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Montag, 1. Februar 2016

Playlist #181 vom 07.02.2016 - NEUHEITEN 2016 (1)

Das Jahr 2016 ist zwar erst ein paar Wochen jung und die letzten Neuheiten-Sendung bei Soundtrack Adventures auf Radio ZuSa auch nur einige Wochen her, aber in dieser Zeit sind schon wieder so viele interessante neue Soundtracks veröffentlicht worden, dass ich sie meinen Hörern nicht vorenthalten möchte. Neben langjährigen Filmmusikstars wie Danny Elfman, James Newton Howard, Ennio Morricone, Bruno Coulais, Ryuichi Sakamoto und Gabriel Yared sind dabei viele neue Stimmen zu hören, von denen einige in Zukunft sicher noch für Furore sorgen werden.

Zu Beginn stelle ich die jüngsten Scores vor, die Sony Classical in Deutschland veröffentlicht hat. Trickfilm-Regisseur Rob Letterman („Große Haie – Kleine Fische“, „Monsters vs. Aliens“) thematisiert in seinem neuen Film „Gänsehaut“ das mutmaßliche Leben des Jugendbuch-Autors R.L. Stine (Jack Black), dessen gespenstische Kreaturen keineswegs nur Geschöpfe seiner Fantasie sind, sondern reale Monster, die er eigentlich zwischen den Buchdeckeln einschließt. Doch als sich der neue Nachbarsjunge Zach Cooper (Dylan Minnette) mit Stines Tochter Hannah (Odeya Rush) anfreundet und versehentlich eine ganze Meute der Ungeheuer befreit, haben Stine und die beiden Teenager alle Hände voll zu tun, die Kleinstadt Greendale von dem Chaos zu befreien.
Danny Elfman, der bereits durch seine Zusammenarbeit mit Tim Burton und an Animations-Filmen wie „Meet The Robinsons“, „Epic“ und „Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman“ bereits einschlägige Erfahrungen in diesem Genre sammeln konnte, versorgt diese muntere Monster-Jagd mit einem virtuosen Orchester-Score, der auch einige ruhige Sequenzen zu bieten hat.
Das trifft auch auf Henry Jackmans teils wuchtig-orchestralen, teils elektronisch atmosphärischen Score zum apokalyptischen Science-Fiction-Film „Die 5. Welle“ zu, mit der die nächste Angriffswelle von Aliens bezeichnet wird, die die Weltbevölkerung bereits nahezu ausgelöscht haben. Nachdem die junge Cassie (Chloë Grace Moretz) bereits Familie und Freunde verloren hat, findet sie in dem mysteriösen Evan Walker (Alex Roe), der Scharfschützin Ringer (Maika Monroe) und ihrem alten Highschool-Schwarm Ben Parish alias Zombie (Nick Robinson) Verbündete im Kampf gegen die Aliens, die sich als Menschen tarnen können.
Carter Burwell zählt zu den glücklichen Hollywood-Komponisten, der regelmäßig mit den renommierten Drehbuchautoren/Filmemachern Joel und Ethan Coen („No Country for Old Men“, „Fargo“) sowie Charlie Kaufman („Adaption“, „Being John Malkovich“) zusammenarbeiten darf. Charlie Kaufman hat seinen neuen Film „Anomalisa“ mit einer Kickstarter-Kampagne und den damit eingenommenen 400.000 $ auf den Weg gebracht. Zusammen mit seinem Co-Regisseur Duke Johnson hat Kaufman die drei Akteure der früheren Bühnenversion auch die Sprechrollen der Kinoadaption übernehmen lassen, in der der erfolgreiche, aber unglücklich verheiratete Ratgeberautor Michael Stone (Stimme im Original: David Thewlis) in Cincinnati einen Vortrag halten soll und in seinem Hotel drei Frauen begegnet, von denen die schüchterne Lisa (Jennifer Jason Leigh) anders zu sein scheint als andere Frauen.  
Carter Burwell konnte für den Score zur Filmversion immerhin sechs der acht ursprünglichen Musiker rekrutieren, sah sich aber auch neuen Herausforderungen ausgesetzt:
„Einige musikalische Themen des Stücks haben es in den Film geschafft, aber die Übertragung von einer auditiven Erfahrung zu einer intensiv visuellen erforderte neues thematisches Material und eine substantielle Menge neuer Musik. Der Soundtrack geht auf das ursprüngliche Stück zurück, indem einige Filmdialoge und Effekte dem Score hinzugefügt wurden, aber es handelt sich wirklich um ein anderes, drittes Medium“, führt Burwell in dem Booklet zum Soundtrack aus. „Man muss sich seinen Ohren und seiner Vorstellungskraft ausliefern. Man muss wirklich seine Augen zuhause lassen.“ 
Tatsächlich weist der Soundtrack zu „Anomalisa“ einen kammermusikalischen Charakter auf und wirkt mit den eingestreuten Dialogen wie ein eigenständiges Hörspiel.
Der momentan wieder recht umtriebige Burwell komponierte auch zu dem neuen Coen-Film „Hail, Caesar!“ und zu dem historischen Disney-Abenteuer „The Finest Hours“ die Musik.
Dagegen wartet der britische Komponist Rael Jones bei „Suite Française – Melodie der Liebe“ mit einem romantischen Orchester- und Piano-Score auf, zu dem der Oscar-prämierte Alexandre Desplat auch einige Themen beigesteuert hat. In der stark besetzten und aufwändigen Verfilmung des zweiten Buchs aus der unvollendeten, posthum veröffentlichten Romanserie des Holocaust-Opfers Irène Némirovsky lebt die junge Lucille (Michelle Williams) 1940 in der Villa ihrer Schwiegermutter Madame Angellier (Kristin Scott Thomas) auf dem Lande vor Paris und kümmert sich darum, Geld bei den Pächtern von Lucilles Mann Gaston einzusammeln, der in den Krieg gezogen ist. Als Frankreich vor der deutschen Besatzungsmacht kapituliert, müssen auch die Angelliers einen Nazi-Offizier als Gast aufnehmen. Die unglücklich verheiratete Lucille findet Gefallen an dem kultivierten Offizier Bruno von Falk (Matthias Schoenaerts), dem sie sich über die gemeinsame Liebe zur Musik verbunden fühlt.
