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Donnerstag, 1. Mai 2025

Playlist #422 vom 04.05.2025 - VIOLA DAVIS Special

Viola Davis gehört zu den wenigen Künstlerinnen, die alle wichtigen Darstellerpreise in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie erhalten haben – einen Emmy, einen Grammy, einen Oscar und zwei Tony Awards – und nach wie vor zu den vielseitigsten Darstellerinnen in Hollywood zählt. So ist sie in Dramaserien wie „How to Get Away with Murder“ ebenso zuhause wie in Dramen mit typisch afroamerikanischer Thematik wie „The Help“ und „Fences“ oder aktuell im Action-Thriller „G20“.
Viola Davis wurde am 11. August 1965 in Saint Matthews, South Carolina, auf der Farm ihrer Großmutter geboren, wuchs aber mit ihrer Schwester in Central Falls, Rhode Island, in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater arbeitete als Pferdepfleger sowie Trainer. Er war alkoholabhängig und galt als gewalttätig. Ihre Mutter war als Fabrikarbeiterin angestellt und engagierte sich als Aktivistin in der Bürgerrechtsbewegung. An der High School in Central Falls entdeckte Davis ihre Liebe für die Schauspielerei. 1988 schloss sie das Rhode Island College im Fach Theaterkunst ab, dem sich ein vierjähriges Schauspielstudium an der renommierten Juilliard School anschloss.
1992 startete Davis ihre professionelle Bühnenkarriere in der Off-Broadway-Produktion von Shakespeares Komödie „As You Like It“ an der Seite von Elizabeth McGovern am Delacorte Theatre.
Davis debütierte 1996 in der Nebenrolle der Vera in dem August-Wilson-Stück „Seven Guitars“ am New Yorker Broadway, für das sie sogleich für den wichtigsten Theaterpreis Tony nominiert wurde und einen Theatre World Award gewann.
Der afroamerikanische zweifache Pulitzer-Preisträger, der in seinen Stücken ganz normale Schwarze in den Mittelpunkt rückte, tauchte in ihrem Lehrplan nicht auf. „Bei ‚August‘ musste ich mich nicht verstecken“, erzählt Davis im Interview mit "Harper's Bazaar". „Es war so vertraut, dass es mich umhaute. Ich sah meinen Vater, meine Onkel, meine Mutter, meine Tanten, meine Schwestern. Sie sprangen mir entgegen. Ich fand ein Zuhause.“ Nach ihrer ersten professionellen Produktion in Wilsons „Joe Turners Come and Gone“ (1988) spielte Davis immer wieder in Theater- und Filmproduktionen nach Wilsons Vorlagen, von der Hausfrau der Fünfzigerjahre, die in „Fences“ unter der Last ihrer zerplatzten Träume zusammenbricht, bis zur werdenden Mutter, die Angst hat, ihr Kind vor dem Hintergrund der Waffengewalt großzuziehen, in „King Hedley II“.
Viola Davis gab 1996 im Filmdrama „The Substance of Fire“ an der Seite von Tony Goldwyn, Timothy Hutton und Sarah Jessica Parker in einer kleinen Nebenrolle ihr Filmdebüt. In der Fernsehkomödie „The Pentagon Wars“ (1998) spielte sie eine der größeren Rollen. Ihr Off-Broadway-Auftritt in Thulani Davis’ Theaterstück „Everybody’s Ruby: Story Of A Murder In Florida“ neben Phylicia Rashad wurde 1999 mit einem Obie Award prämiert, worauf 2001 ein Tony Award für die Nebenrolle der Tonya im Theaterstück „King Hedley II“ folgte.
Steven Soderbergh, der Viola Davis bereits in „Out of Sight“ (1998) und „Traffic – Die Macht des Kartells“ (2000) mit kleineren Rollen bedacht hatte, besetzte sie in seinem Science-Fiction-Film „Solaris“ (2002) an der Seite von George Clooney und Natascha McElhone, wofür sie 2003 eine Nominierung für den Black Reel Award erhielt, für ihre Rolle im Filmdrama „Antwone Fisher“ folgte eine weitere für den Independent Spirit Award.
2004/05 gewann sie für die Hauptrolle der Esther im Theaterstück „Intimate Apparel“ den Drama Desk Award, Obie Award und Los Angeles Drama Critics Circle Award.
In den Jahren 2005 und 2006 spielte sie den Gegenpart von Tom Sellecks Rolle in einer Serie von Fernsehfilmen, die auf den Romanen von Robert B. Parker basierten: „Jesse Stone: Stone Cold“, „Jesse Stone: Night Passage“ und „Jesse Stone: Death in Paradise“.
Im Filmdrama „The Architect“ (2006) übernahm sie neben Anthony LaPaglia, Isabella Rossellini und Hayden Panettiere eine der größeren Rollen. Für den Part einer verzweifelten Mutter in John Patrick Shanleys Theaterverfilmung „Glaubensfrage“ (2008), deren Sohn angeblich von einem katholischen Priester missbraucht wurde, erhielt sie den Preis des National Board of Review und Nominierungen für den Oscar und Golden Globe. In der Action-Komödie „Knight and Day“ mit Tom Cruise und Cameron Diaz spielte sie die Rolle einer CIA-Abteilungsleiterin. Nur wenige Monate später feierte der Erfolgsfilm „Eat Pray Love“ Premiere, in dem sie an der Seite von Julia Roberts, Javier Bardem und James Franco auftrat.
2011 spielte Davis die Hauptrolle im mehrfach Oscar-nominierten Rassismus-Drama „The Help“ von Tate Taylor. An der Seiet von Emma Stone, Octavia Spencer, Bryce Dallas Howard und Jessica Chastain spielte sie die schwarze Haushälterin Aibileen Clark zur Zeit der Rassentrennung der 1960er. Davis beschrieb ihre Darstellung im Film als eine Verkörperung ihrer Mutter und Großmutter und sagte:
„Ich habe das Gefühl, meine Mutter zum Leben erweckt zu haben; ich habe ihren Geist kanalisiert. Ich habe den Geist meiner Großmutter kanalisiert und ihnen sozusagen Tribut gezollt, wie sie zu meinem Leben und dem Leben so vieler Menschen beigetragen haben.“ 
Seitdem hat sie tiefes Bedauern darüber ausgedrückt, die Rolle übernommen zu haben; obwohl sie die Menschen, mit denen sie zusammengearbeitet hat, immer noch bewundert, glaubt sie nicht, dass die Geschichte oder die Darstellung das Leben der schwarzen Charaktere wahrheitsgetreu wiedergibt.
Davis wurde 2012 für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin nominiert, musste sich aber Meryl Streep geschlagen geben, mit welcher Davis bereits im Film „Glaubensfrage“ zusammenspielte.
Es folgten die gewichtige Nebenrolle der Abby Black im ebenfalls Oscar-nominierten Drama „Extrem laut & unglaublich nah“ (2011), eine Hauptrolle in dem Drama „Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe“, das auf der gleichnamigen Buchreihe von Kami Garcia und Margaret Stohl beruht, sowie größere Rollen in Denis Villeneuves Mystery-Thriller „Prisoners“ und Gavin Hoods Sci-Fi-Thriller „Ender’s Game“ (beide 2013). 2015 gewann Davis für ihre Darstellung der ehrgeizigen Rechtsanwältin und Strafverteidigerin Annalise Keating in Shonda Rhimes’ Krimiserie „How to Get Away with Murder“ als erste afroamerikanische Schauspielerin den Emmy in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie. In ihrer Dankesrede kritisierte sie die Rollenauswahl für afroamerikanische Schauspielerinnen.
Seit 2016 ist Davis in mehreren Verfilmungen des DC Extended Universe zu sehen, in welchen sie Amanda Waller verkörpert. Diese spielte sie bisher in den Filmen „Suicide Squad“ (2016), „The Suicide Squad“ (2017) und „Black Adam“ (2022) sowie in der Fernsehserie „Peacemaker“ (ebenfalls 2022). In der Serie „Creature Commandos“ ist sie seit 2024 in dieser Rolle zu hören.
Obwohl als Hauptrolle angelegt, gewann Davis für ihre Leistung in Denzel Washingtons Verfilmung des Theaterstücks „Fences“ als langmütige Ehefrau und Mutter 2017 den Oscar als Beste Nebendarstellerin. Für den Part der Rose Maxson, den sie neben Washington bereits am Broadway gespielt hatte (u. a. Tony Award als Beste Hauptdarstellerin, 2010), gewann sie mit dem Golden Globe, Critics’ Choice Movie Award, Screen Actors Guild Award sowie BAFTA Award alle bedeutenden Filmpreise der Saison.
2020 übernahm Davis in dem Netflix-Musikfilm „Ma Rainey’s Black Bottom“ die Titelrolle der bekannten Bluessängerin Ma Rainey (1882–1939), der erneut auf einem Stück von August Wilson basiert. Allerdings übernahm den Gesang bis auf einen Song („Those Dogs of Mine“) die US-amerikanische Soul-Sängerin Maxayn Lewis. Für ihre Leistung wurde sie erneut für den Golden Globe Award und Oscar nominiert.
Im Jahr 2022 war Davis in dem nach wahren Begebenheiten inszenierten Drama „The Woman King“ als Generalin Nancisca zu sehen, die 1823 im westafrikanischen Königreich Dahomey die Elite-Einheit Agojie anführt, die nur aus Frauen besteht und für ihre außergewöhnliche Brutalität bekannt ist. Als sich der Konflikt zwischen Dahomey und seinen Besatzern zuspitzt, sieht Nancisca endlich ihre Chance gekommen, sich an dem Oyo-Krieger Oba Ade zu rächen, der sie einst vergewaltigte...

