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Sonntag, 1. März 2020

Playlist #287 vom 01.03.2020 - 92. ACADEMY AWARDS Special

Etwas verspätet lassen wir in der heutigen Sendung die vor drei Wochen übertragene Verleihung der 92. Academy Awards vom 9. Februar 2020 aus dem Dolby Theatre in Los Angeles musikalisch Revue passieren. Die größte Überraschung präsentierte die Jury mit dem vierfach prämierten südkoreanischen Drama „Parasite“, das die renommierten Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch und dazu den Besten Ausländischen Film für sich entscheiden konnte und damit die hoch gehandelten Favoriten „Joker“, „1917“, „The Irishman“ und „Once Upon a Time In … Hollywood“ ausstach.

Mit sagenhaften elf Nominierungen war die Comic-Verfilmung „Joker“ eigentlich der große Favorit des Abends, doch musste sich Todd Phillips‘ („Hangover“-Trilogie) Meisterwerk dem südkoreanischen „Parasite“ ebenso geschlagen geben wie das mit jeweils zehn Nominierungen bedachte Kriegsdrama „1917“ von Sam Mendes, Martin Scorseses Mafia-Epos „The Irishman“, das er für den Streaming-Dienst Netflix inszeniert hat, und Quentin Tarantinos Hollywood-Komödie „Once Upon a Time In … Hollywood“.
Schon diese Auflistung zeigt, das Hollywood trotz der anhaltenden #MeToo-Debatte nach wie vor von Männern dominiert wird. Für die wenigen Ausnahmen sorgte die isländische Komponistin Hildur Guðnadóttir, die für den Soundtrack zum Drama „Joker“ den Oscar für die beste Filmmusik gewann und somit die erste Frau seit 1998 gewesen ist, die in dieser Kategorie gewinnen konnte. Für die düstere Comicverfilmung über den an einer Lachstörung leidenden Komiker Arthur Fleck war es der erste Oscar des Abends, auf den schließlich nur noch Joaquin Phoenix‘ Auszeichnung als bester männlicher Hauptdarsteller folgte. Guðnadóttir zeigte sich überwältigt über ihre Ehrung und schien den Tränen nahe zu sein. In ihrer Dankesrede ermutigte sie andere Frauen, den Mund aufzumachen. „Wir haben es nötig, eure Stimmen zu hören.“
Die Schauspielerin Natalie Portman demonstrierte ihren Protest gegen die männliche Dominanz bei den Academy Awards und ließ sich die Namen von Regisseurinnen auf den Saum ihres Umhangs sticken, darunter auch den von „Little Women“-Regisseurin Greta Gerwig. Dass aber bereits ein Umdenken in der Branche stattgefunden hat, davon zeugt nicht das kapitalismuskritische Sozialdrama „Parasite“, das als erster nicht-englischsprachiger Film die Trophäe für den prestigeträchtigen besten Film gewinnen konnte (darüber hinaus auch für den besten ausländischen Film). Schließlich wurde die aus 9000 Mitgliedern bestehende Academy im vergangenen Jahr um 842 Personen aus 59 Ländern erweitert, darunter zur Hälfte Frauen. Und immerhin ein Drittel der neuen Mitglieder ist farbig. Vielleicht hat die neue Struktur auch dazu geführt, Filme neu zu bewerten, die sich sonst wegen ihrer Themen schon prädestiniert für eine Oscar-Nominierung erweisen, seien es Kriegs- und Historienfilme oder die kritische Auseinandersetzung mit sozialen Missständen, die in der Vergangenheit Filme wie „Moonlight“, „12 Years a Slave“ und „Green Book“ zu Lieblingen der Jury werden ließen. Diesbezüglich hätte das zehnfach nominierte Kriegsdrama „1917“ von Sam Mendes groß abräumen müssen. Doch der aus der Sicht zweier britischer Soldaten gedrehte Film über ihre Erlebnisse im Ersten Weltkrieg konnte letztlich nur in visueller Hinsicht zählbare Erfolge verbuchen. Der bereits für 14 Oscars nominierte Roger Deakins konnte nach „Blade Runner 2049“ zum zweiten Mal die Trophäe für die beste Kameraarbeit einsacken, dazu gewann der Film in der Kategorie Beste Visuelle Effekte und Bester Ton.
Mit gerade mal zwei Auszeichnungen musste sich auch Quentin Tarantinos „Once Upon a Time In … Hollywood“ begnügen. Der 56-jährige Brad Pitt gewann für seine Darstellung des Stuntdoubles eines abgehalfterten Westernstars (den Leonardo DiCaprio verkörpert) seinen ersten Schauspiel-Oscar als bester männlicher Nebendarsteller.
Zu den großen Verlierern des Abends zählte Netflix. Von den 24 Nominierungen erhielt der Streamingriese nur zwei Auszeichnungen. Laura Dern gewann immerhin den Oscar als beste Nebendarstellerin in dem Scheidungsdrama „Marriage Story“. Dazu gewann der von Barack und Michelle Obamas Produktionsfirma Higher Ground Productions unterstützte Film „American Factory“ den Oscar für die beste Dokumentation. Der von Steven Bognar und Julia Reichert inszenierte Film erzählt vom Arbeitsalltag von Menschen in einer Fabrik im US-Bundesstaat Ohio. Die Obamas haben den Machern der Dokumentation zu deren Oscar-Gewinn gratuliert. Die Filmemacher hätten „eine bewegende Geschichte über die sehr menschlichen Konsequenzen von reißenden wirtschaftlichen Veränderungen“ erzählt, schrieb der ehemalige US-Präsident bei Twitter.
Dagegen ging die gut 159 Millionen US-Dollar teure Netflix-Produktion von Martin Scorseses „The Irishman“ komplett leer aus, was bei zehn Nominierungen wie eine Bestrafung wirkt.
„In zahlreichen Reden und Präsentationen wird schließlich jene Diversität gefeiert, gefordert und angemahnt, die auf der Nominierungsliste nach wie vor nicht recht vorhanden ist - viele Performances, die das zum Thema machen, wirken allerdings künstlerisch banal, die pflichtschuldigen Hinweise angstgetrieben, die entsprechenden Witze unlustig und verkrampft“, resümiert Tobias Kniebe auf sz.de. „Hollywood setzt sich inzwischen selbst so sehr unter Druck, an der Spitze des gesellschaftlichen Fortschritts zu marschieren, dass die neue Invasion der internationalen Filmemacher nur guttun kann. Sie bringen Diversität mit, das sowieso - aber eben auch ganz andere Perspektiven, einen anderen Humor und eine andere Gelassenheit.“ 
Bester Film: 
• "Parasite" 
• "Ford v Ferrari"
 • "The Irishman"
• "Jojo Rabbit"
• "Joker"
• "Little Women"
• "Marriage Story"
• "1917"
• "Once Upon a Time in Hollywood"

Beste Hauptdarstellerin: 
• Renee Zellweger ("Judy")
• Cynthia Erivo ("Harriet")
• Scarlett Johansson ("Marriage Story")
• Saoirse Ronan ("Little Women")
• Charlize Theron ("Bombshell")

Bester Hauptdarsteller:
• Joaquin Phoenix ("Joker") 
• Antonio Banderas ("Pain and Glory")
• Leonardo DiCaprio ("Once Upon a Time in Hollywood")
• Adam Driver ("Marriage Story")
• Jonathan Pryce ("The Two Popes")

Beste Nebendarstellerin:
• Laura Dern ("Marriage Story")
• Kathy Bates ("Richard Jewell")
• Scarlett Johannson ("Jojo Rabbit")
• Florence Pugh ("Little Women")
• Margot Robbie ("Bombshell")

Bester Nebendarsteller:
• Brad Pitt ("Once Upon a Time in Hollywood") 
• Tom Hanks ("A Beautiful Day in the Neighborhood")
• Anthony Hopkins ("The Two Popes")
• Al Pacino ("The Irishman")
• Joe Pesci ("The Irishman")

Beste Regie:
• Bong Joon Ho ("Parasite") 
• Martin Scorsese ("The Irishman")
• Todd Phillips ("Joker")
• Sam Mendes ("1917")
• Quentin Tarantino ("Once Upon a Time in Hollywood")

Bester ausländischer Film:
• "Parasite" (Bong Joon Ho) 
• "Corpus Christi" (Jan Komasa)
• "Honeyland" (Tamara Kotevska, Ljubo Stefanov)
• "Les Miserables" (Ladj Ly)
• "Pain and Glory" (Pedro Almodovar)

Bester Schnitt: 
• "Ford v Ferrari" (Michael McCusker, Andrew Buckland) 
• "The Irishman" (Thelma Schoonmaker)
• "Jojo Rabbit" (Tom Eagles)
• "Joker" (Jeff Groth)
• "Parasite" (Jinmo Yang)
Bester Tonschnitt:
• "Ford v Ferrari" (Don Sylvester)
• "Joker" (Alan Robert Murray)
• "1917" (Oliver Tarney, Rachel Tate)
• "Once Upon a Time in Hollywood" (Wylie Stateman)
• "Star Wars: The Rise of SkyWalker" (Matthew Wood, David Acord)

