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Sonntag, 9. November 2025

Playlist #436 vom 16.11.2025 - Neuheiten 2025 (6)

Die Wiederbelebung klassischer Gruselstoffe ist wieder in Mode gekommen. Nachdem Action-Virtuose Luc Besson („Léon – Der Profi“, „Lucy“) bereits Bram Stokers „Dracula“ neues Leben eingehaucht hat, liefert nun der für seine gotischen Fantasy-Horror-Stoffe bekannte Guillermo del Toro („Nightmare Alley“, „Crimson Peak“) seine Lesart in der 120 Millionen teuren Netflix-Produktion von Mary Shelleys „Frankenstein“. In dieser Sendung gibt es dazu nicht nur die Musik von Alexandre Desplat zu hören, sondern auch neue Soundtrack-Arbeiten von Volker Bertelmann, James Newton Howard, Jeff Beal, Marcelo Zarvos, Lorne Balfe, Hans Zimmer, Carter Burwell und vielen anderen.
Guillermo del Toro hat den klassischen Schwarzweiß-Film „Frankenstein“ (1932) von Universal mit Boris Karloff in der Hauptrolle der bemitleidenswerten Kreatur als wichtigsten Film seiner Kindheit bezeichnet, weshalb es wenig überrascht, dass er mit allen Mitteln, die einem visionären und erfolgreichen Filmemacher wie ihm zur Verfügung stehen, diesem Klassiker seinen eigenen Stempel aufdrückt.
Die Arktisexpedition rund um Captain Anderson (Lars Mikkelsen) ist in der lebensfeindlichen Natur des Nordpols im Packeis zum Stehen gekommen, als ihm ein schwerverletzter Mann in die Arme läuft, der sich als Dr. Victor Frankenstein (Oscar Isaac) vorstellt. Das menschenähnliche Monster (Jacob Elordi), das ihm dicht auf den Fersen ist, wütet durch Andersons Truppe, ehe es nach wuchtigen Gewehrsalven zum Rückzug gezwungen wird. Diese Atempause nutzt Frankenstein, um dem neugierigen Captain seine Geschichte zu erzählen.
Durch den Tod seiner Mutter (Mia Goth) bei der Geburt seines Bruders William (Felix Kammerer) gehörig aus der Bahn geworfen, hat Victor dem Tod den Kampf angesagt und seine Forschungen an der Universität darauf konzentriert, künstliches Leben zu erschaffen. Doch erst sein wohlhabender Gönner Harlander (Christoph Waltz) ermöglicht ihm die Umsetzung seiner gemeinhin als ketzerisch betrachteten Ideen… Alexandre Desplat, der bereits del Toros „Pinocchio“ und „Shape of Water“ vertont hat, schuf dazu einen gotisch angehauchten, dramatischen Score, der die Dilemma sowohl des Schöpfers als auch seiner Kreatur adäquat einfängt.
Zwei neue Soundtracks gibt es auch von Jeff Beal („House of Cards“, „Rom“, „Carnivàle“). Beal schuf mit „All Her Fault“ einem orchestralen Soundtrack, den er mit elektronischen Elementen und Klavierklängen angereichert hat, eine düstere und unheilvolle Atmosphäre für die spannungsgeladene Thriller-Serie, die auf dem Roman von Andrea Mara basiert.
Die Serie handelt von der Mutter Marissa Irvine, die ihren kleinen Sohn Milo von seinem ersten Spieltreffen abholen will und feststellt, dass sie die Frau, die ihr Tür öffnet, nicht kennt. Sie hat Milo nicht und noch nie von ihm gehört. Während sich der schlimmste Albtraum aller Eltern entfaltet, führen neue Fragen zu tiefen Geheimnissen und enthüllen Risse in der scheinbar perfekten Welt der Irvines, bis schließlich alles in Trümmern liegt.
„Ein mysteriöser Thriller, kombiniert mit intelligenten und vielschichtigen Charakterzeichnungen, bot mir eine Fülle an dramatischem Material“, erzählt Beal von seiner Arbeit an „All Her Fault“. Die Show handelt von Vertrauen, Geheimnissen, Lügen, Freundschaft und letztendlich von den emotionalen Belastungen des Elternseins. Ich habe viele Elemente meiner bisherigen Arbeit in die Filmmusik einfließen lassen, insbesondere Streichorchester, Elektronik, Soloklavier und Knabensopran, um Musik zu schaffen, die diese angespannte und persönliche Welt widerspiegelt. Obwohl die Musik oft intim wirkt, hat sie aufgrund ihrer emotionalen Wucht oft etwas Opernhaftes.“
Außerdem vertonte Beal mit „RFK: Legacy“ einen Dokumentarfilm von Oliver Stones Sohn Sean Stone.
Von den Wirren der 1960er Jahre bis heute zeichnet „RFK: Legacy“ das Leben zweier Generationen von Kennedy-Männern nach, die das Establishment für Wahrheit und Gerechtigkeit herausforderten, und zeigt, wie die Echos der Geschichte durch die Zeit nachhallen.
In der Serie „The Couple Next Door“ geht es um ein junges Paar, das in ein gehobenes Viertel zieht, um eine Familie zu gründen, doch schon bald verstricken sie sich in einem komplizierten Netz aus Begierde und Verrat mit ihren neuen Nachbarn.

