbeinigkeit eines John Wayne übersetzt sie in die Körpersprache einer zierlichen Frau über 50 und verleiht ihrer Figur damit eine Autorität, wie sie Frauenrollen nur sehr selten haben. Sie ist das zentrale Ereignis des Films, ein sprichwörtlich geladenes Gewehr, das alle anderen, den Zuschauer eingeschlossen, für die Dauer des Films vollkommen in Beschlag nimmt“, urteilt Barbara Schweizerhof auf zeit.de
Seit Jahren macht sich Frances McDormand für die Gleichberechtigung stark, lässt sich aber nicht gern vereinnahmen. Es waren vor allem Regisseurinnen wie Lisa Cholodenko („Laurel Canyon“, „Olive Kitteridge“), Niki Caro („Kaltes Land“) und Nicole Holofcener („Freunde mit Geld“), die McDormand in starken Frauenrollen die breitgefächerte Palette ihres Könnens abgerufen haben. Von solch taffen Frauen könnte Hollywood durchaus mehr vertragen.

Filmographie:
1984: Blood Simple – Eine mörderische Nacht (Blood Simple)
1985: Tödliche Schlagzeilen (Scandal Sheet, Fernsehfilm)
1985: Die Killer-Akademie (Crimewave)
1986: Justice – Die letzte Instanz bin ich (Vengeance: The Story of Tony Cimo, Fernsehfilm)
1987: Arizona Junior (Raising Arizona)
1988: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (Mississippi Burning)
1989: Chattahoochee
1990: Geheimprotokoll – Hidden Agenda (Hidden Agenda)
1990: Darkman
1990: Miller’s Crossing
1991: Barton Fink (Stimme)
1991: Der Mann ihrer Träume (The Butcher’s Wife)
1992: Ein verrückter Leichenschmaus (Passed Away)
1992: Verrückt vor Liebe (Crazy in Love, Fernsehfilm)
1993: Short Cuts
1994: Bleeding Hearts
1995: Einmal Cowboy, immer ein Cowboy (The Good Old Boys, Fernsehfilm)
1995: Talking with (Fernsehfilm)
1995: Rangoon – Im Herzen des Sturms (Beyond Rangoon)
1995: Kleine Gangster, große Kohle (Palookaville)
1996: Plain Pleasures
1996: Fargo
1996: Zwielicht (Primal Fear)
1996: Lone Star
1996: Zwischen den Welten (Hidden in America, Fernsehfilm)
1997: Paradise Road
1998: Skidmarks – Blutspuren (Johnny Skidmarks)
1998: Madeline
1998: Talk of Angels
2000: Die WonderBoys (Wonder Boys)
2000: Almost Famous – Fast berühmt (Almost Famous)
2001: The Man Who Wasn’t There
2001: Upheaval (Kurzfilm)
2002: Laurel Canyon
2002: City by the Sea
2003: Was das Herz begehrt (Something’s Gotta Give)
2004: Last Night (Kurzfilm)
2005: Precinct Hollywood (Fernsehfilm)
2005: Kaltes Land (North Country)
2005: Æon Flux
2006: Freunde mit Geld (Friends with Money)
2008: Miss Pettigrews großer Tag (Miss Pettigrew Lives for a Day)
2008: Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (Burn After Reading)
2011: Transformers 3 (Transformers: Dark of the Moon)
2011: Cheyenne – This Must Be the Place (This Must Be the Place)
2012: Moonrise Kingdom
2012: Promised Land
2014: Olive Kitteridge (Miniserie)
2015: Arlo & Spot (The Good Dinosaur) – Stimme von Momma Ida
2016: Hail, Caesar!
2017: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
2018: Isle of Dogs – Ataris Reise (Isle of Dogs, Stimme)
Playlist:
01. Alexandre Desplat - End Titles (Isle Of Dogs) - 04:51
02. Carter Burwell - Brainerd, Minnesota (Fargo) - 02:46
03. Carter Burwell - The Letter (Raising Arizona) - 02:26
04. Carter Burwell - Fade Out - The End (Barton Fink) - 03:36
05. Carter Burwell - Chain Gang (Blood Simple) - 04:47
06. Bryan Pezzone - City By The Sea (City By The Sea) - 04:30
07. Danny Elfman - Classroom (Promised Land) - 04:50
08. Gustavo Santaolalla - A Saturday In My Classroom (North Country) - 03:50
09. Heitor Pereira - Remember Me (Something's Gotta Give) - 01:53
10. Margaret Dryburgh - The Captives' Hymn (Paradise Road) - 04:50
11. Christopher Young - Sire Shire (Wonder Boys) - 03:06
12. Carter Burwell - End Titles (Miller's Crossing) - 04:44
13. Carter Burwell - Breaking And Entering (Burn After Reading) - 03:41
14. James Newton Howard - The Murder Scene (Primal Fear) - 02:44
15. Trevor Jones - Justice In Mississippi (Mississippi Burning) - 04:20
16. Danny Elfman - Weepy Darkman (Darkman) - 06:11
17. Hans Zimmer - Bad Dream/New York City (Madagascar 3: Europe's Most Wanted) - 03:11
18. Hans Zimmer - Waters Of Irrawaddy (Beyond Rangoon) - 03:48
19. Graeme Revell - Bregna 2415 (Aeon Flux) - 04:45
20. Carter Burwell - In Pursuit Of The Future (Hail, Caesar!) - 02:04
21. Carter Burwell - Cough (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) - 02:29
22. Carter Burwell - Return To Pigeon Cove (Olive Kitteridge) - 02:20
23. Carter Burwell - The Trial Of Edward Crane (The Man Who Wasn't There) - 03:48
24. Mychael Danna & Jeff Danna - Goodbye Spot (The Good Dinosaur) - 04:12
25. Alexandre Desplat - The Heroic Weather Conditions Of The Universe, Parts 4 - 6 (Moonrise Kingdom) - 05:01
26. Christopher Young - Wonderful (Wonder Boys) - 03:37
27. Nancy Wilson - Lucky Trumble (Almost Famous) - 02:42
28. Trevor Jones - Murder In Mississippi (Mississippi Burning) - 03:08
29. Graeme Revell - The Kiss (Aeon Flux) - 03:17
30. Hans Zimmer - I Dreamt I Woke Up (Beyond Rangoon) - 08:40

