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Donnerstag, 4. Mai 2017

Playlist #214 vom 14.05.2017 - NEUHEITEN 2017 (3)

In der dritten Neuheiten-Sendung dieses Jahres geht es sowohl musikalisch als auch in den dazugehörigen Filmgenres sehr abwechslungsreich zu. Dabei begegnen uns nicht nur alte Bekannte wie Danny Elfman, Brian Tyler, Gabriel Yared, Harry Gregson-Williams, Jeff Beal und Cliff Martinez mit ihren neuen Soundtrack-Arbeiten, sondern auch originelle Tracks aus den Fernsehserien „Trapped“, „Broadchurch“, „Better Call Saul“, „Taboo“ und „13 Reasons Why“ sowie artverwandte Werke von so vielseitigen Komponisten wie Max Richter, Ryuichi Sakamoto und Ben Lukas Boysen.

Den bunten Reigen eröffnet Hollywood-Veteran Danny Elfman („Tulpenfieber“, „Roter Drache“) mit seiner Musik zu James Ponsoldts High-Tech-Thriller-Drama „The Circle“, in dem „Harry Potter“-Star Emma Watson als Mae Holland in dem weltweit führenden Internet-Unternehmen „Circle“ einen Job bekommt und den Visionen des charismatischen Firmengründers Eamon Bailey (Tom Hanks) folgt, der eine Welt der völligen Transparenz schaffen will. Doch je mehr die Arbeit bei „Circle“ zu ihrem Lebensmittelpunkt wird, desto häufiger mehren sich dann doch ihre Bedenken. Der Film zu Danny Elfmans interessant flirrenden Electro-Orchester-Mix startet hierzulande allerdings erst im September.
Nur bis zum Juli müssen wir auf Marc Webbs Drama „Begabt - Die Gleichung eines Lebens“ warten, in dem Frank Adler (Chris Evans) die Erziehung seiner Nichte Mary übernommen hat und dem offensichtlich mathematisch hochbegabten Mädchen ein Leben jenseits von Leistungsdruck und Intelligenztests ermöglichen möchte, wobei er von Marys Lehrerin Bonnie (Jenny Slate) ebenso unterstützt wird wie von seiner Freundin Roberta (Octavia Spencer). Doch Franks eigene Mutter hat große Pläne mit ihrer Enkeltochter … Rob Simonsen („Nerve“, „Viral“) kreierte dazu sehr zarte Piano-Klänge, die durch sanfte Streicher ergänzt werden, während er zu Zach Braffs Gauner-Komödie „Abgang mit Stil“ (mit Michael Caine, Alan Arkin und Morgan Freeman in den Hauptrollen) eher flottere Klänge und Rhythmen komponierte.
Der aus Dallas stammende Musiker Daniel Hart ist vor allem als Frontmann des Hip-Hop-meets-Classical, R&B, Electronic-Projekts Dark Rooms bekannt geworden und hat in den letzten Jahren auch Soundtracks zu Filmen wie Walt Disneys „Pete’s Dragon“ und „Tumbledown“ produziert. Nun komponierte er zu „S-Town“, dem neuen True-Crime-Podcast der Produzenten von „Serial“ und „This American Life“ die Musik, die durch eine sehr lyrische Qualität besticht.
Dagegen hat Action-Spezialist Brian Tyler („War“, „The Expendables“, „Rambo“) sowohl zu „The Fate Of The Furious“ als auch der neuen Kinoadaption der erfolgreichen „Power Rangers“-Reihe wuchtige Wall-Of-Sound-Arrangements produziert. Allerdings sind in dieser Sendung die etwas ruhigeren Cues aus beiden Filmen zu hören.
Das trifft auch auf Jeff Russos Musik zum Videospiel „What Remains Of Edith Finch“, Gabriel Yareds Soundtrack zu Terry Georges Abenteuer-Romanze „The Promise“, Harry Gregson-Williams‘ Kompositionen zu Niki Caros biografischen Kriegsfilmdrama „Die Frau des Zoowärters“ und Hanan Townshends Musik zu Wiktor Ericssons Film „Strawberry Days“ zu.
Elektronisches bekommen wir von Trevor Morris zur Marvel-Serie „Iron Fist“ und zum Fantasy-Abenteuer „Emerald City“, von Marius Christiansen zur norwegischen Drama-Serie „Valkyrien“ und von Eskmo zur Netflix-Serie „13 Reasons Why“ zu hören, dazu die bislang nicht offiziell veröffentlichen Titelmelodien von Jóhann Jóhannsson zu Baltasar Kormákurs Crime-Serie „Trapped – Gefangen in Island“ und von Max Richter zu Steven Knights famoser Serie „Taboo“.
Richter ist darüber hinaus auch mit einem Auszug zu seinem Album „Three Worlds: Music From Woolf Works“ zu hören, das als Soundtrack zu dem 2015 von Wayne McGregors Ballet-Triptychon „Woolf Works“ entstanden ist, das vom Leben und Wirken der britischen Schriftstellerin Virginia Woolf inspiriert worden ist. Richter präsentiert auf seinem Album nicht nur feine Streicher- und Piano-Melodien, sondern auch virtuose Electro-Sounds.
Sein erstes neues Album seit 2012 (das mit Jaques Morelenbaum und Judy Kang eingespielte „Three“) und sein erstes Soloalbum nach acht Jahren präsentiert Ryuichi Sakamoto mit „async“, das in New York entstanden ist und von alltäglichen Objekten, Skulpturen und der Natur inspiriert worden ist. Abgerundet wird die Sendung durch die flott-fröhliche Musik von Dave Porter zum „Breaking Bad“-Spin-Off „Better Call Saul“ und Ólafur Arnalds melancholisch-filigranen Klänge zur britischen Erfolgsserie „Broadchurch“.
Playlist:
01. Danny Elfman - Mae Takes Over (The Circle) - 04:25
02. Rob Simonsen - The Test (Gifted) - 03:33
03. Rob Simonsen - The Line Up (Going In Style) - 02:47
04. Daniel Hart - A Gold Plated Dime (Music From S-Town) - 02:50
05. Jeff Russo - The End (What Remains Of Edith Finch) - 04:40
06. Gabriel Yared - Ana and Michael (The Promise) - 06:20
07. Harry Gregson-Williams - Jan Returns (The Zookeeper's Wife) - 07:32
08. Bear McCreary - A Monster Hypothesis (Colossal) - 04:52
09. Trevor Morris - I've Come To Take You Home (Emerald City) - 03:04
10. Trevor Morris - Things Changed (Iron Fist) - 02:58
11. Jeff Beal - Boston Strong (Boston) - 06:58
12. Max Richter - Mrs. Dalloway: War Anthem (Three Worlds: Music From Woolf Works) - 06:56
13. Ryuichi Sakamoto - ubi (async) - 04:03
14. Ben Lukas Boysen & Sebastian Plano - Human Array (Everything) - 05:02
15. Ólafur Arnalds - Tell Us What Happened (Broadchurch - The Final Chapter) - 03:27
16. Dave Porter - End Credits (Better Call Saul) - 04:06
17. Jóhann Jóhannsson - Theme (Trapped) - 01:01
18. Eskmo - Marcus (13 Reasons Why) - 02:24
19. Max Richter - Main Theme (Taboo) - 01:03
20. Jed Kurzel - The Covenant (Alien: Covenant) - 03:25
21. Brian Tyler - Reunited (The Fate Of The Furious) - 02:44
22. Marius Christiansen - Ravn Explains (Valkyrien) - 03:51
23. Cliff Martinez - Becoming (The Wicked Die Young) - 03:48
24. Hanan Townshend - Birthday (Strawberry Days) - 02:32
25. Brian Tyler - Confessions (Power Rangers) - 04:21
26. Paul Englishby - He Didn't Come Back (The Witness For The Prosecution) - 02:21
27. Lorne Balfe - Forbidden Love (Genius) - 03:05
28. Warren Ellis - Chloe (Bad Girl) - 03:26
29. Warren Ellis & Pierre Bertrand - Lacrimosa Song (Django) - 07:57