„Für die zweite Staffel von ,The Couple Next Door‘ wollte ich die Klangwelt der ersten Staffel erweitern und ihr gleichzeitig einen neuen emotionalen Fokus geben. Die Serie spielt weiterhin in derselben Sackgasse, aber mit einer völlig neuen Besetzung – und Mia im Mittelpunkt. Für sie komponierte ich ein Wiegenlied, das zum neuen Hauptthema der Staffel wurde. In der ersten Staffel spielten Stimmen eine entscheidende Rolle – mal natürlich, mal stark bearbeitet – und diesen Ansatz wollte ich hier fortsetzen. Diesmal führte ich eine neue Stimmfarbe ein: den klassischen Sopran“, erklärt Hannes De Maeyer.Jolien De Gendt singt Mias Wiegenlied in mehreren Schlüsselmomenten. Ihre Stimme verleiht dem Ganzen eine intime und zugleich zeitlose Qualität, die einen Kontrast zu den düsteren, psychologischen Untertönen der Serie bildet. Um diesen Anker herum formte ich eine Klangwelt, die akustische und elektronische Elemente vereint: Zarte Klavierlinien, subtile Streicher und Orgelakkorde verschmelzen mit vielschichtigen Synthesizer-Texturen und Sounddesign. Mein Ziel war es immer, den Charakteren nahe zu bleiben und sowohl ihre Zärtlichkeit als auch die Spannung und das Unbehagen der Geschichte einzufangen.“ „Wenn die Partitur selbst eine unsichtbare Präsenz im Raum wäre.“
Der belgische Film „Baghdad Messi“ von Sahim Omar Kalifa erzählt von einem zehnjährigen Jungen, der im vom Krieg zerrissenen Irak trotz seiner schweren körperlichen Beeinträchtigung eine Begeisterung für Fußball entwickelt. 
„Die Musik von ,Bagdad Messi‘ ist eine Reise in die tiefsten Gefühle Hamoudis, dieses leidenschaftlichen Jungen, dessen Unschuld und Träume durch die Gewalt der Männer zerstört werden. Unser Ziel mit Regisseur Sahim Omar Kalifa war es, diesen Kontrast zwischen der Härte des Krieges und der Widerstandsfähigkeit der Kindheit einzufangen. Die musikalische Erzählung, geprägt von den Kontrasten zwischen der Sanftheit der Streicher, der Poesie von Duduk und Oud und dem rhythmischen Schlagwerk, nimmt uns mit auf eine Reise in Hamoudis emotionale Welt“, berichtet der belgische Komponist Frédéric Vercheval von der Arbeit an dem Soundtrack. „Die Partitur mit ihren vielfältigen, östlichen Einflüssen repräsentiert Landschaften, die Wüste, die Hitze, aber auch die Unschuld der Kindheit, Verlust, Trauer und Liebe. Manchmal erinnern Perkussion und düstere Klangfarben an die Realität eines endlosen Konflikts. Es ist Musik über Verlust, aber vor allem über die unerschütterliche Hoffnung, die im Herzen der Tragödie fortbesteht.“

Playlist: 

01. Alexandre Desplat - Family Life (Frankenstein) - 04:11 
02. Alexandre Desplat - Vie de famille (L'homme qui rétrécit) - 03:11 
03. Aaron Zigman - Hugo Finds Out + Typewriters (Truth & Treason) - 03:06 
04. Marcelo Zarvos - Hal Drives Off (The Diplomat - Season 3) - 04:06 
05. Jeff Beal - Questioning the Parents (All Her Fault) - 03:18 
06. Jeff Beal - Environmental Activism (RFK Legacy) - 04:38 
07. Hannes De Maeyer - The New You (The Couple Next Door - Season 2) - 04:00 
08. Frédéric Vercheval - Baghdad Messi (Baghdad Messi) - 06:02 
09. Volker Bertelmann - Reunion (Dead of Winter) - 03:52 
10. Volker Bertelmann - Apartment, Running & Ghost Day (Ballad of a Small Player) - 06:13 
11. Volker Bertelmann - No Longer Unimaginable (A House of Dynamite) - 06:15 
12. Ramin Djawadi - The Nominee (Death By Lightning) - 03:47 
13. Lorne Balfe & Joshua Pacey - I'm Here to Arrest You (The Hack) - 03:02 
14. Lorne Balfe & Peter Adams - Come to Terms [Variations on Behind the Wheel] (Hallow Road) - 06:57 
15. James Newton Howard - Reunited (The Lost Bus) - 04:52 
16. Joseph Trapanese & Jason Lazarus - Raison d'etre (The Ritual) - 04:22 
17. Bryce Dessner - Kate, Returned (Train Dreams) - 03:57 
18. Carter Burwell - A Life Worth Living (Good Fortune) - 04:44 
19. Hans Zimmer & James Everingham - Virdee (Virdee) - 02:31 
20. Stephen Edwards - Old Boat, New Boat (Joe Baby) - 03:16 
21. Hildur Guðnadóttir - Stolen Tale - The Band (Hedda) - 03:47 
22. Hans Zimmer - Margaret's Testament (Eden) - 02:53 
23. Joe Hisaishi - Sarah and David (A Big Bold Beautiful Journey) - 05:10 
24. Graham Reynolds - Tell Me About the Guys (Blue Moon) - 04:23 
25. Steven Price - Wake Up (Long Distance) - 03:30 
26. Brian Tyler - Nuremberg End Title (Nuremberg) - 13:44

Sonntag, 14. September 2025

Playlist #432 vom 21.09.2025 - Neuheiten 2025 (5)

