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Samstag, 1. Mai 2021

Playlist #318 vom 09.05.2021 - 93. ACADEMY AWARDS Special

In Corona-Zeiten verläuft auch eine sonst so glamouröse Veranstaltung wie die alljährliche Oscar-Verleihung unter anderen Vorzeichen als gewohnt. Dieses Jahr wurde die Gala vom Dolby Theater in das Bahnhofgebäude der Union Station in Los Angeles verlegt, wo Filmemacher Steven Soderbergh („Contagion“, „Traffic“) als Co-Produzent die Oscar-Nacht wie einen Film wirken lassen wollte. Der große Gewinner des Abends war der Film „Nomadland“ mit drei Auszeichnungen für den Besten Film, die Beste Regie und die Beste Hauptdarstellerin. Die heutige Sendung lässt die Oscar-Verleihung noch einmal musikalisch Revue passieren.
Neben dem Wechsel des Veranstaltungsortes war bei der diesjährigen Oscar-Verleihung am 25. April vor allem ein deutlich politischer geprägter Ton zu vernehmen. Dem in den vergangenen Jahren lauter gewordenen Vorwurf, die Academy of Motion Picture Arts and Sciences sei nicht nur zu alt, sondern vor allem zu männlich und zu weiß, begegnete der Veranstalter mit der Tatsache, dass diesmal siebzig Frauen in den 23 Kategorien nominiert waren. Zum Glück blieb es nicht nur bei den Nominierungen. Die aus Peking stammende Filmemacherin Chloé Zhao konnte für „Nomadland“ nach Kathryn Bigelow, die bislang als einige Frau 2009 den Regie-Oscar für „The Hurt Locker“ in Empfang nehmen konnte, nicht nur die Trophäe für die Beste Regie, sondern auch als Besten Film und damit zwei der wichtigsten Preise gewinnen. Zhao, die nach dem Festival-Geheimtipp „Songs My Brother Taught Me“ und dem Indie-Hit „The Rider“ auch die Regie beim kommenden Marvel-Blockbuster „Eternals“ mit Angelina Jolie übernahm, schuf mit ihrem selbst produzierten Film „Nomadland“ ein berührendes Road Movie gelungen, in dem die als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnete Frances McDormand eine Frau spielt, die nach dem Tod ihres Mannes in einem kleinen Transporter immer dorthin fährt, wo es gerade Arbeit für sie gibt, wobei sie bei all den Mühen die damit verbundene Freiheit schätzt. 
Wie in der Buchvorlage „Nomadland: Surviving America in the Twenty-First Century“ von Jessica Bruder geht es Zhao um mehr, als nur die Schattenseiten der amerikanischen Wirtschaft aufzuzeigen. Stattdessen stehen in ihrem Film die Menschen im Mittelpunkt, wobei sie mit Laiendarstellern arbeitete, die dem Film seine authentische Kraft und Wärme verleihen. 
Mit immerhin zwei Oscars wurde „The Father“, das Regiedebüt des französischen Schriftstellers und Theater-Regisseurs Florian Zeller, ausgezeichnet - für das Beste adaptierte Drehbuch, das Zeller zusammen mit Christopher Hampton verfasst hat, und für den Besten Hauptdarsteller. Der 83-jährige Anthony Hopkins, der bereits für seine ikonenhafte Darstellung von Hannibal Lecter in Jonathan Demmes „Das Schweigen der Lämmer“ mit dem Oscar geehrt wurde, erhielt nun einen Academy Award für seine berührende Darstellung eines zunehmend dementen Mannes, der jegliche Hilfe von seiner Tochter (Olivia Colman) ablehnt und verschiedene Pflegerinnen mit seinen Stimmungsschwankungen vergrault hat. 
Für sechs Oscars nominiert war das Justizdrama „Judas and the Black Messiah“ von Shaka King über die Ermordung von Fred Hampton, dem sozialistischen Anführer des Chicagoer Ortsverbands der Black Panther Party. Für seine hypnotische Darstellung des charismatischen Black-Panther-Anführers erhielt „Get Out“-Star Daniel Kaluuya den Oscar als Bester Nebendarsteller. 
Auch wenn der Streaming-Anbieter Netflix angesichts geschlossener Kinos während der Corona-Krise mit 36 Nominierungen angetreten war, blieb er mit sieben Auszeichnungen in Nebenkategorien hinter den Erwartungen zurück. Am meisten Eindruck hinterließ noch David Finchers grandioses Drama „Mank“, das sich mit der Entstehungsgeschichte von Orson Welles‘ Klassiker „Citizen Kane“ auseinandersetzt, dem Lieblingsfilm von Finchers Vater Jack, der auch das Drehbuch zu „Mank“ schrieb. Ausgezeichnet wurde nicht nur die exzellente Schwarz-Weiß-Fotografie von Erik Messerschmitt, sondern auch das Bühnenbild. Außerdem konnten das Netflix-Drama „Ma Rainey’s Black Bottom“ in den Kategorien Kostümdesign und Make-up/Frisur zwei Oscars mit nach Hause nehmen, die Dokumentation „My Octopus Teacher“ und die beiden Kurzfilme „Two Distant Strangers“ und „If Anything Happens I Love You“ erhielten jeweils einen Oscar. 
Trent Reznor und Atticus Ross, die bereits 2011 für ihre Musik zu David Finchers „The Social Network“ ihre ersten Oscars gewannen, waren dieses Jahr gleich für zwei Filme nominiert worden, eben für ihre Arbeit zu Finchers „Mank“ und für das Animationsabenteuer „Soul“, das ihnen jeweils den zweiten Oscar einbrachte. Der Disney/Pixar-Film, der auch als Bester Animationsfilm ausgezeichnet wurde, erzählt die Geschichte des Musiklehrers Joe Gardner, der davon träumt, als Jazz-Musiker groß herauszukommen, doch als er die Gelegenheit vermasselt, mit der berühmten Jazz-Saxophonistin Dorothea aufzutreten, landet seine Seele an einem Ort namens „Davorseits“, wo Joe alles daran setzt, wieder in seinen Körper auf der Erde zu gelangen, um seinen Auftritt im Jazz-Club nicht zu verpassen. 
Ebenso wie Glenn Close in ihrem achten Anlauf wieder keinen Oscar (für ihre Nebenrolle in „Hillbilly Elegy“) bekam, ging auch James Newton Howard bei seiner schon neunten Nominierung leer aus. Er vertonte Paul Greengrass' Western-Drama „Neues aus der Welt“ und ließ sich für diesen atypischen, sehr ruhigen Western mit Tom Hanks in der Hauptrolle eher von der amerikanischen Folk-Musik inspirieren, die von keltischen Klängen aus Schottland, England und Irland beeinflusst wurde, als von klassischen Western-Klängen. 
Mit Yuh-Jung Youn wurde erstmals eine koreanisch-stämmige Schauspielerin mit einem Oscar als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Sie brilliert in dem bewegenden Drama „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ als unkonventionell handelnde und denkende Großmutter Soon-ja, die ihre koreanische Heimat verlässt, um zu ihrer Familie zu ziehen, die gerade aus Los Angeles auf eine kleine Farm in Arkansas umgezogen ist. Der vierte Film des US-amerikanischen Regisseurs Lee Isaac Chung ist eine mit sehr viel Einfühlsamkeit erzählte Geschichte über eine koreanisch-amerikanische Familie, die auf einer Farm im Süden der USA in den 1980er Jahren ihren ganz persönlichen amerikanischen Traum verwirklichen will, und erweist sich faszinierender Streifzug durch zwei Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. 
 