„So etwas habe ich noch nie gemacht. Schon als kleines Mädchen habe ich mir immer vorgestellt, in so einem Film mitzuspielen“, sagt sie im Interview mit "Harper's Bazaar". „Man sieht ,Gladiator‘ oder ,Wonder Woman‘ und sieht sich selbst darin, aber solche Drehbücher bekommt man nie zugeschickt. Eine Geschichte wie ,The Woman King‘ lässt einen wieder aufleben. Ich habe dunkle Haut und eine tiefe Stimme. Mein ganzes Leben lang wurde mir gesagt, ich sei zu stark, zu männlich. In diesem Film definieren wir neu, was es bedeutet, weiblich zu sein. Er hat mich befreit.“

Im April 2022 veröffentlichte sie ihre Autobiografie mit dem Titel „Finding Me“. Im Februar 2023 wurde sie für die Audio-Version dieses Buches mit einem Grammy-Award ausgezeichnet. Sie zählt damit zu den wenigen Personen, die Emmy, Grammy, Oscar und Tony Award gewonnen haben.
Zuletzt war Viola Davis in Ben Afflecks Sportdrama „Air – Der große Wurf“, in Francis LawrencesDie Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds and Snakes“ (beide 2013) sowie in dem von ihr produzierten Action-Thriller „G20“ zu sehen. Darin spielt sie die Präsidentin Sutton, die ihre Regierungs- und Militärerfahrung einbringt, um ihre Familie, ihr Unternehmen und die Welt zu verteidigen, die Terroristen bei der Übernahme des G20-Gipfels bedrohen. 

Filmographie: 

1996: The Substance of Fire 
1996: New York Cops: NYPD Blue (Fernsehserie, 1 Folge) 
1996: New York Undercover (Fernsehserie, 1 Folge) 
1998: Krieg im Pentagon (The Pentagon Wars) (Fernsehfilm) 
1998: Out of Sight 
1998: Grace & Glorie (Fernsehfilm) 
1998: Miss Apprehension and Squirt 
2000: Für alle Fälle Amy (Judging Amy) (Fernsehserie, 1 Folge) 
2000: City of Angels (Fernsehserie, 24 Folgen) 
2000: Traffic – Macht des Kartells (Traffic) 
2001: The Shrink is in – Wahnsinn auf zwei Beinen! (The Shrink Is In) 
2001: Kate & Leopold 
2001: Amy & Isabelle (Fernsehfilm) 
2001: The Guardian – Retter mit Herz (Fernsehserie, 1 Folge) 
2001: Ocean’s Eleven 
2001: Third Watch: Einsatz am Limit (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: Dem Himmel so fern (Far from Heaven) 
2002: Solaris 
2002: Antwone Fisher 
2002: Criminal Intent – Verbrechen im Visier (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: Lady Cops – Knallhart weiblich (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: CSI: Vegas (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: Father Lefty (Fernsehfilm) 
2003: Die Straßen von Philadelphia (Hack) (Fernsehserie, 1 Folge) 
2003: Practice: Die Anwälte (Fernsehserie, 1 Folge) 
2003–2008: Law & Order: Special Victims Unit (Fernsehserie, 7 Folgen) 
2004: Century City (Fernsehserie, 9 Folgen) 
2005: Nemesis: Der Angriff (Fernsehserie, 1 Folge) 
2005: Get Rich or Die Tryin‘ 
2005: Syriana 
2005: Jesse Stone: Eiskalt (Jesse Stone: Stone Cold) (Fernsehfilm) 
2006: Jesse Stone: Knallhart (Jesse Stone: Night Passage) (Fernsehfilm) 
2006: Jesse Stone: Totgeschwiegen (Jesse Stone: Death in Paradise) (Fernsehfilm) 
2006: The Architect 
2006: World Trade Center 
2006: Withour a Trace – Spurlos verschwunden (Fernsehserie, 1 Folge) 
2006: Life Is Not a Fairytale: The Fantasia Barrino Story (Fernsehfilm) 
2006: Laws of Chance (Fernsehserie, 1 Folge) 
2007: Disturbia 
2007: Jesse Stone: Alte Wunden (Jesse Stone: Seachange) (Fernsehfilm) 
2007: Traveler (Fernsehserie, 8 Folgen) 
2007: Fort Pit (Fernsehfilm) 
2008: Brothers & Sisters (Fernsehserie, 1 Folge) 
2008: Das Lächeln der Sterne (Nights in Rodanthe) 
2008: Glaubensfrage (Doubt) 
2008: Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All (The Andromeda Strain) 
2009: Gesetz der Rache (Law Abiding Citizen) 
2009: Madea Goes to Jail 
2009: State of Play – Stand der Dinge (State of Play) 
2010: Taras Welten (United States of Tara, Fernsehserie, 6 Folgen) 
2010: Knight and Day 
2010: Eat Pray Love 
2010: It’s Kind of a Funny Story 
2010: Trust 
2011: The Help 
2011: Extrem laut & unglaublich nah (Extremely Loud & Incredibly Close) 
2012: Um Klassen besser (Won’t Back Down) 
2013: Beautiful Creatures – Eine unsterbliche Liebe (Beautiful Creatures) 
2013: Prisoners 
2013: Ender’s Game – Das große Spiel (Ender’s Game) 
2014–2020: How to Get Away with Murder (Fernsehserie, 90 Folgen) 
2014: Das Verschwinden der Eleanor Rigby (The Disappearance of Eleanor Rigby: Them) 
2014: Get on Up 
2015: Blackhat 
2015: Lila & Eve – Blinde Rache (Lila & Eve) 
2016: Suicide Squad 
2016: Fences 
2018: Scandal (Fernsehserie, Folge 7x12) 
2018: Widows – Tödliche Witwen (Widows) 
2019: Troop Zero 
2020: Ma Rainey’s Black Bottom 
2021: The Suicide Squad 
2021: The Unforgivable 
2022: The First Lady (Fernsehserie, 10 Folgen) 
2022: The Woman King 
2022: Peacemaker (Fernsehserie, 2 Folgen) 
2022: Black Adam 
2023: Air: Der große Wurf (Air) 
2023: Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes (The Hunger Games: The Ballad of Songbirds and Snakes) 
2024: Kung Fu Panda 4 
2024-2025: Creature Commandos (Fernsehserie, Stimme) 
2025: G20

Playlist:

01. Howard Shore - Goodbye Sermon (Doubt) - 02:37 
02. David Holmes - The Trunk Scene (Out of Sight) - 04:44 
03. Cliff Martinez - The Police Won't Find Your Car (Traffic) - 03:58 
04. Jeff Beal - There's Something Else (Jesse Stone: The Ultimate Collection) - 03:27 
05. Rolfe Kent - Charlie Wins Patrice, Leopold Wins Kate (Kate & Leopold) - 03:41 
06. Elmer Bernstein - Revelation And Decision (Far From Heaven) - 04:23 
07. Mychael Danna - Mom & New Family (Antwone Fisher) - 04:32 
08. Craig Armstrong - Ethereal (World Trade Center) - 05:24 
09. Geoff Zanelli - Voyeurism (Disturbia) - 02:35 
10. Alex Heffes - Cal Connects The Evidence (State Of Play) - 04:34 
11. Brian Tyler - Unconfession (Law Abiding Citizen) - 06:20 
12. John Powell - June Spies (Knight And Day) - 03:29 
13. Dario Marianelli - The Augusteum (Eat Pray Love) - 04:19 
14. Thomas Newman - Ain't You Tired (The Help) - 03:36 
15. Alexandre Desplat - Syriana [Piano Solo] (Syriana) - 03:18 
16. Alexandre Desplat - Reconciliation (Extremely Loud and Incredibly Close) - 03:59 
17. Jóhann Jóhannsson - The Candlelight Vigil (Prisoners) - 05:10 
18. Son Lux - Almost Crossing (The Disappearance of Eleanor Rigby) - 02:42 
19. Harry Gregson-Williams - Love Scene (Blackhat) - 03:33 
20. Hans Zimmer - Perimeter Check (Widows) - 03:09 
21. Terence Blanchard - We Bring Tribute (The Woman King) - 02:59 
22. Hans Zimmer & David Fleming - Cells (The Unforgivable) - 03:07 
23. Branford Marsalis - The Story of Memphis Green (Ma Rainey's Black Bottom) - 04:19 
24. Marcelo Zarvos - Troy's Story (Fences) - 03:30 
25. Geoff Zanelli - I Have Used My Moment Well (The First Lady) - 04:36 
26. James Newton Howard - Snow Lands on Top (The Hunger Games: The Ballad of Songbirds & Snakes) - 03:29 
27. Hans Zimmer & Steve Mazzaro - A Different Path (Kung Fu Panda 4) - 03:12 
28. Joseph Trapanese - Family Mission (G20) - 02:22 
29. Cliff Martinez - Hi Energy Proton Accelerator (Solaris) - 10:51

Sonntag, 13. April 2025

Playlist #421 vom 20.04.2025 - R.I.P. Val Kilmer (1959-2025)

Als Iceman in „Top Gun“, als Verkleidungskünstler ohne Namen in „The Saint“, als Batman in „Batman Forever“ oder als Frontmann Jim Morrison in Oliver Stones Biopic „The Doors“ hat Hollywood-Star Val Kilmer ebenso seine Spuren hinterlassen wie in Michael Manns Gangster-Epos „Heat“ oder Ron Howards Fantasy-Klassiker „Willow“. Am 1. April 2025 verstarb der zuvor bereits an Kehlkopfkrebs erkrankte Hollywood-Star im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
Val Edward Kilmer wurde am 31. Dezember 1959 in Los Angeles als Sohn eines Händlers für Raumfahrtausrüstung sowie Immobilienentwicklers und einer schwedisch-stämmigen Mutter geboren und besuchte zunächst die von der neuen religiösen Bewegung „Christian Science“ geführte Berkeley Hall School bis zur neunten Schulstufe, wechselte dann zunächst an die Chatsworth High School, an der er zusammen mit Kevin Spacey und Mare Winningham erste Schauspielerfahrungen sammelte, und später an die Hollywood Professional School, eine private Schauspielschule für Kinder und Jugendliche. 1977 begann Kilmer schließlich im Alter von 17 Jahren sein Studium an der Fakultät für Schauspiel („Drama Division“) der Juilliard School in New York City, das er 1981 abschloss.
Nachdem er den Orestes in „Electra und Orestes“ gespielt hatte sowie die Titelrollen in „Richard III.“ und „Macbeth“, fungierte er als Koautor des Theaterstücks „How It All Began“ nach der gleichnamigen Autobiografie des West-Berliner Linksterroristen Michael Baumann.
Sein Broadway-Debüt gab er 1983 in „Slab Boys“, wo er gemeinsam mit Sean Penn und Kevin Bacon auf der Bühne stand, wo man ihn darüber hinaus in „Heinrich IV., Erster Teil“ von William Shakespeare wie auch als Hauptdarsteller in „Wie es euch gefällt“ am Tyrone Guthrie Theatre in Minneapolis sah. Nach weiteren Theaterstücken gab Kilmer sein Spielfilm-Debüt im Jahr 1984 in der Komödie „Top Secret!“ von Jim Abrahams und Jerry Zucker, in der er eine Parodie auf Rock-’n’-Roll-Sänger und im Besonderen Elvis Presley ablegte. Es folgte die Rolle eines Studenten in der Komödie „Was für ein Genie“. Der Durchbruch gelang ihm dann 1986 als Kampfpilot Iceman, der Antagonist von Tom Cruise, in Tony Scotts Blockbuster-Erfolg „Top Gun“. Anschließend sah man ihn in Ron Howards Fantasy-Epos „Willow“ (1988), in John Dahls Erotik-Thriller „Kill Me Again“ (1989) und in Michael Apteds True-Crime-Mystery-Western „Halbblut“ (1992).
In Oliver Stones Biopic „The Doors“ (1991) verkörperte Kilmer die Rock-Legende Jim Morrison und sang alle Konzert-Sequenzen selbst. Nach Tony Scotts Gangster-Romantik-Thriller „True Romance“ (1993), Russell Mulcahys Thriller-Drama „Karen McCoy – Die Katze“ (1993) und dem Western „Tombstone“ (1993), agierte Kilmer auch als Hauptdarsteller in Joel SchumachersBatman Forever“ (1995) in der Rolle des gleichnamigen Comichelden.
Nach den Dreharbeiten zu Michael MannsHeat“ an der Seite von Robert De Niro und Al Pacino nahm Kilmer John FrankenheimersDNA – Die Insel des Dr. Moreau“ (1996) und Stephen Hopkins‘ Abenteuer-Drama „Der Geist und die Dunkelheit“ (1996) in Angriff, in denen er beide Male die Hauptrollen spielte.
Nach den Flops mit der Leinwandadaption der Fernsehserie „The Saint“ (1997), dem romantischen Drama „Auf den ersten Blick“ (1999) und dem Science-Fiction-Drama „Red Planet“ (2000) wurde es wesentlich ruhiger um Val Kilmer. Er war entweder in Low-Budget-Produktionen wie „Hard Cash – Die Killer vom FBI“ (2002) oder „Blind Horizon“ (2003) zu sehen oder in Nebenrollen größerer Filme. So engagierte ihn unter anderem Ron Howard für eine Nebenrolle in seinem Westerndrama „The Missing“ (2003), und auch Oliver Stone arbeitete 2004 mit erneut mit Kilmer in seinem Historienfilm „Alexander“ zusammen, besetzte ihn in einer Nebenrolle als Filmvater von Hauptdarsteller Colin Farrell. 2004 spielte er Moses im Musical The Ten Commandments in Los Angeles. 2006 arbeitete Kilmer zudem ein weiteres Mal mit Tony Scott, mit dem er zu Beginn seiner Laufbahn schon Top Gun gedreht hatte, zusammen und übernahm eine größere Rolle in dessen Thriller „Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit“ (2006), wo er an der Seite von Hauptdarsteller Denzel Washington agierte.
Val Kilmer stand zunehmend für diverse Fernsehproduktionen vor der Kamera, darunter „The Man Who Broke 1000 Chains“ und „Gore Vidal’s Billy The Kid“. In den 2000er-Jahren war er zudem immer häufiger in Direct-to-DVD-Filmen wie „Spartan“ (2004), „Mindhunters“ (2004), „Played – Abgezockt“ (2006) und „Summer Love“ (2006) sowie Fernsehserien wie „Numb3rs – Die Logik des Verbrechens“, „Entourage“ und „Comanche Moon“ zu sehen. 2008 übernahm er die Synchronisation für K.I.T.T. in der Neuauflage der Fernsehserie „Knight Rider“.
Val Kilmer und seine Filmkarriere sind Gegenstand der 2021 veröffentlichten Dokumentation „Val“, die von Leo Scott und Tong Poo verantwortet wurde. Als Grundlage dienten Kilmers eigene Filmaufnahmen, die er während verschiedener Dreharbeiten anfertigte. Auch sein Gesundheitszustand wurde thematisiert.
In „Top Gun: Maverick“ (2022), dem Sequel von „Top Gun“, hat Kilmer einen kurzen Auftritt als Admiral Tom „Iceman“ Kazanski, der wie Kilmer an Kehlkopfkrebs leidet. Dies war sein letzter Aufritt in einem Film.