Samstag, 14. Mai 2016

Playlist #188 vom 15.05.2016 - JEFF DANNA Special

Der kanadische Komponist Jeff Danna ist nur durch seine mehr als nur sporadische Zusammenarbeit mit seinem älteren und in der Filmmusikbranche auch bekannteren Bruder Mychael Danna bekannt geworden – zuletzt realisierten sie gemeinsam den Disney-Trickfilm „Arlo & Spot“ (The Good Dinosaur) -, sondern vor allem durch seine Beiträge zu Action-Horror-Reihen „Silent Hill“ und „Resident Evil“. Zuletzt komponierte Danna die Musik zum Kurt-Cobain-Biopic „Montage Of Heck“ und Tim Blake Nelsons „Anesthesia“ mit Kristen Stewart und Glenn Close in den Hauptrollen.

Jeff Danna wurde 1964 in Burlington, Ontario, geboren und fing im Alter von acht Jahren mit dem Klavierspielen an, seine Liebe galt ab elf Jahren aber der Gitarre. Nachdem er als 15-Jähriger professionell zu spielen begann, beendete sechs Jahre später ein Unfall seine Karriere als Gitarrist, weshalb er sich für Filmkomposition zu interessieren begann und 1992 nach Los Angeles zog, wo er gleich den Auftrag bekam, die Musik zu den Fernsehserien „Beverly Hills, 90210“ „Sweating Bullets“ und „Kung Fu – The Legend Continues“ zu schreiben.
Mit seinem Bruder Mychael nahm er sich dann eine Auszeit, um das Album „A Celtic Tale“ für Hearts Of Space aufzunehmen, womit sie ihre Liebe für keltische Musik mit modernen Orchester- und elektronischen Klängen verbinden konnten. In der Folgezeit konnte Jeff Danna sein Talent für ganz unterschiedliche Projekte unter Beweis stellen. So komponierte er die Musik zu verschiedenen Adaptionen der Computer-Spiel-Hits „Silent Hill“ und „Resident Evil“, zum Justiz-Thriller „Das perfekte Verbrechen“ mit Ryan Gosling und Anthony Hopkins in den Hauptrollen, zu Richard Attenboroughs Kriegsdrama „Closing The Ring“ und zusammen mit seinem Bruder auch zu Terry Gilliams Filmen „Tideland“ und „The Imaginarium of Doctor Parnassus“.
„Was ich am meisten bei jedem Projekt liebe ist die Möglichkeit, etwas zu tun, das etwas außerhalb dessen liegt, was meistens naheliegend wäre. Das sind die Projekte, nach denen ich Ausschau halte, wo ich etwas machen kann, was sich auf diese Ära der Musik in der Geschichte oder dieses Landes oder etwas bezieht, das mir die Chance eröffnet, etwas abseits ausgetretener Pfade zu probieren“, erzählte Danna im Interview mit Randall D. Larson (Soundtrack Magazine, 2002).
Zuletzt erschienen von Jeff Danna die Soundtracks zur Science-Fiction-Serie "Continuum" und die in Zusammenarbeit mit seinem Bruder produzierte Musik zur Fernsehserie "Tyrant" und zum Walt-Disney-Abenteuer "Arlo & Spot".

Filmographie:
1988: Still Life
1989: Cold Comfort
1998: Uncorked
1999: New Blood
1999: Der blutige Pfad Gottes (The Boondock Saints)
2001: Die Grauzone (The Grey Zone)
2001: O – Vertrauen, Verführung, Verrat (O)
2002: Die Matthew Shepard Story (The Matthew Shepard Story)
2002: The Kid Stays In The Picture
2003: Gefangene der Zeit (A Wrinkle in Time)
2003: Gefangen im ewigen Eis – Die Geschichte der Dr. Jerri Nielsen (Ice Bound)
2003: Das Johannes-Evangelium (The Gospel of John)
2003: Miss Spider’s Sunny Patch Kids
2004: Resident Evil: Apocalypse
2005: Tideland
2005: Ripley Under Ground
2006: Silent Hill
2005–2007: The Zula Patrol (Fernsehserie, 7 Folgen)
2007: Closing the Ring
2007: Chicago 10
2007: Das perfekte Verbrechen (Fracture, mit Mychael Danna)
2008: Lakeview Terrace (mit Mychael Danna)
2009: Der blutige Pfad Gottes 2 (The Boondock Saints II: All Saints Day)
2009: The Imaginarium of Doctor Parnassus (mit Mychael Danna)
2009: Der Schrei der Eule (The Cry of the Owl)
2009: Formosa Betrayed
2010: Leaves of Grass
2011: Arena
2011: Thin Ice
2011: Camelot (TV-Mini-Serie, mit Mychael Danna)
2012: Die Logan Verschwörung (The Expatriate)
2012: Silent Hill: Revelation 3D sei
2013: Continuum (Fernsehserie)
2013: The Colony – Hell Freezes Over (The Colony)
2014: Tyrant (Fernsehserie, mit Mychael Danna)
2014: Anesthesia
2015: Arlo & Spot (The Good Dinosaur, mit Mychael Danna)
2015: Kurt Cobain: Montage of Heck

