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Sonntag, 21. Dezember 2025

Playlist #439 vom 28.12.2025 - Neuheiten 2025 (7)

In der letzten Sendung mit neuen Soundtracks in diesem Jahr gibt es ein Wiederhören mit vielen alten Bekannten. So ist Hollywood-Starkomponist Hans Zimmer mit gleich zwei neuen Arbeiten vertreten, ebenso Ilan Eshkeri, Stephen Warbeck und Newcomerin Ariel Marx. Dazu gibt es neue Musik zum neuen „Avatar“-Abenteuer von Simon Franglen, ein klassisches Werk von Stephen Edwards und zum Remake des Science-Fiction-Films „The Running Man“ nach der Vorlage von Richard Bachman alias Stephen King. Abgerundet wird das zweistündige Programm mit der Musik zu Serien wie „Fallout“, „Landman“ und „The Iris Affair“.
Stephen King ist seit seinem 1974 veröffentlichten und von Brian De Palma großartige verfilmten Debütroman „Carrie“ lange Zeit ein Garant für erfolgreiche Leinwandadaptionen gewesen. Star-und populäre Genre-Regisseure wie Stanley Kubrick („Shining“), David Cronenberg („Dead Zone“), John Carpenter („Christine“), Rob Reiner („Stand By Me“, „Misery“) und Tobe Hooper („Brennen muss Salem“) nahmen sich der Gruselgeschichten des „King of Horror“ an. Mittlerweile haben auch Remakes früherer King-Verfilmungen Hochkonjunktur. Nachdem Andy Muschietti 2017 erfolgreich Stephen Kings Horror-Epos „Es“ 2017 als Zweiteiler neuverfilmt hatte, Remakes von „Friedhof der Kuscheltiere“, „Firestarter“ und „Salem’s Lot“ allerdings kläglich scheiterten, feiert nun „The Running Man“ seine Wiederauferstehung. In der ersten Verfilmung von 1987 kämpfte noch Arnold Schwarzenegger in einer wenig überzeugenden Leinwandadaption um sein Leben in einer Fernsehshow. Nun wagte sich Edgar Wright („Shaun of the Dead“, „Baby Driver“) an eine ansprechende Neuverfilmung, die von dem momentan sehr umtriebigen Steven Price („Gravity“, „Herz aus Stahl“) mit ebenso wuchtigen wie feinfühligen elektronischen und orchestralen Arrangements vertont worden ist.
Ein Wiedersehen gibt es auch mit den Nachwuchs-Illusionisten von „Die Unfassbaren“. Nach den zwei erfolgreichen ersten Filmen, die jeweils mehr als 330 Millionen US-Dollar in die Kinokassen spülten, wächst das Ensemble der gemeinnützig agierenden Jung-Magier in „Now You See Me, Now You Don’t“ noch einmal an. Mit dabei ist auch wieder Komponist Brian Tyler, der bereits die ersten beiden Teile vertonte.
Hollywood-Starkomponist Hans Zimmer, der seine bekanntesten Werke wie „Gladiator“, „Fluch der Karibik“, „Interstellar“, „The Dark Knight“, „Thelma & Louise“, „Dune“, „Inception“ und „Rain Man“ auch hierzulande wieder live präsentierte, vertonte jetzt nicht nur James L. Brooks Tragikomödie „Ella McCay“, in der eine idealistische junge Politikerin familiäre Probleme und ein anspruchsvolles Berufsleben unter einen Hut bringen muss, sondern sich gleichzeitig darauf vorbereitet, den Job ihres Mentors, des langjährigen Gouverneurs des Staates, zu übernehmen, sondern auch die deutsche Produktion „Schwarzes Gold“, das um 1900 in der Lüneburger Heide spielt. Dort arbeitet die Bauerntochter Johanna Lambert als Magd, um ihre Familie zu ernähren. Sie ahnt nicht, dass unter den Feldern ihrer Heimat Erdöl-Vorkommen darauf warten, den Entdeckern und Förderern Reichtum zu schenken. Nur Richard, der Sohn des benachbarten Großbauern Pape, kennt das Geheimnis und träumt davon, mit Johanna eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Ihre Liebe steht jedoch unter keinem guten Stern. Als der einflussreiche Ölhändler Tyler Robertson im Dorf auftaucht, entbrennt ein gnadenloser Kampf um Besitz und Macht. Wilhelm Pape, von Habsucht getrieben, setzt alles daran, um die Lamberts zu enteignen…
Der versierte Pianist und Komponist Stephen Edwards hat seit Anfang der 1990er Jahre vor allem für Action-Filme wie „American Karate Tiger“, „Shadowchaser II“, „Fist of Legend“, „Bloodsport II“, „High Voltage“ und „The Patriot“ die Musik beigesteuert, komponiert aber auch klassische Werke wie „Requiem For My Mother“, das er zu Ehren seiner 2006 verstorbenen Mutter geschrieben hatte, das 2008 in der Carnegie Hall und später beim Music Sacra Festival im Vatikan aufgeführt wurde.

