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Sonntag, 20. Januar 2013

Playlist # 103 vom 27.01.2013 - ARNOLD SCHWARZENEGGER Special

Seit Beginn seiner politischen Karriere als Gouverneur von Kalifornien haben viele Fans darauf gewartet, dass Arnold „Terminator“ Schwarzenegger wieder auf die Leinwand zurückkehrt. Nach einer Gastrolle in „The Expendables“ und einer etwas größeren im dazugehörigen Sequel ist es nun endlich soweit: Ende Januar startet in Deutschland Schwarzeneggers neuer Film „The Last Stand“. 

Bis zu seiner Schauspielkarriere ist es allerdings ein langer Weg gewesen. Zunächst machte der in der österreichischen Steiermark geborene Schwarzenegger als Sportler von sich reden, als Fußballer, doch vor allem als Bodybuilder und Gewichtheber. 1967 wurde er in London Bodybuilding-Amateurweltmeister und ein Jahr später bei den Profis zum zweiten Mal zum „Mr. Universum“ gekürt. Bis 1980 blieb Schwarzenegger die prägende Persönlichkeit im Bodybuilding-Sport und erwarb während seiner Karriere insgesamt sieben Mr. Olympia- und fünf Mr. Universum-Titel. Kaum zwanzigjährig war Schwarzenegger bereits 1968 in die USA ausgewandert und verdiente als Immobilienmakler ein Vermögen. Nach seinem Studium der internationalen Wirtschaftslehre, das er 1979 an der University of Wisconson-Superior abschloss, forcierte er allerdings seine Filmkarriere. Schon als Jugendlicher war Schwarzenegger von Helden- und Sandalenfilmen fasziniert, und seine enorme physische Erscheinung diente als Sprungbrett für Hollywood. Nach ersten Rollen unter dem Pseudonym Arnold Strong in Filmen wie „Hercules in New York“ (1970) und „Mister Universum“ (1976) gelang Schwarzenegger durch seine Hauptrolle in „Conan der Barbar“ 1982 ebenso der internationale Durchbruch wie dem Komponisten Basil Poledouris, der mit seiner Musik einen Meilenstein der heroischen Fantasy setzen und in der Folge immer wieder mit Regisseur John Milius zusammenarbeiten sollte. 1984 spielte Schwarzenegger nicht nur in der Fortsetzung „Conan der Zerstörer“, sondern auch in James Camerons Sci-Fi-Thriller „Terminator“, und auch hier erwies sich der Soundtrack als Durchbruch für den Komponisten, in diesem Fall für Brad Fiedel, der zwar nicht für sehr viele Kinoproduktionen tätig gewesen ist, aber mit seinem „Terminator“-Score den Standard für elektronische Produktionen in der Filmmusik hochsetzte.
Auch in der Folgezeit machte Schwarzenegger vor allem in Action- und Sci-Fi-Filmen eine gute Figur („Predator“, „Der City Hai“, „Running Man“). Dagegen bewies er immer wieder auch komödiantisches Talent in Action-Komödien wie „Red Heat“ oder Familienfilmen wie „Kindergarten Cop“, „Junior“ und „Twins“. Die 90er begannen für Schwarzenegger höchst erfolgreich, als er nicht nur die Hauptrolle in Paul Verhoevens 60 Millionen Dollar teuren Sci-Fi-Produktion „Total Recall“ übernahm, sondern 1991 ein weiteres Mal in seine „Terminator“-Paraderolle schlüpfte, um für James Camerons tricktechnisch neue Maßstäbe setzendes Meisterwerk „Terminator 2“ vor der Kamera zu stehen.
Danach konnte Schwarzenegger aber nicht mehr an die Erfolge seiner Blütezeit anknüpfen. In dem Maße, in dem die digitale Tricktechnik die Filmproduktionen zu dominieren begann, waren klassische Action-Helden immer weniger gefragt. So blieben Schwarzeneggers nächste Filme wie „End Of Days“ (1999), „The 6th Day“ (2000) und „Collateral Damage“ (2002) weit hinter den Erwartungen zurück. Nach den Dreharbeiten zu „Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“ im September 2002 beendete Schwarzenegger seine Filmkarriere, um sich in die Politik einzubringen und sich schließlich im Oktober 2003 zum Gouverneur von Kalifornien wählen zu lassen.
Er absolvierte zwischenzeitlich nur Kurzauftritte in der Jules-Verne-Verfilmung „In 80 Tagen um die Welt“ und Sylvester Stallones „The Expendables“, um dann in dessen Sequel schon mal eine größere Rolle zu übernehmen.
In Kim Jee-woons („I Saw The Devil”) neuen Film “The Last Stand” spielt er Ray Owens, einen Cop im Drogendezernat des LAPD, der nach einer missglückten Mission, bei der er für die Verkrüppelung eines Kollegen verantwortlich gewesen ist, den Dienst quittiert und sich in der Kleinstadt Sommerton an der mexikanischen Grenze als Sheriff niederlässt. Als der allseits bekannte Drogenboss Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) dem FBI entwischt und sich mit einer Gruppe gesetzloser Söldner auf den Weg nach Mexiko macht, bereitet sich Sommerton darauf vor, den Gangster mit einer imposanten Streitmacht gegenüberzutreten. Owens bereitet alles für einen klassischen Showdown vor …

Filmographie:
1970: Hercules in New York (unter dem Pseudonym Arnold Strong)
1973: Der Tod kennt keine Wiederkehr (The Long Goodbye) (unter dem Pseudonym Arnold Strong)
1974: Happy Anniversary and Goodbye
1976: Mister Universum – Stay Hungry (Stay Hungry)
1977: Pumping Iron
1979: Kaktus Jack (The Villain)
1979: Scavenger Hunt
1980: The Jayne Mansfield Story 
1982: Conan der Barbar (Conan the Barbarian)
1984: Conan der Zerstörer (Conan the Destroyer)
1984: Terminator (The Terminator)
1985: Red Sonja 1985: Phantom-Kommando (Commando)
1986: Der City Hai (Raw Deal)
1987: Running Man (The Running Man)
1987: Predator
1988: Red Heat
1988: Twins – Zwillinge (Twins)
1990: Die totale Erinnerung – Total Recall (Total Recall)
1990: Kindergarten Cop
1991: Terminator 2 – Tag der Abrechnung (Terminator 2: Judgment Day)
1993: Last Action Hero
1994: True Lies – Wahre Lügen (True Lies)
1994: Junior
1996: T2 3-D: Battle Across Time
1996: Eraser
1996: Versprochen ist versprochen (Jingle All the Way)
1997: Batman & Robin
1999: End of Days
2000: The 6th Day
2001: Dr. Dolittle 2, (Stimme)
2002: Collateral Damage – Zeit der Vergeltung (Collateral Damage)
2003: Terminator 3 – Rebellion der Maschinen (Terminator 3: Rise of the Machines)
2003: Welcome to the Jungle (Cameo-Auftritt)
2004: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in 80 Days)
2005: The Kid & I
2009: Terminator: Die Erlösung (Computeranimation)
2010: The Expendables (Gastrolle)
2012: The Expendables 2
2013: The Last Stand
Playlist:
1 Basil Poledouris - Gift Of Fury (Conan The Barbarian) - 03:50
2 Basil Poledouris - Crystal Palace (Conan The Destroyer) - 06:11
3 Ennio Morricone - Love Theme/End Credits (Red Sonja) - 03:41
4 Brad Fiedel - Theme From "The Terminator" (The Terminator) - 04:13
5 James Horner - Moving Jenny (Commando) - 03:44
6 Harold Faltermeyer - Mick's Broadcast/Attack (Running Man) - 05:05
7 Alan Silvestri - Main Title (Predator) - 03:55
8 Randy Edelman - Children's Montage (Kindergarten Cop) - 03:21
9 James Newton Howard - Labor (Junior) - 04:06
10 Jerry Goldsmith - The Dream (Total Recall) - 03:33
11 Brad Fiedel - "It's Over" (Terminator 2: Judgement Day) - 04:36
12 Brad Fiedel - Harry Rides Again (True Lies) - 07:06
13 Alan Silvestri - She's In (Eraser) - 06:11
14 David Newman - Howard Saves The Day (Jingle All The Way) - 05:01
15 Elliot Goldenthal - A Batman Overture (Batman & Robin) - 03:35
16 John Debney - Main Title (End Of Days) - 02:52
17 Trevor Rabin - Adam's Theme (The 6th Day) - 03:31
18 Marco Beltrami - A Day In The Life (Terminator 3: Rise Of The Machines) - 03:41
19 Graeme Revell - Journey To Columbia (Collateral Damage) - 04:30
20 Harry Gregson-Williams - Kolabos/Marianna Escapes (The Rundown) - 03:31
21 Trevor Jones - Around The World Overture (Around The World In 80 Days) - 05:20
22 Brian Tyler - The Gulf Of Aden (The Expendables) - 06:57
23 Brian Tyler - Respect (The Expendables 2) - 03:58
24 Graeme Revell - Century City Bombing (Collateral Damage) - 04:30
25 James Horner - Bus Station (Red Heat) - 09:34