Playlist: 
01. Jeff Danna & Mychael Danna - Drowning Of Excalibur (Camelot) - 03:50
02. Jeff Danna - Reunion (Kung Fu - The Legend Continues) - 03:58
03. Jeff Danna & Mychael Danna - Awakening (Green Dragon) - 05:54
04. Jeff Danna - The Hunter & The Hunted (Formosa Betrayed) - 04:50
05. Jeff Danna - To Take Flight ("O") - 03:59
06. Jeff Danna - For God So Loved The World (The Gospel Of John) - 03:03
07. Jeff Danna & Mychael Danna - The Vision (A Celtic Tale) - 05:01
08. Jeff Danna - A Lifetime Of Regret (Closing The Ring) - 03:47
09. Jeff Danna - All About The Money (Continuum Season 1) - 02:53
10. Jeff Danna - Kiera Finds Elena In The Year 2012 (Continuum Season 2+3) - 03:19
11. Jeff Danna - The Heist (Erased) - 04:20
12. Jeff Danna - The Fabric Of The Town (Nimrod Nation) - 04:25
13. Jeff Danna - Go Find Your Way (Reversal) - 03:28
14. Jeff Danna - What I'll Do (The Kid Stays In The Picture) - 02:41
15. Jeff Danna - Ireland (The Boondock Saints II) - 02:21
16. Jeff Danna - Spring (Baby) - 04:35
17. Jeff Danna - Red Wine (Uncorked) - 02:50
18. Jeff Danna & Michael Danna - The Rube (Fracture) - 03:26
19. Jeff Danna & Michael Danna - Leaving Lakeview Terrace (Lakeview Terrace) - 04:19
20. Jeff Danna & Michael Danna - Parnassus Alone (The Imaginarium Of Doctor Parnassus) - 04:48
21. Jeff Danna & Michael Danna - It Should Have Been You (Tyrant) - 04:17
22. Jeff Danna & Michael Danna - Orphans (The Good Dinosaur) - 04:40
23. Jeff Danna & Michael Danna - Be My Light (Camelot) - 03:20
24. Jeff Danna & Michael Danna - Wedding Night (The Green Dragon) - 04:20
25. Jeff Danna - Follow Me (The Gospel Of John) - 04:33
26. Jeff Danna & Michael Danna - The Prophecy (A Celtic Tale) - 03:52
27. Jeff Danna & Michael Danna - New Trial (Fracture) - 04:00
28. Jeff Danna - Ethel Ann And Teddy (Closing The Ring) - 03:05
29. Jeff Danna - November Moon/The Letter (Baby) - 05:31

Sonntag, 1. November 2015

Playlist #175 vom 01.11.2015 - NEUHEITEN 2015 (4)

Zum vierten Mal in diesem Jahr präsentiere ich die interessantesten Neuheiten im Bereich der Filmmusik, die in den vergangenen Wochen veröffentlicht worden sind. Dabei sind neben so illustren Namen wie Hans Zimmer, Thomas Newman, James Newton Howard, Danny Elfman und John Powell auch weniger bekannte Komponisten wie Benjamin Wallfisch und In The Nursery zu hören, die dem Mix heute das besondere Flair verleihen.

