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Dienstag, 1. April 2025

Playlist #420 vom 06.04.2025 - Neuheiten 2025 (2)

Es scheint eine zunehmend beliebtere Praxis zu sein, Höhepunkte im Schaffen populärer Komponisten in Zusammenstellungen neuer Arrangements zu präsentieren. So hat Sony Classical nach „The World of Hans Zimmer – A New Dimension“ nun einen zweiten Teil mit Arbeiten von Hans Zimmer in neuen Aufnahmen als Doppel-CD veröffentlicht, und auch die Deutsche Grammophon legt mit „Anthology – The Paris Concerts“ ein Doppel-Album mit Live-Aufnahmen der bekanntesten Arbeiten von Howard Shore vor. Ansonsten gibt es in der heutigen Neuheiten-Sendung wieder einen unterhaltsamen Mix aus elektronischen und Orchesterklängen mit Chören und exotischen Instrumenten zu hören. Komponisten wie Alexandre Desplat, Dominic Lewis, Jeff Russo, Volker Bertelmann, Jeff Beal, Paul Leonard-Morgan, Lorne Balfe und viele andere haben nicht nur neue Musik zu Serien wie „The Wheel of Time“ und „A Thousand Blows“ kreiert, sondern auch zu etlichen neuen Streaming- und Kinofilmen.
Nach Serien wie „Star Trek: Discovery“, „Star Trek: Picard“ und „Star Trek: Strange New Worlds“ kommt nun mit „Star Trek: Sektion 31“mal wieder ein „Star Trek“-Film ins Kino, der 23 Jahre nach „Star Trek: Nemesis“ der erste „Star Trek“-Film ist, der in der Zeitlinie der ursprünglichen Serien und Filme spielt.
Der Actionfilm mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle ist ein Spin-off der Fernsehserie „Star Trek: Discovery“ und sollte ursprünglich die Pilotfolge einer neuen Serie werden. Yeoh spielt in dem Film, wie zuvor in der Serie, die ehemalige Imperatorin aus dem Spiegeluniversum, Philippa Georgiou. Sie schließt sich der titelgebenden geheimen Abteilung „Sektion 31“ der Sternenflotte an, welche die Mission hat, die Vereinigte Föderation der Planeten zu schützen. Die Musik dazu steuerte wie bereits zu den vorangegangenen „Star Trek“-Serien Jeff Russo bei.
Ein Wiedersehen gibt es auch mit dem Abenteuerklassiker „Der Graf von Monte Christo“, den „Die drei Musketiere“-Autor Alexandre Dumas 1846 veröffentlicht hat. Das dreistündige Epos von Matthieu Delaporte und Alexandre De La Patellière erzählt von dem jungen Seefahrer Edmond Dantès (Pierre Niney), der im Jahr 1815 nach langem Suchen endlich und endgültig das Glück gefunden zu haben scheint. Nicht nur wird er zum Kapitän eines Schiffs befördert, sondern es steht auch die langersehnte Heirat mit seiner großen Liebe Mercédès (Anaïs Demoustier) an. Doch platzen seine Träume von einem Moment auf den anderen, als Edmond von seinen Rivalen beschuldigt wird, Verbindungen zum abgesetzten Kaiser Napoleon zu haben. Ohne stichhaltige Beweise wird der Bezichtigte kurzerhand verhaftet und auf der Gefängnisinsel Chateau d’If in einen finsteren Kerker geworfen. Mithilfe seines Zellennachbarn Abbé Faria (Pierfrancesco Favino) gelingt ihm 14 Jahre später schließlich die waghalsige Flucht von der Insel, woraufhin er sich auf einen ausgeklügelten Rachefeldzug gegen all diejenigen begibt, die ihn damals durch falsche Anschuldigungen aus seinem Leben gerissen haben...
Den orchestralen Score komponierte Oscar-Gewinner Volker Bertelmann, der bereits mit seinen Engagements zu Produktionen wie „Der Name der Rose“, „War Sailor“ und „Im Westen nichts Neues“ Erfahrungen mit historischen Stoffen sammeln konnte.
„The Commoner“ von Vibeke Idsøe erzählt die Geschichte zweier junger, sehr verliebter Menschen, die neun Jahre lang warten mussten, um zu erfahren, ob sie ihr Leben miteinander teilen können. Das größte Hindernis war die norwegische Verfassung, die besagt, dass der König das letzte Wort darüber hat, wen der Kronprinz heiraten darf.

„Die Musik musste die Liebe, die Last der königlichen Pflicht, die Frustrationen, die öffentliche Angst und Wut darüber, dass diese Affäre die Monarchie gefährden könnte, und schließlich den endgültigen Sieg widerspiegeln. Da wir uns in einem königlichen Umfeld befinden, erschien es uns naheliegend, Hörner und Streicher als Hauptelemente der Partitur zu verwenden. Aber sowohl ich als auch die Regisseurin Vibeke Idsøe wollten die Geschichte zeitgenössisch erzählen, daher habe ich auch Synthesizer und Elektronik eingesetzt, mehr als ich es sonst tue“, erzählt Komponist Gaute Storaas von der Arbeit an der Musik, die auch einige Jazz-Einlagen bereithält.

Die Literaturverfilmung „The Safe House“ durch den Schweizer Filmemacher Lionel Baier erzählt von einem neunjährigen Jungen, dessen Eltern an den 1968er-Protesten in Paris teilnehmen, während er bei seinen Großeltern und Onkeln zurückbleibt. Inmitten der turbulenten Atmosphäre der Zeit nimmt das alltägliche Leben in der Wohnung seinen Lauf, geprägt von exzentrischen Gewohnheiten und lebhaften Diskussionen. Die Ankunft eines illustren Gastes bringt jedoch eine spürbare Veränderung mit sich. Die Dynamik innerhalb der Familie verschiebt sich, Allianzen werden auf die Probe gestellt, und der Junge erlebt hautnah, wie persönliche und gesellschaftliche Umbrüche miteinander verflochten sind.

„Der Film balanciert stets zwischen schräg/seltsam und wahrhaftig/ernst. Nachdem wir verschiedene musikalische Ansätze ausprobiert hatten, die immer wieder neue Ideen für eine straffere Schnittführung lieferten, endeten wir mit rasanten Drum-Grooves, ergänzt durch jazzige Solisten. An vielen Stellen genügten sehr reduzierte musikalische Texturen, gespielt von verschiedenen Live-Instrumenten. Um das schnelle Tempo von Schnitt und Dialog zu verstärken, nahmen wir verschiedene organische, stimmungsvolle Jazz-Drum-Grooves auf“, erzählen die drei Komponisten Diego Baldenweg, Nora Baldenweg und Lionel Baldenweg. „Für die intimeren Momente suchten wir nach Möglichkeiten, den Protagonisten so nahe wie möglich zu sein. Statt auf Elektronik oder ein komplettes Orchester zu setzen, entschieden wir uns, hauptsächlich mit Blasinstrumenten zu arbeiten, und baten die Musiker, mit den Bewegungen der Protagonisten musikalisch zu atmen. Basierend auf unseren musikalischen Arrangements und Noten baten wir um Interpretationen und lockere Improvisationen mit Trompete, Flöte, Bassflöte, Okarina, Klarinette, Bassklarinette, Kontrabass und Klavier. Die Verbindung der lebendigen, groovigen Drums mit den intimen, organischen Blasinstrumenten, gekleidet in warmen Vintage-Plattenhall, verlieh dieser Filmmusik eine fesselnde 70er-Jahre-Vibe.“