Sonntag, 8. Juli 2012

Playlist # 89 vom 15.07.2012 - BRUCE WILLIS Special

Seit seinem Durchbruch als Schauspieler in der Rolle des furchtlosen Cops John McClane im Blockbuster „Stirb langsam“ (1988) gilt Bruce Willis vor allem als Action-Held, was er in bislang drei weiteren Fortsetzungen und Filmen wie „Last Boy Scout“ und „The Expendables“ immer wieder untermauerte. Allerdings begann seine Karriere mit der Krimi-Serie „Das Model und der Schnüffler“ (1985-1989), ehe seine Leinwandpräsenz mit den beiden Blake-Edwards-Filmen „Blind Date – Verabredung mit einer Unbekannten“ (1987) und „Sunset“ (1988) zu wachsen begann. Aktuell unterstreicht er in Stephen Frears „Lady Vegas“ sein komödiantisches Können.

Geboren wurde Bruce Willis am 19. März 1955 in Idar-Oberstein. Der Sohn des amerikanischen Soldaten David Willis und seiner deutschen Frau Marlene zog mit seiner Familie nach zwei Jahren in Deutschland nach New Jersey in die USA. Nach seinem High-School-Abschluss nahm Willis Schauspielunterricht am Montclair State College, jobbte in einer Chemiefabrik und sammelte schließlich erste Erfahrungen als Schauspieler an New Yorker Theatern und in Werbespots, u.a. in der Produktion „Haven on Earth“ (1977) und der Broadway-Aufführung von „Fool for Love“ (1984). Seine erste Fernsehrolle erhielt er 1984 in der angesagten Krimiserie „Miami Vice“, ehe er neben Cybill Shepherd die Hauptrolle als Privatdetektiv in der Comedy-Krimi-Serie „Das Model und der Schnüffler“ erhielt, wofür er 1987 mit einem Emmy ausgezeichnet wurde.
Bruce Willis und Cybill Shepherd als "Das Model und der Schnüffler"
Die 1987 geschlossene Ehe mit Schauspiel-Kollegin Demi Moore brachte drei gemeinsame Kinder hervor, und neben seiner Schauspielerei tat sich Bruce Willis zwischen 1986 und 1992 immer wieder auch als Musiker hervor. Sein Album „The Return Of Bruno“ (1988) erhielt sogar eine Platin-Auszeichnung. Mit seinen ironischen Sprüchen und knallharter Einzelkämpfer-Action avancierte Bruce Willis 1988 in "Stirb langsam" neben Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger zum Superstar. Gemeinsam gründeten die drei Action-Stars als Geschäftspartner die erfolgreiche Restaurant-Kette "Planet Hollywood".
Abgesehen von den „Stirb langsam“-Filmen verlief Willis‘ Karriere in den 90ern eher schleppend. Zwar konnte er in der Bestseller-Verfilmung „Fegefeuer der Eitelkeiten“ (1990) und in dem Gangsterdrama „Billy Bathgate“ (1991) überzeugen, doch sein Versuch, mit Rollen in Komödien wie „Der Tod steht ihr gut“ (1992) oder in dem Erotik-Thriller „Color of Night“ (1994) sein Action-Image loszuwerden, scheiterte kläglich. Das änderte sich erst, als Quentin Tarantino den durchaus wandlungsfähigen Schauspieler in seinem Meisterwerk „Pulp Fiction“ (1994) einsetzte. Danach brillierte Willis in Terry Gilliams „12 Monkeys“ (1996), Walter Hills Spätwestern „Last Man Standing“ (1996) und Luc Bessons „Das fünfte Element“ (1997), ehe er mit den Hauptrollen in den Mystery-Thrillern „The Sixth Sense“ (1999) und „Unbreakable“ (2000) gleich zweimal für M. Night Shyamalan vor der Kamera stand.
In den letzten Jahren war Bruce Willis kaum noch in bemerkenswerten Produktionen zu sehen. Hervorzuheben wären hier seine Cop-Rollen in Robert Rodriguez‘ „Sin City“ (2005) und in dem Science-Fiction-Thriller „Surrogates“ (2009), während er in „Cop Out“ und „R.E.D. – Älter, härter, besser“ seine komödiantischen Fähigkeiten einmal mehr unter Beweis stellen konnte.
In Wes Andersons "Moonrise Kingdom" überzeugt er in diesem Jahr als Sheriff auf einer verschlafenen Insel vor der Küste Nordenglands, wo er der ausgerissenen Tochter einer schräg-kaputten Familie nachspürt. Momentan für das nächste „Stirb langsam“-Abenteuer vor der Kamera und wird auch in den Fortsetzungen von „R.E.D“ und „The Expendables“ zu sehen sein. 2006 bekam Willis übrigens seinen Stern auf dem berühmten Hollywood Walk of Fame!