Den Anfang macht der italienische Komponist Ludovico Einaudi, der drei Jahre nach seinem letzten Album „In A Time Lapse“ mit „Elements“ zwar keinen Soundtrack präsentiert, aber ein durchaus filmmusikalisch prädestiniertes Album, das die Naturelemente mit mathematischen und wissenschaftlichen Elementen ebenso zu integrieren versteht wie musikalische Formen und künstlerische Werke.
Antonio Pinto vertonte die von Regisseur Asif Kapadia inszenierte Dokumentation „Amy“, die das kurze Leben der Ausnahmekünstlerin Amy Winehouse mit zuvor unveröffentlichtem, privatem Materiak rekapituliert. Die sechsfache Grammy-Gewinnerin mit der charakteristischen Soulstimme ist bereits im Alter von 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung gestorben.
Auf biografischen Wurzeln beruht auch Brian Helgelands neuer Film „Legend“. Nachdem Peter Medak bereits 1990 in „Die Krays“ das kriminelle Treiben der eineiigen Zwillingsbrüder Ronald und Reginald Kray mit den beiden Spandau-Ballet-Musikern Gary und Martin Kemp besetzt hatte, ist Tom Hardy in Helgelands Update in der Doppelrolle der Kray-Zwillinge zu sehen, die im London der Swinging Sixties mit ihren kriminellen Machenschaften und ihrer Skrupellosigkeit für Furore sorgten. Die musikalische Untermalung besorgte Carter Burwell („Mr. Holmes“, „No Country For Old Men“).
Nach Alberto Iglesias‘ einfühlsamen Klängen zu Julio Medems Drama „Ma Ma“ mit Penélope Cruz in der Hauptrolle als Frau, die eine ganze Reihe Probleme zu meistern hat, im Kreise ihrer Familie sowie ihrer engsten Freunde jedoch aufblüht, ist der aus dem Umfeld von Hans Zimmer stammende und momentan überaus produktive Lorne Balfe sowohl mit seiner Musik zum humorvollen chilenischen Drama „Gloria“ als auch zu Jerry Jamesons Thriller „Captive“ zu hören.
Ruhig geht es zunächst auch mit der aus Sheffield stammenden Band In The Nursery weiter, die mit „The Fall of the House of Usher“ ihr bereits achtes Album im Rahmen ihrer Optical Music Series veröffentlichen. Nachdem dort bereits neue Soundtracks zu Stummfilm-Klassikern wie „The Cabinet of Doctor Caligari“, „Man with a Movie Camera“ und „The Passion of Joan Arc“ erschienen sind, haben sich die beiden Zwillinge Klive und Nigel Humberstone nun der Adaption von Edgar Allan Poes Horror-Novelle „The Fall of the House Usher“ durch Jean Epstein und Luis Bunuel aus dem Jahre 1928 angenommen und einen einfühlsamen, auch mit traditionellen Elementen gespickten Score zum Drama über Liebe, Verlust und Verfall komponiert.
Der isländische Komponist Jóhann Jóhannsson, der spätestens seit seinen bemerkenswerten Arbeiten zu Denis Villeneuves Thriller-Drama „Prisoners“ (2013) und James Marshs Stephen-Hawking-Biopic „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ (2014) auch in Hollywood bekannt geworden ist, steuerte auch zu Villeneuves neuen Film „Sicario“ den Score bei. Darin geht es um den Drogenkrieg an der Grenze zwischen Mexiko und dem US-amerikanischen Bundesstaat Arizona, wo es die junge FBI-Agentin Kate Macer (Emily Blunt) mit dem erbarmungslosen Söldners Alejandro (Benicio Del Toro) zu tun bekommt.
Neues gibt es auch vom gefeierten Komponisten der britischen Krimiserie „Broadchurch“, Ólafur Arnalds. Gemeinsam mit seinem Freund Nils Frahm nahm er im Herbst 2014 in Frahms Berliner Studio die EP „Loon“ auf, die ähnlich wie die vorangegangene Zusammenarbeit bei „Stare“ auf Ambient-Sounds basiert, aber diesmal mehr perkussive und Dub-Einflüsse aufweist.
Serien-Profi Jeff Beal („Rome“, „Monk“, „Carnivale“) ist mit der Musik aus der dritten Staffel der Polit-Drama-Serie „House of Cards“ zu hören, dann James Newton Howard mit seinem entspannten Score zu Edward Zwicks biografischen Drama „Bauernopfer – Spiel der Könige“, in dem Tobey Maguire das amerikanische Schachtalent Bobby Fischer spielt, der 1972 in Reykjavik gegen den russischen Champion Boris Spasski (Liev Schreiber) antreten soll.
Thomas Newman hat nicht nur die Musik zum neuen Bond-Film „Spectre“ komponiert, der unter der Regie von Sam Mendes („Skyfall“) am 5. November in den deutschen Kinos startet, sondern auch zu Steven Spielbergs neuen Film „Bridge of Spies“, womit er das mächtige Erbe des großen John Williams antritt, der bis dato jeden von Spielbergs Filmen vertont hat. Außerdem komponierte der renommierte Komponist die Musik zu Davis Guggenheims Dokumentarfilm „Malala - Ihr Recht auf Bildung“, in dem die pakistanische Kinderrechtsaktivistin und -nobelpreisträgerin Malala Yousafzai portraitiert wird.
Besinnliche Klänge gibt es schließlich auch vom französischen Oscar-Preisträger Alexandre Desplat („The Grand Budapest Hotel“) zu Wim Wenders‘ Drama „Everything Will Be Fine“ und von Shigeru Umebayashi („The Grandmaster“) zu Michael Winterbottoms Drama „Trishna“ ebenso wie von Jeff Danna zur zweiten und dritten Staffel der Sci-Fi-Serie „Continuum“.
Nach Benjamin Wallfischs Musik zu Ron Scalpellos Thriller „Pressure“ und Dario Marianellis abwechslungsreichen Klängen zu Baltasar Kormákurs biografischen Bergsteigerdrama „Everest“ tauchen wir mit John Powell („Pan“) und Danny Elfman („Goosebumps“) in abenteuerlichere wie fantasievollere Gefilde ein, bevor uns Harry Gregson-Williams zwei ethnisch angehauchte Cues aus dem neuen Computer-Adventure „Metal Gear Solid V“ und einen ruhigeren Track zu Ridley Scotts Weltraum-Drama „The Martian“ präsentiert.
Armand Amar komponierte zu der dreistündigen Dokumentation „Human“, mit der Regisseur Yann Arthus-Bertrand („Home“) das Leben der Menschen auf unserem von Kriegen und Konflikten zerrissenene Planeten analysiert, eine wunderschön eindringliche Musik mit verschiedenen ethnischen Elementen. Und Hans Zimmer untermalte Peter Solletts biografisches Drama „Freeheld“, das im April kommenden Jahres mit Ellen Page und Julianne Moore bei uns anläuft, zusammen mit Johnny Marr. Der ehemalige The-Smiths-Lead-Gitarrist arbeitete mit Zimmer schon an „Inception“ zusammen und sorgt bei „Freeheld“ für die aufwühlenden Gitarren-Soli.
Playlist:
01. Ludovico Einaudi & Daniel Hope - Petricor (Elements) - 06:35
02. Antonio Pinto - Amy's Death (Amy) - 04:49
03. Carter Burwell - I Was The Message (Legend) - 03:02
04. Alberto Iglesias - El Balón (Ma Ma) - 03:09
05. Lorne Balfe - Fallen In Love (Gloria) - 03:58
06. Lorne Balfe - I Have To Leave Now (Captive) - 05:28
07. In The Nursery - The Haunted Palace (The Fall of the House Usher) - 06:50
08. Jóhann Jóhannsson - Desert Music (Sicario) - 05:07
09. Ólafur Arnalds & Nils Frahm - W (Loon) - 06:42
10. Thomas Newman - End Title (Spectre) - 05:38
11. Jeff Beal - More Human Now, Main Title Season Three (House Of Cards - Season 3) - 04:49
12. James Newton Howard - Bobby Wins (Pawn Sacrifice) - 05:49
13. Thomas Newman - Homecoming (Bridge Of Spies) - 07:48
14. Thomas Newman - Grievous Injury (He Named Me Malala) - 04:55
15. Alexandre Desplat - Reconciliation (Everything Will Be Fine) - 04:03
16. Shigeru Umebayashi - Trishna and Jay II (Trishna) - 03:46
17. Jeff Danna - When Is Alec Sadler? (Continuum Seasons 2 +3) - 04:22
18. Benjamin Wallfisch - Rain (Pressure) - 02:59
19. Dario Marianelli - Epilogue (Everest) - 05:12
20. John Powell - Origin Story (Pan) - 03:58
21. Danny Elfman - Credits (Goosebumps) - 02:09
22. Harry Gregson-Williams - See You In A Few (The Martian) - 05:12
23. Harry Gregson-Williams - Afghanistan's a Big Place (Metal Gear Solid V) - 02:19
24. Harry Gregson-Williams - Introduction to Africa (Metal Gear Solid V) - 02:33
25. Armand Amar - Mongolia (Human) - 03:44
26. Hans Zimmer & Johnny Marr - Can't Leave Her (Freeheld) - 07:18

