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Freitag, 3. August 2012

Playlist # 91 vom 12.08.2012 - ANTHONY HOPKINS Special

Mit Sicherheit ist Hannibal Lecter noch immer diejenige Rolle, mit der der walisische Schauspieler Anthony Hopkins am meisten identifiziert wird. Seine Oscar®-prämierte Darstellung des distinguierten Serienkillers in Jonathan Demmes packender Bestseller-Verfilmung von Thomas Harris‘ Psycho-Schocker „Das Schweigen der Lämmer“ ist allerdings nur eine herausragende von vielen Auftritten in seiner langjährigen Karriere. Derzeit ist er in Fernando Meirelles‘ neuen Drama „360“ zu sehen.

Der am 31. Dezember 1937 im walisischen Margam geborene Sohn einer Bäckerfamilie wurde nach der Mittleren Reife und verschiedenen Jobs 1958 zur Royal Artillery eingezogen und begann – inspiriert durch Richard Burton - 1963 eine Schauspielausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art in London. Bereits als Bühnenschauspieler an Laurence Oliviers National Theatre konnte Hopkins auf sich aufmerksam machen, sein Leinwanddebüt absolvierte er 1968 als junger Richard Löwenherz in Anthony Harveys „Der Löwe im Winter“.
Nach einigen Fernsehfilmen und Nebenrollen erhielt Hopkins 1973 einen BAFTA-Award für seine Rolle in dem Fernsehmehrteiler „Krieg und Frieden“ (1973). Doch diese Auszeichnung beflügelte die Karriere des talentierten Schauspielers noch nicht wirklich. Dabei debütierte er in „Equus“ am Broadway, überzeugte als KGB-Agent in „Das Mädchen von Petrovka“, in Richard Lesters Spannungsklassiker „18 Stunden bis zur Ewigkeit“ (beide 1974) und gewann 1976 sogar einen Emmy für die Darstellung des Bruno Richard Hauptmann in „Die Entführung des Lindbergh-Babys“. Es folgten unter der Regie von Richard Attenborough der Kriegsfilmklassiker „Die Brücke von Arnheim“ (1977) und die Rolle des Bauchredners Corky Withers im Horrorfilm „Magic - Eine unheimliche Liebesgeschichte“ (1978).
In den 80er Jahren war Hopkins u.a. in David Lynchs Meisterwerk „Der Elefantenmensch“ (1980) als Chirurg Frederick Treves, in „Der Bunker“ (1981) als Hitler und in Roger Donaldsons neuer Verfilmung des Abenteuer-Klassikers „Die Bounty“ als Kapitän William Bligh zu sehen, wo er neben seinem alten Mentor Laurence Olivier und dem jungen Mel Gibson brillierte.