Filmographie:

1984: Top Secret! 
1985: Junge Schicksale (ABC Afterschool Specials, Fernsehserie, Folge 13x07) 
1985: Was für ein Genie (Real Genius) 
1986: Mord in der Rue Morgue (The Murders in the Rue Morgue, Fernsehfilm) 
1986: Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (Top Gun) 
1987: Escape – Die Flucht (The Man Who Broke 1,000 Chains, Fernsehfilm) 
1988: Willow 
1989: Billy the Kid: Gejagt bis in den Tod (Billy the Kid, Fernsehfilm) 
1989: Kill me again (Kill Me Again) 
1991: The Doors 
1992: Halbblut (Thunderheart) 
1993: True Romance 
1993: Karen McCoy – Die Katze (The Real McCoy) 
1993: Tombstone 
1995: Wings of Courage (Kurzfilm) 
1995: Batman Forever 
1995: Heat 
1996: DNA – Die Insel des Dr. Moreau (The Island of Dr. Moreau) 
1996: Der Geist und die Dunkelheit (The Ghost and the Darkness) 
1997: The Road of Excess (Dokumentarfilm, Kurzfilm) 
1997: The Saint – Der Mann ohne Namen (The Saint)
1997: Dead Girl 
1998: Der Prinz von Ägypten (The Prince of Egypt, Zeichentrickfilm, Stimme im Original) 
1999: Joe the King 
1999: Auf den ersten Blick (At First Sight) 
2000: Pollock 
2000: Red Planet 
2002: The Salton Sea 
2002: Hard Cash – Die Killer vom FBI 
2003: The Missing 
2003: Blind Horizon – Der Feind in mir (Blind Horizon) 
2003: Wonderland 
2003: Masked and Anonymous 
2004: Spartan 
2004: Mindhunters 
2004: Entourage (Fernsehserie, Folge 1x05) 
2004: Trudell 
2004: Stateside 
2004: Alexander 
2005: Champion 
2005: Kiss Kiss, Bang Bang 
2006: Streets of Philadelphia – Unter Verrätern (10th & Wolf) 
2006: Played – Abgezockt (Played) 
2006: Summer Love 
2006: The Ten Commandments: The Musical 
2006: Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit (Déjà Vu) 
2006: Moscow Zero – Eingang zur Hölle (Moscow Zero) 
2007: Numbers – Die Logik des Verbrechens (NUMB3RS, Fernsehserie, Folge 4x01) 
2007: Comanche Moon 
2007: Have Dreams, Will Travel 
2008: Columbus Day – Ein Spiel auf Leben und Tod (Columbus Day) 
2008: Conspiracy – Die Verschwörung (Conspiracy) 
2008: Felon 
2008: XIII – Die Verschwörung (XIII) 
2008: 2:22 
2008–2009: Knight Rider (Fernsehserie, K.I.T.T. im Original) 
2009: Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen (Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans) 
2009: Frozen – Etwas hat überlebt (The Thaw) 
2009: Streets of Blood 
2009: Double Identity (Fake Identity) 
2009: Das Chaos Experiment (The Steam Experiment) 
2009: Hardwired 
2009: Double Identity – Zur falschen Zeit am falschen Ort (Double Identity) 
2010: Bloodworth – Was ist Blut wert? (Bloodworth) 
2010: MacGruber 
2010: The Traveller – Nobody Will Survive (The Traveler) 
2010: Gun 
2011: Blood Out 
2011: Bulletproof Gangster (Kill the Irishman) 
2011: 5 Days of War 
2011: Twixt 
2012: The First Ride of Wyatt Earp (Wyatt Earp’s Revenge) 
2012: Deep in the Heart 
2012: Breathless – Immer Ärger mit Dale (Breathless) 
2012: 7 Below – Haus der dunklen Seelen (Seven Below) 
2013: Riddle – Jede Stadt hat ihr tödliches Geheimnis (Riddle) 
2013: Palo Alto 
2014: Psych (Fernsehserie, Folge 8x10) 
2014: Tom Sawyer und Huckleberry Finn (Tom Sawyer & Huckleberry Finn) 
2017: Song to Song 
2017: Schneemann (The Snowman) 
2017: The Super 
2019: Jay and Silent Bob Reboot 
2020: Paydirt 
2021: The Birthday Cake 
2021: Val (Dokumentarfilm) 
2022: Top Gun: Maverick

Playlist:

01. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Time To Let Go (Top Gun: Maverick) - 04:44 
02. Harold Faltermeyer - Top Gun Theme (Top Gun) - 04:44 
03. Maurice Jarre - Happy Ending (Top Secret!) - 02:57 
04. James Horner - This Land Is Not For Sale / End Titles (Thunderheart) - 08:24 
05. James Horner - Elora Danan (Willow) - 09:50 
06. Hans Zimmer - You're So Cool / Main Title (True Romance) - 02:28 
07. Brad Fiedel - Off To Brazil (The Real McCoy) - 02:37 
08. Bruce Broughton - A Family (Tombstone) - 02:05 
09. Elliot Goldenthal - Finale (Heat) - 03:11 
10. Elliot Goldenthal - Memory Repressed / Love (Batman Forever) - 02:36 
11. Hans Zimmer - Setis Reprimand (The Prince of Egypt) - 04:43 
12. Jerry Goldsmith - First Time (The Ghost and the Darkness) - 04:02 
13. Gary Chang - The Serum (The Island of Dr. Moreau) - 02:38 
14. Graeme Revell - Alone (Red Planet) - 02:13 
15. Graeme Revell - Main Title (The Saint) - 06:27 
16. Mark Isham - You Don't See Me (At First Sight) - 03:38 
17. Mark Isham - Looking For Clues / Daryl Story (Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans) - 04:16 
18. Jeff Beal - Unfinished (Pollock) - 04:08 
19. Thomas Newman - One Red Hair (The Salton Sea) - 05:12 
20. James Horner - Lilly's Fate In These Hands (The Missing) - 06:43 
21. Tuomas Kantelinen - Mindhunters Theme II (Mindhunters) - 03:00 
22. Vangelis - Gardens Of Delight (Alexander) - 05:23 
23. John Ottman - Surveillance Lesson (Kiss Kiss Bang Bang) - 03:22 
24. Brian Tyler - Affirmations (Standing Up) - 03:45 
25. Marco Beltrami - Main Titles (The Snowman) - 03:29 
26. The Doors - The End (The Doors) - 11:43

Dienstag, 1. April 2025

Playlist #420 vom 06.04.2025 - Neuheiten 2025 (2)

Es scheint eine zunehmend beliebtere Praxis zu sein, Höhepunkte im Schaffen populärer Komponisten in Zusammenstellungen neuer Arrangements zu präsentieren. So hat Sony Classical nach „The World of Hans Zimmer – A New Dimension“ nun einen zweiten Teil mit Arbeiten von Hans Zimmer in neuen Aufnahmen als Doppel-CD veröffentlicht, und auch die Deutsche Grammophon legt mit „Anthology – The Paris Concerts“ ein Doppel-Album mit Live-Aufnahmen der bekanntesten Arbeiten von Howard Shore vor. Ansonsten gibt es in der heutigen Neuheiten-Sendung wieder einen unterhaltsamen Mix aus elektronischen und Orchesterklängen mit Chören und exotischen Instrumenten zu hören. Komponisten wie Alexandre Desplat, Dominic Lewis, Jeff Russo, Volker Bertelmann, Jeff Beal, Paul Leonard-Morgan, Lorne Balfe und viele andere haben nicht nur neue Musik zu Serien wie „The Wheel of Time“ und „A Thousand Blows“ kreiert, sondern auch zu etlichen neuen Streaming- und Kinofilmen.
Nach Serien wie „Star Trek: Discovery“, „Star Trek: Picard“ und „Star Trek: Strange New Worlds“ kommt nun mit „Star Trek: Sektion 31“mal wieder ein „Star Trek“-Film ins Kino, der 23 Jahre nach „Star Trek: Nemesis“ der erste „Star Trek“-Film ist, der in der Zeitlinie der ursprünglichen Serien und Filme spielt.
Der Actionfilm mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle ist ein Spin-off der Fernsehserie „Star Trek: Discovery“ und sollte ursprünglich die Pilotfolge einer neuen Serie werden. Yeoh spielt in dem Film, wie zuvor in der Serie, die ehemalige Imperatorin aus dem Spiegeluniversum, Philippa Georgiou. Sie schließt sich der titelgebenden geheimen Abteilung „Sektion 31“ der Sternenflotte an, welche die Mission hat, die Vereinigte Föderation der Planeten zu schützen. Die Musik dazu steuerte wie bereits zu den vorangegangenen „Star Trek“-Serien Jeff Russo bei.
Ein Wiedersehen gibt es auch mit dem Abenteuerklassiker „Der Graf von Monte Christo“, den „Die drei Musketiere“-Autor Alexandre Dumas 1846 veröffentlicht hat. Das dreistündige Epos von Matthieu Delaporte und Alexandre De La Patellière erzählt von dem jungen Seefahrer Edmond Dantès (Pierre Niney), der im Jahr 1815 nach langem Suchen endlich und endgültig das Glück gefunden zu haben scheint. Nicht nur wird er zum Kapitän eines Schiffs befördert, sondern es steht auch die langersehnte Heirat mit seiner großen Liebe Mercédès (Anaïs Demoustier) an. Doch platzen seine Träume von einem Moment auf den anderen, als Edmond von seinen Rivalen beschuldigt wird, Verbindungen zum abgesetzten Kaiser Napoleon zu haben. Ohne stichhaltige Beweise wird der Bezichtigte kurzerhand verhaftet und auf der Gefängnisinsel Chateau d’If in einen finsteren Kerker geworfen. Mithilfe seines Zellennachbarn Abbé Faria (Pierfrancesco Favino) gelingt ihm 14 Jahre später schließlich die waghalsige Flucht von der Insel, woraufhin er sich auf einen ausgeklügelten Rachefeldzug gegen all diejenigen begibt, die ihn damals durch falsche Anschuldigungen aus seinem Leben gerissen haben...
Den orchestralen Score komponierte Oscar-Gewinner Volker Bertelmann, der bereits mit seinen Engagements zu Produktionen wie „Der Name der Rose“, „War Sailor“ und „Im Westen nichts Neues“ Erfahrungen mit historischen Stoffen sammeln konnte.
„The Commoner“ von Vibeke Idsøe erzählt die Geschichte zweier junger, sehr verliebter Menschen, die neun Jahre lang warten mussten, um zu erfahren, ob sie ihr Leben miteinander teilen können. Das größte Hindernis war die norwegische Verfassung, die besagt, dass der König das letzte Wort darüber hat, wen der Kronprinz heiraten darf.