Soundtrack Adventures #175 with Einaudi, Desplat, Amar, Balfe, Newman, Beal, @ Radio ZuSa 2015-11-01 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 12. August 2015

Playlist #170 vom 23.08.2015 - NEUHEITEN 2015 (3) Special

Zum dritten Mal in diesem Jahr stelle ich euch bei Soundtrack Adventures interessante Neuheiten aus der Filmmusik vor. Dabei beginnen wir in Australien mit „Last Cab To Darwin“ und „The Water Diviner“ und bewegen uns über die einfühlsamen Klänge von David Wingo, Chanda Dancy, JB Dunckel und Nils Frahm zu den Superhelden-Comic-Adaptionen von „Ant-Man“ und „Fantastic Four“, begleiten Tom Cruise auf seiner nächsten „Mission Impossible“ und lauschen den neuen Fernsehproduktionen „Wayward Pines“, „Tyrant“, „American Crime“ und „Killing Jesus“ sowie der fünften Staffel der Erfolgsserie Game of Thrones.

Den Anfang macht der in Bremen geborene und in den 1960er Jahren mit seiner Familie nach Australien ausgewanderte Ed Kuepper, der neben seinen Band-Aktivitäten bei The Saints, Laughing Clowns und The Aints auch ausgiebig an seiner Solo-Karriere gearbeitet hat und mit „Last Cab To Darwin“ einen einfühlsamen, akustischen Score präsentiert, mit dem er musikalisch die Reise eines Mannes untermalt, der nicht mehr lange zu leben hat und auf seiner letzten Reise durchs australische Outback nach seinen eigenen Bedingungen sterben möchte.
Mit „Das Versprechen eines Lebens“ präsentiert der australische Schauspieler Russell Crowe sein Langfilm-Regiedebüt und spielt selbst die Hauptrolle eines australischen Farmers, der seine drei Söhne in der Schlacht von Gallipoli verloren hat. 1919 entschließt er sich, ins Osmanische Reich zu reisen, um der Spur zu folgen, die seine Söhne hinterlassen haben. Für den teils berührenden, teils abenteuerlichen Score zeichnen sowohl der italienische Komponist Ludovico Einaudi („Ziemlich beste Freunde“) als auch sein australischer Kollege David Hirschfelder („Shine“) verantwortlich. Während es in Hirschfelders Stück „Confession And Escape“ aus dem Score zu „The Water Diviner“ (so der Originaltitel) auch stellenweise dramatisch zugeht, sind von dem Amerikaner David Wingo ("Maggie"), dem Franzosen JB Dunckel ("Summer") und dem Hamburger Nils Frahm ("Victoria") wunderschön dezente Tracks zu hören, wobei Wingo bei dem Score zu dem Drama „Manglehorn“ mit Al Pacino in der Hauptrolle erneut mit der amerikanischen Post-Rock-Band Explosions In The Sky zusammengearbeitet hat, nachdem beide Parteien so erfolgreich den Score zu „Prince Avalanche“ produziert hatten.
Neues gibt es auch von alten Bekannten zu hören. So komponierte Danny Elfman („Batman“, „Good Will Hunting“) den Score zu „The End Of The Tour“, den verfilmten Memoiren des Rolling-Stone-Journalisten David Lipsky, der 1996 die Gelegenheit bekam, den bedeutenden Schriftsteller David Foster Wallace auf seiner Promo-Tour zu seinem Werk „Unendlicher Spaß“ fünf Tage lang für ein Interview zu begleiten.
Der im August bei einem Flugzeugabsturz umgekommene James Horner präsentiert in Antoine Fuquas Boxer-Drama „Southpaw“ eine seiner letzten Arbeiten und macht mit dem abwechslungsreichen Score noch einmal deutlich, welch talentierten Filmkomponisten die Welt verloren hat. Seit seiner Musik zu den beiden „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht“-Teilen war ist von Carter Burwell in letzter Zeit wenig zu hören gewesen. Ist Burwell vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit den Coen-Brüdern („Fargo – Blutiger Schnee“, „True Grit“) bekannt geworden, hat er 2013 für Bill Condon die Musik zum Doku-Drama „Inside WikiLeaks“ und für die TV-Mini-Serie „Olive Knitteridge“ kreiert. Nun hat ihn erneut Bill Condon für „Mr. Holmes“ engagiert, ein Mystery-Drama, in dem ein gealterter Sherlock Holmes auf sein Leben zurückblickt und sich noch immer mit einem ungelösten Fall herumplagt, bei dem eine schöne Frau involviert ist.
Nachdem Christophe Beck („Edge Of Tomorrow“, „R.E.D.“) mit seiner musikalischen Bearbeitung der Abenteuer von „Ant-Man“ und Marco Beltrami und Philip Glass mit ihrem Score zum Reboot der „Fantastic Four“-Reihe aus dem Marvel-Comic-Universum zu hören gewesen sind, geht es actionreich weiter.
So hat sich Joe Kraemer seit „Jack Reacher“ offensichtlich zum musikalischen Begleiter von Tom Cruise gemausert und darf nun auch sein neues „Mission Impossible“-Abenteuer „Rogue Nation“ vertonen, während Lorne Balfe längst aus den Fußstapfen seines großen Mentors Hans Zimmer getreten und momentan äußerst umtriebig ist. Nach der Box-Dokumentation „Manny“, dem Horrorthriller „Blackwood“ und den Dokumentarfilmen „Above And Beyond“ und „The Last Man On The Moon“ durfte er nun das Dreamworks-Animationsabenteuer „Home“ und das neue „Terminator“-Sequel „Genisys“ vertonen. Dafür hat Hans Zimmer, der dafür bekannt ist, immer wieder mit anderen Komponisten zusammenzuarbeiten, um den ganzen Projekten gerecht zu werden, an denen er beteiligt ist, für die Verfilmung des Klassikers „Der kleine Prinz“ mit dem englischen Komponisten Richard Harvey kollaboriert, nachdem Harvey bereits Zimmer bei „The Da Vinci Code“ und „Interstellar“ unterstützt hatte.
Natürlich sind auch wieder einige interessante Fernseharbeiten vorzustellen. Ramin Djawadi komponierte wie zuvor auch die Musik zur fünften Staffel der erfolgreichen Fantasy-Serie „Game Of Thrones“, und auch die bekannten Hollywood-Komponisten Mark Isham („American Crime“) und die Brüder Jeff & Mychael Danna („Tyrant“) sind mit neuen TV-Arbeiten ebenso vertreten wie Trevor Morris zur dokumentarischen Mini-Serie „Killing Jesus“ und „Saw“-Komponist Charlie Clouser mit der unheimlichen Musik zu der von M. Night Shyamalan produzierten Mystery-Serie "Wayward Pines".
Playlist:
01. Ed Kuepper - Feral Cats (Last Cab To Darwin) - 03:20
02. David Hirschfelder - Confession And Escape (The Water Diviner) - 04:43
03. Chanda Dancy - Everything After Us (Everything Before Us) - 03:37
04. David Wingo - Maggie Opening (Maggie) - 04:10
05. Explosions In The Sky & David Wingo - Out To Sea (Manglehorn) - 03:58
06. JB Dunckel - Loveless (Summer) - 05:04
07. Nils Frahm - Our Own Roof (Victoria) - 05:19
08. Gerhard Daum - The Accident (That Which I Love Destroys Me) - 04:28
09. Burkhard Dallwitz - The Promise (The Secret River) - 04:18
10. Danny Elfman - Invasion (The End Of The Tour) - 03:33
11. Daniel Pemberton - The Vinciguerra Affair (The Man From U.N.C.L.E.) - 03:22
12. Christophe Beck - I'll Call Him Antony (Ant-Man) - 02:51
13. Marco Beltrami & Philip Glass - End Titles (Fantastic Four) - 06:16
14. Joe Kraemer - The Blenheim Sequence (Mission Impossible: Rogue Nation) - 04:01
15. Lorne Balfe - Sarah & Kyle (Terminator - Genisys) - 04:37
16. Lorne Balfe - Returning The Shusher (Home) - 03:40
17. Richard Harvey & Hans Zimmer - Finding The Rose (Le Petit Prince) - 04:22
18. Carter Burwell - The Consolation Of Fiction (Mr. Holmes) - 05:37
19. Antonio Pinto & Dudu Aram - Shedding (Self/Less) - 04:20
20. Jed Kurzel - Rupert's Death (Slow West) - 03:03
21. James Horner - A Cry For Help (Southpaw) - 04:17
22. Jeff Danna & Mychael Danna - It Should Have Been You (Tyrant) - 04:17
23. Ramin Djawadi - House Of Black & White (Game Of Thrones - Season 5) - 05:07
24. Trevor Morris - The Crucifixion (Killing Jesus) - 05:07
25. Mark Isham - American Crime (American Crime) - 03:36
26. Charlie Clouser - Episode Two Suite (Wayward Pines) - 08:00