Beste Tonmischung:
• "1917" (Mark Taylor, Stuart Wilson)
• "Ad Astra" (Gary Rydstrom, Tom Johnson, Mark Ulano)
• "Ford v Ferrari" (Paul Massey, David Giammarco, Steve A. Morrow)
• "Joker" (Tom Ozanich, Dean A. Zupancic, Tod A. Maitland)
• "Once Upon a Time in Hollywood" (Michael Minkler, Christian P. Minkler, Mark Ulano)

Bestes Produktionsdesign:
• "Once Upon a Time in Hollywood" (Barbara Ling and Nancy Haigh) 
• "The Irishman" (Bob Shaw and Regina Graves)
• "Jojo Rabbit" (Ra Vincent and Nora Sopkova)
• "1917" (Dennis Gassner and Lee Sandales)
• "Parasite" (Lee Ha-Jun and Cho Won Woo, Han Ga Ram, and Cho Hee)

Bestes Kostümdesign: 
• "Little Women" (Jacqueline Durran) 
• "The Irishman" (Sandy Powell, Christopher Peterson)
• "Jojo Rabbit" (Mayes C. Rubeo)
• "Joker" (Mark Bridges)
• "Once Upon a Time in Hollywood" (Arianne Phillips)

Beste visuelle Effekte:
• "1917" (Guillaume Rocheron, Greg Butler, Dominic Tuohy)
• "Avengers: Endgame" (Dan DeLeeuw, Russell Earl, Matt Aitken, Dan Sudick)
• "The Irishman" (Pablo Helman, Leandro Estebecorena, Nelson Sepulveda-Fauser, Stephane Grabli) 
• "The Lion King" (Robert Legato, Adam Valdez, Andrew R. Jones, Elliot Newman)
• "Star Wars: The Rise of Skywalker " (Roger Guyett, Neal Scanlan, Patrick Tubach, Dominic Tuohy)
Bester Original-Soundtrack:
• "Joker" (Hildur Guðnadóttir) 
• "Little Women" (Alexandre Desplat)
• "Marriage Story" (Randy Newman)
• "1917" (Thomas Newman)
• "Star Wars: The Rise of Skywalker" (John Williams)

Bester Original-Filmsong:
• "I'm Gonna Love Me Again" ("Rocketman") 
• "I Can't Let You Throw Yourself Away" ("Toy Story 4")
• "I'm Standing With You" ("Breakthrough")
• "Into the Unknown" ("Frozen 2")
• "Stand Up" ("Harriet")

Bestes Makeup und Hairdesign:
• "Bombshell" (Vivian Baker, Kazu Hiro, Anne Morgan) 
• "Joker" (Nicole Ledermann, Kay Georgiou)
• "Judy" (Jeremy Woodhead)
• "Maleficent: Mistress of Evil" (Paul Gooch, Arjen Tuiten, David White)
• "1917" (Tristan Versluis, Naomi Donne, Rebecca Cole)

Bester Kurzfilm:
• "The Neighbors' Window" (Marshall Curry) 
• "Brotherhood" (Meryam Joobeur)
• "Nefta Football Club" (Yves Piat)
• "Saria" (Bryan Buckley)
• "A Sister" (Delphine Girard)
Bester Dokumentarfilm:
• "American Factory" (Julia Reichert, Steven Bognar) 
• "The Cave" (Feras Fayyad)
• "The Edge of Democracy" (Petra Costa)
• "For Sama" (Waad Al-Kateab, Edward Watts)
• "Honeyland" (Tamara Kotevska, Ljubo Stefanov)

Bester Dokumentarkurzfilm:
• "Learning to Skateboard in a Warzone" (Carol Dysinger) 
• "In the Absence" (Yi Seung-Jun, Gary Byung-Chan)
• "Life Overtakes Me" (Kristine Samuelson, John Haptas)
• "St. Louis Superman" (Smriti Mundhra, Sami Khan)
• "Walk Run Cha-Cha" (Laura Nix)

Bester Animationsfilm:
• "Toy Story 4" (Josh Cooley)
• "How to Train Your Dragon: The Hidden World" (Dean DeBlois)
• "I Lost My Body" (Jeremy Clapin)
• "Klaus" (Sergio Pablos)
• "Missing Link" (Chris Butler)

Bester animierter Kurzfilm:
• "Hair Love" (Matthew A. Cherry)
• "Dcera" (Daria Kashcheeva)
• "Kitbull" (Rosana Sullivan)
• "Memorable" (Bruno Collet)
• "Sister" (Siqi Song)

Playlist:
1. Hildur Guðnadóttir - Meeting Bruce Wayne (Joker) - 04:36
2. Thomas Newman - Sixteen Hundred Men (1917) - 06:32
3. Alexandre Desplat - Father Comes Home (Little Women) - 03:18
4. Nicholas Britell - Song of Hal: Conclusion in C Minor (The King) - 04:50
5. Gabriel Yared - Saying Goodbye (Judy) - 05:52
6. Robbie Robertson - Theme for the Irishman (The Irishman) - 04:37
7. Randy Newman - What I Love About Charlie (Marriage Story) - 03:43
8. Marco Beltrami & Buck Sanders - Le Mans 66 (Ford v Ferrari) - 05:42
9. Maurice Jarre - Miss Lily Langtry [from "The Life and Times of Judge Roy Bean"] (Once Upon a Time in Hollywood) - 03:17
10. Michael Giacchino - Jojo's Theme (Jojo Rabbit) - 03:54
11. Jung Jaeil - The Belt of Faith (Parasite) - 07:14
12. Bryce Dessner - Dirty War (The Two Popes) - 03:59
13. Terence Blanchard - Marie's Death (Harriet) - 04:06
14. Theodore Shapiro - Deposition (Bombshell) - 04:13
15. Nate Heller - Score Suite (A Beautiful Day in the Neighborhood) - 04:46
16. Evgueni Galperine & Sacha Galperine - The Cortege (Corpus Christi) - 02:51
17. John Williams - Destiny of a Jedi (Star Wars: The Rise of Skywalker) - 05:12
18. Randy Newman - Bo Peep's Panorama for Two (Toy Story 4) - 02:36
19. Dan Levy - Intuition (I Lost My Body) - 03:06
20. Geoff Zanelli - What Is Going on Here? (Maleficent: Mistress of Evil) - 04:31
21. Max Richter - A Trip to the Moon (Ad Astra) - 03:37
22. John Powell - Once There Were Dragons (How to Train Your Dragon: The Hidden World) - 05:45
23. Carter Burwell - No One Will Remember Your Name (Missing Link) - 02:36
24. Chad Cannon - A Sense of Loss (American Factory) - 05:52
25. Nils Frahm - Says (Ad Astra) - 08:17

Samstag, 8. Februar 2020

Playlist #286 vom 16.02.2020 - DAVID ARNOLD Special

Der Brite David Arnold ist nach John Barry nicht nur der am häufigsten beschäftigte Komponist für die langlebige und extrem erfolgreiche James-Bond-Reihe, für die er zwischen 1997 und 2008 die Scores zu „Der Morgen stirbt nie“, „Die Welt ist nicht genug“, „Stirb an einem anderen Tag“, „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“ kreierte, sondern hat auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit den Regisseuren Roland Emmerich („Stargate“, „Independence Day“, „Godzilla“) und John Singleton („Shaft“, „Baby Boy“, „2 Fast 2 Furious“, „Vier Brüder“) seine Filmmusikkarriere in Schwung bringen können. Dazu ist er durch die Musik zu den Fernsehserien „Little Britain“, „Sherlock“ und „Good Omens“ bekannt geworden. Gerade hat er die TV-Mini-Serie „Dracula“ vertont.