Mit „The World of Hans Zimmer – A New Dimension: Part II“ präsentiert Sony Classical die Fortsetzung der Compilation mit neu eingespielten Arrangements von Hans Zimmers bekanntesten Arbeiten, darunter Suiten aus den Scores zu „Man of Steel“, „Driving Miss Daisy“, „Dune II“, „The Lion King“, „Interstellar“, „No Time to Die“, „Sherlock Holmes“, „Inception“, „Gladiator“ und „Power of One“.
„Es gibt viele schreckliche Dinge, die man über Hollywood sagen kann, und alle davon sind wahr, aber die eine Sache, die man Hollywood nicht absprechen kann, ist, dass es wohl mehr orchestrale Musik in Auftrag gibt als jede andere Institution und so jeden Tag dafür sorgt, sowohl orchestrale Musik als auch die Orchester an sich am Leben zu erhalten“, schwärmt Hans Zimmer im ausführlichen Booklet zur neuen Album-Veröffentlichung zu den Möglichkeiten, seine Musik mit einem Orchester aufnehmen zu können. „Den Stolz, den ich angesichts dieses Konzerts empfinde, bezieht sich darauf, es mit euch zu teilen, nicht so sehr meine Musik, aber die Meisterschaft und Menschlichkeit der Musiker*innen. Ohne sie würde es nur Stille geben, und es ist eine Ehre, diese Stille mit der Exzellenz, Fähigkeit und Seele eines Orchesters zu durchbrechen.“
Entstanden ist „The World of Hans Zimmer – A New Dimension: Part II“ zudem mit einem herausragenden Ensemble von Solist*Innen, darunter die Sänger*Innen Lebo M, Lisa Gerrard, Gan-ya Ben-gur Akselrod und Nokukhanya Dlamini, der Multi-Holzbläser Pedro Eustache, Bassist Juan García-Herreros, Gitarrist Alexios Anest, Pianistin Eliane Correa, Cellistin Mariko Muranaka, Violinistin Rusanda Panfili sowie die Percussionisten Aleksandra Šuklar, Luis Ribeiro und Lucy Landymore. Diese spielen gemeinsam mit dem Odessa Orchestra & Friends und dem Nairobi Chamber Choir unter der Leitung von Dirigent Gavin Greenaway.
Ähnlich imposant ist die „Anthology – The Paris Concerts“ von Howard Shore ausgefallen, die die Deutsche Grammophon ebenfalls als Doppel-CD im Digipak mit ausführlichem Booklet veröffentlicht hat. Die Musik wurde 2023 im Rahmen des „Week-End Howard Shore“ von Radio France vom Gelblabel mitgeschnitten, ein mitreißendes Klangerlebnis unterschiedlichster Stile und Jahrzehnte mit Highlights seiner bekannten Soundtracks, darunter „The Fly“, „Naked Lunch“, „Ed Wood“, „Crash“, „Eastern Promises“ und natürlich „The Lord of the Rings“ oder „The Hobbit“, aber auch das zart verspielte Catania für Klavier solo. Das Orchestre Philharmonique de Radio France unter Leitung von Ludwig Wicki und Bastien Stil spielt die Orchesterwerke, Le Balcon unter Mike Schäperclaus die Kammermusik.

Playlist:

01. Jeff Russo - Philippa Returns (Star Trek: Section 31) - 03:16 
02. Volker Bertelmann - There Is No Time (The Count of Monte Christo) - 04:44 
03. Dominic Lewis - Desert Details (Love Hurts) - 04:16 
04. Dominic Lewis - Coat Check (Dope Thief) - 04:59 
05. Not A Robot - Moonlight (Jade) - 04:24 
06. Emilie Levienaise-Farrouch - I'm In Teheran (The Agency) - 03:41 
07. Alexandre Desplat - There Was Another Man (Lee) - 06:21 
08. Erez Koskas - Stop The Truck (The World Will Tremble) - 03:22 
09. Volker Bertelmann - Family Members (Delicious) - 03:11 
10. Alan Silvestri - The Dr. With the Glasses (The Electric State) - 04:25 
11. Federico Jusid - Indigo Jeremy Sends His Regards (A Thousand Blows: Season 1) - 04:01 
12. Paul Leonard-Morgan  - Cielo Drive (Chaos: The Manson Murders) - 03:58 
13. Paul Leonard-Morgan - Seoul Apartment (Inheritance) - 03:37 
14. Steven Price - Forgive Me (Los Frikis) - 02:32 
15. Lorne Balfe - Bring the Dawn (The Wheel of Time: Season 3) - 04:20 
16. Lorne Balfe & Andrew Kawczynski - Last Known Residence (Novocaine) - 03:55 
17. Trent Reznor & Atticus Ross - The Shivering World (The Gorge) - 04:16 
18. David Holmes - She's Not Selling She's Buying (Black Bag) - 03:01 
19. David Fleming - Circus (The Alto Knights) - 03:04 
20. Jeff Russo - Hard Truth (Zero Day) - 03:47 
21. Gaute Storaas - Dagny's Lament (The Commoner) - 05:16 
22. Jeff Beal - Finding Her Voice (Rule Breakers) - 03:01 
23. Zack Ryan - Presence (Presence) - 02:01 
24. Diego Baldenweg, Lionel Baldenweg & Nora Baldenweg - Revolution (La cache) - 03:30 
25. Dominik Scherrer - Farewell, Sister (Miss Austen) - 03:32 
26. Dustin O'Halloran - Memory Box (Bridget Jones: Mad About the Boy) - 03:09 
27. Hans Zimmer - Dune II Suite: Part 2 (A New Dimension - Part II) - 04:27 
28. Howard Shore - Esther Khan [Paris Suite] (Anthology - The Paris Concerts) - 03:32 
29. Marcelo Zarvos - Late Night Call (Good American Family) - 03:16 
30. Paul Leonard-Morgan  - Please Come Home (Last Breath) - 08:13

Sonntag, 2. März 2025

Playlist #418 vom 09.03.2025 - TAK FUJIMOTO Special

Seit seiner ersten Arbeit für einen Kinofilm, Terrence Malicks Klassiker „Badlands – Zerschossene Träume“ (1973) hat sich Tak Fujimoto als einer der versiertesten Kameramänner in Hollywood etabliert und ist vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Jonathan Demme („Das Schweigen der Lämmer“, „Philadelphia“) und M. Night Shyamalan („Signs“, „The Happening“) prominent geworden.
Takashi Fujimoto ist am 12. Juli 1939 in San Diego als Sohn japanischer Eltern geboren und machte 1957 seinen Abschluss an der San Dieguito High School. Anschließend studierte er an der University of California in Berkeley und an der London Film School, bevor Fujimoto als Kameraassistent für die Firma des Kollegen Haskell Wexler, Dove Films, Werbefilme drehte.
Seine erste Arbeit als Kameramann legte er mit der Musikdokumentation „Chicago Blues“ (1970) vor, die Musiker wie Dick Gregory, Buddy Guy und Muddy Waters portraitierte. Zusammen mit Steven Larner und Brian Probyn war Fujimoto für die Bildgestaltung bei Terrence Malicks Regiedebüt „Badlands – Zerschossene Träume“ (1973) verantwortlich. Es folgte eine Reihe von Low-Budget-Exploitation-Filmen für Roger Corman, darunter „Frankensteins Todesrennen“ und „Cannonball“. Nachdem er weitere Erfahrungen als Second Unit Cinematographer für den ersten „Star Wars“-Film „Episode IV – Eine neue Hoffnung“ (1977) sammeln konnte, entstanden längere Arbeitsbeziehungen zu aufstrebenden Filmemachern. 
Mit Jonathan Demme arbeitete Fujimoto beginnend mit „Caged Heat“ (1974) an insgesamt elf Filmen, darunter an Klassikern wie „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) und „Philadelphia“ (1993) sowie „Menschenkind“ (1998), „Die Wahrheit über Charlie“ (2002) und „Der Manchurian Kandidat“ (2004). Weitere Zusammenarbeiten ergaben sich mit Howard Deutsch („Pretty in Pink“, „Der dritte Frühling“, „Helden aus der zweiten Reihe“) und vor allem mit M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“, „Signs“, „The Happening“). Zu seinen letzten Arbeiten zählen der Horror-Thriller „Devil – Fahrstuhl zur Hölle“ (2010), eine Folge der Serie „A Gifted Man“ (2011) und Marc Turtletaubs komödiantisches Drama „Gods Behaving Badly“ (2013), bevor sich Fujimoto zur Ruhe setzte. Seit 1997 gehört er der American Society of Cinematographers an.
Für „Das Schweigen der Lämmer“ wurde Fujimoto 1992 für einen ASC Award nominiert. Eine Nominierung für den BAFTA Award erhielt er 2000 für seine Arbeit an „The Sixth Sense“.

