Playlist #421 vom 20.04.2025 - R.I.P. Val Kilmer (1959-2025)
Als Iceman in „Top Gun“, als Verkleidungskünstler ohne
Namen in „The Saint“, als Batman in „Batman Forever“ oder als
Frontmann Jim Morrison in Oliver Stones Biopic „The Doors“
hat Hollywood-Star Val Kilmer ebenso seine Spuren hinterlassen wie in Michael
Manns Gangster-Epos „Heat“ oder Ron Howards Fantasy-Klassiker
„Willow“. Am 1. April 2025 verstarb der zuvor bereits an Kehlkopfkrebs
erkrankte Hollywood-Star im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer
Lungenentzündung.
Val Edward Kilmer wurde am 31. Dezember 1959 in Los
Angeles als Sohn eines Händlers für Raumfahrtausrüstung sowie
Immobilienentwicklers und einer schwedisch-stämmigen Mutter geboren und besuchte
zunächst die von der neuen religiösen Bewegung „Christian Science“ geführte Berkeley
Hall School bis zur neunten Schulstufe, wechselte dann zunächst an die Chatsworth
High School, an der er zusammen mit Kevin Spacey und Mare
Winningham erste Schauspielerfahrungen sammelte, und später an die Hollywood
Professional School, eine private Schauspielschule für Kinder und
Jugendliche. 1977 begann Kilmer schließlich im Alter von 17 Jahren
sein Studium an der Fakultät für Schauspiel („Drama Division“) der
Juilliard School in New York City, das er 1981 abschloss.
Nachdem er den Orestes in „Electra und Orestes“
gespielt hatte sowie die Titelrollen in „Richard III.“ und „Macbeth“,
fungierte er als Koautor des Theaterstücks „How It All Began“ nach der
gleichnamigen Autobiografie des West-Berliner Linksterroristen Michael
Baumann.
Sein Broadway-Debüt gab er 1983 in „Slab Boys“, wo er
gemeinsam mit Sean Penn und Kevin Bacon auf der Bühne stand, wo
man ihn darüber hinaus in „Heinrich IV., Erster Teil“ von William
Shakespeare wie auch als Hauptdarsteller in „Wie es euch gefällt“ am
Tyrone Guthrie Theatre in Minneapolis sah. Nach weiteren Theaterstücken
gab Kilmer sein Spielfilm-Debüt im Jahr 1984 in der Komödie „Top
Secret!“ von Jim Abrahams und Jerry Zucker, in der er eine
Parodie auf Rock-’n’-Roll-Sänger und im Besonderen Elvis Presley
ablegte. Es folgte die Rolle eines Studenten in der Komödie „Was für ein
Genie“. Der Durchbruch gelang ihm dann 1986 als Kampfpilot Iceman,
der Antagonist von Tom Cruise, in Tony Scotts Blockbuster-Erfolg „Top
Gun“. Anschließend sah man ihn in Ron Howards Fantasy-Epos „Willow“
(1988), in John Dahls Erotik-Thriller „Kill Me Again“ (1989)
und in Michael Apteds True-Crime-Mystery-Western „Halbblut“
(1992).
In Oliver Stones Biopic „The Doors“ (1991) verkörperte
Kilmer die Rock-Legende Jim Morrison und sang alle
Konzert-Sequenzen selbst. Nach Tony Scotts Gangster-Romantik-Thriller „True
Romance“ (1993), Russell Mulcahys Thriller-Drama „Karen McCoy –
Die Katze“ (1993) und dem Western „Tombstone“ (1993), agierte Kilmer
auch als Hauptdarsteller in Joel Schumachers „Batman Forever“ (1995)
in der Rolle des gleichnamigen Comichelden.
Nach den Dreharbeiten zu Michael Manns „Heat“
an der Seite von Robert De Niro und Al Pacino nahm Kilmer John
Frankenheimers „DNA – Die Insel des Dr. Moreau“ (1996) und Stephen
Hopkins‘ Abenteuer-Drama „Der Geist und die Dunkelheit“ (1996) in
Angriff, in denen er beide Male die Hauptrollen spielte.