Filmographie: 
1980: Die erste Todsünde (The First Deadly Sin)
1980: Ein Guru kommt
1982: The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (The Verdict)
1984: Miami Vice (TV)
1985-1989: Das Model und der Schnüffler (Moonlighting, TV)
1985: Twilight Zone (TV)
1987: Blind Date – Verabredung mit einer Unbekannten (Blind Date)
1988: Sunset – Dämmerung in Hollywood (Sunset)
1988: Stirb langsam (Die Hard)
1989: Kuck mal, wer da spricht! (Look Who’s Talking)
1989: Zurück aus der Hölle (In Country)
1990: Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities)
1990: Stirb langsam 2 (Die Hard 2)
1990: Kuck mal, wer da spricht 2 (Look Who’s Talking Too)
1991: Tödliche Gedanken (Mortal Thoughts)
1991: Hudson Hawk – Der Meisterdieb (Hudson Hawk)
1991: Billy Bathgate
1991: Last Boy Scout – Das Ziel ist Überleben (The Last Boy Scout)
1992: Der Tod steht ihr gut (Death Becomes Her)
1992: The Player
1993: Loaded Weapon 1 1
1993: Tödliche Nähe (Striking Distance)
1994: Color of Night
1994: Nobody’s Fool – Auf Dauer unwiderstehlich (Nobody’s Fool)
1994: Pulp Fiction
1994: North – Eltern, nein danke! (North)
1995: 12 Monkeys (Twelve Monkeys)
1995: Four Rooms – Silvester in fremden Betten (Four Rooms)
1995: Stirb langsam: Jetzt erst recht (Die Hard: With a Vengeance)
1996: Last Man Standing
1996: Beavis und Butt-Head machen’s in Amerika (Beavis & Butt-Head do America)
1997: Das fünfte Element (The Fifth Element)
1997: Der Schakal (The Jackal)
1997: Verrückt nach dir (Mad About You, TV)
1998: Armageddon
1998: Das Mercury Puzzle (Mercury Rising)
1998: Ausnahmezustand (The Siege)
1999: Ally McBeal (TV)
1999: An deiner Seite (The Story of Us)
1999: Breakfast of Champions – Frühstück für Helden (Breakfast of Champions)
1999: The Sixth Sense
2000: Keine halben Sachen (The Whole Nine Yards)
2000: Friends (TV)
2000: The Kid – Image ist alles (The Kid)
2000: Unbreakable
2001: Banditen! (Bandits)
2002: Das Tribunal (Hart’s War)
2002: Grand Champion
2002: True West (TV)
2003: Tränen der Sonne (Tears of the Sun)
2003: 3 Engel für Charlie – Volle Power (Charlie’s Angels: Full Throttle)
2004: Keine halben Sachen 2 – Jetzt erst recht! (The Whole Ten Yards)
2004: Ocean’s Twelve (Cameo-Auftritt)
2005: Hostage – Entführt (Hostage)
2005: Sin City
2005: Die wilden Siebziger (That 70’s Show, TV)
2006: Ab durch die Hecke (Over the Hedge, Stimme)
2006: Lucky Number Slevin
2006: Alpha Dog – Tödliche Freundschaften (Alpha Dog)
2006: 16 Blocks
2006: Fast Food Nation
2007: Verführung einer Fremden (Perfect Stranger)
2007: Stirb langsam 4.0 (Live Free or Die Hard)
2007: Planet Terror (Grindhouse: Planet Terror)
2007: Astronaut Farmer
2007: Nancy Drew, Girl Detective (Nancy Drew)
2008: Inside Hollywood (What Just Happened)
2008: Lange Beine, kurze Lügen (Assassination of a High School President)
2009: Surrogates
2010: Cop Out – Geladen und entsichert
2010: The Expendables
2010: R.E.D. – Älter, Härter, Besser (Red)
2011: Set Up
2011: Catch.44 – Der ganz große Coup
2012: The Cold Light of Day
2012: Moonrise Kingdom
2012: Lady Vegas
Playlist: 
1 Richard Marvin - Cam's Apartment (Surrogates) - 04:07
2 Michael Kamen - Helicopter Explosion and Showdown (Die Hard) - 04:06
3 Michael Kamen - The Annexe Skywalk (Die Hard 2) - 03:13
4 Ludwig van Beethoven - Symphony No. 9, 4th Mvmt. (Die Hard with a Vengeance) - 09:49
5 Marco Beltrami - Shootout (Live Free or Die Hard) - 03:41
6 Eric Serra - Leeloo (The Fifth Element) - 04:56
7 Paul Buckmuster - Dreamers Awake (12 Monkeys) - 03:33
8 Michael Kamen - Apologies, Insults and Briefcases (Last Boy Scout) - 03:12
9 Rachel Portman - Scott's Macon, Georgia Story (Hart's War) - 03:52
10 Christopher Young - Passing Through A Horse Like Invisible Water (Bandits) - 04:31
11 Bruce Willis - Tenth Avenue Tango (The Whole Nine Yards) - 04:02
12 Mark Isham - Traffic Jam/Fording Toxic Waters (Breakfast of Champions) - 02:57
13 Urge Overkill - Girl, You'll Be A Woman Soon (Pulp Fiction) - 03:08
14 Chingon - Cherry's Dance Of Death (Planet Terror) - 03:26
15 Graeme Revell - The Hard Goodbye (Sin City) - 04:32
16 Graeme Revell - Hub's Theme (The Siege) - 02:38
17 Brad Fiedel - Main Title (Striking Distance) - 03:11
18 Carter Burwell - Arrival In Montreal (The Jackal) - 02:32
19 James Newton Howard - Malcolm Is Dead (The Sixth Sense) - 04:47
20 James Newton Howard - Mr. Glass/End Title (Unbreakable) - 07:39
21 Christophe Beck - Revenge Es Delicioso (R.E.D.) - 03:15
22 Harold Faltermeyer - Jealousy Part 1 (Cop Out) - 03:01
23 Antonio Pinto - Stranger Perfection (Perfect Stranger) - 02:58
24 Marcelo Zarvos - The Shooting Part 2 (What Just Happened?) - 03:10
25 Lucas Vidal - Spain (The Cold Light Of Day) - 03:39
26 Brian Tyler - The Gulf Of Aden (The Expendables) - 06:57
27 Hans Zimmer - Small Piece For Doumbek and Strings/Kopano Part I (Tears of the Sun) - 08:55

