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Sonntag, 6. Juli 2014

Playlist #141 vom 13.07.2014 - TREVOR JONES Special

Seine Hochzeit hat der am 23. März 1949 im südafrikanischen Kapstadt geborene Trevor Jones längst hinter sich, doch mit seinen in den 1980er und 1990er Jahren entstandenen Scores zu den Jim-Henson-Puppenfilmen „Der dunkle Kristall“ und „Die Reise ins Labyrinth“, zu Alan Parkers Thrillern „Mississippi Burning“ und „Angel Heart“ sowie zu Michael Manns edler Neuverfilmung des Klassikers „The Last of the Mohicans“ hat Jones ganz außergewöhnliche Arbeiten abgeliefert, die auch heute noch wunderbar anzuhören sind.

Jones stammt aus einer musischen Familie und äußerte bereits im Alter von fünf Jahren den Wunsch, Filmkomponist zu werden. 1967 ging er mit einem Stipendium an die Royal Academy of Music in London und rezensierte für die BBC fünf Jahre lang Film- und Fernsehmusik, ehe es ihn 1974 an die Universität York zog, wo er seinen Master in Film- und Medienmusik machte. Als er daraufhin an der National Film and Television School drei Jahre lang die Grundzüge des Filmemachens sowie Film- und Tontechniken studierte, steuerte er bereits die Musik für 22 Studentenprojekte bei.
Erstmals aufhorchen ließ Jones 1981 mit seiner Musik zu dem Oscar-prämierten Kurzfilm „The Dollar Bottom“ und für den Kurzfilm „The Black Angel“. Trevor Jones erregte die Aufmerksamkeit von John Boorman, der seine epische König-Arthur-Verfilmung „Excalibur“ (1981) zwar überwiegend mit klassischer Musik von Richard Wagner und Carl Orff unterlegte, aber auch einige originale und zeitgenössische Musik benötigte. Da das Filmbudget für einen bekannten Komponisten nicht ausreichte, wurde der junge Jones engagiert, der mit seiner Arbeit Puppenschöpfer Jim Henson neugierig machte.
Für seinen düsteren Fantasyfilm „Der dunkle Kristall“ (1982) suchte Henson einen jungen Komponisten, dem eine experimentelle, freie Arbeitsweise lag, wie sie der Filmemacher selbst bevorzugte. Trevor Jones lieferte mit seinem Score schließlich eine facettenreiche Arbeit, die das London Symphony Orchestra ebenso mit einbezog wie Fairlight- und Synclavier-Synthesizer. Dazu kamen alte und ungewöhnliche Instrumente wie Flageolett und Okema.  
Henson und Jones arbeiteten 1986 erneut zusammen, diesmal an dem Fantasy-Musical „Die Reise ins Labyrinth“ mit David Bowie in der Hauptrolle, der auch den Hit „Underground“ zum Soundtrack beisteuerte. Zwischen den beiden Henson-Engagements komponierte Jones die Musik zum Horror-Thriller „Teuflische Signale“ (1982) zum Piraten-Abenteuer „Nate and Hayes“ (1985) und zur Fernsehproduktion „The Last Place on Earth“ (1985).
Ab Mitte der 80er Jahre begann Jones wie seine prominenten Kollegen Maurice Jarre und Jerry Goldsmith vermehrt, elektronische Komponenten in seine Arrangements einzubauen, was gerade seinen populären Werken zu den beiden Alan-Parker-Filmen „Angel Heart“ (1987) und „Mississippi Burning“ (1988), Harold Beckers Erotik-Thriller „Sea of Love“ (1989) und Curtis Hansons Thriller-Drama „Todfreunde“ (1990) besonders auszeichnete.
Schwierig gestaltete sich die Arbeit an Michael Manns „The Last of the Mohicans“ (1992). Wie schon zu seinen früheren Filmen wie „Der Einzelgänger“, „Blutmond“ und „Die unheimliche Macht“ wollte Mann wieder einen elektronischen Score verwenden, doch recht spät wurde entschieden, dass zu diesem historischen Abenteuer doch eher ein orchestraler Score passen würde. Da Jones nicht nur den Score für ein Orchester umschreiben musste, sondern der Film auch immer wieder neu geschnitten wurde, bekam Jones Unterstützung durch Randy Edelman, der weniger wichtiger Szenen vertonen sollte, für die Jones keine Zeit mehr hatte. Durch diese Zusammenarbeit fiel der wunderschöne Score leider aus der Liste für die Oscar-Nominierungen heraus.
In den 1990er Jahren komponierte Jones die Musik zu verschiedenen Hallmark-Fernsehproduktionen wie „Gullivers Reisen“, „Merlin“ und „Cleopatra“, dazu kamen Renny Harlins Action-Thriller „Cliffhanger“ (1993), Jim Sheridans Drama „Im Namen des Vaters“ (1993), Ridley Scotts Soldaten-Drama „Die Akte Jane“ (1997) und Barbet Schroeders Thriller „Kiss of Death“ (1995) und „Desperate Measures“ (1998).
Seine Vielseitigkeit stellte Jones auch in den folgenden Jahren unter Beweis. So schuf er für Alex Proyas' Science-Fiction-Drama „Dark City“ einen dunkel-brodelnden Score, der wieder gekonnt elektronische und orchestrale Arrangements vereinte, für Roger Donaldsons „Thirteen Days“ (2000) präsentierte er einen üppigen Orchester-Score mit Americana-Elementen, während er für die Liebeskomödie „Notting Hill“ (1999) eine luftig-leichte Musik komponierte.
Seit 2005 ist es merklich ruhiger um Trevor Jones geworden. Nach dem Thriller „Chaos“ hat Jones nur alle paar Jahre etwas von sich hören lassen, zuletzt zur filmischen Adaption von Kate Mosses Historien-Thriller „Das verlorene Labyrinth“ (2012) als Fernseh-Zweiteiler.

Filmographie: 
1980: The Beneficiary
1980: Brothers and Sisters
1980: Black Angel (Kurzfilm)
1981: The Appointment
1981: Excalibur
1981: The Dollar Bottom (Kurzfilm)
1981: Time Bandits
1982: Joni Jones (TV Mini-Serie)
1982: Teuflische Signale (The Sender)
1982: Der dunkle Kristall (The Dark Crystal)
1983: One of Ourselves (Fernsehfilm)
1983: Insel der Piraten (Nate And Hayes)
1983: Those Glory Glory Days (Fernsehfilm)
1984: Aderyn Papur... and Pigs Might Fly (Fernsehfilm)
1984: This Office Life (Fernsehfilm)
1984: Die Tage von Pompeji (TV Mini-Serie)
1985: The Last Place on Earth (TV Mini-Serie)
1985: Express in die Hölle (Runaway Train)
1986: Die Reise ins Labyrinth (Labyrinth)
1987: Angel Heart
1988: Coppers (Fernsehfilm)
1988: Die Malteser des Falken
1988: Sweet Lies
1988: Dominick & Eugene (Dominick and Eugene)
1988: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (Mississippi Burning)
1989: Melodie des Todes (Sea of Love)
1989: Tödliche Galaxie (Fernsehfilm)
1990: Arachnophobia
1990: Todfreunde – Bad Influence (Bad Influence)
1991: Der Preis der Macht (True Colors)
1991: Gewalt der Straße
1992: Criss Cross - Überleben in Key West
1992: Irren ist mörderisch
1992: Freejack - Geisel der Zukunft
1992: Der letzte Mohikaner (The Last of the Mohicans)
1993: Cliffhanger – Nur die Starken überleben (Cliffhanger)
1993: Im Namen des Vaters (In the Name of the Father)
1993: Death Train - Express in den Tod (Fernsehfilm)
1995: Kiss of Death
1995: Hideaway - Das Böse
1995: Richard III. (Richard III)
1996: Gullivers Reisen (Gulliver's Travels) (Fernsehfilm)
1996: Nessie – Das Geheimnis von Loch Ness (Loch Ness)
1997: Brassed Off
1997: Die Akte Jane (G. I. Jane)
1997: Lawn Dogs – Heimliche Freunde (Lawn Dogs)
1997: Rosanna's Letzter Wille
1998: Dark City
1998: Desperate Measures – Jede Stunde zählt (Desperate Measures)
1998: Merlin (Fernsehserie)
1998: Talk of Angels
1998: Frontline - Zwischen den Fronten
1998: The Mighty – Gemeinsam sind sie stark (The Mighty)
1999: Cleopatra (Fernsehfilm)
1999: Molly
1999: Notting Hill
2000: Thirteen Days
2001: From Hell
2001: Der lange Weg zum Sieg
2002: Dinotopia (Fernsehserie)
2002: Not a Girl – Crossroads (Crossroads)
2003: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (The League of Extraordinary Gentlemen)
2003: I’ll Be There
2004: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in 80 Days)
2005: Chaos
2005: Marvel Nemesis: Rise of the Imperfects (Video Game)
2005: Bôkoku no îjisu (Aegis)
2006: We Fight to Be Free
2006: Fields of Freedom
2006/07: Jozi-H (TV-Serie)
2008: 3 und raus! (Three and Out)
2010: Blood and Oil (Fernsehfilm)
2011: How to Steal 2 Million
2011: War Point (Kurzfilm)
2012: Das verlorene Labyrinth (Labyrinth)
2014: To Tokyo
Playlist: 
01. Trevor Jones - Main Title Theme (Sea Of Love) - 03:03
02. Trevor Jones - Theme from Excalibur (Excalibur) - 02:50
03. Trevor Jones - The Funerals/Jen's Journey (The Dark Crystal) - 05:23
04. Trevor Jones - Past Times (The Mighty) - 05:04
05. Trevor Jones - Harry Angel (Angel Heart) - 07:56
06. Trevor Jones - Justice In Mississippi (Mississippi Burning) - 04:20
07. Trevor Jones - Nicky Runs To Hospital (Dominick & Eugene) - 04:15
08. Trevor Jones - Walking The Circle (In The Name Of The Father) - 04:42
09. Trevor Jones - Main Theme (Bad Influence) - 03:18
10. Trevor Jones - Main Title (Freejack) - 02:30
11. Trevor Jones - Main Titles (Kiss Of Death) - 02:38
12. Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 08:11
13. Trevor Jones - Cliffhanger Theme (Cliffhanger) - 03:52
14. Trevor Jones - Threat To National Security (Aegis) - 06:02
15. Trevor Jones - Where The Cricket Sings (Three And Out) - 03:22
16. Trevor Jones - Will And Anna (Notting Hill) - 03:35
17. Trevor Jones - End Credits (CrissCross) - 03:11
18. Trevor Jones - Cue 3 (Crossroads) - 04:13
19. Trevor Jones - The Flight From Lilliput (Gulliver's Travels) - 03:42
20. Trevor Jones - Into The City (Dark City) - 04:48
21. Trevor Jones - One Demand Only (Chaos) - 06:00
22. Trevor Jones - In Memoriam (From Hell) - 07:03
23. Trevor Jones - And The Truth Shall Set You Free (Labyrinth) - 05:33
24. Trevor Jones - Into The Light (Hideaway) - 07:00