Weitere bekannte Filme waren 1988 das Drama „Zwischen den Zeilen“ und Michael Ciminos Thriller „24 Stunden in seiner Gewalt“ (1990). Den längst überfälligen Durchbruch erzielte der Charakterdarsteller erst 1991 in „Das Schweigen der Lämmer“ mit der grandiosen Darstellung des Psychiaters Hannibal Lecter, der seine Opfer nicht nur getötet, sondern auch Teile ihrer Körper verspeist hat und nun aus dem Gefängnis heraus der jungen FBI-Agentin Clarice Starling (Jodie Foster) dabei helfen soll, einen weiteren Serienkiller zu fassen. Mit nur 16 Leinwandminuten strahlte der von Hopkins dargestellte Gentleman-Killer eine bedrohliche Faszination aus, die den gesamten Thriller ausfüllte und zwei weitere Fortsetzungen folgen ließ - Ridley Scotts „Hannibal“ (2001) und Brett Ratners Prequel „Roter Drache“ (2002).
Denkwürdige Darstellungen bot Anthony Hopkins in ambitionierten Literaturverfilmungen wie „Bram Stoker’s Dracula“ (1992) unter der Regie von Francis Ford Coppola, dem von John Schlesinger inszenierten Drama „… und der Himmel steht still“, der Kafka-Adaption „Der Prozess“ und der James-Ivory-Produktion „Was vom Tage übrig blieb“, außerdem in den Biopics „Chaplin“ und „Shadowlands“. Prominente Rollen übernahm Hopkins in Edward Zwicks Liebesdrama „Legenden der Leidenschaft“, in Oliver Stones „Nixon“, und auch in Steven Spielbergs Sklavendrama „Amistad“ mimte er einen Präsidenten.
Bemerkenswert waren die Auftritte als todgeweihter Millionär in „Rendezvous mit Joe Black“, als alternder Zorro in „Die Maske des Zorro“ und im Survival-Thriller „Auf Messers Schneide“. In den letzten Jahren überzeugte Anthony Hopkins vor allem in der von Scott Hicks verfilmten Adaption des Stephen-King-Romans „Hearts In Atlantis“, in Woody Allens „Ich sehe den Mann deiner Träume“, im Thriller „Das perfekte Verbrechen“ und in den Horrorfilmen „The Wolfman“ und „The Rite“.
Er stellt Regie-Legende Alfred Hitchcock in dem Biopic „Hitchcock“ (2013) dar und steht derzeit für die Fortsetzung von Kenneth Branaghs „Thor“ (2011) vor der Kamera.
1993 wurde Anthony Hopkins im Buckingham Palace zum Sir geadelt, 2006 erhielt er einen Golden Globe für sein Lebenswerk. In Fernando Meirelles‘ Drama „360“ spielt er inmitten eines Reigens junger Menschen, die sich auf ihren Reisen durch die Welt verschiedenen Affären hingeben, einen älteren Herren, der auf dem Flughafen in Denver eine junge Frau kennenlernt, die aber zu der vereinbarten Verabredung nicht erscheint und sich stattdessen mit einem verurteilten Sexualstraftäter einlässt.