Sonntag, 8. Mai 2011

Playlist # 58 vom 08.05.11 - WES CRAVEN Special

Wes Craven – am 2. August 1939 in Cleveland, Ohio, unter dem Namen Wesley Earl Craven geboren – zählt neben John Carpenter und George Romero zu den bekanntesten Filmemachern des Horror-Genres, der bereits mit seinen Frühwerken „Das letzte Haus links“ (1971) und „Hügel der blutigen Augen“ (1977) neue Maßstäbe gesetzt hat, vor allem aber mit „A Nightmare On Elm Street“ 1984 eine der erfolgreichsten Horror-Serien in Gang setzte. Dieses Kunststück gelang Craven 1996 auf eindrucksvolle Weise ein weiteres Mal, als er mit „Scream“ für eine neue Art des Schreckens auf der Leinwand sorgte. Anfang Mai startet Teil 4 der erfolgreichen Reihe auch in den deutschen Kinos.
Wes Craven wuchs in einer strenggläubigen Baptisten-Familie auf, doch seine Eltern ließen sich scheiden, als der junge Wes gerade mal sechs Jahre alt war, was tiefe Wunden in der Seele des kleinen Jungen hinterließ und erklärt, warum die kleinbürgerliche amerikanische Durchschnittsfamilie oft eine so große Rolle in Cravens Filmen spielt. Nach seinem Studium der Literatur und Psychologie am Wheaton College in Illinois, seinen erfolgreichen Abschlüssen in Philosophie und „Writing“ an der John Hopkins Universität und seiner anschließenden Lehrertätigkeit am Clarkson College in Potsdam, New York, stellte er nämlich in seinem Debütfilm „Das letzte Haus links“ eine intakte Familie in den Mittelpunkt, die von einem gesuchten Mörder heimgesucht wird, der bereits die vermisste Tochter auf dem Gewissen hat. Doch bis zu seinem ersten Film war es ein langer Weg. Als Kind strenggläubiger Eltern waren ihm Ablenkungen, die die Populärkultur bot, verboten. Er heiratete jung und trug schnell die Verantwortung für eine Familie, die er ernähren musste.
Als er während seiner Lehrtätigkeit 1968 mit seinen Studenten den 45-minütigen Kurzfilm „The Searchers“ fertigstellte, merkte Craven, dass er seine Profession wechseln möchte. Er verließ das College, nachdem er in den Semesterferien eine Filmschule in Manhattan besucht hatte. Mit Filmschnitt-Jobs bei Sex-Produktionen und als Taxi-Fahrer hielt sich Craven leidlich über Wasser, musste dann die Trennung von seiner Frau verkraften. Doch das Schicksal wendete sich zum Besseren, als Wes Craven den jungen Filmemacher Sean S. Cunningham kennenlernte, für dessen Sex-Drama „Together“ er 1971 zunächst den Schnitt, dann auch die Co-Regie übernahm. Der Film wurde so erfolgreich, dass das Studio Cunningham 90000 Dollar für einen Film seiner Wahl zur Verfügung stellte. Da dieser aber mit anderen Projekten beschäftigt war, trug er Wes Craven den Job an, der an einem Wochenende das Skript zu „Das letzte Haus links“ verfasste. Inspiriert von Ingmar Bergmans Klassiker „Die Jungfrauenquelle“ wollte Craven allerdings nicht wie Bergman über die Existenz Gottes diskutieren und keine philosophische Auseinandersetzung mit Schuld und Sühne inszenieren, sondern den Akt der Gewalt und seine moralischen Implikationen beleuchten. Für Cunningham fiel der Film allerdings zu hart aus. Entsetzt musste er feststellen, dass Craven nicht wie die meisten seiner Kollegen über eine Schere im Kopf verfügte. Für Craven bedeutete der Film allerdings auch die Verarbeitung all der Enttäuschungen und Entbehrungen der letzten Jahre. Obwohl der Film in oft um 15 bis 20 Minuten gekürzten Versionen in den Kinos zu sehen war, wurde „Das letzte Haus links“ zu einem großen Erfolg und stempelte Wes Craven als Horrorfilmregisseur ab.
So sehr er sich das auch wünschte, andere Möglichkeiten, als im Horror-Genre zu arbeiten, ergaben sich für Craven nicht. So nahm er 1977 etwas widerstrebend das Angebot an, für seinen Freund, den B-Movie-Produzenten Peter Locke „Hügel der blutigen Augen“ zu inszenieren. Der Film handelt von einer Familie, die mit ihrem Wohnmobil in der Wüste eine Panne hat und von einer Kannibalenfamilie, die durch Atomtests in den 50er Jahren degeneriert ist, konsequent dezimiert wird.
„Ein großer Teil des Horrors steckt in den rauen Bildern, einer Mischung aus cinéma verité und Exploitation, und in der musique concrete der Wüste, einer seltsamen Geräuschsymphonie. (…) Zudem haben Cravens Monster Überzeugungskraft. Man hat Angst vor ihnen, und man hat Mitleid. Sie sind eine tatsächlich schreckliche, grausame Addams-Familie der Wüste, Punks eines nuklear verseuchten Wasteland, Techno-Kannibalen mit Walkie-Talkies, verwildert auf dem Müllplatz der Zivilisation“, urteilt Hans Schefferle in seinem Buch „Die 100 besten Horror-Filme“ (Heyne, S. 78).
Bei der Auftragsarbeit „Eine tödliche Bedrohung“ fürs Fernsehen musste sich Wes Craven ein Jahr später allerdings in Sachen Gewaltdarstellung stark zurücknehmen. 1981 durfte er mit „Tödlicher Segen“ erstmals einen Film für ein Major Studio realisieren. Der Film handelt von einer religiösen Sekte, deren Anführer seine Jünger mit fanatischem Eifer zu einem gottgefälligen Leben anhält.
Als zwei hübsche Mädchen vom College in der texanischen Stadt auftauchen, wird die Gemeinde durch eine Reihe offenbar religiöser Morde erschüttert. Wie seine Vorgänger erwies sich auch „Tödlicher Segen“ als gewinnträchtig, aber Craven musste feststellen, dass er im Studiosystem von Hollywood nur bestehen konnte, wenn er sich auf Änderungswünsche der Produzenten einließ.
Für seinen nächsten Film, eine Verfilmung des erfolgreichen DC-Comics „Das Ding aus dem Sumpf“, konnte der Regisseur mit dem höchsten Budget seiner bisherigen Karriere arbeiten, immerhin drei Millionen Dollar. Der Film erzählt die Geschichte des Arztes Alec Holland, der im Kampf gegen den Hunger ein Pflanzenwachstumsmittel herstellen wollte, aber einem Anschlag des Milliardärs Arcane mit dem Mittel infiziert wurde und zu einer grässlichen Kreatur - halb Mensch, halb Pflanze - mutierte. Cravens in den Sümpfen angesiedelte Version von „Das Schöne und das Biest“ scheiterte allerdings kläglich an den Kinokassen.
Als eine ebenso unglücklich erwies sich Cravens Entscheidung, mit „Im Todestal der Wölfe“ 1983 eine Fortsetzung von „Hügel der blutigen Augen“ zu drehen.
Erst mit „Nightmare – Mörderische Träume“ gelang Craven der große Coup, mit dem er zu einem Meister des Genres avancierte. Im Gegensatz zu den humorfreien Teenie-Slashern „Halloween“ und „Freitag, der 13.“ wollte Craven mit „A Nightmare On Elm Street“ ein breites Publikum ansprechen und seine Hauptfigur Freddy Krueger als verunstaltete Kreatur die Träume seiner Opfer heimsuchen lassen. Zu den Erfolgsfaktoren des Films zählen nicht nur die gelungene Inszenierung und die starken Schockmomente. Craven bewies ein gutes Gespür für die Befindlichkeiten des jugendlichen Publikums. Statt sie zu verklären oder zu verharmlosen, setzte er sich ernsthaft mit ihren Problemen und Ängsten auseinander und bereitete damit gewissermaßen den Weg für die populären Teenager-Dramen „The Breakfast Club“, „Pretty In Pink“ oder „Ist sie nicht wunderbar?“.
„Freddy ist der Geist eines Kinderschänders, den die Eltern in der Elm Street bei lebendigem Leib verbrannt haben. Der Dämon also spricht nicht nur von seiner eigenen Schuld (von einer furchtbaren Drohung, die uns in die Welt der Kindheit schien), sondern auch von der lange verdrängten Gegenschuld der Eltern. Die Gestalt von Freddy Krueger, sein zynischer, böser Humor, seine Mischung aus Schrecken und Groteske wurde zu einem ungemein verbreiteten Ikon in der Teenager-Kultur. (…) Die primäre Erfahrung der jugendlichen Heldinnen und Helden in den ‚Nightmare‘-Filmen ist Einsamkeit und Verlassenheit, die Unfähigkeit der Erwachsenen, der Gesellschaft, der Religion, der Wissenschaft, sie gegen das selbst erzeugte Böse zu beschützen. So können die jugendlichen Zuschauer Freddy gar nicht wirklich hassen; der eigentliche Zorn der Filme richtet sich gegen die Ignoranz der Erwachsenen, gegen ihre Weigerung, Schuld und Gegen-Schuld zu verarbeiten“, fassen Georg Seeßlen und Fernand Jung in „Horror – Grundlagen des populären Films“ (Schüren, S. 653) zusammen.
Trotz des riesigen Erfolgs von „A Nightmare On Elm Street“ gab es erhebliche Differenzen zwischen Craven und dem Studio New Line Cinema, die zwar eine Fortsetzung planten, aber Craven gar nicht erst fragten, ob er daran irgendwie beteiligt sein wollte. Stattdessen inszenierte Craven für CBS zunächst mit „Chiller – Kalt wie Eis“ (1985) seine eigene Frankenstein-Variante und dann einige Folgen für die Neuauflage der erfolgreichen Horror-Serie „Twilight Zone“, die zwischen 1959 und 1965 große Erfolge in den USA feierte. Mit „Die Superdetektive“ entstand 1986 ein familienfreundlicher Fernsehfilm über zwei Kinder und ihren Großvater, die gemeinsam eine Geldfälscherbande auffliegen lassen. Noch im selben Jahr griff Craven das Frankenstein-Motiv für seinen nächsten Kinofilm auf.
In „Der Tödliche Freund“ wird die Frankenstein-Figur von einem 14-jährigen Computergenie verkörpert, der zunächst einen Roboter kreiert und dessen Hauptchip schließlich in den Körper seiner getöteten Freundin implantiert.
Nachdem er mit „Tödlicher Segen“ bereits einen Film mit religiöser Thematik abgeliefert hatte, wandte Craven sich mit „Die Schlange im Regenbogen“ dem Voodoo-Phänomen zu und formte den gleichnamigen Sachbuch-Bestseller des Ethnobotanikers Wade Davis zu einem atmosphärisch dichten Horror-Thriller vor dem Hintergrund der haitianischen Diktatur um. „Terminator“-Komponist Brad Fiedel trug mit seinem großartigen rhythmischen Score sehr zum Gelingen des auf Tatsachen beruhenden Thrillers bei, der vor allem in Japan, aber auch in Frankreich und Großbritannien wie eine Bombe einschlug.
Sehr radikal ging Craven bei seinem nächsten, programmatisch „Shocker“ betitelten Film vor, in dem ein Mörder aus dem Reich der Toten zurückkehrt und sich auf einen niemand verschonenden Rachefeldzug begibt. „Shocker“ ist darüber hinaus aber auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Medien, wenn Cravens Protagonisten ins Innere eines Fernsehgeräts geschickt werden und dabei meist bei Sendern landen, die Gewaltfilme zeigen.
„Die entscheidende Gefahr des Fernsehens ist, dass es passiv macht. Ich habe mich in meinem Shocker mit der Vorherrschaft des Fernsehens in unserer Kultur befasst und den düsteren Ausblicken, die diese Tatsache mit sich bringt“, wird Wes Craven in „Teen Scream – Titten & Terror im neuen amerikanischen Kino“ von Rüdiger Dirk und Claudius Sowa (Europa, S. 50) zitiert.
1989 kehrte Craven wieder zum Fernsehen zurück, fungierte zunächst erfolglos als Executive Producer für die Serie „The People Next Door“ und scheiterte auch drei Jahre später mit der Anthologie-Serie „Nightmare Café“, in der Freddy-Krueger-Darsteller Robert Englund Menschen die Möglichkeit eröffnete, sich ihren düstersten Albträumen zu stellen.
Mit „Night Vision“ entstand 1990 eine Art Vorläufer zu Serien wie „Millennium“ und „Profiler“. Doch NBC wollte die Geschichte um eine Polizeipsychologin, die in Trancezuständen fähig ist, sich in die Psyche von Mördern hineinzuversetzen, nicht in Serie gehen lassen.
1991 kehrte Craven mit „Das Haus der Vergessenen“ auf die Kinoleinwand zurück, und zwar auf die kompromisslose Weise seiner Frühwerke. Er erzählt die Geschichte eines namenlosen weißen Hausbesitzer-Paars in einem Ghetto, aus dem die Schwarzen vertrieben werden sollen.
Als der schwarze Fool und seine Mutter aus ihrer Wohnung geschmissen werden, bricht der Junge mit seiner Schwester und zwei Freunden aus Verzweiflung in das Haus seiner Peiniger ein, um Geld für die Operation seiner krebskranken Mutter zu besorgen. Doch die Hausbesitzer entpuppen sich als Psychopathen, die verstümmelte Kinder im Keller gefangen halten und alles töten, was sich ihnen in den Weg stellt. Einzig die hübsche Alice lebt wie ein halbwegs normales Mädchen in dem Haus, darf aber keinen Kontakt zur Außenwelt unterhalten.
Craven verband in diesem Film gleich mehrere Märchenmotive – z.B. aus „Hänsel und Gretel“, „Frau Holle“ und „Aschenputtel“ – und lässt in diesem durchaus mit schaurigen Effekten garnierten Sozialmärchen am Ende die Guten über die Bösen siegen.
„Der Film ist ein Sinnbild dafür, wie sich viele Kinder zuhause fühlen – als Gefangene“, erklärte der Regisseur dazu.
Die Musik zu dem schauderhaften Horror-Märchen lieferten gleich zwei Komponisten, zum einen Don Peake, der für Craven bereits „Hügel der blutigen Augen“ vertont hatte, und Graeme Revell, der seine ersten Credits für Horrorfilme wie Tobe Hoopers „Fire Syndrome“ und „Chucky 2“ verdient hatte.
1991 fand auch die erfolgreiche „Nightmare“-Reihe ihr vorläufiges Ende. Doch der sechste Teil „Freddy’s Dead: The Final Nightmare“ bescherte Freddy Krueger einen mehr als enttäuschenden Abgang. Rechtzeitig zum zehnten Jubiläum des ersten „Nightmare“-Films wollte Wes Craven 1994 etwas Neues zur Serie beisteuern und entschied sich für eine Parodie auf sich selbst. Er ließ in „Freddy’s New Nightmare“ die drei Hauptdarsteller des originalen Films – Robert Englund, John Saxon und Heather Langenkamp – sich selbst spielen und entwickelte eine intelligente Film-im-Film-Thematik, in der die Dreharbeiten zu einem siebten „Nightmare“-Teil von Albträumen, Freddys Rückkehr und entsetzlichen Todesfällen überschattet werden.
Seeßlen/Jung resümieren in „Horror – Grundlagen des populären Films“:
„Während das Slasher Movie der Familie ein Zerrbild der eigenen Widersprüche zwischen Sexualität, Familie und Wahn entgegenhält, drehen sich die Filme der Nightmare-Art förmlich in den Familienroman. Als Zustandsbeschreibung werden sie zugleich genauer und milder, und so wie das Slasher Movie eine furchtbare Art der fundamentalen Moralisierung betreibt, erzeugt der Horrorfilm der Nightmare-Art eine Art der negativen Ideologie. Den Slasher kann man, allenfalls, überleben, Freddy Krueger muss bezwungen werden, indem man soziale und psychische Kompetent mobilisiert, er ist ein sehr schräger Pädagoge, der das seine tut, die amerikanische, bürgerliche Person zu formen. Das Mainstreaming dieser Horror-Figur beschreibt Robert Englund: ‚Die frühen Fans waren Punk-Rocker und Heavy-Metal-Freaks. Heute kommen sie aus allen Schichten: Rechtsanwälte, Star-Trek-Fans, Hardcore-Horror-Fans und Eltern, die 1984 ihr erstes Date im Autokino hatten und vor lauter Angst ein Baby produzierten.‘“ (Schüren, S. 660)
Zwar fuhr „Freddy’s New Nightmare“ einen Gewinn ein, enttäuschte aber alle Erwartungen der Beteiligten. Offensichtlich war das Zielpublikum mit der selbstreflexiven wie selbstironischen Geschichte noch überfordert. Zwei Jahre später ging ein ganz ähnliches Konzept mit „Scream“ allerdings wunderbar auf.
Zuvor sollte tat sich Craven keinen großen Gefallen, die Regie der Eddie-Murphy-Vampirkomödie „Vampire in Brooklyn“ zu übernehmen.
Als Wes Craven das Angebot bekam, für das kleine Major-Studio Miramax einen Horrorfilm mit Drew Barrymore in der Hauptrolle und vielen weiteren Jungschauspielern zu drehen, war er mehr als interessiert. Schließlich unterzeichnete Craven einen Deal über drei Filme, der neben einem möglichen Sequel zu „Scream“ auch einen Film ohne Genrebegrenzung enthielt.
Nachdem die ersten beiden „Scream“-Filme fett an den Kinokassen abgeräumt hatten, wollte Miramax natürlich gern gleich den dritten „Scream“-Film produzieren, doch Craven bestand auf der Einhaltung der Vertragsklausel, einen Film ohne Genrebegrenzung drehen zu dürfen, und erfüllte sich mit „Music Of The Heart“ einen Traum, nämlich eine zu Herzen gehende Geschichte über eine engagierte Geigenlehrerin (Meryl Streep), die schwarzen Kindern im Elendsviertel East Harlem mit ihrem Musikunterricht half, eine Zukunftsperspektive zu entwickeln.
Zwar kehrte Wes Craven anschließend mit „Scream 3“ umgehend zu seinem Erfolgskind zurück, ließ sich anschließend aber Zeit, um den Werwolf-Flop „Verflucht“ (2005) zu inszenieren, der wie die komplette „Scream“-Reihe und alle weiteren Craven-Werke von Horror-Spezi Marco Beltrami („Mimic“, „The Faculty“) vertont wurde. In dem modernen Werwolf-Film spielen Christina Ricci und Jesse Eisenberg ein verwaistes Geschwisterpaar, das bei einer nächtlichen Heimfahrt in einen Autounfall gerät und von einem großen Tier angegriffen wird, das von dem Jungen gleich als Werwolf identifiziert wird. Tatsächlich verspürt das Mädchen bald Lust auf rohes Fleisch …
Das seit der „Scream“-Trilogie eingespielte Team Williamson/Craven kreierte mit „Verflucht“ einen ansehnlichen Schocker, bei dem auch der schwarze Humor nicht zu kurz kommt.
Mit „Red Eye“ drehte Craven zeitgleich einen Suspense-Thriller, in dem die aufstrebende Hotel-Managerin Lisa (Rachel McAdams) während der Wartezeit auf ihren Rückflug von Dallas nach Miami mit dem charismatischen Jackson (Cillian Murphy) flirtet. Doch während des Flugs lernt sie Jacksons dunkle Seite kennen, als ihr Sitznachbar sie nötigt, telefonisch ein einen Zimmertausch in ihrem Hotel anzuordnen, um so einen Anschlag auf einen Geschäftsmann zu ermöglichen – ansonsten löscht ein Killer das Leben ihres Vaters (Brian Cox) aus …
Mit seinem Beitrag „Père Lachaise“ zur Kurzfilm-Anthologie „Paris Je t’aime“ durfte sich Wes Craven anschließend von seiner romantischen Seite präsentieren. Ein Spaziergang über den berühmten Pariser Friedhof führt Frances (Emily Mortimer) vor Augen, dass ihr Verlobter William (Rufus Sewell) völlig humorlos ist. Als sie die Hochzeit platzen lassen will, lehrt der Geist von Oscar Wilde dem verschmähten Mann eine Lektion in Sachen Liebe und Poesie.
Mit dem in 3D gefilmten Teenie-Horror-Streifen „My Soul To Take“ kehrte Wes Craven im vergangenen Jahr zum Slasher-Genre zurück, indem er eine Gruppe 16-Jähriger an einem Seeufer niedermetzeln lässt. Bei der Kritik kam der Slasher nicht so gut weg:
Wes Craven ist seit den 70ern eine feste Größe im Slasher-Kino. ‚Das letzte Haus links‘ und ‚Hügel der blutigen Augen‘ haben sich tief ins Genre-Gedächtnis gebrannt, vor allem aber hat Craven mit Freddy Krueger (‚Nightmare - Mörderische Träume‘) eine Metzel-Ikone geschaffen, die neben haltlosen Sequels und Spin-Offs selbst das Platinum-Dunes-Remake ‚A Nightmare on Elm Street‘ überstanden und sich fest in der Popkultur etabliert hat. Wenn Wes Craven aber eines nicht ist, dann eine feste Größe im zeitgenössischen Horrorfilm. Die Themen heute, das sind die Vampir-Metapher (‚So finster die Nacht‘, ‚True Blood‘), der liebevolle Zombie-Ulk (‚Shaun of the Dead‘, ‚Zombieland‘), kontrovers diskutierter Torture Porn (‚Saw‘, ‚Hostel‘) und das neue Spiel mit Authentizität (‚Paranormal Activity‘, ‚Cloverfield‘). Es braucht schon eine zündende Idee, um dem überrumpelten Slasher-Genre in diesem Chor Gehör zu verschaffen. Seit 1994 (‚Freddy's New Nightmare‘) ist Craven nicht mehr als Regisseur und Autor zugleich aktiv gewesen. Mit dem 3D-Teenie-Horror ‚My Soul to Take‘ steigt er wieder ein und offenbart, dass er keinen Schimmer hat, wie er das Slasher-Motiv noch variieren oder zumindest engagiert inszenieren soll“, kanzelt Jan Hamm Wes Craven in seiner Kritik auf filmstarts.de ab.
Zum Glück hat Wes Craven mit „Scream 4“ wieder zu alten Tugenden zurück gefunden, aber dazu mehr in dem „Scream“-Special in der kommenden Stunde.