Bester Film 
„Nomadland“ 
• „The Father“ 
• „Judas And The Black Messiah“ 
• „Mank“ 
• „Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“ 
• „Promising Young Woman“ 
• „Sound Of Metal“ 
• „The Trial Of The Chicago 7“ 
 
Beste Regie 
Chloé Zhao („Nomadland“) 
• Lee Isaac Chung („Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“) 
• Emerald Fennell („Promising Young Woman“) 
• David Fincher („Mank“) 
• Thomas Vinterberg („Der Rausch“) 
 
Bester Hauptdarsteller 
Anthony Hopkins („The Father“) 
• Riz Ahmed („Sound Of Metal“) 
• Chadwick Boseman („Ma Rainey's Black Bottom“) 
• Gary Oldman („Mank“) 
• Steven Yeun („Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“) 
 
Beste Hauptdarstellerin 
Frances McDormand („Nomadland“) 
• Viola Davis („Ma Rainey's Black Bottom“) 
• Andra Day („The United States Vs. Billie Holiday“) 
• Vanessa Kirby („Pieces Of A Woman“) 
• Carey Mulligan („Promising Young Woman“) 
 
Bester Nebendarsteller 
Daniel Kaluuya („Judas And The Black Messiah“) 
• Sacha Baron Cohen („The Trial Of The Chicago 7“) 
• Leslie Odom Jr. („One Night In Miami“) 
• Paul Raci („Sound Of Metal“) 
• Keith Stanfield („Judas And The Black Messiah“) 
 
Beste Nebendarstellerin 
Yuh-Jung Youn („Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“) 
• Maria Bakalova („Borat Anschluss Moviefilm“) 
• Glenn Close („Hillbilly Elegy“) 
• Olivia Colman („The Father“) 
• Amanda Seyfried („Mank“) 
 
Bestes Originaldrehbuch 
„Promising Young Woman“ (Emerald Fennell) 
• „Judas And The Black Messiah“ (Will Berson, Shaka King, Kenny Lucas & Keith Lucas) 
• „Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“ (Lee Isaac Chung) 
• „Sound Of Metal“ (Darius Marder, Abraham Marder & Derek Cianfrance) 
• „The Trial Of The Chicago 7“ (Aaron Sorkin) 
 
Bestes adaptiertes Drehbuch 
„The Father“ (Christopher Hampton & Florian Zeller) 
• „Der weiße Tiger“ (Ramin Bahrani) 
• „Borat Anschluss Moviefilm“ (Sacha Baron Cohen u.v.m.) 
• „One Night In Miami“ (Kemp Powers) 
• „Nomadland“ (Chloé Zhao) 
 
Beste Kamera 
„Mank“ (Erik Messerschmidt) 
• „Judas And The Black Messiah“ (Sean Bobbitt) 
• „The Trial Of The Chicago 7“ (Phedon Papamichael) 
• „Nomadland“ (Joshua James Richards) 
• „Neues aus der Welt“ (Dariusz Wolski) 
Bestes Szenenbild 
„Mank“ 
• „Neues aus der Welt“ 
• „Tenet“ 
• „The Father“ 
• „Ma Rainey's Black Bottom“ 
 
Bestes Kostümdesign 
„Ma Rainey's Black Bottom“ 
• „Emma“ 
• „Pinocchio“ 
• „Mulan“ 
• „Mank“ 
 
Beste Filmmusik 
„Soul“ (Trent Reznor, Atticus Ross & Jon Batiste) 
• „Da 5 Bloods“ (Terence Blanchard) 
• „Minari - Wo wir Wurzeln schlagen“ (Emile Mosseri) 
• „Neues aus der Welt“ (James Newton Howard) 
• „Mank“ (Trent Reznor & Atticus Ross) 
 
Bester Filmsong 
„Fight For You“ („Judas And The Black Messiah“) 
• „Hear My Voice“ („The Trial Of The Chicago 7“) 
• „Husavik“ („Eurovision Song Contest: The Story Of Fire Saga“) 
• „Io sì (Seen)“ („Du hast das Leben vor dir“) 
• „Speak Now“ („One Night In Miami“) 
 
Bestes Make-up und beste Frisuren 
„Ma Rainey's Black Bottom“ 
• „Pinocchio“ 
• „Hillbilly Elegy“ 
• „Emma“ 
• „Mank“ 
 
Bester Schnitt 
„Sound Of Metal“ 
• „The Trial Of The Chicago 7“ 
• „The Father“ 
• „Promising Young Woman“ 
• „Nomadland“ 
 
Bester Ton 
„Sound Of Metal“ 
• „Mank“ 
• „Soul“ 
• „Greyhound“ 
• „Neues aus der Welt“ („News of the World“) 
 
Beste visuelle Effekte 
„Tenet“ 
• „Der einzig wahre Ivan“ („The One and Only Ivan“) 
• „Mulan“ 
• „The Midnight Sky“ 
• „Love And Monsters“ 
 
Bester Animationsfilm 
„Soul“ 
• „Die bunte Seite des Monds“ („Over The Moon“) 
• „Onward: Keine halben Sachen“ 
• „Shaun das Schaf 2: UFO-Alarm“ 
• „Wolfwalkers“ 
 
Bester internationaler Film 
„Der Rausch“ (Dänemark) 
• „Better Days“ (Hongkong) 
• „Kollektiv - Korruption tötet“ (Rumänien) 
• „Der Mann, der seine Haut verkaufte“ (Tunesien) 
 • „Quo Vadis, Aida?“ (Bosnien-Herzegowina) 
Playlist:
1. Ludovico Einaudi - Petricor (Nomadland) - 06:32 
2. Ludovico Einaudi - Low Mist Var. 1 [Day 5] (The Father) - 04:42 
3. Trent Reznor & Atticus Ross - All This Time [Happily Ever After] (Mank) - 04:46 
4. Daniel Pemberton - The Trial (The Trial of the Chicago 7) - 04:39 
5. Mark Isham, Quelle Chris & Chris Keys - Rooftop (Judas and the Black Messiah) - 04:14 
6. Emile Mosseri - Grandma Picked a Good Spot (Minari) - 03:30 
7. Anthony Willis - Romance Suite (Promising Young Woman) - 03:32 
8. Abraham Marder & Nicolas Becker - Communion (Sound of Metal) - 04:59 
9. Branford Marsalis - The Story of Memphis Green (Ma Rainey's Black Bottom) - 04:19 
10. Kris Bowers - Billie's Waltz (The United States vs. Billie Holiday) - 03:13 
11. Howard Shore - Home (Pieces of a Woman) - 03:28 
12. Terence Blanchard - Ain't Yo Stuff Safe Here (One Night In Miami) - 02:07 
13. Hans Zimmer & David Fleming - Responsibility (Hillbilly Elegy) - 05:05 
14. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - Conclusion (The White Tiger) - 03:45 
15. James Newton Howard - Johanna Returns Home (News of the World) - 05:37 
16. Ludwig Göransson - From Mumbai To Amalfi (Tenet) - 04:26 
17. Isobel Waller-Bridge & David Schweitzer - Emma Suite (Emma) - 06:08 
18. Dario Marianelli - Fuga dal pescecane (Pinocchio) - 04:31 
19. Harry Gregson-Williams - Four Ounces Can Move a Thousand Pounds (Mulan) - 03:40 
20. Trent Reznor & Atticus Ross - The Great Before/U Seminar (Soul) - 03:19 
21. Terence Blanchard - Otis and Tien Have Dinner (Da 5 Bloods) - 05:06 
22. Craig Armstrong - Reflections of Ivan (The One and Only Ivan) - 03:37 
23. Alexandre Desplat - Iris in the Stars (The Midnight Sky) - 04:32 
24. Steven Price - Back Home (Over the Moon) - 05:12 
25. Mychael Danna & Jeff Danna - Share My Life With Him (Onward) - 03:24 
26. Bruno Coulais - Follow Me (WolfWalkers) - 03:28 
27. Ólafur Arnalds - Epilogue (Nomadland) - 04:06

Dienstag, 20. April 2021

Playlist #317 vom 25.04.2021 - NEUHEITEN 2021 (3)