Filmographie:
1968: Der Löwe im Winter (The Lion in Winter)
1969: Hamlet
1971: Das Mörderschiff (When Eight Bells Toll)
1972: Krieg und Frieden (Fernsehserie) (War and Peace)
1974: Das Mädchen von Petrovka (The Girl from Petrovka)
1974: 18 Stunden bis zur Ewigkeit (Juggernaut)
1975: Der Doktor und das liebe Vieh (All Creatures Great and Small)
1976: Die Entführung des Lindbergh-Babys (The Lindbergh Kidnapping Case)
1977: Audrey Rose – das Mädchen aus dem Jenseits (Audrey Rose)
1977: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far)
1978: Magic – Eine unheimliche Liebesgeschichte (Magic)
1978: Alles Glück dieser Erde (International Velvet)
1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man)
1980: Jahreszeiten einer Ehe (A Change of Seasons)
1981: Der Bunker (The Bunker)
1981: Othello
1982: Der Glöckner von Notre Dame (The Hunchback)
1984: Im Schatten des Triumphbogens (Arch of Triumph)
1984: Die Bounty (The Bounty)
1985: Die vielen Tode der Louise Jamison (Guilty Conscience)
1985: Good Father – Liebe eines Vaters (The Good Father)
1987: Zwischen den Zeilen (84 Charing Cross Road)
1988: Der 10. Mann (The Tenth Man)
1990: 24 Stunden in seiner Gewalt (Desperate Hours)
1991: Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs)
1991: Ein Manager mit Herz (Spotswood)
1992: Freejack – Geisel der Zukunft (Freejack)
1992: Wiedersehen in Howards End (Howards End)
1992: Bram Stoker’s Dracula (Dracula)
1992: Chaplin
1993: Der Prozess (The Trial)
1993: ...und der Himmel steht still (The Innocent)
1993: Was vom Tage übrig blieb (The Remains of the Day)
1993: Shadowlands
1994: Willkommen in Wellville (The Road of Wellville)
1994: Legenden der Leidenschaft (Legends of the Fall)
1995: Nixon
1996: Mein Mann Picasso (Surviving Picasso)
1997: Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (The Edge)
1997: Amistad
1998: Die Maske des Zorro (The Mask of Zorro)
1998: Rendezvous mit Joe Black (Meet Joe Black)
1999: Instinkt (Instinct)
1999: Titus
2000: Mission: Impossible II
2000: Der Grinch (How The Grinch Stole Christmas, Stimme)
2001: Hannibal
2001: Hearts in Atlantis
2002: Bad Company – Die Welt ist in guten Händen (Bad Company)
2002: Roter Drache (Red Dragon)
2003: Der menschliche Makel (The Human Stain)
2004: Alexander
2004: Shortcut to Happiness – Der Teufel steckt im Detail (The Devil and Daniel Webster)
2005: Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn
2005: Mit Herz und Hand (The World’s Fastest Indian)
2006: Das Spiel der Macht (All the King's Men)
2006: Bobby
2007: Das perfekte Verbrechen (Fracture)
2007: Die Legende von Beowulf (Beowulf)
2009: The City of Your Final Destination
2009: Where I Stand: The Hank Greenspun Story
2010: Wolfman
2010: Ich sehe den Mann deiner Träume (You Will Meet a Tall Dark Stranger)
2011: Thor
2011: The Rite – Das Ritual
2011: 360
Playlist:
1 Howard Shore - Main Title (The Silence Of The Lambs) - 05:04
2 Vangelis - Closing Titles (The Bounty) - 04:58
3 Vangelis - Roxane's Veil (Alexander) - 04:40
4 Trevor Jones - Main Title (Freejack) - 02:30
5 J. Peter Robinson - Departure (The World's Fastest Indian) - 04:09
6 George Fenton - The Lake (Shadowlands) - 03:14
7 Richard Robbins - The Basts/Spring Landscape (Howards End) - 07:47
8 John Williams - Sierra Leone, 1893/The Capture Of Cinque (Amistad) - 03:38
9 John Williams - The 1960's: The Turbulent Years (Nixon) - 05:04
10 James Horner - Verdict And Punishment (All The King's Men) - 05:58
11 James Horner - The Wedding (Legends Of The Fall) - 03:06
12 Mychael Danna - Summer Vacation (Hearts In Atlantis) - 05:32
13 Wojciech Kilar - Dracula: The Beginning (Bram Stoker's Darcula) - 06:41
14 Rachel Portman - It's In The Mail/End Credits (rewrite) (The Human Stain) - 07:05
15 Stephen Warbeck - Line By Line (Proof) - 07:51
16 Thomas Newman - Whisper Of A Thrill (Meet Joe Black) - 05:43
17 James Horner - The Plaza Of Execution (The Mask Of Zorro) - 08:26
18 Elliot Goldenthal - An Offering (Titus) - 02:04
19 Danny Elfman - End Credits (Instinct) - 06:25
20 Mychael Danna & Jeff Danna - The Rube (Fracture) - 03:26
21 Danny Elfman - End Credits Suite (Red Dragon) - 06:47
22 Hans Zimmer - Let My Home Be My Gallows (Hannibal) - 10:00