Soundtrack Adventures with new scores from ELFMAN, WINGO, BALFE, HORNER @ Radio ZuSa 2015-08-23 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 23. Juli 2014

Playlist #142 vom 27.07.2014 (2) - EVA GREEN Special

Ebenso wie ihr schottischer Kollege Gerard Butler ist die französische Schauspielerin Eva Green momentan in der Fortsetzung zur erfolgreichen Comic-Verfilmung „300“ zu sehen und dürfte dabei einen ähnlich nachhaltigen Eindruck hinterlassen wie in einer weiteren Adaption des Comic-Meisters Frank Miller, nämlich Robert Rodriguez’ „Sin City 2“.

Die am 6. Juli 1980 in Paris geborene Tochter der französischen Schauspielerin Marlène Jobert und des schwedischen Zahnarztes Walter Green absolvierte zunächst ein Schauspielstudium in Paris und London, ehe sie erste Bühnenerfahrungen sammelte und gleich in ihrem freizügigen Spielfilmdebüt „Die Träumer“ (2003) von Bernardo Bertulucci die Filmwelt begeisterte.
Ridley Scott engagierte sie daraufhin in seinem epischen Historiendrama „Königreich der Himmel“ (2005), wo sie an der Seite von Orlando Bloom und Liam Neeson ebenso geheimnisvoll agierte wie in dem James-Bond-Film „Casino Royale“, wo sie sich als Buchhalterin Vesper Lynd in den Agenten verlieben durfte. Mit Daniel Craig stand sie auch in der Kinderbuch-Verfilmung von „Der goldene Kompass“ (2007) vor der Kamera. Ebenso wie Gerard Butler, der momentan für das Hugo-Boss-Parfüm „Boss Bottled“ eine Kampagne dreht, ist auch Eva Green ein beliebtes Gesicht in der Werbung, drehte 2007 unter der Regie von Wong Kar-Wai einen Clip für den Dior-Duft „Midnight Poison“ und machte auch für Montblanc Werbung.
In den letzten Jahren war Eva Green in eher kleineren Produktionen zu sehen, so in dem Mystery-Drama „Franklyn – Die Wahrheit trägt viele Masken“ (2008), in dem Thriller-Drama „Cracks“, in der Sci-Fi-Thriller-Romanze „Womb“ (beide 2009) sowie in dem romantischen Sci-Fi-Drama „Perfect Sense“ (2011).
Nach der zehnteiligen Fernsehserie „Camelot“ stand sie für Tim Burtons „Dark Shadows“ (2012) vor der Kamera und zeigt nun in den Großproduktionen „300 – Rise of an Empire“ und Robert Rodriguez‘ „Sin City 2“ wieder verstärkte Leinwandpräsenz.