Die dritte Neuheiten-Sendung in diesem Jahr wartet vor allem mit vielen Newcomern und meist ruhigen Klängen auf. Unter den bekanntesten Komponisten finden sich Clint Mansell, Abel Korzeniowski, Volker Bertelmann, Andrew Lockington und Laura Karpman. Dazu gibt es Auszüge aus der Compilation „Chronicle“ mit Musik von Ernst Reijseger, die er zu Filmen von Werner Herzog komponiert hat, sowie der Neuverfilmung der Computerspiel-Adaption „Mortal Combat“ von Benjamin Wallfisch
Island hat sich in den letzten Jahren mit Jóhann Jóhannsson, Ólafur Arnalds, Hugar, Atli Örvarsson und Hildur Guðnadóttir als Quelle für die außergewöhnlichsten Komponisten und Musikern etabliert. Nun veröffentlicht die isländische Pianistin und Post-Klassik-Komponistin Eydís Evensen mit „Bylur“ ihr Debütalbum, wobei der Albumtitel (dt. „Schneesturm“) sowohl auf den Einfluss thematisiert, den die Natur und das Wetter auf Evensen in ihrer Heimat ausgeübt hat, als auch die emotionalen Turbulenzen, die sie in diesen Jahren durchlebte. 
„Alle Stücke repräsentieren Momente aus meinem Leben. So viele Höhen und Tiefen: all meine Freude, Dunkelheit, Glück, Herzschmerz und Melancholie“, fasst Evensen „Bylur“ zusammen. „Musik ist für mich schon immer meine Möglichkeit mich auszudrücken. Auch wenn es in der realen Welt in Island über Wochen hinweg den ganzen Tag dunkel war, konnte ich mir in der Musik einen Raum erschaffen, der so hell oder dunkel, farbenfroh oder grau war, wie ich es wollte.“ 
Das von Valgeir Sigurðsson (Björk, Nico Muhly, Ben Frost) in Reykjavik aufgenommene und produzierte Album verführt mit dunklen wie hoffnungsvollen Piano-Melodien, wie sie nur in Island zu gedeihen scheinen. 
Über 30 Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung im Jahre 1988 wartet Varese Sarabande mit einer wundervollen Deluxe Edition von Brad Fiedels großartigem Percussion-Score auf, den der Komponist zu Wes Cravens Voodoo-Thriller „The Serpent and the Rainbow“ produzierte. Dabei kam Fiedel, der durch seine Musik zu James Camerons „The Terminator“ (1984) zum Aushängeschild in Hollywood für synthetisch erzeugte Scores avancierte, erst ins Spiel, als verschiedene andere Komponisten – wie „A Nightmare on Elm Street“-Komponist Charles Bernstein – aus dem Rennen geflogen waren und Fiedel nur drei Wochen Zeit blieb, einen packenden Score in seinem Studio zu produzieren, der hölzerne und elektronische Percussions zu einem wuchtigen Sound verschmolz. 
„In Haiti nutzte die Regierung die dunklere Seite des Voodoo-Glaubens der Menschen, um sie zu unterdrücken“, erklärt Fiedel in dem Booklet-Text zum Doppel-Album. „Gleichzeitig existiert eine wunderschöne angeborene Spiritualität. Ich habe das gespürt, als ich dort war. In der Prozessionsszene habe ich die Spannung dieser beiden Aspekte im Leben auf Haiti repräsentiert, indem ich den Sound von Chören auf die erdgebundenen Percussion legte.“ 
Der aus Südengland stammende Richard Breakspear war als versierter Gitarrist bereits mit Stars wie Lenny Kravitz, Guns N‘ Roses, Slayer und Incubus auf der Bühne zu sehen und begann 2010 damit, Film- und Trailermusik zu komponieren. So ist seine Musik in den Trailern zu den Blockbustern „Mission Impossible: Rogue Nation“, „The Avengers“, „Sully“, „Power Rangers“ und „Dark Phoenix“ ebenso zu hören wie jede Woche vor dem Anpfiff im Tottenham Hotspurs Stadium. 
Nachdem er mit seiner klaustrophobischen Musik zu „Blumhouse’s Prey“ auf sich aufmerksam machen konnte, schuf er nun einen ebenso verstörenden Score zum Lockdown-Horror-Drama „Held“, in dem ein Ehepaar in einer abgelegenen Ferienwohnung von einer unsichtbaren Person als Geisel genommen wird. 
„Die Regisseure von ,Held‘ haben mich gebeten, einen Score zu komponieren, der das Publikum terrorisiert", erklärt Breakspear dazu. „Als wir darüber diskutierten, dass während der gesamten Musik Alarmsignale zu hören sind, habe ich mich vom Schreiben von Melodien abgewandt und beschlossen, dass die Klangpalette eine Kombination aus dunkel verzerrten Synthesizern und grobkörnigen Streichelementen sein würde, die dazu beitragen, die brutale Spannung und das Chaos im Haus zu untermalen. Es war wichtig, dass der Score sich wie ein Angriff auf die Sinne anfühlt, um hervorzuheben, was unsere Hauptfiguren während des gesamten Films erleben.“ 
Für das baltische Queer-Drama „The Lawyer“ über einen homosexuellen Unternehmensrechtsanwalt, der erst den Tod seines entfremdeten Vaters verdauen muss, dann aber einen syrischen Flüchtling kennenlernt, der in Belgrad festsitzt, komponierte die litauische Komponistin Ieva Marija Baranauskaite einen einschmeichelnden Jazz-Score. 
„In unseren Gesprächen erwähnte der Regisseur oft die Elemente des Film Noir, und mir gefiel das Konzept, eine zeitgenössische Geschichte mit Hilfe des Genres der alten Zeit zu erzählen. In meiner Arbeit kombiniere ich immer Genres miteinander, daher habe ich als musikalische Achse des Films eine Kombination aus Kammerjazz, die typisch für Neo-Film noirs ist, und modernen Klängen gewählt. Um die Integrität des Klangs zu erhalten, wurden die Kompositionen für vier Instrumente geschrieben, von denen ich viele selbst gespielt habe.“ 
Insgesamt acht Filme haben der deutsche Filmemacher Werner Herzog und der niederländische Cellist und Komponist Ernst Reijseger über die Jahre gemeinsam realisiert. Nun hat Caldera Records mit „Chronicle“ eine umfassende Compilation mit Stücken veröffentlicht, die der nahezu autodidaktisch das Cellospielen und Komponieren erlernte und Herzog durch das Album „Colla Voche“ aufgefallen ist, auf dem Reijseger zu hören ist, wie er auf nie gehörte und unerwartete Weise sein Instrument bearbeitete. Mit seiner Mischung aus Jazz, Improvisation, ethnischer Musik und Minimalismus passt Reijsegers Umgang mit der Musik gut zu Herzogs Filmen, einige Stücke wie zum Soundtrack von „My Son, My Son What Have Ye Done“ sind sogar improvisiert aufgenommen worden. 
Auf dem Album „Chronicle“ ist darüber hinaus neben ausgesuchten Stücken aus den Soundtracks zu „Nomad – In the Footsteps of Bruce Chatwin“, „The White Diamond“, „Salt & Fire“, „Cave of Forgotten Dreams“, „Rescue Dawn“, „Fireball“ und „Family Romance, LLC“ auch ein Interview mit Werner Herzog zu hören, das Stephan Eicke 2019 mit dem Filmemacher geführt hat. 
Ein Booklet mit ausführlichen Liner Notes rundet die Veröffentlichung vorbildlich ab. 
Der mexikanische Regisseur Samuel Kishi erzählt in „Los Lobos“ die Geschichte einer mexikanischen Mutter, die mit ihren beiden Söhnen Max und Leo in die USA auswandert. Die beiden Geschwister träumen in der kleinen Wohnung vor allem davon, Disneyworld zu besuchen. Samuel Kishis Bruder Kenji schuf dazu die einfach gehaltene, spärlich instrumentierte Musik und setzt so das Bruder-Thema des Films fort. 
„Ich habe die Musik basierend auf den Charakteren und der Idee der Auswanderung geschrieben“, erklärt Kenji Kishi. „Ich habe die Mundharmonika für die Reise verwendet, weil ich es wichtig fand, einen bestimmten Klang zu haben, der zu den Winden der Wüste passt. Der Klang des Klaviers repräsentiert die Mutter. Das einfache Thema, das ich für sie geschrieben habe, basiert auf einem großen siebten Intervall, das auf sehr verwundete Weise dissonant klingt (der Titel ,Cicatrices‘ bedeutet wörtlich Narben). Für den älteren Bruder Max habe ich die Gitarre auf rhythmische Weise verwendet, die gut zur Mundharmonika passt, wenn er eine neue Entdeckung macht. Schließlich verwenden die Animationssequenzen für den kleinen Bruder Leo und die Wölfe die Ukulele und ein Vibraphon, um in ein Fantasy-Universum zu gelangen, aber die Harmonie entspricht dem Thema ihrer Mutter.“ 
Nach „Oma maa“, „Swinger“ und „Psychosia“ erscheint bei MovieScore Media auch der neue Score von Pessi Levanto zu der Mystery-Drama-Serie „Piece of My Heart“. Die finnische Serie handelt von Kinderbetreuern und den Auswirkungen ihrer Arbeit auf ihr Leben. Dabei unterstreicht die kraftvolle und dunkelromantische Musik des Komponisten eine Welt voller Träume und Albträume. 
„Da viele der Probleme, mit denen sich die Kinderbetreuer befassen, anfangs sehr ernst sind, wie beispielsweise die Inhaftierung von Kindern, musste ich mich von Melodramatik abwenden, um geschmackvoll zu bleiben“, erläutert Levanto. „Der Score spielt also hauptsächlich mit den mysteriösen, unbewussten Elementen und Naturkräften. Zu diesem Zweck haben wir mit Hilfe des Finnish Radio Symphony Orchestra ein spielbares benutzerdefiniertes Sample-Instrument hergestellt, und dieser aleatorische Texturgenerator ist in der gesamten Musik zu hören.“ 