Freitag, 3. Februar 2017

Playlist #207 vom 05.02.2017 - R.I.P. JOHN HURT Special

Sir John Vincent Hurt zählt seit den 1970er Jahren zu den profiliertesten britischen Charakterdarstellern und ist auch dem deutschen Publikum durch seine eindringlich gespielten Rollen in David Lynchs Meisterwerk „Der Elefantenmensch“ (1980), „1984“ (1984) und war in drei Verfilmungen der „Harry Potter“-Serie als Zauberstabmacher Mr. Ollivander zu sehen.
Am 27. Januar dieses Jahres verstarb der Golden-Globe-Preisträger (für die beste Nebenrolle in Alan Parkers „12 nachts – Midnight Express“) im Alter von 77 Jahren in Folge der Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Der am 22. Januar 1940 im britischen Chesterfield geborene Sohn eines Pfarrers wollte schon als Kind Schauspieler werden und engagierte sich bereits in der Schule bei verschiedenen Theateraufführungen. Da sich seine Eltern aber nicht mit einem so „unsicheren“ Leben als freier Künstler anfreunden konnten, schickten sie ihn auf die Londoner Saint-Martins-Kunsthochschule, damit er als Kunstlehrer tätig werden konnte. 1962 bekam Hurt jedoch ein Theaterstipendium an der renommierten Royal Academy of Dramatic Art angeboten, worauf er sein Kunststudium abbrach und sich fortan ganz der Schauspielerei widmete.
Um sich finanziell über Wasser zu halten, nahm er zunächst jede ihm offerierte Rolle an, trat sowohl in den unterschiedlichsten Theaterstücken als auch in Fernsehserien auf, bis er eine Hauptrolle in dem Stück „Little Malcolm and His Struggle Against the Eunuchs“ erhielt. Bei der Premiere in Dublin war auch der Filmregisseur Fred Zinneman anwesend, der so begeistert von Hurts Darstellung gewesen ist, dass er ihn für eine Nebenrolle in seinem mit sechs Oscars ausgezeichneten Historiendrama „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“ (1966) verpflichtete.
Zinneman machte seinen Freund John Huston auf Hurt aufmerksam, der daraufhin die Hauptrolle in dessen Komödie „Dave – Zuhaus in allen Betten“ (1967) bekam.
Ein weiterer Meilenstein in Hurts aufstrebender Karriere war 1972 die Nominierung für den Britischen Filmpreis, die er für seine Darstellung des vermeintlichen Mörders Timothy Evans in „John Christie, der Frauenwürger von London“ erhielt. In der Folge nahm Hurt weiterhin die unterschiedlichsten Rollen an und ließ sich auf kein Genre festlegen. Mit seiner markanten Stimme war er auch als Synchronsprecher und Erzähler für Zeichentrick- und Dokumentarfilme wie „Unten am Fluss“, „Herr der Ringe“ (beide 1978), „Tiggers großes Abenteuer“ (2000), „Pride – Das Gesetz der Savanne“ (2004) und „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ (2004) ein gefragter Mann.
International bekannt wurde John Hurt durch seine mit einer Oscar-Nominierung bedachten Rolle des Max in Alan Parkers auf wahren Begebenheiten beruhenden Drama „12 Uhr nachts – Midnight Express“, in dem der amerikanische Student Billy Hayes beim Schmuggeln von Haschisch aus der Türkei in die USA erwischt und in der Türkei zu einer lebenslangen Haft verurteilt wird. Die Flucht mit seinen Freunden Max und Jimmy misslingt aber zunächst, weil ihr Plan durch einen Informanten der Gefängnisleitung verraten wird. Auch die kurze Szene in Ridley Scotts „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ (1979), in der ihm ein Alien aus dem Brustkorb schlüpft, hat nachhaltigen Eindruck in der Filmwelt hinterlassen.
Seine nächste Oscar-Nominierung erhielt Hurt für seine mitfühlende Darstellung des missgestalteten John Merrick in David Lynchs „Der Elefantenmensch“ (1980). Weitere Höhepunkte in Hurts Karriere waren Michael Radfords Verfilmung von George Orwells dystopischen Roman „1984“ (1984), James McTeigues Adaption des Comics „V wie Vendetta“ (2006) der Wachowski-Geschwister („The Matrix“), Jim Jarmuschs Filme „Dead Man“ (1995) und „Only Lovers Left Alive“ (2013) sowie die Blockbuster-Produktionen von „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (2008), „Hellboy“ (2004) und den drei Harry-Potter-Filmen „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 + 2“ (2010, 2011).
Zuletzt war er in Brett Ratners Action-Abenteuer „Hercules“ (2014), in der Fernsehserie „The Last Panthers“ (2015) und in dem Oscar-nominierten Biopic „Jackie“ (2016) zu sehen.
In den rund 140 Filmen, in denen er mitwirkte, übernahm er oft nur Nebenrollen, spielte aber eindringlich Exzentriker und unter Psychosen Leidende. Im Juli 2015 wurde John Hurt von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.
Filmographie: 
1962: Z Cars (Fernsehserie, Folge 1x29 Assault)
1966: Ein Mann zu jeder Jahreszeit (A Man for All Seasons)
1967: Dave – Zuhaus in allen Betten (Sinful Davey)
1969: Bevor der Winter kommt (Before Winter Comes)
1971: John Christie, der Frauenwürger von London (10 Rillington Place)
1972: Der Rattenfänger von Hameln (The Pied Piper)
1974: Little Malcolm
1975: Wie man sein Leben lebt (The Naked Civil Servant)
1975: Der Ghul (The Ghoul)
1976: Ich, Claudius, Kaiser und Gott (I, Claudius)
1978: Unten am Fluß (Watership Down, Stimme)
1978: 12 Uhr nachts – Midnight Express (Midnight Express)
1978: Der Todesschrei (The Shout)
1978: Der Herr der Ringe (The Lord of the Rings)
1979: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien)
1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man)
1980: Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel (Heaven’s Gate)
1981: Mit dem Wind nach Westen (Night Crossing)
1981: Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt (History of the World: Part I)
1982: Zwei irre Typen auf heißer Spur (Partners)
1983: Das Osterman Weekend (The Osterman Weekend)
1984: King Lear
1984: Champions – Sein größter Sieg
1984: 1984 (Nineteen Eighty-Four)
1984: Die Profikiller (The Hit)
1985: Taran und der Zauberkessel (The Black Cauldron)
1987: Spaceballs
1987: Karriere mit links (From the hip)
1987: Aria
1987: Die letzten Tage in Kenya (White Mischief)
1988: Die Bengalische Nacht (La Nuit Bengali)
1988: Jim Henson’s The Storyteller (Fernsehserie)
1989: Scandal
1990: Tod in Namibia (Windprints)
1990: Das Feld (The Field)
1990: Roger Cormans Frankenstein (Frankenstein Unbound)
1991: King Ralph
1992: Schattenwelt (Lapse of Memory)
1993: Cowgirl Blues (Even Cowgirls Get the Blues)
1993: Wunderbare Augenblicke der Luftfahrt (Great Moments in Aviation)
1995: Dead Man
1995: Rob Roy
1995: Wild Bill
1997: Die Versuchung (TLC – Tender Loving Care)
1997: Liebe und Tod auf Long Island (Love and Death on Long Island)
1997: Bastard – Willkommen im Paradies (Bandyta)
1997: Contact
1998: The Commissioner – Im Zentrum der Macht
1999: Going South (If… Dog… Rabbit…)
1999: You Are Dead (You’re Dead…)
1999: Unten am Fluss (Watership Down, Fernsehserie)
2000: Lost Souls – Verlorene Seelen (Lost Souls)
2001: Corellis Mandoline (Captain Corelli’s Mandolin)
2001: Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter and the Philosopher’s Stone)
2001: Tabloid – Gefährliche Enthüllungen (Tabloid)
2002: Miranda
2002: Crime and Punishment
2003: Owning Mahowny
2003: Dogville
2004: Hellboy
2005: Shooting Dogs
2005: Manderlay
2005: Der verbotene Schlüssel (The Skeleton Key)
2005: Mord unter Zeugen (Shooting Dogs)
2005: The Proposition – Tödliches Angebot (The Proposition)
2006: V wie Vendetta (V for Vendetta)
2006: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (Perfume – The Story of a Murderer)
2007: Masters of Science Fiction (Fernsehserie, 1 Folge)
2008: Lecture 21
2008: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull)
2008: Outlander
2008: The Oxford Murders
2008: Recount – Warren Christopher
2008: Hellboy – Die goldene Armee (Hellboy II: The Golden Army)
2008–2012: Merlin – Die neuen Abenteuer (Fernsehserie, Stimme für den Drachen)
2008: An Englishman in New York
2009: The Limits of Control
2009: New York, I Love You
2009: 44 Inch Chest
2010: Brighton Rock
2010: Lou
2010: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)
2011: Regret Not Speaking
2011: Sailcloth (Kurzfilm)
2011: Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy)
2011: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2)
2011: Melancholia
2011: Krieg der Götter (Immortals)
2011: The Confession – Die Beichte (The Confession, Fernsehserie, alle Folgen)
2011: 23 Degrees, 5 Minutes (Kurzfilm)
2011: In Love with Alma Cogan
2011: The Gruffalo’s Child (Fernsehfilm, Stimme für Eule)
2012: Jayne Mansfield’s Car
2012: Playhouse Presents (Fernsehreihe, Folge 1x07 The Snipist, Stimme für The Ministry)
2012: Henry V (Fernsehfilm)
2012: Das verlorene Labyrinth (Labyrinth, Fernsehfilm)
2013: Doctor Who, Episode Der Name des Doctors und Spezial-Episode Der Tag des Doctors
2013: Only Lovers Left Alive
2013: Snowpiercer
2014: Hercules
2015: The Last Panthers (Fernsehserie)
2016: Legend of Tarzan (The Legend of Tarzan)
2016: The Journey
2016: Jackie – Die First Lady (Jackie)
Playlist:
01. Giorgio Moroder - (Theme From) Midnight Express (Midnight Express) - 04:40
02. Jerry Goldsmith - Main Title (Alien) - 03:30
03. John Morris - The Elephant Man Theme (The Elephant Man) - 03:47
04. James Newton Howard - The Crown/To Be King Of England (King Ralph) - 02:24
05. Roque Banos - Loma's Theme (The Oxford Murders) - 03:33
06. Carter Burwell - Home From The Hills (Rob Roy) - 02:45
07. Georges Delerue - Domestic Scene (Partners) - 03:14
08. Angelo Badalamenti - Clayton's Cocktails (44 Inch Chest) - 04:33
09. Van Dyke Parks - First Gunfight (Wild Bill) - 02:18
10. Dario Marianelli - Lust At The Abbey (V For Vendetta) - 03:17
11. Marco Beltrami - Wake Up Dead (Hellboy) - 03:19
12. Danny Elfman - A Dilemma (Hellboy II) - 02:55
13. Marco Beltrami - Take My Place (Snowpiercer) - 05:56
14. Trevor Jones - And The Truth Shall Set You Free (Labyrinth) - 05:33
15. John Williams - Harry's Wondrous World (Harry Potter and the Philosopher's Stone) - 05:19
16. Alexandre Desplat - Lovegood (Harry Potter and the Deathly Hollows - Part 1) - 03:25
17. John Williams - Irina's Theme (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull) - 02:26
18. Fernando Velázquez - The Campfire (Hercules) - 02:02
19. Trevor Morris - My Own Heart (Immortals) - 03:04
20. Geoff Zanelli - Setting The Trap (Outlander) - 03:11
21. Jan A.P. Kaczmarek - Lost Souls (Lost Souls) - 02:53
22. Johnny Klimek, Reinhold Heil & Tom Tykwer - Streets Of Paris (Perfume: The Story Of A Murderer) - 03:11
23. Alberto Iglesias - George Smiley (Tinker, Tailor, Soldier, Spy) - 05:19
24. Alan Silvestri - Good To Go (Contact) - 05:11
25. Jerry Goldsmith - The Picnic (Nightcrossing) - 04:04
26. Stephen Warbeck - After The Dance (Captain Corelli's Mandolin) - 02:18
27. Dario Marianelli - We Turned Our Backs (Beyond The Gates) - 03:42
28. Rupert Gregson-Williams - Returning Home (The Legend Of Tarzan) - 04:02
29. Elmer Bernstein - The Land (The Field) - 05:41
30. Eurythmics - Julia (1984) - 06:40

Dienstag, 1. September 2015

Playlist #171 vom 06.09.2015 - ANTOINE FUQUA Special

Ähnlich wie seine prominenten Kollegen Ridley Scott, David Fincher, Alex Proyas oder Spike Jonze hat auch der in Pittsburgh geborene Filmemacher Antoine Fuqua seine Karriere in der Musikbranche begonnen. Nach seinem preisgekrönten Video zu Coolios Rap-Hit „Gangsta’s Paradise“ präsentierte Fuqua drei Jahre später mit „The Replacement Killers“ sein Langfilmkinodebüt und ist nun mit dem Boxdrama „Southpaw“ in den Kinos vertreten.