Soundtrack Adventures #141 with Trevor Jones @ Radio ZuSa 2014-07-13 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Samstag, 12. April 2014

Playlist #135 vom 20.04.2014 - JOHNNY DEPP Special

Durch die erfolgreiche Fernsehserie “21 Jump Street” wurde Johnny Depp Ende der 80er Jahre zum Teenie-Idol – ein Image, das er zum Glück durch geschickte Rollenwahl auf der großen Leinwand schnell ablegen und sich zu einem äußerst wandlungsfähigen Schauspieler entwickeln konnte. Der vielfach prämierte und dreimal für einen Oscar nominierte Depp zählt nach seinen Engagements als Captain Jack in der Blockbuster-Reihe “Fluch der Karibik” zu den höchstbezahlten Stars in Hollywood und ist ab dem 24. April in dem Science-Fiction-Thriller “Transcendence” zu sehen.

Als jüngstes von vier Kindern wuchs der am 9. Juni 1963 in Owensboro, Kentucky, geborene John “Johnny” Christopher Depp II in schwierigen familiären Verhältnissen auf, die zu selbstverletzendem Verhalten, Drogen- und Alkoholkonsum führten. Nach der Scheidung seiner Eltern im Jahr 1978 brach Depp die Highschool ab und strebte eine Karriere als Rockmusiker an. Mit seiner Band The Kids trat er u.a. im Vorprogramm von Iggy Pop oder The Pretenders auf. Durch den Kontakt zu Nicolas Cage ergaben sich erste Komparsen- und Nebenrollen, von denen die bekannteste die Opferrolle in Wes Cravens Horrorklassiker “A Nightmare on Elm Street” (1984) darstellt.
Bekannt wurde Depp durch seine Rolle als jugendlich unangepasster Undercover-Cop in der Serie “21 Jump Street”, die ab 1987 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Auch wenn ihn diese Rolle international zum Teenie-Idol machte, lernte Depp nach seiner Nebenrolle in Oliver Stones Kriegsdrama “Platoon” die Möglichkeiten zu schätzen, die das Kino bot. Um sich von seinem Image als Teenie-Star zu lösen, suchte sich Depp seine Kinorollen mit großer Sorgfalt aus, wobei er seine Figuren mit einer Mischung aus Lee Strasbergs Method Acting, Wesenszügen von real existierenden Personen aus seiner Bekanntschaft und eigens ergänzten Marotten zusammensetzt.
In John Waters’ Musicalparodie “Cry-Baby” spielte Depp 1990 seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm und erhielt in seiner ersten Zusammenarbeit mit Tim Burton als “Edward mit den Scherenhänden” seine erste Golden-Globe-Nominierung.
Seine Wandlungsfähigkeit stellte Depp vor allem in den nächsten Projekten unter Beweis. Er spielte neben Mary Stuart Masterson 1993 den zurückhaltenden und phantasiebegabten Sonderling Sam in der melancholischen Liebeskomödie “Benny und Joon”, zu der Rachel Portman die berührende Filmmusik komponierte, brillierte unter der Regie von Emir Kusturica in “Arizona Dream” und an der Seite von Leonardo DiCaprio und Juliette Lewis in Lasse Hallströms Familiendrama “Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa”. 1994 war Depp als B-Movie-Regisseur Edward D. Wood in Tim Burtons Biopic “Ed Wood” zu sehen, wobei Burton erstmals die langjährige Zusammenarbeit mit seinem Stammkomponisten Danny Elfman unterbrach und Howard Shore mit der Filmmusik beauftragte. Nach seinem Auftritt in Jim Jarmusch kafkaesken Western “Dead Man” mimte Depp als vermeintlich psychisch Kranker in “Don Juan DeMarco” den größten Liebhaber der Welt.
Nebenbei verfolgte Depp immer mal wieder seine musikalischen Ambitionen. 1995 veröffentlichte er mit seiner Band P ein gleichnamiges Debütalbum, auf dem Red Hot Chili Peppers-Bassist Flea und Butthole Surfers-Sänger Gibby Haynes als Gastmusiker mitwirkten. 1997 spielte Johnny Depp neben Al Pacino in dem Mafia-Drama “Donnie Brasco” einen FBI-Agenten, dann versuchte er sich mit “The Brave” erstmals auch als Regisseur, wobei er auch die Hauptrolle des in Armut lebenden indianischen Familienvaters Raphael übernahm.
Es folgten so unterschiedliche Hauptrollen wie in der Literaturverfilmung “Fear and Loathing in Las Vegas” seines Freundes Hunter S. Thompson, als Antiquar in Roman Polanskis Mystery-Thriller “Die neun Pforten” (1999) und als schrulliger Detektiv in Tim Burtons Adaption der Gruselgeschichte “Sleepy Hollow”. Zumindest im Film kehrte Johnny Depp dann zu den Drogen zurück, zunächst als Kokaindealer George Jung in der Filmbiografie “Blow”, zu der Graeme Revell die verstörende Filmmusik beisteuerte, dann als rauschmittelsüchtiger Kommissar in der düsteren Alan-Moore-Comic-Verfilmung “From Hell” (2001), die dem Mythos um Jack The Ripper neue Nahrung verlieh und Trevor Jones einen seiner letzten renommierten Score-Aufträge bescherte.
Als kluge Wahl erwies sich Depps Engagement für die „Fluch der Karibik“-Reihe. Depp ließ sich für die Darstellung des Captain Jack vom Outfit des Rolling Stones-Gitarristen Keith Richards inspirieren, weil Depp zufolge Piraten die Rockstars ihrer Zeit gewesen seien und Richards der größte aller Rockstars. Der erste „Fluch der Karibik“-Film (2003) spielte über 654 Millionen US-Dollar ein und brachte Depp nicht nur eine Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller ein, sondern katapultierte den Schauspieler auch in die Reihe der Top-Verdiener in Hollywood. Die nächste Oscar-Nominierung erhielt Depp für seine Darstellung des „Peter Pan“-Autors J. M. Barrie in dem Melodram „Wenn Träume fliegen lernen“, für deren musikalischen Untermalung aber wenigstens der polnische Filmkomponist Jan A.P. Kaczmarek mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. In der Stephen King-Verfilmung „Das geheime Fenster“ (2004) mimte Depp den an einer multiplen Identitätsstörung leidenden Schriftsteller Mort Rainey. In „The Libertine“ spielte er schließlich den britischen, skandalumwitterten Dichter John Wilmot.
Auch in der vierten Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton war Johnny Depp in einer Paraderolle zu sehen, diesmal als exzentrischer Fabrikinhaber Willy Wonka in „Charlie und die Schokoladenfabrik“ (2005), kurz darauf lieh Depp in Burtons Animationsfilm „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ der Hauptfigur Victor seine Stimme. Die nächsten beiden Jahre gehörten wieder der „Fluch der Karibik“-Reihe, deren Teile 2 und 3 sich in die Reihe der erfolgreichsten Filme aller Zeiten einreihten. Danach war wieder Zeit für die nächsten Tim Burton-Projekte.
2007 war Johnny Depp als Hauptdarsteller in dessen Verfilmung des Musicals „Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street“ zu sehen, für die Burton auf die Originalmusik von Stephen Sondheim zurückgriff. 2010 spielte Depp in Burtons 3D-Verfilmung des Kinderbuchklassikers „Alice im Wunderland“ den Verrückten Hutmacher, wozu wie schon zuvor bei „Edward mit den Scherenhänden“, „Sleepy Hollow“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und „Corpse Bride“ Danny Elfman die Filmmusik beisteuerte. Außerdem war Depp in der Literaturverfilmung „Public Enemies“ (2009) als Bankräuber John Dillinger und in Terry Gilliams „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ (2010) zu sehen. Hier teilte er sich mit Jude Law und Colin Farrell die Hauptrolle, nachdem Heath Ledger während der Dreharbeiten verstorben war.
Nach dem launigen Spionage-Abenteuer „The Tourist“ (2010) mit Angelina Jolie stach Depp wieder als Jack Sparrow in See, bevor er in „The Rum Diary“ erneut in einer Verfilmung seines verstorbenen Freundes Hunter S. Thompson mitwirkte. Seit 2011 ist Depp auch immer wieder als Produzent aufgetreten. Sein Debüt feierte er mit Martin Scorseses wundersamem „Hugo Cabret“ (2011). Es folgten „The Rum Diary“ (2011), Tim Burtons „Dark Shadows“ und „Lone Ranger“ (2013), in denen Depp ebenso mitwirkte wie in dem für 2014 angekündigten Crime-Thriller „Mortdecai“. Weitere Zukunftsprojekte als Schauspieler sind das Musical „Into The Woods“ sowie die Sequels „Alice In Wonderland 2“ und „Pirates Of The Caribbean: Dead Men Tell No Tales“. Aktuell im Kino zu sehen ist Depp in dem Regiedebüt des Oscar-prämierten Kameramanns Wally Pfister („Inception“, „Dark Knight“-Trilogie).
In dem von Christopher Nolan co-produzierten Science-Fiction-Thriller „Transcendence“ schlüpft Depp in die Rolle von Dr. Will Caster, der als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz mit seiner Frau Evelyn (Rebecca Hall) kurz davor steht, ein vollkommen neuartiges Computersystem zu erschaffen – ein Elektronengehirn, das über menschliche Emotionen verfügt und selbstständig reflektieren kann. Eine Gruppe technikfeindlicher Extremisten will den Superrechner um jeden Preis verhindern und verübt ein Attentat auf Dr. Caster. Doch anstatt den Wissenschaftler zu stoppen, verhelfen sie ihm damit erst zum Erfolg. Denn Evelyn, hin und her gerissen zwischen Liebe und Forscherdrang, vollendet das Experiment gemeinsam mit Max Waters (Paul Bettany), einem engen Freund und Kollegen ihres Mannes. Sie verbinden das Gehirn des schwer verletzten Will mit dem Computer und lassen seinen Geist mit der Maschine verschmelzen. So entsteht ein hochintelligentes Wesen, das sich bald seiner ungeheuren Macht bewusst wird.