Filmographie:
1971: Together
1972: Das letzte Haus links (The Last House on the Left)
1975: Angela, the Fireworks Woman
1977: Hügel der blutigen Augen (The Hills Have Eyes)
1978: Night Kill - Eine tödliche Bedrohung (Stranger in Our House)
1981: Gesichter des Teufels/Tödlicher Segen (Deadly Blessing)
1982: Das Ding aus dem Sumpf (Swamp Thing)
1984: Exit - Ausgang ins Nichts (Invitation to Hell)
1984: Nightmare: Mörderische Träume (A Nightmare on Elmstreet)
1985: Chiller - Kalt wie Eis (Chiller)
1985: Im Todestal der Wölfe (The Hills Have Eyes Part II)
1985: The Twilight Zone (Unbekannte Dimensionen, Fernsehserie)
1986: Die Superdetektive/Eine Schnapsidee (Casebusters, Fernsehfilm)
1986: Der Tödliche Freund (Deadly Friend)
1988: Die Schlange im Regenbogen (The Serpent and the Rainbow)
1989: Shocker
1990: Das Grauen hat viele Gesichter (Night Visions, TV-Pilotfilm)
1991: Das Haus der Vergessenen (The People Under the Stairs)
1992: Nightmare Cafe (Fernsehserie)
1994: Freddy’s New Nightmare (Wes Craven’s New Nightmare)
1995: Vampire in Brooklyn
1996: Scream – Schrei! (Scream)
1997: Scream 2
1999: Music of the Heart
2000: Scream 3
2005: Verflucht (Cursed)
2005: Red Eye
2006: Paris, je t’aime (Segment „Père Lachaise“)
2010: My Soul to Take
2011: Scream 4