Nachdem er mit einem Basketball-Stipendium die West Virginia State University besucht hatte, wo er später Elektrotechnik studierte, zog Fuqua nach New York, um als Produktionsassistent beim Film zu arbeiten. Bereits sein erster Kurzfilm „Exit“ verhalf ihm zum Eintritt in die Musikbranche, wo er in den 1980er und vor allem in den 1990er Jahren mit Videos für Künstler wie Toni Braxton, Jaki Graham, Prince, Queen Latifah, Stevie Wonder und Usher bekannt geworden ist. Es folgten Aufträge für die Werbeindustrie (u.a. für Miller Genuine Draft, Reebok, Toyota und Armani) und schließlich sein Hollywood-Debüt mit dem harten Action-Thriller „The Replacement Killers“, in dem Chow Yun-Fat einen Auftragskiller in Diensten der chinesischen Mafia spielt, der sich weigert, den Sohn eines Polizisten zu erschießen.
Fuqua blieb dem Action-Genre auch in seinen folgenden Werken treu. Nachdem Jamie Foxx in „Bait – Fette Beute“ (2000) einen ahnungslosen Lockvogel der Polizei gespielt hatte, der einen flüchtigen Bankräuber fassen soll, konnte Fuqua mit dem Cop-Thriller „Training Day“ (2001) seinen internationalen Durchbruch feiern. Ethan Hawke spielt darin den verdeckten Ermittler Jake Hoyt, der mit Sergeant Harris (Denzel Washington) einen Vorgesetzten bekommt, der das Gesetz gern nach eigenen Maßstäben interpretiert und in die Hand nimmt. Harris‘ fragwürdige Moral bringt beide Cops schließlich in höchste Gefahr. Denzel Washington wurde für seine sehenswerte Leistung als unberechenbarer Undercover-Cop mit dem Oscar ausgezeichnet. Die internationale Anerkennung ließ Fuqua für seinen nächsten Film auch mal über den Tellerrand des Action-Genres schauen. „Tränen der Sonne“ (2003) mit Bruce Willis und Monica Bellucci in den Hauptrollen erwies sich allerdings als recht propagandistischer, von den United States Navy SEALs unterstützter Film über eine US-Einheit, die eine amerikanische Ärztin aus einer Mission im vom Bürgerkrieg heimgesuchten Nigeria befreien soll.
„Technisch ist das, was Fuqua bietet, durchaus solide. Schaurig-schöne Bilder von Dschungelgefechten, ein emotionaler Score von Hans Zimmer, der mit afrikanischen Klängen unterlegt ist und passable Actionszenen, die mit zunehmendem Verlauf den Ton angeben und immerhin von der platten Botschaft des Films ablenken: Das ist dann aber auch alles, was auf der Habenseite steht. Oft wirken die Klischees wie eine Idealvorstellung. So wie sich die Amerikaner gern sehen – leider hat das mit der realen Weltpolitik nichts gemeinsam. Die fiktive Geschichte wirkt aufgesetzt, um die allzu einfache Botschaft unterzubringen“, urteilt Carsten Baumgardt auf filmstarts.de
Nach dem Blues-Dokumentarfilm „Lightning in a Bottle“ (2004), der 2005 den Black Reel Award für die beste Filmkomödie oder Musical erhielt, belebte Fuqua 2005 mit „King Arthur“ die Artus-Legende neu.
„Diese Ritterrunde ist eine Special-Forces-Einheit, die ihren Job verrichtet. Ähnlich wie Brad Pitt in ‚Troja‘ leihen sie einer übergeordneten Staatsräson ihren eisenharten Arm. Deshalb entfällt auch die erotische Dreiecksgeschichte zwischen Arthur, Guinevere und Lancelot; für das Drama um Treue, Verrat und Ritterethos, das die Sage ursprünglich umtrieb, bleibt keine Zeit. ,King Arthur' bebildert schlicht den Waffengang von Missionaren, unterbrochen von markigen Wortwechseln und einer Liebesszene, in der - wie originell - wissende Frauenhände die Landkarte vernarbter Männerkörper erkunden“, findet Daniel Haas auf spiegel.de.
Nach dieser wuchtigen Bruckheimer-Produktion ließ es Fuqua fortan ruhiger angehen. 2007 inszenierte er mit „Shooter“ einen Thriller, in dem Mark Wahlberg als ehemaliger Scharfschütze Swagger ein Attentat auf den Präsidenten verhindern soll und – als er den Schuss auf das Staatsoberhaupt nicht verhindern kann – der Öffentlichkeit als Täter präsentiert wird. Um seine Unschuld zu beweisen, wendet sich Swagger an die Freundin seines früheren Partners und den jungen FBI-Agenten Memphis.
Mit „Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest“ kehrte der Regisseur 2009 ins Cop-Milieu zurück. In New Yorks heißestem Brennpunkt East Brooklyn führt eine verhängnisvolle Drogenrazzia den kurz vor der Pensionierung stehenden Streifencop Eddie (Richard Gere), den in der Drogenszene als Undercover-Cop ermittelnden Tango (Don Cheadle) und den einem Spezialkommando angehörigen Sal (Ethan Hawke) zusammen.
Fuqua macht daraus eine Tour de Force: Was dem Drehbuch an Originalität fehlt, kompensieren intensives Schauspiel und beherzte Inszenierung. Neben dem überragenden Snipes haben Ellen Barkin und andere Stars prägnante Auftritte. Bei den Hauptdarstellern ist Hawke unter Überdruck, Cheadle geschmeidig und Gere erstaunlich subtil: Sein Cop wirkt wie eine Revision seines beeindruckenden Bösewichts in ‚Infernal Affairs‘ (sowie von Denzel Washingtons Oscar-Rolle an Hawkes Seite in Fuquas ‚Training Day‘). Insbesondere in warmen Szenen mit einer Prostituierten (eine Entdeckung: Shannon Kane), mit der Eddie zum Trost – und zu edlem Funk von Isaac Hayes – Beziehung spielt, lässt Gere eine Verletzlichkeit durchschimmern, für die der Film ansonsten aufgrund seiner sympathisch aufrichtigen Genrekonsequenz wenig Raum hat“, meint Christoph Huber auf diepresse.com.
Nach vier Jahren ließ es Fuqua dann in „Olympus Has Fallen“ wieder mächtig krachen. Gerard Butler spielt darin den pflichtbewussten Secret-Service-Agenten Mike Banning, der bei einem tragischen Autounfall zwar den Präsidenten (Aaron Eckhart) retten kann, nicht aber dessen Frau (Ashley Judd), worauf Banning fortan Dienst hinter einem Schreibtisch tun muss. Als eine Gruppe von nordkoreanischen Terroristen das Weiße Haus stürmt und den Präsident in ihre Gewalt bringt, sieht Banning seine Chance gekommen, seinen Fehler wieder gutzumachen. Action-Fans werden an „Olympus Has Fallen“ ihre helle Freude haben. Was hier an Waffenpower, Schießereien, Abstürzen, Exekutionen, Nahkämpfen und Explosionen geboten wird, lässt das Herz eines jeden Genre-Freundes höher schlagen. Zudem spielt Gerald Butler seine Figur erfrischend differenziert, findet stets eine glaubwürdige Mischung aus schlagkräftiger Argumentation, warmherzigen Gesten, edlem Heldenmut und kaltschnäuzigem Humor. Dagegen verblassen die übrigen Haupt- und Nebendarsteller zu bloßen Platzhaltern für das Gute oder das Böse, ohne jedwede Graufärbung, die eine eindeutige Identifikation erschweren könnte. Abgesehen von der unglaubwürdigen Story sind die flach gezeichneten Figuren die größte Schwäche von „Olympus Has Fallen“. Da können auch Aaron Eckhart („The Dark Knight“, „Rabbit Hole“) und Morgan Freeman („Sieben“, „Million Dollar Baby“) wenig mehr machen, als gute Menschen darzustellen. Die patriotische Präsidenten-Rede zum Schluss ist dann auch etwas zu viel des Guten, bringt die Aussage des Films aber auf den Punkt: Die Vereinigten Staaten von Amerika sind einfach nicht unterzukriegen.
Mit „The Equalizer“ folgte 2014 nach „Training Day“ die erneute Zusammenarbeit zwischen Fuqua und Denzel Washington, der nun einen ehemaligen Agenten eines Spezialkommandos spielt, der seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat und als Angestellter in einem Baumarkt ein neues, unscheinbares Leben führt. Doch als er sich in eine Auseinandersetzung zwischen einer Prostituierten und ihrem Zuhälter einmischt, hat er auf einmal die Russenmafia im Nacken.
„Die kurzen Sequenzen, in denen der selbst meist unbewaffnete Titelheld erst sein Umfeld und seine Gegner sowie deren Schwachpunkte taxiert und dann in schneller Folge, schonungslos und ultrabrutal zuschlägt, erinnern ein wenig an die ‚Sherlock Holmes‘-Filme von Guy Ritchie und sind neben dem charismatischen Hauptdarsteller nun auch die Prunkstücke von ‚The Equalizer‘ - doch zwischen diesen brillanten Momenten gibt es in Fuquas überlangem Action-Film ungemein viel Leerlauf“, meint Björn Becher auf filmstarts.de.
Nun ist Fuqua mit „Southpaw“ in den deutschen Kinos vertreten. Halbschwergewichts-Weltmeister Billy Hope (Jake Gyllenhaal) ist auf dem Gipfel des Erfolgs. Gerade hat der Boxer zum vierten Mal seinen Titel verteidigt und genießt mit seiner wunderbaren Familie ein Bilderbuchleben. Doch dann wirft ihn der tragische Tod seiner Frau Maureen (Rachel McAdams) aus der Bahn. Billy verliert sich in Alkohol und Drogen, bis ihm schließlich das Sorgerecht für seine Tochter und sein Haus weggenommen werden. Als er ganz am Boden angekommen zu sein scheint, bittet er den ehemaligen Boxer Tick (Forest Whitaker), ihn zu trainieren. Der Coach schafft es, Billy nicht nur sportlich, sondern auch menschlich allmählich zu alter Stärke zurückzuführen. Nun will er seine Tochter zurückgewinnen und als Profi-Boxer neue Erfolge feiern. Doch dazu muss er mit seinem größten Gegner ringen: sich selbst.
„In düsteren Farben fotografiert, fokussiert die Kamera immer wieder auf die gefletschten Zähne – oder den gefletschten Mundschutz – von Billy; sie sind das Emblem seiner Wut. Jake Gyllenhaal gelingt es wie zuvor nur Robert De Niro in ‚Raging Bull‘, aus einem Boxer einen Charakterhelden zu machen: den muskulösen, beschrifteten Körper durchlässig zu machen für die Seele dieses Mannes. Dem mythischen Stoff schließlich entspricht die antike Botschaft der Stoa: Mäßige deine Leidenschaften, sie bringen dich sonst um alles, was dir lieb ist“, schreibt Peter Uehling auf berliner-zeitung.de.
Zurzeit arbeitet Fuqua an einem Remake des Western-Klassikers „Die glorreichen Sieben“.