Soundtrack Adventures with Sir Anthony Hopkins by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Samstag, 3. März 2012

DIE 2. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 02./03.03.2012 - ANGELINA JOLIE Special

Als Verkörperung der Actionheldin Lara Croft in der Computerspiel-Verfilmung „Tomb Raider“ wurde Angelina Jolie weltberühmt. Ebenso bekannt ist allerdings auch ihr karikatives Engagement als Sonderbotschafterin für das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), weshalb es wenig überrascht, dass sich die Tochter des Schauspielerehepaars Jon Voight und Marcheline Bertrand für ihr Regiedebüt „In The Land of Blood and Honey“ einer unmöglichen Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Bosnienkrieges angenommen hat.

Durch ihre Eltern kam Jolie früh mit der Schauspielerei in Berührung. Bereits als Fünfjährige spielte sie an der Seite ihrer Eltern in „Lookin‘ To Get Out“ und besuchte im Alter von elf Jahren das renommierte Lee Strasberg Theatre Institut. Mit 16 Jahren startete Angelina Jolie eine Modelkarriere, belegte Filmkurse an der Universität von New York und wirkte bei Theaterstücken mit. Nach ihrem Umzug nach Los Angeles, wo sie der Met Theatre Group beitrat, spielte sie 1993 in „Cyborg II“ eine Androidin und lernte 1995 während der Dreharbeiten zu „Hackers“ ihren künftigen Ehemann Johnny Lee Miller kennen, doch die hielt das Glück nur 19 Monate. Mit ihren nächsten Filmengagements sorgte Jolie stets für Aufsehen. Für ihre Rolle in „George Washington“ erhielt sie 1997 einen Golden Globe, ebenso für ihre Darstellung des an Aids erkrankten, drogenabhängigen und bisexuellen Supermodels Gia Marie Curangi in „Gia“ (1998). An der Seite von Sean Connery, Dennis Quaid, Gillian Anderson, Madeleine Stowe, Gena Rowlands und Ryan Philippe glänzte sie in „Leben und lieben in L.A.“ und lernte ihren zweiten Ehemann Billy Bob Thornton während des Drehs zur Abenteuerkomödie „Turbulenzen – und andere Katastrophen“ (1999) kennen.
In der Bestsellerverfilmung von Jefferey Deavers Thriller „Der Knochenjäger“ war Jolie im selben Jahr als FBI-Beamtin an der Seite von Denzel Washington zu sehen. Für ihre Rolle als Patientin in einer Nervenheilanstalt in James Mangolds Drama „Durchgeknallt“ bekam Angelina Jolie 2000 den Oscar als beste Nebendarstellerin, dann wurde sie als Lara Croft weltberühmt.
Während auch die Ehe mit Billy Bob Thornton scheiterte, sorgte Jolie als UN-Sonderbotschafterin für positive Schlagzeilen und reist ständig in die ärmsten Regionen der Welt. Nach dem anspruchsvollen Psycho-Drama „Durchgeknallt“ brauchte sie in der Jerry-Bruckheimer-Produktion „Nur 60 Sekunden“ neben Nicolas Cage nur gut auszusehen. In 2003 kehrte sie nicht nur als Lara Croft in der Fortsetzung „Tomb Raider – Die Wiege des Lebens“ zurück, sondern präsentrierte sich auch in „Jenseits aller Grenzen“, einem Film über humanitäre Hilfe in Afrika.
2004 spielte sie neben Ethan Hawke und Kiefer Sutherland in dem Thriller „Taking Lives“ und in Oliver Stones Historienepos „Alexander“ die Mutter Alexanders des Großen. Ihren bislang größten kommerziellen Erfolg feierte Angelina Jolie an der Seite ihres Ehemanns Brad Pitt in Doug Limans Action-Komödie „Mr. & Mrs. Smith“ (2005).
Unter der Regie von Robert De Niro war die angesagte Schauspielerin in „Der gute Hirte“ (2007) ebenso zu sehen wie in Clint Eastwoods Drama „Der fremde Sohn“. 2007 veröffentlichte Jolie mit dem Dokumentarfilm „A Place in Time“ auch ihr Regiedebüt, das das Geschehen an 27 Orten der Welt innerhalb einer Woche beschreibt und prominente Kollegen wie Jude Law, Hilary Swank und Colin Farrell im Aufgebot hat. Ihren Ruf als Action-Heldin, den sie mit ihren „Tomb Raider“-Filmen erwarb, untermauerte sie in der Graphic-Novel-Adaption „Wanted“ (2008) und dem Spionage-Thriller „Salt“ (2010), während sie Florian Henckels „The Tourist“ mit Johnny Depp vor der malerischen Kulisse Venedigs agierte.
Im Herbst 2010 begannen in Budapest die Dreharbeiten zu Jolies Spielfilmregiedebüt „In the Land of Blood and Honey“, einer Liebesgeschichte während des Bosnienkrieges von 1992 bis 1995, die allein mit bosnischen, serbischen und kroatischen Schauspielern realisiert wurde.