Unter den neuen Soundtracks, die ich heute vorstellen darf, sind wie gewohnt etliche Kompositionen zu finden, die für Streaming-Serien-Highlights wie „Wednesday“, „The Gilded Age“, „Alien: Earth“, „Black Mirror“ und „The Hunting Wives“ entstanden sind, aber auch für Kinoproduktionen wie Guillermo del Toros Neuverfilmung des Grusel-Klassikers „Dracula“, Liam Neesons erfolgreiche Wandlung vom Action-Star zum Komödianten in „Die nackte Kanone“ oder für die BBC-Natur-Dokumentation „Parenthood“. Abgerundet wird die Sendung durch das Album „Cinema“ des Cellisten Hauser mit seinen Bearbeitungen meist populärer Filmmelodien von Max Steiner, John Barry, Ennio Morricone, Henry Mancini und Vangelis sowie Marcel Barsottis elektronischem Score zu seinem eigenen Science-Fiction-Film „Imperia“.
Nachdem Helen Mirren und Pierce Brosnan bereits in der grandiosen Mafia-Serie „Mobland“ vorzüglich miteinander harmoniert haben, sind sie nun erneut gemeinsam vor der Kamera zu sehen, diesmal in Chris Colombus‘ Mystery-Thriller-Komödie „The Thursday Murder Club“, zu der der versierte Altmeister Thomas Newman („Grüne Tomaten“, „The Green Mile“) einen äußerst vielfarbigen elektronischen Score mit spannenden akustischen Akzenten beigesteuert hat.
Atticus Ross‘ Frau Claudia Sarne, die bereits an etlichen Soundtracks ihres Mannes („The Book of Eli“, „Broken City“, „Triple 9“) beteiligt gewesen ist, etabliert sich mittlerweile als eigenständige Komponistin, vor allem für Fernsehserien wie „Outcast“, „Black Mirror“ und „Shining Girls“.
 Die True-Crime-Mini-Serie „The Yoghurt Shop Murders“ befasst sich mit dem tragischen Mord an vier Teenagerinnen in einem „I Can't Believe It's Yogurt“-Laden am 6. Dezember 1991 in Austin, Texas, und geht den Traumata, die das Verbrechen hinterließ, ebenso nach wie dem Labyrinth der Ermittlungen. Sarnes feinfühlige Piano-Komposition schafft das passende atmosphärische musikalische Umfeld dazu.
Chad Hartingtons Horror-Film „The Threesome“ kam zwar bereits 2021 in die Kinos, doch der hörenswerte Score von Keegan DeWitt wurde erst jetzt von MovieScore Media veröffentlicht. Der Film erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, dessen Liebe ihn zu einem unerwarteten Dreier verleitet, um so seinen größten Traum wahrwerden zu lassen. Doch als die Fantasie endet, müssen alle drei mit ernüchternden Konsequenzen rechnen und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.
„Chad und ich trafen uns mit 17 Jahren. Wie so viele in diesem Alter verband uns unsere Liebe zu Liedern, Platten und Filmen. Wir hätten unterschiedlicher nicht sein können und sind es immer noch, aber damals keimte etwas auf, das uns heute oft ohne große Erklärungen zusammenarbeiten lässt. Er sagte mir einfach, dieser Film solle Epochen und Genres überschreiten und stattdessen ein authentisches Porträt von Menschen mit Fehlern sein, die ihr Bestes geben und oft mit komischen Ergebnissen scheitern. Sofort dachten wir an die romantischen Komödien und Dramen der 80er und 90er Jahre, voller unglaublicher Schauspieler, die nicht perfekt waren, oft das Falsche taten und uns ständig herausforderten, sie zu mögen. Charaktere, die uns allen sehr ähnlich waren“, erzählt DeWitt von der Arbeit an „The Threesome“. „Ich war inspiriert von den romantischen, mitreißenden Filmmusiken des Italiens der 1960er Jahre mit Monica Vitti. Sie waren voller Sex und Witz und hatten unverkennbare Melodien, die einem das Herz brachen. Als ich am Klavier saß, hatte die Partitur auf mich gewartet. Auf meinem einfachen Klavier entstanden mit ,The End‘, ,The Threesome‘ und ,A New Reality‘ diese schmerzenden Melodien, die von der Kindlichkeit junger Liebe, der Lust der 20er und dann dem bösen Erwachen und den Erkenntnissen des Erwachsenseins sprachen, die immer schneller kommen, als wir erwarten. Diese Intimität verband sich auch irgendwie mit dem rauen und treibenden Sound der Manchester New Wave in unseren Tanzszenen oder den sich auflösenden perkussiven Spiralen unserer Actionszenen.“
Samuel Van Grinsvens Horror-Drama „Went Up the Hill“ erzählt von Jacks Reise zur Beerdigung seiner entfremdeten Mutter ins entlegene Neuseeland, wo er ihre Witwe Jill trifft. Als der Geist seiner Mutter in die Körper der beiden zurückkehrt, führt das zu einem lebensbedrohlichen nächtlichen Dreiertanz.
„Die Musik für ‚Went Up the Hill‘ war für mich eine besondere Herausforderung, insbesondere die Balance zwischen Intimität und Überirdischem zu finden. Ich habe mich stark auf Ambient-Vocals und erweiterte Gesangstechniken konzentriert – Kehlkopfklopfen, Tonhöhendrift, ASMR-ähnliche Ticks und Klicks, Atemelemente und mehr“, erzählt Komponist Hanan Townshend. „Der Film thematisiert tiefe psychische Traumata, und die Musik wurde so gestaltet, dass sie das Innenleben der Figuren widerspiegelt und erforscht, während sie in Erinnerungen und Trauer versinken.“
Der Cellist Hauser blickte auf eine zehnjährige Karriere als eine Hälfte von den 2Cellos zurück, als er sich 2020 mit dem Solo-Album „Classic“ erfolgreich als Solo-Künstler etablierte. Brillierte er vor fünf Jahren mit eigenwilligen Bearbeitungen klassischer Melodien für Cello und Orchester, legt er nun mit „Cinema“ ein Album vor, das ganz unterschiedliche Filmkompositionen aus mehr als 80 Jahren zu neuem Leben erweckt. Dabei hat er mit London Symphony Orchester unter der Leitung von Robert Ziegler nicht nur klassische Filmmelodien wie „Tara’s Theme“ aus Max Steiners Soundtrack zu „Vom Winde verweht“ (1939), Nino Rotas Liebesthema aus „Romeo und Julia“ (1968), Andrew Lloyd Webbers „The Music of the Night“ aus „Das Phantom der Oper“ (1986) und John Barrys Musik zu „Somewhere in Time“ (1980), sondern auch Lalo Schifrins „Mission: Impossible“-Thema, Sam Smiths „Writing’s on the Wall“ aus dem Bond-Film „Spectre“ und Billie Eilishs „What Was I Made For“ aus „Barbie“ auf aufregende Weise interpretiert. Zu den weiteren Höhepunkten des Albums zählen Kompositionen von Yann Tiersen („Die fabelhafte Welt der Amelie“), Ennio Morricone („Der Profi“), Vangelis („1492 – Die Eroberung des Paradieses“) und Trevor Jones („Der letzte Mohikaner“).
„Dies ist ein sehr persönliches Album, weil es einige meiner Lieblingsmelodien enthält“, sagt Hauser. „Einige dieser Werke würde ich als ,versteckte Juwelen‘ bezeichnen, die vielen Menschen vielleicht noch unbekannt sind. Aber ich bin sicher, sobald die Fans sie auf ,Cinema‘ hören, werden auch sie ihre Favoriten darin finden.“
In einem früheren Leben komponierte Marcel Barsotti Soundtracks u.a. für Sönke Wortmanns „Die Päpstin“ und „Das Wunder von Bern“. Mittlerweile ist er unter die Regisseure gegangen und hat nach einigen Musikvideos 2024 erstmals Regie bei dem vollständig mit KI generierten dystopischen Science-Fiction-Drama „Transformation“ geführt, das bei etlichen internationalen Wettbewerben ausgezeichnet worden ist. In diesem Jahr legte Barsotti mit „Imperia“ den nächsten, ebenfalls komplett mit KI erstellten Science-Fiction-Film vor. Der 36-minütige Film erzählt die Geschichte der brillanten Wissenschaftlerin Lilly Rose, die bei der Entdeckung mysteriöser Würfel auf der Erde und dem spurlosen Verschwinden von Menschen entdeckt, dass eine uralte außerirdische Zivilisation die Menschheit für ein unheimliches Ritual benutzt. Doch je tiefer Lilly in das Geheimnis eindringt, desto klarer wird ihr, dass sie selbst der Schlüssel zu ihrer Rettung oder ihrem Untergang sein könnte…
Barsotti hat bei „Imperia“ nicht nur Drehbuch, Kamera, Produktion und Sounddesign verantwortet, sondern natürlich auch den Soundtrack komponiert, der am 05. Oktober veröffentlicht wird. Der elektronische Score ist ebenso rhythmisch pulsierend wie atmosphärisch dicht ausgefallen und vereint geschickt fesselnde Techno-, kratzige Industrial- und verführerische Dark-Ambient-Elemente miteinander.