Cathal Nally erzählt in der Mob-Dramedy „Be Good or Be Gone“ die Geschichte zweier kleinkrimineller Cousins, die vorübergehend aus dem Gefängnis entlassen werden und innerhalb von vier Tagen von einem Unglück ins nächste stolpern. 
„Für Filme wie diesen macht es mir viel Spaß, Partituren zu schreiben“, gibt der Komponist Joseph Conlan zu. „Obwohl die Geschichte einen komödiantischen Ton hat, ist sie in den meisten Fällen todernst, da sehr dunkle Charaktere das Wohlergehen unserer liebenswerten Hauptfiguren bedrohen. Und dann gibt es die warmen, romantischen Teile der Geschichte, die einen dazu bringen, Sympathien für die beiden Jungs und ihre Beziehungen zu entwickeln.“ 
In seinem Score pendelt Conlan zwischen unbeschwerten Grooves, dunklen Thriller-Elementen und warme Momente mit voller Orchesterunterstützung. 
Etwas leichtere Klänge hat die fünffache Emmy-Preisträgerin Laura Karpman („Lovecraft Country“, „Taken“) für Giorgio Serafinis Komödie „Senior Moment“ mit William Shatner und Christopher Lloyd in den Hauptrollen komponiert. Shatner spielt darin einen pensionierten NASA-Piloten, dem gerade sein Führerschein entzogen wurde. Nun steht er vor der Herausforderung, seine Liebe und sein Leben ohne seinen Oldtimer-Porsche bewältigen zu müssen. 
,Senior Moment‘ ist ein entzückender Film, der sowohl eine coole Gauner-Komödie als auch eine großartige Liebesgeschichte ist“, erklärt Laura Karpman, die in bester Heist-Manier Jazz-, Soul- und HipHop-Elemente miteinander vereint. „Im Kern handelt es sich um einen Film, der mit Humor und Liebe die Würde des Alterns erforscht. Ich hatte eine tolle Zeit mit diesem Projekt.“ 
Der kanadische Komponist Andrew Lockington, der 2008 seinen Durchbruch mit seiner mit dem Award for Breakout Composer of 2008 prämierten Arbeit zum Abenteuer-Drama „Journey to the Center of Earth“ feierte und seither für so unterschiedliche Filme wie „Percy Jackson: Sea of Monsters“, „San Andreas“ und „Skinwalkers“ arbeitete, tat sich für Brad Turners Thriller „Trigger Point“ mit Michael White zusammen und schuf einen vielschichtig instrumentierten und pulsierenden Score. 
Barry Pepper spielt in „Trigger Point“ den ehemaligen U.S. Elite-Soldaten Nicolas Shaw, der als Mitglied eines „unsichtbaren“ Elite-Teams weltweit die schlimmsten Verbrecher ausschaltet. Als bei einer schief gelaufenen Mission seine Team-Kameraden getötet werden, muss Shaw sein geheimes Leben aufgeben, um einem ähnlichen Schicksal zu entgehen. 
„Zu jedem Zeitpunkt der Produktion hat Brad akribisch Platz für die Musik geschaffen, um das auszudrücken, was die Charaktere in der Geschichte nur andeuten“, beschreibt das Komponisten-Duo die Arbeit an „Trigger Point“. „Mit Ukelines, Nyckelharpa, Bassflöte und analogen Synth-Rhythmen und Texturen haben wir begonnen, den Sound der Welt von ,Trigger Point aufzubauen. Der Score dient dazu, die Menschlichkeit tief im Inneren widerzuspiegeln und auf die beiden Extreme von Nicolas‘ Charakter hinzuweisen - die Person, die er früher war, und den Dämon, den er entfesseln will, um diese Person zu rächen.“ 
Der spanische Komponist Arnau Bataller legt mit „The Vault“ eine actiongetriebene Musik zu einem ungewöhnlichen Heist-Thriller von Jaume Balagueró. Ein herausragender Ingenieur findet heraus, dass in dem komplexen Gewölbe einer Bank für zehn Tage ein legendärer Schatz aufbewahrt wird. Um sich den Schatz zu sichern, nutzt er ein 105-minütiges Zeitfenster, in dem sie Bankangestellten von dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 zwischen Spanien und den Niederlanden abgelenkt sein werden. 
„Die Musik von ,The Vault‘ ist die Summe vieler musikalischer Zutaten, die gemischt werden, um einen frischen, aufregenden Cocktail zu erhalten, der dem Publikum Spaß macht. Wir fangen an, den Klang der Viola da Gamba zu einzusetzen, der einige historische Elemente repräsentiert. Dann fügen wir ein paar Tropfen Leidenschaft hinzu, die Kraft, die unsere Protagonisten bewegt, dargestellt durch ein Thema, das von Streichern gespielt wird. Wir fahren mit einem Hauch von Thriller und Action fort und planen den Raub mit High-Tech-Ausrüstung, begleitet von pulsierenden Synthesizern, Hang-Drums, Gitarren und Keyboards. Zum Abschluss streuen wir epische Musik für unsere Protagonisten, die mit allen möglichen Problemen konfrontiert sind, während die meisten Menschen in Spanien einen historischen Moment feierten: den Sieg der Fußball-Weltmeisterschaft 2010.“ 
Der Emmy- und Oscar-prämierte Dokumentarfilmer Alex Gibney legt in Zusammenarbeit mit Ophelia Harutyunyan und Suzanne Hillinger mit „Totally Under Control“ einen Film vor, der aufzeigt, wie die US-amerikanische Regierung zu Beginn der Pandemie mit dem COVID-19-Ausbruch umgegangen ist. Peter Nashel und Brian Deming, die bereits an Projekten wie „The Trials of Henry Kissinger“, „The Innocence Project“ und „The Crime of the Century“ zusammenarbeiteten, schufen einen berührenden Score mit ungewöhnlicher Instrumentation. 
Recht neu in der Filmmusik-Welt ist der amerikanische Komponist John Mehrmann, der eigentlich Chormusik für das Ensemble Voice of Twenty komponiert, Organist der Immaculate Heart of Mary-Gemeinde in Auburn und Mitglied der Percussion-Sektion der Bangor Symphony ist. Für den Mystery-Thriller „Honeydew“ schuf er einen unorthodoxen Score, der durch seine Kombination aus Mundgeräuschen, Körpergeräuschen und Schlaginstrumenten mit Haushaltsgegenständen wie Besteck und Wasserflaschen eine beängstigend klaustrophobische Musik kreiert hat, die die Geschichte eines jungen Paars untermalt, die unter seltsamen Halluzinationen leiden, als die im Haus einer alten Bäuerin und ihres seltsamen Sohnes Unterschlupf suchen. 
„Als ich anfing, den Soundtrack für ,Honeydew‘ zu schreiben, hatte ich zunächst traditionelle Instrumente im Sinn, aber Regisseur Devereux Milburn machte klar, dass er das nicht wollte, und er ermutigte mich, seltsamer und seltsamer zu werden. Als ich ihm zum ersten Mal eine Idee davon schickte, flippte er vor Aufregung aus. Ich habe das gesamte Album mit einem einzigen Mikrofon in meinem Wohnzimmer aufgenommen, wobei ich alle vorhandenen Geräusche verwendet habe - nämlich meine Stimme, meinen Körper, lange Küchenmesser, mit Wasser gefüllte Gläser, kleine Schlaginstrumente und Soundeffekte. Die fleischigen Körperpercussion, Mundgeräusche und Küchenutensilien wurden nicht wirklich bewusst ausgewählt. Aber im Nachhinein sind sie die absolut perfekten ,Instrumente‘ für diesen Film. Ich bin unter anderem Schlagzeuger und Sänger, und ein Großteil des Soundtracks ist eine Mischung aus diesen beiden Welten.“
Playlist:
1. Gareth Coker - The Heavenly Kingdom (Immortals Fenyx Rising: Myths of the Eastern Realm) - 05:03 
2. Eydís Evensen - Deep Under (Bylur) - 04:49 
3. Richard Breakspear - Arrival (Held) - 02:38 
4. Marija Baranauskaite - Vilnius (The Lawyer) - 04:33 
5. Melisa McGregor - Wild Guitars (Made In Boise) - 03:11 
6. Kenji Kishi - Max Leaves (Los Lobos) - 02:19 
7. Ernst Reijseger - Ombra (Chronicle) - 05:18 
8. Pessi Levanto - Laura (Piece of My Heart) - 02:48 
9. Ashton Gleckman & Michael Frankenberger - I Got Junior (The Hills I Call Home) - 05:21 
10. Luca Longobardi - With You (About Us) - 07:30 
11. Joseph Conlan - Last Chance (Be Good or Be Gone) - 02:42 
12. Laura Karpman - Senior Center (Senior Moment) - 03:30 
13. Andrew Lockington & Michael White - Still in the Deep (Trigger Point) - 03:50 
14. Brad Fiedel - Main Title (The Serpent and the Rainbow) - 04:12 
15. Benjamin Wallfisch - Birthmark (Mortal Kombat) - 02:47 
16. Arnau Bataller - The Plan (The Vault) - 03:37 
17. Christopher Lennertz & Dara Taylor - Darlie Buffet / Tommy Bahama (Barb & Star Go to Vista Del Mar) - 03:17 
18. Keegan DeWitt - End Credits (Little Fish) - 05:04 
19. Chris Hurst & Robert Geoffrey Hughes - Nemesis Theme (Nemesis) - 03:02 
20. Edwin Wendler - False Starts and Failures (Against the Odds) - 04:50 
21. John Mehrmann - The Box (Honeydew) - 05:38 
22. Emile Mosseri - Grandma Picked a Good Spot (Minari) - 03:30 
23. Volker Bertelmann - Neustart (Wild Republic) - 04:40 
24. Abel Korzeniowski - It Has to Be You (The Courier) - 03:07 
25. Peter Nashel & Brian Deming - New York On Pause (Totally Under Control) - 02:41 
26. Michael Price - The Forest (Unforgotten - Seasons 3 & 4) - 05:01 
27. Clint Mansell - The Forest (In the Earth) - 02:31 
28. David Buckley - They Know, I Know, You Know (Nobody) - 03:01 
29. Marc Streitenfeld - End Titles (Six Minutes to Midnight) - 02:20
29. Electric Youth - Forgiven (Come True) - 07:33