„Die Musik musste die Liebe, die Last der königlichen Pflicht, die Frustrationen, die öffentliche Angst und Wut darüber, dass diese Affäre die Monarchie gefährden könnte, und schließlich den endgültigen Sieg widerspiegeln. Da wir uns in einem königlichen Umfeld befinden, erschien es uns naheliegend, Hörner und Streicher als Hauptelemente der Partitur zu verwenden. Aber sowohl ich als auch die Regisseurin Vibeke Idsøe wollten die Geschichte zeitgenössisch erzählen, daher habe ich auch Synthesizer und Elektronik eingesetzt, mehr als ich es sonst tue“, erzählt Komponist Gaute Storaas von der Arbeit an der Musik, die auch einige Jazz-Einlagen bereithält.

Die Literaturverfilmung „The Safe House“ durch den Schweizer Filmemacher Lionel Baier erzählt von einem neunjährigen Jungen, dessen Eltern an den 1968er-Protesten in Paris teilnehmen, während er bei seinen Großeltern und Onkeln zurückbleibt. Inmitten der turbulenten Atmosphäre der Zeit nimmt das alltägliche Leben in der Wohnung seinen Lauf, geprägt von exzentrischen Gewohnheiten und lebhaften Diskussionen. Die Ankunft eines illustren Gastes bringt jedoch eine spürbare Veränderung mit sich. Die Dynamik innerhalb der Familie verschiebt sich, Allianzen werden auf die Probe gestellt, und der Junge erlebt hautnah, wie persönliche und gesellschaftliche Umbrüche miteinander verflochten sind.

„Der Film balanciert stets zwischen schräg/seltsam und wahrhaftig/ernst. Nachdem wir verschiedene musikalische Ansätze ausprobiert hatten, die immer wieder neue Ideen für eine straffere Schnittführung lieferten, endeten wir mit rasanten Drum-Grooves, ergänzt durch jazzige Solisten. An vielen Stellen genügten sehr reduzierte musikalische Texturen, gespielt von verschiedenen Live-Instrumenten. Um das schnelle Tempo von Schnitt und Dialog zu verstärken, nahmen wir verschiedene organische, stimmungsvolle Jazz-Drum-Grooves auf“, erzählen die drei Komponisten Diego Baldenweg, Nora Baldenweg und Lionel Baldenweg. „Für die intimeren Momente suchten wir nach Möglichkeiten, den Protagonisten so nahe wie möglich zu sein. Statt auf Elektronik oder ein komplettes Orchester zu setzen, entschieden wir uns, hauptsächlich mit Blasinstrumenten zu arbeiten, und baten die Musiker, mit den Bewegungen der Protagonisten musikalisch zu atmen. Basierend auf unseren musikalischen Arrangements und Noten baten wir um Interpretationen und lockere Improvisationen mit Trompete, Flöte, Bassflöte, Okarina, Klarinette, Bassklarinette, Kontrabass und Klavier. Die Verbindung der lebendigen, groovigen Drums mit den intimen, organischen Blasinstrumenten, gekleidet in warmen Vintage-Plattenhall, verlieh dieser Filmmusik eine fesselnde 70er-Jahre-Vibe.“

Mit „The World of Hans Zimmer – A New Dimension: Part II“ präsentiert Sony Classical die Fortsetzung der Compilation mit neu eingespielten Arrangements von Hans Zimmers bekanntesten Arbeiten, darunter Suiten aus den Scores zu „Man of Steel“, „Driving Miss Daisy“, „Dune II“, „The Lion King“, „Interstellar“, „No Time to Die“, „Sherlock Holmes“, „Inception“, „Gladiator“ und „Power of One“.
„Es gibt viele schreckliche Dinge, die man über Hollywood sagen kann, und alle davon sind wahr, aber die eine Sache, die man Hollywood nicht absprechen kann, ist, dass es wohl mehr orchestrale Musik in Auftrag gibt als jede andere Institution und so jeden Tag dafür sorgt, sowohl orchestrale Musik als auch die Orchester an sich am Leben zu erhalten“, schwärmt Hans Zimmer im ausführlichen Booklet zur neuen Album-Veröffentlichung zu den Möglichkeiten, seine Musik mit einem Orchester aufnehmen zu können. „Den Stolz, den ich angesichts dieses Konzerts empfinde, bezieht sich darauf, es mit euch zu teilen, nicht so sehr meine Musik, aber die Meisterschaft und Menschlichkeit der Musiker*innen. Ohne sie würde es nur Stille geben, und es ist eine Ehre, diese Stille mit der Exzellenz, Fähigkeit und Seele eines Orchesters zu durchbrechen.“
Entstanden ist „The World of Hans Zimmer – A New Dimension: Part II“ zudem mit einem herausragenden Ensemble von Solist*Innen, darunter die Sänger*Innen Lebo M, Lisa Gerrard, Gan-ya Ben-gur Akselrod und Nokukhanya Dlamini, der Multi-Holzbläser Pedro Eustache, Bassist Juan García-Herreros, Gitarrist Alexios Anest, Pianistin Eliane Correa, Cellistin Mariko Muranaka, Violinistin Rusanda Panfili sowie die Percussionisten Aleksandra Šuklar, Luis Ribeiro und Lucy Landymore. Diese spielen gemeinsam mit dem Odessa Orchestra & Friends und dem Nairobi Chamber Choir unter der Leitung von Dirigent Gavin Greenaway.
Ähnlich imposant ist die „Anthology – The Paris Concerts“ von Howard Shore ausgefallen, die die Deutsche Grammophon ebenfalls als Doppel-CD im Digipak mit ausführlichem Booklet veröffentlicht hat. Die Musik wurde 2023 im Rahmen des „Week-End Howard Shore“ von Radio France vom Gelblabel mitgeschnitten, ein mitreißendes Klangerlebnis unterschiedlichster Stile und Jahrzehnte mit Highlights seiner bekannten Soundtracks, darunter „The Fly“, „Naked Lunch“, „Ed Wood“, „Crash“, „Eastern Promises“ und natürlich „The Lord of the Rings“ oder „The Hobbit“, aber auch das zart verspielte Catania für Klavier solo. Das Orchestre Philharmonique de Radio France unter Leitung von Ludwig Wicki und Bastien Stil spielt die Orchesterwerke, Le Balcon unter Mike Schäperclaus die Kammermusik.