„Die gefühlvollen Cues sind von der romantischen Ära beeinflusst, nicht nur weil es die angespannte Liebesgeschichte unterstützt, sondern weil es die Art von Musik ist, von der ich meine, dass sie Lucille und Bruno gehört und studiert haben würden. Schon bevor es geschrieben war, war klar, dass es vier Szenen mit Bruno und Lucille gab, zu denen das Liebesthema gespielt werden würde, jedes mit seiner eigenen Farbe“, beschreibt Jones im Booklet zum Soundtrack. „Das Piano ist wichtig für die Lovestory; wir sehen nicht nur Lucille und Bruno das Instrument spielen, sondern es stellt auch das Tor dar, durch das sie sich verlieben, und so wird es ‚ihr Instrument‘ in dem Score, oft mit Streichern interagierend.“ 
Einmal mehr kehrt Rocky (Sylvester Stallone) in den Ring zurück, in „Creed“ allerdings nicht als Boxer, sondern als Trainer des jungen Boxers Adonis Johnson (Michael B. Jordan), dessen Vater Apollo Creed einst das legendäre Match gegen Rocky Balboa bestritt. Ludwig Goransson bezieht sich in seinem Score zwar auch auf das thematische Material des langjährigen „Rocky“-Komponisten Bill Conti, schuf aber darüber hinaus sehr elektronische Interludes und vielschichtige Orchesterarrangements.
Drehbuchautor und Regisseur Peter Landesman hat bereits in seinem Regiedebüt „Parkland“ auf die Fähigkeiten von James Newton Howard zurückgegriffen. Der kreierte zu Landesmans neuen Film „Erschütternde Wahrheit“ mit Will Smith in der Hauptrolle wieder einen sehr ruhigen, elektronisch dominierten Score, der wunderbar als eigenständiges Werk anzuhören ist und mit wunderbaren Themen aufwartet. Überhaupt sind einige der heute vorgestellten Score elektronisch geprägt. Das trifft sowohl auf Jeff Ronas Arbeit zum Kurzfilm „Oceanus“ zu wie auf Garth Stevensons „Ten Thousand Saints“, Ali Gavans „Warriors“ und Ben Lovetts „Synchronicity“.
Davon abgesehen gibt es nach seiner Oscar-nominierten Arbeit zu Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“ mit „Correspondence“ einen weiteren Score des mittlerweile 87-jährigen Ennio Morricone zu hören, wobei seine Musik zum neuen Film von Giuseppe Tornatore („Cinema Paradiso“) ebenso feinsinnige, melodische wie sporadisch aufwühlende Momente beinhaltet. Und schließlich ist auch Ryuichi Sakamoto mit seinem Score zum 12-fach Oscar-nominierten Film „The Revenant“ zu hören, wobei er sich Unterstützung von Alva Noto und Bryce Dessner holte.
Playlist:
01. Danny Elfman - Credits (Goosebumps) - 02:14
02. Henry Jackman - Epilogue (The 5th Wave) - 03:06
03. Carter Burwell - Lisa In His Room (Anomalisa) - 03:53
04. Rael Jones - I am Free (Suite Francaise) - 04:55
05. Ludwig Goransson - Shed You (Creed) - 02:40
06. James Newton Howard - Be at Peace (Concussion) - 03:50
07. H. Scott Salinas - Slipping Down the Rabbit Hole (Zipper) - 04:17
08. Dan Romer - Stop The World (Tomorrow We Disappear) - 03:22
09. Marcelo Zarvos - Don't Ever Let Me Go (The Choice) - 03:13
10. Gabriel Yared - Dans un dernier soupir (Chocolat) - 03:31
11. Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Katie Safe (Jane Got A Gun) - 04:13
12. Ennio Morricone - La Casa Sul Lago (Correspondence) - 07:16
13. Ryuichi Sakamoto & Alva Noto - The Revenant Theme [Alva Noto Remodel] (The Revenant) - 03:58
14. Cyril Morin - Born As Girls (Angry Indian Goddesses) - 04:28
15. Jeff Rona - Oceanus Theme Remix (Oceanus) - 04:40
16. Garth Stevenson - Eliza and Jude (Ten Thousand Saints) - 02:45
17. Ali Gavan - The Field (Warriors) - 03:08
18. Ben Lovett - Absence of Paradox (Synchronicity) - 03:46
19. Dustin O'Halloran - Transparent Theme Solo Piano Version (Transparent) - 02:10
20. Jim Dooley - End Credit Suite (Fifty Shades Of Black) - 04:05
21. Rob Simonsen - Cooking For Simone (Burnt) - 02:55
22. Richard Harvey - David's Old Life (Swung) - 03:18
23. Sarah Class - Able Is Released [orchestral version] (Brothers of the Wind) - 04:06
24. A.R. Rahman - The Land of Friendship (Muhammad - The Messenger of God) - 02:36
25. Bruno Coulais - La part sauvage du monde (Les Saisons) - 03:24
26. Christian Davis - Are you a Survivor (Murder in Mexico) - 03:11
27. Christian Henson - The Curse (The Go-Between) - 03:49
28. Carter Burwell - Faith God Damn It! (Hail, Caesar!) - 02:35
29. Daniel Belardinelli - Titles (Lamb) - 03:55
30. Carter Burwell - It's Starting To Snow (The Finest Hours) - 02:23
31. Joan Valent - Suite (El Rey de la Habana) - 08:22

Soundtrack Adventures #181 with Burwell, Rona, Morin, Rahman, Yared, Elfman @ Radio ZuSa 2016-02-07 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 1. April 2015

Playlist #160 vom 05.04.2015 - JENNIFER LAWRENCE Special

Jennifer Lawrence ist ein Phänomen. Obwohl sie keine Schauspielausbildung genossen hat, ist sie die zweitjüngste Schauspielerin, die einen Oscar gewinnen konnte. Mittlerweile zählt die 24-jährige Darstellerin zu den gefragtesten Vertreterinnen ihrer Zunft und wird dieses Jahr einmal mehr für Furore in der Filmwelt sorgen, wenn im November der abschließende Teil der „Die Tribute von Panem“-Verfilmungen in die Kinos kommt.