Freitag, 9. April 2021

Playlist #316 vom 11.04.2021 - Kameramann MICHAEL CHAPMAN Special

Michael Chapman zählt zu den bekanntesten Kameraleuten des New Hollywood, hat mit Regisseuren wie Martin Scorese („Wie ein wilder Stier“, „Taxi Driver“), Philip Kaufman („Die weiße Dämmerung“, „Die Körperfresser kommen“) und Ivan Reitman („Ghostbusters 2“, „Kindergarten Cop“) gearbeitet, wurde zweimal für den Oscar nominiert (für „Wie ein wilder Stier“ und „Auf der Flucht“) und sich selbst als Regisseur probiert („Ayla und der Clan des Bären“, „Der richtige Dreh“). 2004 wurde er von der American Society of Cinematographers mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.

Chapman wurde am 21. November 1935 in New York City geboren und wuchs in Wellesley, Massachusetts, auf. Als Jugendlicher interessierte er sich jedoch mehr für Sport als für Fotografie oder Malerei. Er brachte dem Kino die gleiche Begeisterung entgegen wie seine Altersgenossen, doch war es für ihn eine andere Welt, in der er nicht glaubte, einen Job bekommen zu können. 
Nach seinem Abschluss der High School und an der Columbia University ging Chapman zur Eisenbahn, bevor er zur Armee musste. Da seine Dienstzeit zwischen Korea und Vietnam lag, war er froh, seine Militärzeit beenden zu können, ohne jemanden erschossen zu haben. Er kehrte nach New York zurück, wo er eine Kommilitonin von der Columbia heiratete, deren Vater der Oscar-nominierte Kameramann Joseph C. Brun gewesen ist. Brun verschaffte seinem Schwiegersohn einen Job in seiner Branche, wo Chapman zunächst Hilfs- und Assistenten-Jobs übernahm und schließlich bei MPO Videotronics landete, wo er hoffte, über den Rang eines Assistenten hinauszukommen. 
Tatsächlich hat er es Gordon Willis zu verdanken, das Filmemachen eher als Leidenschaft denn als Job zu betrachten. Chapman war als Camera Operator für Willis bei „Der Hausbesitzer“ (1970), „Klute“ (1971), „Der Pate“ (1972) und „Der Pate - Teil II“ ( 1974) tätig, stellte fest, dass er gut in seinem Job war, und wollte selbst Kameramann werden. Die Gelegenheit ergab sich, als Hal Ashby, mit dem Chapman bereits an „Der Hausbesitzer“ arbeitete, die Vorbereitungen zu „Das letzte Kommando“ (1973) traf und die Kameramänner, die er gern gehabt hätte, entweder nicht verfügbar waren oder die falsche Berechtigungskarte für einen Job an der Ostküste hatten, weshalb er Chapman den Job gab. 
„Hal ist einer der 70er-Jahre-Filmemacher, über die man nicht genug redet“, wird der 2020 verstorbene Chapman in einem Nachruf auf "The American Society of Cinematographers" zitiert. „Er war wirklich gut, und er machte einige wundervolle Filme. Ich denke, ,Das letzte Kommando‘ ist eine der besten Sachen, die Jack Nicholson gemacht hat. Davon abgesehen verdanke ich Hal die Tatsache, dass er derjenige gewesen ist, der meine Karriere als Kameramann zum Laufen brachte.“ 
Ebenso hilfreich für die weitere Karriere war die Zusammenarbeit mit Philip Kaufman, der 1974 das in der Arktis spielende Drama „Die weiße Dämmerung“ inszenierte, von den Probeaufnahmen des kanadischen Kameramanns aber so enttäuscht war, dass er Chapman mit seiner Lizenz für Ostküsten-Drehs als Ersatz anheuerte. Daraufhin arbeitete Kaufman mit Chapman auch an „Die Invasion der Körperfresser“ (1978) und „The Wanderers – Terror in der Bronx“ (1979) zusammen. Zwischenzeitlich nahm Chapman auch wieder einen Job als Camera Operator an, diesmal für Bill Butler, der 1975 für Steven Spielberg den Blockbuster „Der weiße Hai“ filmte. 
Kurz darauf eröffnete sich für Chapman der Beginn einer weiteren fruchtbaren Zusammenarbeit – mit Martin Scorsese. Nach einigen kleinen Filmen wie „Hexenkessel“ (1973) und „Alice lebt nicht mehr hier“ (1974) wollte Scorsese ein kleines Drama über einen New Yorker Taxifahrer drehen. Chapman las das Drehbuch von Paul Schrader und sah sofort die unglaublichen künstlerischen Möglichkeiten. „Paul konnte wie ein Engel schreiben. ,Taxi Driver‘ war das beste Skript, das ich je gelesen habe – und es war sehr visuell. So viele Details in dem Film waren schon im Drehbuch vorhanden“, erinnerte sich Chapman (ebd.). „Das Projekt bot enorme visuelle Möglichkeiten, und wir fühlten, dass es richtig sei, ungewöhnliche Dinge bei der Arbeit mit der Kamera und dem Licht zu tun.“ 
Anschließend kamen Scorsese und Chapman für den ambitionierten Konzertfilm „The Last Waltz“ (1978) zusammen, der das Abschiedskonzert von Robbie Robertsons The Band festhielt. Danach folgte ein Film, der sowohl für Scorsese als auch für Chapman einen gewaltigen Karriereschub einbrachte und in die Filmgeschichte einging: „Wie ein wilder Stier“ (1980). 
Chapmans Schwarzweiß-Fotografie wurde vor allem von den Medien geprägt, mit denen die Filmemacher den Boxsport assoziierten. „Boxen war Schwarzweiß für uns, ob es die nächtlichen Kämpfe am Freitag im Fernsehen oder die Bilder im ,Life‘-Magazin waren. Und dann waren da noch all die Filme, die mit Boxen zu tun hatten, wie ,Im Taumel der Weltstadt‘.“ (ebd.) 
Die Oscar-nominierte Kameraarbeit führte Chapman direkt zu seinem Engagement für Carl Reiners Noir-Hommage „Tote tragen keine Karos“ (1982) mit Steve Martin in der Hauptrolle. Chapman arbeitete an einer Reihe von Komödien mit Regisseur Ivan Reitman wie „Ghostbusters II“ (1989), „Kindergarten Cop“ (1990), „Sechs Tage, sieben Nächte“ (1998) und „Evolution“ (2001). 
Zu seinen letzten Filmen zählten der Psycho-Thriller „Suspect Zero“ (2004) und das Familien-Abenteuer „Brücke nach Terabithia“ (2007). 
Obwohl er schon schwer erkrankt war, nahm er 2016 seine Auszeichnung mit dem Lifetime Achievement Award beim 24. International Film Festival of the Art of Cinematography Camerimage im polnischen Bydgoszcz persönlich entgegen. 
 