Filmographie: 
1984: Nightmare – Mörderische Träume (A Nightmare on Elm Street)
1985: Die Lady mit dem Colt (Lady Blue, Fernsehserie, Folge 1x04 Skalpell des Todes)
1985: Die Superaufreißer (Private Resort)
1986: Slow Burn (Fernsehfilm)
1986: Platoon
1987: Hotel (Fernsehserie, Folge 4x15 Unfinished Business)
1987–1990: 21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer (21 Jump Street, Fernsehserie, 80 Folgen)
1990: Cry-Baby
1990: Edward mit den Scherenhänden (Edward Scissorhands)
1991: Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6 (Freddy’s Dead: The Final Nightmare)
1993: Arizona Dream
1993: Benny und Joon (Benny & Joon)
1993: Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa (What’s Eating Gilbert Grape)
1994: Ed Wood
1995: Don Juan DeMarco
1995: Dead Man
1995: Gegen die Zeit (Nick of Time)
1996: Cannes Man
1997: Donnie Brasco
1997: The Brave
1998: Fear and Loathing in Las Vegas
1998: L.A. Without a Map
1999: Die neun Pforten (The Ninth Gate)
1999: The Astronaut’s Wife – Das Böse hat ein neues Gesicht (The Astronaut’s Wife)
1999: Sleepy Hollow (Sleepy Hollow)
1999: Die Beat Generation – Wie alles anfing (The Source)
2000: In stürmischen Zeiten (The Man Who Cried)
2000: Bevor es Nacht wird (Before Night Falls)
2000: Chocolat – Ein kleiner Biss genügt (Chocolat)
2001: Blow
2001: From Hell
2002: Lost in La Mancha
2003: Fluch der Karibik (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl)
2003: Irgendwann in Mexico (Once Upon a Time in Mexico)
2004: Das geheime Fenster (Secret Window)
2004: Happy End mit Hindernissen (Ils se marièrent et eurent beaucoup d’enfants)
2004: Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland)
2004: The Libertine
2005: Charlie und die Schokoladenfabrik (Charlie and the Chocolate Factory)
2005: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche (Tim Burton’s Corpse Bride, Stimme)
2006: Wunder der Tiefe 3D (Deep Sea 3D, Stimme)
2006: Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest)
2007: Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (Pirates of the Caribbean: At World’s End)
2007: Joe Strummer: The Future Is Unwritten (Dokumentation über den Sänger von The Clash)
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street (Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street)
2009: Public Enemies
2009: Das Kabinett des Dr. Parnassus (The Imaginarium of Dr. Parnassus)
2009: SpongeBob Schwammkopf (SpongeBob SquarePants, Fernsehserie, Folge 6x11 Die Welle zurück, Stimme)
2010: The Doors: When You’re Strange (When You’re Strange, Stimme)
2010: Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
2010: The Tourist
2011: Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten (Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides)
2011: The Rum Diary
2011: Jack und Jill (Jack and Jill)
2011: Rango (Stimme)
2012: 21 Jump Street
2012: Dark Shadows
2013: Lone Ranger (The Lone Ranger)
2014: Transcendence
Playlist:
01. Klaus Badelt - Underwater March (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl) - 04:14
02. Danny Elfman - Castle On The Hill (Edward Scissorhands) - 06:25
03. Rachel Portman - Love Theme (Benny & Joon) - 03:08
04. Rachel Portman - The Story Of Grandmere (Chocolat) - 04:09
05. Howard Shore - Elmogambo (Ed Wood) - 03:20
06. Osvaldo Golijov - Close Your Eyes (The Man Who Cried) - 03:45
07. Michael Kamen - Doña Julía (Don Juan DeMarco) - 04:58
08. Salma Hayek - Siente Mi Amor (Once Upon A Time In Mexico) - 04:24
09. Patrick Doyle - Donnie & Lefty (Donnie Brasco) - 04:27
10. Jan A.P. Kaczmarek - The Park On Piano (Finding Neverland) - 05:25
11. Graeme Revell - End Titles (Blow) - 07:00
12. Wojciech Kilar - Opening Titles (The Ninth Gate) - 03:32
13. Philip Glass - Main Titles (Secret Window) - 02:01
14. Mychael Danna - Why Did You Lose Faith? (Transcendence) - 04:58
15. Hans Zimmer - Singapore (Pirates of the Caribbean: At World's End) - 03:39
16. Rodrigo y Gabriela - South of Heaven's Chanting Mermaids (Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides) - 05:50
17. Trevor Jones - In Memoriam (From Hell) - 07:03
18. Danny Elfman - Main Titles (Sleepy Hollow) - 03:09
19. Danny Elfman - The Indian Palace (Charlie and the Chocolate Factory) - 03:15
20. Danny Elfman - Alice's Theme (Alice In Wonderland) - 05:09
21. Elliot Goldenthal - Plane To Chicago (Public Enemies) - 03:25
22. Christopher Young - Mother Of Balls (The Rum Diary) - 04:01
23. Hans Zimmer - Rango Suite (Rango) - 06:00
24. James Newton Howard - Because I Kissed You (The Tourist) - 03:34
25. Danny Elfman - Dark Shadows - Prologue (Dark Shadows) - 07:52

Soundtrack Adventures #135 with JOHNNY DEPP @ Radio ZuSa 2014-04-20 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Donnerstag, 6. März 2014

Playlist #132 vom 09.03.2014 - LIAM NEESON Special

Seit seiner überragenden Darstellung des Industriellen Oskar Schindler in Steven Spielbergs Holocaust-Drama „Schindlers Liste“ im Jahr 1993 hat sich der irische Schauspieler Liam Neeson als vielseitiger Charakterdarsteller etabliert. Nach Hauptrollen in Filmen wie „Nell“, „Davor und danach“ und „Gangs of New York“ hat er sich in letzter Zeit aber eher auf das Action-Genre verlegt und ist ab Mitte März in dem Thriller „Non-Stop“ zu sehen.

Bevor sich der am 07. Juni 1952 im nordirischen Ballymena geborene Neeson der Schauspielerei zuwandte, gewann er in seiner Jugendzeit den nordirischen Meistertitel im Boxen, wollte zunächst Lehrer werden, brach aber das Studium in Mathematik, Physik, Informatik und Theaterwissenschaft an der Queen’s University of Belfast ab, um u.a. als Gabelstaplerfahrer in einer Guiness-Brauerei zu arbeiten. 1976 zog es Neeson zum Theater nach Belfast, wo mit dem Lyric Players‘ Theatre in Belfast sein Bühnendebüt in Joseph Plunketts Drama „The Risen People“ gab. Als er zwei Jahre später an das Abbey Theatre in Dublin wechselte, war Film-Regisseur John Boorman von Neesons Darstellung des Lennie in John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“ so beeindruckt, dass er ihn für die Rolle des Ritters Gawain in seinem Fantasyfilm „Excalibur“ engagierte.
Neesons Filmkarriere führte zunächst über einige Nebenrollen, so an der Seite von Mel Gibson und Anthony Hopkins in „Die Bounty“ (1984), neben Jeremy Irons und Robert De Niro in „Mission“, neben Peter O’Toole und Daryl Hannah in der Fantasy-Romanze „High Spirits“ sowie in Woody Allens komödiantischen Drama „Ehemänner und Ehefrauen“ (1992), wo er sich in der illustren Gesellschaft von Kollegen wie Woody Allen selbst, Blythe Danner, Judy Davis, Mia Farrow, Juliette Lewis und Sydney Pollack befand.
So richtig zeigen, was in ihm steckt, konnte der Schauspieler dann in Spielbergs „Schindlers Liste“, als seine Darstellung der titelgebenden Figur, die im Dritten Reich rund 1200 Juden durch die Anstellung in seiner Fabrik das Leben rettete, mit Nominierungen für den Oscar, den Golden Globe und den BAFTA Award als Bester Hauptdarsteller bedacht worden ist. Anschließend folgten eindrucksvolle Hauptrollen in Michael Apteds Drama „Nell“ (1994), in der schottischen Robin-Hood-Variante „Rob Roy“ (1995), in Neil Jordans irischem Bürgerkriegsdrama „Michael Collins“ (1996), in Barbet Schroeders Justiz-Drama „Davor und danach“ (1996) und in der Literaturverfilmung von „Les Misérables“ (1998) durch Bille August.
Zwischenzeitlich kehrte Liam Neeson aber immer mal wieder auf die Theaterbühne zurück. Nach der Wiederaufführung von Eugene O’Neills „Anna Christie“ (1993) am Broadway heiratete er ein Jahr später seine Bühnenpartnerin Natasha Richardson, mit der er zwei Söhne zeugte, bevor Richardson 2009 verstarb. Außerdem war er in „The Judas Kiss“, „The Crucible“ und „The Play What I Wrote” (Regie: Kenneth Branagh) zu sehen.
Seinen nächsten großen Kinoauftritt hatte Neeson 1999 in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“, wo er den Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn spielte, außerdem in Ridley Scotts Kreuzritter-Epos „Königreich der Himmel“ (2005) und in Christopher Nolans „Batman Begins“ (2005).
Seither nehmen die Engagements für Action-Kost zu, so in „96 Hours“ (2008), „Kampf der Titanen“ (2010), „Das A-Team“ (2010) und „Unknown Identity“ (2011). Zuletzt war er in „The Dark Knight Rises“ und „96 Hours – Taken 2“ (beide 2012) zu sehen.