Filmographie:
1982: Zwei in der Tinte (Lookin’ to Get Out)
1993: Cyborg 2
1995: Without Evidence
1995: Hackers – Im Netz des FBI (Hackers)
1996: Liebe und andere … (Love Is All There Is)
1996: Foxfire – Girls ohne Gnade (Foxfire)
1996: Nichts als Trouble mit den Frauen (Mojave Moon) (Desert Affairs)
1997: Playing God
1997: Western Ladies – Ihr Leben ist die Hölle (True Women)
1997: Wallace (George Wallace)
1997: Playing God
1998: Gia – Preis der Schönheit (Gia)
1998: Hell’s Kitchen – Vorhof zur Hölle (Hell’s Kitchen)
1998: Leben und lieben in L.A. (Playing by Heart)
1999: Turbulenzen – und andere Katastrophen (Pushing Tin)
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector)
1999: Durchgeknallt (Girl, Interrupted)
2000: Nur noch 60 Sekunden (Gone in Sixty Seconds)
2001: Lara Croft: Tomb Raider
2001: Original Sin
2002: Leben oder so ähnlich (Life or Something Like It)
2003: Jenseits aller Grenzen (Beyond Borders)
2003: Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens (Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life)
2004: Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten (Taking Lives)
2004: Sky Captain and the World of Tomorrow
2004: Alexander
2005: Mr. & Mrs. Smith
2006: Der gute Hirte (The Good Shepherd)
2007: Ein mutiger Weg (A Mighty Heart)
2007: Die Legende von Beowulf (Beowulf)
2008: Wanted
2008: Der fremde Sohn (Changeling)
2010: Salt
2010: The Tourist
2011: In the Land of Blood and Honey (Regie)

Playlist: 
1 Gabriel Yared - The Loss (In The Land Of Blood And Honey) - 03:04
2 Craig Armstrong - Prelude (The Bone Collector) - 04:30
3 Mychael Danna - Toby/My Friends (Girl, Interrupted) - 02:56
4 Trevor Rabin - The Last Car (Gone In 60 Seconds) - 04:49
5 Graeme Revell - Main Titles (Lara Croft: Tomb Raider) - 03:14
6 Danny Elfman - Success Montage (Wanted) - 03:33
7 Marcelo Zarvos - Miriam (The Good Sherpherd) - 04:16
8 James Horner - Chechnya – Part IV (Beyond Borders) - 06:15
9 James Newton Howard - Escaping The CIA (Salt) - 05:20
10 Vangelis - Gardens Of Delight (Alexander) - 05:24
11 John Powell - The Next Adventure (Mr. & Mrs. Smith) - 03:28
12 James Newton Howard - Rooftop Run (The Tourist) - 05:17
13 Clint Eastwood - Davey Tells Story (The Changeling) - 04:38
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Sonntag, 23. Mai 2010

Playlist # 33 vom 23.05.10 - RIDLEY SCOTT Special

Der britische Regisseur Ridley Scott zählt zu den besten Handwerkern seines Fachs. Nachdem er mit „Alien“ und „Blade Runner“ zwei wegweisende Werke des Sci-Fi-Genres abgeliefert hatte, wurde er dem breiten Publikum durch die monumentalen Historien-Epen „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ und „Gladiator“ bekannt und bewegt sich gern in unterschiedlichen Genres.