Filmographie:
2003: Die Träumer (The Dreamers)
2004: Arsène Lupin – Der König unter den Dieben (Arsène Lupin)
2005: Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven)
2006: James Bond 007: Casino Royale (Casino Royale)
2007: Der Goldene Kompass (The Golden Compass)
2008: Franklyn – Die Wahrheit trägt viele Masken (Franklyn)
2009: Cracks
2009: Womb
2011: Perfect Sense
2011: Camelot (Fernsehserie)
2012: Dark Shadows
2014: 300: Rise of an Empire
2014: Penny Dreadful (Fernsehserie)
2014: Sin City 2

Playlist:
01. Max Richter - Sorrow Atoms (Perfect Sense) - 03:14
02. Antoine Duhamel - Pierrot Le Fou (The Dreamers) - 07:47
03. Harry Gregson-Williams - A New World (Kingdom Of Heaven) - 04:21
04. Alexandre Desplat - Ragnar Sturlusson (The Golden Compass) - 06:19
05. David Arnold - City Of Lovers (Casino Royale) - 03:30
06. Joby Talbot - Meanwhile City (Franklyn) - 04:25
07. Javier Navarrete - Open Water (Cracks) - 04:43
08. Mychael & Jeff Danna - Drowning Of Excalibur (Camelot) - 03:50
09. Danny Elfman - Prologue (Dark Shadows) - 07:52
10. Junkie XL - History Of The Greeks (300: Rise Of An Empire) - 07:07
11. Harry Gregson-Williams – The Pilgrim Road (Kingdom Of Heaven) – 04:07
12. Max Richter – A Lovers Complaint (Perfect Sense) – 03:35

Soundtrack Adventures #142 (2) with EVA GREEN @ Radio ZuSa 2014-07-27 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Donnerstag, 12. September 2013

Playlist #120 vom 22.09.2013 - NEUHEITEN 2013 (3)

In der heutigen Sendung sind wieder viele interessante Neuheiten zu hören, die dieser Tage im Filmmusikbereich erschienen sind, wobei Routiniers wie Hans Zimmer („Rush“), Mark Isham („Once Upon A Time: Season 2") und John Debney („Jobs“) ebenso aufhorchen lassen wie noch zu entdeckende Talente wie Ryan Amon („Elysium“), Gregory Reeves („Gorging“) oder der junge deutsche Komponist Sebastian Pille („Der Geschmack von Apfelkernen“).