„Nachdem ich 2023 die Liebe wiedergefunden hatte, inspirierte mich die Idee, das Requiem als Klavierkonzert neu zu interpretieren – nur mit der bereits existierenden Orchesteraufnahme und einer neuen Klavierstimme, die ich über das Original legen konnte. Ich hatte das Requiem über die Jahre immer wieder neu interpretiert und mich gelegentlich ans Klavier gesetzt, um meine Arrangements der gesamten Partitur zu spielen – einfach zum Vergnügen“, erzählt Stephen Edwards die Entstehungsgeschichte seines neuen Werks „Prayer For Peace: Serenade for Piano and Orchestra“. „Wie sich herausstellte, war die letzte Aufnahme, die ich in meinem Studio vor dem Brand in Palisades am 7. Januar 2025 gemacht habe. Ich habe diese Aufnahme vor der Katastrophe gemacht.“

Der britische Oscar-Preisträger Stephen Warbeck („Billy Elliott“, „Shakespeare in Love“) meldet sich mit zwei neuen Arbeiten zurück. Gaby Dellals Drama „Park Avenue“ erzählt von der Rancherin Charlotte, die vor ihrem kontrollsüchtigen Ehemann flieht und in die Wohnung ihrer Mutter zurückkehrt. Dort entdeckt sie zwar ihre Jugendliebe und das Leben, das sie hinter sich gelassen hat, wieder, doch nun müssen sich Mutter und Tochter auch mit unausgesprochenen Wahrheiten auseinandersetzen.
„Die Musik für ,Park Avenue‘ sollte persönlich und exzentrisch sein, aber dennoch zum Gesamtbild der Geschichte passen“, meint Warbeck. „Wir wollten, dass Kits einzigartige Lebensanschauung sich in der Musik widerspiegelt. Regisseurin Gaby Dellal bestand darauf, dass die Musik niemals sentimental oder rührselig wirken sollte. Einige Monate vor den Aufnahmen war ich im Urlaub und sah ein Open-Air-Konzert mit Lars Danielsson, der zusammen mit seinem Freund John Parricelli spielte. Als ich ihm zuhörte, wollte ich seinen Klang in den Mittelpunkt der Komposition stellen und habe die Musik darum herum aufgebaut.“ Während der Score zu „Park Avenue“ vor allem von dem Zusammenspiel von Cello und Bass geprägt wird und aus von Jazz- und klassischen Musikern eingespielt wurde, arbeitete Warbeck bei Rebecca Coleys Dokumentarfilm „Point of Change“ über zwei Surfer, die auf die perfekte Welle stoßen, mit Lewis Morison zusammen.
„Indonesischer Gesang, Perkussion und Flöten bilden das Herzstück des Soundtracks und verankern ihn in den spirituellen und kulturellen Wurzeln der Insel. Handpans und Daumenklaviere wurden durch den gesamten Soundtrack verwoben, um das rituelle und natürliche Schönheitsgefühl der Insel widerzuspiegeln und Klangfarben zu schaffen, die zugleich archaisch und unmittelbar wirken“, erzählen Stephen Warbeck und Lewis Morison von ihrer Arbeit an „Point of Change“. Diese Elemente verschmelzen mit westlichen Instrumenten und modernen Klangfarben und spiegeln wider, wie sich lokale Traditionen unter dem Einfluss von außen wandelten. In der Zusammenarbeit mit anderen Musikern, die ihre eigene haptische Energie einbrachten, entwickelte sich der Soundtrack zu etwas Vielschichtigem und Lebendigem – einem Treffpunkt von Kulturen, Klangfarben und Epochen.“
Ebenso wie das Lionsgate-Franchise „Die Unfassbaren“ geht auch James Camerons Fantasy-Blockbuster-Reihe „Avatar“ mit „Avatar: Fire and Ash“ in die dritte Runde.
Die Sullys finde weiterhin Unterschlupf beim Clan der Metkayina an der Küste Pandoras. Dennoch tun sie sich schwer, zu einer Art Normalität zu finden, denn der Tod von Neteyam während des Kampfes gegen die Resources Development Administration (RDA) der Menschen wiegt immer noch schwer. Jake, Neytiri, Lo’ak, Tuk, Spider und Kiri müssen alle ihren eigenen Weg finden, mit diesem bitteren Verlust umzugehen. Schließlich entscheiden die Sullys, dass es vor allem für Spider an diesem Ort nicht mehr sicher genug ist. Er soll zurück in die Festung der Omatikaya gebracht werden. Doch auf dem Weg dahin werden sie vom Mangkwan-Clan, dem Volk der Asche, angegriffen. Der Clan hat sich von der Lebensweise der Na'vi abgekehrt, seit ein Vulkanausbruch ihre Heimat in Schutt und Asche gelegt hat. Und auch die RDA hat noch nicht das letzte Wort gesprochen. 
Von Jeff Danna ist die Musik zur Netflix-Serie „The Abandons“ mit Gillian Anderson und Lena Headey in den Hauptrollen zu hören, die 1854 im Washington-Territorium zwei Frauen spielen, die an den entgegengesetzten Enden der Gesellschaft in einen gefährlichen Strudel aus Schuld und Geheimnissen verwickelt werden. Die eine führt ein privilegiertes Leben im Wohlstand, die andere hält eine selbst gewählte Familie aus Waisen und Außenseiter*innen zusammen. Was sie verbindet, sind zwei Verbrechen, eine verbotene Liebe und ein Stück Land, das Silber in seinem Boden birgt. Ihre Wege kreuzen sich auf schicksalhafte Weise – und ihr Konflikt spiegelt die tiefe Kluft zwischen Reichtum und Armut im Amerika des 19. Jahrhunderts wider.
Mit „Hamnet“ hat Max Richter auf atmosphärische Weise die unbekannte Liebesgeschichte, die Shakespeares größtes Meisterwerk inspirierte, vertont. „Hamnet“, von der Oscar-prämierten Autorin und Regisseurin Chloé Zhao, erzählt die bewegende Geschichte von Liebe und Verlust, die Shakespeare zu seinem zeitlosen Klassiker „Hamlet“ inspirierte.