Filmographie: 
1973: Das letzte Kommando (The Last Detail) 
1974: Die weiße Dämmerung (The White Dawn) 
1975: Death Be Not Proud (Fernsehfilm) 
1976: Der nächste Mann (The Next Man) 
1976: Der Strohmann (The Front) 
1976: Taxi Driver 
1978: American Boy: A Profile of - Steven Prince (Dokumentation) 
1978: Die Körperfresser kommen (Invasion of the Body Snatchers) 
1978: Finger - Zärtlich und brutal (Fingers) 
1978: King (TV Mini-Serie) 
1978: Shoot the Sun Down 
1978: The Band (Dokumentation) 
1979: Hardcore - Ein Vater sieht rot (Hardcore) 
1979: The Wanderers - Terror in der Bronx (The Wanderers) 
1980: Wie ein wilder Stier (Raging Bull) 
1982: Personal Best 
1982: Tote tragen keine Karos (Dead Men Don't Wear Plaid) 
1983: Der Mann mit zwei Gehirnen (The Man with Two Brains) 
1984: Der richtige Dreh (All the right Moves, Regie) 
1985: Ayla und der Clan des Bären (The Clan of the Cave Bear, Regie) 
1986: Die Androiden – Sie sind unter uns (Annihilator, Fernsehfilm, Regie) 
1987: Michael Jackson: Bad (Musikvideo) 
1987: The Lost Boys 
1988: Die Geister, die ich rief... (Scrooged) 
1988: Mörderischer Vorsprung (Shoot to Kill) 
1988: Tote Engel lügen nicht (Gotham, Fernsehfilm) 
1989: Ghostbusters 2 
1990: Ein verrückt genialer Coup (Quick Change) 
1990: Kindergarten Cop 
1991: Doc Hollywood 
1992: Baroque Duet (Fernsehfilm-Dokumentation) 
1992: Stimmen im Dunkel (Whispers in the Dark) 
1993: Auf der Flucht (The Fugitive) 
1993: Die Wiege der Sonne (Rising Sun) 
1995: The Viking Sagas (Regie)
1996: Space Jam 
1996: Zwielicht (Primal Fear) 
1998: Sechs Tage, sieben Nächte (Six Days, Seven Nights) 
1999: An deiner Seite (The Story of Us) 
1999: White River Kid 
2000: The Watcher 
2001: Evolution 
2004: Eulogy 
2004: House of D 
2004: Suspect Zero - Im Auge des Mörders (Suspect Zero) 
2006: Eulen - Kleine Freunde in großer Gefahr! (Hoot) 
2007: Brücke nach Terabithia (Bridge to Terabithia) 
 
Playlist:
1. James Newton Howard - Main Title (The Fugitive) - 03:50 
2. Henry Mancini - Arctic Whale Hunt (The White Dawn) - 03:39 
3. Michael Kamen - Beach Scene (The Next Man) - 03:14 
4. Bernard Herrmann - Theme From Taxi Driver (Taxi Driver) - 04:14 
5. John Scott - Main Title (Shoot to Kill) - 03:33 
6. Thomas Newman - Trip to Iowa (Whispers In the Dark) - 02:17 
7. Randy Edelman - Big Ball O' Yellow / The Symbol (Ghostbusters II) - 03:57 
8. Randy Edelman - Children's Montage (Kindergarten Cop) - 03:22 
9. Carter Burwell - Life Sentence (Doc Hollywood) - 04:25 
10. Toru Takemitsu - Medley (Rising Sun) - 03:05 
11. Randy Edelman - Floating Pontoons (Six Days, Seven Nights) - 02:30 
12. James Newton Howard - Courtroom Montage (Primal Fear) - 02:14 
13. Dulce Pontes Frederico de Brito & Ferrer Trindade - Canção Do Mar (Primal Fear) - 05:19 
14. Bernard Herrmann - The Days Do Not End (Taxi Driver) - 04:06 
15. Ruby Braff and His New England Songhounds - Keepin' Out of Mischief Now (The Story of Us) - 04:34 
16. Miklós Rózsa - Finale (Dead Men Don't Wear Plaid) - 04:30 
17. Alan Silvestri - The Vision (The Clan of the Cave Bear) - 03:39 
18. Thomas Newman - They're Coming (The Lost Boys) - 02:43 
19. Danny Elfman - Asylum / Luncheon / Crematorium / On Fire (Scrooged) - 03:50 
20. Thomas Newman - My Best Friend (Whispers In the Dark) - 03:26 
21. Clint Mansell - Looking For Fran (Suspect Zero) - 02:24 
22. Randy Edelman - Subways and Skyscrapers (Six Days, Seven Nights) - 03:25 
23. Eric Clapton & Marc Shaiman - Let's Go to Chow Fun (The Story of Us) - 03:22 
24. Michael Kamen - Nicole's Theme (The Next Man) - 02:35 
25. Marco Beltrami - Driven (The Watcher) - 03:26 
26. Aaron Zigman - All of Terabithia (Bridge to Terabithia) - 03:47 
27. Geoff Zanelli - Samba Pa Ti (House of D) - 05:08 
28. John Scott - End Titles (Shoot to Kill) - 03:56 
29. Danny Elfman - The Big Speech [Alternate] (Scrooged) - 03:17 
30. Jack Nitzsche - Hollywood Nightride (Hardcore) - 02:05 
31. James Newton Howard - Kimble Dyes His Hair (The Fugitive) - 04:23 
32. Alan Silvestri - End Title (The Clan of the Cave Bear) - 06:35