Arnold wurde am 23. Januar 1962 im britischen Luton geboren und fand in der Schule früh Gefallen an der Musik.
„Ich hatte unglaubliche Musiklehrer und lernte alles über verschiedene Instrumente, Harmonie und Melodie. In Schulgruppen und College-Bands zu spielen faszinierte mich, ein Geräusch zu machen – das Geräusch, das ich von jemandem genieße, den ich im Radio, auf einem Konzert oder in einem Film genießen würde. Man hörte und absorbierte den Klang und fand sich selbst als Teil einer Gruppe wieder – eine Gruppe von Leuten, die ihn kreiert haben -, das war sehr aufregend“, erinnert sich Arnold im Interview mit Songwriting an seine frühesten musikalischen Erfahrungen. „Schul-Orchester haben üblicherweise instrumentale Stücke gespielt – es gab niemanden, der sang -, also nehme ich an, dass ich eher instrumental dachte als über Songwriting. Aber ich habe viele Songs gehört. Das kann man nicht vermeiden, wenn man in diesem Land lebt. Es war immer ein Radio zuhause an, und ich wollte etwas mit Musik oder Film zu tun haben, also glaubte ich, ich werde ein Musiker oder ein Schauspieler oder so etwas.“
Arnold besuchte in seiner Heimatstadt ein Sixth Form College, als er sich mit Regisseur Danny Cannon anfreundete, dessen Kurzfilme er zunächst vertonte, bevor sie 1993 gemeinsam ihr Major-Debüt mit „Young Americans“ feierten. Der von Arnold komponierte und von Björk interpretierte Song „Play Dead“ aus dem Film und vom dazugehörigen Soundtrack erreichte Platz 12 in den britischen Charts. Die Produzenten des Films stellten Arnold nur das Budget für einen elektronischen Score zur Verfügung, aber der Komponist investierte 2000 britische Pfund aus eigener Tasche, um ein kleines Orchester für sechs Stunden bezahlen zu können. Tatsächlich war es ihm in der Zeit möglich, den kompletten Score für den Film mit dem Orchester einzuspielen. Die Investition hat sich bezahlt gemacht, denn Roland Emmerich engagierte den jungen Briten, der zu der Zeit noch als Verkäufer in einem Plattenladen arbeitete, 1994 für seinen Science-Fiction-Film „Stargate“, vor allem aber für den Blockbuster „Independence Day“ (1996), mit dem Arnold auch für Hollywood interessant wurde.
Niemand geringeres als der langjährige James-Bond-Komponist John Barry schlug den Produzenten des Franchise David Arnold als seinen Nachfolger vor.
„Der Komponist kann zu eine bestimmten Maß alles tun, was er für richtig hält, aber der Schatten von John Barry liegt sehr weit über der ganzen Sache, was das Herz der Sache angeht“, reflektiert Arnold in dem selben Interview seine Arbeit an dem James-Bond-Franchise. „Er kreierte musikalisch den Sound von James Bond, und so ziemlich jeder Komponist, der an den Filmen arbeitet, ist sich dessen sehr bewusst, und wir ziehen gemeinschaftlich den Hut, um sein kreatives Genie zu würdigen.“ 
Zwischen seinen Engagements für die James-Bond-Filme hatte Arnold noch Zeit, Danny Boyles Fantasy-Krimi-Komödie „Lebe lieber ungewöhnlich“ (1997), Emmerichs Monster-Film „Godzilla“ (1998), die vier Filme für John Singleton, Roger Michells Thriller-Drama „Spurwechsel“ (2002), Michael Apteds Thriller-Drama „Genug!“ und Frank Oz‘ Sci-Fi-Horror-Komödie „Die Frauen von Stepford“ (2004) zu vertonen.
Seit seinem letzten James-Bond-Engagement für „Ein Quantum Trost“ (2008) komponierte der Brite wiederum für Michael Apted das Familien-Fantasy-Abenteuer „Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte“ (2010), Greg Mottolas Sci-Fi-Abenteuer-Komödie „Paul – Ein Alien auf der Flucht“ (2011) und vor allem die 13 Episoden der erfolgreichen Fernsehserie „Sherlock“ zusammen mit Michael Price.
Arnold gewann nicht nur für alle Emmerich-Filme und alle James-Bond-Soundtracks jeweils einen BMI Film & TV Award, sondern auch einen Emmy für seine Musik zur „Sherlock“-Folge „His Last Vow“.

Filmographie:
1993: Young Americans - Todesspiele (The Young Americans)
1994: Stargate
1995: Das Tal der letzten Krieger (Last of the Dogmen)
1996: Independence Day
1997: Stargate: Kommando SG-1 (TV-Serie, 1 Folge)
1997: The Visitor – Die Flucht aus dem All (The Visitor, TV-Serie, Pilot)
1997: James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies)
1997: Lebe lieber ungewöhnlich (A Life Less Ordinary)
1998: Godzilla
1999: James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough)
1999: Wing Commander
2000: Shaft – Noch Fragen? (Shaft)
2001: The Musketeer
2001: John Singletons Baby Boy (Baby Boy)
2001: UC: Undercover (TV-Serie, 1 Folge)
2002: James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag (Die Another Day)
2002: Genug – Jeder hat eine Grenze (Enough)
2002: Spurwechsel (Changing Lanes)
2002: Zoolander
2003: 2 Fast 2 Furious
2003-2006: Little Britain (TV-Serie)
2004: Die Frauen von Stepford (The Stepford Wives)
2005: Vier Brüder (Four Brothers)
2005: The Wild and Wycked World of Brian Jones
2005: Stoned
2006: Amazing Grace
2006: James Bond 007: Casino Royale (Casino Royale)
2007: Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis (Hot Fuzz)
2008: James Bond 007: Ein Quantum Trost (Quantum of Solace)
2008: New York für Anfänger (How to Lose Friends & Alienate People)
2008: Crooked House (TV-Mini-Serie)
2008: Agent Crush
2009: Free Agents (Fernsehfilm)
2009: Free Agents – Zweisam einsam (Free Agents, TV-Serie)
2010: We Want Sex
2010: GoldenEye 007 (Videospiel)
2010: Morning Glory
2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (The Chronicles of Narnia: The Voyage of the Dawn Treader)
2010: Morning Glory
2010-2011: Come Fly with Me (TV-Serie)
2010-2011: Stiller & Meara (TV-Serie)
2010-2017: Sherlock (Fernsehserie, mit Michael Price)
2011: Paul – Ein Alien auf der Flucht (Paul)
2012: The Matt Lucas Awards (TV-Serie)
2012: Gestatten, Mr. Stink (Mr. Stink, Fernsehfilm)
2013: Gangsta Granny (Fernsehfilm)
2013-2014: Big School (TV-Serie)
2014: Sex on the Beach 2 (The Inbetweeners 2)
2015: Jekyll & Hyde (TV-Mini-Serie)
2016: Silence Is Golden
2019: Good Omens (TV-Serie)
2019: The Tiger Who Came to Tea (Kurzfilm)
2020: Dracula (TV-Mini-Serie, mit Michael Price)
Playlist: 
1. David Arnold - The Stargate Opens (Stargate) - 03:59
2. David Arnold - Christian's Requiem (Young Americans) - 05:24
3. David Arnold - The President's Speech (Independence Day) - 03:11
4. David Arnold - Change of Plans (2 Fast 2 Furious) - 02:06
5. David Arnold - How to Lose Friends (How to Lose Friends and Alienate People) - 05:24
6. David Arnold - Leaving Forever (Last of the Dogmen) - 04:00
7. David Arnold - The Sinking of the Devonshire (Tomorrow Never Dies) - 07:07
8. David Arnold - Remember Pleasure (The World Is Not Enough) - 03:16
9. David Arnold - On the Beach (Die Another Day) - 03:57
10. David Arnold - Camille's Car (A Quantum of Solace) - 02:17
11. David Arnold - Shaft 2000 (Shaft) - 05:11
12. David Arnold - 400k Plan (Four Brothers) - 05:15
13. David Arnold - Jody and Yvette (Baby Boy) - 03:13
14. David Arnold - Setting the Trap (Enough) - 05:42
15. David Arnold & Michael Price - Elegy (Sherlock - Series 1) - 03:14
16. David Arnold & Michael Price - To Dartmoor (Sherlock - Series 2) - 03:11
17. David Arnold & Michael Price - Floating Dust (Sherlock - Series 3) - 03:29
18. David Arnold & Michael Price - Cuttings (Sherlock - Series 4: The Abominable Bride) - 03:53
19. David Arnold - Aslan's Table (The Chronicles of Narnia - The Voyage of the Dawn Treader) - 02:32
20. David Arnold - Opening Title (Amazing Grace) - 03:46
21. David Arnold - Landed (Landed) - 03:31
22. David Arnold - All For One (The Musketeer) - 03:41
23. David Arnold - End Credits (The Stepford Wives) - 05:36
24. David Arnold - Goodbye (Paul) - 04:42
25. David Arnold - Changing Lanes, Part 26 (Changing Lanes) - 04:21
26. David Arnold - But He Never Did (The Tiger Who Came to Tea) - 01:40
27. David Arnold - African Rundown (Casino Royale) - 06:52
28. David Arnold - Opening Title (Good Omens) - 02:12
29. David Arnold & Michael Price - Outgrown Beauty (Dracula) - 06:47

Sonntag, 12. Januar 2020

Playlist #284/#285 vom 19.01./02.02.2020 - PHILIPPE SARDE Special

Philippe Sarde zählt nicht nur neben Georges Delerue, Michel Legrand und Maurice Jarre zu den prominentesten Komponisten des französischen Kinos der Nachkriegszeit, sondern wurde gerade dem deutschen Filmpublikum auch durch seine Zusammenarbeit mit Regisseur Claude Sautet und der Schauspielerin Romy Schneider bekannt. Aber auch mit den Filmemachern Bertrand Tavernier, André Téchiné und Roman Polanski verband Sarde eine enge künstlerische Beziehung.