Playlist:
1 Charles Bernstein - Main Title (A Nightmare On Elm Street) - 03:29
2 Don Peake - M1-1 (The Hills Have Eyes) - 03:20
3 James Horner - Finale/End Credits (Deadly Blessing) - 04:05
4 Charles Bernstein - BB's Theme (Deadly Friend) - 02:05
5 Brad Fiedel - End Credits (The Serpent And The Rainbow) - 05:10
6 Graeme Revell - Suite Part One (The People Under The Stairs) - 02:42
7 Don Peake - Suite (The People Under The Stairs) - 05:29
8 J. Peter Robinson - Prologue/Theme From Nightmare Cafe (Nightmare Cafe) - 02:52
9 J. Peter Robinson - The Park (Freddy's New Nightmare) - 03:38
10 Marco Beltrami - Trouble In Woodsboro/Sidney's Lament (Scream) - 03:27
11 Marco Beltrami - Stage Fright Requiem (Scream 2) - 02:07
12 Marco Beltrami - Sid Wears A Dress (Scream 3) - 02:48
13 Marco Beltrami - Love Theme (Cursed) - 02:39
14 Marco Beltrami - Takeoff (Red Eye) - 02:52
15 Marco Beltrami - The Ripper Talks (My Soul To Take) - 04:03

Sonntag, 16. August 2009

Brad Fiedel - Technologie und Menschlichkeit

Die beiden „Terminator“-Filme und „True Lies“ haben nicht nur Regisseur James Cameron und Action-Star Arnold Schwarzenegger groß rauskommen lassen. Gerade die apokalyptischen Maschinenklänge der „Terminator“-Scores haben auch den damals umtriebigen Brad Fiedel, der am 10. März 1951 in New York geboren wurde, für eine kurze Zeit populär gemacht. Vor allem in den späten 80ern und frühen 90ern waren Fiedels meist elektronisch arrangierte Scores in Thrillern und Dramen wie „Blink“, „The Big Easy“, „Angeklagt“ , „Tödliche Nähe“, „Blue Steel“ oder Wes Cravens „Die Schlange im Regenbogen“ zu hören.