Montag, 22. März 2021

Playlist #315 vom 28.03.2021 - LES BAXTER Special

Les Baxter ist nicht nur vor allem in den 1950er Jahren durch Millionenseller wie „Unchained Melody“ und „The Poor People of Paris“ weltberühmt geworden, sondern auch durch seine innovative Symbiose von orchestralen Arrangements und Chören ungewöhnlich eingesetzter Stimmen. Er gilt als Wegbereiter des Exotica-Sounds und hat schließlich als Filmkomponist nicht nur das berühmte Thema zur Fernsehserie „Lassie“ geschrieben, sondern auch den Edgar-Allan-Poe-Verfilmungen durch Roger Corman seinen musikalischen Stempel aufgedrückt. 
Leslie „Les“ Baxter wurde am 14. März 1922 im texanischen Mexia geboren und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Detroit, studierte am dortigen Konservatorium Piano und arbeitete 1943/1944 als Tenor-Saxophonist und Arrangeur bei Freddy Slack & His Orchestra. Anschließend sang er bis November 1949 sporadisch bei Plattenaufnahmen mit den Mel-Tones, der Begleitgruppe vom Jazzsänger Mel Tormé. 1947 nahm er mit „Music Out of the Moon“ für Capitol Records seine erste LP auf, auf der er die von Harry Revel für das Theremin konzipierten Stücke mit ungewöhnlichen Instrumentaleffekten und den Harmonien von Chorstimmen versah. 
Nachdem RCA 1948 sein Album „Perfume Set to Music“ veröffentlicht hatte, erhielt Baxter 1950 einen Plattenvertrag bei Capitol Records, wo er zunächst als Arrangeur von Hits wie „Because of You“, „Unchained Melody”, „Wake The Town and Tell the People“, „Lonely Wine“, „April In Portugal“, „Blue Tango” und schließlich „The Poor People of Paris“ verantwortlich war und bis 1961 oft exotisch arrangierte Alben wie „The Passions“ (1954), „Kaleidoscope“ (1955), „Tamboo!“ (1955), „Caribbean Moonlight“ (1956), „Ports of Pleasure“ (1957), „Space Escapade“ (1958), „African Jazz“ (1959) und „The Sacred Idol“ (1960) einspielte. 
Mit dem Aufkommen des Rock ’n’ Roll, mit dem der puritanische Baxter nicht viel anfangen konnte, wandte er sich schließlich der Filmmusik zu, wo er viel eher als bei seinen bisherigen Studio-Aufnahmen das Gefühl hatte, die Musik machen zu können, die er schließlich ernsthaft studiert hatte. Allerdings bekam er fast nur Aufträge von American International Pictures, die B-Movies wie „Dr. Goldfuß und seine Biki-Maschine“ und „Die Schreckenskammer des Dr. Thosti“ herausbrachte. 
Das größte Budget stand Baxter für den Abenteuerfilm „Robur der Herr der sieben Kontinente“ (1961) mit Vincent Price in der Hauptrolle zur Verfügung. 
„Es wird angenommen, dass jemand, der einen Hit gelandet hat, nicht komponieren könne, so dass ich nur Arbeit von Independent-Produzenten von kleinen Filmen bekommen würde“, blickte Les Baxter in einem Interview mit dem „Soundtrack Magazine“ (siehe: "Soundtrack - The Cinemascore and Soundtrack Archives") auf diese Periode seines Schaffens zurück. „Ich hätte gern größere Filme mit größeren Orchestern gemacht. Einige meiner Scores, ,Cry of the Banshee‘ beispielsweise, weisen Passagen auf, die, wie ich denke, wirklich unüblich für Filme sind. Ein großer Film hätte mir vielleicht die Möglichkeit gegeben, mit einer wirklich respektablen Musik-Suite herauszukommen, aber die einzigen Filme, die mir angeboten wurden, waren kleine Filme.“ 
Am bekanntesten von Baxters Filmkompositionen dürften noch seine Beiträge zu Roger Cormans Edgar-Allan-Poe-Verfilmungen „Die Verfluchten“ (1960), „Das Pendel des Todes“ (1961), „Der grauenvolle Mr. X“ (1962) und „Der Rabe – Duell der Zauberer“ (1963) gewesen sein. 
Roger Corman hat nie Interesse an der Musik gezeigt, hat nie eine Aufnahme-Session besucht. Ich denke, er war mehr Geschäftsmann als alles andere. Roger und ich wurden separat angeheuert und arbeiteten auch unabhängig voneinander. Er würde einen Film in halsbrecherischer Geschwindigkeit abdrehen; ich würde ihn schnell vertonen, während er bereits zum nächsten Film unterwegs ist“, beschreibt Baxter die „Zusammenarbeit“ mit Roger Corman (ebd.). „Nichtsdestotrotz glaube ich, dass ich jede Arbeit mit einem ernsthaften Interesse begonnen habe, auch wenn die Filme, an denen ich mitgewirkt habe, schnell abgedreht waren. Jede Note, die ich geschrieben habe, ist ernstgemeint. Ich denke, dass es mich repräsentiert und eine originelle Komposition darstellt. So nahm ich jeden Film, egal wie klein er war, sehr ernst und versuchte, sehr gute und originelle Musik zu schreiben.“ 
Baxter hat letztlich 120 Filmmusiken komponiert, zählt mit gut 700 urheberrechtlich geschützten Musiktiteln zu den produktivsten amerikanischen Komponisten und wurde auf dem Hollywood Walk of Fame mit einem Stern verewigt. Am 15. Januar 1996 verstarb Baxter im kalifornischen Newport Beach an den Folgen eines Herz- und Nierenversagens. 
 
Filmographie: 
1953: Die Zeit mit Monika (Sommaren med Monika, US-Version) 
1953: Tanga-Tika 
1954: Die Hand am Abzug (The Yellow Tomahawk) 
1956: Feuer im Blut (Hot Blood) 
1956: Die Schreckenskammer des Dr. Thosti (The Black Sleep) 
1956: Wetbacks 
1956: Verraten und verkauft (Quincannon, Frontier Scout) 
1956: Der Rebell von Arizona (Rebel in Town) 
1956: Hot Cars 
1956: Unter Mordverdacht (A Woman's Devotion) 
1957: Reife Blüten (Untamed Youth) 
1957: Rebell der roten Berge (War Drums) 
1957: SOS Raumschiff (The Invesible Boy) 
1957: Alarm in Fort Bowie (Tomahawk Trail) 
1957: Bop Girl Goes Calypso 
1957: Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen (The Girl in Black Stockings) 
1957: Der Sturmreiter (The Storm Rider) 
1957: Die Flucht vom roten Felsen (Escape from Red Rock) 
1957: Flintenweiber (The Dalton Girls) 
1957: Fort Laramie (Revolt at Fort Laramie) 
1957: Hell Bound 
1957: Hölle des Dschungels (Jungle Heat) 
1957: Outlaw's Son 
1957: Pharaoh's Curse 
1957: Rebell der roten Berge (War Drums) 
1957: Reife Blüten (Untamed Youth) 
1957: SOS Raumschiff (The Invisible Boy) 
1957: Voodoo Island 
1958: Der Held mit der Maske (The Lone Ranger and the Lost City of Gold) 
1958: Macabre 
1958: Männer gegen Tod und Teufel (Fort Bowie) 
1958: The Bride and the Beast 
1959: Herkules, der Schrecken der Hunnen (Il terrore dei barbari, US-Version) 
1959: La ciudad sagrada 
1960: Alakazam 
1960: Die Rache des Herkules (La vendetta di Ercole, US-Version) 
1960: Die Stunde, wenn Dracula kommt (La maschera del demonio, US-Version) 
1960: Die Verfluchten (House of Usher) 
1960: Escape to Paradise 
1961: Das Pendel des Todes (Pit and the Pendulum) 
1961: Die Abenteuer der Totenkopfpiraten (Il terrore dei mari, US-Version) 
1961: Fall Girl 
1961: Maciste in der Gewalt des Tyrannen (Maciste alla corte del Gran Khan, englische Version) 
1961: Macistes größtes Abenteuer (Maciste contro il vampiro, US-Version) 
1961: Meuterei (US-Version) 
1961: Reptilicus (US-Version) 
1961: Robur - Der Herr der sieben Kontinente (Master of the World) 
1962: Daughter of the Sun God 
1962: Der grauenvolle Mr. X (Tales of Terror) 
1962: La guerra continua (US-Version) 
1962: Panik im Jahre Null (Panic in Year Zero) 
1962: Marco Polo (US-Version) 
1963: Beach Party 
1963: Der Mann mit den Röntgenaugen (X) 
1963: Der Rabe - Duell der Zauberer (The Raven) 
1963: Die drei Gesichter der Furcht (I tre volti della paura, US-Version) 
1963: Die Tabus der Welt (I tabù, Dokumentation, US-Version) 
1963: La ragazza che sapeva troppo 
1963: Mein Freund, der Diamanten Joe (Sammy Going South) 
1963: Ruhe Sanft GmbH (The Comedy of Terrors) 
1963: Schnelle Autos und Affären (The Young Racers) 
1963: Sprengkommando Ledernacken (Operation Bikini) 
1963: Zorro gegen Maciste - Kampf der Unbesiegbaren (Zorro contro Maciste, US-Version) 
1964: Bikini Beach 
1964: Muscle Beach Party 
1964: Pyjama-Party (Pajama Party) 
1964: The Mighty Jungle 
1964:-1965 The Tycoon (TV-Serie) 
1965: Beach Blanket Bingo 
1965: Dr. Goldfuß und seine Biki-Maschine (Dr. Goldfoot and the Bikini Machine) 
1965: How to Stuff a Wild Bikini 
1965: Sergeant Dead Head 
1966: Der Spion, der aus dem Speiseeis kam (Le spie vengono dal semifreddo, US-Version) 
1966: Erbschaft um Mitternacht (The Ghost in the Invisible Bikini) 
1966: Morgen holt euch der Teufel (Fireball 500) 
1967: Cervantes - Der Abenteurer des Königs (Cervantes, US-Version) 
1967: Die goldene Sphinx (La sfinge d'oro) 
1967: Sadismo (Dokumentation) 
1968: Bora Bora (US-Version) 
1968: Die Cadillac-Bande von San Francisco (The Young Animals) 
1968: Die Satans-Engel von Nevada (The Mini-Skirt Mob) 
1968: Flug 413 nach Rio meldet sich nicht (Terror in the Jungle) 
1968: Wild in den Straßen (Wild in the Streets) 
1969: All the Loving Couples 
1969: Die wilden Schläger von Rockers Town (Hell's Belles) 
1969: Target: Harry 
1969: Tote Bienen singen nicht (Flareup) 
1970: An Evening of Edgar Allan Poe 
1970: Der Todesschrei der Hexen (Cry of the Banshee, US-Version) 
1970: Voodoo Child 
1971: Annabelle Lee 
1971: Die jüngsten Kätzchen sind die schärfsten (Dagmars Heta Trosor) 
1971: El ogro 
1971: Trampa para una niña 
1972: Baron Blood (US-Version) 
1972: Blood Sabbath 
1972: Frogs 
1972: One Minute Before Death 
1973: I Escaped from Devil's Island 
1973: The Devil and Leroy Bassett 
1974: Kommando Höllenengel (Savage Sisters) 
1975: Die Bronx-Katzen (The Jezebels) 
1978: Wiedergeboren (Born Again) 
1979: The Girl Who Saved the World (Fernsehfilm) 
1982: Das Engelsgesicht - Drei Nächte des Grauens (The Beast Within) 
1985: King of the Streets 
1989: Reflection of Evil 
1991: Yma Sumac - Hollywoods Inkaprinzessin (Dokumentation) 
1993: Ihr Gewissen (Lightning in a Bottle) 
Playlist: 
1. Les Baxter - Early Morning Blues (Love is a Fabulous Thing) - 03:09 
2. Les Baxter - Christal (Tangos) - 02:55 
3. Les Baxter - Santa Maria Del Fiore (Festival of the Gnomes) - 02:46 
4. Les Baxter - Deep Night (Caribbean Moonlight) - 03:10 
5. Les Baxter - Jungle River Boat (Ritual of the Savage) - 03:05 
6. Les Baxter - Oasis of Dakhla (Tamboo!) - 03:40 
7. Les Baxter - City of Veils (Ports of Pleasure) - 04:17 
8. Les Baxter - When You're in Love (Midnight on the Cliffs) - 02:52 
9. Les Baxter - Elephant Trail (African Jazz) - 03:10 
10. Les Baxter - Moonscape (Space Escapade) - 03:03 
11. Les Baxter - Bali Ha'i (South Pacific) - 03:31 
12. Les Baxter - Mountains of Mystery (Goliath and the Barbarians) - 05:03 
13. Les Baxter - The Enchanted Sea (Jewels of the Sea) - 03:34 
14. Les Baxter - Tropical Canvas (Bugaloo in Brazil) - 03:33 
15. Les Baxter - Mediterranean (Master of the World) - 02:54 
16. Les Baxter - Jungle Montuno (Que Mango!) - 03:00 
17. Les Baxter - The Princess' Chamber/The Amulet/The Kiss (Marco Polo) - 03:50 
18. Les Baxter - These Are th Good Times (Beach Blanket Bingo) - 02:22 
19. Les Baxter - Time and Pleasure (Bora Bora) - 03:03 
20. Les Baxter - Wheels (Hell's Belles) - 02:59 
21. Les Baxter - The Agony and the Ecstasy (Sadismo) - 04:15 
22. Les Baxter - End Titles [Extended] (X - The Man With the X-Ray Eyes) - 02:35
23. Les Baxter - The Pit and the Pendulum (Edgar Allan Poe Suite) - 07:07 
24. Les Baxter - Suite, Pt. 2 [Excerpt] (Cry of the Banshee) - 02:35 
25. Les Baxter - End Titles (The Raven) - 02:14 
26. Les Baxter - Roderick Usher (House of Usher) - 04:03 
27. Les Baxter - Strange Sleep (The Dunwich Horror) - 04:35 
28. Les Baxter - The Invisible Boy (The Invisible Boy) - 02:39 
29. Les Baxter - End Credits (Panic in Year Zero) - 02:05 
30. Les Baxter - Finale (Alakazam the Great) - 02:20 
31. Les Baxter - Main Title and End Credits (Black Sunday) - 02:58 
32. Les Baxter - Come With Me/My Hat/Make Love/I Love You (Cervantes) - 08:40