Filmographie:
1979: Pilgrim's Progress
1979: Christiana
1981: Excalibur
1981: Des Lebens bittere Süße (A Woman of Substance, Fernsehminiserie)
1983: Krull
1984: Die Bounty (The Bounty)
1985: König Artus (Arthur the king)
1985: Merlin und das Schwert (Merlin And The Sword)
1986: Miami Vice (Staffel 3 / Folge 1 - Liebe und Tod)
1986: Cold Silence (Sworn to silence)
1986: Rache ist ein süßes Wort (If Tomorrow comes)
1986: Mission (The Mission)
1987: Flüchtige Liebe (Sweet as you are)
1987: Suspect – Unter Verdacht (Suspect)
1987: Auf den Schwingen des Todes (A Prayer for the Dying)
1988: High Spirits
1988: Satisfaction
1988: Der Preis der Gefühle (The Good Mother)
1988: Das Todesspiel (The Dead Pool)
1989: Big Man (The Big Man)
1989: Ruf nach Vergeltung (Next of Kin)
1990: Darkman – Der Mann mit der Gesichtsmaske (Darkman)
1991: Unter Verdacht (Under Suspicion)
1992: Ehemänner und Ehefrauen (Husbands And Wives)
1992: Der Schein-Heilige (Leap of faith)
1992: Wie ein Licht in dunkler Nacht (Shining Through)
1993: Ruby Cairo
1993: Ethan Frome
1993: Schindlers Liste (Schindler’s List)
1994: Nell
1995: Rob Roy
1996: Michael Collins
1996: Davor und danach (Before And After)
1998: Les Misérables
1999: Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (Star Wars: Episode I – The Phantom Menace)
1999: Das Geisterschloss (The Haunting)
2000: Ein Herz und eine Kanone (Gun Shy)
2002: Gangs of New York
2002: Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger (Stimme)
2002: K-19 – Showdown in der Tiefe (K-19 – The Widowmaker)
2003: Tatsächlich … Liebe (Love Actually)
2003: Coral Reef Adventure (Stimme)
2004: Kinsey – Die Wahrheit über Sex (Kinsey)
2005: Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven)
2005: Batman Begins
2005: Breakfast on Pluto
2005: Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (Stimme)
2006: Seraphim Falls
2008: Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia (Stimme)
2008: 96 Hours (Taken)
2008: Der Andere (The Other Man)
2009: Five Minutes of Heaven
2009: After.Life
2009: Chloe
2010: Kampf der Titanen (Clash of the Titans)
2010: Das A-Team – Der Film (The A-Team)
2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (Stimme)
2010: 72 Stunden – The Next Three Days (The Next Three Days)
2011: Star Wars: The Clone Wars (Stimme)
2011: Unknown Identity (Unknown)
2012: The Grey – Unter Wölfen (The Grey)
2012: Zorn der Titanen (Wrath of the Titans)
2012: Battleship
2012: The Dark Knight Rises
2012: 96 Hours – Taken 2 (Taken 2)
2014: Non-Stop
Playlist:
01. John Ottman - Damaged Goods (Non-Stop) - 03:42
02. Trevor Jones - Alternate End Titles (Excalibur) - 03:31
03. Bill Conti - Main Title/In London (A Prayer For The Dying) - 06:29
04. Elliot Goldenthal - Elegy For A Sunday (Michael Collins) - 03:07
05. Ennio Morricone - On Earth As It Is In Heaven (The Mission) - 03:48
06. Vangelis - Opening Titles (Mutiny On The Bounty) - 04:16
07. Craig Armstrong - PM & Natalie (Love Actually) - 02:49
08. Basil Poledouris - Valjean's Journey (Les Misérables) - 06:08
09. John Williams - Immolation [With Our Lives, We Give Life] (Schindler's List) - 04:43
10. Howard Shore - Main Title (Before And After) - 04:03
11. Carter Burwell - Get A Million (Kinsey) - 05:32
12. Mark Isham - The Woman In Gray (Nell) - 03:34
13. Marc Streitenfeld - You're Gonna Die (The Grey) - 03:14
14. Danny Elfman - Rebuilding/Failure (Darkman) - 03:16
15. Carter Burwell - Home From The Hills (Rob Roy) - 02:45
16. Harry Gregson-Williams - A New World (Kingdom Of Heaven) - 04:21
17. Harry Gregson-Williams - Evacuating London (The Chronicles Of Narnia: The Lion, The Witch And The Wardrobe) - 03:38
18. John Williams - Anakin's Theme (Star Wars - Episode 1: The Phantom Menace) - 03:08
19. Ramin Djawadi - Written In The Stars (Clash Of The Titans) - 02:54
20. Javier Navarrete - Son Of Zeus (Wrath Of The Titans) - 05:21
21. Steve Jablonsky - The Beacon Project (Battleship) - 05:07
22. Hans Zimmer & James Newton Howard - Eptesicus (Batman Begins) - 04:19
23. Hans Zimmer - Gotham's Reckoning (The Dark Knight Rises) - 04:07
24. Danny Elfman - A Way In (The Next Three Days) - 03:36
25. John Ottman - Welcome To Berlin (Unknown) - 05:17
26. Nathaniel Mechaly - 96 Hours (Taken) - 06:07
27. Mychael Danna - Chardonnay (Chloe) - 05:06

Montag, 3. März 2014

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - MADELEINE STOWE Special

Nach ihrem letzten Kinofilm „Octane – Heißer Verdacht“ (2003) ist es richtig ruhig um die amerikanische Schauspielerin Madeleine Stowe geworden, nachdem sie 1987 mit der Krimi-Komödie „Die Nacht hat viele Augen“ ihren Durchbruch feiern durfte und vor allem in den 90er-Jahren große Erfolge für sich verbuchen konnte. Mit ihrer Rolle als Victoria Grayson in der erfolgreichen Fernsehserie „Revenge“ ist Madeleine Stowe allerdings wieder gut im Geschäft.

Eigentlich wollte die am 18. August 1958 in Los Angeles, Kalifornien, als älteste von drei Schwestern geborene Madeleine Stowe Konzertpianistin werden, doch nachdem ihr Klavierlehrer 1976 starb, studierte sie Film und Journalismus an der Universität von Südkalifornien. Sie brach das Studium aber bald ab und spielte am Theater Solaris in Beverly Hills, wo sie von einem Filmagenten entdeckt wurde, der ihr die ersten Rollen in Fernsehfilmen vermittelte.
Nach ihrem Fernsehdebüt „The Nativity“ (1978) und ihrem Kinoeinstand mit „Bis zum letzten Schuss“ (1981) folgten verschiedene Nebenrollen, ehe Stowe 1987 der Durchbruch in der Krimikomödie „Die Nacht hat viele Augen“ gelang. Es folgten Hauptrollen in Tony Scotts Rache-Drama „Revenge“ (1990), in dem Psychothriller „Fatale Begierde“ (1992) und in Michael Manns „Der letzte Mohikaner“ (ebenfalls 1992), außerdem in den beiden Psychothrillern „Blink“ und „China Moon“ (beide 1994).
Robert Altman engagierte die attraktive Darstellerin in seinem Episodendrama „Short Cuts“, Terry Gilliam besetzte sie als Psychiaterin in seinem Sci-Fi-Film „12 Monkeys“ an der Seite von Brad Pitt und Bruce Willis. Zwischen 1998 und 2002 war Stowe noch in so unterschiedlichen Werken wie dem Episoden-Liebes-Drama „Leben und lieben in L.A.“, dem Militär-Thriller „Wehrlos – Die Tochter des Generals“ und dem Kriegsdrama „Wir waren Helden“ zu sehen, danach wurde sie nur noch für vereinzelte Fernsehfilme engagiert, bis sie 2011 eine Hauptrolle in der Fernsehserie „Revenge“ angeboten bekam.

Filmographie: 
1978: The Nativity (Fernsehfilm)
1978: The Deerslayer (Fernsehfilm)
1980: Geliebtes Land (Beulah Land, Fernsehserie)
1980: Unsere kleine Farm (Little House on the Prairie, Fernsehserie, 1 Episode)
1981: The Gangster Chronicles (Fernsehserie)
1981: Bis zum letzten Schuss (Gangster Wars)
1984: Amazons (Fernsehfilm)
1986: Blut und Orchideen (Blood & Orchids, Fernsehfilm)
1987: Die Nacht hat viele Augen (Stakeout)
1989: Tropical Snow
1989: Drei Betten für einen Junggesellen (Worth Winning)
1990: Revenge – Eine gefährliche Affäre (Revenge)
1990: Die Spur führt zurück – The Two Jakes (The Two Jakes)
1991: Closet Land
1992: Fatale Begierde (Unlawful Entry)
1992: Der letzte Mohikaner (The Last of the Mohicans)
1993: Die Abservierer (Another Stakeout)
1993: Short Cuts
1994: Blink: Tödliche Augenblicke (Blink)
1994: China Moon (alternativ: Eine heiße Affäre)
1994: Bad Girls
1995: 12 Monkeys (Twelve Monkeys)
1998: Leben und lieben in L.A. (Playing by Heart)
1998: Wunsch & Wirklichkeit (The Proposition)
1999: Wehrlos – Die Tochter des Generals (The General’s Daughter)
2002: Impostor
2002: The Magnificent Ambersons (Fernsehfilm)
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers)
2002: Avenging Angelo
2003: Octane – Grausamer Verdacht (Octane)
2005: Saving Milly (Fernsehfilm)
2006: Southern Comfort (Fernsehfilm)
2007: Raines (Fernsehserie, 6 Episoden)
2009: The Christmas Hope (Fernsehfilm)
2011-?: Revenge (Fernsehserie)
Playlist:
01. James Horner - End Credits (Unlawful Entry) - 04:22
02. Jack Nitzsche - Love Theme (Revenge) - 04:42
03. Stephen Endelman - The First Kiss (The Proposition) - 03:22
04. John Barry - Remembering Chet (Playing By Heart) - 04:07
05. Mark Isham - Opening Sequence (Impostor) - 03:58
06. Orbital - Through The Night (Octane) - 05:17
07. Brad Fiedel - Emma's Eyes (Blink) - 03:51
08. Carter Burwell - Exercise In Darkness (The General's Daughter) - 04:28
09. Jerry Goldsmith - Bank Job (Bad Girls) - 04:54
10. Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 06:13
11. Nick Glennie-Smith - End Credits (We Were Soldiers) - 06:34
12. iZler - I Am Amanda Clarke (Revenge) - 07:23