Filmographie: 
1998: The Replacement Killers – Die Ersatzkiller (The Replacement Killers)
2000: Bait – Fette Beute (Bait)
2001: Training Day
2003: Tränen der Sonne (Tears of the Sun)
2004: King Arthur
2004: Lightning in a Bottle (Dokumentarfilm)
2007: Shooter
2009: Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest (Brooklyn’s Finest)
2013: Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr (Olympus Has Fallen)
2014: The Equalizer
2015: Southpaw
Playlist:
01. James Horner - The Funeral, Alone … (Southpaw) - 05:17
02. Harry Gregson-Williams - John's Theme (The Replacement Killers) - 02:43
03. Mark Mancina - Main Title (Bait) - 01:30
04. Mark Mancina - Welcome To The Jungle (Training Day) - 04:58
05. Hans Zimmer - Small Piece For Doumbek And Strings/Kopano Part I (Tears Of The Sun) - 08:55
06. Hans Zimmer - Prologue (King Arthur) - 05:04
07. Harry Gregson-Williams - Final Confrontation (The Replacement Killers) - 03:38
08. Mark Mancina - End Titles (Training Day) - 03:05
09. Hans Zimmer - Yekeleni Part I - Nigeria Crisis (Tears Of The Sun) - 04:36
10. Mark Mancina - Swagger Visits Target (Shooter) - 02:54
11. Harry Gregson-Williams - Alone (The Equalizer) - 04:08
12. Trevor Morris - Banning Gathers Intelligence (Olympus Has Fallen) - 05:10
13. Marcelo Zarvos - Brooklyn's Finest (Brooklyn's Finest) - 05:06
14. Harry Gregson-Williams - On A Mission (The Equalizer) - 03:51
15. Hans Zimmer - Yekeleni Part II/Carnage (Tears Of The Sun) - 07:55
16. Hans Zimmer - Goodbyes/Woads Are Here (King Arthur) - 03:22
17. Marcelo Zarvos - Twenty Years Of Days (Brooklyn's Finest) - 04:35
18. Harry Gregson-Williams - The Equalizer (The Equalizer) - 06:39
19. Marcelo Zarvos - Rooftop (Brooklyn's Finest) - 04:35
20. Hans Zimmer - The Journey/Kopano Part III (Tears Of The Sun) - 08:17
21. James Horner - Hope vs Escobar (Southpaw) - 08:26
22. Marcelo Zarvos - Saint Michael's Prayer (Brooklyn's Finest) - 09:06

Soundtrack Adventures #171 with ANTOINE FUQUA @ Radio ZuSa 2015-09-06 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 12. August 2015

Playlist #170 vom 23.08.2015 - NEUHEITEN 2015 (3) Special

Zum dritten Mal in diesem Jahr stelle ich euch bei Soundtrack Adventures interessante Neuheiten aus der Filmmusik vor. Dabei beginnen wir in Australien mit „Last Cab To Darwin“ und „The Water Diviner“ und bewegen uns über die einfühlsamen Klänge von David Wingo, Chanda Dancy, JB Dunckel und Nils Frahm zu den Superhelden-Comic-Adaptionen von „Ant-Man“ und „Fantastic Four“, begleiten Tom Cruise auf seiner nächsten „Mission Impossible“ und lauschen den neuen Fernsehproduktionen „Wayward Pines“, „Tyrant“, „American Crime“ und „Killing Jesus“ sowie der fünften Staffel der Erfolgsserie Game of Thrones.

Den Anfang macht der in Bremen geborene und in den 1960er Jahren mit seiner Familie nach Australien ausgewanderte Ed Kuepper, der neben seinen Band-Aktivitäten bei The Saints, Laughing Clowns und The Aints auch ausgiebig an seiner Solo-Karriere gearbeitet hat und mit „Last Cab To Darwin“ einen einfühlsamen, akustischen Score präsentiert, mit dem er musikalisch die Reise eines Mannes untermalt, der nicht mehr lange zu leben hat und auf seiner letzten Reise durchs australische Outback nach seinen eigenen Bedingungen sterben möchte.
Mit „Das Versprechen eines Lebens“ präsentiert der australische Schauspieler Russell Crowe sein Langfilm-Regiedebüt und spielt selbst die Hauptrolle eines australischen Farmers, der seine drei Söhne in der Schlacht von Gallipoli verloren hat. 1919 entschließt er sich, ins Osmanische Reich zu reisen, um der Spur zu folgen, die seine Söhne hinterlassen haben. Für den teils berührenden, teils abenteuerlichen Score zeichnen sowohl der italienische Komponist Ludovico Einaudi („Ziemlich beste Freunde“) als auch sein australischer Kollege David Hirschfelder („Shine“) verantwortlich. Während es in Hirschfelders Stück „Confession And Escape“ aus dem Score zu „The Water Diviner“ (so der Originaltitel) auch stellenweise dramatisch zugeht, sind von dem Amerikaner David Wingo ("Maggie"), dem Franzosen JB Dunckel ("Summer") und dem Hamburger Nils Frahm ("Victoria") wunderschön dezente Tracks zu hören, wobei Wingo bei dem Score zu dem Drama „Manglehorn“ mit Al Pacino in der Hauptrolle erneut mit der amerikanischen Post-Rock-Band Explosions In The Sky zusammengearbeitet hat, nachdem beide Parteien so erfolgreich den Score zu „Prince Avalanche“ produziert hatten.
Neues gibt es auch von alten Bekannten zu hören. So komponierte Danny Elfman („Batman“, „Good Will Hunting“) den Score zu „The End Of The Tour“, den verfilmten Memoiren des Rolling-Stone-Journalisten David Lipsky, der 1996 die Gelegenheit bekam, den bedeutenden Schriftsteller David Foster Wallace auf seiner Promo-Tour zu seinem Werk „Unendlicher Spaß“ fünf Tage lang für ein Interview zu begleiten.
Der im August bei einem Flugzeugabsturz umgekommene James Horner präsentiert in Antoine Fuquas Boxer-Drama „Southpaw“ eine seiner letzten Arbeiten und macht mit dem abwechslungsreichen Score noch einmal deutlich, welch talentierten Filmkomponisten die Welt verloren hat. Seit seiner Musik zu den beiden „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht“-Teilen war ist von Carter Burwell in letzter Zeit wenig zu hören gewesen. Ist Burwell vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit den Coen-Brüdern („Fargo – Blutiger Schnee“, „True Grit“) bekannt geworden, hat er 2013 für Bill Condon die Musik zum Doku-Drama „Inside WikiLeaks“ und für die TV-Mini-Serie „Olive Knitteridge“ kreiert. Nun hat ihn erneut Bill Condon für „Mr. Holmes“ engagiert, ein Mystery-Drama, in dem ein gealterter Sherlock Holmes auf sein Leben zurückblickt und sich noch immer mit einem ungelösten Fall herumplagt, bei dem eine schöne Frau involviert ist.
Nachdem Christophe Beck („Edge Of Tomorrow“, „R.E.D.“) mit seiner musikalischen Bearbeitung der Abenteuer von „Ant-Man“ und Marco Beltrami und Philip Glass mit ihrem Score zum Reboot der „Fantastic Four“-Reihe aus dem Marvel-Comic-Universum zu hören gewesen sind, geht es actionreich weiter.
So hat sich Joe Kraemer seit „Jack Reacher“ offensichtlich zum musikalischen Begleiter von Tom Cruise gemausert und darf nun auch sein neues „Mission Impossible“-Abenteuer „Rogue Nation“ vertonen, während Lorne Balfe längst aus den Fußstapfen seines großen Mentors Hans Zimmer getreten und momentan äußerst umtriebig ist. Nach der Box-Dokumentation „Manny“, dem Horrorthriller „Blackwood“ und den Dokumentarfilmen „Above And Beyond“ und „The Last Man On The Moon“ durfte er nun das Dreamworks-Animationsabenteuer „Home“ und das neue „Terminator“-Sequel „Genisys“ vertonen. Dafür hat Hans Zimmer, der dafür bekannt ist, immer wieder mit anderen Komponisten zusammenzuarbeiten, um den ganzen Projekten gerecht zu werden, an denen er beteiligt ist, für die Verfilmung des Klassikers „Der kleine Prinz“ mit dem englischen Komponisten Richard Harvey kollaboriert, nachdem Harvey bereits Zimmer bei „The Da Vinci Code“ und „Interstellar“ unterstützt hatte.
Natürlich sind auch wieder einige interessante Fernseharbeiten vorzustellen. Ramin Djawadi komponierte wie zuvor auch die Musik zur fünften Staffel der erfolgreichen Fantasy-Serie „Game Of Thrones“, und auch die bekannten Hollywood-Komponisten Mark Isham („American Crime“) und die Brüder Jeff & Mychael Danna („Tyrant“) sind mit neuen TV-Arbeiten ebenso vertreten wie Trevor Morris zur dokumentarischen Mini-Serie „Killing Jesus“ und „Saw“-Komponist Charlie Clouser mit der unheimlichen Musik zu der von M. Night Shyamalan produzierten Mystery-Serie "Wayward Pines".
Playlist:
01. Ed Kuepper - Feral Cats (Last Cab To Darwin) - 03:20
02. David Hirschfelder - Confession And Escape (The Water Diviner) - 04:43
03. Chanda Dancy - Everything After Us (Everything Before Us) - 03:37
04. David Wingo - Maggie Opening (Maggie) - 04:10
05. Explosions In The Sky & David Wingo - Out To Sea (Manglehorn) - 03:58
06. JB Dunckel - Loveless (Summer) - 05:04
07. Nils Frahm - Our Own Roof (Victoria) - 05:19
08. Gerhard Daum - The Accident (That Which I Love Destroys Me) - 04:28
09. Burkhard Dallwitz - The Promise (The Secret River) - 04:18
10. Danny Elfman - Invasion (The End Of The Tour) - 03:33
11. Daniel Pemberton - The Vinciguerra Affair (The Man From U.N.C.L.E.) - 03:22
12. Christophe Beck - I'll Call Him Antony (Ant-Man) - 02:51
13. Marco Beltrami & Philip Glass - End Titles (Fantastic Four) - 06:16
14. Joe Kraemer - The Blenheim Sequence (Mission Impossible: Rogue Nation) - 04:01
15. Lorne Balfe - Sarah & Kyle (Terminator - Genisys) - 04:37
16. Lorne Balfe - Returning The Shusher (Home) - 03:40
17. Richard Harvey & Hans Zimmer - Finding The Rose (Le Petit Prince) - 04:22
18. Carter Burwell - The Consolation Of Fiction (Mr. Holmes) - 05:37
19. Antonio Pinto & Dudu Aram - Shedding (Self/Less) - 04:20
20. Jed Kurzel - Rupert's Death (Slow West) - 03:03
21. James Horner - A Cry For Help (Southpaw) - 04:17
22. Jeff Danna & Mychael Danna - It Should Have Been You (Tyrant) - 04:17
23. Ramin Djawadi - House Of Black & White (Game Of Thrones - Season 5) - 05:07
24. Trevor Morris - The Crucifixion (Killing Jesus) - 05:07
25. Mark Isham - American Crime (American Crime) - 03:36
26. Charlie Clouser - Episode Two Suite (Wayward Pines) - 08:00