Nachdem Jennifer Lawrence in Louisville, Kentucky, geboren wurde und aufwuchs, zog sie mit ihren Eltern und den beiden älteren Brüdern nach New York, um Schauspielerin zu werden. Ohne entsprechenden Unterricht erhalten zu haben, imponierte sie in Manhattan beim unvorbereiteten Vorlesen und wurde für Werbeaufnahmen gecastet, beispielsweise für MTVs „My Super Sweet 16“.
Ihr Fernsehdebüt feierte sie 2006 in dem Drama „Company Town“, zwei Jahre später war sie an der Seite von Charlize Theron und Kim Basinger in Guillermo Arriagas Drama „Auf brennender Erde“ zu sehen, wofür sie bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit dem Marcello-Mastroianni-Preis in der Kategorie „Beste schauspielerische Nachwuchsleistung“ ausgezeichnet wurde.
Lawrence wirkte drei Staffeln lang in der Sitcom „The Bill Engvall Show“ (2007 – 2009) mit, hatte Gastrollen in den Fernsehserien „Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen“ und „Medium – Nichts bleibt verborgen“ und wurde für ihre Rolle in dem Drama „The Poker House“ (2008) auf dem Los Angeles Film Festival mit einem Preis in der Kategorie „Outstanding Performance“ geehrt.


Ihren internationalen Durchbruch feierte die junge Schauspielerin, als sie die Hauptrolle in Debra Graniks Independent-Drama „Winter’s Bone“ übernahm, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Woodrell.
Das brachte ihr unter anderem den Darstellerpreis des Seattle International Film Festivals und den National Board of Review Award als „Beste Nachwuchsdarstellerin“ ein, dazu wurde sie für den Golden Globe Award und Oscar nominiert. Danach ging es mit der Karriere steil bergauf.
2011 stand sie mit Jodie Foster und Mel Gibson für die Tragikomödie „Der Biber“ vor der Kamera, dann spielte sie die Doppelrolle von Raven und Mystique in dem „X-Men“-Spin-off „X-Men: Erste Entscheidung“, bevor sie in der Hauptrolle der Katniss Everdeen in „Die Tribute von Panem: The Hunger Games“ (2012) endgültig zum Superstar avancierte.
Nach dem kanadischen Horrorfilm „House at the End of the Street“ folgte an der Seite von Bradley Cooper die Komödie „Silver Linings“, was ihr einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie oder einem Musical und einen Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte, außerdem den Screen Actors Guild Award, den Satellite Award und den Independent Spirit Award.
2013 schlüpfte die frisch gekürte Oscar-Preisträgerin in „Die Tribute von Panem: Catching Fire“ nicht nur erneut in die Rolle der Katniss Everdeen, sondern überzeugte auch erneut neben Bradley Cooper und an der Seite von Amy Adams und Christian Bale in der Drama-Komödie „American Hustle“, wofür sie wieder einen Golden Globe in Empfang nehmen durfte und außerdem bei den British Academy Film Awards als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde.
Das Forbes Magazine sah Jennifer Lawrence 2014 auf Platz 12 seiner Liste der „Most Powerful Celebrities“ der Welt und bezeichnete sie als „mächtigste Schauspielerin Hollywoods“. Dabei wurde nicht nur das geschätzte Einkommen berücksichtigt, sondern auch Erwähnungen in den Medien sowie Nominierungen und Gewinne von Preisen.
Im vergangenen Jahr war sie nicht nur erneut als Katniss Everdeen zu bewundern, sondern auch in „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ und Susanne Biers Drama „Serena“, bei dem sie einmal mehr mit Bradley Cooper vor der Kamera stand.
Filmographie: 
2006: Company Town (Fernsehfilm)
2006: Monk (Fernsehserie, Folge 5x03 Mr. Monk als Trainer)
2007: Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen (Cold Case, Fernsehserie, Folge 4x18 Der Ein-Dollar Traum)
2007: Not Another High School Show (Fernsehfilm)
2007, 2008: Medium – Nichts bleibt verborgen (Medium, Fernsehserie, Folgen 3x07 und 4x02)
2007–2009: The Bill Engvall Show (Fernsehserie, 31 Folgen)
2008: Garden Party
2008: Auf brennender Erde (The Burning Plain)
2008: The Poker House
2010: Winter’s Bone
2011: Like Crazy
2011: Der Biber (The Beaver)
2011: X-Men: Erste Entscheidung (X-Men: First Class)
2012: Die Tribute von Panem – The Hunger Games (The Hunger Games)
2012: Silver Linings (Silver Linings Playbook)
2012: House at the End of the Street
2013: The Devil You Know
2013: Die Tribute von Panem – Catching Fire (The Hunger Games: Catching Fire)
2013: American Hustle
2014: X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (X-Men: Days of Future Past)
2014: Serena
2014: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 1)
2015: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 2)
Playlist: 
01. James Newton Howard - District 12 (The Hunger Games: The Mockingjay Part 1) - 03:23
02. Dickon Hinchliffe - Hardscrabble Elegy (Winter's Bone) - 03:05
03. Omar Rodriguez-Lopez & Hans Zimmer - End Credits (The Burning Plain) - 06:45
04. Marcelo Zarvos - Meet Walter Black (The Beaver) - 03:55
05. Dustin O'Halloran - We Move Lightly (Like Crazy) - 03:13
06. Danny Elfman - Happy Ending (Silver Linings Playbook) - 03:52
07. Danny Elfman - Irving Montage (American Hustle) - 01:55
08. Marcelo Zarvos - Nora's Speech (The Beaver) - 07:54
09. Dustin O'Halloran - Twin Stars (Like Crazy) - 03:57
10. James Newton Howard - Healing Katniss (The Hunger Games) - 03:19
11. Coldplay - Atlas (The Hunger Games: Catching Fire OST) - 03:55
12. James Newton Howard feat. Jennifer Lawrence - The Hanging Tree (The Hunger Games: The Mockingjay Part 1) - 03:38
13. Lorde - Flicker [Kanye West Rework] (The Hunger Games: The Mockingjay Part 1 OST) - 04:12
14. America - A Horse With No Name (American Hustle) - 04:12
15. Of Monsters And Men - Silhouettes (The Hunger Games: Catching Fire OST) - 04:30
16. Lorde - Ladder Song (The Hunger Games: The Mockingjay Part 1 OST) - 03:15
17. Harold Melvin & The Blue Notes - Don't Leave Me This Way (American Hustle) - 06:09
18. Dustin O'Halloran - Opus 37 (Like Crazy) - 05:22
19. James Newton Howard - The Tour (The Hunger Games: Catching Fire) - 05:56
20. John Ottman - Hope [Xavier's Theme] (X-Men: Days Of Future Past) - 04:48
21. Henry Jackman - Would You Date Me? (X-Men: First Class) - 01:45
22. James Newton Howard - Katniss Is Chosen (The Hunger Games: Catching Fire) - 03:18
23. James Newton Howard - District 12 Ruins (The Hunger Games: The Mockingjay Part 1) - 04:04
24. John Ottman - Pentagon Plan/Sneaky Mystique (X-Men: Days Of Future Past) - 03:24
25. Danny Elfman - Silver Lining Wild-Track (Silver Linings Playbook) - 02:57
26. John Ottman - He Lost Everything (X-Men: Days Of Future Past) - 01:50
27. Johan Söderqvist - Titles (Serena) - 02:14
28. Dustin O'Halloran - Opus 55 (Like Crazy) - 06:06