Filmographie:
1970: Chicago Blues (Dokumentation) 
1973: Badlands – Zerschossene Träume (Badlands) 
1974: Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen (Caged Heat) 
1974: Black Deals (Bootleggers) 
1975: Frankensteins Todesrennen (Death Race 2000) 
1976: Das Monster von London (Dr. Black, Mr. Hyde) 
1976: Cannonball (Cannonball!) 
1977: Chatterbox! 
1977: Star Wars (Second Unit Photography) 
1977: Almo’s Man (Fernsehfilm) 
1977: Georgia Road – Die Unschlagbaren (Bad Georgia Road) 
1978: Du wirst noch an mich denken (Remember My Name) 
1978: Der schwarze Sheriff (Lawman Without a Gun, Fernsehfilm) 
1978: Stony Island 
1979: Some Kind of Miracle (Fernsehfilm) 
1979: Tödliche Umarmung (Last Embrace) 
1980: Blast – Wo die Büffel röhren (Where the Buffalo Roam) 
1980: Melvin und Howard (Melvin and Howard) 
1980: Der Grenzwolf (Borderline) 
1982: Scheidungskriege (Divorce Wars, Fernsehfilm) 
1983: … und wenn der letzte Reifen platzt (Heart Like a Wheel) 
1984: The Seduction of Gina (Fernsehfilm) 
1984: Swing Shift – Liebe auf Zeit (Swing Shift) 
1985: MacGyver (Fernsehserie, eine Folge) 
1985: Blackout – Bestie in Schwarz (Fernsehfilm) 
1986: Pretty in Pink 
1986: Ferris macht blau (Ferris Bueller's Day Off) 
1986: Gefährliche Freundin (Something Wild) 
1987: Final Night – Die letzte Nacht (Backfire) 
1988: Die Mafiosi-Braut (Married to the Mob) 
1988: Sweethearts Dance – Liebe ist mehr als nur ein Wort (Sweet Hearts Dance) 
1988: Cocoon II – Die Rückkehr (Cocoon II: The Return) 
1990: Miami Blues 
1991: Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs) 
1991: Zwischen Liebe und Haß (Crooked Hearts) 
1992: Fäuste – Du musst um Dein Recht kämpfen (Gladiator) 
1992: Singles – Gemeinsam einsam (Singles) 
1992: Die Nacht von Soho (Night and the City) 
1993: Philadelphia 
1995: Teufel in Blau (Devil in a Blue Dress) 
1995: Der dritte Frühling – Freunde, Feinde, Fisch & Frauen (Grumpier Old Men) 
1996: That Thing You Do! 
1997: Tausend Morgen (A Thousand Acres) 
1998: Menschenkind (Beloved) 
1999: The Sixth Sense 
2000: Helden aus der zweiten Reihe (The Replacements) 
2002: Signs – Zeichen (Signs) 
2002: The Truth About Charlie 
2004: The Final Cut – Dein Tod ist erst der Anfang (The Final Cut) 
2004: Der Manchurian Kandidat (The Manchurian Candidate) 
2007: Enttarnt – Verrat auf höchster Ebene (Breach) 
2008: Der große Buck Howard (The Great Buck Howard) 
2008: John Adams – Freiheit für Amerika (John Adams) (Miniserie, vier Folgen) 
2008: The Happening 
2010: Devil – Fahrstuhl zur Hölle (Devil) 
2011: A Gifted Man (TV-Serie, 1 Folge) 
2013: Gods Behaving Badly 

Playlist:
01. Richard Hartley - A Dollar An Acre (A Thousand Acres) - 03:23 
02. John Williams - Princess Leia's Theme (Star Wars: A New Hope) - 04:28 
03. James Horner - Returning Home (Cocoon: The Return) - 06:08 
04. Howard Shore - Main Title (The Silence of the Lambs) - 05:06 
05. Rachel Portman - You Your Best Thing (Beloved) - 03:11 
06. Rachel Portman - "I Am the Enemy, Major Marco" (The Manchurian Candidate) - 03:45 
07. Howard Shore - Senior Associate Andrew Beckett (Philadelphia) - 03:18 
08. James Newton Howard - Good Night, Malcolm (The Sixth Sense) - 04:44 
09. James Newton Howard - Throwing a Stone (Signs) - 05:47 
10. James Newton Howard - Be With You (The Happening) - 03:42 
11. Mychael Danna - Dangerous World (Breach) - 04:37 
12. Brian Tyler - The Final Cut Main Title (The Final Cut) - 03:55 
13. Rachel Portman - Lola Is Killed (The Truth About Charlie) - 03:06 
14. Elmer Bernstein - End Credits (Devil In A Blue Dress) - 03:01 
15. Paul Chihara - Love In the Afternoon (Death Race 2000) - 03:08 
16. Jerry Goldsmith - Romano's Dead (Gladiator) - 03:26 
17. Richard Hartley - Main Title (A Thousand Acres) - 04:58 
18. Jean-Michel Jarre - Ethnicolor (Something Wild) - 11:39 
19. Brian Tyler - Eye Touch (The Final Cut) - 03:06 
20. Mychael Danna - The Arrest (Breach) - 03:16 
21. Howard Shore - Lecter in Memphis (The Silence of the Lambs) - 05:44 
22. James Horner - Joe's Gift (Cocoon: The Return) - 08:07 
23. Alan Silvestri - Happily Ever After (Grumpier Old Men) - 04:14 
24. John Debney - Martel Crossed (The Replacements) - 04:02 
25. Jasper Van't Hof - Pili-Pili (Something Wild) - 14:59

Donnerstag, 5. Dezember 2024

Playlist #412 vom 15.12.2024 - AMY ADAMS Special

Die US-amerikanische Schauspielerin Amy Adams zählt seit dem Disney-Erfolg „Verwünscht“ (2007) und so unterschiedlichen Kassenschlagern wie „Sunshine Cleaning“, „Glaubensfrage“, „The Fighter“, „The Master“, „Man of Steel“, „American Hustle“ und „Her“ zu den bestbezahlten Schauspielerinnen in Hollywood und wurde bereits sechsmal für einen Oscar nominiert. Nun ist sie in dem schwarzhumorigen Body-Horror-Streifen „Nightbitch“ zu sehen. Zu hören gibt es in dieser Sendung Musik aus ihren bekanntesten Filmen – von Komponisten wie Hans Zimmer, Danny Elfman, Howard Shore, Alan Menken, John Williams u.v.a. 

Amy Adams kam am 20. August 1974 im italienischen Vicenza, wo ihr Vater als US-Soldat stationiert war, zur Welt, wuchs als mittleres von sieben Kindern einer mormonischen Familie im ländlichen Castle Rock im US-Bundesstaat Colorado auf und kam schon früh mit der Schauspielerei in Berührung. Ihr Vater, der selbst Schauspieler war, schrieb nämlich in seiner Freizeit Theaterstücke, die im Kreis der Familie aufgeführt wurden. Während ihrer Zeit an der Highschool im Douglas County nahm sie Ballettunterricht und spielte Theater. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie in einem Dinner Theater (einem Restaurant, das die Mahlzeiten mit Theaterinszenierungen verbindet) in Denver, Colorado, sowie kurzzeitig als Hostess und Kellnerin bei der bekannten US-amerikanischen Systemgastronomiekette Hooters. Danach ersetzte Adams eine Kollegin in Minnesota und arbeitete im Chanhassen Dinner Theater, wo sie u. a. in einer Aufführung des Broadway-Musicals „Good News“ auftrat. Im Jahr 1999 feierte sie ihre erste Filmrolle an der Seite von Kirsten Dunst, Denise Richards und Kirstie Alley in der Satire „Gnadenlos schön“, wo sie in einer Nebenrolle als einfältige Cheerleaderin zu sehen ist. Daraufhin zog Adams nach Los Angeles, wo sie eine Hauptrolle in der Fernsehserie „Manchester Prep“ verkörperte. Allerdings wurde die Serie, die ein Prequel zum Thriller „Eiskalte Engel“ darstellte, wegen eines Rechtsstreits nach drei abgedrehten Folgen annulliert, neu geschnitten und als „Eiskalte Engel 2“ direkt auf Video veröffentlicht. 
Es folgten Nebenrollen in Robert Lee Kings Horrorkomödie „Psycho Beach Party“, in dem Sportlerdrama „Pumpkin“ und in der romantischen Komödie „Scheidung ist süß“
Im Jahr 2002 wurde die Casting-Direktorin Deborah Zane auf Adams aufmerksam und schlug sie Steven Spielberg für seinen Film „Catch Me If You Can“ vor, wo sie die Geliebte der von Leonardo DiCaprio dargestellten Hauptperson verkörpern durfte. 
Mit diesem Erfolg im Rücken folgten Hauptrollen in Jonathan Sagalls Tragikomödie „The Last Run“ und dem Drama „Standing Still – Blick zurück nach vorn“, ehe sie die wiederkehrende Rolle der Alice Doherty in der nach einem Jahr schon wieder abgesetzten CBS-Fernsehserie „Dr. Vegas“ ergatterte. Nach einer Rolle in der Komödie „Wedding Date“ spielte Amy Adams in Phil Morrisons Independentfilm „Junikäfer“ die hochschwangere und kindliche Ashley aus dem ländlichen North Carolina, die Besuch von ihrem kosmopolitischen Schwager nebst Gattin erhält und davon träumt, ihrem Baby den ausgefallenen Namen Junebug zu geben. 
Ihre überzeugende Darstellung wurde mit ihrer ersten Oscar-Nominierung, dem Spezialpreis der Jury auf dem Sundance Film Festival 2005 sowie den Auszeichnungen des Filmkritikerverbandes von San Francisco, der Southeastern Film Critics Association, der National Society of Film Critics und dem Independent Spirit Award, jeweils als beste Nebendarstellerin belohnt. 
Die rothaarige Adams war anschließend in Adam McKays Komödie „Ricky Bobby – König der Rennfahrer“ und Disneys romantischer Fantasykomödie „Verwünscht“ als Prinzessin zu sehen, die von einer bösen Hexe aus einem Cartoon ins New York der Gegenwart gezaubert wird. 
Immer wieder war Adams auch mit Gastauftritten in Fernsehserien wie „Buffy – Im Bann der Dämonen“ (2000), „Smallville“ (2001), „The West Wing – Im Zentrum der Macht“ (2002) und „The Office“ (2005–2006) vertreten. 
In den Jahren 2007/2008 zählte Amy Adams zu den am besten verdienenden Schauspielerinnen in Hollywood. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt sie Gagen in Höhe von 14,5 Mio. US-Dollar und rangierte hinter Cameron Diaz, Keira Knightley, Jennifer Aniston, Reese Witherspoon, Gwyneth Paltrow, Jodie Foster, Sarah Jessica Parker und Meryl Streep auf Platz neun. Ein Jahr später spielte sie in John Patrick Shanleys Theaterverfilmung „Glaubensfrage“ (2008) neben Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman die Rolle einer jungen Nonne und Geschichtslehrerin an einer katholischen Schule, die mit Missbrauchsvorwürfen gegen den Geistlichen konfrontiert wird. Der Part der Schwester James brachte ihr erneut Nominierungen für die wichtigsten Filmpreise, darunter Golden Globe und Oscar, ein. 
2009 war sie in der Komödie „Nachts im Museum 2“ zu sehen, in der sie an der Seite von Ben Stiller und Owen Wilson die Flugpionierin Amelia Earhart verkörperte. Ebenfalls 2009 war sie in dem Film „Julie & Julia“ in der Rolle der Julie Powell zu sehen. 2010 folgte eine Nebenrolle in David O. Russells Boxer-Drama „The Fighter“ neben Mark Wahlberg, Christian Bale und Melissa Leo, wofür sie 2011 erneut eine Golden-Globe- und Oscar-Nominierung erhielt. 
Für Tim Burtons Spielfilm „Big Eyes“ bekam sie 2015 den Golden-Globe als beste Hauptdarstellerin. Bei den Golden Globe Awards 2017 war sie in derselben Kategorie für „Arrival“ von Denis Villeneuve nominiert. Mit „Nocturnal Animals“, „Justice League“ und „Vice – Der zweite Mann“ folgten weitere von Kritik und Publikum beachtete Filme. 2018 war sie auch in der Hauptrolle der von Jean-Marc Vallée inszenierten HBO-Miniserie „Sharp Objects“ nach dem Roman von Gillian Flynn zu sehen. Zuletzt spielte sie an der Seite von Glenn Close in Ron Howards komödiantischen Drama „Hillbilly-Elegie“ (2020), verkörperte in Joe Wrights Psychothriller „The Woman in the Widow“ eine in New York alleinlebende agoraphobische Frau, die beginnt, ihre neuen Nachbarn auszuspionieren, und war in „Zack Snyder’s Justice League“ ebenso präsent wie in der „Verwünscht“-Fortsetzung „Verwünscht nochmal“ (2022). 