Seine künstlerische Laufbahn begann der am 30. November 1937 im britischen South Shields geborene Ridley Scott mit einem Studium an der Kunsthochschule West Hartlepool, wechselte anschließend auf das Royal College of Art in London und arbeitete dann als Setdesigner für die BBC, wo er Anfang der 70er auch einzelne Folgen der Serien „Z-Cars“ und „The Informer“ inszenierte.
Er gründete mit seinem Bruder Tony die Werbefilmagentur Ridley Scott Associates und lieferte mit dem historischen Abenteuerfilm „Die Duellisten“ 1977 sein Kinofilmdebüt ab.
Schon mit seinem nächsten Projekt gelang dem Filmemacher der künstlerische und kommerzielle Durchbruch: 1979 adaptierte er mit „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ das Drehbuch des Sci-Fi-Spezialisten Dan O’Bannon („Dark Star – Finsterer Stern“) und kreierte einen extrem düsteren wie grausamen Schocker, für den der Schweizer Künstler H.R. Giger das beeindruckende Design des Alien-Monsters beisteuerte. Star-Komponist Jerry Goldsmith lieferte zudem einen eindringlichen Soundtrack ab, der die durchweg beunruhigende Wirkung des Films noch verstärkte.
Wie sehr Ridley Scott futuristische Designs schätzt, bewies er auch bei der Verfilmung von Philip K. Dicks Roman „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ . In „Blade Runner“ leben Androiden und Menschen nahezu voneinander nicht unterscheidbar nebeneinander in übervölkerten Metropolen. Neue Aspekte des Films traten beim 1992 veröffentlichten „Director’s Cut“ zutage, auch wenn Ridley Scott betonte, dass Warner Bros. Nur sieben der siebzig vorgeschlagenen Änderungen berücksichtigt hätten. Änderungen hin oder her, „Blade Runner“ wurde zum ästhetischen Meilenstein der 80er Jahre. Er entwarf das düstere Szenario einer vielleicht nicht allzu entfernten Zukunft, in der der Kopfgeldjäger Deckard (Harrison Ford) Jagd auf Replikanten macht, die sich unerlaubterweise auf der Erde aufhalten, um ihre genetisch festgelegte Lebensdauer von vier Jahren zu verlängern. Ridley Scott zeichnet das deprimierende Bild eines immer in Dunkel getauchten Los Angeles, in dem ethnische Identitäten keine Rolle mehr spielen. Reich an philosophischen Verweisen auf die menschliche Selbstgewissheit und Nietzsches Übermenschen, hat der „Blade Runner“ seine filmischen Wurzeln sowohl in Fritz Langs „Metropolis“ als auch im Film noir und stellt die wesentliche Frage nach der menschlichen Identität.
Perfekt dazu passt der elektronische Score von Vangelis, mit dem Ridley Scott erneut bei „1492“ erfolgreich zusammenarbeitete. Bis dahin übte sich der Regisseur in eher optisch ansprechenden, inhaltlich jedoch weniger überzeugenden Filmen.
Das affektiert und prätentiös wirkende Fantasy-Märchen „Legende“ entstand 1985 mit dem jungen Tom Cruise in der Hauptrolle eines Prinzen, der sich mit Hilfe eines Elementargeists in die Tiefen der Hölle hinabbegeben muss, um das Paradies retten zu können. Interessanter als die klischeehaften Figuren und die wenig originelle Story wirken hier das knallbunte Produktionsdesign und die Tatsache, dass Tangerine Dream die Filmmusik nur für den europäischen Markt komponierten. Für die amerikanische Version wurde Jerry Goldsmith engagiert, der das unausgegorene Fantasy-Machwerk aber auch nicht retten konnte.
1987 inszenierte Scott mit „Der Mann im Hintergrund“ einen wenig spektakulären Erotik-Psycho-Thriller um einen Cop (Tom Berenger), der sich in seinen Schützling (Mimi Rogers) verliebt. Der Cop-Thriller „Black Rain“ (1989) erwies sich als One-Man-Show für Michael Douglas, der in Tokyo gezwungenermaßen mit seinen japanischen Kollegen gegen Yakuza-Gangster ermittelt.