Soundtrack Adventures #160 with JENNIFER LAWRENCE @ Radio ZuSa 2015-04-05 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 15. März 2015

Playlist #159 vom 22.03.2015 - NEUHEITEN 2015 (1)

Nachdem die Ende Februar stattgefundene 87. Verleihung der Academy Awards der Filmwelt noch einmal vor Augen und Ohren führte, dass sich das vergangene Kinojahr durchaus sehen und hören lassen konnte, fängt auch das neue Filmjahr mehr als vielversprechend an.
Im ersten Neuheiten-Special des Jahres 2015 geben sich in dieser Soundtrack-Adventures-Sendung prominente Komponisten wie Hans Zimmer („Chappie“), Danny Elfman („Big Eyes“, „Fifty Shades Of Grey“), James Horner („Wolf Totem“), Patrick Doyle („Cinderella“) und Thomas Newman („The Second Best Exotic Marigold Hotel“) sowie angesagte Talente wie Michael Giacchino („Jupiter Descending“), Max Richter („Testament Of Youth“), Nick Urata („Paddington“, „Focus“) und Newcomer wie Peter Joseph („Zeitgeist“) und Tony Morales („In Your Eyes“) ein munteres Stelldichein.

Seit der Hameln geborene Komponist Max Richter 2002 sein Debütalbum „Memoryhouse“ veröffentlichte, hat er sich nicht nur in der modernen Klassik-Szene einen Namen gemacht, sondern seit 2006 auch vermehrt Filmmusiken komponiert, u.a. für Ari Folmans preisgekrönten Animationsfilm „Waltz with Bashir“ (2008), David Mackenzies „Perfect Sense“ (2011) und die HBO-Serie „The Leftovers“ (2014). Für die Musik zu James Kents biografischen Kriegsdrama „Testament Of Youth“ blieb Richter seinem Stil treu und schuf emotional berührende, Piano-basierte Themen, die die Stimmung des Films wunderbar einfangen.
Auch Richters isländischer Kollege Ólafur Arnalds hat sich zunächst in der modernen Klassik- und Electroszene hervorgetan, ehe seine kompositorischen Qualitäten vor allem von ambitionierten Independent-Filmern gefragt wurden. So kreierte er 2012 erstmals die Musik zu „Another Happy Day“, dem Regiedebüt von Barry Levinsons Sohn Sam. Ein Jahr später folgte der Soundtrack zu Ron Krauss‘ „Gimme Shelter“ und zur ITV-Serie „Broadchurch“, zu der jetzt der erweiterte Soundtrack zum Start der 2. Staffel erschienen ist. Daneben ist jetzt mit „The Chopin Project“ das Ergebnis einer ambitionierten Zusammenarbeit mit der deutsch-japanischen Pianistin Alice Sara Ott erhältlich. Um der standardisierten Perfektion einschlägiger Aufnahmen des von Arnalds hochgeschätzten Pianisten Chopin zu begegnen, fand er einen eigenen Aufnahme-Prozess und komponierte Intermezzi für Streichquintett, Klavier und Synthesizer, die einen emotionalen Bogen zu ausgewählten Chopin-Stücken schlagen sollten.
Dabei schufen Arnalds und Ott einen intimen, fragilen und oft charmant unvollkommenen Klang unter Verwendung alter, ungewöhnlicher oder präparierter Klaviere, aufgezeichnet mit Hilfe altmodischer Aufnahmegeräte.
„Warum sollten wir die Technologie, die uns zur Verfügung steht, nur als Werkzeug nutzen und nicht auch als Mittel der Interpretation? Warum sollten die Mikrofone, der Raum – der Sound – nicht auch Beitragende der Aufführung sein?“
Weitaus weniger anspruchsvoll ist dagegen die literarische Vorlage zu „Fifty Shades of Grey“. Immerhin ist es Regisseurin Sam Taylor-Johnson („Nowhere Boy“) und ihrer Drehbuchautorin Kelly Marcel („Saving Mr. Banks“) gelungen, die „Hausfrauen-Porno“-Trilogie von E.L. James zu einer unterhaltsamen SM-Romanze zu verfilmen, die Danny Elfman ebenso unterhaltsam vertont hat wie „Big Eyes“, Tim Burtons biografisches Drama um eine Künstlerin, deren Mann den Ruhm für ihre Bilder einheimst.
Abgerundet wird die Sendung mit dem feinen Orchesterscore von Patrick Doyle („Brave“) zu der neuen Walt-Disney-Verfilmung von „Cinderella“, Hans Zimmers („Inception“) elektronisch pulsierenden Score zu Neill Blomkamps („Elysium“) neuem Sci-Fi-Thriller „Chappie“, Thomas Newmans exotisch-luftiger Arbeit zu John Maddens „The Second Best Exotic Marigold Hotel“ und Aaron Zigmans süßlich-romantischen Klängen zu Michael Hoffmans Nicholas-Sparks-Adaption „The Best Of Me“.
Dazu steuern Peter Joseph („Zeitgeist“) und Junkie-XL-Mastermind Tom Holkenborg („Run All Night“) rhythmische Klänge bei, während Tony Morales („In Your Eyes“), Nick Urata („Focus“) und Dario Marianelli („A Long Way Down“) mit verträumten Melodien vertreten sind.
Daniel Pemberton („The Game“) und Atli Örvarsson („Chicago Fire“) demonstrieren, dass auch zu Fernsehserien ausdrucksstarke Musik produziert werden kann, während Geoff Zanelli („The Scorpion King 4“), Michael Giacchino („Jupiter Ascending“) und Javier Navarrete („Zhong Kui“) bei den Aufnahmen zu ihren Fantasy- und Sci-Fi-Epen so richtig aus dem Vollen schöpfen durften.
Playlist: 
01. Max Richter - I Will Not Forget You (Testament Of Youth) - 03:55
02. Danny Elfman - Variations On A Shade (Fifty Shades Of Grey) - 06:23
03. Danny Elfman - Victory (Big Eyes) - 05:00
04. Ólafur Arnalds - So Far (Broadchurch) - 04:32
05. Ólafur Arnalds & Alice Sara Ott - Reminiscence (The Chopin Project) - 04:28
06. Nick Urata - Love Theme (Focus) - 05:05
07. Daniel Pemberton - Yulia's Theme (The Game) - 02:43
08. Nick Urata - The Explorer's Film (Paddington) - 02:45
09. Peter Joseph - Marcato (Zeitgeist) - 06:59
10. Tony Morales - In Your Eyes (In Your Eyes) - 03:38
11. Van Lawson - Ellie's Theme (The War Within) - 03:12
12. Nathaniel Méchaly - Saving Kim (Taken 3) - 04:50
13. Mike Mogis & Nathaniel Walcott - The Great And Terrible 10 (The Fault In Our Stars) - 05:58
14. Javier Navarrete - In Heaven (Zhong Kui: Snow Girl And The Dark Crystal) - 03:26
15. Dario Marianelli - Five Seconds (A Long Way Down) - 04:56
16. Aaron Zigman - Main Title (The Best Of Me) - 02:50
17. Geoff Zanelli & Mark Ronson - In The Bathtub (Mortdecai) - 02:24
18. Geoff Zanelli - The Temple Of The Goddess (The Scorpion King 4) - 02:02
19. Michael Giacchino - 2nd Movement (Jupiter Ascending) - 03:24
20. James Horner - Leaving For The Country (Wolf Totem) - 02:17
21. John Frizzell - End Credits (The Loft) - 01:55
22. Atli Örvarsson - Giving Thanks (Chicago Fire - Season 1) - 06:00
23. Tom Holkenborg - I See Those Faces In My Dreams (Run All Night) - 03:04
24. Henry Jackman & Matthew Margeson - An 1815 Napoleonic Brandy (Kingsman - The Secret Service) - 04:23
25. Hans Zimmer - Use Your Mind (Chappie) - 04:05
26. Thomas Newman - Sagai (The Second Best Exotic Marigold Hotel) - 04:27
27. Patrick Doyle - Orphaned (Cinderella) - 03:47
28. Peter Joseph - Grandioso (Zeitgeist) - 07:15