Playlist:

01. Thomas Newman - Blood Roses (The Thursday Murder Club) - 02:52 
02. Claudia Sarne - Head Noise (The Yoghurt Shop Murders) - 04:00 
03. Keegan DeWitt - Read the Room (The Threesome) - 03:17 
04. Jeff Russo - Wendy's Transition (Alien: Earth) - 04:37 
05. Jeff Russo - Sorry (Untamed) - 04:21 
06. Chris Bacon - Tale of the Skull Tree (Wednesday - Season 2: Vol. 1) - 02:50 
07. Harry Gregson-Williams & Rupert Gregson-Williams - Her Tone (The Gilded Age - Season 3) - 03:17 
08. Daniel Pemberton - Cloning Machine (Black Mirror: USS Callister - Into Infintiy) - 03:07 
09. Ariel Marx - The Void (Black Mirror: Hotel Reverie) - 03:58 
10. Steven Price - No Sex in the Pond (Oh, Hi!) - 03:34 
11. Laura Karpman - Nina's Theme (Duster) - 03:20 
12. Hanan Townshend - Funeral and Wake (Went Up The Hill) - 02:59 
13. Hauser - Chi Mai (Cinema) - 04:22 
14. Atli Örvarsson - 幸存者 (Dongji Rescue) - 04:42 
15. Danny Elfman - A Very Sad Story (Dracula) - 03:23 
16. Carter Burwell - Destiny and Dreams (Honey Don't!) - 03:17 
17. Marcel Barsotti - The Story of Cryon (Imperia) - 02:17 
18. Hans Zimmer & James Everingham - A New Awakening (Chief of War - Season 1) - 03:24 
19. Frank Ilfman - Time (Ada: My Mother the Architect) - 03:29 
20. Dominic Lewis - Keep Calm & Carry On (Nobody 2) - 02:35 
21. David Wingo & Dabney Morris - The Hookup (Splitsville) - 02:54 
22. Fernando Velázquez - Cambio y dando (Las Muertas) - 03:48 
23. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - Road Hallucinations (The Chemistry of Death) - 03:06 
24. Lorne Balfe - My Name Is Frank Drebin Jr. (The Naked Gun) - 03:05 
25. Blanck Mass - Polly (She Rides Shotgun) - 03:05 
26. Jeff Danna - Sophie on Trail Camera (The Hunting Wives - Season 1) - 02:31 
27. Clinton Shorter - It's Not Fair (The Rainmaker - Season 1) - 03:09 
28. Ruth Barrett - In This Life (The Terminal List: Dark Wolf) - 03:07 
29. Pessi Levanto - In the Juvie (Kevlarsjäl) - 02:43 
30. Austin Wintory - Water Battles Fire (Sword of the Sea) - 04:05 
31. Bear McCreary - We Two Might Be One (Outlander: Blood of My Blood - Season 1) - 07:33 
32. Anne Dudley – Love Locks (Signs of Life) – 02:47 
33. Tom Howe - Elephants (Parenthood: Freshwater) - 08:08