Nach den Flops mit der Leinwandadaption der Fernsehserie „The
Saint“ (1997), dem romantischen Drama „Auf den ersten Blick“ (1999) und
dem Science-Fiction-Drama „Red Planet“ (2000) wurde es wesentlich
ruhiger um Val Kilmer. Er war entweder in Low-Budget-Produktionen wie „Hard
Cash – Die Killer vom FBI“ (2002) oder „Blind Horizon“ (2003) zu
sehen oder in Nebenrollen größerer Filme. So engagierte ihn unter anderem Ron
Howard für eine Nebenrolle in seinem Westerndrama „The Missing“
(2003), und auch Oliver Stone arbeitete 2004 mit erneut mit Kilmer
in seinem Historienfilm „Alexander“ zusammen, besetzte ihn in einer
Nebenrolle als Filmvater von Hauptdarsteller Colin Farrell. 2004 spielte
er Moses im Musical The Ten Commandments in Los Angeles. 2006 arbeitete
Kilmer zudem ein weiteres Mal mit Tony Scott, mit dem er zu Beginn seiner
Laufbahn schon Top Gun gedreht hatte, zusammen und übernahm eine größere
Rolle in dessen Thriller „Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit“ (2006), wo
er an der Seite von Hauptdarsteller Denzel Washington agierte.
Val Kilmer stand zunehmend für diverse
Fernsehproduktionen vor der Kamera, darunter „The Man Who Broke 1000 Chains“
und „Gore Vidal’s Billy The Kid“. In den 2000er-Jahren war er zudem
immer häufiger in Direct-to-DVD-Filmen wie „Spartan“ (2004), „Mindhunters“
(2004), „Played – Abgezockt“ (2006) und „Summer Love“ (2006)
sowie Fernsehserien wie „Numb3rs – Die Logik des Verbrechens“, „Entourage“
und „Comanche Moon“ zu sehen. 2008 übernahm er die Synchronisation für K.I.T.T.
in der Neuauflage der Fernsehserie „Knight Rider“.
Val Kilmer und seine Filmkarriere sind Gegenstand der
2021 veröffentlichten Dokumentation „Val“, die von Leo Scott und Tong
Poo verantwortet wurde. Als Grundlage dienten Kilmers eigene
Filmaufnahmen, die er während verschiedener Dreharbeiten anfertigte. Auch sein
Gesundheitszustand wurde thematisiert.
In „Top Gun: Maverick“ (2022), dem Sequel von „Top
Gun“, hat Kilmer einen kurzen Auftritt als Admiral Tom „Iceman“ Kazanski,
der wie Kilmer an Kehlkopfkrebs leidet. Dies war sein letzter Aufritt in
einem Film.
Filmographie:
1984: Top Secret!
1985: Junge Schicksale (ABC Afterschool Specials, Fernsehserie, Folge 13x07)
1985: Was für ein Genie (Real Genius)
1986: Mord in der Rue Morgue (The Murders in the Rue Morgue, Fernsehfilm)
1986: Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (Top Gun)
1987: Escape – Die Flucht (The Man Who Broke 1,000 Chains, Fernsehfilm)
1988: Willow
1989: Billy the Kid: Gejagt bis in den Tod (Billy the Kid, Fernsehfilm)
1989: Kill me again (Kill Me Again)
1991: The Doors
1992: Halbblut (Thunderheart)
1993: True Romance
1993: Karen McCoy – Die Katze (The Real McCoy)
1993: Tombstone
1995: Wings of Courage (Kurzfilm)
1995: Batman Forever
1995: Heat
1996: DNA – Die Insel des Dr. Moreau (The Island of Dr. Moreau)
1996: Der Geist und die Dunkelheit (The Ghost and the Darkness)
1997: The Road of Excess (Dokumentarfilm, Kurzfilm)
1997: The Saint – Der Mann ohne Namen (The Saint)
1997: Dead Girl
1998: Der Prinz von Ägypten (The Prince of Egypt, Zeichentrickfilm, Stimme im Original)
1999: Joe the King
1999: Auf den ersten Blick (At First Sight)
2000: Pollock
2000: Red Planet
2002: The Salton Sea
2002: Hard Cash – Die Killer vom FBI
2003: The Missing
2003: Blind Horizon – Der Feind in mir (Blind Horizon)
2003: Wonderland
2003: Masked and Anonymous
2004: Spartan
2004: Mindhunters
2004: Entourage (Fernsehserie, Folge 1x05)
2004: Trudell
2004: Stateside
2004: Alexander
2005: Champion