Playlist:

01. Jeff Russo - Philippa Returns (Star Trek: Section 31) - 03:16 
02. Volker Bertelmann - There Is No Time (The Count of Monte Christo) - 04:44 
03. Dominic Lewis - Desert Details (Love Hurts) - 04:16 
04. Dominic Lewis - Coat Check (Dope Thief) - 04:59 
05. Not A Robot - Moonlight (Jade) - 04:24 
06. Emilie Levienaise-Farrouch - I'm In Teheran (The Agency) - 03:41 
07. Alexandre Desplat - There Was Another Man (Lee) - 06:21 
08. Erez Koskas - Stop The Truck (The World Will Tremble) - 03:22 
09. Volker Bertelmann - Family Members (Delicious) - 03:11 
10. Alan Silvestri - The Dr. With the Glasses (The Electric State) - 04:25 
11. Federico Jusid - Indigo Jeremy Sends His Regards (A Thousand Blows: Season 1) - 04:01 
12. Paul Leonard-Morgan  - Cielo Drive (Chaos: The Manson Murders) - 03:58 
13. Paul Leonard-Morgan - Seoul Apartment (Inheritance) - 03:37 
14. Steven Price - Forgive Me (Los Frikis) - 02:32 
15. Lorne Balfe - Bring the Dawn (The Wheel of Time: Season 3) - 04:20 
16. Lorne Balfe & Andrew Kawczynski - Last Known Residence (Novocaine) - 03:55 
17. Trent Reznor & Atticus Ross - The Shivering World (The Gorge) - 04:16 
18. David Holmes - She's Not Selling She's Buying (Black Bag) - 03:01 
19. David Fleming - Circus (The Alto Knights) - 03:04 
20. Jeff Russo - Hard Truth (Zero Day) - 03:47 
21. Gaute Storaas - Dagny's Lament (The Commoner) - 05:16 
22. Jeff Beal - Finding Her Voice (Rule Breakers) - 03:01 
23. Zack Ryan - Presence (Presence) - 02:01 
24. Diego Baldenweg, Lionel Baldenweg & Nora Baldenweg - Revolution (La cache) - 03:30 
25. Dominik Scherrer - Farewell, Sister (Miss Austen) - 03:32 
26. Dustin O'Halloran - Memory Box (Bridget Jones: Mad About the Boy) - 03:09 
27. Hans Zimmer - Dune II Suite: Part 2 (A New Dimension - Part II) - 04:27 
28. Howard Shore - Esther Khan [Paris Suite] (Anthology - The Paris Concerts) - 03:32 
29. Marcelo Zarvos - Late Night Call (Good American Family) - 03:16 
30. Paul Leonard-Morgan  - Please Come Home (Last Breath) - 08:13

Sonntag, 21. Juli 2024

Playlist #402 vom 28.07.2024 - DEAN SEMLER Special

Der australische Kameramann Dean Semler zählt vielleicht nicht zu den ganz Großen seiner Branche, doch der Oscar-Gewinn für seine Arbeit an Kevin Costners Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ im Jahr 1991 und die Auszeichnung der American Society of Cinematographers mit dem „Lifetime Achievement Award“ im Jahr 2013 macht deutlich, über welche Qualitäten Semler verfügt, der bereits 1984 für seine Arbeit an „Razorback“ in Australien als Kameramann des Jahres ernannt wurde. Zu den weiteren Höhepunkten seiner Karriere zählen „Waterworld“, Mel Gibsons „Apocalypto“, Phillip Noyces „Todesstille“ und „Der Knochenjäger“ sowie die beiden „Young Guns“-Filme und Teil 2 und 3 der „Mad Max“-Saga. 
Semler wurde am 26. Mai 1943 in Renmark, Südaustralien, geboren. Seine erste Arbeit in der Produktionsbranche nahm er als Kameramann bei einem lokalen Fernsehsender auf. Später begann er, Dokumentar- und Lehrfilme für Film Australia zu drehen. Zu seinen ersten Film-Arbeiten zählen „Moving On“ (1974), „Let the Balloon Go“ (1976) und „A Good Thing Going“ (1978). 
In den 1980er Jahren nahm Semlers Karriere vor allem durch die Arbeit an George Millers „Mad Max 2“ (1981) an Fahrt auf, bei dem seine gewaltigen Panoramaaufnahmen der Wüsten des australischen Outbacks „überzeugend eine ausgedörrte, staubige, postapokalyptische Welt vermittelten“, wie das Internet-Portal Allmovie befand, was seiner Arbeit internationale Aufmerksamkeit bescherte. 
Semler fungierte anschließend nicht nur als Kameramann für den Nachfolgefilm zu „The Road Warrior“, „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (1985), sondern auch für die gefeierte australische Miniserie „Bodyline“ (1984), Phillip Noyces Thriller „Todesstille“ und für mehrere populäre Hollywood-Filme wie „Cocktail“ (1988) und „Young Guns“ (1988). 
1989 wurde Semler als Kameramann für Kevin Costners „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) engagiert, für den er einen Oscar für die beste Kamera gewann. Anfang der 1990er Jahre drehte Semler die Komödie „City Slickers“ (1991) und den Actionfilm „Last Action Hero“ (1993). 1995 arbeitete Semler erneut mit Costner an dessen Film „Waterworld“
Zu den weiteren Filmen in den 1990er Jahren zählen „The Power of One“ (1992), „Die drei Musketiere“ (1993) und Phillip Noyces „Der Knochenjäger“ (1999). Außerdem versuchte sich Semler als Regisseur bei „Super Mario Bros.“ (1993) und den beiden Action-Filmen „Firestorm“ und „The Patriot“ (beide 1998). 
In den 2000er Jahren war Semler Kameramann für eine Reihe von Filmen, darunter Komödien („Familie Klumps und der verrückte Professor“) aus dem Jahr 2000 und „Bruce Allmächtig“ aus dem Jahr 2003) und Actionfilme („xXx“ aus dem Jahr 2002 und „The Alamo“ aus dem Jahr 2004). 
Mitte der 2000er Jahre war Semler Kameramann für die Fußballkomödie „Spiel ohne Regeln“ (2005) und „Zum Glück geküsst“ (2006). 2006 arbeitete Semler erneut mit Mel Gibson für den Film „Apocalypto“ zusammen. Semlers Kameraarbeit vermittelte dabei die Schönheit der üppigen mesoamerikanischen Dschungelkulisse. Zu seinen letzten bekannteren Arbeiten zählen „Zwei vom alten Schlag“ (2013), „Maleficent – Die dunkle Fee“ (2014), „Der Kaufhaus Cop 2“ und „The Last Witch Hunter“ (beide 2015). 

Filmographie: 

1971: The Choice (Kurzfilm) 
1971: Where Dead Men Lie (Kurzfilm) 
1973: I Need More Staff (Kurzfilm) 
1973: One Good Reason (Kurzfilm) 
1974: Moving On 
1976: Let the Balloon Go 
1976: Do I Have to Kill My Child? (Fernsehfilm) 
1977: Outback Supply (Kurzfilm) 
1981: Mad Max II – Der Vollstrecker (Mad Max 2: The Road Warrior) 
1983: Undercover 
1984: In Memory of Malawan 
1984: Bodyline (Mini-Serie) 
1984: Razorback 
1985: Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel (Mad Max Beyond Thunderdome) 
1985: Coca Cola Kid (The Coca Cola Kid) 
1986: Mörderische Gefühle (Passion Flower, Fernsehfilm) 
1987: The Lighthorsemen 
1987: Going Sane 
1988: Cocktail 
1988: Young Guns 
1989: Todesstille (Dead Calm) 
1989: Der Dschungelkönig von Borneo (Farewell to the King) 
1989: Mein Partner mit der kalten Schnauze (K-9) 
1990: Impulse – Von gefährlichen Gefühlen getrieben (Impulse) 
1990: Blaze of Glory – Flammender Ruhm (Young Guns II: Blaze of Glory) 
1990: Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves) 
1991: City Slickers – Die Großstadt-Helden (City Slickers) 
1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One) 
1993: Last Action Hero 
1993: Die drei Musketiere (The Three Musketeers) 
1993: Super Mario Bros. (Regie) 
1994: Machen wir’s wie Cowboys (The Cowboy Way) 
1995: Waterworld 
1997: Der 100.000 $ Fisch (Gone Fishin’) 
1997: No Night Stand (Trojan War) 
1998: Firestorm – Brennendes Inferno (Firestorm, Regie) 
1998: The Patriot – Kampf ums Überleben (The Patriot, Regie) 
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector) 
2000: Familie Klumps und der verrückte Professor (Nutty Professor II: The Klumps) 
2001: Heartbreakers – Achtung: Scharfe Kurven! 
2002: D-Tox – Im Auge der Angst (D-Tox) 
2002: xXx – Triple X 
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers) 
2002: Im Zeichen der Libelle (Dragonfly) 
2003: Bruce Allmächtig (Bruce Almighty) 
2004: Alamo – Der Traum, das Schicksal, die Legende (The Alamo) 
2005: Spiel ohne Regeln (The Longest Yard) 
2005: Stealth – Unter dem Radar (Stealth) 
2006: Zum Glück geküsst (Just My Luck) 
2006: Klick (Click) 
2006: Apocalypto 
2007: Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme (I now pronounce You Chuck and Larry) 
2008: Get Smart 
2008: Appaloosa 
2009: 2012 
2010: Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (Secretariat) 
2010: Date Night – Gangster für eine Nacht 
2011: In the Land of Blood and Honey 
2012: Die Bestimmer – Kinder haften für ihre Eltern (Parental Guidance) 
2013: Zwei vom alten Schlag (Grudge Match) 
2014: Den Himmel gibt’s echt (Heaven Is for Real) 
2014: Maleficent – Die dunkle Fee (Maleficent) 
2015: Der Kaufhaus Cop 2 (Paul Blart: Mall Cop 2) 
2015: The Last Witch Hunter 
2015: Die lächerlichen Sechs (The Ridiculous 6) 
2016: The Do-Over 
2017: Sandy Wexler 
2019: Chaos auf der Feuerwache (Playing with Fire) 
 