Donnerstag, 8. Mai 2025

Playlist #423 vom 18.05.2025 - TOM HARDY Special

Der britische Schauspieler Tom Hardy ist nicht erst durch seine erste Oscar-Nominierung in „The Revenant“ (2015) populär geworden, sondern hat vor allem durch seine Rollen in den drei Christopher-Nolan-Filmen „Inception“, „The Dark Knight Rises“ und „Dunkirk“ für Aufsehen gesorgt. Außerdem war er in Fernsehserien wie „The Virgin Queen“, „Taboo“ und „Peaky Blinders“ sowie den bislang drei Filmen der „Venom“-Horrorfilm-Reihe zu sehen. Aktuell verkörpert er in der Netflix-Produktion „Havoc“ den abgehalfterten Cop Walker. In der heutigen Sendung gibt es Musik aus den Soundtracks von Komponisten wie Hans Zimmer, Alberto Iglesias, Ryuichi Sakamoto, Jerry Goldsmith, Michael Kamen, Mark Isham, Dickon Hinchliffe und Max Richter zu hören.
Edward Thomas Hardy wurde am 15. September 1977 im Londoner Stadtteil Hammersmith als einziges Kind einer Künstlerin und eines Roman- und Comedy-Autors geboren und wuchs im Londoner Vorort East Sheen auf. Nachdem er Schule und College absolviert hatte, studierte Hardy an der Richmond Drama School und dem Drama Centre London, das heute Teil von Central Saint Martins ist. Er nannte Gary Oldman, mit dem er später an „Dame, König, As, Spion“ arbeitete, seinen „Helden“ und fügte hinzu, dass er während seiner Schauspielausbildung Szenen von Oldman nachgespielt habe. Nachdem er 1998 im Alter von 21 Jahren den „Find Me a Supermodel“-Wettbewerb von The Big Breakfast gewonnen hatte, verkörperte er die Rolle des US Army Private John Janovec in der HBO-BBC-Miniserie „Band of Brothers“. Sein Spielfilmdebüt gab er in Ridley Scotts Kriegsthriller-Drama „Black Hawk Down“ (2001). Während dieser Zeit arbeitete Hardy auch kurzzeitig als Rapper und Hip-Hop-Produzent mit seinem Freund Edward Tracy (unter dem Namen Tommy No 1 + Eddie Too Tall), mit dem er 1999 ein Mixtape namens „Falling On Your Arse“ aufnahm, das bis 2018 unveröffentlicht blieb.
Im Jahr 2002 spielte Hardy den remanischen Prätor Shinzon, einen Klon von USS Enterprise-Captain Jean-Luc Picard, in „Star Trek: Nemesis“. Im folgenden Jahr spielte er im Film „Ein gefährlicher Kuss“ mit und reiste anschließend nach Nordafrika für „Simon: An English Legionnaire“, eine Geschichte über die französische Fremdenlegion. Anschließend kehrte er nach Großbritannien zurück, um im Horrorfilm „LD 50 Lethal Dose“ (2003) mitzuspielen.
Hardy wurde 2003 mit dem London Evening Standard Theatre Award als herausragender Newcomer für seine Auftritte in „Blood“ und „In Arabia We'd All Be Kings“ ausgezeichnet, die im Royal Court Theatre und im Hampstead Theatre aufgeführt wurden. Außerdem wurde er 2004 für den Laurence Olivier Award als vielversprechendster Newcomer des Jahres 2003 in einem Society of London Theatre Affiliate für seine Darstellung des Skank in der bereits erwähnten Produktion von „In Arabia We'd All Be Kings“ nominiert. Hardy spielte zusammen mit Emilia Fox in der BBC-Miniserie „Elizabeth I – The Virgin Queen“ (2005) Robert Dudley, einen Jugendfreund von Elisabeth I.
Hardy war daraufhin in der BBC-Four-Adaption der Science-Fiction-Serie „A for Andromeda“ aus den 1960er-Jahren ebenso zu sehen wie in der auf einer wahren Begebenheit basierenden BBC-Two-Serie „Stuart: A Life Backwards“ (2007), als Bill Sikes in der BBC-Miniserie „Oliver Twist“, als drogenabhängiger Vergewaltiger im britischen Horrorthriller „WΔZ“ sowie in Guy Ritchies Londoner Gangsterfilm „Rock’n’Rolla“ (2008) und dem Gefängnisdrama „Bronson“.
Für seine Darstellung eines drogen- und alkoholabhängigen Gangsters in Martina Coles vierteiligem Fernsehdrama „The Take“ wurde Hardy bei den Crime Thriller Awards 2009 als Bester Schauspieler nominiert. Anschließend trat er in der ITV-Serie „Wuthering Heights“ in der Rolle des Heathcliff auf und verkörperte die Hauptrolle in dem von Philip Seymour Hoffman inszenierten Stück „The Long Red Road“ im Goodman Theatre in Chicago.
2010 spielte er die Rolle des Eames in Christopher Nolans Science-Fiction-Thriller „Inception“, für den er einen BAFTA Rising Star Award gewann. Hardy ersetzte Michael Fassbender in der Verfilmung von „Dame, König, As, Spion“ aus dem Jahr 2011, die bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere feierte.
Im Jahr 2011 verkörperte Hardy in dem Film „Warrior“ Tommy Riordan, der von seinem Vater trainiert wird, um in einem Mixed-Martial-Arts-Turnier gegen seinen Bruder zu kämpfen, dann war er in der romantischen Komödie „Das gibt Ärger“ (2012) zu sehen. Er spielte den Superschurken Bane in Christopher Nolans „The Dark Knight Rises“ und einen Schwarzbrenner in John Hillcoats Krimidrama „Lawless“ (2012) sowie die Hauptrolle im Drama „Locke“ (2013).
2014 trat Hardy neben James Gandolfini im Kriminalfilm „The Drop“ auf und schloss sich auch der Besetzung der zweiten Staffel des BBC-Krimidramas „Peaky Blinders“ an. Er porträtierte Alfie Solomons (der auf einem realen jüdischen Gangster aus dem East End namens Alfred Solomon basiert), den Kopf einer jüdischen Gang mit Sitz in Camden Town im Norden Londons und Betreiber einer Brennerei, die sich als Bäckerei tarnt.
Tom Hardy war 2015 gleich in fünf Filmen zu sehen. In „Kind 44“, der in der Sowjetunion der 1950er Jahre spielt, verkörperte er einen sowjetischen Geheimagenten, der eine Reihe von Kindermorden untersucht. Anschließend spielte Hardy die Titelfigur Max Rockatansky im Actionfilm „Mad Max: Fury Road“, eine Doppelrolle als die Londoner Gangster Reggie und Ronnie Kray in dem Krimi-Thriller „Legend“ und an der Seite seines „Inception“-Co-Stars Leonardo DiCaprio in dem biografischen Western-Thriller „The Revenant“, was ihm seine erste Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller einbrachte.
In Christopher Nolans Kriegsdrama „Dunkirk“ (2017) war Hardy neben Mark Rylance, Kenneth Branagh, Cillian Murphy und Harry Styles als Kampfpilot der Royal Air Force in zu sehen. Hardy war außerdem Co-Produzent und Hauptdarsteller der achtteiligen BBC One-Fernsehserie „Taboo“.
2018 spielte Hardy in dem Marvel-Film „Venom“ den Comic-Helden Eddie Brock und den Symbionten Venom. 2019 fungierte Hardy als ausführender Produzent der dreiteiligen BBC/FX-Miniserie „A Christmas Carol“, bevor er die Hauptrolle in Josh Tranks Al-Capone-Biopic „Capone“ (2020) übernahm. Zuletzt war Hardy in „Venom: Let There Be Carnage“, „Venom: The Last Dance“ und in Guy Ritchies „MobLand“ - neben Pierce Brosnan und Helen Mirren - zu sehen.
In Gareth Evans‘ („The Raid“) Action-Thriller „Havoc“ spielt Hardy den korrupten, opportunistischen Polizist Walker, der eher halbherzig dabei ist, Geschenke für seine Tochter zu kaufen, und in einen Drogendeal verwickelt wird, der wenige Straße weiter brutal schief geht und eine fatale Kettenreaktion in Gang setzt: Ein Cop wird lebensbedrohlich verletzt, verfeindeten Fraktionen der Unterwelt reißt der Geduldsfaden und der bigotte Politiker Lawrence Beaumont (Forest Whitaker) muss um das Leben seines Sohnes sowie sein eigenes Saubermann-Image bangen.
Der bislang nach allen erdenklichen Seiten hin buckelnde Walker befindet sich mitten in diesem von Gewaltbereitschaft, Verzweiflung und Rachedurst befeuerten Interessenskonflikt und muss sich zwangsläufig zu irgendeiner Seite bekennen.