Freitag, 7. September 2012

Playlist # 93 vom 09.09.2012 - SYLVESTER STALLONE Special

Sylvester Stallone zählt zu den größten Action-Stars der 80er Jahre und polarisiert Kritiker und Publikum wie kaum ein zweiter Schauspieler und Regisseur. Ebenso oft, wie er als bester Schauspieler für den Oscar und andere renommierte Preise nominiert wurde, erhielt er Nominierungen für die „Goldene Himbeere“ als schlechtester Schauspieler. Davon unbeeindruckt darf sich der Sohn einer italoamerikanischen Familie an einer Karriere erfreuen, die in den erfolgreichen Serials „Rocky“ und „Rambo“ ihre Höhepunkte feiern durfte. Nun ist die unermüdliche Action-Ikone in dem Action-All-Star-Ensemble-Kracher „The Expendables 2“ zu sehen.

Der seit seiner Geburt an einer Muskellähmung im Gesicht leidende Stallone fand bereits in der Grundschule Interesse an der Schauspielerei, feierte aber zunächst als Football-Spieler in der Landesliga Erfolge. Nach einem zweijährigen Studium am American College of Switzerland in Leysin, wo er seinen ersten Bühnenauftritt in „Tod eines Handlungsreisenden“ hatte, studierte er an der Universität von Maine, die Stallone ohne Abschluss verließ, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Nach einer Hauptrolle in dem Erotikfilm „The Party at Kitty and Stud’s“ nahm er kleinere Rollen in Woody Allens „Bananas“ und Dick Richards „Fahr zur Hölle, Liebling“ an, bevor er das Drehbuch zu „Rocky“ schrieb, das durch einen Kampf des weißen Boxers Chuck Wepner gegen den damaligen Weltmeister Muhammad Ali inspiriert wurde.
Unter der Voraussetzung, dass Stallone selbst die Hauptrolle spielen durfte, wurde „Rocky“ in nur 28 Tagen mit einem Budget von gerade mal 1,1 Millionen Dollar von John G. Avildsen inszeniert und avancierte 1976 zum großen internationalen Kassenhit, der bei der Oscar-Verleihung in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Bester Schnitt“ gewinnen konnte.
Es war zugleich der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen Stallone und dem Kompopnisten Bill Conti, in dessen Fußstapfen erst seit ein paar Jahren der aufstrebende Brian Tyler getreten ist.
Seinen quasi über Nacht gewonnenen Starruhm nutzte Sylvester Stallone, um bei den Fortsetzungen selbst die Regie zu übernehmen. Nur bei Teil 5 ließ er wieder Avildsen hinter die Kamera. Nach dem Gewerkschaftsdrama „F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg“ und dem Drama „Vorhof zum Paradies“ (beide 1978) präsentierte Stallone 1982 nicht nur den dritten Teil der nach wie vor populären „Rocky“-Reihe, sondern auch die gelungene Adaption von David Morrells 1972 veröffentlichten Thriller-Drama „Rambo“, in dem Stallone überzeugend einen Vietnam-Heimkehrer spielt, dem in seiner Heimat übel mitgespielt wird. Die weniger gelungenen Fortsetzungen setzten dagegen mehr auf blutige Action und einen übersteigerten Patriotismus, der das amerikanische Lebensgefühl während der Reagan-Ära und des „Kalten Krieges“ aber durchaus widerspiegelte.
Mitte der 80er Jahre begann der Stern von Sylvester Stallone allerdings zu sinken. Nachdem er 1985 noch mit „Rambo II“ und „Rocky III“ an den Kinokassen abräumen konnte und ein Jahr später mit „Die City-Cobra“ noch erfolgreich war, verblasste sein Action-Star-Image in Produktionen wie „Over The Top“ (1987) und „Lock Up – Überleben ist alles“ (1989).
Um seinem martialischen Image entgegenzuwirken, versuchte sich Stallone vergeblich auch in Komödien wie „Oscar – Vom Regen in die Traufe“ (1991) und „Stop! Oder meine Mami schießt“ (1992). Erst mit dem Thriller „Cliffhanger – Nur die Starken überleben“ (1993) und dem grandiosen Drama „Cop Land“ (1997) konnte sich Stallone wieder rehabilitieren. Vor allem in James Mangolds „Cop Land“, wo er den etwas tumben Polizisten Freddy spielt, zeigte Stallone eine Oscar-reife Leistung.
„Freddy ist ein Spätzünder in allen Lebensbereichen, und langsam wird ihm das selbst klar. Dargestellt wird er ausgerechnet von Sylvester Stallone, der normalerweise in seinen Filmen nicht lange fackelt, und bei ‚Cop Land‘ stellt sich die Frage, ob Stallone nur fett geworden ist oder schlicht großartig spielt. Trotz der hochkarätigen Besetzung mit allerlei Oscar-Schauspielern ist Stallone das eigentliche Ereignis des Filmes. Als geduldige Dumpfbacke mit behäbigem Gang und Minimal-Mimik fügt er seinem üblichen stoischen Blick nur wenige Nuancen hinzu, und doch schafft er durch geringste Mittel einen spannenden Charakter, den müden, einsamen Außenseiter, dessen Skepsis gegenüber seinen zwielichtigen Freunden langsam aber stetig wächst und schließlich in einer kurz entschlossenen Aktion zum Ausbruch kommt“, resümiert Richard Oehmann auf artechock.de
Davon abgesehen floppten weitere Filme mit dem ehemaligen Action-Star, der sich nun doch wieder seinen erfolgreichsten Projekten zuwandte und die Regie zu „Rocky Balboa“ (2006) und „John Rambo“ (2008) übernahm, womit sich Stallone eindrucksvoll als Action-Star zurückmeldete.
‚Rocky Balboa‘ ist genau das, was der verunglückte ‚Rocky V‘ hätte sein sollen: eine Rückkehr zu den Wurzeln – diesmal allerdings in Würde und nicht in Schimpf und Schande (sieben Nominierungen für die Goldene Himbeere). Story und Charaktere sind korrekt geerdet, das Milieu ist wieder glaubhaft. Die Atmosphäre des schmuddeligen Vorstadt-Philadelphia entfaltet sich blendend und kann zudem durch die Familien-Geschichte auf die gesamte Stadt ausgedehnt werden. Stallone hat dazu gelernt. Der Vater-Sohn-Konflikt funktioniert diesmal sehr gut, die Charakterzeichnungen stimmen nun wieder, da genügend Zeit ins Land gezogen ist, um Glaubwürdigkeit gedeihen zu lassen“, lobt Carsten Baumgardt auf filmstarts.de. „Sylvester Stallone ist also wider Erwarten aufgestanden und hat ein beachtenswertes Comeback hingelegt, das zwar nicht die Qualität, Wucht und Tiefe des ersten Teils aufweist, aber mit allen anderen mithalten kann. Mitunter wirkt ‚Rocky Balboa‘ ein wenig zu träge und Stallone übertreibt es mit der Lethargie. Dazu fehlt die explosive Dramatik der Trashteile und es ist an einigen Stellen nicht zu übersehen, dass Stallone nun wahrlich kein Skript-Genie ist, aber er legt noch einmal so viel Herzblut in die Sache, dass man letztendlich doch den Hut ziehen muss. Die von vielen befürchtete Blamage ist ‚Rocky Balboa‘ nicht ansatzweise. Im Gegenteil, der Abschluss ist nah am Niveau von Teil 2, besser als drei und vier (als fünf sowieso)... Diese Leistung hätte dem New Yorker wohl kaum noch jemand zugetraut.“
Sylvester Stallone sagte dazu in einem Interview mit dem general-anzeiger-bonn.de:
„Die Leute werden mich immer mit Rocky identifizieren. Deshalb hat es mich gewurmt, dass der fünfte Teil so ein schlechter Film war. Er hatte einfach nicht das Herz der anderen Filme. Noch Jahre später wurde ich von Fans darauf angesprochen - und ob ich das nicht mit einem letzten, guten Teil geradebiegen könnte. Man kann seine Karriere nicht im Blick zurück reparieren. Aber hier war es mir ein echtes Anliegen. Und so nahm das Projekt eines sechsten Rocky-Films Gestalt an. Dann verlor meine Karriere an Tempo, das Leben verstrich, ich hatte Schwierigkeiten mit meinen Kindern. Und mir wurde klar, dass der neue Rocky davon erzählen sollte. Es soll diesmal nicht allein ums Kämpfen gehen.“ 
Weniger gelungen war das nachfolgende „John Rambo“-Sequel, in dem Stallone in Burma gegen den dortigen Völkermord vorgeht und selbst eine Spur der brutalen Gewalt gegen die sadistische Militärregierung hinterlässt. „Es ist letztlich müßig, John Rambo seine reaktionäre politische Haltung oder verlogene Bildsprache vorzuwerfen. Dieser Film schert sich nicht um Gefühligkeiten, er ist, und darin sich und seinem Protagonisten immerhin treu – die Welt ist schlecht ohne Aussicht auf Besserung –, die schiere Antithese zur Gewaltfreiheit der Missionare. Zum Schluss greift auch der Prediger Michael (Paul Schulze) ausgerechnet zu einem Stein und prügelt seinen Gegner tot. Die meisten Zuschauer hat der Film bis dahin vermutlich verloren, so lustlos wälzt er sich auf das vorhersehbar blutige Ende bar aller Hoffnung zu“, resümiert Rochus Wolff auf critic.de. „Rambo darf also noch einmal mit langen Haaren und Stirnband antreten, um seine Gegner mit Kugeln und Pfeilen aus dem Leben zu befördern, seinen wuchtigen Körper umhüllt der über sechzigjährige Stallone aber mit weiten Oberteilen, anstatt ihn, wie in den anderen Rambo-Filmen, halbnackt der Gewalt seiner Filmgegner auszusetzen. Bis kurz vor Schluss bleibt Rambo in all den Scharmützeln unverletzt: eine Figur, die nur noch aus ihrer eigenen Legende besteht, unverletzlich und unbesiegbar. Die vermeintlich kathartische Entscheidungsschlacht am Ende ist dann auch nur noch ein Massaker, das nichts mit der Muskelkraft oder Kämpfernatur zu tun hat, sondern nur noch mit einer großkalibrigen Waffe und weichen Zielen. Schon körperlich fällt die Figur John Rambo so aus seinem eigenen Kontext, aus seiner Gegenwart heraus. War er in den 1980er Jahren noch das fleischgewordene Selbstbewusstsein interventionalistischer amerikanischer Politik, bei aller Brutalität eben auch mit seinem ganzen Körper seiner Aufgabe hingegeben, ist er nunmehr nur noch ein Phantom. Eine unbesiegbare Ikone aus der Vergangenheit, die keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft mehr bieten kann und so das Scheitern amerikanischer Selbstgewissheit in der realen Gegenwart nur umso deutlicher sichtbar macht.“
Weitaus erfolgreicher präsentierte sich 2010 die von Stallone ebenfalls inszenierte All-Action-Star-Ikonisiereung „The Expendables“, die eine Truppe von Söldnern bezeichnet, in der – angeführt von Sylvester Stallone – u.a. Jason Statham, Jet Li und Dolph Lundgren den Auftrag bekommen, einen südamerikanischen Diktator zu stürzen. Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis haben kleine Gastauftritte, dürfen aber im nun angelaufenen Sequel endlich richtig mitmischen und markige Sprüche klopfen, die allen Action-Fans ein Genuss sein dürften.
Was immer Sylvester Stallone aber noch in Zukunft an Filmen machen sollte, sein Name bleibet wohl für immer mit Rocky und Rambo verbunden.
„Rocky und Rambo, der italoamerikanische Boxer und der deutsch-indianische Vietnamveteran, sind nicht nur die erfolgreichsten amerikanischen Kinofiguren aller Zeiten. Bis heute sind sie die tapfersten Jungs des Landes, schiefmäuliger Inbegriff der amerikanischen Kulturpsychologie, verschmolzen zu einer Art populärkultureller Nationalerzählung“, resümiert Katja Nicodemus auf zeit.de. „‚Rocky‘ (1976), der erste große Kinohit der Carter-Ära, schenkte dem von verlorenen Konflikten und politischen Skandalen gebeutelte Land das Märchen vom unschuldigen Helden, der sich mit ehrlicher Muskelkraft aus der Gosse boxt. ‚Rambo I‘ und II verlängerten diesen Traum ballernd in die Reagan-Jahre, als politische Bodybuilding-Fantasie und Mythos der Unbezwingbarkeit. Und der Schauspieler, Autor, Regisseur Sylvester Stallone träumt diesen Traum noch immer.“ 