Filmographie: 

1999: Gnadenlos schön (Drop Dead Gorgeous) 
2000: Psycho Beach Party 
2000: The Peter Principle (Fernsehfilm) 
2000: Die wilden Siebziger (That ’70s Show, Fernsehserie, Folge 2x15: Dumm und dümmer) 
2000: Charmed – Zauberhafte Hexen (Charmed, Fernsehserie, Folge 2x16: Murphy’s Luck) 
2000: The Chromium Hook (Kurzfilm) 
2000: Eiskalte Engel 2 (Cruel Intentions 2) 
2000: Buffy – Im Bann der Dämonen (Buffy the Vampire Slayer, Fernsehserie, Folge 5x06: Family) 2001: Smallville (Fernsehserie, Folge 1x07 Craving) 
2002: The Slaughter Rule 
2002: Pumpkin 
2002: Scheidung ist süß (Serving Sara) 
2002: Catch Me If You Can
2003: The West Wing – Im Zentrum der Macht (The West Wing, Fernsehserie, 1 Folge) 
2004: Standing Still – Blick zurück nach vorn (Standing Still) 
2004: The Last Run 
2004: Dr. Vegas (Fernsehserie, 5 Folgen) 
2005: Wedding Date (The Wedding Date) 
2005: Junikäfer (Junebug) 
2005–2006: The Office (Fernsehserie, 3 Folgen) 
2006: Ricky Bobby – König der Rennfahrer (Talladega Nights: The Ballad of Ricky Bobby) 
2006: Dein Ex – Mein Albtraum (Fast Track) 
2006: Kings of Rock – Tenacious D (Tenacious D in The Pick of Destiny) 
2007: Verwünscht (Enchanted) 
2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War) 
2007: Underdog – Unbesiegt weil er fliegt (Underdog) 
2008: Miss Pettigrews großer Tag (Miss Pettigrew Lives for a Day) 
2008: Sunshine Cleaning 
2008: Glaubensfrage (Doubt) 
2009: Nachts im Museum 2 (Night at the Museum 2: Battle of the Smithsonian) 
2009: Julie & Julia 
2010: Verlobung auf Umwegen (Leap Year) 
2010: The Fighter 
2011: Die Muppets (The Muppets) 
2012: On the Road – Unterwegs (On the Road) 
2012: The Master 
2012: Back in the Game (Trouble with the Curve) 
2013: Man of Steel 
2013: American Hustle 
2013: Her 
2014: Lullaby 
2014: Big Eyes 
2016: Batman v Superman: Dawn of Justice 
2016: Arrival 
2016: Nocturnal Animals 
2017: Justice League 
2018: Sharp Objects (Miniserie) 
2018: Vice – Der zweite Mann (Vice) 
2020: Hillbilly-Elegie (Hillbilly Elegy) 
2021: The Woman in the Window 
2021: Zack Snyder’s Justice League 
2021: Dear Evan Hansen 
2022: Verwünscht nochmal (Disenchanted) 
2024: Nightbitch 

Playlist: 

01. Alexandre Desplat - Starting Out (Julie & Julia) - 02:45 
02. Blake Neely - Invitation To A Wedding (The Wedding Date) - 04:59 
03. Danny Elfman - Opening (Big Eyes) - 04:00 
04. Alan Menken - Enchanted Suite (Enchanted) - 04:36 
05. Randy Edelman - Coming Together (Underdog) - 06:21 
06. James Newton Howard - Turning the Tide (Charlie Wilson's War) - 08:35 
07. Marco Beltrami - Wilson At Bat (Trouble With The Curve) - 03:12 
08. Howard Shore - Goodbye Sermon (Doubt) - 02:37 
09. John Williams - A Broken Home (Catch Me If You Can) - 04:26 
10. Hans Zimmer & David Fleming - Responsibility (Hillbilly Elegy) - 05:05 
11. Alan Silvestri - Amelia Says Goodbye (Night at the Museum 2) - 02:46 
12. Jóhann Jóhannsson - Heptapod B (Arrival) - 03:42 
13. Danny Elfman - The End (The Woman in the Window) - 04:53 
14. Hans Zimmer - Homecoming (Man of Steel) - 02:33 
15. Randy Edelman - Anna's Theme (Leap Year) - 02:55 
16. Christophe Beck - We Fail Together (The Muppets) - 03:40 
17. Danny Elfman - A New Hope (Justice League) - 04:36 
18. Hans Zimmer & Junkie XL - Beautiful Lie (Batman v Superman: Dawn of Justice) - 03:47 
19. Nicholas Britell - The Iraq War Symphony (Vice) - 02:48 
20. Jonny Greenwood - Alethia (The Master) - 04:05 
21. Alan Menken - Disenchanted Score Suite (Disenchanted) - 07:44 
22. James Newton Howard - Refugee Camp (Charlie Wilson's War) - 05:08 
23. Abel Korzeniowski - Mothers (Nocturnal Animals) - 02:31 
24. Nate Heller - Thorough Transfiguration (Nightbitch) - 03:11 
25. William Butler & Owen Pallett - Some Other Place (Her) - 03:39 
26. Michael Brook - It's My Life (The Fighter) - 02:26 
27. Gustavo Santaolalla - Lovin' It (On the Road) - 05:32 
28. John Williams - Learning the Ropes (Catch Me If You Can) - 08:44

Sonntag, 10. November 2024

Playlist #410 vom 17.11.2024 - Neuheiten 2024 (7)

Der Kino- und TV-Herbst bietet eine Vielzahl neuer Dramen, Abenteuer, Komödien und Action, die sich in einer bunten Mischung filmmusikalischer Veröffentlichungen widerspiegeln. In dieser Sendung könnt ihr euch auf neue Soundtracks renommierter Komponisten wie Hans Zimmer, Alexandre Desplat, Thomas Newman, Alan Silvestri und Alberto Iglesias ebenso freuen wie auf die von der neuen Generation versierter Künstler wie Marcelo Zarvos, Volker Bertelmann, Jeff Russo, Lorne Balfe und Craig Armstrong