Soundtrack Adventures #159 with RICHTER, ARNALDS, ZIMMER, DOYLE, ELFMAN @ Radio ZuSa 2015-03-22 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Dienstag, 1. April 2014

Playlist #134 vom 06.04.2014 - SCARLETT JOHANSSON Special

Seit ihrer Golden-Globe-nominierten Rolle in Sofie Coppolas Meisterwerk „Lost In Translation“ hat die US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin Scarlett Johansson eine beeindruckende Karriere hingelegt. In letzter Zeit ist sie in so unterschiedlichen Produktionen wie Spike Jonzes „Her“, Joseph Gordon Lewitts Regiedebüt „Don Jon“, der Comic-Adaption „Captain America: The Winter Soldier“ sowie Jonathan Glazers Science-Fiction-Thriller „Under The Skin“ zu sehen gewesen bzw. noch zu sehen.

Den Wunsch, Schauspielerin zu werden, begann die am 22. November 1984 in New York City geborene Johansson bereits im Kindesalter zu verfolgen, als sie die Schauspielschule von Lee Strasberg besuchte und 2002 ihren Abschluss an der Professional Children’s School in Manhattan machte. 1992 startete sie ihre Karriere in dem Off-Broadway-Theaterstück „Sophistry“ an der Seite von Ethan Hawke. Auf der Leinwand debütierte sie 1994 mit einer Nebenrolle in „North“, worauf weitere kleine Engagements in Filmen wie „Im Sumpf des Verbrechens“, „Wenn Lucy springt“ und „Wieder allein zu Haus“ folgten. Für ihre erste Hauptrolle in „Manny & Lo“ (1996) wurde sie gleich mit einer Nominierung für einen Independent Spirit Award bedacht. Einen weiteren Karriereschub erlebte die damals 14-Jährige durch ihre Rolle als traumatisierte Grace MacLean in Robert Redfords Bestseller-Verfilmung von „Der Pferdeflüsterer“, für die sie mit einem Young Star Award ausgezeichnet wurde.
Nach kleineren Rollen in der Fantasy-Komödie „Immer Ärger mit Schweinchen George“, dem Coming-of-Age-Drama „Ghost World“, Coens Film noir „The Man Who Wasn’t There“ und der Horror-Komödie „Arac Attack“ gelang Scarlett Johansson an der Seite von Bill Murray der internationale Durchbruch in Sofia Coppolas „Lost In Translation“, der ihr zudem einen British Academy Film Award einbrachte sowie ihre erste Nominierung für einen Golden Globe.
Die nächsten Golden-Globe-Nominierungen ergaben sich für ihre Darstellung des Vermeer-Models Griet in Peter Webbers Historiendrama „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“, das auch den französischen Komponisten Alexandre Desplat bekannt machte, und für ihre Rolle in dem Drama „A Love Song For Bobby Long“.
Wie vielseitig die junge Schauspielerin ist, bewies sie in Michael Bays Science-Fiction-Thriller „The Island“. Woody Allen besetzte die charismatische Darstellerin in gleich Filmen - „Match Point“, „Scoop – Der Knüller“ und an der Seite von Javier Bardem und Penélope Cruz in „Vicky Cristina Barcelona“. In Brian De Palmas Neo-Noir-Thriller „The Black Dahlia“ und als Magier-Gehilfin in Christopher Nolans Vexierspiel „Prestige - Die Meister der Magie“ konnte Johansson ihren Marktwert weiter steigern. Neben Natalie Portman war sie 2008 in dem üppig ausgestatteten Historiendrama „Die Schwester der Königin“ als Mary Boleyn zu sehen, außerdem in den Comic-Verfilmungen „The Spirit“ und „Iron Man 2“ (2010).
Ihr Broadway-Debüt feierte die Schauspielerin in dem Drama „Blick von der Brücke“, wofür sie mit einem Tony Award geehrt wurde, 2012 war sie in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ am Richard Rodgers Theatre zu sehen. Sie spielte Janet Leigh in dem Biopic „Hitchcock“, buhlte mit Julianne Moore um die Gunst von Joseph Gordon Levitt in dessen Regiedebüt „Don Jon“ und lieh in Spike Jonzes Science-Fiction-Romanze „Her“ dem hochentwickelten Computer-System Samantha ihre Stimme.
Neben ihrer Schauspielkarriere agiert Johansson auch als Model und als Sängerin. Im Jahr 2006 war sie auf dem Album „Unexpected Dreams. Songs From The Stars“ mit dem Song „Summertime“ vertreten, bevor zwei Jahre später ihr Debütalbum „Anywhere I Lay My Head“ mit Coverversionen von Tom-Waits-Liedern erschien. 2009 folgte das Album „Break Up“, das sie zusammen mit Pete Yorn einsang.