Soundtrack Adventures with new scores from ELFMAN, WINGO, BALFE, HORNER @ Radio ZuSa 2015-08-23 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Montag, 25. Mai 2015

Playlist #164 vom 31.05.2015 - NEUHEITEN 2015 (2) Special

Im ersten Neuheiten-Special dieses Jahres Ende März brachte ich die Hoffnung auf ein sehens- und hörenswertes Filmjahr 2015 zum Ausdruck, nachdem die diesjährige Oscar-Verleihung auf ein tolles Kinojahr 2014 zurückblicken ließ. Tatsächlich scheint sich die Hoffnung auch in filmmusikalischer Hinsicht zu erfüllen. Nicht mal zehn Wochen nach dem letzten Neuheiten-Special hat sich wieder so viel interessantes Material angesammelt, dass sich damit gute zwei Stunden „Soundtrack Adventures“ auf Radio ZuSa füllen lassen.
Neben vertrauten Namen wie Hans Zimmer, Carig Armstrong, Harry Gregson-Williams und Mark Isham lassen auch neue Namen wie Darren Fung, Johnny Jewel und Trevor Yuile aufhorchen.

Den Auftakt bestreitet eine gemeinsame Arbeit von Martin Phipps und Hans Zimmer. Während allein der Name von Hans Zimmer dafür sorgen wird, dass dem Soundtrack die gebührende Aufmerksamkeit zuteilwird, ist der englisch-schwedische Komponist Martin Phipps vor allem für britische Literaturverfilmungen von Jane Austens „Verführung“ und „Sinn und Sinnlichkeit“ wie für die Fernsehserie „Wallander“ bekannt. Für Simon Curtis‘ Historiendrama „Die Frau in Gold“ schufen Phipps und Zimmer einen sehr einfühlsam-eindringlichen Score, der an die stärksten Elemente von Zimmers „Interstellar“-Score erinnert.
Nicht ganz so gekonnt ist Daniel Espinosas („Safe House“, „Easy Money“) Adaption von Tom Rob Smiths Bestseller „Kind 44“ ausgefallen, der die düstere Atmosphäre der stalinistischen Nachkriegsära in der Sowjetunion durch einen ebenso bedrohlichen Score seines schwedischen Landsmanns Jon Ekstrand untermalen ließ. Ruhig geht es auch mit den Auszügen aus den nachfolgenden Scores von Cyrille Aufort („Un Homme Idéal“), Peter Gregson („A Little Chaos“), Harry Escott („The Face Of An Angel“), Johnny Jewel („Lost River“) und Atticus Ross („Blackhat“). Das eingespielte Duo Nick Cave und Warren Ellis hat zu David Oelhoffens Kolonialdrama „Den Menschen so fern“ einen sehr fragilen Akustik-Score komponiert, während Paul Cantelon zu Richard Laxtons viktorianischen Biopic „Effie Gray“ vor allem das Piano und einige Streicher ins Zentrum seiner Musik stellte.
Dass für Fernsehserien außergewöhnliche Musik komponiert werden kann, haben nicht nur Angelo Badalamenti („Twin Peaks“), Mark Snow („Akte X“) oder Michael Giacchino („Lost“) bewiesen, auch die jüngsten Produktionen machen Lust auf die dazugehörigen Soundtracks, wie Trevor Yuile mit seiner lebendigen Musik zur Science-Fiction-Thriller-Serie „Orphan Black“, die TV-Serien-versierten Trevor Morris („Die Borgias“, „Die Tudors“, „Die Firma“) zur Wikinger-Serie „Vikings“ und Bear McCreary ("Battlestar Galactica", "Eureka", "The Walking Dead")  sowie Neil Davidge zur britischen Krimiserie „Spotless“ beweisen.
Abgerundet wird das heutige Neuheiten-Special mit den exotisch angehauchten Dokumentarfilm-Arbeiten von Darren Fung zu „The Great Human Odyssey“, Jeff Beals „The Dovekeepers“ und Harry Gregson-Williams‘ „Disneynature: Monkey Kingdom“.
Wirklich schöne Klänge gibt es schließlich im Bereich des romantischen Dramas von Dario Marianelli zu Paul Haggis‘ „Dritte Person“ mit Liam Neeson und Mila Kunis in den Hauptrollen, von Rob Simonsen zu „Für immer Adaline“, von Craig Armstrong zu Thomas Vinterbergs "Am grünen Rand der Welt" und von Mark Isham zur neuen Nicholas-Sparks-Adaption „Kein Ort ohne Dich“ zu hören.
Playlist:
01. Martin Phipps & Hans Zimmer - Maria Altman (Woman In Gold) - 03:09
02. Jon Ekstrand - There Is A Witness (Child 44) - 05:51
03. Cyrille Aufort - Epilogue (Un Homme Idéal) - 02:36
04. Peter Gregson - The Music Comes From The Heavens (A Little Chaos) - 03:24
05. Harry Escott - Fragments (The Face Of An Angel) - 05:07
06. Atticus Ross - Movements (Blackhat) - 06:16
07. Johnny Jewel - Fossil Fuels (Lost River) - 04:32
08. Nick Cave & Warren Ellis - Dust Storm (Loin Des Hommes) - 05:04
09. Paul Cantelon - Prologue (Effie Gray) - 03:15
10. Trevor Yuile - Endless Forms Most Beautiful (Orphan Black) - 07:18
11. Trevor Morris - Rollo's Trial (Vikings - Season Two) - 03:32
12. Neil Davidge - Birthday Video (Spotless) - 03:40
13. Neil Davidge - Leaving Williams Behind (Monsters: Dark Continent) - 04:21
14. Bear McCreary - The Losing Side Of History (Outlander - The Series Vol. I) - 04:52 
15. Dario Marianelli - No One Ever Called Me That (Third Person) - 07:50
16. Christophe Beck - Five Miles Away (Good Kill) - 02:47
17. Darren Fung - The Wise, The Evolved (The Great Human Odyssey) - 05:00
18. Jeff Beal - Life In Jerusalem (The Dovekeepers) - 07:37
19. Marc Streitenfeld - Home Free (Poltergeist) - 02:03
20. Harry Gregson-Williams - Journey Home (Disneynature: Monkey Kingdom) - 03:05
21. Rob Simonsen - Hospital Confessions (The Age Of Adaline) - 05:16
22. Mark Isham - In The Saddle (The Longest Ride) - 02:57
23. Craig Armstrong - Opening (Far From The Madding Crowd) - 04:40
24. Benjamin Wallfisch - Desert Dancer (Desert Dancer) - 09:26

Soundtrack Adventures #164 with new scores from Zimmer, Armstrong, Isham @ Radio ZuSa 2015-05-31 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 23. Juli 2014

Playlist #142 vom 27.07.2004 (1) - GERARD BUTLER Special

Die heutige Sendung bietet ausnahmsweise mal zwei Themen zu Schauspielern, die aber für das jetzt auf DVD/Blu-ray veröffentlichte laufende Sequel „300 – Rise of an Empire“ gemeinsam vor der Kamera standen: In der ersten Stunde widmen wir uns den Soundtracks zu den Filmen des schottischen Darstellers Gerard Butler, in der zweiten Hälfte geht es mit seiner Filmpartnerin Eva Green weiter.