Filmographie: 

2001: Band of Brothers – Wir waren wie Brüder (Band of Brothers, Miniserie) 
2001: Black Hawk Down 
2002: Star Trek: Nemesis
2002: Legion of Honor 
2003: The Reckoning 
2003: LD 50 Lethal Dose 
2003: Ein gefährlicher Kuss (Dot the I) 
2004: Layer Cake (L4yer Cake) 
2004: EMR – Swallow Your Fear 
2005: Colditz – Flucht in die Freiheit (Colditz) 
2005: Gideon’s Daughter (Fernsehfilm) 
2005: Elizabeth I – The Virgin Queen (The Virgin Queen, Miniserie) 
2006: Minotaur 
2006: Sweeney Todd (Fernsehfilm) 
2006: A for Andromeda (Fernsehfilm) 
2006: Marie Antoinette 
2006: Scenes of a Sexual Nature 
2007: Die Flut – Wenn das Meer die Städte verschlingt (Flood) 
2007: WΔZ – Welche Qualen erträgst du? (WΔZ) 
2007: Meadowlands – Stadt der Angst (TV-Serie) 
2007: Wer war Stuart Shorter? (Stuart: A Life Backwards, Fernsehfilm) 
2007: The Inheritance 
2007: Oliver Twist (Miniserie) 
2008: Sucker Punch 
2008: Bronson 
2008: Rock N Rolla (RocknRolla) 
2009: Emily Brontë’s Sturmhöhe (Wuthering Heights, Miniserie) 
2009: The Code – Vertraue keinem Dieb (Thick as Thieves) 
2009: The Take – Zwei Jahrzehnte in der Mafia (The Take, Miniserie) 
2010: Inception 
2011: Warrior 
2011: Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy)
2012: Das gibt Ärger (This Means War) 
2012: Lawless – Die Gesetzlosen (Lawless) 
2012: The Dark Knight Rises 
2013: No Turning Back (Locke) 
2014: The Drop – Bargeld (The Drop) 
2014–2022: Peaky Blinders – Gangs of Birmingham (Peaky Blinders, Fernsehserie) 
2015: Kind 44 (Child 44) 
2015: Mad Max: Fury Road 
2015: Legend 
2015: London Road (Fernsehfilm) 
2015: The Revenant – Der Rückkehrer (The Revenant) 
2017: Taboo (TV-Serie) 
2017: Dunkirk 
2017: Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi, Cameo) 
2018: Venom 
2020: Capone 
2021: Venom: Let There Be Carnage 
2021: Spider-Man: No Way Home 
2023: The Bikeriders 
2024: Venom: The Last Dance 
2025: MobLand 
2025: Havoc

Playlist:
01. Aria Prayogi - Arrest Me (Havoc) - 04:07 
02. Hans Zimmer - Still (Black Hawk Down) - 04:48 
03. Jerry Goldsmith - A New Ending (Star Trek: Nemesis) - 08:36 
04. Ilan Eshkeri & Steve McLaughlin - Opening (L4yer Cake) - 05:11 
05. Adrian Johnston - Gideon's Youth (Gideon's Daughter) - 04:00 
06. Dustin O'Halloran - Opus 23(Marie Antoinette) - 03:08 
07. Hans Zimmer - Waiting For A Train [excerpt] (Inception) - 07:18 
08. Martin Phipps - A Legacy of Comfort (The Virgin Queen) - 03:55 
09. Ruth Barrett - She's a Savage (Wuthering Heights) - 03:25 
10. Alberto Iglesias - Tarr and Irina (Tinker Tailor Soldier Spy) - 05:11 
11. Carter Burwell - I Was the Message (Legend) - 03:02 
12. Mark Isham - Stop the Ship (Warrior) - 05:58 
13. Debbie Wiseman - High-Risk Plan (The Flood) - 08:46 
14. Lisa Gerrard - Aria (L4yer Cake) - 05:36 
15. Martin Phipps - I've Come For Her (The Virgin Queen) - 03:41 
16. Nick Cave & Warren Ellis - End Crawl (Lawless) - 04:00 
17. Dickon Hinchliffe - Baby (Locke) - 03:46 
18. Hans Zimmer - End Titles (Dunkirk) - 07:12 
19. Marco Beltrami - Deeds Is Dead (The Drop) - 03:23 
20. Max Richter - Song of the Dead (Taboo) - 05:18 
21. Ryuichi Sakamoto & Alva Noto - First Dream (The Revenant) - 03:05 
22. Hans Zimmer - The End (The Dark Knight Rises) - 03:30 
23. Michael Kamen - Discovery of the Camp (Band of Brothers) - 10:59