Filmographie:
1970: The Party at Kitty and Stud’s
1970: Liebhaber und andere Fremde (Lovers and Other Strangers)
1970: Der letzte Ausweg (No Place to Hide, dt. Alternativtitel:Blood Line – Ein tödlicher Plan)
1971: Bananas
1971: Klute
1974: Brooklyn Blues - das Gesetz der Gosse (The Lords of Flatbush)
1975: Das Nervenbündel (The Prisoner of Second Avenue)
1975: Capone
1975: Frankensteins Todesrennen (Death Race 2000)
1975: Fahr zur Hölle, Liebling (Farewell, My Lovely)
1975: Police Story (Fernsehserie)
1975: Kojak – Einsatz in Manhattan (Fernsehserie)
1976: Cannonball
1976: Rocky
1978: F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg (F.I.S.T.)
1978: Vorhof zum Paradies (Paradise Alley) (auch Regie)
1979: Rocky II (auch Regie)
1981: Nachtfalken (Nighthawks)
1981: Flucht oder Sieg (Victory)
1982: Rocky III – Das Auge des Tigers (Rocky III) (auch Regie)
1982: Rambo (First Blood)
1983: Staying Alive (auch Regie)
1984: Der Senkrechtstarter (Rhinestone)
1985: Rambo II – Der Auftrag (Rambo: First Blood Part II)
1985: Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts (Rocky IV) (auch Regie)
1986: Die City-Cobra (Cobra)
1987: Over the Top
1988: Rambo III
1989: Lock Up – Überleben ist alles (Lock Up)
1989: Tango und Cash (Tango & Cash)
1990: Rocky V
1991: Oscar – Vom Regen in die Traufe (Oscar)
1992: Stop! Oder meine Mami schießt (Stop! Or My Mom Will Shoot)
1993: Cliffhanger – Nur die Starken überleben (Cliffhanger)
1993: Demolition Man
1994: The Specialist
1995: Judge Dredd
1995: Assassins – Die Killer (Assassins)
1996: Daylight
1997: The Good Life
1997: Cop Land
1998: Fahr zur Hölle Hollywood (An Alan Smithee Film: Burn Hollywood Burn)
1998: Antz (Stimme)
2000: Get Carter – Die Wahrheit tut weh (Get Carter)
2001: Driven
2002: D-Tox – Im Auge der Angst (D-Tox)
2002: Avenging Angelo
2003: Taxi 3
2003: Heißes Spiel in Las Vegas (Shade)
2003: Mission 3D (Spy Kids 3-D: Game Over)
2005: Las Vegas (Fernsehserie)
2006: Rocky Balboa (auch Regie)
2008: John Rambo (Rambo) (auch Regie)
2009: Kambakkht Ishq – Drum prüfe wer sich ewig bindet
2010: The Expendables (auch Regie)
2011: Der Zoowärter (Zookeeper) (Stimme)
2012: The Expendables 2

Playlist:
1 Bill Conti - Gonna Fly Now (Rocky II) - 04:50
2 Bill Conti - End Title (F.I.S.T.) - 04:05
3 Bill Conti - Tough Life In Hell's Kitchen (Paradise Alley) - 04:01
4 Bill Conti - Mickey (Rocky III) - 04:39
5 Jerry Goldsmith - Hanging On (First Blood) - 03:29
6 Jerry Goldsmith - Stories (Rambo: First Blood II) - 03:26
7 Jerry Goldsmith - Preparations (Rambo III) - 02:37
8 Bill Conti - Let's Go Guys (Escape To Victory) - 04:54
9 Bill Conti - First Down! (Lock Up) - 04:09
10 Harold Faltermeyer - The Set Up (Tango & Cash) - 03:01
11 Mark Mancina - Cab Drive (Assassins) - 03:40
12 Elliot Goldenthal - Dies Irae (Demolition Man) - 01:51
13 Trevor Jones - Helicopter Fight (Cliffhanger) - 05:12
14 John Barry - Did You Call Me (The Specialist) - 05:24
15 Leftfield - Release The Pressure (Judge Dredd) - 07:39
16 Randy Edelman - Kit's Plan (Daylight) - 03:30
17 Howard Shore - The Sheriff Of Cop Land (Cop Land) - 02:37
18 Tyler Bates - Cyberesex (Get Carter) - 03:52
19 BT - Japan Crash (Driven) - 03:18
20 John Powell - Mary's Death (D-Tox) - 03:23
21 Christopher Young - Shades Of Grey (Shade) - 03:33
22 Bill Conti - Avenging Angelo - 02:18
23 Bill Conti - Gonna Fly Now [John X Remix] (Rocky Balboa) - 03:07
24 Brian Tyler - No Rules Of Engagement (John Rambo) - 07:09
25 Brian Tyler - The Gulf Of Aden (The Expendables) - 06:57
26 Brian Tyler - Preparations (The Expendables 2) - 03:15
27 Bill Conti - Overture (Rocky II) - 08:39

Soundtrack Adventures with Sylvester Stallone at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Freitag, 3. August 2012

Playlist # 91 vom 12.08.2012 - ANTHONY HOPKINS Special

Mit Sicherheit ist Hannibal Lecter noch immer diejenige Rolle, mit der der walisische Schauspieler Anthony Hopkins am meisten identifiziert wird. Seine Oscar®-prämierte Darstellung des distinguierten Serienkillers in Jonathan Demmes packender Bestseller-Verfilmung von Thomas Harris‘ Psycho-Schocker „Das Schweigen der Lämmer“ ist allerdings nur eine herausragende von vielen Auftritten in seiner langjährigen Karriere. Derzeit ist er in Fernando Meirelles‘ neuen Drama „360“ zu sehen.

