Bereits mit dem 92er Score zu Howard Deutschs "Article 99" (Varese Sarabande) schlug Elfman sanftere Töne an, eine Entwicklung, die bis zuletzt bei Filmen wie "Sommersby" (1993, Elektra) und "Black Beauty" (1994, Giant) anhielt.
Das langjährige
Tim Burton-Projekt
"The Nightmare Before Christmas" (1993, Walt Disney) beendete vorerst die bis dahin so fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Regisseur und dem Komponisten (
Burton ließ dann seinen Film "Ed Wood" vom renommierten
"Schweigen der Lämmer"-Komponisten
Howard Shore musikalisch untermalen). Für diesen Animationsfilm, den
Burton durch
Henry Selick inszenieren ließ, musste
Elfman nicht nur den äußerst eingängigen instrumentalen Orchesterscore, sondern auch noch zehn Songs schreiben, die dem Weihnachtsgruselmärchen den treibenden Charakter verleihen.
"Die Arbeit zu
'The Nightmare Before Christmas' war völlig anders, weil zehn Songs geschrieben werden mussten und die Musik nicht zeitgenössisch, sondern altertümlich war. Ein Film-Score arbeitet meist mit nur einer, zwei oder drei Melodien. Hier hatte ich zehn verschiedene Songs zu schreiben, wobei der Score-Anteil größtenteils aus den Songs abgeleitet wurde. Es war wie ein Puzzle, die einzelnen Songs zusammenzufügen und von einem Song zum anderen überzuleiten, das heißt ich musste Wendepunkte finden, um von einer Melodie zur nächsten überzugehen, um den nächsten Song einzuleiten", blickt Danny auf den schwierigen Schaffensprozess zurück.
"Es gab viele Probleme bei diesem Projekt. Es war ein langes und schwieriges Projekt, das zweieinhalb Jahre in Anspruch nahm. Ich habe den Score produziert, die Songs und die Musik geschrieben, war als Sprecher in der Geschichte beteiligt. Es war zu viel Arbeit über eine zu lange Periode hinweg."
1993 half
Elfman, der auch fürs Fernsehen Themen zu
"The Simpsons" und
"Alfred Hitchcock Presents" schrieb,
Joseph LoDuca mit einem rhythmischen Thema ("March Of The Dead") für den dritten Teil von
Sam Raimis "Tanz der Teufel"-Serie namens
"Die Armee der Finsternis" (Varese Sarabande) aus, widmete sich aber überwiegend den Aufnahmen zum neuen
Boingo-Album
"Boingo" (Giant).
Bereits das Video zur Single
"Insanity" legte beredtes Zeugnis von
Elfmans manischer Präsenz ab, wurde es doch durch die schaurig-schönen Animationsszenen, in denen ein Monster einer Puppe das Innenleben herausschabt und kleine Mädchen mit Messern ihren Puppen die Gliedmaßen abschneiden, auf nächtliche Sendeplätze verbannt.
Musikalisch verknüpften
Boingo ihre Vorliebe für außergewöhnliche, kraftvolle Rock-Arrangements mit
Elfman-typischen Orchestereinlagen ("Insanity" und "Mary") und verliehen dem Album einen vielschichtigen, abwechslungsreichen Charakter. Erstmals wurden also
Elfmans bislang streng voneinander getrennten musikalischen Domänen miteinander vereint.