Für Butler war eigentlich eine Karriere in der Welt der Justiz vorgesehen. Nach seinem Jura-Studium an der Universität Glasgow absolvierte er eine Ausbildung in einer angesehenen Glasgower Kanzlei, wo aber wegen zu vieler Fehlzeiten entlassen wurde. Um seine Alkoholprobleme in den Griff zu bekommen, zog er nach London und rührte keinen Tropfen mehr an. In einem Londoner Café wurde Butler schließlich von Schauspieler Steven Berkoff angesprochen, der ihm eine Rolle in dem Stück „Coriolanus“ vermittelte, worauf die Darstellung des Renton in der Bühnenversion von Irvine Welshs Romans „Trainspotting“ folgte.
„Ich wollte schon als Kind Schauspieler werden. Immer wenn ich mir Filme anschaute, war ich so in die Geschichten vertieft, dass ich immer dabei sein wollte, Teil dieser Romanze oder jener Fantasy, oder ich wollte der Krieger sein oder die kämpfende Seele, die alles zum Guten führte“, sagte Butler einmal im Interview.
Nach seinem Filmdebüt in „Ihre Majestät Mrs. Brown“ (1997) schlossen sich Nebenrollen in dem James-Bond-Sequel „Der Morgen stirbt nie“ (1997) und Russell Mulcahys „Thalos, die Mumie“ (1998) an, ehe er mit der Hauptrolle in der Mini-Serie „Attila“ im Jahre 2000 seinen Durchbruch feierte, obwohl die Produzenten der Serie eigentlich einen bekannten Namen haben wollten.
Ähnlich lief es beim Casting von Wes Cravens Auffrischung des bekannten „Dracula“-Stoffes, wo sich Butler durchsetzen konnte. Seither kann sich der Schotte vor Angeboten kaum retten. So stand er in der Fantasy-Produktion „Die Herrschaft des Feuers“ (2002) neben Christian Bale und Matthew McConaughey vor der Kamera, dann neben Angela Jolie und Til Schweiger in dem Archäologie-Actioner „Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens“ (2003).
In der Adaption von Michael Crichtons „Timeline“ (2003) verkörperte er einen Archäologen, der mit einigen Studenten durch die Zeit reist, um einen Kollegen zu retten, ehe er Ende 2004 auch in Joel Schumachers Verfilmung von Andrew Lloyd Webbers Musical „Das Phantom der Oper“ überzeugen konnte. Die körperbetonte Hauptrolle in Zack Snyders Adaption von Frank Millers Comic-Novelle „300“ (2006) bedeutete einen weiteren Schub in Gerard Butlers Karriere.
Um sein künstlerisches Portfolio zu vergrößern, war Butler in der Folge vermehrt in Romantik-Komödien wie „P.S. Ich liebe dich“ (2008), „Die nackte Wahrheit“ (2009) und „Der Kautions-Cop“ (2010) zu sehen, doch blieb er dem Action-Genre in Filmen wie „Gamer“ und „Gesetz der Rache“ (beide 2009) weiterhin treu. Derzeit ist Butler nicht nur in „300 – Rise of an Empire“ in verschiedenen Rückblenden als König Leonidas zu sehen, sondern leiht auch in dem Animationsspaß „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ erneut Haudrauf der Stoische seine Stimme.

Filmographie:
1997: Ihre Majestät Mrs. Brown (Mrs. Brown)
1997: James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies)
1998: Fast Food
1998: Talos – Die Mumie (Tale of the Mummy)
1998: Little White Lies (Fernsehfilm)
1998: The Young Person’s Guide to Becoming a Rock Star (Fernsehserie)
1999: Bitte! (Kurzfilm)
1999: Lucy Sullivan Is Getting Married (Fernsehserie)
1999: One More Kiss (Fernsehfilm)
1999: The Cherry Orchard
2000: Harrison’s Flowers
2000: Wes Craven präsentiert Dracula (Wes Craven Presents Dracula 2000)
2001: Jewel of the Sahara (Kurzfilm)
2001: Attila – Der Hunne (Atilla, Miniserie)
2002: Shooters – Loser haben keine Chance (Shooters)
2002: The Jury (Miniserie)
2002: Die Herrschaft des Feuers (Reign of Fire)
2003: Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens (Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life)
2003: Timeline
2004: Lieber Frankie (Dear Frankie)
2004: Das Phantom der Oper (The Phantom of the Opera)
2005: The Game of Their Lives
2005: Beowulf & Grendel
2006: Guilty Hearts
2007: Spiel mit der Angst (Butterfly on a Wheel)
2007: 300
2007: P.S. Ich liebe Dich (P.S. I Love You)
2008: Die Insel der Abenteuer (Nim’s Island)
2008: Rock N Rolla (RocknRolla)
2009: Die nackte Wahrheit (The Ugly Truth)
2009: Gamer
2009: Gesetz der Rache (Law Abiding Citizen)
2010: Der Kautions-Cop (The Bounty Hunter)
2010: Drachenzähmen leicht gemacht (How to Train Your Dragon, Stimme)
2011: Coriolanus
2011: Machine Gun Preacher
2012: Mavericks – Lebe deinen Traum (Chasing Mavericks)
2012: Kiss the Coach (Playing for Keeps)
2013: Movie 43
2013: Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr (Olympus Has Fallen)
2014: Drachenzähmen leicht gemacht 2 (How to Train Your Dragon 2, Stimme)
2014: 300: Rise of an Empire

Playlist:
01. Stephen Warbeck - The Walk On The Moors (Her Majesty Mrs. Brown) - 02:43
02. David Arnold - Company Car (Tomorrow Never Dies) - 03:08
03. Alan Silvestri - Journey To The Cradle Of Life (Lara Croft: Tomb Raider - The Cradle Of Life) - 06:24
04. Brian Tyler - Mysterioso (Timeline) - 02:45
05. Cliff Eidelman - I Only Photograph Flowers (Harrison's Flowers) - 04:56
06. John Powell - Make Up Kisses (P.S. I Love You) - 03:02
07. Patrick Doyle - Nim's Island (Nim's Island) - 03:57
08. Asche & Spencer - We're Staying (Machine Gun Preacher) - 03:17
09. Brian Tyler - Mechanical Mind (Law Abiding Citizen) - 03:42
10. Chad Fischer - Suite (Chasing Mavericks) - 05:57
11. John Powell - The Vikings Have Their Tea (How To Train Your Dragon) - 02:04
12. John Powell - Valka's Dragon Sanctuary (How To Train Your Dragon 2) - 03:17
13. Tyler Bates - Xerxes' Tent (300) - 03:20
14. Junkie XL - Queen Gorgo (300: Rise Of An Empire) - 04:02
15. Trevor Morris - Day Break/We Will Rise/End Credits (Olympus Has Fallen) - 05:06

Soundtrack Adventures #142 (1) with GERARD BUTLER @ Radio ZuSa 2014-07-27 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Donnerstag, 13. Juni 2013

Playlist # 113 vom 16.06.2013 - NEUHEITEN 2013 (1)

Die meisten meiner Soundtrack-Sendungen auf Radio ZuSa stehen bekanntermaßen unter einem bestimmten Thema, seien es die Arbeiten eines ausgewählten Komponisten, Regisseurs oder Schauspielers, seien es Specials zu Fernsehserien oder Filmgenres. Ab und an möchte ich allerdings auch einen kleinen Überblick über ganz aktuelle Soundtrack-Veröffentlichungen geben.

In dieser Sendung beginne ich mit einer Zusammenarbeit, die seit dem 1999 veröffentlichten Mystery-Thrillerdrama „The Sixth Sense“ sehr erfolgreich funktioniert, nämlich die zwischen dem Filmemacher M. Night Shyamalan und Komponist James Newton Howard („King Kong“, „Waterworld“, „Wasser für Elefanten“), der sich neben Hans Zimmer und James Horner zu den wichtigsten zeitgenössischen Filmkomponisten entwickelt hat. Für den Science-Fiction-Thriller „After Earth“ mit Will Smith in der Hauptrolle hat Howard vielleicht nicht seine imposanteste Arbeit abgeliefert, aber doch einen melodischen Score mit ebenso ruhigen wie dramatischen Elementen.
Das trifft auch auf den neuen Score des britischen Komponisten Alex Heffes („The Last Of Scotland“, „Red Riding Hood“) zu, der für das nach dem Zweiten Weltkrieg spielende Drama „Emperor“ sehr gefühlvoll zu Werke gegangen ist. Heroischer ging Mark Isham („Crossing Over“, „L.A. Crash“) bei dem Sportlerdrama „42“ an die musikalische Untermalung, die geschickt elektronische Sequenzen mit Orchester-Klängen vereint. Etwas jazziger geht es in der erneuten Zusammenarbeit zwischen dem spanischen Filmemacher Pedro Almodóvar und seinem Landsmann Alberto Iglesias zu – „Fliegende Liebende“ heißt der interessante deutsche Verleihtitel von „Los Amantes Pasajeros“. Ausgesprochen ruhig wird es mit einem Block, den der junge amerikanische Komponist Hanan Townshend einleitet. Den epischen Film von Meisterregisseur Terrence Malick („The Tree Of Life“, „The New World“) über das Wesen der Liebe hat Townshend mit sehr atmosphärischen Ambient-Klängen versehen. Das ist auch das Markenzeichen von Cliff Martinez, der mit dem Robert-Redford-Drama „The Company You Keep“ und dem Thriller-Drama „Only God Forgives“ gleich zwei neue Arbeiten vorlegt.
Ebenso besinnlich sind die neuen Soundtracks von Clint Mansell zu „Stoker“, dem US-Debüt des koreanischen Filmemachers Park Chan-wook („Oldboy", „Lady Vengeance"), Deborah Lurie („9“) und Armand Amar, der auf seinem eigenen Label Long Distance die beiden Soundtracks zu „My Sweet Orange Tree“ und „Amazonia Eterna“ auf einer CD zusammengefasst und zudem seine Arbeit zu „Planet Ocean“ auf einem weiteren Album veröffentlicht hat. Einmal erweist sich Amar als versierter Komponist mit ausgeprägtem Sinn für schöne Piano-Melodien, zarte akustische Akzente und stimmungsvolle Gesangseinlagen. Neues gibt es auch von Superstar Hans Zimmer zu hören. Neben Zack Snyders „Superman“-Neuinterpretation „Man Of Steel“ hat er mit Lorne Balfe und Lisa Gerrard an der Fernsehserie “The Bible” gewirkt und dazu eindringlich intensive Klänge kreiert, die durchaus an seine Arbeit zu „Gladiator“ anknüpfen.
Sein Kollege Ramin Djawadi hat sich durch sein Engagement für die Fernsehserie „Prison Break“ zu einem gefragten Komponisten im TV-Bereich entwickelt. Neben „Person Of Interest“ tut er sich momentan durch seine Arbeit zu „Game Of Thrones“ hervor, zu deren dritten Staffel nun auch der Soundtrack veröffentlicht worden ist. Elektronisch wird es bei „Maniac“, dem Soundtrack von Rob zum Remake des gleichnamigen Horror-Klassikers. Nach Auszügen aus Harry Escotts Score zum britischen Gangster-Thriller „Welcome To The Punch“, Antonio Pintos „The Host“ und „Snitch“ sowie Trevor Morris‘ „Olympus Has Fallen“ folgt ein Dreierpack des nach wie vor sehr produktiven Brian Tyler zum neuen „Iron Man 3“-Spektakel, zu Louis Leterriers Thriller „Die Unfassbaren – Now You See Me“ und dem Videogame „Army Of Two: The Devil’s Cartel“, bevor Danny Elfman mit vertraut verspielten Klängen zum Animations-Film „Epic“ auf das Ende der Sendung zusteuert. Das Finale bestreitet Altmeister Pino Donaggio mit seiner dramatischen Musik zu Brian De Palmas neuen Thriller „Passion“.
Playlist:
1 James Newton Howard - Ghosting (After Earth) - 04:46
2 Alex Heffes - Opening Title (Emperor) - 06:04
3 Mark Isham - Jackie Robertson (42) - 06:46
4 Alberto Iglesias - Piano Bar (Los Amantes Pasajeros) - 04:00
5 Hanan Townshend - Sweet Prospect (To The Wonder) - 05:17
6 Cliff Martinez - Somewhere Someone Knows Something (The Company You Keep) - 04:25
7 Cliff Martinez - Leave My Son In Peace (Only God Forgives) - 04:51
8 Clint Mansell - Becoming … (Stoker) - 05:30
9 Deborah Lurie - Tierney Arrives (Safe Haven) - 05:27
10 Armand Amar - Memories Of The Past (My Sweet Orange Tree) - 04:16
11 Armand Amar - Amazonia Eterna VII (Amazonia Eterna) - 05:01
12 Armand Amar - Footprints Everywhere (Planet Ocean) - 04:12
13 Hans Zimmer & Lorne Balfe - The Nativity (The Bible) - 04:34
14 Ramin Djawadi - Mhysa (Game Of Thrones: Season 3) - 03:55
15 Rob - Haunted (Maniac) - 03:40
16 Harry Escott - St. Botolph's (Welcome To The Punch) - 04:16
17 Antonio Pinto - Healing (The Host) - 04:29
18 Antonio Pinto - Truck Fight (Snitch) - 04:33
19 Trevor Morris - Day Break/We Will Rise/End Credits (Olympus Has Fallen) - 05:06
20 Brian Tyler - War Machine (Iron Man 3) - 07:18
21 Brian Tyler - Sleight Of The Mind (Now You See Me) - 04:46
22 Brian Tyler - Dust Unsettled (Army Of Two: The Devil's Cartel) - 04:51
23 Danny Elfman - Return (Epic) - 04:18
24 Pino Donaggio - Journey Through A Nightmare (Passion) - 07:46