Der am 31. Dezember 1937 im walisischen Margam geborene Sohn einer Bäckerfamilie wurde nach der Mittleren Reife und verschiedenen Jobs 1958 zur Royal Artillery eingezogen und begann – inspiriert durch Richard Burton - 1963 eine Schauspielausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art in London. Bereits als Bühnenschauspieler an Laurence Oliviers National Theatre konnte Hopkins auf sich aufmerksam machen, sein Leinwanddebüt absolvierte er 1968 als junger Richard Löwenherz in Anthony Harveys „Der Löwe im Winter“.
Nach einigen Fernsehfilmen und Nebenrollen erhielt Hopkins 1973 einen BAFTA-Award für seine Rolle in dem Fernsehmehrteiler „Krieg und Frieden“ (1973). Doch diese Auszeichnung beflügelte die Karriere des talentierten Schauspielers noch nicht wirklich. Dabei debütierte er in „Equus“ am Broadway, überzeugte als KGB-Agent in „Das Mädchen von Petrovka“, in Richard Lesters Spannungsklassiker „18 Stunden bis zur Ewigkeit“ (beide 1974) und gewann 1976 sogar einen Emmy für die Darstellung des Bruno Richard Hauptmann in „Die Entführung des Lindbergh-Babys“. Es folgten unter der Regie von Richard Attenborough der Kriegsfilmklassiker „Die Brücke von Arnheim“ (1977) und die Rolle des Bauchredners Corky Withers im Horrorfilm „Magic - Eine unheimliche Liebesgeschichte“ (1978).
In den 80er Jahren war Hopkins u.a. in David Lynchs Meisterwerk „Der Elefantenmensch“ (1980) als Chirurg Frederick Treves, in „Der Bunker“ (1981) als Hitler und in Roger Donaldsons neuer Verfilmung des Abenteuer-Klassikers „Die Bounty“ als Kapitän William Bligh zu sehen, wo er neben seinem alten Mentor Laurence Olivier und dem jungen Mel Gibson brillierte.
Weitere bekannte Filme waren 1988 das Drama „Zwischen den Zeilen“ und Michael Ciminos Thriller „24 Stunden in seiner Gewalt“ (1990). Den längst überfälligen Durchbruch erzielte der Charakterdarsteller erst 1991 in „Das Schweigen der Lämmer“ mit der grandiosen Darstellung des Psychiaters Hannibal Lecter, der seine Opfer nicht nur getötet, sondern auch Teile ihrer Körper verspeist hat und nun aus dem Gefängnis heraus der jungen FBI-Agentin Clarice Starling (Jodie Foster) dabei helfen soll, einen weiteren Serienkiller zu fassen. Mit nur 16 Leinwandminuten strahlte der von Hopkins dargestellte Gentleman-Killer eine bedrohliche Faszination aus, die den gesamten Thriller ausfüllte und zwei weitere Fortsetzungen folgen ließ - Ridley Scotts „Hannibal“ (2001) und Brett Ratners Prequel „Roter Drache“ (2002).
Denkwürdige Darstellungen bot Anthony Hopkins in ambitionierten Literaturverfilmungen wie „Bram Stoker’s Dracula“ (1992) unter der Regie von Francis Ford Coppola, dem von John Schlesinger inszenierten Drama „… und der Himmel steht still“, der Kafka-Adaption „Der Prozess“ und der James-Ivory-Produktion „Was vom Tage übrig blieb“, außerdem in den Biopics „Chaplin“ und „Shadowlands“. Prominente Rollen übernahm Hopkins in Edward Zwicks Liebesdrama „Legenden der Leidenschaft“, in Oliver Stones „Nixon“, und auch in Steven Spielbergs Sklavendrama „Amistad“ mimte er einen Präsidenten.
Bemerkenswert waren die Auftritte als todgeweihter Millionär in „Rendezvous mit Joe Black“, als alternder Zorro in „Die Maske des Zorro“ und im Survival-Thriller „Auf Messers Schneide“. In den letzten Jahren überzeugte Anthony Hopkins vor allem in der von Scott Hicks verfilmten Adaption des Stephen-King-Romans „Hearts In Atlantis“, in Woody Allens „Ich sehe den Mann deiner Träume“, im Thriller „Das perfekte Verbrechen“ und in den Horrorfilmen „The Wolfman“ und „The Rite“.
Er stellt Regie-Legende Alfred Hitchcock in dem Biopic „Hitchcock“ (2013) dar und steht derzeit für die Fortsetzung von Kenneth Branaghs „Thor“ (2011) vor der Kamera.
1993 wurde Anthony Hopkins im Buckingham Palace zum Sir geadelt, 2006 erhielt er einen Golden Globe für sein Lebenswerk. In Fernando Meirelles‘ Drama „360“ spielt er inmitten eines Reigens junger Menschen, die sich auf ihren Reisen durch die Welt verschiedenen Affären hingeben, einen älteren Herren, der auf dem Flughafen in Denver eine junge Frau kennenlernt, die aber zu der vereinbarten Verabredung nicht erscheint und sich stattdessen mit einem verurteilten Sexualstraftäter einlässt.

Filmographie:
1968: Der Löwe im Winter (The Lion in Winter)
1969: Hamlet
1971: Das Mörderschiff (When Eight Bells Toll)
1972: Krieg und Frieden (Fernsehserie) (War and Peace)
1974: Das Mädchen von Petrovka (The Girl from Petrovka)
1974: 18 Stunden bis zur Ewigkeit (Juggernaut)
1975: Der Doktor und das liebe Vieh (All Creatures Great and Small)
1976: Die Entführung des Lindbergh-Babys (The Lindbergh Kidnapping Case)
1977: Audrey Rose – das Mädchen aus dem Jenseits (Audrey Rose)
1977: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far)
1978: Magic – Eine unheimliche Liebesgeschichte (Magic)
1978: Alles Glück dieser Erde (International Velvet)
1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man)
1980: Jahreszeiten einer Ehe (A Change of Seasons)
1981: Der Bunker (The Bunker)
1981: Othello
1982: Der Glöckner von Notre Dame (The Hunchback)
1984: Im Schatten des Triumphbogens (Arch of Triumph)
1984: Die Bounty (The Bounty)
1985: Die vielen Tode der Louise Jamison (Guilty Conscience)
1985: Good Father – Liebe eines Vaters (The Good Father)
1987: Zwischen den Zeilen (84 Charing Cross Road)
1988: Der 10. Mann (The Tenth Man)
1990: 24 Stunden in seiner Gewalt (Desperate Hours)
1991: Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs)
1991: Ein Manager mit Herz (Spotswood)
1992: Freejack – Geisel der Zukunft (Freejack)
1992: Wiedersehen in Howards End (Howards End)
1992: Bram Stoker’s Dracula (Dracula)
1992: Chaplin
1993: Der Prozess (The Trial)
1993: ...und der Himmel steht still (The Innocent)
1993: Was vom Tage übrig blieb (The Remains of the Day)
1993: Shadowlands
1994: Willkommen in Wellville (The Road of Wellville)
1994: Legenden der Leidenschaft (Legends of the Fall)
1995: Nixon
1996: Mein Mann Picasso (Surviving Picasso)
1997: Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (The Edge)
1997: Amistad
1998: Die Maske des Zorro (The Mask of Zorro)
1998: Rendezvous mit Joe Black (Meet Joe Black)
1999: Instinkt (Instinct)
1999: Titus
2000: Mission: Impossible II
2000: Der Grinch (How The Grinch Stole Christmas, Stimme)
2001: Hannibal
2001: Hearts in Atlantis
2002: Bad Company – Die Welt ist in guten Händen (Bad Company)
2002: Roter Drache (Red Dragon)
2003: Der menschliche Makel (The Human Stain)
2004: Alexander
2004: Shortcut to Happiness – Der Teufel steckt im Detail (The Devil and Daniel Webster)
2005: Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn
2005: Mit Herz und Hand (The World’s Fastest Indian)
2006: Das Spiel der Macht (All the King's Men)
2006: Bobby
2007: Das perfekte Verbrechen (Fracture)
2007: Die Legende von Beowulf (Beowulf)
2009: The City of Your Final Destination
2009: Where I Stand: The Hank Greenspun Story
2010: Wolfman
2010: Ich sehe den Mann deiner Träume (You Will Meet a Tall Dark Stranger)
2011: Thor
2011: The Rite – Das Ritual
2011: 360
Playlist:
1 Howard Shore - Main Title (The Silence Of The Lambs) - 05:04
2 Vangelis - Closing Titles (The Bounty) - 04:58
3 Vangelis - Roxane's Veil (Alexander) - 04:40
4 Trevor Jones - Main Title (Freejack) - 02:30
5 J. Peter Robinson - Departure (The World's Fastest Indian) - 04:09
6 George Fenton - The Lake (Shadowlands) - 03:14
7 Richard Robbins - The Basts/Spring Landscape (Howards End) - 07:47
8 John Williams - Sierra Leone, 1893/The Capture Of Cinque (Amistad) - 03:38
9 John Williams - The 1960's: The Turbulent Years (Nixon) - 05:04
10 James Horner - Verdict And Punishment (All The King's Men) - 05:58
11 James Horner - The Wedding (Legends Of The Fall) - 03:06
12 Mychael Danna - Summer Vacation (Hearts In Atlantis) - 05:32
13 Wojciech Kilar - Dracula: The Beginning (Bram Stoker's Darcula) - 06:41
14 Rachel Portman - It's In The Mail/End Credits (rewrite) (The Human Stain) - 07:05
15 Stephen Warbeck - Line By Line (Proof) - 07:51
16 Thomas Newman - Whisper Of A Thrill (Meet Joe Black) - 05:43
17 James Horner - The Plaza Of Execution (The Mask Of Zorro) - 08:26
18 Elliot Goldenthal - An Offering (Titus) - 02:04
19 Danny Elfman - End Credits (Instinct) - 06:25
20 Mychael Danna & Jeff Danna - The Rube (Fracture) - 03:26
21 Danny Elfman - End Credits Suite (Red Dragon) - 06:47
22 Hans Zimmer - Let My Home Be My Gallows (Hannibal) - 10:00

Soundtrack Adventures with Sir Anthony Hopkins by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 9. Mai 2010