Filmographie: 
1994: North – Eltern, nein danke! (North)
1995: Im Sumpf des Verbrechens (Just Cause)
1996: Wenn Lucy springt (If Lucy Fell)
1996: Manny & Lo
1997: Fall
1997: Wieder allein zu Haus (Home Alone 3)
1998: Der Pferdeflüsterer (The Horsewhisperer)
1999: Immer Ärger mit Schweinchen George (My Brother the Pig)
2001: Ghost World
2001: The Man Who Wasn’t There
2001: An American Rhapsody
2002: Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster (Eight Legged Freaks)
2003: Lost in Translation
2003: Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Girl with a Pearl Earring)
2004: Voll gepunktet (The Perfect Score)
2004: Lovesong for Bobby Long (A Love Song for Bobby Long)
2004: Good Woman – Ein Sommer in Amalfi (A Good Woman)
2004: Reine Chefsache (In Good Company)
2005: Die Insel (The Island)
2005: Match Point
2006: Scoop – Der Knüller (Scoop)
2006: The Black Dahlia
2006: Prestige – Die Meister der Magie (The Prestige)
2007: Nanny Diaries (The Nanny Diaries)
2008: Die Schwester der Königin (The Other Boleyn Girl)
2008: Vicky Cristina Barcelona
2008: The Spirit
2009: Er steht einfach nicht auf Dich (He’s Just Not That Into You)
2010: Iron Man 2
2011: Wir kaufen einen Zoo (We Bought a Zoo)
2012: Marvel’s The Avengers (The Avengers)
2012: Hitchcock
2013: Don Jon
2013: Under the Skin
2013: Her
2014: The Return of the First Avenger (Captain America: The Winter Soldier)

Playlist:
01. Air - Alone In Kyoto (Lost In Translation) - 04:37
02. Marc Shaiman - New York City (North) - 05:31
03. James Newton Howard - The Execution (Just Cause) - 03:44
04. Thomas Newman - The Rhythm Of The Horse (The Horse Whisperer) - 03:15
05. David Kitay - Theme From Ghost World (Ghost World) - 03:58
06. Carter Burwell - The Trial Of Ed Crane (The Man Who Wasn't There) - 03:52
07. Cliff Eidelman - An American Rhapsody (An American Rhapsody) - 03:40
08. Cliff Eidelman - End Credits (He's Just Not That Into You) - 03:04
09. John Ottman - Spider Shack (Arac Attack) - 04:22
10. Alexandre Desplat - Griet's Theme (Girl With A Pearl Earring) - 04:10
11. Paul Cantelon - Anne Returns (The Other Boleyn Girl) - 04:09
12. David Julyan - Colorado Springs (The Prestige) - 04:17
13. Scarlett Johansson - Who Are You (Anywhere I Lay My Head) - 04:49
14. Pete Yorn & Scarlett Johansson - Someday (Break Up) - 04:17
15. Nada Surf - Blonde On Blonde (Love Song For Bobby Long) - 04:52
16. Juan Queseda - Asturias (Vicky Cristina Barcelona) - 07:50
17. Danny Elfman - Explosion (Hitchcock) - 03:11
18. Steve Jablonsky - End Credits (The Island) - 06:06
19. David Newman - Spirit/Main Title (The Spirit) - 05:01
20. Alan Silvestri - A Promise (Marvel's The Avengers) - 03:34
21. Mark Isham - Nothing Stays Buried Forever (The Black Dahlia) - 06:28
22. Mica Levi - Love (Under The Skin) - 05:10
23. Arcade Fire - Dimensions (Her) - 05:42
24. Jonsi - Why Not? (We Bought A Zoo) - 04:51
25. Henry Jackman - Captain America (Captain America: The Winter Soldier) - 09:42

Montag, 3. März 2014

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - 86. ACADEMY AWARDS Special

Selten war der Ausgang der Oscar-Verleihung so offen wie in diesem Jahr. Sowohl Martin Scorseses Wall-Street-Satire „The Wolf of Wall Street“ als auch Steve McQueens Sklaven-Drama “12 Years A Slave” und Alfonso Cuaróns Weltraum-Spektakel “Gravity” buhlten um den begehrten Filmpreis. Am Ende wurde „12 Years a Slave“ als bester Film ausgezeichnet, doch den Großteil der Trophäen räumte „Gravity“ ab. In den ersten beiden Stunden der diesjährigen langen Nacht der Filmmusik auf Radio ZuSa lassen wir nicht nur die besten Filme des vergangenen Jahres Revue passieren, sondern natürlich vor allem die dazugehörige Filmmusik.