Samstag, 14. Januar 2012

Playlist # 76 vom 15.01.12 - Best of 2011 - Teil 2

Die Oscar-Verleihung naht mit großen Schritten. Bevor am 26. Februar zum 84. Mal die begehrte Trophäe an verdiente Filmschaffende verliehen wird, präsentiere ich in den ersten Sendungen dieses Jahres meine persönlichen Favoriten des vergangenen Filmmusikjahres.

Den Auftakt bestreitet der spanische Komponist Alberto Iglesias, der seit über zehn Jahren eng mit seinem außergewöhnlichen Landsmann Pedro Almodóvar („Volver“, "Zerrissene Umarmungen") zusammenarbeitet. Für dessen neuen Geniestreich „The Skin I Live In“ hat er einen ebenso unheimlichen wie melodramatischen Score mit romantischen und Spannungselementen kreiert, der Almodóvars vertraute Themen wie Sehnsucht, Begehren, Lust und Kontrolle meisterhaft umsetzt. Ebenso beeindruckend ist seine Arbeit zu Tomas Alfredsons Spionage-Thriller „Tinker Tailor Soldier Spy“ mit einem überragenden Gary Oldman in der Titelrolle. Im Gegensatz zu Action-lastigen Filmen aus der „James Bond“- und „Jason Bourne“-Reihe schlägt der Film ruhige Töne an und konzentriert sich auf die Atmosphäre von Paranoia, Verrat und Intrigen, was Iglesias auf angenehm altmodische Art unterstreicht.
Alexandre Desplat war im vergangenen Jahr so produktiv wie selten zuvor und hat eine Reihe von hochkarätigen Scores komponiert, von denen ich in der letzten Sendung bereits „Harry Potter and the Deathly Hollows - Part 2“, George Clooneys „The Ides Of March“ und Daniel Auteils „La Fille Du Puisatier“ vorgestellt habe. Wunderschön sind allerdings auch seine Arbeiten zu Chris Weitz‘ Drama „A Better Life“ und Stephen Daldrys Verfilmung von Jonathan Safran Foers Bestseller „Extremely Loud And Incredible Close“ gelungen, die die feinen kompositorischen Fähigkeiten des gefragten Franzosen dokumentieren.
Dagegen ist der polnische Komponist Abel Korzeniowski noch keine feste Größe in Hollywood, wird sich aber mit seiner einfühlsamen Musik zu Madonnas neuer Regiearbeit „W./E.“ sicher erneut empfehlen, nachdem er bereits mit Soundtracks wie „Copernicus‘ Star“ und „Battle For Terra“ aufhorchen ließ.
Auch von David Wingo wird in Zukunft bestimmt mehr zu hören sein. Für Independent-Produktionen wie „Engel im Schnee“ (2007) oder „Gerrymandering“ (2010) hat Wingo sehr atmosphärische, unaufdringliche Scores produziert, in die sich nun auch sein Soundtrack zu „Take Shelter“ einreiht. Graeme Revell hat seine goldene Zeit in Hollywood zwar längst hinter sich, als er mit seinen Werken zu Filmen wie „The Crow“, „Strange Days“, „Ausnahmezustand“, „Lara Croft: Tomb Raider“ oder „Pitch Black“ noch ein Vorreiter der Fusion aus Orchester, Elektronik und World Music gewesen ist, aber nachdem er in den vergangenen Jahren nur für die Fernsehserien „Eleventh Hour – Einsatz in letzter Sekunde“ und „The Forgotten – Die Wahrheit stirbt nie“ geschrieben hat, ist er seit einer Weile auch wieder in kleineren Kinofilmen wie „The Experiment“ oder zuletzt dem Horrorschocker „Shark Night 3D“ zu hören.
Darren Aronofskys Stammkomponist Clint Mansell („Black Swan“, „The Wrestler“) ist 2011 zwar nicht überaus produktiv gewesen, hat aber zum Drama „United“ über die Krise des englischen Traditions-Fußball-Clubs Manchester United einen viel zu unbeachteten Score kreiert. Reisen in die Vergangenheit unternehmen wir mit Lorne Balfes „Ironclad“, Atli Örvarssons „The Eagle“ und Trevor Morris‘ Scores zur Fernseh-Miniserie „The Borgias“ und dem Action-Spektakel „Immortals“, bevor wir mit Hans Zimmer und John Powell zwei Schwergewichte aus Hollywoods (Musik-)Studioschmiede zu hören bekommen.
Hans Zimmer hat mit Gore Verbinski bereits an „The Weather Man“, "Fluch der Karibik 2+3" und „The Ring“ zusammengearbeitet. Für den Trickfilmspaß „Rango“ kombinierte der versierte Komponist Spaghetti-Western-Elemente à la Ennio Morricone mit witzigen südamerikanischen Panflöten-Elementen. Zusammen mit seinem einstigen „Schüler“ John Powell hat Zimmer wie bereits bei Teil 1 auch an „Kung Fu Panda 2“ gearbeitet und faszinierende fernöstliche Elemente in die vitale Musik zu dem Animationsfilm eingebaut. John Powell hat wiederum südamerikanisches Flair in seinen Score zu „Rio“ gebracht. Exotische Arbeiten gibt es auch von Eric Serra zu Luc Bessons „The Lady“ und von Armand Amar zu „Tu Seras Mon Fils“ und „La Source Des Femmes“ zu hören, während Newcomer Michael Richard Plowman hörenswerte Spannungsmusik zum Thriller „A Lonely Place To Die“ komponierte.
Nicht nur David Cronenberg schwört sein Beginn seiner Karriere auf die Talente seines Landsmanns Howard Shore („Eastern Promises“, „A History Of Violence“) – auch Altmeister Martin Scorsese hat immer wieder auf die Künste des kanadischen Komponisten zurückgegriffen („Aviator“, „Gangs Of New York“). Während Shore zu Scorseses Adaption von Brian Selznicks Bestseller „The Invention Of Hugo Cabret“ auch musikalisch ins Paris der 30er Jahre reist, wo ein Waisenjunge den Roboter seines verstorbenen Vaters zum Leben erwecken will, arbeitete er bei Cronenbergs Biopic "A Dangerous Method" im Dunstkreis von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung mit dem Pianisten Lang Lang zusammen.
Zum Schluss gibt es neue Werke von Marcelo Zarvos zu hören. Die Bestseller-Verfilmung „Too Big To Fail“ von Andrew Ros Sorkin wurde von Curtis Hanson für den amerikanischen Kabelsender HBO inszeniert und thematisiert die große Finanzkrise von 2008 und wie innerhalb weniger Wochen Washington und die Wall Street Gegenmaßnahmen zur Rettung der Weltwirtschaft ergriffen. Während die Musik dazu auch rhythmisch und elektronisch ausfällt, bieten die Scores zu Jodie Fosters Drama „The Beaver“ und zur Teenager-Romanze „Beastly“ gewohnt einfühlsam-eindringliche Klänge.
Weitere Highlights gibt es – eine Woche nach der Oscar-Verleihung - in der von Soundtrack Adventures präsentierten langen Nacht der Filmmusik auf Radio ZuSa von Freitag, 02. März um 23 Uhr bis Samstag, 03. März um 7 Uhr zu hören.