Philippe Sarde wurde am 21. Juni 1948 in Neuilly-sur-Seine, Hauts-de-Seine, Île-de-France, geboren und wurde durch seine Mutter, die an der Pariser Oper singende Andrée Gabriel, früh an die Musik herangeführt, dirigierte bereits im Alter von vier Jahren einen kurzen Ausschnitt aus „Carmen“ an der Pariser Oper und begann ein Jahr später, mit Klangaufnahmen zu experimentieren und seine ersten Kurzfilme zu drehen. Sarde entwickelte nämlich ebenso wie für die Musik eine Liebe zum Film, weshalb er später während seines Musikstudiums am Pariser Konservatorium bis zu zehnmal wöchentlich eine Kinovorstellung besuchte und von der Verbindung von Musik und Bild fasziniert war. Während er bei Noël Gallon Harmonie, Kontrapunkt, Fuge und Komposition studierte, drehte er im Alter von 17 Jahren einen Kurzfilm in Schwarz-Weiß auf 35mm und schrieb dazu auch die Musik, wobei er Vladimir Cosma fragte, ob er ihm bei der Orchestration helfen könne.
Er schrieb Songs für die französische Chanson-Sängerin Régine und traf als 18-Jähriger Claude Sautet, der ihn gegen den Willen der Produzenten damit beauftragte, die Musik für den Film „Die Dinge des Lebens“ (1969) zu schreiben, was nicht nur den Beginn einer 25 Jahre andauernden Zusammenarbeit bedeutete, in denen die beiden elf Filme gemeinsam realisierten, sondern auch die weitere Karriere von Philippe Sarde vorzeichnete. Sarde schrieb bei seiner ersten Zusammenarbeit mit Sautet auch Romy Schneiders wohl berühmtesten Chanson, „Chanson d’ Hélène“, das sie im Duett mit ihrem Filmpartner Michel Piccoli auch auf Deutsch und Italienisch aufnahm.
Das Trio Sautet/Schneider/Sarde realisierte über ein knappes Jahrzehnt lang nach „Die Dinge des Lebens“ auch die Filme „Das Mädchen und der Kommissar“ (1971) und „César und Rosalie“ (1972) bis hin zu „Mado“ (1976) und „Eine einfache Geschichte“ (1978), wobei sich Sarde bei diesen Scores recht experimentierfreudig erwies und schon früh einen Moog-Synthesizer einsetzte. Sautets und Sardes gemeinsame Vorliebe für Thelonious Monk und Charles Mingus resultierte schließlich in entsprechend jazzigeren Anklängen. Einen seiner besten Jazz-Scores schrieb Sarde allerdings für Georges Lautners Thriller „Der Fall Serrano“ mit Alain Delon in der Hauptrolle. Über Sautet entwickelte sich für Sarde auch eine weitere langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Bertrand Tavernier. Sie lernten sich am Set von „Die Dinge des Lebens“ kennen, als Tavernier noch Sautets Pressebetreuer gewesen war. Als Tavernier Mitte der 1970er Jahre dann selbst begann, Regie zu führen, sicherte er sich gleich die Talente von Philippe Sarde, der sich über zu Klassikern avancierten Filmen wie „Der Uhrmacher von St. Paul“ (1974), „Das große Fressen“ (1975) oder „Der Richter und der Mörder“ (1976) schnell als einer der produktivsten und wichtigsten Komponisten in Frankreich etablierte.
Wegweisend für die weitere Karriere von Philippe Sarde erwies sich auch die Zusammenarbeit mit Roman Polanski, mit dem er die drei Filme „Der Mieter“, „Tess“ und „Piraten“ realisierte. Für seinen romantischen Score zur Thomas-Hardy-Verfilmung „Tess“ mit Nastassja Kinski in der Hauptrolle erhielt Sarde schließlich auch seine erste und einzige Oscar-Nominierung.
Auch Regisseure wie Pierre Granier-Deferre, Georges Lautner, André Téchiné und Jacques Doillon schätzten die Zusammenarbeit mit Sarde, der zudem Bertrand Bliers „Beau-Père“, Alain Corneaus „Fort Saganne“ und Marshall Brickmans Filme „Lovesick“, „The Manhattan Project“ und „Sister Mary Explains It All“ vertonte. Für Jean-Jacques Annaud komponierte er die Scores zu „Am Anfang war das Feuer“ (1981) und „Der Bär“ (1988).
Zuletzt arbeitete er mit dem französischen Schauspieler Louis Garrel an dessen ersten beiden Regie-Arbeiten „Zwei Freunde“ und „Ein treuer Mann“ sowie an Jacques Doillons biografischen Drama „Auguste Rodin“.
„Das Film-Business ist ein Kompromiss, und du kannst ihm nicht entkommen. Ich muss das akzeptieren. Normalerweise höre ich mir meine Musik tausendmal an, nachdem ich sie aufgenommen habe. Dann höre ich sie nicht mehr, bis ich den Film im Fernsehen sehe. Manchmal finde ich die Musik, wenn ich sie auf diese Weise wiederhöre, gut, manchmal aber auch schlecht, und das entmutigt mich“, erklärte Philippe Sarde 1987 in einem Interview mit Marco Werba. „Meistens verliebe ich mich aber in die Musik, die ich schreibe, oder auch nur in die Idee von dem, was ich schreiben soll. Ich fürchte mich manchmal vor mir selbst, weil, wenn ich das, was ich für einen Film geschrieben habe, negativ bewerte, dann habe ich nicht mehr die Energie weiterzumachen. Die Filmindustrie steckt voller Fallen, alle eine nach der anderen. Man muss wissen, wie man über sie hinwegspringt. Das hört sich verrückt an, ist aber die Wahrheit. Je mehr man das realisiert, desto öfter versucht man es und hält sich davon fern. Für Filme zu arbeiten ist beängstigend – wenn du nicht bereit bist, das zu tun, solltest du besser im Bett bleiben.“ 

Filmographie (Auswahl):
1969: Die Dinge des Lebens (Les choses de la vie)
1970: Sortie de secours
1970: La liberté en croupe
1971: Die Katze (Le chat)
1971: Das Mädchen und der Kommissar (Max et les ferrailleurs)
1971: Der Sträfling und die Witwe (La veuve Couderc)
1971: Hellé
1972: Das Recht zu lieben (Le droit d'aimer)
1972: César und Rosalie (César et Rosalie)
1972: Allein mit Giorgio (Liza)
1973: Le Train – Nur ein Hauch von Glück (Le train)
1973: Endstation Schafott (Deux hommes dans la ville)
1973: Le fils 1973: Les corps célestes
1973: Der Koffer in der Sonne (La valise)
1973: Charlie und seine zwei Hübschen (Charlie et ses deux nénettes)
1973: Das große Fressen (La grande bouffe)
1974: Lancelot, Ritter der Königin (Lancelot du Lac)
1974: Der Uhrmacher von St. Paul (L’horloger de Saint-Paul)
1974: Dorotheas Rache
1974: Jet Set (La race des 'seigneurs')
1974: Eiskalt wie das Schweigen (Les seins de glace)
1974: La confession d'un enfant du siècle (Fernsehfilm)
1974: Vincent, François, Paul und die anderen (Vincent, François, Paul… et les autres)
1974: Berühre nicht die weiße Frau (Touche pas à la femme blanche)
1975: Adieu, Bulle (Adieu, poulet)
1975: Der Ehekäfig (La Cage)
1975: Zum Freiwild erklärt (Folle à tuer)
1975: Teufelskreis der Gewalt (Folle à tuer)
1975: Die Gelüste des Herrn Theobald (Les galettes de Pont-Aven)
1975: Erinnerungen aus Frankreich (Souvenirs d'en France)
1975: Wo, bitte, geht’s zum nächsten Friedhof? (Pas de problème!)
1975: Quartett Bestial
1975: Un sac de billes
1975: Un divorce heureux
1976: Mado
1976: Ein Tolpatsch auf Abwegen (On aura tout vu!)
1976: Barocco
1976: Marie-poupée
1976: Der Mieter (Le locataire)
1976: Die letzte Frau (La dernière femme)
1976: Der Richter und der Mörder (Le juge et l’assassin)
1977: Das malvenfarbene Taxi (Un taxi mauve)
1977: Früchtchen mit Sahne (Violette & François)
1977: Der Richter, den sie Sheriff nannten (Juge Fayard dit Le Shériff)
1977: Der Teufel möglicherweise (Le diable probablement)
1977: Der Fall Serrano (Mort d’un pourri)
1978: Affentraum (Ciao maschio)
1978: Zucker, Zucker! (Le sucre)
1978: Eine einfache Geschichte (Une histoire simple)
1979: Die Schwestern Brontë (Les sœurs Brontë)
1979: Tess
1979: Den Mörder trifft man am Buffet (Buffet froid)
1979: Waffe des Teufels (Le toubib)
1980: Der ungeratene Sohn (Un mauvais fils)
1980: Der Puppenspieler (Le guignolo)
1980: Der Loulou (Loulou)
1981: Am Anfang war das Feuer (La guerre du feu)
1981: Begegnung in Biarritz (Hôtel des Amériques)
1981: Ausgerechnet ihr Stiefvater (Beau père)
1981: Wahl der Waffen (Le choix des armes)
1981: Zurück bleibt die Angst (Ghost Story)
1981: Der Saustall (Coup de torchon)
1981: Ganz normal verrückt (Storie di ordinaria follia)
1981: Eine merkwürdige Karriere (Une étrange affaire)
1982: Der Schock (Le choc)
1982: Stern des Nordens (L’étoile du nord)
1982: Tausend Milliarden Dollar (Mille milliards de dollars)
1983: Verheiratet mit einem Toten (J’ai épousé une ombre)
1983: Erste Sehnsucht (Premiers désirs)
1984: Ein Sonntag auf dem Lande (Un dimanche à la campagne)
1984: Fort Saganne
1985: Rendez-Vous
1985: Harem
1985: Die Familienpyramide (L’été prochain)
1986: Erpresst – Das geheimnisvolle Foto (Cours privé)
1986: Schauplatz des Verbrechens (Le lieu du crime)
1986: Piraten (Pirates)
1986: Die Liebe der Florence Vannier (L’état de grâce)
1987: Die Unschuldigen (Les innocents)
1988: Der Bär (L’ours)
1988: Einige Tage mit mir (Quelques jours avec moi)
1989: Music Box – Die ganze Wahrheit (Music Box)
1989: Der wiedergefundene Freund (Reunion)
1991: Im Schatten der Golanhöhen (Pour Sacha)
1992: Max und Jeremy (Max & Jeremie)
1992: Auf offener Straße (L.627)
1992: Room Service
1993: Die kleine Apokalypse (La petite apocalypse)
1993: Le jeune Werther
1993: Meine liebste Jahreszeit (Ma saison préférée)
1994: D’Artagnans Tochter (La fille de d’Artagnan)
1994: Geheimnisse (Uncovered)
1994: Der Lieblingssohn (Le fils préféré )
1995: Le petit garçon
1995: Nelly & Monsieur Arnaud
1995: Sag Ja! (Dis-moi oui)
1996: Ponette
1996: Diebe der Nacht (Les voleurs)
1997: Le Rouge et Le Noir (Fernsehfilm)
1997: Duell der Degen (Le bossu)
1997: K – Das Zeichen des Bösen (K)
1997: Ein Bruder … (Un frère...)
1997: Lucie Aubrac
1998: Alice & Martin (Alice et Martin)
1998: Je suis vivante et je vous aime
2000: Princesses
2000: Victoire, ou la douleur des femmes (TV-Mini-Serie)
2000: Là-bas... mon pays
2001: Mademoiselle
2001: Sister Mary Explains It All (Fernsehfilm)
2002: Entre chiens et loups
2003: Das Geheimnis des gelben Zimmers (Le mystère de la chambre jaune)
2003: Die Flüchtigen (Les égarés)
2003: Claude Sautet oder Die unsichtbare Magie (Claude Sautet ou La magie invisible, Dokumentation)
2003: Raja
2004: Colette, une femme libre (TV-Mini-Serie)
2004: Un mundo menos peor
2004: Zwei ungleiche Schwestern (Les sœurs fâchées)
2005: Das Parfüm der Dame in Schwarz (Le parfum de la dame en noir)
2006: Le grand Meaulnes
2006: Je m'appelle Elisabeth
2007: Wir waren Zeugen (Les témoins)
2009: La fille du RER
2010: Le mariage à trois
2010: Die Prinzessin von Montpensier (La princesse de Montpensier)
2010: Ein Sommer in Haifa (Once I Was)
2010: Streamfield, les carnets noirs
2012: Savage Nights – Unerfüllte Begierde (E la chiamano estate)
2013: Quai d’Orsay
2013: Young Couples
2015: Zwei Freunde (Les deux amis)
2017: Auguste Rodin (Rodin)
2018: Ein treuer Mann (L'homme fidèle)