Dieser Film war die erste Zusammenarbeit zwischen Ridley Scott und dem deutschen Komponisten Hans Zimmer, der damals für seine exotischen wie elektronischen Klänge bekannt war und so die Idealbesetzung für die musikalische Untermalung im Kampf der Kulturen schien.
Erst 1991 fand Ridley Scott mit „Thelma & Louise“ zu alter Stärke zurück. Susan Sarandon und Geena Davis flüchten vor gewalttätigen Männern und schlagen schließlich zurück. Auf dieses feministische Roadmovie fuhren aber nicht nur Frauen ab. Der Film dokumentiert auch Scotts Vorliebe für gesellschaftliche Außenseiter, die verzweifelt versuchen, ihre Individualität zu entwickeln.
Ein Jahr später – und 500 Jahre nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus – inszenierte Scott mit „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ allerdings ein Abenteuer-Drama, das Kolumbus (Gérard Depardieu) als fortschrittlichen Wissenschaftler glorifizierte, der zwar Tod und Krankheit über die Ureinwohner brachte, allerdings schienen diese Opfer nicht weiter tragisch zu sein. Gegen die fragwürdige Aussage des Films konnten die prächtigen Kostüme und Bilder wenig ausrichten. Immerhin gab es einen Oscar für die vor allem auch kommerziell erfolgreiche Musik von Vangelis.
Dem Meer blieb Ridley Scott auch beim Hochsee-Drama „White Squall“ treu. Da Hans Zimmer für diesen Film nicht zur Verfügung stand, brachte er mit Jeff Rona einen bis dahin gänzlich unbekannten Komponisten aus seinem umfangreichen Studio-Umfeld in Position – eine Praxis, die von einigen Hollywood-Komponisten immer wieder kritisiert wird. Wenn man Hans Zimmer nicht bekommen kann, nimmt man einfach jemanden aus seinem Team …
Einen kreativen wie kommerziellen Tiefpunkt erlebte Scott 1997 mit dem Militärdrama „G.I. Jane“, in dem Demi Moore die erste Frau spielte, die zu den Navy Seals wollte.
Erst mit „Gladiator“ gelang dem Regisseur im Jahre 2000 wieder ein Welterfolg, belebte er doch ein Genre, das seit 40 Jahren als ausgestorben galt. Inspiriert von Jean-Léon Gérômes Gemälde „Pollice Verso“ („Daumen nach unten“) erzählt er die bewegende und actionreiche Geschichte des Feldherrn Maximus (Russell Crowe), der von seinem Nebenbuhler um den kaiserlichen Thron verraten wird und schließlich Heimat und Familie verliert. Zum Sklaven degradiert macht er als Gladiator Furore und kann sich schließlich an seinem Verräter rächen.
Ridley Scott ist es hervorragend gelungen, die Epoche des antiken Roms mit prächtigen Kulissen und Kostümen sowie imposanten Schlachten wieder lebendig werden zu lassen und bei aller Gigantomie und brachialer Barbarei doch glaubwürdig das menschliche Drama seines Protagonisten im Fokus behält.
„Ich liebe es, Welten zu erschaffen, und jede Facette dieser Welt muss in das Gesamtbild der Filmhandlung passen. Man muss das Schlachtfeld riechen können und die Schönheit und das Licht der goldenen Stadt vor sich sehen. Der Film sollte einen so in diese Welt hineinziehen, dass man sich in das Jahr 175 n.Chr. zurückversetzt fühlt“, erzählt der Regisseur in der Einführung zu „Gladiator. Die Entstehung des Epos von Ridley Scott“ (Burgschmiet Verlag).
Musikalisch konnte sich Ridley Scott einmal mehr auf Hans Zimmer verlassen, der sich als besonderen Clou mit Lisa Gerrard eine versierte Musikerin und Sängerin an Bord holte, die dem Soundtrack eine besonders einfühlsame, menschliche Note verlieh.
Eindrucksvoll fiel auch die Fortsetzung von Jonathan Demmes Thriller-Meisterwerk „Das Schweigen der Lämmer“ (1992) aus. Bei „Hannibal“ (2001) konnte er vor allem auf Anthony Hopkins bauen, der den kultivierten Kannibalen Hannibal Lecter erneut mit lässiger Eleganz verkörperte und seine Gegenspielerin – diesmal mit Julianne Moore in der Rolle der gescholtenen FBI-Agentin Clarice Starling – in einen intellektuellen wie emotionalen Schlagabtausch verwickelt.