„Ich habe schon viele verschiedene Sachen gemacht, aber wegen der Popularität der ‚Terminator‘-Scores bin ich als Synthesizer-Komponist bekannt geworden. Dabei habe ich mit mehr akustischen Instrumenten und Orchestern begonnen; das war zu der Zeit, als die Synthesizer gerade entwickelt wurden, und ich verfolgte den Fortschritt vom monophonen zum polyphonen Synthesizer. Ich spielte dann Synthesizer in der Band von Daryl Hall & John Oates, aber vor allem interessierte ich mich für die Musik an sich. Der Synthesizer war nur ein Instrument unter anderen, und ich kombinierte Synthesizer-Sounds mit akustischen Instrumenten. Sowohl der Bruce-Willis-Film ‚Tödliche Nähe‘ als auch ‚True Lies‘ wurden mit einem vollen Orchester eingespielt, wobei ich Synthesizer ebenso einsetzte wie sinfonische Sounds.“
Dass in Fiedels Brust von jeher zwei (musikalische) Herzen schlagen, liegt daran, dass er bereits in frühen Jahren der Musik, mit der er aufwuchs, zwiespältige Gefühle entgegenbrachte.
Sein Vater, ein Pianist, war sein erster Lehrer, doch obwohl Fiedel bereits mit sieben Jahren Mozart-Sonaten spielen konnte, rebellierte er gegen die klassische Musik und wandte sich dem Rock´n´Roll zu. Das klassische Erbe seiner musikalischen Erziehung blieb aber in ihm wach, und so begann sich Fiedel für Filmmusik zu interessieren, studierte bei Sanford Gold Keyboard-Harmonie und orchestrierte Ende der 70er, Anfang der 80er bereits die meisten seiner Sachen selbst.
„Bis in meine frühen 20er hinein schrieb ich Songs, spielte in Clubs und ging mit Hall & Oates auf Tour. Während der Tour drehte ein Freund von mir einen Film und fragte mich, ob ich Lust hätte, die Musik dazu zu schreiben. Ich hatte also eine gute Möglichkeit, zwischen Rock’n‘Roll und Filmmusik zu vergleichen, und ich stellte fest, dass ich das Schreiben einer Filmmusik weitaus mehr genoss als in einer Rockband zu spielen und von Hotel zu Hotel zu ziehen. Ich genoss auch die Freiheit gegenüber dem Druck, in einer Rockband in einem bestimmten Stil zu spielen.
Ich hatte eine Menge musikalischer Ideen, die darüber hinausgingen, kommerzielle Songs fürs Radio zu spielen, Teil des Musikgeschäfts zu sein. Filmmusik erlaubt es einem, ganz verschiedene Sachen zu machen. Einmal habe ich einen ganz experimentellen Synth-Score geschrieben und meine eigene Stimme benutzt, einen Monat später habe ich einen klassischen Orchesterscore geschrieben. Mir gefällt die musikalische Vielfalt in der Filmmusik und das Leben an überwiegend einem Ort.“
Nach seinem Umzug nach L.A. Anfang der 80er arbeitete sich Fiedel ziemlich schnell nach oben. Bereits mit den Scores zu den beiden „Fright Night“-Horrorkomödien erregte er Aufmerksamkeit, ehe er mit seinem elften Kinofilm „Terminator“ (1984) den endgültigen Durchbruch schaffte.
„Bevor wir ‚Terminator‘ gemacht haben, war ich ziemlich unbekannt in L.A. In New York habe ich einige Kinofilme gemacht, während ich in L.A. mehr an Fernsehprojekten beteiligt war. Ich hatte zu jener Zeit eine Agentin, die sich sehr für mich einsetzte. Sie hatte eine Liste von anstehenden Projekten vorliegen, auf der auch `Terminator´ von Jim Cameron aufgeführt war, der damals noch recht unbekannt war. Meine Agentin schickte Jim ein Tape von meinen Arbeiten, und irgendwann meldete er sich bei mir und meinte, dass die Musik ihm gefallen würde. Er kam dann mit dem Produzenten von `Terminator´ zu mir ins Studio, wo er mir den Film zeigte und ich ihm mehr Musik vorspielte. Ich glaube, sie haben sich in dem Moment für mich entschieden, als sie zum Ende des Films merkten, wie aufregend ich ihn fand, wobei ich meine Gedanken laut ausgesprochen hatte.“
Die Zusammenarbeit schien James Cameron zumindest so gut gefallen zu haben, dass er Fiedel auch für die 91er Fortsetzung des Science-Fiction-Special-Effects-Spektakels „Terminator II“ und den 94er humorvollen Action-Thriller „True Lies“ engagierte.
„Die Art und Weise, wie Jim und ich über mehrere Filme hinweg arbeiteten, variierte von Film zu Film, verlief überwiegend sehr spontan und hing auch mit der Entwicklung der Technologie zusammen, die jeweils verfügbar war. Selbst wenn ich einen akustisch-orchestralen Score, wie `True Lies´ größtenteils einer ist, mache, ist Technologie stets ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit; nicht nur bei reinen Synth-Scores wie `Terminator II', den ich komplett in meinem Studio eingespielt habe, sondern weil die Technologie mir erlaubt, ihm meine Ideen zu demonstrieren, und zwar auf eine sehr effiziente Weise. Ich kann schließlich auch Computer und Sampler benutzen. Als ich das Hauptthema für `True Lies´ im Kopf hatte, konnte ich es ihm bereits Stunden später vorspielen, und zwar mit Hilfe des Computers - voll orchestriert.
Für unsere Beziehung ist es sehr wichtig, dass ich ihm schon sehr früh meine Ideen präsentieren kann, so dass ich für den Fall, dass er damit nicht zufrieden ist, die Gelegenheit habe, darauf zu reagieren. Wenn mir die Technologie nicht zur Verfügung stehen würde, wäre ich sicher weitaus konservativer.
Wenn er ein Stück erst hören würde, wenn ich es mit einem 106köpfigen Orchester, das unheimlich viel Geld pro Minute kostet, eingespielt hätte, würde ich Jahre für die Musik brauchen. Ich denke, er mag die Art, wie ich meine Musik arrangiere, und die Art,wir zusammenarbeiten, gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit, weil er nicht nervös zu werden braucht. Ich nehme keine Musik auf, die ihm nicht gefällt, weil wir sie Schritt für Schritt ausarbeiten. Er verfolgt ständig die musikalische Entwicklung und hat jederzeit die Gelegenheit, seine Ideen einzubringen.“