Playlist: 

01. Steven Price - You Can't Kill An Idea (The Running Man) - 03:01 
02. Brian Tyler - History Lesson (Now You See Me, Now You Don't) - 04:25 
03. Ramin Djawadi - Time Takes a Toll (Fallout - Season 2) - 04:02 
04. Dan Romer - Traitor (My Dead Friend Zoe) - 03:04 
05. Jonny Greenwood - Trust Device (One Battle After Another) - 03:51 
06. Hans Zimmer - Hope Comes Close (Ella McCay) - 07:06 
07. Hans Zimmer & Aleksey Igudesman - Lonely Heath (Black Gold) - 04:41 
08. Ariel Marx - You Are Vast (Murdaugh - Death in the Family) - 02:22 
09. Ariel Marx - Weird Reaction (The Hand That Rocks the Cradle) - 02:28 
10. Ryan Taubert - Welcome Home (Xeno) - 03:29 
11. Stephen Edwards - From Death to Life (Prayer For Peace) - 03:33 
12. Alexandre Desplat - Madame Suzanne (Les Aigles de la République) - 03:04 
13. Andrew Lockington - This Is The Dream (Landman - Volume 2) - 03:41 
14. Stephen Warbeck - The Poem and the Truth (Park Avenue) - 05:13 
15. Stephen Warbeck & Lewis Morison - The Perfect Wave (Point of Change) - 03:06 
16. Ilan Eshkeri - Edward Guiness (House of Guiness) - 04:16 
17. Ilan Eshkeri - Jacqueline (Desperate Journey) - 03:57 
18. Simon Franglen - Sacrifice (Avatar - Fire and Ash) - 04:30 
19. Roque Baños & Ben Cherney - The Ring (Bone Lake) - 04:09 
20. Theodore Shapiro - You'll Learn (The Housemaid - Vol. 2) - 03:49 
21. Mikel Hurwitz - Resilience > Eruption (Soul of a Nation) - 03:52 
22. Stuart Hancock - Finding Mama and Baba (Largo) - 02:57 
23. Jeff Danna - A Fallen Priest (The Abandons) - 03:02 
24. Atli Örvarsson - Antigod (The Iris Affair) - 04:14 
25. Dustin O'Halloran - Kind People (Eleanor the Great) - 02:54 
26. Terence Blanchard - Wendell Pierce (Katrina: Come Hell and High Water) - 05:35 
27. Mark Isham - The Tub Room (Soul On Fire) - 03:44 
28. Jeff Russo - True to Yourself (The Twisted Tale of Amanda Knox) - 02:57 
29. Christopher Young & Gil Young - Johnny Loves Mom's Gums (Marvel's Deadpool VR) - 03:11 
30. Max Richter - Of A Ghost (Hamnet) - 08:46

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