Zwar wird auch Ridley Scotts Verfilmung der grandios spannenden Romanvorlage von Thomas Harris nicht gerecht, aber dem Regisseur gelingt zumindest eine atmosphärisch dichte, sehr düstere Adaption mit drastischen Horror-Effekten (weshalb Jodie Foster es ablehnte, erneut die Rolle von Clarice Starling zu übernehmen).
Hans Zimmer komponierte wiederum die Filmmusik, ebenso zum nachfolgenden Kriegsdrama „Black Hawk Down“, ehe sich Ridley Scott ganz anderen Genres zuwandte. Die Gaunerkomödie „Tricks“ (2003) ging dabei allerdings ebenso künstlerisch wie kommerziell unter wie die Romanze „Ein gutes Jahr“ (2006), bei der Scott erstmals auf den bis dato unbekannten Komponisten Marc Streitenfeld zurückgriff. Dieser stammt wie zuvor schon Jeff Rona („White Squall“) und Harry Gregson-Williams („Königreich der Himmel“) aus Hans Zimmers direkten Umfeld.
„Königreich der Himmel“ bedeutete im Jahre 2005 noch einmal eine Rückkehr zu einem historischen Stoff, der im später veröffentlichten Director’s Cut um satte 40 Minuten verlängert erschien. Orlando Bloom, der durch „Herr der Ringe“ und „Fluch der Karibik“ zu Weltruhm kam, mimt den französischen Schmied Balian, der um 1184 herum plötzlich mit der Tatsache konfrontiert wird, adliger Herkunft zu sein und nach Jerusalem ziehen soll, wo er den zerbrechlichen Waffenstillstand zwischen Christen und Muslimen bewahren soll. Doch sowohl unter den Tempelrittern als auch Muslimen sind Kräfte am Werk, die nicht auf Frieden, sondern persönliche Macht aus sind.
Wie bei „Gladiator“ sind auch hier prächtige Kulissen und aufwendig inszenierte Schlachten zu bestaunen, zu denen Harry Gregson-Williams – der sonst vor allem bei Ridleys Bruder Tony Scott („Déjà vu“, „Die Entführung der Pelham 1-2-3“) und Joel Schumacher („Phone Booth"“ „Number 23“) zum Einsatz kommt, den passenden opulenten Soundtrack liefert.
Die Zusammenarbeit zwischen Ridley Scott und Russell Crowe, die mit „Gladiator“ so erfolgreich begann und bei „Ein gutes Jahr“ fortgesetzt wurde, etablierte sich auch bei Scotts weiteren Filmen, dem 2007 inszenierten Gangster-Epos „American Gangster“, dem CIA-Thriller „Der Mann, der niemals lebte“ (2008) und der diesjährigen Neuauflage des Abenteuer-Klassikers „Robin Hood“.
Filmographie:
1977: Die Duellisten (The Duellists)
1979: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien)
1982: Blade Runner
1985: Legende (Legend)
1987: Der Mann im Hintergrund (Someone to Watch Over Me)
1989: Black Rain
1991: Thelma & Louise
1992: 1492 – Die Eroberung des Paradieses (1492 – Conquest of Paradise)
1996: White Squall – Reißende Strömung (White Squall)
1997: Die Akte Jane (G.I. Jane)
2000: Gladiator
2001: Black Hawk Down
2001: Hannibal
2003: Tricks (Matchstick Men)
2005: Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven)
2006: Ein gutes Jahr (A Good Year)
2007: American Gangster
2008: Der Mann, der niemals lebte (Body of Lies)
2010: Robin Hood

Playlist
1 Hans Zimmer - Weird Is Good (Matchstick Men) - 06:42
2 Jerry Goldsmith - Main Title (Alien) - 03:30
3 Vangelis - Perfume Exotico (Blade Runner) - 05:21
4 Jeff Rona - The Return Home (White Squall) - 03:24
5 Hans Zimmer - Hunger (Black Hawk Down) - 06:37
6 Hans Zimmer & Lisa Gerrard - Duduk Of The North (Gladiator) - 05:35
7 Harry Gregson-Williams - Terms (Kingdom Of Heaven) - 04:26
8 Hans Zimmer - Avarice (Hannibal) - 03:55
9 Marc Streitenfeld - Frank Lucas (American Gangster) - 02:42
10 Marc Streitenfeld - Betrayal (Body Of Lies) - 03:31
11 Marc Streitenfeld - Godfrey (Robin Hood) - 03:35
12 Vangelis - Pinta, Nina, Santa Maria (1492 - Conquest Of Paradise) - 13:19

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