Playlist #284 vom 19.01.2020:

1. Philippe Sarde - Desciption des Ferrailleurs (Max et les Ferrailleurs) - 02:13
2. Philippe Sarde - Les Choses de la Vie (Les Choses de la Vie) - 02:28
3. Philippe Sarde - Le Retour de Fabrice (Hellé) - 03:04
4. Philippe Sarde - Elysée-Matignon (Mort d'un Pourri) - 04:45
5. Philippe Sarde - Radicale (Barocco) - 04:11
6. Philippe Sarde - Retour à la vie (Deux Hommes dans la Ville) - 03:26
7. Philippe Sarde - Suite (La veuve Couderc) - 05:31
8. Philippe Sarde - Final (The Tenant) - 02:27
9. Philippe Sarde - Mouvement 1 (Le Petit Criminel) - 03:41
10. Philippe Sarde - Suite (César et Rosalie) - 04:22
11. Philippe Sarde - Suite (Un Mauvais Fils) - 04:45
12. Philippe Sarde - Suite (Nelly et Monsieur Arnaud) - 05:25
13. Philippe Sarde - Suite (Les Soeurs Brontë) - 04:22
14. Philippe Sarde - Suite (Les Innocents) - 04:24
15. Philippe Sarde - Tango Illusion (Alice et Martin) - 02:25
16. Philippe Sarde - La Grande Bouffe (La Grande Bouffe) - 02:34
17. Philippe Sarde - Retour dans l'île / La Nage (Liza) - 04:39
18. Philippe Sarde - Thème Principal (La Dernière Femme) - 02:58
19. Philippe Sarde - Miou Miou (Pas des Problemes) - 02:54
20. Philippe Sarde - Un Homme et une Girl (La Valise) - 03:17
21. Philippe Sarde - ...Peut en cacher une autre (Attention une femme peut en cacher une autre) - 03:42
22. Philippe Sarde - Ann's Theme (Music Box) - 02:32
23. Philippe Sarde - Redemption/End Titles (Sister Mary Explains It All) - 06:04
24. Philippe Sarde - Chloe (Lovesick) - 03:14
25. Philippe Sarde - Escape (The Manhattan Project) - 03:22
26. Philippe Sarde - La porte de l'enfer (Rodin) - 04:12
27. Philippe Sarde - Fire on the Mountain (Lord of the Flies) - 02:49
28. Philippe Sarde - Pastorale (L'ours) - 04:49
29. Philippe Sarde - La naissance d l'amour (La Guerre du Feu) - 03:42
30. Philippe Sarde - Suite en quatre mouvements (La petite apocalypse) - 08:59

Playlist #285 vom 02.02.2020:

1. Philippe Sarde - Joshua's Trio (Joshua Then and Now) - 03:00
2. Philippe Sarde - New York (Harem) - 06:30
3. Philippe Sarde - Découverte de Caroline (Premiers Désirs) - 03:46
4. Philippe Sarde - Belle-Fille (Beau-Pere) - 04:27
5. Philippe Sarde - Demise (Ghost Story) - 04:13
6. Philippe Sarde - L'Oiseau (Ennemis Intimes) - 05:31
7. Philippe Sarde - Denouement et final (La maison assassinee) - 04:44
8. Philippe Sarde - Juillet (Fort Saganne) - 05:10
9. Philippe Sarde - Don Alfonso Escapes (Pirates) - 04:31
10. Philippe Sarde - Mon Cher Papa (La Baule - Les Pins) - 04:21
11. Philippe Sarde - Un convent abandonne (La fille d'Artagnan) - 04:15
12. Philippe Sarde - The Chess Game (Uncovered) - 04:19
13. Philippe Sarde - El Veleidoso (Dis-moi oui) - 05:42
14. Philippe Sarde - Paris-Berlin (K) - 04:52
15. Philippe Sarde - Il teatro del sol (Le bossu) - 04:10
16. Philippe Sarde - Caluire (Lucie Aubrac) - 03:36
17. Philippe Sarde - La Maison Abandonnee (Les Egares) - 03:33
18. Philippe Sarde - Retour en prison (Les deux amis) - 03:20
19. Philippe Sarde - Discours à l'ONU (Quai d'Orsay) - 04:43
20. Philippe Sarde - L'Amour Secret (Le mystère de la chambre jaune) - 03:43
21. Philippe Sarde - E la chiamano Estate: Movement II (E la chiamano Estate) - 06:43
22. Philippe Sarde - Ponette [Mouvement 1] (Ponette) - 04:32
23. Philippe Sarde - Bataille (La Princesse de Montpesier) - 04:12
24. Philippe Sarde - Shalom (Pour Sacha) - 06:44
25. Philippe Sarde - Mangeclous [Quatrième tableau] (Mangeclous) - 07:22

Mittwoch, 1. Januar 2020

Playlist #283 vom 05.01.2020 - BILL CONTI Special

Der italoamerikanische Komponist Bill Conti ist vor allem durch seine Oscar-prämierte Musik zu Philip Kaufmans biographischen Weltraum-Abenteuer „Der Stoff, aus dem die Helden sind“ (1983) und für die Oscar-prämierte Filmreihe „Rocky“ berühmt, dessen Titelsong „Gonna Fly Now“ nicht nur für einen Oscar nominiert wurde, sondern am 1. Juli 1977 auch Platz 1 der amerikanischen Musikcharts stürmte. Daneben schrieb der ebenso umtriebige wie vielseitige Komponist auch die Musik zu den vier Filmen der „Karate Kid“-Reihe, den James-Bond-Film „In tödlicher Mission“, die Fernseh-Mini-Serie „Fackeln im Sturm“ und die TV-Serien „Der Denver-Clan“, „Falcon Crest“ und „American Gladiators“.