Playlist
1 Alberto Iglesias - George Smiley (Tinker, Tailor, Soldier, Spy) - 05:19
2 Alberto Iglesias - En el calor de la noche (The Skin I Live In) - 05:59
3 Alexandre Desplat - Coming Home (A Better Life) - 04:26
4 Alexandre Desplat - Reconciliation (Extremely Loud & Incredible Close) - 04:01
5 Abel Korzeniowski - Letters (W./E.) - 04:03
6 David Wingo - Storm Shelter (Take Shelter) - 07:09
7 Graeme Revell - Opening Titles/Shark Night 3D (Shark Night 3D) - 03:00
8 Clint Mansell - The Lights Went Out In Manchester (United) - 04:35
9 Lorne Balfe - The Magna Charta (Ironclad) - 04:17
10 Trevor Morris - My Own Heart (Immortals) - 03:03
11 Trevor Morris - Canons Of War (The Borgias) - 04:04
12 Atli Örvarsson - End Credits (The Eagle) - 03:00
13 Hans Zimmer - Rango Suite (Rango) - 06:00
14 Hans Zimmer & John Powell - Stealth Mode (Kung Fu Panda 2) - 04:04
15 John Powell - Birdnapped (Rio) - 03:37
16 Eric Serra - The Red Scarf (The Lady) - 03:36
17 Armand Amar - Par Delà Les Vignes (Tu Seras Mon Fils) - 05:10
18 Armand Amar - La Source Des Femmes (La Source Des Femmes) - 06:29
19 Michael Richard Plowman - To The Cliff (A Lonely Place To Die) - 01:52
20 Howard Shore - The Thief (Hugo) - 04:21
21 Howard Shore - Reflection (A Dangerous Method) - 05:56
22 Marcelo Zarvos - Times Square (Too Big To Fail) - 04:16
23 Marcelo Zarvos - It's Always Been Me (Beastly) - 05:22
24 Marcelo Zarvos - Nora's Speech (The Beaver) - 07:54

SOUNDTRACK ADVENTURES with the best Scores of 2011 at Radio ZuSa - Part 2 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Freitag, 4. November 2011

Playlist # 71 vom 06.11.11 (2) - NEUHEITEN 2011 (2)

In den letzten Wochen sind so viele interessante neue Soundtracks veröffentlicht worden, dass ich eine kleine, aber feine Auswahl davon in der zweiten Stunde der heutigen Sendung vorstellen möchte, darunter mal wieder etwas von Craig Armstrong und John Williams, aber auch von Danny Elfman, Lisa Gerrard, Christophe Beck und vielen anderen.

Den Anfang machen die Scores zu zwei TV-Produktionen, die nachdrücklich dokumentieren, dass die Zeiten längst vorbei sind, in denen fürs Fernsehen nur schnell produzierte Synthi-Scores komponiert werden.
Trevor Morris hat bereits hervorragende Arbeit für die Fernseh-Produktionen „The Tudors“ und „Die Säulen der Erde“ geleistet und so bereits den Grundstein für ein weiteres Highlight legen können, wie das mit dem Emmy ausgezeichnete, mit schönen Chor- und Gitarren-Klängen versehene Hauptthema zur Showtime-Serie „Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen.“ eindrucksvoll unterstreicht und so die passende musikalische Untermalung für die Geschichte der berühmt-berüchtigten Familie rund um Rodrigo Borgia, besser bekannt als Papst Alexander VI, präsentiert.
Ramin Djawadi, der gerade mit seiner Arbeit zum „Fright Night“-Remake im Kino zu hören gewesen ist, hat sich durch seinen Score zu „Clash Of The Titans“ für die Fernsehserie „Game Of Thrones“ empfohlen und einen äußerst vitalen Score kreiert, der mittelalterliche Klänge mit modernen Instrumenten und choralen Gesängen verbindet.
Die sind bekanntermaßen auch ein charakteristisches Merkmal von Craig Armstrong, der nach seiner Arbeit mit Pop-Ikonen wie Madonna, Pet Shop Boys und Massive Attack durch seinen Score zu „Romeo & Juliet“ über Nacht zu einem Star in der Filmmusikszene avancierte und vor allem von Regisseur Oliver Stone („World Trade Center“, „Wall Street 2“) sehr geschätzt wird. Für den Justin-Timberlake-Thriller „In Time“ komponierte der Brite einen für seine Verhältnisse ungewöhnlich rhythmischen Action-Score, der aber auch immer wieder Raum für entspannende Momente lässt.
In Sachen Action-Komödien ist Christophe Beck ein vielgefragter, versierter Mann. Zuletzt hat er Filme wie „R.E.D.“, „Stichtag“ und „Hangover 2“ vertont und für Brett Ratners „Aushilfsgangster“ ("Tower Heist“) eine Musik komponiert, die das Feeling von Scores aus den 70ern wie zu „The Taking Of Pelham 123“, „The Hot Rock“ und „The Anderson Tapes“ auf originelle Weise in die heutige Zeit transformierte.
Danny Elfman, der mit besagtem Brett Ratner an „Roter Drache“ und „Family Man“ zusammenarbeitete, darf sein einzigartiges Talent, das vor allem sein Freund Tim Burton immer wieder zu Höchstleistungen herausfordert, in dem Action-Drama „Real Steel“ erneut unter Beweis stellen. Zwar zählt der Score zu dem Film, in dem Hugh Jackman einen ehemaligen Profi-Boxer spielt, der einem ausrangierten Roboter das Boxen beizubringen versucht, nicht zu Elfmans stärksten Arbeiten, aber seine charakteristischen Klangwelten sind auch hier deutlich wahrzunehmen.
Das gilt auch für die lang erwartete neue Zusammenarbeit von Regiemeister Steven Spielberg und seinem langjährigen Weggefährten John Williams. Für die neue Leinwandadaption der legendären „Tim & Struppi“-Comics von Hergé unter dem Titel „Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der ‚Einhorn‘“ hat Williams wieder einen großartigen, abwechslungsreichen, bewegenden Score komponiert.
„Betrachtet man die Anzahl der Action-Filme, die er musikalisch untermalt hat – von ‚Star Wars‘ über ‚Indiana Jones‘ bis zu ‚Tintin‘ – lässt sich mit Sicherheit sagen, dass, wenn Abenteuer einen Namen hat, dass muss es John Williams sein“, bekundet Steven Spielberg im Booklet zum „Tintin“-Soundtrack. „Als ich das erste Mal den ‚Tintin‘-Score hörte, hatte ich das Gefühl, dass John seit ‚Jaws‘ und ‚Star Wars‘ kaum gealtert ist. Diese neue Musik besitzt die gleiche Energie und Fülle, und sie ist so verwickelt in die Story, Figuren und Bilder verwoben, dass ich mich wieder wie ein Jüngling fühle.“ 
Im nächsten Jahr soll übrigens die von Peter Jackson inszenierte Fortsetzung in die Kinos kommen... Dario Marianelli hat sich mit seinen Scores zu Literaturverfilmungen wie „Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“ oder zuletzt „Eat Pray Love“ einen Namen in der Filmmusikszene machen können. Für die neue Adaption von Charlotte Brontës viktorianischen Klassiker „Jane Eyre“ war der Komponist also wie prädestiniert.
„Von den vielen Freuden, die ich erlebte, während ich die musikalische Sprache herauszufinden suchte, die Jane auf ihrem Pfad begleiten könnte, war keine größer als den Violinisten Jack Liebeck zu treffen: sein leidenschaftliches, vollherziges, üppiges Spiel wurde die innere Stimme für Janes wahres Selbst“, beschreibt Marianelli seine Zusammenarbeit mit dem virtuosen Solisten an dem wundervoll lyrischen Score.
Die australische Künstlerin Lisa Gerrard hat seit ihrem Durchbruch in der Filmmusikszene mit der Zusammenarbeit mit Hans Zimmer an „Gladiator“ immer wieder mit anderen Musikern kollaboriert, wie mit Pieter Bourke an „Ali“ und „The Insider“, mit Jeff Rona an „A Thousand Roads“ oder mit Cye Wood an „The Trail of Gegnghis Khan“. Für ihre beiden jüngsten Soundtracks hat die Dead-Can-Dance-Sängerin und –Komponistin mit Marcello De Francisci sehr unterschiedliche Werke komponiert. Während „In/Sight“ eher in der klassischen Psycho-Thriller-Tradition steht und einen neuen Aspekt in Gerrards Schaffen darstellt, wirkt die Musik zum Drama „Oranges and Sunshine“ zugänglicher. Gerrards kongenialer Dead-Can-Dance-Partner Brendan Perry hat seit der Auflösung der Band, die nur noch live zusammen auftritt, zwar keine Soundtracks veröffentlicht, aber zwei eindrucksvolle Solo-Alben. Wie genial dieser Mann Musik zu schreiben versteht, demonstriert das Anfang 2010 veröffentlichte Album „Ark“ von den ersten Klängen bis zum elegischen Schlussstück „Crescent“ ohne Unterbrechung. Sozusagen als Bonus zu Lisa Gerrards Beiträgen spiele ich das hymnische „Wintersun“.
Zwei neue Werke gibt es auch vom ehemaligen Red-Hot-Chili-Peppers-Drummer Cliff Martinez, der einmal mehr einen neuen Steven-Soderbergh-Film musikalisch veredelt hat. „Contagion“ bietet ebenso wie der Score zu „Drive“ die typischen Ambient-Soundscapes mit leicht rhythmischen Elementen. Und auch von Thomas Newman, um den es seit den 2008 produzierten Blockbustern „Zeiten des Aufruhrs“ und Disneys „Wall-E“ etwas ruhiger geworden ist, gibt es gleich zwei neue Werke zu hören. Während die Musik zu dem Thriller-Drama „Eine offene Rechnung“ ("The Debt") leider für Newman-Verhältnisse etwas unspektakulär ausgefallen ist, präsentiert er sich bei „The Help“ einmal mehr in bestechender Bestform. Die Verfilmung von Kathryn Stocketts Bestseller über Freundschaft, Courage und Ausgrenzung in den Südstaaten der 60er Jahre hat Newman mit einem bemerkenswerten, eindringlichen Score versehen, der allerlei ungewöhnliche Instrumente wie Ukulele, Dulcimer, Zither, Cavaquinho, Dulcigurdy oder Cristal Baschet in die zurückhaltenden Orchesterarrangements einbettet.

Playlist: 
1 Trevor Morris - The Borgias Main Title (The Borgias) - 01:34
2 Ramin Djawadi - Love In The Eyes (Game Of Thrones) - 04:00
3 Craig Armstrong - In Time Choral Theme (In Time) - 03:20
4 Christophe Beck - Theme From Tower Heist (Tower Heist) - 03:30
5 Danny Elfman - You Deserve Better (Real Steel) - 04:03
6 John Williams - Marlinspike Hall (The Adventures Of TinTin: The Secret Of The Unicorn) - 04:00
7 Dario Marianelli - Wandering Jane (Jane Eyre) - 03:01
8 Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Insight (In/Sight) - 03:34
9 Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Let The Rest Go (Oranges and Sunshine) - 04:52
10 Brendan Perry - Wintersun (Ark) - 06:03
11 Cliff Martinez - They're Calling My Flight (Contagion) - 03:02
12 Cliff Martinez - Where's The Deluxe Version? (Drive) - 05:32
13 Thomas Newman - One More Parcel (The Debt) - 03:23
14 Thomas Newman - Ain't You Tired (End Title) (The Help) - 06:29

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