2005: Kiss Kiss, Bang Bang
2006: Streets of Philadelphia – Unter Verrätern (10th & Wolf)
2006: Played – Abgezockt (Played)
2006: Summer Love
2006: The Ten Commandments: The Musical
2006: Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit (Déjà Vu)
2006: Moscow Zero – Eingang zur Hölle (Moscow Zero)
2007: Numbers – Die Logik des Verbrechens (NUMB3RS, Fernsehserie, Folge 4x01)
2007: Comanche Moon
2007: Have Dreams, Will Travel
2008: Columbus Day – Ein Spiel auf Leben und Tod (Columbus Day)
2008: Conspiracy – Die Verschwörung (Conspiracy)
2008: Felon
2008: XIII – Die Verschwörung (XIII)
2008: 2:22
2008–2009: Knight Rider (Fernsehserie, K.I.T.T. im Original)
2009: Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen (Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans)
2009: Frozen – Etwas hat überlebt (The Thaw)
2009: Streets of Blood
2009: Double Identity (Fake Identity)
2009: Das Chaos Experiment (The Steam Experiment)
2009: Hardwired
2009: Double Identity – Zur falschen Zeit am falschen Ort (Double Identity)
2010: Bloodworth – Was ist Blut wert? (Bloodworth)
2010: MacGruber
2010: The Traveller – Nobody Will Survive (The Traveler)
2010: Gun
2011: Blood Out
2011: Bulletproof Gangster (Kill the Irishman)
2011: 5 Days of War
2011: Twixt
2012: The First Ride of Wyatt Earp (Wyatt Earp’s Revenge)
2012: Deep in the Heart
2012: Breathless – Immer Ärger mit Dale (Breathless)
2012: 7 Below – Haus der dunklen Seelen (Seven Below)
2013: Riddle – Jede Stadt hat ihr tödliches Geheimnis (Riddle)
2013: Palo Alto
2014: Psych (Fernsehserie, Folge 8x10)
2014: Tom Sawyer und Huckleberry Finn (Tom Sawyer & Huckleberry Finn)
2017: Song to Song
2017: Schneemann (The Snowman)
2017: The Super
2019: Jay and Silent Bob Reboot
2020: Paydirt
2021: The Birthday Cake
2021: Val (Dokumentarfilm)
2022: Top Gun: Maverick
Playlist:
01. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Time To Let Go (Top Gun: Maverick) - 04:44
02. Harold Faltermeyer - Top Gun Theme (Top Gun) - 04:44
03. Maurice Jarre - Happy Ending (Top Secret!) - 02:57
04. James Horner - This Land Is Not For Sale / End Titles (Thunderheart) - 08:24
05. James Horner - Elora Danan (Willow) - 09:50
06. Hans Zimmer - You're So Cool / Main Title (True Romance) - 02:28
07. Brad Fiedel - Off To Brazil (The Real McCoy) - 02:37
08. Bruce Broughton - A Family (Tombstone) - 02:05
09. Elliot Goldenthal - Finale (Heat) - 03:11
10. Elliot Goldenthal - Memory Repressed / Love (Batman Forever) - 02:36
11. Hans Zimmer - Setis Reprimand (The Prince of Egypt) - 04:43
12. Jerry Goldsmith - First Time (The Ghost and the Darkness) - 04:02
13. Gary Chang - The Serum (The Island of Dr. Moreau) - 02:38
14. Graeme Revell - Alone (Red Planet) - 02:13
15. Graeme Revell - Main Title (The Saint) - 06:27
16. Mark Isham - You Don't See Me (At First Sight) - 03:38
17. Mark Isham - Looking For Clues / Daryl Story (Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans) - 04:16
18. Jeff Beal - Unfinished (Pollock) - 04:08
19. Thomas Newman - One Red Hair (The Salton Sea) - 05:12
20. James Horner - Lilly's Fate In These Hands (The Missing) - 06:43
21. Tuomas Kantelinen - Mindhunters Theme II (Mindhunters) - 03:00
22. Vangelis - Gardens Of Delight (Alexander) - 05:23
23. John Ottman - Surveillance Lesson (Kiss Kiss Bang Bang) - 03:22
24. Brian Tyler - Affirmations (Standing Up) - 03:45
25. Marco Beltrami - Main Titles (The Snowman) - 03:29
26. The Doors - The End (The Doors) - 11:43
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