Mit seinen ersten drei Filmen „Hunger“ (2008), „Shame“ (2011) und „12 Years a Slave“ (2013) etablierte sich der afroamerikanische Filmemacher Steve McQueen zu einem der talentiertesten Regisseure der letzten 20 Jahre. Nun bringt er mit „Blitz“ ein historisches Drama in die Kinos, das im Spätsommer 1940 angesiedelt ist, als die deutsche Luftwaffe einen Großangriff auf Großbritannien begann und fast acht Monate lang mit der permanenten Bombardierung vor allem Londons versuchte, die Bevölkerung zu demoralisieren und die Regierung zur Kapitulation zu zwingen. Die Briten bezeichneten die unberechenbaren Angriffe auf sie als „The Blitz“, ließen sich aber auch von 40.000 Toten in ihren Reihen nicht davon abhalten, ihr Land zu verteidigen. Vor diesem Hintergrund inszenierte McQueen eine berührend-beherzte Mutter-Sohn-Geschichte, die von Hans Zimmer mit schwermütigen, aber eindringlichen Klängen vertont wurde. 
Robert Zemeckis hat mit „Here“ die gleichnamige Graphic Novel von Richard McGuire verfilmt und erzählt die Geschichte eines einzigen Raumes, in dem die Zeit selbst zu leben scheint. Richard (Tom Hanks) tritt in diesen Raum und dessen Geschichte verschmilzt mit der des Ortes. Sein Leben, seine Freuden und Verluste, seine Träume und seine Ängste – alles wird hier festgehalten. Als Richard auf Margaret (Robin Wright) trifft, die diesen Raum ebenfalls geprägt hat, beginnt zwischen den beiden eine besondere Verbindung, die die Grenzen von Zeit und Raum überwindet. Sie teilen Erinnerungen, die nicht nur ihre eigenen sind, sondern auch die der Menschen, die den Raum vor und nach ihnen bewohnen. Auch Al (Paul Bettany), ein weiterer Bewohner, hinterlässt unauslöschliche Spuren und bringt eine neue Sichtweise auf den Ort und die Geschichten, die darin gefangen sind. 
Der Film spürt den Menschen nach, die diesen Raum zuvor betreten haben, und geht ihren Erinnerungen auf die Spur. Vertont hat dieses Drama, das Mitte Dezember bei uns in die Kinos kommt, Zemeckis‘ Hauskomponist Alan Silvestri mit gefühlvollen Orchesterklängen. 
„The Problem With People“ von Chris Cottam erzählt die Geschichte zweier entfremdeter Cousins, die versuchen, viele Generationen von Familienstreitigkeiten wiedergutzumachen. Der Ire Ciáran (Colm Meaney) erfüllt den letzten Wunsch seines Vaters, sich mit dem amerikanischen Teil seiner Familie zu vereinen, und ruft seinen Cousin Barry (Paul Reiser) aus heiterem Himmel an, um ihm einen Besuch in seiner Heimat anzubieten. Barry, der dem Alltag in seiner New Yorker Immobilienfirma entfliehen möchte, stimmt zu. Nach einem zunächst herzlichen Empfang kommt es jedoch bald zu Spannungen, als sich herausstellt, dass Barry unerwartet die Hälfte des Geldes aus dem Testament von Ciárans Vater hinterlassen wurde. Die beiden Männer sind nun von Gier und Eifersucht zerrissen, was zu einer Fehde führt, die sich in eine Reihe von ziemlich heftigen Streitereien und katastrophalen Streichen verwandelt. 
„Diese Filmmusik war für mich ziemlich einzigartig, weil ich tief in die irische Musik eintauchen musste – ein Stil und Genre, das ich vor diesem Film noch nicht erkundet hatte“, berichtet Steven Argila von seiner Arbeit an dem Score. „Bevor ich mit der Filmmusik begann, hörte ich mir einige Zeit lang viele traditionelle Künstler und die traditionellen Formen der Reels und Jigs sowie die Instrumente an, die oft in der irischen Musik verwendet werden. Ich wollte eine Palette schaffen, die traditionelle irische Instrumentierung mit orchestralen Elementen kombiniert – und einige der Instrumente (wie Uileann Pipes, Whistles, irisches Banjo, Akkordeon, irische Bouzouki) auf eine Weise spielen lassen, wie sie normalerweise nicht gespielt werden – das dient den komödiantischen Hinweisen und der Vertonung der amerikanisch-irischen Kulturvermischung, die im Film behandelt wird. Darüber hinaus habe ich eine irische Freundin dazu gebracht, in einigen Einsätzen irische Gesangseinlagen vorzutragen, zu rappen und zu pfeifen – ebenso wie eine irische Tänzerin (eine wunderbare Tänzerin von ,Riverdance‘) – wir haben ihre Füße mit Mikrofonen ausgestattet, während sie zu verschiedenen Einsätzen tanzte, die ich geschrieben hatte, und haben den Klang davon für einen Teil der Perkussion in der Partitur verwendet.“
Die bereits 2022 begonnene Fernsehserie „Sherwood“, die dieses Jahr nach 12 Folgen beendet wurde, thematisiert zwei schockierende und unerwartete Morde, die eine bereits zerrüttete Gemeinschaft erschüttern, und führen zu einer der größten Menschenjagden in der britischen Geschichte. 
„Beim Komponieren der Partitur für ,Sherwood‘ ging es darum, die komplexen und oft zerrütteten Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft einzufangen. Die Musik musste sowohl die gemeinsame Geschichte der Stadt als auch die ungelösten Spannungen widerspiegeln, die ihre Menschen weiterhin beeinflussen“, erzählt Komponist Lorne Balfe. „Die Serie ist tief in den emotionalen und sozialen Narben verwurzelt, die vergangene Ereignisse hinterlassen haben, und die Partitur musste dieses Gefühl von Verbundenheit und Konflikt verkörpern. Den Kern der Partitur bildet das Hauptthema, das um tiefe, anschwellende Blechbläserakkorde und ineinander verschlungene Streichermuster, sogenannte Ostinatos, herum aufgebaut ist. Die Blechbläser dienen als klanglicher Anker und repräsentieren die Last der schwierigen Vergangenheit der Stadt. Sie verleihen der Musik ein Gefühl von Schwere und Ernsthaftigkeit und symbolisieren, wie die Geschichte der Stadt über ihrer Gegenwart schwebt. Die ineinander verschlungenen Streicher-Ostinatos hingegen repräsentieren die anhaltenden Spannungen und ungelösten Konflikte, die durch die Gemeinschaft strömen. Diese sich wiederholenden Muster verstärken die Vorstellung, dass trotz der Brüche und Trennungen alles und jeder in dieser Geschichte miteinander verbunden bleibt. Die Musik erinnert ständig an die Komplexität und Beständigkeit dieser Beziehungen.“ 
Mit „The Room Next Door“ präsentiert der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar sein US-Langfilmdebüt und um zwei Freundinnen, die durch ein ungewöhnliches Thema miteinander verbunden sind. Martha (Tilda Swinton) ist eine krebskranke Kriegsberichterstatterin, Ingrid (Julianne Moore) ist Autorin von Romanen. Beide beschäftigt so auf unterschiedliche Arten und Weisen die grenzenlose Grausamkeit von Kriegen und wie diese Realität in den unterschiedlichen Dareichungsformen der beiden Frauen abgebildet werden kann. In einem Haus inmitten eines Naturschutzgebietes in Neuengland treffen sich die beiden Freundinnen nach etlichen Jahren wieder und erleben schließlich eine Situation, die sowohl extrem als auch überraschend zärtlich ist. Die entsprechend einfühlsame Musik steuerte Almodóvars langjähriger Stammkomponist Alberto Iglesias („Der ewige Gärtner“, „Julieta“) bei. 
Ian McKellen verkörpert in Anand Tuckers historischen Drama „The Critic“ Jimmy Erskine, den berühmtesten und bekanntesten Theaterkritiker des Daily Chronicle in den 1930er Jahren. Er gerät in Konflikt mit David Brooke (Mark Strong), nachdem er kürzlich die Zeitung geerbt hat, und mit der jungen Schauspielerin Nina Land (Gemma Arterton), die von Jimmys negativer Kritik über sie am Boden zerstört ist. Die drei verstricken sich in einen Krimi, der in einen faustischen Pakt eingewickelt ist, und ihr seltsames Dreieck zieht sich immer enger zusammen - mit verheerenden Folgen für alle, die in das tödliche Netz aus Erpressung und Verrat verstrickt sind. Craig Armstrong („Der Knochenjäger“, „World Trade Center“, „Anatomie einer Entführung“) spielte mit dem Budapest Art Orchestra sowie den Solisten Daniel Pioro (Violine) und Janey Miller (Oboe) einen Score, der zwar die Zeit reflektiert, in der der Film spielt, aber auch eine zeitgenössische Sprache fand, die die emotionale Intensität der Geschichte und Figuren einfängt. 
Mit „Star Code Reflections“ präsentieren die beiden Schweden Karl Gasleben (Cosmic Overdose, Twice A Man) und Peter Davidson das dritte Album ihres gemeinsamen Projekts Aerial Ship of Flowers, dessen Cover auf einem Gemälde des Ambient-Gitarristen Davidson basiert. Die zehn Ambient-Stücke erforschen den Ursprung des Raumes und verbinden verspielte Dark-Ambient-Strukturen mit zunehmend schwebenden Gitarren, die dem Album eine hypnotische Atmosphäre verschaffen. 