Bill Conti wurde am 13. April 1942 in Providence, Rhode Island, in einem Haus von Liebhabern italienischer Opern geboren. Sein Vater war Konzertpianist und spielte auch in Nachtclubs, um seine Familie zu unterstützen, und es dauerte nicht lange, da folgte Bill Conti seinem Vater und nahm ebenfalls Klavierunterricht. Conti übernahm bereits im Alter von 15 Jahren den Job als Dirigent des örtlichen Orchesters und machte seinen Abschluss an der Louisiana State University, wo er Piano und Komposition studierte, und machte seinen Master an der Juilliard School of Music in New York, während er Jazz in Nachtclubs für seinen Lebensunterhalt spielte.
Seine filmmusikalische Karriere begann in Italien mit Filmen wie José María Elorrietas Krimi-Drama „Un sudario a la medida“ (1969), dem Drama „Juliette de Sade“ (1969) und dem historischen Kriegsfilm „Der Garten der Finzi Contini“ (1970), ehe er in den USA mit Paul Mazurskys Komödien-Drama „Harry und Tonto“ (1974) seinen ersten Erfolg feiern konnte. Schon zwei Jahre später wurde er durch seine Musik zum Boxer-Drama „Rocky“ (1976) weltberühmt.
Der für zehn Oscars nominierte Film von John G. Avildsen nach einem Drehbuch von Hauptdarsteller Sylvester Stallone gewann letztlich in drei Kategorien (Bester Film, Beste Regie, Bester Schnitt) und machte Stallone zum Star. Als Stallone 1978 selbst Regie zu führen begann, engagierte er Conti auch für seine Filme „Vorhof zum Paradies“ (1978), „Rocky II“ (1979), „Rocky III – Das Auge des Tigers“ (1982) und setzte auch für „Rocky Balboa“ (2006) die von Conti für frühere „Rocky“-Filme komponierte Musik ein. Mit dem „Rocky“-Erfolg ergaben sich für Conti viele weitere interessante Projekte. So arbeitete er erneut mit Paul Mazursky am Drama „Eine entheiratete Frau“ (1978) und an dem Stallone-Film „F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg“ (1978) mit.
„Der Regisseur, Norman Jewison, wollte, dass sich der Film wie eine Art Film anfühlt, der in den 40er Jahren gemacht wurde und ein großes Orchester und viel Musik hatte. Aber es war immer noch eine Geschichte von Unterdrückung und darum, dass das Thema reflektieren musste, wie jemand beharrlich dagegen vorging. Aber in der Hauptsache ging es darum, diese Filme zu rekreieren, die wir in den 40ern gemacht haben“, blickte der Komponist in einem Interview zurück.
Es folgten Filme wie „Solo mit Trompete“ (1978), „Dreamer“, „Rocky II“, „Dollarrausch“ (alle 1979), „Gloria, die Gangsterbraut“, „Schütze Benjamin“ und „Die Formel“ (alle 1980), ehe er nach der Absage von John Barry den James-Bond-Film „In tödlicher Mission“ (1981) vertonen durfte und mit dem von Sheena Easton gesungenen Titelsong „For Your Eyes Only“ erneut eine Oscar-Nominierung für den besten Filmsong erhielt.
In den 1980er Jahren schrieb Conti gleich mehrere bekannte Kompositionen, nämlich für „Der Stoff, aus dem die Helden sind“, „Karate Kid“ und die Mini-Serie „Fackeln im Sturm“, außerdem zu dem IRA-Drama „Auf den Schwingen des Todes“, das Superhelden-Abenteuer „Masters of the Universe“ und das Drama „Broadcast News – Nachrichtenfieber“ (alle 1987), schließlich für die US-Version von Luc Bessons Drama „Im Rausch der Tiefe“ und den Polit-Thriller „Verraten“ (beide 1988).
In den 1990er Jahren zählten „Blood in Blood out – Verschworen auf Leben und Tod“, „Die Abenteuer von Huck Finn“, „Der Durchstarter“ und „Die Thomas Crown Affäre“ zu seinen bekanntesten Werken, ehe Contis Fertigkeiten in den 2000er Jahren immer weniger gefragt waren. Für seine Arbeit als musikalischer Direktor bei verschiedenen Oscarverleihungen wurde er insgesamt zehn Mal für einen Emmy nominiert, gewonnen hat er diesen Preis bisher drei Mal. Am 10. November 1989 ist Bill Conti auf dem Walk of Fame mit einem Stern geehrt worden.

Filmographie:
1968: Juliette de Sade
1969: Un sudario a la medida
1970: Der Garten der Finzi Contini (Il giardino dei Finzi Contini)
1973: Heirat ausgeschlossen (Blume In Love)
1974: Harry und Tonto (Harry and Tonto)
1975: Pacific Challenge (Dokumentation)
1976: Ein Haar in der Suppe (Next Stop, Greenwich Village)
1976: Rocky
1976: Smash-Up on Interstate 5 (Fernsehfilm)
1977: Der Mann in der Todeszelle (Kill Me If You Can)
1977: Eine entheiratete Frau (An Unmarried Woman)
1977: Flotte Sprüche auf Kanal 9 (Handle with Care)
1977: Zum Leben verurteilt (In the Matter of Karen Ann Quinlan)
1978: Der große Trick (The Big Fix)
1978: Der Pirat (The Pirate)
1978: Ring of Passion (Fernsehfilm)
1978: F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg (F.I.S.T.)
1978: Mit dir in einer großen Stadt (Slow Dancing in the Big City)
1978: Solo mit Trompete (Uncle Joe Shannon)
1978: Vorhof zum Paradies (Paradise Alley)
1979: Die Verführung des Joe Tynan (The Seduction of Joe Tynan)
1979: Dollarrausch (A Man, a Woman, and a Bank)
1979: Fünf Tage bis nach Hause (Five Days from Home)
1979: Dreamer
1979: Der Agent (Goldengirl)
1979: Rocky II
1979: Sieben Stuntmänner räumen auf (The Fantastic Seven)
1980: Die Formel (The Formula)
1980: Gloria, die Gangsterbraut (Gloria)
1980: Murder Ink (TV-Serie)
1980: Schütze Benjamin (Private Benjamin)
1981: Die verrückten Nachbarn (Neighbors)
1981: Eine schöne Bescherung (Carbon Copy)
1981: Flucht oder Sieg (Victory)
1981: James Bond 007 - In tödlicher Mission (For Your Eyes Only)
1981: Falcon Crest (TV-Serie, 1 Folge)
1981: Der Denver-Clan (Dynasty, TV-Serie, 1 Folge)
1982: Bad Boys – Klein und gefährlich (Bad Boys)
1982: Champions (That Championship Season)
1982: Das Idol (Split Image)
1982: Die Pranke der Tigerin (Farrell for the People)
1982: Ich, der Richter (I, the Jury)
1982: And They Are Off
1982: Rocky III – Das Auge des Tigers (Rocky III)