Alfonso Cuarón ist nicht nur der erste mexikanische Filmemacher, der mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet worden ist, er hat auch einen extrem langen Atem bei der Verwirklichung seines 3D-Abenteuers „Gravity“ bewiesen. Seit 2006 hat Cuarón („A Little Princess“, „Harry Potter und Der Gefangene von Askaban“ und „Children Of Men“) keinen Kinofilm mehr realisiert, hatte bei der viereinhalbjährigen Produktion von „Gravity“ allerdings etliche Hürden zu überwinden.
Das Thriller-Drama, bei dem Cuorón nicht nur Regie führte, sondern auch für Drehbuch, Schnitt und Produktion verantwortlich zeichnete, erzählt die Geschichte der brillanten Bio-Medizinerin Medizinerin Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock), die mit Astronaut Matt Kowalski (George Clooney) einen Routineausflug ins All unternimmt, der allerdings in einer Katastrophe endet. Nach der Zerstörung des Shuttles befinden sich die beiden allein in den dunklen Tiefen des Weltraums und teilen sich ohne Aussicht auf Rettung den wenigen Sauerstoff, den sie noch haben.
Der britische Komponist Steven Price („The World’s End“) wurde für seinen zutiefst düsteren, beklemmenden Score mit einem Oscar ausgezeichnet.
„Die Idee war, dass die Musik dort oben im All war und wir machten es sehr eindringend und benutzten viele Elemente und Ebenen, so dass die Dinge sich immerzu um dich herum bewegen. Das Schreiben dieser Elemente und was sie waren, wurde immer davon beeinflusst, was Ryan fühlte und wo sie sich emotional in dieser ganzen Sache befand, auch davon, wo die Kamera war, wohin sich Dinge bewegten und was der Blickpunkt der Kamera war, ob sie entweder auf sie schaute oder durch ihre Augen sah“, erklärte Price sein Vorgehen im Interview mit rollingstone.com. „Einiges davon war melodisch und einiges davon war dazu bestimmt, eine Art emotionale Reise zu untermalen, und dann gab es viele Sounds, die den wahren Terror ausdrücken sollten. Es gab wirklich diese beiden Extreme, die wundervolle Natur auszudrücken, in der sie sich befanden, aber auch die absolut erschreckende Situation.“ 
Der ebenfalls aus Großbritannien stammende Fotograf und Video-Künstler Steve McQueen hat sich bereits mit seinen ersten beiden Werken, dem IRA-Gefängnis-Drama „Hunger“ und der provokativen Sexsucht-Story „Shame“ einen Namen machen können. Dass sein neues Werk „12 Years a Slave“ als bester Film mit einem Oscar prämiert worden ist, überrascht nicht. Die wahre Geschichte des in die Sklaverei entführten freien Mannes Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) hat McQueen als emotional aufwühlendes wie schwer verdauliches Historien-Drama inszeniert.
Steve McQueen setzt mit seiner Inszenierung deutliche Ausrufezeichen, ebenso wie die diesmal weniger bombastisch instrumentierte, aber dennoch aufwühlende Musik von Komponistenlegende Hans Zimmer (‚Inception‘). ‚12 Years A Slave‘ ist kein subtiler Film, sondern ein von tief empfundenem Mitgefühl und ehrlicher Empörung geprägtes Kino-Mahnmal“, befindet Björn Becher in seiner Filmkritik auf filmstarts.de.
"Ich widme diesen Preis allen Menschen, die jemals unter Sklaverei gelitten haben, und den 20 Millionen Menschen, die noch heute darunter leiden", proklamierte Oscar-Gewinner McQueen in seiner Dankesrede. „12 Years a Slave“ erhielt außerdem Oscars für die beste Nebendarstellerin (Lupita Nyong'o) und das beste adaptierte Drehbuch.
Gänzlich leer gingen dafür zwei andere Favoriten bei der Oscar-Verleihung aus: Weder die für zehn Oscars nominierte Gaunergeschichte „American Hustle“ mit ihrem wunderbaren 70er-Jahre-Touch noch Martin Scorseses verkokste Börsen-Satire „The Wolf of Wall Street“ – immerhin in fünf Kategorien nominiert – bekamen auch nur eine Trophäe zugesprochen.
In der Kategorie „Beste Filmmusik“ setzte sich Steven Price immerhin gegen prominente Konkurrenz durch, nämlich gegen Altmeister John Williams, der die Bestseller-Verfilmung „The Book Thief“ gewohnt konventionell, aber eindringlich vertonte, den vielbeschäftigten Franzosen Alexandre Desplat, der Stephen Frears‘ herzergreifende und humorvolle Geschichte „Philomena“ mit einem einfühlsamen Score versorgte, und den oft nominierten, aber nie siegreichen Thomas Newman, der mit „Saving Mr. Banks“ einmal mehr für eine Walt-Disney-Komödie den stimmungsvollen Soundtrack komponierte. Dazu gesellten sich die beiden Arcade-Fire-Musiker William Butler und Owen Pallett mit dem sehr ruhigen Score zu Spike Jonzes Sci-Fi-Romanze „Her“.
Abgerundet wird die Sendung nicht nur mit Score-Auszügen und Songs aus weiteren aktuellen Oscar-nominierten Filmen wie „Dallas Buyers Club“, „American Hustle“, „Nebraska“, „Captain Phillips“, „The Wolf of Wall Street“ sowie die besten Filmsongs aus den Filmen „Ich – einfach unverbesserlich 2“, „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ und „Her“, sondern auch mit Musik aus früheren Oscar-prämierten Filmen wie "Der englische Patient", "Frühstück bei Tiffany", "Casablanca", "The King's Speech" und "The Artist".
Hier sind die wichtigsten Entscheidungen der 86. Academy Awards aufgelistet:

Bester Film:
12 Years a Slave
• American Hustle
• Captain Phillips
• Dallas Buyers Club
• Gravity
• Her
• Nebraska
• Philomena
• The Wolf of Wall Street

Beste Regie:
Alfonso Cuarón – Gravity
• Steve McQueen – 12 Years a Slave
• Alexander Payne – Nebraska
• David O. Russell – American Hustle
• Martin Scorsese – The Wolf of Wall Street