Playlist:

01. Hans Zimmer - Never Let You Go Again (Blitz) - 03:58 
02. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Love and Ashes (Dragon Age: The Veilguard) - 04:11 
03. Alan Silvestri - End Credits (Here) - 08:30 
04. Eric Neveux - La Liberté (A l'épreuve) - 03:08 
05. Adam Price & Peter Gregson - That Old Serpent (Apartment 7A) - 02:45 
06. Steven Argila - There Were Two Brothers (The Problem With People) - 03:44 
07. Lorne Balfe - Diversion (Sherwood) - 03:32 
08. Daniel Pemberton - Ernest Shackleton (Endurance) - 03:28 
09. Timothy Williams - Goodbye Monster (Your Monster) - 02:32 
10. Alberto Iglesias - The Waiting House (The Room Next Door) - 03:32 
11. Alexandre Desplat - End Credits (Unstoppable) - 06:06 
12. Fernando Velázquez - All Together in the End (Buffalo Kids) - 03:58 
13. Craig Armstrong - I'm Going To Tell Them Everything (The Critic) - 03:01 
14. Lisa Gerrard - Broken Dreams (City of Dreams) - 06:00 
15. Volker Bertelmann - Postlude of Conclave (Conclave) - 06:37 
16. Rob - 50 Micros (Culte: Season 1) - 03:46 
17. Chris Bacon - Butterfly (Heretic) - 03:02 
18. Siddhartha Khosla - Dudenoff (Only Murders in the Building: Season 4) - 02:36 
19. Mark Mancina - End Credits (Juror #2) - 02:32 
20. Matthijs Kieboom - Marius (Like Tears in Rain) - 03:48 
21. Jon Brion - Clotaire and Jackie (L'Amour Ouf) - 02:49 
22. Osvaldo Golijov - Noir Love (Megalopolis) - 04:34 
23. Marcelo Zarvos - Call for the Ambassador (The Diplomat: Season 2) - 03:45 
24. Thomas Newman - Late for School (White Bird) - 03:31 
25. Mokadelic - Second Life (Citadel: Diana) - 03:47 
26. Dan Romer & Mike Tuccillo - Holding Court (Woman of the Hour) - 02:15 
27. Edwin Wendler - Terry (Mafia Wars) - 02:42 
28. Jeff Russo - Saru's Wedding (Star Trek: Discovery - Season 5) - 03:38 
29. Dan Deacon - Area 51 to 55 (Venom: The Last Dance) - 02:36 
30. Aerial Ship Of Flowers - Mist (Star Code Reflections) - 09:36

Sonntag, 21. Juli 2024

Playlist #402 vom 28.07.2024 - DEAN SEMLER Special

Der australische Kameramann Dean Semler zählt vielleicht nicht zu den ganz Großen seiner Branche, doch der Oscar-Gewinn für seine Arbeit an Kevin Costners Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ im Jahr 1991 und die Auszeichnung der American Society of Cinematographers mit dem „Lifetime Achievement Award“ im Jahr 2013 macht deutlich, über welche Qualitäten Semler verfügt, der bereits 1984 für seine Arbeit an „Razorback“ in Australien als Kameramann des Jahres ernannt wurde. Zu den weiteren Höhepunkten seiner Karriere zählen „Waterworld“, Mel Gibsons „Apocalypto“, Phillip Noyces „Todesstille“ und „Der Knochenjäger“ sowie die beiden „Young Guns“-Filme und Teil 2 und 3 der „Mad Max“-Saga. 
Semler wurde am 26. Mai 1943 in Renmark, Südaustralien, geboren. Seine erste Arbeit in der Produktionsbranche nahm er als Kameramann bei einem lokalen Fernsehsender auf. Später begann er, Dokumentar- und Lehrfilme für Film Australia zu drehen. Zu seinen ersten Film-Arbeiten zählen „Moving On“ (1974), „Let the Balloon Go“ (1976) und „A Good Thing Going“ (1978). 
In den 1980er Jahren nahm Semlers Karriere vor allem durch die Arbeit an George Millers „Mad Max 2“ (1981) an Fahrt auf, bei dem seine gewaltigen Panoramaaufnahmen der Wüsten des australischen Outbacks „überzeugend eine ausgedörrte, staubige, postapokalyptische Welt vermittelten“, wie das Internet-Portal Allmovie befand, was seiner Arbeit internationale Aufmerksamkeit bescherte. 
Semler fungierte anschließend nicht nur als Kameramann für den Nachfolgefilm zu „The Road Warrior“, „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (1985), sondern auch für die gefeierte australische Miniserie „Bodyline“ (1984), Phillip Noyces Thriller „Todesstille“ und für mehrere populäre Hollywood-Filme wie „Cocktail“ (1988) und „Young Guns“ (1988). 
1989 wurde Semler als Kameramann für Kevin Costners „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) engagiert, für den er einen Oscar für die beste Kamera gewann. Anfang der 1990er Jahre drehte Semler die Komödie „City Slickers“ (1991) und den Actionfilm „Last Action Hero“ (1993). 1995 arbeitete Semler erneut mit Costner an dessen Film „Waterworld“
Zu den weiteren Filmen in den 1990er Jahren zählen „The Power of One“ (1992), „Die drei Musketiere“ (1993) und Phillip Noyces „Der Knochenjäger“ (1999). Außerdem versuchte sich Semler als Regisseur bei „Super Mario Bros.“ (1993) und den beiden Action-Filmen „Firestorm“ und „The Patriot“ (beide 1998). 
In den 2000er Jahren war Semler Kameramann für eine Reihe von Filmen, darunter Komödien („Familie Klumps und der verrückte Professor“) aus dem Jahr 2000 und „Bruce Allmächtig“ aus dem Jahr 2003) und Actionfilme („xXx“ aus dem Jahr 2002 und „The Alamo“ aus dem Jahr 2004). 
Mitte der 2000er Jahre war Semler Kameramann für die Fußballkomödie „Spiel ohne Regeln“ (2005) und „Zum Glück geküsst“ (2006). 2006 arbeitete Semler erneut mit Mel Gibson für den Film „Apocalypto“ zusammen. Semlers Kameraarbeit vermittelte dabei die Schönheit der üppigen mesoamerikanischen Dschungelkulisse. Zu seinen letzten bekannteren Arbeiten zählen „Zwei vom alten Schlag“ (2013), „Maleficent – Die dunkle Fee“ (2014), „Der Kaufhaus Cop 2“ und „The Last Witch Hunter“ (beide 2015). 

Filmographie: 

1971: The Choice (Kurzfilm) 
1971: Where Dead Men Lie (Kurzfilm) 
1973: I Need More Staff (Kurzfilm) 
1973: One Good Reason (Kurzfilm) 
1974: Moving On 
1976: Let the Balloon Go 
1976: Do I Have to Kill My Child? (Fernsehfilm) 
1977: Outback Supply (Kurzfilm) 
1981: Mad Max II – Der Vollstrecker (Mad Max 2: The Road Warrior) 
1983: Undercover 
1984: In Memory of Malawan 
1984: Bodyline (Mini-Serie) 
1984: Razorback 
1985: Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel (Mad Max Beyond Thunderdome) 
1985: Coca Cola Kid (The Coca Cola Kid) 
1986: Mörderische Gefühle (Passion Flower, Fernsehfilm) 
1987: The Lighthorsemen 
1987: Going Sane 
1988: Cocktail 
1988: Young Guns 
1989: Todesstille (Dead Calm) 
1989: Der Dschungelkönig von Borneo (Farewell to the King) 
1989: Mein Partner mit der kalten Schnauze (K-9) 
1990: Impulse – Von gefährlichen Gefühlen getrieben (Impulse) 
1990: Blaze of Glory – Flammender Ruhm (Young Guns II: Blaze of Glory) 
1990: Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves) 
1991: City Slickers – Die Großstadt-Helden (City Slickers) 
1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One) 
1993: Last Action Hero 
1993: Die drei Musketiere (The Three Musketeers) 
1993: Super Mario Bros. (Regie) 
1994: Machen wir’s wie Cowboys (The Cowboy Way) 
1995: Waterworld 
1997: Der 100.000 $ Fisch (Gone Fishin’) 
1997: No Night Stand (Trojan War) 
1998: Firestorm – Brennendes Inferno (Firestorm, Regie) 
1998: The Patriot – Kampf ums Überleben (The Patriot, Regie) 
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector) 
2000: Familie Klumps und der verrückte Professor (Nutty Professor II: The Klumps) 
2001: Heartbreakers – Achtung: Scharfe Kurven! 
2002: D-Tox – Im Auge der Angst (D-Tox) 
2002: xXx – Triple X 
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers) 
2002: Im Zeichen der Libelle (Dragonfly) 
2003: Bruce Allmächtig (Bruce Almighty) 
2004: Alamo – Der Traum, das Schicksal, die Legende (The Alamo) 
2005: Spiel ohne Regeln (The Longest Yard) 
2005: Stealth – Unter dem Radar (Stealth) 
2006: Zum Glück geküsst (Just My Luck) 
2006: Klick (Click) 
2006: Apocalypto 
2007: Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme (I now pronounce You Chuck and Larry) 
2008: Get Smart 
2008: Appaloosa 
2009: 2012 
2010: Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (Secretariat) 
2010: Date Night – Gangster für eine Nacht 
2011: In the Land of Blood and Honey 
2012: Die Bestimmer – Kinder haften für ihre Eltern (Parental Guidance) 
2013: Zwei vom alten Schlag (Grudge Match) 
2014: Den Himmel gibt’s echt (Heaven Is for Real) 
2014: Maleficent – Die dunkle Fee (Maleficent) 
2015: Der Kaufhaus Cop 2 (Paul Blart: Mall Cop 2) 
2015: The Last Witch Hunter 
2015: Die lächerlichen Sechs (The Ridiculous 6) 
2016: The Do-Over 
2017: Sandy Wexler 
2019: Chaos auf der Feuerwache (Playing with Fire) 
 