Samstag, 24. August 2024

Playlist #404 vom 25.08.2024 - Neuheiten 2024 (5)

In der heutigen Sendung gibt es ein Wiedersehen/-hören mit alten Bekannten. Ridley Scotts Alien-Kreatur macht einmal mehr in „Alien: Romulus“ das Weltall unsicher, Eddie Murphy schlüpft 40 Jahre nach „Beverly Hills Cop“ erneut in die Rolle des übermütig plappernden Cops Axel Foley, und Taika Waititi, Iain Morris und Jemaine Clement lassen Terry Gilliams Fantasy-Klassiker „Time Bandits“ aus dem Jahre 1981 als Fernsehserie wiederauferstehen. Neben Musik von Benjamin Wallfisch, Lorne Balfe und Mark Mothersbaugh zu diesen Revitalisierungen gibt es neue Soundtrack-Arbeiten von Carter Burwell, Dickon Hinchliffe, Jeff Russo, Ramin Djawadi u.v.a. zu hören. 

„Daddio – Eine Nacht in New York“ erzählt die Geschichte einer jungen IT-Expertin (Dakota Johnson), die nach einem langen Flug spätabends am John F. Kennedy International Airport in New York City ankommt und mit dem erstbesten Taxi nach Midtown Manhattan zu ihrem Apartment gebracht werden möchte. Während immer wieder Textnachrichten auf ihrem Smartphone eintreffen, möchte sie eigentlich nur ihre Ruhe haben. Dennoch beginnt ihr Fahrer Clark (Sean Penn), ein geselliger Old-School-Macho, sie in einen Smalltalk zu verwickeln. Ein Stau an einer Unfallstelle führt allerdings dazu, dass sich das Gespräch persönlicher und philosophischer entwickelt. So reden die beiden Fremden über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft und die Auswirkungen der digitalen Welt, über sexuelle und familiäre Beziehungen, persönliche Verluste und über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die einfühlsame, zurückhaltende Musik zum Spielfilmdebüt der Theaterautorin Christy Hall komponierte Tindersticks-Mastermind Dickon Hinchliffe, der auch den Score zu Karim Aïnouzs historischen Drama „Firebrand“ beisteuerte. 
Alicia Vikander spielt darin die sechste Frau des Despoten König Heinrich VII (Jude Law), eine Frau, die keine Garantie hatte, die Ehe zu überleben, nachdem zwei ihrer Vorgängerinnen vertrieben, zwei geköpft wurden und eine im Kindbett starb. Katharina versuchte, den Kopf unten zu halten, und hatte während ihrer Zeit mit Heinrich ein klares Ziel vor Augen: Sie wollte ihn und das Königreich zum Protestantismus bekehren, zu dem sie sich bekannte. Durch eine Reihe von Verhaftungen, Folterungen, Täuschungen und Hinrichtungen ließ sich Katharina auf ein gefährliches Spiel ein, das viele Tote und eine Ära der Dunkelheit für sie und das gesamte britische Reich zur Folge haben sollte. 
Noch weiter in die Vergangenheit geht es mit der von Roland Emmerich („Independance Day“, „Godzilla“) produzierten und zur Hälfte auch inszenierten Serienadaption von Daniel P. Mannix‘ Roman „Those About to Die“. Im Rom des Jahres 79 n. Chr. hat sich der alternde römische Kaiser Vespasian (Anthony Hopkins) den Thron einst durch seinen Sieg nach einem blutigen, zehn Jahre andauernden Bürgerkrieg hart erkämpft. Doch nun versuchen die Patrizier, ihn mit allen Mitteln durch einen Nachfolger aus ihren eigenen Reihen zu ersetzen. Die römische Bevölkerung kann nur durch zwei Dinge in Schach gehalten werden: kostenloses Essen und spektakuläre Unterhaltung in Form von Wagenrennen und Gladiatorenkämpfen. Im Kolosseum versammeln sich einige der einflussreichsten Personen aus dem gesamten Römischen Reich. Ein Ort, der zur explosiven Schnittstelle wird, an der Sport, Politik und Dynastien aufeinanderprallen und Machtkämpfe ebenso spektakulär und grausam ausgefochten werden wie die Spiele, die dort stattfinden. Die mit vielen CGI-Effekten realisierte Serie wurde von dem italienischen Komponisten Andrea Farri dem Genre adäquat laut und pompös vertont. 
„Christiane F.“-Darstellerin Natja Brunckhorst bleibt auch als Regisseurin des Films „Zwei zu Eins“ Berlin treu. Der Film erzählt die Geschichte der drei Kindheitsfreunde Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) aus dem sachsen-anhaltischen Halberstadt, die eines Tages im Juli des Sommers 1990 zufällig entdecken, dass in einem alten Schacht in ihrer Nähe die verschwundenen Millionen der ehemaligen DDR eingelagert wurden. Sie beschließen, das Geld zu stehlen und planen akribisch jeden Schritt, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Geld ist mittlerweile nicht mehr viel wert, aber es lässt sich trotzdem noch gegen bestimmte Waren und auch in D-Mark tauschen. Aber je näher sie ihrem Ziel kommen, desto mehr müssen sie sich fragen, ob es das Risiko wert ist und welche Konsequenzen ihr Handeln haben wird. Die Berliner Komponistin Hannah von Hübbenet schuf zusammen mit dem in Paris geborenen, nun in Hamburg lebenden Amaury Laurent Bernier eine sehr lebendige, frische Musik mit interessanten Sounds. 
„Als klar wurde, dass Geld in ,Zwei zu Eins‘ eine so wichtige Rolle spielt, auch als rein haptisches Element, und dass die Protagonisten manchmal darin baden – wie Dagobert Duck in seinen Münzen! – wollten wir unbedingt die Haptik und das Gefühl von Geldscheinen integrieren. Also baten wir die Produktion, uns Geldscheine vom Set zu schicken, mit denen ich dann Klavier und Geige präparierte. Nun – es stellte sich heraus, dass raschelndes Papier nicht jeden Klang besser macht, aber es hat viel Spaß gemacht! Amaury fügte dann einige Folk-Vibes und subtile Pop-Farben mit verschiedenen Instrumenten wie Mandoline und Banjo hinzu, bevor wir all dies für einige Szenen in ein paar leichte experimentelle Klänge verpackten. Das gab der gesamten Filmmusik ein warmes, schönes – und manchmal sogar funkiges – Gefühl“, erzählt Hannah von Hübbenet zur Entstehung der Musik. 
Michael Fiores Dokumentarfilm „Veselka“ erzählt die Geschichte eines in zweiter Generation geführten beliebten ukrainischen New Yorker Restaurants, dessen Besitzer nach 54 Jahren widerwillig in den Ruhestand geht, worauf sich sein Sohn Jason dem Druck ausgesetzt sieht, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und mitzuerleben, wie der Krieg in der Ukraine seine Familie und seine Mitarbeiter beeinflusst. 
„Das Konzept von Ost trifft West ist das Herzstück meiner Musik für ,Veselka: The Rainbow on the Corner at the Center of the World‘. In meiner Musik repräsentiert ukrainisch inspirierte Musik den Osten und Jazz-Einflüsse den Westen. Mit diesem Ansatz konnte ich Instrumente wie das Tsymbaly (eine Art ukrainisches Hackbrett) mit Saxofon-Soli, Orchesterinstrumenten und jazzbeeinflussten Rhythmusgruppen kombinieren“, berichtet Ryan Shore über seine Komposition. „Immer von der Geschichte inspiriert, tendiert die Musik manchmal mehr zum Jazz und manchmal mehr zu ukrainischen Einflüssen. Der verstorbene, großartige David Sanborn spielte alle Saxophon-Soli. Seine unauslöschlichen Soli sind so wunderschön gefühlvoll und einzigartig, dass man nur eine Note hören muss, um sofort zu wissen, dass es David ist, der den Klang von New York City heraufbeschwört und repräsentiert.“