Beste Filmmusik:
Gravity – Steven Price
• Die Bücherdiebin (The Book Thief) – John Williams
• Her – William Butler und Owen Pallett
• Philomena – Alexandre Desplat
• Saving Mr. Banks – Thomas Newman

Bester Filmsong:
„Let It Go“ aus Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Frozen) – Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez 
• „Happy“ aus Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (Despicable Me 2) – Pharrell Williams
• „The Moon Song“ aus Her – Karen O und Spike Jonze
• „Ordinary Love“ aus Mandela – Der lange Weg zur Freiheit (Mandela: Long Walk to Freedom) – Paul Hewson, Dave Evans, Adam Clayton, Larry Mullen

Bester Hauptdarsteller:
Matthew McConaughey – Dallas Buyers Club
• Christian Bale – American Hustle
• Bruce Dern – Nebraska
• Leonardo DiCaprio – The Wolf of Wall Street
• Chiwetel Ejiofor – 12 Years a Slave

Beste Hauptdarstellerin:
Cate Blanchett – Blue Jasmine
• Amy Adams – American Hustle
• Sandra Bullock – Gravity
• Judi Dench – Philomena
• Meryl Streep – Im August in Osage County

Bester Nebendarsteller:
Jared Leto – Dallas Buyers Club
• Barkhad Abdi – Captain Phillips
• Bradley Cooper – American Hustle
• Michael Fassbender – 12 Years a Slave
• Jonah Hill – The Wolf of Wall Street

Beste Nebendarstellerin:
Lupita Nyong’o – 12 Years a Slave
• Sally Hawkins – Blue Jasmine
• Jennifer Lawrence – American Hustle
• Julia Roberts – Im August in Osage County
• June Squibb – Nebraska

Bestes Originaldrehbuch:
Her – Spike Jonze
• American Hustle – Eric Warren Singer und David O. Russell
• Blue Jasmine – Woody Allen
• Dallas Buyers Club – Craig Borten und Melisa Wallack
• Nebraska – Bob Nelson

Bestes adaptiertes Drehbuch:
12 Years a Slave – John Ridley
• Before Midnight – Richard Linklater, Julie Delpy, Ethan Hawke
• Captain Phillips – Billy Ray
• Philomena – Steve Coogan und Jeff Pope
• The Wolf of Wall Street – Terence Winter

Bester Animationsfilm:
Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (Frozen) 
• Die Croods (The Croods)
• Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (Despicable Me 2)

Bester fremdsprachiger Film:
La Grande Bellezza – Die große Schönheit (La grande bellezza) – Italien (Regie: Paolo Sorrentino) 
• The Broken Circle (The Broken Circle Breakdown) – Belgien (Regie: Felix Van Groeningen)
• Das fehlende Bild (L’image manquante) – Kambodscha (Regie: Rithy Panh)
• Die Jagd (Jagten) – Dänemark (Regie: Thomas Vinterberg)
• Omar – Palästinensische Autonomiegebiete (Regie: Hany Abu-Assad)

Beste Kamera:
Gravity – Emmanuel Lubezki
• The Grandmaster – Philippe Le Sourd
• Inside Llewyn Davis – Bruno Delbonnel
• Nebraska – Phedon Papamichael
• Prisoners – Roger Deakins

Bester Schnitt:
Gravity – Alfonso Cuarón und Mark Sanger 
• 12 Years a Slave – Joe Walker
• American Hustle – Jay Cassidy, Crispin Struthers und Alan Baumgarten
• Captain Phillips – Christopher Rouse
• Dallas Buyers Club – John Mac McMurphy und Martin Pensa
  
Beste visuelle Effekte:
Gravity – Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk und Neil Corbould 
• Der Hobbit – Smaugs Einöde (The Hobbit: The Desolation of Smaug)
• Iron Man 3
• Lone Ranger (The Lone Ranger)
• Star Trek Into Darkness
Playlist: 
01. Steven Price - Shenzou (Gravity) - 06:11
02. Hans Zimmer - Nothing To Forgive (12 Years A Slave) - 03:32
03. Henry Jackman - Safe Now (Captain Phillips) - 03:12
04. Demi Lovato - Let It Go (Frozen) - 03:44
05. The Nakes And The Famous - Following Morning (Dallas Buyers Club) - 05:03
06. Allen Toussaint - Cast Your Fate To The Wind (The Wolf Of Wall Street) - 03:19
07. Karen O - The Moon Song (Her) - 02:13
08. Pharrell Williams - Happy (Despiceable Me 2) - 03:53
09. Duke Ellington - Jeep's Blues (American Hustle) - 04:43
10. David Lang - World To Come IV (The Great Beauty) - 03:53
11. Alexandre Desplat - Birth (Philomena) - 03:01
12. Arcade Fire - Morning Talk/Supersymmetry (Her) - 04:16
13. John Williams - The Book Thief (The Book Thief) - 07:04
14. Louis Armstrong - Aunt Hagar's Blues (Blue Jasmine) - 04:58
15. Amy Winehouse - Back To Black (The Great Gatsby) - 03:21
16. Alexandre Desplat - The Heroic Weather-Conditions Of The Universe, Part 1 (Moonrise Kingdom) - 03:17
17. Alexandre Desplat - Scent Of Death (Argo) - 03:26
18. Johann Sebastian Bach - Aria From The Goldberg Variations (The English Patient) - 03:05
19. Ludwig Van Beethoven - Speaking Unto Nations, Symphony 7, 2 (The King's Speech) - 05:06
20. Ludovic Bource - George Valentin (The Artist) - 05:36
21. Tom Jones - Delilah (American Hustle) - 03:22
22. Dario Marianelli - Overture (Anna Karenina) - 03:20
23. Yann Tiersen - La Valse D'Amelie (Die fabelhafte Welt der Amelie) - 02:39
24. Howard Shore, Ed Sheeran - I See Fire (The Hobbit: The Desolation Of Smaug) - 05:01
25. Mark Orton - Bill (Nebraska) - 04:23
26. Thomas Newman - To My Mother (Saving Mr. Banks) - 03:44
27. Max Steiner - Suite (Casablanca) - 06:52

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