1983: Emerald Point (TV-Serie, 2 Folgen)
1983: Der Stoff, aus dem die Helden sind (The Right Stuff)
1983: Marathon der Hoffnung (The Terry Fox Story)
1984: Bitte nicht heute nacht (Unfaithfully Yours)
1984: Der große Preis (The Coolangatta Gold)
1984: Die Auseinandersetzung (Mass Appeal)
1984: Karate Kid (The Karate Kid)
1984: Der Bär (The Bear)
1984: Iron Man
1984: Der Ninja-Meister (The Master, TV-Mini-Serie)
1984: Grand Canyon: The Hidden Secrets (Kurz-Dokumentation)
1985: B.I.E.R. (Beer)
1985: Die Colbys (The Colbys, Fernsehserie)
1985: Fackeln im Sturm (North and South, TV-Mini-Serie)
1985: Gotcha! – Ein irrer Trip (Gotcha!)
1986: Die Frau vom Boß (The Boss’ Wife)
1986: F/X – Tödliche Tricks (F/X)
1986: Niagara: Miracles, Myths and Magic (Kurz-Dokumentation)
1986: Karate Kid II – Entscheidung in Okinawa (The Karate Kid, Part II)
1986: Nomads – Tod aus dem Nichts (Nomads)
1986: Sterben... und leben lassen (Big Trouble)
1986: Fackeln im Sturm II (North and South Book II, TV-Mini-Serie)
1986-87: Ohara (TV-Serie, 4 Folgen)
1987: Auf den Schwingen des Todes (A Prayer for the Dying)
1987: Baby Boom – Eine schöne Bescherung (Baby Boom)
1987: Happy New Year
1987: I Love N.Y.
1987: Masters of the Universe
1987: Nachrichtenfieber – Broadcast News (Broadcast News)
1988: Hitman – Cohen & Tate (Cohen and Tate)
1988: Im Rausch der Tiefe (Le Grand bleu, US-amerikanische Version)
1988: Jimmy Reardon (A Night in the Life of Jimmy Reardon)
1988: Maybe Baby – Am Anfang war der Klapperstorch (For Keeps?)
1988: Verraten (Betrayed)
1989: Der knallharte Prinzipal (Lean on Me)
1989: Karate Kid III – Die letzte Entscheidung (The Karate Kid, Part III)
1989-93: American Gladiators (TV-Serie, 64 Folgen)
1989: Lock Up – Überleben ist alles (Lock Up)
1989: Recht, nicht Rache – Die Geschichte des Simon Wiesenthal (Murderers Among Us: The Simon Wiesenthal Story)
1989: Bionic Showdown: The Six Million Dollar Man and the Bionic Woman
1990: Ghost Dad – Nachrichten von Dad (Ghost Dad)
1990: Im Dschungel der Unterwelt (Backstreet Dreams)
1990: Powerplay (The Fourth War)
1990: Rocky V
1990: Die Operation (The Operation, Fernsehfilm)
1991: Armadillo Bears – Ein total chaotischer Haufen (Necessary Roughness)
1991: Das Duell der Meister (By the Sword)
1991: Verliebt in die Gefahr (Year of the Gun)
1991: Under Cover (Fernsehfilm)
1992: Ein Cop sieht rot (Nails, Fernsehfilm)
1992: Geschichten aus der Gruft (TV-Serie, 1 Folge)
1993: Blood in, Blood out – Verschworen auf Leben und Tod (Bound by Honor)
1993: Der Durchstarter (Rookie of the Year)
1993: Die Abenteuer von Huck Finn (The Adventures of Huck Finn)
1993. Turning Point (TV-Serien-Dokumentation)
1993: Gefangen im ewigen Eis (A Captive in the Land)
1994: 8 Seconds (8 Seconds to Glory)
1994: Der Scout (The Scout)
1994: Yellowstone (Kurz-Dokumentation)
1994: Golf: The Greatest Game (Fernseh-Dokumentation)
1994: Karate Kid IV – Die nächste Generation (The Next Karate Kid)
1995: Durchgeknallt und auf der Flucht (Bushwhacked)
1995: Whiz Kids (Ferseh-Dokumentation)
1995: Napoleon – Abenteuer auf vier Pfoten (Napoleon)
1996: Agent 00 – Mit der Lizenz zum Totlachen (Spy Hard)
1996: Angst vor Gefühlen (Entertaining Angels: The Dorothy Day Story)
1998: Leslie Nielsen ist sehr verdächtig (Wrongfully Accused)
1998: Winchell (Fernsehfilm)
1998: MacCool und der Piratenschatz (The Real Macaw)
1999: Die Thomas Crown Affäre (The Thomas Crown Affair)
1999: Inferno
2000: Eine amerikanische Tragödie – Die O.J. Simpson Story (American Tragedy)
2001: Tortilla Soup – Die Würze des Lebens (Tortilla Soup)
2002: Avenging Angelo
2002: G
2002: 2 Birds with 1 Stallone
2003: Boys on the Run
2003: The Gospel of Lou
2003: Coast to Coast (Fernsehfilm)
2004: Judas und Jesus (Judas, Fernsehfilm)
2004: Coast to Coast
2004: Letting Go (Fernsehfilm)
2006: Der Pate (Videospiel)
2006: Rocky Balboa
2008: Role Model: Gene Wilder (Fernseh-Dokumentation)
2008: Hold-Up
2009: Moonlight Blade
2010: The Perfect Game
2010: Small Town Hero
2011: Man’s Man (Kurzfilm)
2011: Two Knives
2016: Rocky Paper Scissors (Kurzfilm)
Playlist: 
1. Bill Conti - Reflections (Rocky) - 03:20
2. Bill Conti - Mademoiselle de Sade E I Suoie Vizi [4] (Mademoiselle de Sade E I Suoie Vizi) - 05:47
3. Bill Conti - Erica Leaves Saul (An Unmarried Woman) - 05:55
4. Bill Conti - Return to the Sea (Uncle Joe Shannon) - 07:40
5. Bill Conti - Motel No. 2 (Five Days From Home) - 03:01
6. Bill Conti - Glenn's Flight (The Right Stuff) - 05:08
7. Bill Conti - Tom's Home/Lonely Stroll (That Championship Season) - 03:27
8. Bill Conti - Redemption and Credits (Bad Boys) - 05:32
9. Bill Conti - End Title (Betrayed) - 03:57
10. Bill Conti - Back to the Sea (The Big Blue) - 03:17
11. Bill Conti - Main Title (A Prayer For the Dying) - 06:41
12. Bill Conti - Prison (Blood In Blood Out) - 05:56
13. Bill Conti - Paint the Fence (The Karate Kid) - 03:14
14. Bill Conti - Italian Embassy (Broadcast News) - 02:42
15. Bill Conti - The Paris Express (Escape From Victory) - 03:31
16. Bill Conti - A Black and White Ball (The Thomas Crown Affair) - 03:54
17. Bill Conti - Tough Life in Hell's Kitchen (Paradise Alley) - 04:01
18. Bill Conti - Coyote Moon/Eddie's Dream and Desert Heat (Inferno) - 05:01
19. Bill Conti - Overture (Rocky II) - 08:38
20. Bill Conti - The Slaves Want Freedom (North and South) - 02:03
21. Bill Conti - The First Time (Harry & Tonto) - 03:28
22. Bill Conti - Slow Dancing in the Big City (Slow Dancing in the Big City) - 03:05
23. Bill Conti - Hospital Room (Dreamer) - 03:31
24. Bill Conti - St. Cyril's Monastery (For Your Eyes Only) - 04:40
25. Bill Conti - The River (Rookie of the Year) - 02:07
26. Bill Conti - The Stadium (The Scout) - 08:12