Playlist: 

01. Basil Poledouris - Learoyd Saves the Child (Farewell to the King) - 03:25 
02. Brian May - Gyro Saves Max (The Road Warrior: Mad Max 2) - 03:54 
03. Anthony Marinelli & Brian Banks - End Credits (Young Guns) - 04:15 
04. Alan Silvestri - Little Tom Dies (Young Guns II) - 06:50 
05. Alan Silvestri - Farewell (Super Mario Bros.) - 02:23 
06. Michael Kamen - Big Mistake (Last Action Hero) - 04:51 
07. Graeme Revell - Storm Is Coming, Back to John (Dead Calm) - 06:34 
08. J. Peter Robinson - Wynt Talks of Retirement (Firestorm) - 03:03 
09. James Newton Howard - Deacon's Speech (Waterworld) - 03:56 
10. James Newton Howard - The Queen Of Faerieland (Maleficent) - 03:26 
11. Michael Kamen - Lady In Waiting (The Three Musketeers) - 05:03 
12. Nick Glennie-Smith - End Credits (We Were Soldiers) - 06:34 
13. Nick Glennie-Smith - Belmont Stakes (Secretariat) - 05:18 
14. James Horner - The Storyteller's Dreams (Apocalypto) - 03:41 
15. Gabriel Yared - The Loss (In the Land of Blood and Honey) - 03:05 
16. BT - Thailand (Stealth) - 02:20 
17. John Debney - Emily's Message Revealed (Dragonfly) - 07:12 
18. John Debney - Bruce's Prayer (Bruce Almighty) - 03:06 
19. John Barry - Journey to the Buffalo Killing Ground (Dances With Wolves) - 03:48 
20. Iva Davies - Sarah's Theme (Razorback) - 02:54 
21. Jeff Beal - Riding Off, Appaloosa End Credits (Appaloosa) - 03:43 
22. Craig Armstrong - The Bone Collector (The Bone Collector) - 05:05 
23. Hans Zimmer - Mother Africa [Reprise] (The Power Of One) - 08:03 
24. Steve Jablonsky - I Must Remember (The Last Witch Hunter) - 03:31 
25. Maurice Jarre - Coming Home (Mad Max: Beyond the Thunderdome) - 15:11

Samstag, 6. Januar 2024

Playlist #388 vom 14.01.2024 - DIANE LANE Special

Mit nur zwei Filmen avancierte die US-Amerikanerin Diane Lane Anfang der 1980er Jahre zu einem der vielversprechendsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Andy Warhol bezeichnete sie sogar als „unbestrittene Königin des neuen Rat Packs von Hollywood“, nachdem er sie in Francis Ford Coppolas „Die Outsider“ gesehen hatte. Nach ihrem furiosen Start mit den beiden Coppola-Filmen „Die Outsider“ und „Rumble Fish“ wurde Lane vor allem mit Filmen wie „Der Sturm“, „The Glass House“, „Untreu“, „Unter der Sonne der Toskana“, „Frau mit Hund sucht… Mann mit Herz“, „Untraceable“ und „Das Lächeln der Sterne“ bekannt. 
Diane Lane wurde am 22. Januar 1965 in New York City als Tochter der Nachtclubsängerin Colleen Leigh Farrington und dem Schauspiellehrer Burton Eugene Lane geboren, der in Manhattan einen Schauspielworkshop mit John Cassavetes leitete, als Taxifahrer arbeitete und später Geisteswissenschaften am City College lehrte. Lanes Eltern trennten sich, als das Mädchen gerade mal dreizehn Tage alt war, das Sorgerecht wechselte nach der Scheidung von der Mutter zum Vater, der seine Tochter mit auf seine Taxifahrten nahm und mit ihr in mehreren Wohnhotels in New York City lebte. 
Im Alter von fünfzehn Jahren erklärte Diane Lane ihre Unabhängigkeit von ihrem Vater und flog für eine Woche mit dem Schauspieler und Freund Christopher Atkins nach Los Angeles, mit dem sie 1981 in dem Fernsehfilm „Child Bride of Short Creek“ die Hauptrolle spielte. Sie kehrte jedoch nach New York zurück, wo sie zur Familie einer Freundin zog und Fernkurse belegte. 
Lane begann schon als Kind mit der Schauspielerei, spielte als Sechsjährige im La MaMa Experimental Theatre Club in New York, wo sie in einer Produktion von „Medea“ auftrat, und im Alter von zwölf Jahren in Joseph Papps Inszenierung von „The Cherry Orchard“ mit Meryl Streep und Irene Worth. Lane feierte als Dreizehnjährige ihr Spielfilmdebüt an der Seite von Laurence Olivier in George Roy Hills „Ich liebe dich – I Love You – Je t’aime“ und war auf dem Cover von „Time“ zu sehen, das sie zu einem von Hollywoods „Whiz Kids“ erklärte. 
In den frühen 1980er Jahren gelang Lane der Übergang von der unerfahrenen Schauspielerin zu festen Rollen. Sie wurde 1981 in Lamont Johnsons Film „Zwei Mädchen und die Doolin-Bande“ für die junge Gesetzlose Little Britches gecastet, mit Amanda Plummer in ihrer eigenen Debütrolle als Cattle Annie. Außerdem spielte sie 1982 die Anführerin einer Punkrockband in „Ladies and Gentlemen, The Fabulous Stains“, mit Laura Dern und den Punkmusikern Steve Jones und Paul Cook von den Sex Pistols sowie Paul Simonon von The Clash
Lanes Durchbruch gelang 1983 mit den aufeinanderfolgenden Adaptionen von Romanen von S. E. Hinton, adaptiert und inszeniert von Francis Ford Coppola: „The Outsiders“ und „Rumble Fish“. In beiden Filmen waren auch denkwürdige Auftritte einer Reihe junger männlicher Schauspieler zu sehen, die im darauffolgenden Jahrzehnt zu bekannten Darstellern (sowie zu Mitgliedern des sogenannten „Brat Pack“) werden sollten, darunter Tom Cruise, Rob Lowe, Judd Nelson, C. Thomas Howell, Emilio Estevez, Patrick Swayze, Mickey Rourke, Nicolas Cage und Matt Dillon. Die beiden Filme „Straßen in Flammen“ (für diesen Film lehnte sie „Splash“ und „Lockere Geschäfte“ ab) und „The Cotton Club“, die sie zum Star hätten katapultieren können, waren leider kommerzielle und kritische Misserfolge, worunter ihre Karriere so sehr litt, dass Lane erst einmal aus dem Filmgeschäft ausstieg und bei ihrer Mutter in Georgia lebte. 
Lane kehrte zur Schauspielerei zurück, um in „Chicago Blues“ und „Hautnah verfolgt“ (beide 1987) aufzutreten, aber erst mit der beliebten und von der Kritik gefeierten TV-Miniserie „Lonesome Dove“ (1989) fand Lane wieder bei einem großen Publikum Anklang und wurde für einen Emmy Award nominiert. Sie stand kurz davor, für die Rolle der Vivian Ward im Blockbuster-Hit „Pretty Woman“ gecastet zu werden, konnte die Rolle aber aufgrund von Terminkonflikten nicht übernehmen. 
Dafür war sie als Schauspielerin Paulette Goddard in Sir Richard Attenboroughs Biopic „Chaplin“ (1992) zu sehen und war die nächsten Jahre vielbeschäftigt. Sie verkörperte Rollen in „Judge Dredd“ (1995), „Wild Bill“ (1995), „Jack“ (1996), „Mein Hund Skip“ (1999) und Wolfgang Petersens „Der Sturm“ mit George Clooney und Mark Wahlberg in den Hauptrollen. 
Im Jahr 2002 spielte sie die Hauptrolle in „Untreu“, einem Drama unter der Regie von Adrian Lyne. Lane spielte eine Hausfrau, die eine Affäre mit einem mysteriösen Buchhändler eingeht. Zwar erhielt das Erotik-Drama überwiegend gemischte Kritiken, doch Lane wurde für ihre Leistung vielgelobt. Sie gewann sowohl den National Society of Film Critics Award als beste Schauspielerin als auch den New York Film Critics Circle Award und erhielt Nominierungen für den Oscar als beste Schauspielerin und für den Golden Globe. Danach spielte Lane die Hauptrolle in der Verfilmung von Frances Mayes‘ Roman „Unter der Sonne der Toskana“ (2002), die der Schauspielerin eine weitere Golden-Globe-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin einbrachte, und war in weiteren Hauptrollen zu sehen: „Fierce People“, „Frau mit Hund sucht … Mann mit Herz“ (beide 2005), „Die Hollywood-Verschwörung“ (2006), „Untraceable“, „Jumper“ und „Das Lächeln der Sterne“ (alle 2008). 
Mit der Rolle der Martha Kent in Zack Snyders Superman-Film „Man of Steel“ (2013) wurde Diane Lane ins DC-Universum aufgenommen und war deshalb auch in den nachfolgenden Filmen „Batman v Superman: Dawn of Justice“ (2016) und „Justice League“ (2017) zu sehen. Dazu gesellten sich das Biopic „Trumbo“, Eleanor Coppolas „Paris kann warten“ und „The Secret Man“
Ende 2012, kurz vor ihrer Scheidung von Schauspiel-Kollege Josh Brolin, kehrte Diane Lane zum Theater zurück, war in David Cromers Adaption von Tennessee Williams‘ „Sweet Bird of Youth“ am Goodman Theatre in Chicago. Es war ihre erste Theaterrolle seit 1989, als sie Olivia in William Shakespeares „Twelfth Night“ am American Repertory Theatre in Cambridge, Massachusetts verkörperte. 
Danach war sie mit Tony Shalhoub in der Off-Broadway-Produktion von Bathsheba Dorans „The Mystery of Love and Sex“ und Tschechows „The Cherry Orchard“ zu sehen. 2018 folgten einige ihrer wenigen Ausflüge zum Fernsehen, sie spielte in Amazons Mini-Serie „The Romanoffs“ und in der letzten Staffel von „House of Cards“, danach performte sie an der Seite von Matthew McConaughey in dem Thriller „Im Netz der Versuchung“ (2019), in der postapokalyptischen Science-Fiction-Serie „Y: The Last Man“ und zusammen mit Kevin Costner in dem Thriller „Lass ihn gehen“