Playlist: 

01. Basil Poledouris - Learoyd Saves the Child (Farewell to the King) - 03:25 
02. Brian May - Gyro Saves Max (The Road Warrior: Mad Max 2) - 03:54 
03. Anthony Marinelli & Brian Banks - End Credits (Young Guns) - 04:15 
04. Alan Silvestri - Little Tom Dies (Young Guns II) - 06:50 
05. Alan Silvestri - Farewell (Super Mario Bros.) - 02:23 
06. Michael Kamen - Big Mistake (Last Action Hero) - 04:51 
07. Graeme Revell - Storm Is Coming, Back to John (Dead Calm) - 06:34 
08. J. Peter Robinson - Wynt Talks of Retirement (Firestorm) - 03:03 
09. James Newton Howard - Deacon's Speech (Waterworld) - 03:56 
10. James Newton Howard - The Queen Of Faerieland (Maleficent) - 03:26 
11. Michael Kamen - Lady In Waiting (The Three Musketeers) - 05:03 
12. Nick Glennie-Smith - End Credits (We Were Soldiers) - 06:34 
13. Nick Glennie-Smith - Belmont Stakes (Secretariat) - 05:18 
14. James Horner - The Storyteller's Dreams (Apocalypto) - 03:41 
15. Gabriel Yared - The Loss (In the Land of Blood and Honey) - 03:05 
16. BT - Thailand (Stealth) - 02:20 
17. John Debney - Emily's Message Revealed (Dragonfly) - 07:12 
18. John Debney - Bruce's Prayer (Bruce Almighty) - 03:06 
19. John Barry - Journey to the Buffalo Killing Ground (Dances With Wolves) - 03:48 
20. Iva Davies - Sarah's Theme (Razorback) - 02:54 
21. Jeff Beal - Riding Off, Appaloosa End Credits (Appaloosa) - 03:43 
22. Craig Armstrong - The Bone Collector (The Bone Collector) - 05:05 
23. Hans Zimmer - Mother Africa [Reprise] (The Power Of One) - 08:03 
24. Steve Jablonsky - I Must Remember (The Last Witch Hunter) - 03:31 
25. Maurice Jarre - Coming Home (Mad Max: Beyond the Thunderdome) - 15:11

Samstag, 6. Januar 2024

Playlist #388 vom 14.01.2024 - DIANE LANE Special

Mit nur zwei Filmen avancierte die US-Amerikanerin Diane Lane Anfang der 1980er Jahre zu einem der vielversprechendsten Schauspielerinnen ihrer Generation. Andy Warhol bezeichnete sie sogar als „unbestrittene Königin des neuen Rat Packs von Hollywood“, nachdem er sie in Francis Ford Coppolas „Die Outsider“ gesehen hatte. Nach ihrem furiosen Start mit den beiden Coppola-Filmen „Die Outsider“ und „Rumble Fish“ wurde Lane vor allem mit Filmen wie „Der Sturm“, „The Glass House“, „Untreu“, „Unter der Sonne der Toskana“, „Frau mit Hund sucht… Mann mit Herz“, „Untraceable“ und „Das Lächeln der Sterne“ bekannt. 
Diane Lane wurde am 22. Januar 1965 in New York City als Tochter der Nachtclubsängerin Colleen Leigh Farrington und dem Schauspiellehrer Burton Eugene Lane geboren, der in Manhattan einen Schauspielworkshop mit John Cassavetes leitete, als Taxifahrer arbeitete und später Geisteswissenschaften am City College lehrte. Lanes Eltern trennten sich, als das Mädchen gerade mal dreizehn Tage alt war, das Sorgerecht wechselte nach der Scheidung von der Mutter zum Vater, der seine Tochter mit auf seine Taxifahrten nahm und mit ihr in mehreren Wohnhotels in New York City lebte. 
Im Alter von fünfzehn Jahren erklärte Diane Lane ihre Unabhängigkeit von ihrem Vater und flog für eine Woche mit dem Schauspieler und Freund Christopher Atkins nach Los Angeles, mit dem sie 1981 in dem Fernsehfilm „Child Bride of Short Creek“ die Hauptrolle spielte. Sie kehrte jedoch nach New York zurück, wo sie zur Familie einer Freundin zog und Fernkurse belegte. 
Lane begann schon als Kind mit der Schauspielerei, spielte als Sechsjährige im La MaMa Experimental Theatre Club in New York, wo sie in einer Produktion von „Medea“ auftrat, und im Alter von zwölf Jahren in Joseph Papps Inszenierung von „The Cherry Orchard“ mit Meryl Streep und Irene Worth. Lane feierte als Dreizehnjährige ihr Spielfilmdebüt an der Seite von Laurence Olivier in George Roy Hills „Ich liebe dich – I Love You – Je t’aime“ und war auf dem Cover von „Time“ zu sehen, das sie zu einem von Hollywoods „Whiz Kids“ erklärte. 
In den frühen 1980er Jahren gelang Lane der Übergang von der unerfahrenen Schauspielerin zu festen Rollen. Sie wurde 1981 in Lamont Johnsons Film „Zwei Mädchen und die Doolin-Bande“ für die junge Gesetzlose Little Britches gecastet, mit Amanda Plummer in ihrer eigenen Debütrolle als Cattle Annie. Außerdem spielte sie 1982 die Anführerin einer Punkrockband in „Ladies and Gentlemen, The Fabulous Stains“, mit Laura Dern und den Punkmusikern Steve Jones und Paul Cook von den Sex Pistols sowie Paul Simonon von The Clash
Lanes Durchbruch gelang 1983 mit den aufeinanderfolgenden Adaptionen von Romanen von S. E. Hinton, adaptiert und inszeniert von Francis Ford Coppola: „The Outsiders“ und „Rumble Fish“. In beiden Filmen waren auch denkwürdige Auftritte einer Reihe junger männlicher Schauspieler zu sehen, die im darauffolgenden Jahrzehnt zu bekannten Darstellern (sowie zu Mitgliedern des sogenannten „Brat Pack“) werden sollten, darunter Tom Cruise, Rob Lowe, Judd Nelson, C. Thomas Howell, Emilio Estevez, Patrick Swayze, Mickey Rourke, Nicolas Cage und Matt Dillon. Die beiden Filme „Straßen in Flammen“ (für diesen Film lehnte sie „Splash“ und „Lockere Geschäfte“ ab) und „The Cotton Club“, die sie zum Star hätten katapultieren können, waren leider kommerzielle und kritische Misserfolge, worunter ihre Karriere so sehr litt, dass Lane erst einmal aus dem Filmgeschäft ausstieg und bei ihrer Mutter in Georgia lebte. 
Lane kehrte zur Schauspielerei zurück, um in „Chicago Blues“ und „Hautnah verfolgt“ (beide 1987) aufzutreten, aber erst mit der beliebten und von der Kritik gefeierten TV-Miniserie „Lonesome Dove“ (1989) fand Lane wieder bei einem großen Publikum Anklang und wurde für einen Emmy Award nominiert. Sie stand kurz davor, für die Rolle der Vivian Ward im Blockbuster-Hit „Pretty Woman“ gecastet zu werden, konnte die Rolle aber aufgrund von Terminkonflikten nicht übernehmen. 
Dafür war sie als Schauspielerin Paulette Goddard in Sir Richard Attenboroughs Biopic „Chaplin“ (1992) zu sehen und war die nächsten Jahre vielbeschäftigt. Sie verkörperte Rollen in „Judge Dredd“ (1995), „Wild Bill“ (1995), „Jack“ (1996), „Mein Hund Skip“ (1999) und Wolfgang Petersens „Der Sturm“ mit George Clooney und Mark Wahlberg in den Hauptrollen. 
Im Jahr 2002 spielte sie die Hauptrolle in „Untreu“, einem Drama unter der Regie von Adrian Lyne. Lane spielte eine Hausfrau, die eine Affäre mit einem mysteriösen Buchhändler eingeht. Zwar erhielt das Erotik-Drama überwiegend gemischte Kritiken, doch Lane wurde für ihre Leistung vielgelobt. Sie gewann sowohl den National Society of Film Critics Award als beste Schauspielerin als auch den New York Film Critics Circle Award und erhielt Nominierungen für den Oscar als beste Schauspielerin und für den Golden Globe. Danach spielte Lane die Hauptrolle in der Verfilmung von Frances Mayes‘ Roman „Unter der Sonne der Toskana“ (2002), die der Schauspielerin eine weitere Golden-Globe-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin einbrachte, und war in weiteren Hauptrollen zu sehen: „Fierce People“, „Frau mit Hund sucht … Mann mit Herz“ (beide 2005), „Die Hollywood-Verschwörung“ (2006), „Untraceable“, „Jumper“ und „Das Lächeln der Sterne“ (alle 2008). 
Mit der Rolle der Martha Kent in Zack Snyders Superman-Film „Man of Steel“ (2013) wurde Diane Lane ins DC-Universum aufgenommen und war deshalb auch in den nachfolgenden Filmen „Batman v Superman: Dawn of Justice“ (2016) und „Justice League“ (2017) zu sehen. Dazu gesellten sich das Biopic „Trumbo“, Eleanor Coppolas „Paris kann warten“ und „The Secret Man“
Ende 2012, kurz vor ihrer Scheidung von Schauspiel-Kollege Josh Brolin, kehrte Diane Lane zum Theater zurück, war in David Cromers Adaption von Tennessee Williams‘ „Sweet Bird of Youth“ am Goodman Theatre in Chicago. Es war ihre erste Theaterrolle seit 1989, als sie Olivia in William Shakespeares „Twelfth Night“ am American Repertory Theatre in Cambridge, Massachusetts verkörperte. 
Danach war sie mit Tony Shalhoub in der Off-Broadway-Produktion von Bathsheba Dorans „The Mystery of Love and Sex“ und Tschechows „The Cherry Orchard“ zu sehen. 2018 folgten einige ihrer wenigen Ausflüge zum Fernsehen, sie spielte in Amazons Mini-Serie „The Romanoffs“ und in der letzten Staffel von „House of Cards“, danach performte sie an der Seite von Matthew McConaughey in dem Thriller „Im Netz der Versuchung“ (2019), in der postapokalyptischen Science-Fiction-Serie „Y: The Last Man“ und zusammen mit Kevin Costner in dem Thriller „Lass ihn gehen“