Samstag, 21. Dezember 2019

Playlist #282 vom 22.12.2019 - NEUHEITEN 2019 (7)

In der letzten Neuheiten-Sendung des laufenden Jahres gibt es wieder eine bunte Mischung ganz unterschiedlicher Interpreten zu verschiedenen Film- und Fernsehformaten und Genres zu hören. Neben den renommierten Komponisten James Newton Howard, Alexandre Desplat, Howard Shore, Carter Burwell, Thomas Newman, Gabriel Yared, Stephen Warbeck, John Debney und Brian Tyler sind viele neue Namen, aber auch bekannter werdende Nachwuchstalente wie Jeff Russo und Martin Phipps sowie Neuveröffentlichungen von Altmeistern wie Elmer Bernstein und Lalo Schifrin in der heutigen Playlist vertreten.

Den Auftakt bildet die Zusammenarbeit zwischen John Debney und Germaine Franco zur Realfilm-Adaption der Nickelodeon-Zeichentrickserie „Dora“, die von 2000 bis 2014 auf acht Staffeln kam. Nachdem der Vorschulhit eine Spin-off- und Sequelserie, Merch-Artikel, Bücher und Videospiele hervorbrachte, legt „Die Muppets“-Regisseur James Bobin eine Fortsetzung des Familienabenteuers im Kinoformat vor, bei dem die siebenjährige Dora aus dem Fernsehen zu einem Teenager gereift ist und im Dschungel von Peru in einen Entführungsfall verstrickt wird. Die Komponisten haben dazu einen wuchtigen orchestralen Score mit Chor und exotischen Elementen kreiert.
Lele Marchitelli ist vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Paolo Sorrentino („The Young Pope“, „La Grande Bellazza“) bekannt geworden. Nun komponierte er die von feinen Piano-Melodien und leisen Streichern geprägten Score zum Dokumentarfilm „#AnneFrank – Parallel Stories“, in dem Helen Mirren aus dem Tagebuch der jungen Jüdin vorliest, die kurz vor dem Kriegsende dem Holocaust zum Opfer gefallen war.
Der schwedische Komponist Simon Kölle engagierte für seinen Score zu dem von Rasmus Tirzitis inszenierten Wikinger-Abenteuer „The Huntress: Rune of the Dead“ den schwedischen Multi-Instrumentalisten Per Runberg und die Sängerin Mohlavyr, um dem orchestralen Score außergewöhnliche Farben zu verleihen.
„Es war auf der einen Seite etwas neu für mich, einen Score für einen Wikinger-Film zu komponieren, auf der anderen Seite habe ich einen Hintergrund, Musik für Fantasy-Spiele und -Alben zu schreiben“, erzählt der 1977 in Stockholm geborene Komponist, der gerade die zweite Staffel der schwedischen Serie „Blake Lake“ und den Steven-Seagal-Action-Thriller „The Perfect Weapon“ vertont hat. „Rasmus Tirzitis verwendete keine Temp Music, um mir alle möglichen Freiheiten zu gewähren, mit der Musik eine Geschichte zu erzählen und die passende Stimmung für den Film zu kreieren.“
Seit einem bahnbrechenden Hollywood-Debüt mit „American Beauty“ hat Sam Mendes immer gut drei bis vier Jahre gebraucht, um einen neuen Film in die Kinos zu bringen. Nach den beiden James-Bond-Filmen „Skyfall“ (2012) und „Spectre“ (2015) inszenierte Mendes nun mit „1917“ ein Kriegsdrama, in dem die beiden jungen britischen in Nordfrankreich stationierten Soldaten Schofield (George MacKay) und Blake (Dean-Charles Chapman) den Auftrag erhalten, tief durch von Deutschen kontrolliertes Land zu gehen, um eine wichtige Botschaft zu überbringen. Um den gefürchteten Angriff zu verhindern, läuft den beiden Kurieren aber die Zeit davon, denn unter den Hunderten Soldaten, die dem Angriff zum Opfer fallen würden, wäre auch Blakes eigener Bruder … Thomas Newman komponierte in der siebten Zusammenarbeit mit dem Regisseur dazu einen betörend schönen, von elegischen Streichern und den für Newman typischen Piano-Tupfern getragenen Score, der besonderen Anforderungen gerecht werden musste, wie der Komponist im Interview mit "The Wrap" erinnert:
„Es ging um emotionale Inhalte im Vergleich zu dramatischen Inhalten. Am Ende musste die Musik den Ort, die Nachtfackeln und den Kontrast von Licht und Dunkelheit einbeziehen. Und die Frage, die du beantworten musst, lautet: Soll es beängstigend sein, soll es intensiv sein oder soll es dystopisch schön sein? Mendes wollte immer dystopisch schön sein, und so wurde daraus die Frage: Wie klingt das?“ 
Besonders schöne Klänge gibt es auch von Alexandre Deplat zu hören. Der französische Oscar-Preisträger („The Grand Budapest Hotel“, „The Shape of Water“) vertonte nicht nur Costa-Gravas‘ biografisches Drama „Adults in the Room“, in dem die Auseinandersetzungen über die Finanzhilfen für Griechenland 2015 aufgearbeitet werden, sondern auch Greta Gerwigs Neuverfilmung von „Little Women“.
„Als ich das erste Mal daran dachte, ‚Little Women‘ zu machen, wusste ich, dass der Score ein essentieller Teil des Storytelling werden würde. Ich wollte, dass der Film ein Musical ohne Gesang wird. Er musste wunderschön sein, ohne süßlich zu wirken, episch, ohne die Darsteller zu erdrücken, tragisch, ohne manipulativ zu sein, intelligent, ohne überlegen wirken zu wollen. Kurzgesagt, ich brauchte ein Genie, und Alexandre Desplat ist ein Genie des Kinos, da bin ich mir sicher“, berichtet die Schauspielerin und Regisseurin im Booklet zum Soundtrack von Sony Classical.
„Indem sie ‚Little Women‘ für die Leinwand adaptierte, hat sie die Erforschung vom Ende der Unschuld, die Entdeckung der Liebe und den notwendigen Kampf der Frauen um ihre Unabhängigkeit weiterentwickelt“, fügt Desplat zur Zusammenarbeit mit Greta Gerwig hinzu. „Um das Leben dieser vier jungen Mädchen auf ihrem Weg zum Erwachsensein einzufangen, habe ich es in die vier Hände zweier Pianisten gelegt. Sie werden unterstützt von einem Kammerorchester, das uns in der intimen Welt dieser ‚kleinen Frauen‘ hält.“ 
Caldera Records hat mit „Naked“ eine schöne Zusammenstellung der langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem britischen renommierten Filmemacher Mike Leigh („Lügen und Geheimnisse“, „Happy-Go-Lucky“) veröffentlicht, auf der neben der Musik zu „Meantime“ (1983), „Hohe Erwartungen“ (1988) und „Lügen und Geheimnisse“ (1996) vor allem die von einer Harfe geprägten Musik zu dem 1993 inszenierten Drama „Nackt“ prominent vertreten ist.
Nachdem David Stone Hamilton bereits Carl Strathies Weltraum-Thriller „Solis“ vertont hatte, komponierte er nun auch dessen übernatürlichen Thriller „Dark Encounter“, in dem eine trauernde Familie die Wahrheit über das mysteriöse Verschwinden ihres achtjährigen Mädchen verarbeiten muss.
„Wir wollten mit dem Score Themen der Schuld und des Verlustes erforschen und mit der Musik die Art und Weise reflektieren, wie eine Tragödie eine Familie auseinanderreißen kann“, erklärt der Komponist. „Wenn Besucher aus einer anderen Welt in Gestalt fremdartiger Lichter erscheinen, haben wir avantgardistische Vocals verwendet, um ein Gefühl von Terror und Mystery hervorzurufen, während sie auf einen sehr menschlichen Aspekt in diesen außerirdischen Eindringlingen hinweisen. Als die wahren Absichten der Aliens entschlüsselt sind, werden die Vocals zu himmlischen Chor-Texturen transformiert und das Orchester nimmt größere Ausmaßen an. Wir wollten diesen Kontrast im musikalischen Stil und der Instrumentation, um eine wichtige Veränderung in der Geschichte zu signalisieren, während sich starke emotionale Themen als roter Faden durch den Film ziehen.“ 
Der belgische Komponist Hannes De Maeyer vertonte mit seiner Musik zum WW2-Thriller „U-235“ (aka „Torpedo“) die Geschichte flämischer Rebellen, die in geheimer Mission mit einem gekaperten deutschen U-Boot vom Kongo in die USA mit einer Fracht unterwegs sind, die den Alliierten zum Sieg verhelfen könnte.
„Ich bin immer ein Fan von WW2-bezogenen Filmen und Spielen wie der ‚Medal of Honor‘-Reihe von Michael Giacchino und Christopher Lennertz, ‚Saving Private Ryan‘ von John Williams oder ‚Band of Brothers‘ von Michael Kamen gewesen“, erzählt De Maeyer. „Während der Vorbereitung zu ‚U-235‘ bin ich komplett in diese Welt eingetaucht. Die größte Schwierigkeit bestand darin, eine Balance zwischen der Nostalgie zu finden, ohne dass es zu altmodisch klingt. Das ist etwas, an dem wir hart gearbeitet haben. Es gab keinen Zweifel daran, dass wir den Score mit einem großen Orchester voll mit Blechbläsern und Percussions aufnehmen mussten. Das war einfach das, was der Film brauchte. Die Bezüge und die Stimmungen von nostalgischen Filmen wie ‚The Great Escape‘ und ‚Indiana Jones‘ waren in allen Aspekten des Films vorhanden, auch bei der Musik.“
Der in Frankreich geborene und in Teheran lebende Komponist Christophe Rezai nimmt den Hörer mit seiner Musik zum Animations-Abenteuer „The Last Fiction“ auf eine musikalische Reise durch Raum und Zeit, wobei er die mittelalterliche Welt des Mittleren Ostens auferstehen lässt. Die Geschichte, die auf Traditionen der persischen Literatur und vor allem auf dem Klassiker „The Book of Kings“ von Ferdowski basiert, folgt zum einen dem jungen Prinzen Zahak, der durch einen Handel mit dem Teufel den Thron des antiken Persien erobert, zum anderen dem jungen Helden Afaridoun, der die Menschheit im Königreich aus der Dunkelheit befreien will. Rezai vereint in seinem Score iranische folkloristische Musik mit einem symphonischen, mit Chorälen angereicherten Orchester zu einem ebenso emotionalen wie actionreichen Soundtrack.
„Der Soundtrack zu ‚The Last Fiction‘ präsentiert die reine musikalische Kultur des Iran. Wir haben fünf Jahre damit verbracht, überall im Land die iranische Folkmusik zu erforschen, selbst in den kleinsten Dörfern“, rekapituliert Rezai die Entstehung der Musik. „Wir haben uns dazu entschlossen, weil der Film von Shahnameh (The Book of Kings) handelt, also haben wir das Bedürfnis gehabt, dass die gesamte musikalische Kultur mit einem der größten je geschriebenen iranischen Bücher repräsentiert werden sollte.

Playlist:
1. John Debney & Germaine Franco - Moon Gate (Dora and the Lost City of Gold) - 03:42
2. Lele Marchitelli - Alive (#AnneFrank - Parallel Stories) - 02:50
3. Simon Kölle - The Viking Family (The Huntress) - 03:55
4. Christophe Rezai - Jamshid's Light (The Last Fiction) - 02:26
5. Carl Thiel - Chi Sau Training (Seis Manos) - 02:12
6. Rik Schaffer - Chinatown Theme (Vampire The Masquerade - Bloodlines) - 06:09
7. Brian Tyler - Identity Crisis (Charlie's Angels) - 03:19
8. Nate Heller - Score Suite (A Beautiful Day in the Neighborhood) - 04:45
9. Stephen Warbeck - The City (Down to Earth) - 03:07
10. Gabriel Yared - Prologue (Paradise War - The Story of Bruno Manser) - 02:57
11. Max Aruj & Steffen Thom - Haley's Theme (Crawl) - 02:13
12. Labyrinth - Demanding Excellence (Euphoria) - 03:31
13. Thomas Newman - Come Back to Us (1917) - 05:40
14. Alexandre Desplat - Europe (Adults In The Room) - 05:04
15. Alexandre Desplat - Jo Writes (Little Women) - 03:50
16. James Newton Howard - Love and Suffering (A Hidden Life) - 07:45
17. Howard Shore - It Ended In Silence (The Song of Names) - 04:25
18. David Reichelt - Sola (La Palma) - 02:35
19. Carter Burwell - Are We Doing This? (The Morning Show - Season 1) - 03:53
20. Hannes De Maeyer - Sacrifice (Torpedo) - 02:24
21. David Stone Hamilton - One Year Later (Dark Encounter) - 03:22
22. Lisa Gerrard & James Orr - Nightcap (Secret Bridesmaid's Business) - 02:16 - 03:41
23. Andrew Dickson - Blank It All Out (Naked) - 02:39
24. Martin Phipps - Man on the Moon (The Crown - Season 3) - 04:09
25. Tom Howe - Lu-La's Memory (Farmageddon) - 03:15
26. Trent Reznor & Atticus Ross - How the West Was Really Won (Watchmen - Volume 01) - 03:45
27. Atticus Ross, Leopold Ross & Claudia Sarne - As Far as I Could (Earthquake Bird) - 04:58
28. Lalo Schifrin - Will We Ever See You Again? (Return From Witch Mountain) - 03:40
29. Elmer Bernstein - Goodbyes and End Credits (The Amazing Mr. Blunden) - 03:30
30. Jeff Russo - Race to the Moon [Piano Suite] (For All Mankind - Season 1) - 06:11

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