Filmographie: 

1979: Ich liebe dich – I Love You – Je t’aime (A Little Romance) 
1980: Touched by Love / To Elvis, with Love 
1981: Great Performances – Summer (Fernsehserie) 
1981: Ladies and Gentlemen, the Fabulous Stains 
1981: Zwei Mädchen und die Doolin-Bande (Cattle Annie and Little Britches) 
1981: Child Bride of Short Creek (Fernsehfilm) 
1982: National Lampoon’s Movie Madness (National Lampoon Goes to the Movies) 
1982: Six Pack 
1982: Wenn Märchen wahr werden (Miss All-American Beauty, Fernsehfilm) 
1983: Die Outsider (The Outsiders) 
1983: Rumble Fish 
1984: Straßen in Flammen (Streets of Fire) 
1984: Cotton Club 
1987: Hautnah verfolgt (Lady Beware) 
1987: Chicago Blues (The Big Town) 
1988: Liebestraum (Love Dream) 
1989: Weg in die Wildnis (Lonesome Dove, vierteilige Fernsehserie) 
1990: Crisis (Vital Signs) 
1990: Blutiger Engel (Descending Angel, Fernsehfilm) 
1992: Knight Moves – Ein mörderisches Spiel (Knight Moves) 
1992: My New Gun 
1992: The Setting Sun (Rakuyô) 
1992: Chaplin 
1993: Ein Sommer unter Freunden (Indian Summer) 
1993: Fallen Angels – Murder, Obliquely (Fernsehserie) 
1994: Die älteste noch lebende Rebellenwitwe erzählt (Oldest Living Confederate Widow Tells All, Fernsehfilm) 
1995: Judge Dredd 
1995: Endstation Sehnsucht (A Streetcar Named Desire, Fernsehfilm) 
1995: Wild Bill 
1996: Jack 
1996: Bullet Point / Eine Sippschaft zum Ermorden (Mad Dog Time) 
1997: Liebe aus zweiter Hand (The Only Thrill) 
1997: Mord im Weißen Haus (Murder at 1600) 
1998: Gunshy – Aus Leidenschaft zum Mörder 
1998: Grace & Glorie (Fernsehfilm) 
1999: A Walk on the Moon 
1999: Mein Hund Skip (My Dog Skip) 
2000: Land der Gesetzlosen (The Virginian, Fernsehfilm) 
2000: Der Sturm (The Perfect Storm) 
2001: Hardball 
2001: The Glass House 
2002: Untreu (Unfaithful) 
2003: Unter der Sonne der Toskana (Under the Tuscan Sun) 
2005: Fierce People – Jede Familie hat ihre Geheimnisse / Unter Wilden (Fierce People) 
2005: Frau mit Hund sucht … Mann mit Herz (Must Love Dogs) 
2006: Die Hollywood-Verschwörung (Hollywoodland) 
2008: Untraceable 
2008: Jumper 
2008: Das Lächeln der Sterne (Nights in Rodanthe) 
2008: Killshot 
2010: Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (Secretariat) 
2011: Cinéma Verité (Fernsehfilm) 
2013: Man of Steel 
2014: Every Secret Thing 
2015: Alles steht Kopf (Inside Out, Stimme) 
2015: Trumbo 
2015: Rileys erstes Date? (Riley’s First Date?, Kurzfilm, Stimme) 
2016: Batman v Superman: Dawn of Justice 
2016: Paris kann warten (Bonjour Anne) 
2017: The Secret Man (Mark Felt: The Man Who Brought Down the White House) 
2017: Justice League 
2018: The Romanoffs (Fernsehserie, zwei Folgen) 
2018: House of Cards (Fernsehserie, sieben Folgen) 
2019: Im Netz der Versuchung (Serenity) 
2020: Lass ihn gehen (Let Him Go) 
2021: Zack Snyder’s Justice League 
2021: Y: The Last Man (Fernsehserie, zehn Folgen) 
2023: Extrapolations (Fernsehserie) 

Playlist: 

1. Georges Delerue - Suite (A Little Romance) - 03:35
2. John Barry - The Mooche (The Cotton Club) - 03:33 
3. John Barry - Main Theme / Smile (Chaplin) - 04:50 
4. Mike Figgis - Blues In C (Liebestraum) - 04:05 
5. Anne Dudley - The Tarakoss Opening (Knight Moves) - 02:14 
6. Alan Silvestri - We Created You (Judge Dredd) - 03:49 
7. Van Dyke Parks - Bill and Jane (Wild Bill) - 02:07 
8. Michael Kamen - Cello Jack (Jack) - 03:59 
9. Christopher Young - Murder at 1600 (Murder at 1600) - 07:21 
10. Christopher Young - This Too Shall Pass (The Glass House) - 04:39 
11. Christopher Young - Untraceable (Untraceable) - 02:20 
12. James Horner - Is There Anything Better in the World?' (The Perfect Storm) - 03:41 
13. Jan A.P. Kaczmarek - Burning Pictures (Unfaithful) - 04:52 
14. Christophe Beck - The Most Important Thing (Under the Tuscan Sun) - 02:48 
15. Craig Armstrong - Sarah Races For Jake / Kiss (Must Love Dogs) - 04:58 
16. Marcelo Zarvos - George and Toni (Hollywoodland) - 04:09 
17. Jeanine Tesori - End Credit Suite (Nights In Rodanthe) - 03:54 
18. Nick Glennie-Smith - Coming Home (Secretariat) - 03:59 
19. Theodore Shapiro - The Credit (Trumbo) - 02:55 
20. Daniel Pemberton - Washington Approach (Mark Felt: The Man Who Brought Down the White House) - 04:02 
21. Michael Giacchino - Tears of Joy (Inside Out) - 03:40 
22. Michael Giacchino - Let Him Goverture (Let Him Go) - 07:04 
23. Klaus Badelt - Killing Lionel (Killshot) - 03:02 
24. Benjamin Wallfisch - I Remember You (Serenity) - 03:47 
25. Jeff Beal - Necessary Thing (House of Cards: Season 6) - 03:20 
26. Hans Zimmer - I Have So Many Questions (Man of Steel) - 03:48 
27. Hans Zimmer & Junkie XL - This Is My World (Batman v Superman: Dawn of Justice) - 06:26 
28. Tom Holkenborg - The House of Belonging (Zack Snyder's Justice League) - 02:38 
29. William Ross - Will Grows Up (My Dog Skip) - 08:58

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