Immerhin vergingen gut sieben Jahre bis zur Fortsetzung von „Terminator“. Nachdem der 84er Film noch den Charme einer Low-Budget-Produktion hatte und mit einem Mono-Score ausgestattet war, sprengte das Serial mit einem Budget von 100 Millionen Dollar alle Rekorde. Arnold kämpfte diesmal für die gute Sache und verlegt sein Robot-Treiben aus der Zukunft in die Gegenwart, und Brad Fiedel lieferte einen Soundtrack, dessen bombastischen Arrangements den minimalistisch inszenierten Score des 84er Werkes klanggewaltig übertönte.
„Zwischen dem ersten `Terminator´-Film und dem zweiten bestand eine sehr lange Pause. In der Zwischenzeit hat sich die Technologie etwas verändert, ich habe verschiedene Filme wie `The Big Easy´ und `Angeklagt´ gemacht, genauso wie sich James Cameron weiterentwickelt hat. Der zweite Film war auch ganz anders als der erste. Viele Fans vom ersten Film hatten Probleme mit dem zweiten, weil sie das Ende des ersten Film sehr mochten.
Der zweite Film war viel größer, normaler in dem Sinn, dass mehr menschliche Emotionen eine Rolle spielten. Ein Kind spielt eine wichtige Rolle, der Terminator ist ein positiver Charakter. Ich war sehr neugierig, als ich das Skript las, weil ich wusste, dass das Skript und der Score des ersten Teils viele Fans hatten. Deshalb wollte ich dem alten Material neue Kraft verleihen. Als Jim und ich das erste Mal darüber sprachen, meinte er, er wollte nichts vom ersten Score verwenden, ausgenommen die Grundmelodie. Der Score zum zweiten Film unterscheidet sich sehr stark vom ersten, der noch sehr elektronisch klang und viele Sequenzen benutzt, weil ich den mechanischen Charakter des Terminator betonen wollte, das Element des Unzerstörbaren. Der zweite Score weist eigentlich nur zum Anfang und zum Ende die Melodie auf, auf die zwischenzeitlich manchmal verwiesen wird, aber ansonsten ist er vielfältiger, komplexer. Musikalisch ist dabei eine Entwicklung zu beobachten, die auf meine eigene Entwicklung zurückgeht, ebenso wie auf die Erhältlichkeit und die Möglichkeiten der Technologie, des Samplings und des Arbeitens. Als ich den ersten `Terminator´ machte, gab es nicht mal ein Midi-Interface. Ich musste alle Sequenzen und Drummaschinen per Hand programmieren, was eine schwierige Angelegenheit war. Beim zweiten Film war die Technologie so ausgereift, wie ich sie mir vorstellte.
Ursprünglich wollten Jim und ich für den zweiten Score sogar ein Orchester benutzen, und manche Tracks waren dazu bestimmt, später orchestriert zu werden, aber wir standen unter Zeitdruck, so dass das entfallen musste.“
Überhaupt hält Brad Fiedel große Stücke auf den Action-Spezialisten James Cameron. Es scheint, dass sich hier zwei gleichgesinnte Seelen gefunden haben, die ihre Faszination für die Entwicklung der Technologie gemeinsam ausleben und dabei einander in ihren Bemühungen, diese Faszination auf künstlerische Weise auszuleben, unterstützen können.
„Wenn Regisseure einen Film in Angriff nehmen, geben sie meistens vorher Interviews und erzählen, welch großartige Ideen sie haben, wie toll der Film wird, aber man wundert sich sehr oft, dass im Film nichts davon zu sehen ist. Schon sehr früh habe ich bei der Zusammenarbeit mit Jim gemerkt, dass er einer der wenigen ist, der eine Vorstellung vom Film hatte, bevor er zu den größeren Fragen wie Technologie, Menschlichkeit überging. Er zählt zu den wenigen Regisseuren, die sehr detaillierte Ideen zu der Geschichte und den Bildern haben und sie auch im Film umsetzen können. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich denke, er ist sehr kreativ, was die eigene Vorstellungskraft, die Benutzung der Technologie und die filmische Umsetzung dessen angeht, was er zu tun beabsichtigt. Obwohl seine Filme voller Action und technischer Raffinessen sind, geht es doch um menschliche Belange, um das Verhältnis zwischen Mensch und Maschinen, die Benutzung der Technologie durch den Menschen. Gerade in `True Lies´ stehen zwischenmenschliche Beziehungen, Arbeit und Familie im Vordergrund.“
Doch auch mit anderen Regisseuren hat Fiedel öfter zusammengearbeitet, mit Roger Young beispielsweise an drei TV-Produktionen, mit George Schaefer an deren sogar fünf, mit Jonathan Kaplan („Angeklagt“), Wes Craven („Die Schlange im Regenbogen“), Jim McBride („The Big Easy“) und Rowdy Harrington („Tödliche Nähe“) arbeitete er jeweils an zwei Projekten.
„Ich habe ganz unterschiedliche Erfahrungen mit allen Regisseuren gemacht, mit denen ich bislang zusammengearbeitet habe. Man muss sehr flexibel sein, und manchen Regisseuren muss man auf intellektuelle Weise erklären, was man musikalisch zu tun beabsichtigt. Das ist manchmal gar nicht so leicht, weil meine Musik auf eher organische, nicht-intellektuelle Weise entsteht.
Ich muss in der Lage sein, auf intellektuelle Weise zu erklären, warum die Musik zu einer bestimmten Szene passt. Andere Regisseure vertrauen ihren Instinkten, und wenn man diese trifft, sind sie sofort beigeistert. Wiederum andere Regisseure kommen zu mir, zeigen mir ihren Film und sagen zu mir, dass dieser Film eine ganz bestimmte Musik braucht, was ich dafür vorschlagen würde. Mittlerweile ist dieses Verfahren sehr verbreitet, aber ich war einer der ersten Komponisten, der in der Lage gewesen ist, sehr früh meine Ideen vorzustellen, und zwar in einer Version, die dem Endergebnis ziemlich nahe war.
In der Regel spiele ich ihnen etwas aus meiner - wie ich es nenne - Bibel vor, also verschiedene Melodien, Main und End Titles, das musikalische Vokabular, das für den Film angebracht wäre. Später arbeite ich das etwas aus, schreibe Melodien, versehe sie mit bestimmten Rhythmen und Percussionsounds, und wenn ich mich nach ein oder zwei Tagen oder ein bis zwei Wochen wieder mit den Leuten treffe, die oft ein Jahr lang oder länger an dem Film gearbeitet haben, ist es sehr aufregend für mich, wenn sie sagen: `Jetzt ist es ein Film. Das ist die richtige Musik.´“
Dass Brad Fiedel trotz steigender Popularität nicht ausschließlich für Kinofilme die Musik schreibt, sondern sich auch immer noch für Fernsehproduktionen engagiert, mag überraschen, doch stehen dem Komponisten hier noch ganz andere Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung.
„Dass ich mehr Fernsehproduktionen gemacht habe, liegt daran, dass sie sehr schnell gehen und ich davon sehr viele in einem Jahr machen kann, während Kinoprojekte heutzutage sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Ich mache immer noch einige Kabelfernsehfilme, weil es mitunter ein sehr interessantes Medium ist, weil es die Möglichkeit bietet, an interessanten Themen zu arbeiten, die man in einem Kinofim nicht unterbringen kann. Amerikanische Filmemacher haben große Probleme damit, Filme fürs Kino zu drehen, wenn sie damit keinen Kassenschlager landen können. Insofern können bestimmte Projekte nur fürs Kabelfernsehen realisiert werden. Ich suche mir weiterhin ein breites Spektrum zu bewahren. Und wenn es sich um eine interessante Story, um gute Schauspieler oder einen guten Regisseur handelt, dann mache ich das, weil ich dazu nicht viel Zeit benötige und nebenbei trotzdem an Kinofilmen arbeiten kann.“
Bei der Auswahl seiner Filme achtet Brad Fiedel indes darauf, dass er nicht Gefahr läuft, in die Action-Ecke abgelegt zu werden, auch wenn er damit manchmal unpopuläre Entscheidungen treffen mag.
„Ich achte sehr darauf zu versuchen, mich zu verändern bei dem, was ich tue. Natürlich wird man durch die Scores zu Filmen bekannt, die sehr erfolgreich waren, aber ich lege großen Wert darauf, verschiedene Sachen zu machen. Man kann auch zu sehr Gefahr laufen, sich ständig selbst zu kopieren, wenn man ausschließlich an Actionfilmen arbeitet. Ich wäre froh, wenn ich mehr Angebote für gefühlvolle Filme bekäme, deshalb arbeite ich gern an bestimmten Fernsehprojekten, denn ich denke, für einen Künstler ist es wichtig, seinen Horizont zu erweitern.“
 Filmographie:
1983: Mord im falschen Bezirk (Murder in Coweta County)
1984: Terminator (The Terminator)
1985: Die rabenschwarze Nacht – Fright Night (Fright Night)
1985: American Eiskrem (Fraternity Vacation)
1986: Holt Harry raus (Let's Get Harry)
1986: Young Streetfighters (The Brotherhood of Justice)
1987: The Big Easy – Der große Leichtsinn (The Big Easy)
1988: Angeklagt (The Accused)
1988: Die Schlange im Regenbogen (Serpent And The Rainbow)
1989: Das dreckige Spiel (True Believer)
1990: Blue Steel
1991: Terminator 2 – Tag der Abrechnung (Terminator 2: Judgment Day)
1992: Fäuste – Du musst um Dein Recht kämpfen (Gladiator)
1993: Karen McCoy – Die Katze
1993: Tödliche Nähe (Striking Distance)
1994: Blink – Tödliche Augenblicke (Blink)
1994: True Lies – Wahre Lügen (True Lies)
1995: Vernetzt – Johnny Mnemonic (Johnny Mnemonic)
1996: Rasputin

Sonntag, 5. Juli 2009

Playlist # 11 vom 05.07.09


1 Cliff Eidelman - End Credits Suite (Picture Bride) - 03:40
2 Steve Jablonsky - End Credits (The Island) - 06:05
3 James Newton Howard - Main Titles (Waterworld) - 04:43
4 Harry Gregson-Williams - Hatcher's End (The Rundown) - 03:59
5 Howard Shore - Romey's Suicide (The Client) - 08:34
6 Christopher Young - Mad Bad Dad (Sleepwalking) - 05:50
7 Brad Fiedel - Emma's Eyes (Blink) - 03:51
8 Brad Fiedel - Theme From „The Terminator“ (The Terminator) - 04:15
9 Brad Fiedel - Revolution (The Serpent And The Rainbow) - 03:50
10 Alan Silvestri - „She's In“ (Eraser) - 06:11
11 James Newton Howard - Dani Brings Court Water (The Man In The Moon) - 03:35

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