Den Auftakt bildet der isländische Komponist Atli Örvarsson, der als Mitglied von Hans Zimmers Remote Control Productions viele Auftragsarbeiten für ihn ausführt, seit 2005 aber immer öfter als eigenständiger Komponist in Erscheinung tritt. Nachdem Örvarsson 2008 mit seinen Scores zu „8 Blickwinkel“ und „Babylon A.D.“ aufhorchen ließ, ist er in diesem Jahr mit drei größeren Produktionen zu hören, angefangen bei „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ und aktuell mit dem Horror-Thriller „Evidence“ und der Jugendbuchverfilmung „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“, für die er einen magisch anmutenden Score mit schönen Chören komponiert hat.
Ebenfalls stark im Kommen ist der kanadische Filmkomponist Andrew Lockington, der seine Karriere als Assistent bei Mychael Danna begann und nach ersten eigenen Projekten wie „Skinwalkers“ (2006) und „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (2008) momentan mit drei ganz unterschiedlichen Soundtracks auf sich aufmerksam macht. Neben dem „Percy Jackson“-Sequel „Sea of Monsters“, für das Lockington einen imponierenden, volltönenden Orchester-Score kreiert hat, schuf er für „Siddarth“ eine wunderschön exotisch-melodische Musik und für die gefühlvolle Zeitreise-Geschichte „I’ll Follow You Down“ sehr einfühlsam-eindringliche Klänge.
Hierzulande noch recht unbekannt ist der schwedische Komponist Patrick Rundbladh, der für den Soundtrack zu „Jesus: The Desire Of Ages“ erneut mit der Vokalistin Quimera zusammenarbeitete und einen meist sehr ruhigen, mit ethnischen Akzenten versehenen Score produzierte. Etwas turbulenter geht es dagegen in Jeff Dannas neuem Score zum Thriller „The Expatriate“ zu, ebenso in Joby Talbots „Closed Circuit“ und Hans Zimmers „Rush“, während David Wingo („Take Shelter“) bekanntermaßen für eher spartanische Akustik-Scores verantwortlich zeichnet. Für „Mud“ arbeitete der amerikanische Komponist teilweise mit Lucero zusammen, für „Prince Avalanche“, den neuen Film seines Jugendfreundes David Gordon Green („Snow Angels“) mit der texanischen Post-Rock-Band Explosions In The Sky.
Neues gibt es auch von der Fernsehfront zu hören. Neben der mittlerweile siebten Soundtrack-CD zur Kultserie „Dexter“, für die erneut Daniel Licht mit seiner grandiosen Musik verantwortlich zeichnete, hat Veteran Mark Isham auch die Musik zur zweiten Staffel von „Once Upon A Time“ komponiert, während Komödien-Spezialist Christopher Lennertz mit „Revolution“ das neue TV-Baby von J.J. Abrams („Lost“, „Alias“) musikalisch begleitet hat.
Eine interessante neue Stimme in der Filmmusikszene ist der Musiker und Komponist iZLER, der mit Künstlern wie Robbie Williams, Imogen Heap und Kylie Minogue zusammengearbeitet hat. Für die Serie „Revenge“ hat iZLER einen überraschend vollmundigen Orchester-Score kreiert. Um sich in die Thematik einzuarbeiten, besuchte iZLER 2008 das Sundance Film Composers Lab in Park City, Utah, das Jahr darauf das BMI Conducting Fellowship unter Leitung von Lucas Richman.
„Ich wollte kein Gitarren-Komponist in Los Angeles sein, der orchestrale Musik macht, ohne etwas davon zu verstehen. Ich wollte orchestrale Musik auf einem viel höheren Level begreifen“, rekapituliert iZLER seine filmmusikalischen Anfänge. „Ich habe so viel von diesen Crash-Kursen gelernt. Ich habe dann an der UCLA unter verschiedenen Lehrern und Orchestratoren weiterstudiert, und seitdem verdiene ich damit meinen Lebensunterhalt, was großartig ist. Es gibt keinen besseren Unterricht, als es tagein, tagaus zu machen. Es ist etwas, das ich einfach liebe.“
Mit John Debney, der die eher konventionelle Musik zu „Jobs“, dem Biopic des Apple-Gründers Steve Jobs, komponierte, und Marco Beltrami, der das koreanische Endzeit-Abenteuer „Snowpiercer“ vertonte, sind noch einmal zwei Hollywood-Veteranen zu hören, bevor die Sendung mit einigen jüngeren Komponisten beendet wird. Darunter ist der schwedische Komponist Johan Söderqvist noch der bekannteste, arbeitet er doch seit Jahren eng mit der Regisseurin Susanne Bier zusammen („Brothers“, „Nach der Hochzeit“), deren neuen Film „Love Is All You Need“ wiederum von Söderqvist farbenfroh musikalisch untermalt worden ist. Außerdem vertonte er das norwegische Drama „Kon-Tiki“, das die legendäre Kon-Tiki-Expedition von Thor Heyerdahl aus dem Jahr 1947 thematisiert und als bislang teuerste norwegische Filmproduktion in die Geschichte eingeht.
Bereits mit seinem Spielfilmdebüt „District 9“ bewies Regisseur Neill Blomkamp nicht nur ein gutes Gespür für eine außergewöhnliche Geschichte, sondern bescherte auch Newcomer Clinton Shorter einen sauberen Einstieg in die Filmmusikszene. Das gleiche Schicksal könnte Ryan Amon teilen, den Blomkamp auf Youtube entdeckte und der den Science-Fiction-Thriller mit Matt Damon und Jodie Foster mit einem überwiegend elektronisch produzierten, stets abwechslungsreichen Score versorgte, der klassische Orchesterelemente ebenso aufweist wie ethnische Akzente und Tiergeräusche. Nachdem Danny Boyle mit dem Biopic „127 Hours“ den extremen Klettersport in den Bergen zu einem spannenden Filmthema gemacht hat, folgt der Dokumentarfilm „Gorging“ dem Canyon-Kletterer Steve Cabourne, wozu der in Los Angeles residierende Musiker und DJ Gregory Reeves einen eindrucksvollen elektronischen Score komponierte.
Den Abschluss der heutigen Sendung bilden der amerikanische Werbe- und TV-Komponist David Benjamin Steinberg (Nokia, Honda, Toshiba) mit dem Score zum Dokumentarfilm „Grab“, der ruhige, fast sentimentale Score zu „Zum Geburtstag“ von Jérôme Lemonnier, der bereits zum fünften Mal mit Regisseur Denis Dercourt ("Das Mädchen, das die Seiten umblättert") zusammengearbeitet hat, und die Verfilmung von Katharina Hagenas Bestseller „Der Geschmack von Apfelkernen“ durch Vivian Naefe, zu der „Tatort“- und „Ein Fall für zwei“-Komponist Sebastian Pille den zarten Klavier-Score mit Soloklarinette beigesteuert hat.

Playlist:
1 Atli Örvarsson - Clary's Theme (The Mortal Instruments: City of Bones) - 03:22
2 Atli Örvarsson - Evidence (Evidence) - 04:19
3 Andrew Lockington - Parallel Universes (I'll Follow You Down) - 04:19
4 Andrew Lockington - The Search For Absolute Truth (Siddarth) - 07:42
5 Andrew Lockington - Resurrection (Percy Jackson: Sea Of Monsters) - 03:06
6 Patrick Rundbladh - Prophecies Fulfilled (Jesus: The Desire Of Ages) - 06:40
7 Jeff Danna - The Heist (The Expatriate) - 04:20
8 Joby Talbot - Wheels Within Wheels (Closed Circuit) - 04:36
9 Hans Zimmer - Mount Fuji (Rush) - 03:44
10 David Wingo & Lucero - Opening (Mud) - 05:04
11 Explosions In The Sky & David Wingo - Send Off (Prince Avalanche) - 04:10
12 Shigeru Umebayashi - Love Theme II (The Grandmaster) - 03:54
13 iZLER - I AM Amanda Clark (Revenge) - 07:23
14 Christopher Lennertz - Genesis Of Power (Revolution: Season 1) - 05:03
15 Daniel Licht - Pancakes/Season Seven End (Dexter: Season 7) - 04:08
16 Mark Isham - True Love (Once Upon A Time: Season 2) - 04:45
17 John Debney - Steve's Theme (Jobs) - 03:26
18 Marco Beltrami - Take My Place (Snowpiercer) - 05:56
19 Johan Söderqvist - The End (Love Is All You Need) - 05:40
20 Johan Söderqvist - Epilogue (Kon-Tiki) - 05:17
21 Ryan Amon - Heaven And Earth (Elysium) - 04:25
22 Gregory Reeves - Parallax (Gorging) - 03:22
23 David Benjamin Steinberg - Old Folks Home (Grab) - 03:44
24 Sebastian Pille - Drei Sommer (Der Geschmack von Apfelkernen) - 04:06
25 Jérôme Lemonnier - Epilogue (Zum Geburtstag) - 08:49

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