Filmographie: 

1979: Ich liebe dich – I Love You – Je t’aime (A Little Romance) 
1980: Touched by Love / To Elvis, with Love 
1981: Great Performances – Summer (Fernsehserie) 
1981: Ladies and Gentlemen, the Fabulous Stains 
1981: Zwei Mädchen und die Doolin-Bande (Cattle Annie and Little Britches) 
1981: Child Bride of Short Creek (Fernsehfilm) 
1982: National Lampoon’s Movie Madness (National Lampoon Goes to the Movies) 
1982: Six Pack 
1982: Wenn Märchen wahr werden (Miss All-American Beauty, Fernsehfilm) 
1983: Die Outsider (The Outsiders) 
1983: Rumble Fish 
1984: Straßen in Flammen (Streets of Fire) 
1984: Cotton Club 
1987: Hautnah verfolgt (Lady Beware) 
1987: Chicago Blues (The Big Town) 
1988: Liebestraum (Love Dream) 
1989: Weg in die Wildnis (Lonesome Dove, vierteilige Fernsehserie) 
1990: Crisis (Vital Signs) 
1990: Blutiger Engel (Descending Angel, Fernsehfilm) 
1992: Knight Moves – Ein mörderisches Spiel (Knight Moves) 
1992: My New Gun 
1992: The Setting Sun (Rakuyô) 
1992: Chaplin 
1993: Ein Sommer unter Freunden (Indian Summer) 
1993: Fallen Angels – Murder, Obliquely (Fernsehserie) 
1994: Die älteste noch lebende Rebellenwitwe erzählt (Oldest Living Confederate Widow Tells All, Fernsehfilm) 
1995: Judge Dredd 
1995: Endstation Sehnsucht (A Streetcar Named Desire, Fernsehfilm) 
1995: Wild Bill 
1996: Jack 
1996: Bullet Point / Eine Sippschaft zum Ermorden (Mad Dog Time) 
1997: Liebe aus zweiter Hand (The Only Thrill) 
1997: Mord im Weißen Haus (Murder at 1600) 
1998: Gunshy – Aus Leidenschaft zum Mörder 
1998: Grace & Glorie (Fernsehfilm) 
1999: A Walk on the Moon 
1999: Mein Hund Skip (My Dog Skip) 
2000: Land der Gesetzlosen (The Virginian, Fernsehfilm) 
2000: Der Sturm (The Perfect Storm) 
2001: Hardball 
2001: The Glass House 
2002: Untreu (Unfaithful) 
2003: Unter der Sonne der Toskana (Under the Tuscan Sun) 
2005: Fierce People – Jede Familie hat ihre Geheimnisse / Unter Wilden (Fierce People) 
2005: Frau mit Hund sucht … Mann mit Herz (Must Love Dogs) 
2006: Die Hollywood-Verschwörung (Hollywoodland) 
2008: Untraceable 
2008: Jumper 
2008: Das Lächeln der Sterne (Nights in Rodanthe) 
2008: Killshot 
2010: Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (Secretariat) 
2011: Cinéma Verité (Fernsehfilm) 
2013: Man of Steel 
2014: Every Secret Thing 
2015: Alles steht Kopf (Inside Out, Stimme) 
2015: Trumbo 
2015: Rileys erstes Date? (Riley’s First Date?, Kurzfilm, Stimme) 
2016: Batman v Superman: Dawn of Justice 
2016: Paris kann warten (Bonjour Anne) 
2017: The Secret Man (Mark Felt: The Man Who Brought Down the White House) 
2017: Justice League 
2018: The Romanoffs (Fernsehserie, zwei Folgen) 
2018: House of Cards (Fernsehserie, sieben Folgen) 
2019: Im Netz der Versuchung (Serenity) 
2020: Lass ihn gehen (Let Him Go) 
2021: Zack Snyder’s Justice League 
2021: Y: The Last Man (Fernsehserie, zehn Folgen) 
2023: Extrapolations (Fernsehserie) 

Playlist: 

1. Georges Delerue - Suite (A Little Romance) - 03:35
2. John Barry - The Mooche (The Cotton Club) - 03:33 
3. John Barry - Main Theme / Smile (Chaplin) - 04:50 
4. Mike Figgis - Blues In C (Liebestraum) - 04:05 
5. Anne Dudley - The Tarakoss Opening (Knight Moves) - 02:14 
6. Alan Silvestri - We Created You (Judge Dredd) - 03:49 
7. Van Dyke Parks - Bill and Jane (Wild Bill) - 02:07 
8. Michael Kamen - Cello Jack (Jack) - 03:59 
9. Christopher Young - Murder at 1600 (Murder at 1600) - 07:21 
10. Christopher Young - This Too Shall Pass (The Glass House) - 04:39 
11. Christopher Young - Untraceable (Untraceable) - 02:20 
12. James Horner - Is There Anything Better in the World?' (The Perfect Storm) - 03:41 
13. Jan A.P. Kaczmarek - Burning Pictures (Unfaithful) - 04:52 
14. Christophe Beck - The Most Important Thing (Under the Tuscan Sun) - 02:48 
15. Craig Armstrong - Sarah Races For Jake / Kiss (Must Love Dogs) - 04:58 
16. Marcelo Zarvos - George and Toni (Hollywoodland) - 04:09 
17. Jeanine Tesori - End Credit Suite (Nights In Rodanthe) - 03:54 
18. Nick Glennie-Smith - Coming Home (Secretariat) - 03:59 
19. Theodore Shapiro - The Credit (Trumbo) - 02:55 
20. Daniel Pemberton - Washington Approach (Mark Felt: The Man Who Brought Down the White House) - 04:02 
21. Michael Giacchino - Tears of Joy (Inside Out) - 03:40 
22. Michael Giacchino - Let Him Goverture (Let Him Go) - 07:04 
23. Klaus Badelt - Killing Lionel (Killshot) - 03:02 
24. Benjamin Wallfisch - I Remember You (Serenity) - 03:47 
25. Jeff Beal - Necessary Thing (House of Cards: Season 6) - 03:20 
26. Hans Zimmer - I Have So Many Questions (Man of Steel) - 03:48 
27. Hans Zimmer & Junkie XL - This Is My World (Batman v Superman: Dawn of Justice) - 06:26 
28. Tom Holkenborg - The House of Belonging (Zack Snyder's Justice League) - 02:38 
29. William Ross - Will Grows Up (My Dog Skip) - 08:58

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