Playlist: 

01. Dickon Hinchliffe - Goodnight (Daddio) - 04:21 
02. Andrea Farri - There Will Be Blood (Those About to Die) - 03:31 
03. Mark Mothersbaugh - Madame Chung (Time Bandits) - 02:18 
04. Steve Jablonsky - Lilith Remembers (Borderlands) - 03:22 
05. Carter Burwell - I Heard the Whales (Finestkind) - 04:19 
06. Ramin Djawadi & William Marriott - Space Tether (Beacon 23) - 05:47 
07. Ramin Djawadi - Rook's Rest Pt. 1 (House of the Dragon - Season 2) - 07:34 
08. Daniel Pemberton - The Truth (Fly Me to the Moon) - 03:07 
09. Tóti Guðnason - Cradle (Deliver Us) - 03:28 
10. Hannah von Hübbenet & Amaury Laurent Bernier - Maren und Volker (Two to One) - 02:52 
11. Geoff Zanelli - The Journey (Man and Witch: The Dance of a Thousand Steps) - 02:07 
12. Tyler Bates - Elizabeth Bender (MAXXXINE) - 03:22 
13. Lucas Vidal - Benito and Rosa (Women in Blue) - 03:47 
14. Dickon Hinchliffe - The Ascent (Firebrand) - 03:19 
15. Bryce Dessner & Aaron Dessner - South Dakota (Dandelion) - 01:14 
16. Bryce Dessner - The Void (Sing Sing) - 03:31 
17. Rob Simonsen - You Were Always the Wrong Guy (Deadpool & Wolverine) - 03:24 
18. Rob Simonsen & Duncan Blickenstaff - Lily Survives (It Ends With Us) - 02:50 
19. Lorne Balfe - Trackers (Beverly Hills Cop - Axel F) - 04:02 
20. Blake Neely & Morat Selçuk - All So Obvious (Dead Boy Detectives - Season 1) - 04:20 
21. Steffen Thum - John's Suite (Slingshot) 04:02 
22. Stuart Hancock - Kensuke and Michael (Kensuke's Kingdom) - 03:21 
23. Johnny Klimek - Driving In My Traband (Kleo - Season 2) - 02:21 
24. Antoni Komasa Lazarkiewicz & Mary Komasa - Mother (Treasure) - 02:32 
25. Amaury Laurent Bernier - Back Home (Ellie and Her Monster Team) - 02:05 
26. Jeff Russo - I Was Never Your Enemy (Svanti nella Notte) - 03:16 
27. Benjamin Wallfisch - After the Storm (Twisters) - 03:05 
28. Benjamin Wallfisch - Searching (Alien: Romulus) - 02:55 
29. Nick Urata - Threesome (National Anthem) - 03:05 
30. Laura Karpman - Dreamweaver (Rock Hudson - All That Heaven Allowed) - 03:47 
31. Johannes Ringen - Set Course For Murmansk (The Arctic Convoy) - 03:17 
32. Christophe Beck - Booch at the Beach (The Instigators) - 02:33 
33. Ryan Shore & David Sanborn - Wolodomyr's Dream (Veselka) - 03:01 
34. Jeff Russo & Perrine Virgile - Hostile Family Reunion (The Umbrella Academy - Seasons 3 & 4) - 09:25

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