Playlist # 32 vom 09.05.10 - MICHAEL MANN Special

Der am 5. Februar 1943 geborene Michael Mann wird oft als „Hollywoods letzter Autorenfilmer“ bezeichnet, weil er zu vielen seiner Filme auch die Drehbücher schreibt. Aufgewachsen in einem Chicagoer Arbeiterviertel, war es ihm als einer der wenigen seines Jahrgangs vergönnt, die Universität von Wisconsin zu besuchen, wo er sich für englische Literatur einschrieb. Ein Seminar für Filmgeschichte faszinierte ihn aber so stark, dass er nach London auf die Internationale Filmschule ging, wo er sich auch der Einberufung in die Armee und einem Einsatz im Vietnam-Krieg entziehen konnte, den er ablehnte.
Nach dem Studium gründete er die Filmproduktionsfirma Michael Mann Productions und drehte 1970 den Kurzfilm „Jaunpuri“. 1971 kehrte er in die USA zurück und realisierte den Kurzfilm „17 Days Down The Line“, das Ergebnis seiner 17-tägigen Reise durch sein Heimatland, während der Mann verschiedene Amerikaner interviewte, die sich über ihren Beruf definieren. Mann schrieb in der Folge Drehbücher zu den Fernsehserien „Starsky & Hutch“ und „Police Story“ und verfilmte 1979 den Gefängnisroman „Jericho Mile“, die Geschichte des lebenslänglich verurteilten Mörders Rain Murphy, dem die Möglichkeit geboten wird, bei den Olympischen Spielen mitzulaufen, doch da Murphy den Mord an seinem Vater nicht bereut und seine Strafe absitzen will, schlägt er die Chance aus. Sein Kinodebüt feierte Michael Mann 1981 mit „Thief“, zu dem die deutschen Elektronik-Pioniere Tangerine Dream ebenso den Soundtrack beisteuerten wie zu Manns nächstem Film, dem Sci-Fi-Horrorfilm „The Keep“ (1983).
Das bei Michael Mann hervorstechende Motiv des auf sich allein gestellten Antihelden – in „Jericho Mile“ war es der olympiareif laufende Mörder Murphy, in „Thief“ der von James Caan gespielte Juwelendieb Frank, der davon träumt, sich mit seiner Familie zur Ruhe zu setzen, aber nicht aus den Fängen der Mafia entkommt – tritt bei all seinen weiteren Filmen deutlich zutage. Bevor Anthony Hopkins die Rolle des kultivierten Serienkillers in den Verfilmungen von Thomas Harris‘ „Hannibal Lecter“-Trilogie übernahm, versuchte sich Michael Mann bereits 1986 in „Manhunter“ an der Suche von Detective Will Graham (William Peterson) nach einem Serienmörder, bei der ihm der inhaftierte Serienmörder Hannibal Lecter (Brian Cox) behilflich sein soll.
„Manhunter“ besticht durch eine ausgefeilte visuelle und auditive Inszenierung, wobei Michael Mann wiederum verstärkt auf elektronische Musik setzte. Neben dem eigentlichen Score von Michel Rubini und The Reds kamen vor allem atmosphärische Tracks der britischen Band Shriekback („Evaporation“, „This Big Hush“, „Coelocanth“) hinzu.
Trotz seiner Stärken floppte „Manhunter“ an den Kinokassen, worauf sich Mann wieder zum Fernsehen wandte, wo unmittelbarer und effektiver arbeiten konnte. Vor allem bei der hippen Fernsehserie „Miami Vice“ machte er als leitender Produzent Furore, dann inszenierte er 1989 mit „L.A. Takedown“ nicht nur seinen bis heute letzten Fernsehfilm, sondern auch gleich eine erste Version seines 95er Meisterwerks „Heat“. Dazwischen beeindruckte Michael Mann Publikum und Kritiker mit der Neuverfilmung des Klassikers „The Last of the Mohicans“ mit Daniel Day-Lewis in der Hauptrolle des weißen Adoptivsohnes eines Indianers, der seinen Platz zwischen den Kulturen im jungen Amerika sucht.
Die Musik von Trevor Jones und Randy Edelman erhielt sogar eine Oscar-Nominierung und zählt nicht nur zu den schönsten Scores überhaupt, sondern markierte auch den Wechsel von den elektronisch geprägten Soundtracks zu orchestralen Kompositionen. Damit passte sich Mann zwar mehr dem üblichen Hollywood-Sound an, doch nach wie vor verwendete der Regisseur und Produzent besonders viel Sorgfalt bei der Auswahl der Musik zu seinen Filmen. Im Gegensatz zu seinen Kollegen, die ihre Filme erst im Post-Produktions-Prozess mit Musik versehen lassen, arrangiert Michael Mann wie bei einem Musikvideoclip die Bilder, sogar die Erzählstruktur zur Musik.
Das wird besonders bei „Heat“ deutlich, dem grandiosen Gangster-Epos, bei dem sich Al Pacino als ehrgeiziger Cop und Robert De Niro als gewitzter Boss einer Diebesbande einander hinterherjagen. Die teilweise vom Kronos Quartet umgesetzte Musik von Komponist Elliot Goldenthal wird von so unterschiedlichen Künstlern wie Passengers (einem Soundtrack-Projekt von Brian Eno und U2), Moby, Lisa Gerrard und der deutschen Industrial-Avantgarde-Band Einstürzende Neubauten ergänzt, was dem Soundtrack einen sehr eklektischen Charakter verleiht. Michael Mann war von den Lisa-Gerrard-Songs „La Bas“ und „Gloradin“ (von ihrem Solo-Debüt „The Mirror Pool“) so angetan, dass er sie und Pieter Burke mit der Filmmusik zu seinem Thriller-Drama „The Insider“ (1999) und seinem Muhammed-Ali-Biopic „Ali“ (2001) engagierte.
Doch auch hier mussten sich die Komponisten das musikalische Feld mit vielen anderen im Film eingesetzten Songs und Instrumentals teilen. Bei „The Insider“ - mit Al Pacino als investigativer Journalist und Russell Crowe als ehemaliger Manager eines Tabakkonzerns, die gemeinsam dunkle Machenschaften der Tabak-Industrie aufdecken wollen - wurde Graeme Revell als weiterer Komponist hinzugezogen, darüber hinaus kamen Tracks der britischen Trip-Hopper Massive Attack, des Jazz-Musikers Jan Garbarek und des argentinischen Komponisten Gustavo Santaolalla zum Einsatz. Zu „Ali“ gab es gleich zwei Soundtracks, auf denen neben dem Score von Gerrard & Bourke natürlich vor allem Black Music von Künstlern wie Aretha Franklin, Everlast, R. Kelly, Bilal, Soul Clan und Salif Keita vertreten sind.

In dem 2004 realisierten Gangster-Thriller „Collateral“ treffen gleich zwei Anti-Helden aufeinander: Tom Cruise engagiert als Auftragskiller den lethargischen Taxifahrer Max (Jamie Foxx), damit er diesen im nächtlichen Los Angeles von einem Tatort zum nächsten kutschiert. Michael Mann inszenierte den Film erstmals auf Video und behielt diese Technik bei seinen folgenden Filmen bei. Von den Original-Kompositionen, die James Newton Howard und Antonio Pinto für „Collateral“ produzierten, war auf dem Soundtrack nicht mehr viel zu hören. Dafür tummelten sich Acts wie Audioslave, Groove Armada, Oakenfold, Miles Davis und Calexixo auf dem Soundtrack-Album.
Im Jahre 2006 inszenierte Mann eine Kinoversion von „Miami Vice“ und engagierte John Murphy und Klaus Badelt für die Musik, das Gangster-Epos „Public Enemies“ (2009) um John Dillinger (Johnny Depp) wurde wieder von Elliot Goldenthal vertont, der die Zusammenarbeit mit Michael Mann so beschrieb: „Er mag nicht zu viele Tricks und Wendungen in der Struktur der Musik. Er interagiert wirklich mit den Dingen, die sich sehr, sehr langsam entwickeln. Er möchte Musik, zu denen die Bilder, die Schnitte und Dialoge hinwegfließen können, ohne zu sehr mit ihnen korrespondieren zu müssen. Wenn du mit Michael arbeitest, musst du darauf vorbereitet sein, viele Veränderungen durchzumachen. Er ändert seine Meinung. Er schaut sich den Film jeden Tag als Ganzes an und verändert immer wieder etwas, also musst du wissen, dass zu deinem Job ebenso ständige Veränderungen gehören.“
Michael Mann erzählt zwar keine anspruchsvollen Geschichten und präsentiert keine Helden, wohl aber Figuren aus dem (oft) wahren Leben, die sich ihrer Rolle in der Gesellschaft vollkommen bewusst sind und schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden, sobald sie mal über sich hinausgewachsen sind.
Obwohl Michael Mann weder zu der illustren Garde des „New Hollywood Cinema“ zählt, in dem Spielberg, Lucas, Scorsese, Bogdanovich und Coppola neue Formen des Geschichtenerzählens entwickelt haben, und auch nicht zur zweiten Welle zugeordnet werden kann, in der Ron Howard, Ridley Scott und Robert Zemeckis das Kino der 80er geprägt haben, ist er einer interessantesten Filmemacher der heutigen Zeit und mit einem besonderen Gespür für visuelle und musikalische Ausdrucksformen ausgestattet.

Filmographie:
1971: Jaunpuri (Kurzfilm)
1972: 17 Days Down the Line
1979: The Jericho Mile - Ein Mann kämpft allein
1981: Thief - Der Einzelgänger
1983: The Keep - Die unheimliche Macht
1986: Manhunter – Roter Drache/Blutmond
1989: L.A. Takedown - Showdown in L.A. (TV)
1992: The Last of the Mohicans - Der letzte Mohikaner
1995: Heat
1999: The Insider
2001: Ali
2004: Collateral
2006: Miami Vice
2009: Public Enemies
Playlist:
1 Tangerine Dream - Sam's Forge (Thief) - 03:10
2 Tangerine Dream - Ancient Powerplant (The Keep) - 04:26
3 Shriekback - Evaporation (Manhunter) - 03:18
4 Lisa Gerrard & Pieter Bourke - See The Sun (Ali) - 03:22
5 Moby - God Moving Over The Face Of The Waters (Heat) - 06:57
6 Oakenfold - Ready Steady Go (Remix) (Collateral) - 04:48
7 John Murphy - CDE (Miami Vice) - 02:47
8 Jan Garbarek - Rites (Special Edit For The Film) (The Insider) - 03:34
9 Elliot Goldenthal - Plane To Chicago (Public Enemies) - 03:25
10 Lisa Gerrard & Pieter Bourke - Liquid Mood (The Insider) - 04:06
11 Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 06:13
12 Tangerine Dream - Main Title/The Heist (Thief) - 10:46

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