Samstag, 13. März 2021

Playlist #314 vom 14.03.2021 - NEUHEITEN 2021 (2)

Überwiegend ruhig und besinnlich, melodisch und einfühlsam präsentiert sich die zweite Neuheiten-Sendung in diesem Jahr. Sie wird bestimmt von Piano-lastigen Kompositionen, die Künstler wie Annelie, Alban Claudin, Dirk Maasen, Ludovico Einaudi kreiert haben, aber auch von sphärischen Elektronik-Arrangements, verführerischen Akustik-Gitarren, großorchestralen Klängen und ein paar gruseligen Scores. 
Die niederländische Künstlerin Annelie präsentiert nach ihrem 2018er Debüt-Album „After Midnight“ mit „Hertz“ ein Werk voller sanft dahingleitender Piano-Melodien mit oft leichten Streicher-Untermalungen. Die zwölf Songs sind in der gleichnamigen Konzerthalle in Utrecht aufgenommen wurden und beziehen sich auf bestimmte Ereignisse in Annelies jüngerer, aber bewegender Vergangenheit. 
„Die meisten Songs sind innerhalb kürzester Zeit entstanden, als gerade eine Menge hektischer Dinge in meinem Leben passierten: der Kauf meines ersten Hauses, Umzug, Heirat und eine wirklich große Renovierung. Viel Chaos. Piano zu spielen war mein Weg, die Dinge abzuwickeln und etwas Komfort zu finden.“ 
Nachdem der Score zu Spike Jonzes Oscar-nominierten Science-Fiction-Romanze „Her“ (2013) mit Joaquin Phoenix und Scarlett Johansson in den Hauptrollen bislang nur als „For Your Consideration“-Promo erhältlich gewesen war, erfährt die romantisch geprägte Musik der kanadischen Indie-Rocker von Arcade Fire und ihrem Landsmann Owen Pallett nach acht Jahren endlich ihre offizielle Veröffentlichung. 
„Es gibt eine geheimnisvolle Alchemie in der Art und Weise, wie Ton und Bild zusammenarbeiten, Noten und Stimmungen verschieben sich und reagieren aufeinander wie ein Kaleidoskop“, erklärt Arcade-Fire-Sänger Win Butler dazu. „Und selbst in der Abwesenheit von Bildern bleibt die emotionale Landschaft bestehen. Wir hoffen, für die Hörer einen Moment der Stille geschaffen zu haben, um sich in der Musik zu verlieren, so wie wir es beim Schreiben und Aufnehmen getan haben.“ 
Welch grandiosen jungen Künstler Island in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat, lässt sich an den Namen Ólafur Arnalds, Jóhann Jóhannsson, Hugar und Atli Örvarsson festmachen, aber auch an dem Pianisten Víkingur Ólafsson, der nach seinen dreien phänomenalen Alben „Philip Glass Piano Works“ (2017), „Johann Sebastian Bach“ (2018) und „Debussy Rameau“ (2020) im März das neue Album „Debussy · Rameau Reflections“ veröffentlicht, das durch die mittlerweile dritte EP „Reflections Pt. 3 / RWKS“ vorbereitet wird, aus der wir den mit Hugar entstandenen, betörenden Remix des Jean-Philippe-Rameau-Stücks „L'entretien des muses“ hören. 
„Ich wollte bestimmte Werke aus einer frischen Perspektive erforschen, sie reimaginieren und andere Komponisten einladen, Elemente dieser außergewöhnlichen Stücke neu zu bearbeiten“, beschreibt Ólafsson das Konzept der EPs, die auf dem kommenden Album zusammengefasst werden. 
Nach den eher ruhiger und von Piano-Melodien geprägten Klängen, zu denen auch noch die stärker elektronisch geprägten Scores von Raphael Reed zu dem mit Gary Oldman top besetzten Drogen-Drama „Crisis“ und Volker Bertelmann mit seiner Musik zur 10-teiligen Serie „Your Honor“ von Peter Moffat mit „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston in der Hauptrolle zählen, sorgen Christopher Young und Clinton Shorter zwischenzeitlich für etwas aufregendere, vitalere und pulsierende Elemente. Young, der mit Filmemacher Sam Raimi erstmals bei dem Grusel-Drama „The Gift – Die dunkel Gabe“ (2000) zusammengearbeitet hat und dann auch für seine Werke „Spider-Man 3“ (2007) und „Drag Me to Hell“ (2009) engagiert worden war, komponierte auch die Musik zu der dreiteiligen Mini-Serie „50 States of Fright“, in der Raimi neben anderen Regisseuren urbanen Legenden auf den Grund geht. 
Clinton Shorter, der Science-Fiction-Erfahrungen bei seiner Arbeit für die Serien „Intelligence“, „Colony“ und vor allem „The Expanse“ sammeln konnte, vertonte nun Joe Carnahans Mystery-Science-Fiction-Thriller „Boss Level“, ehe Peter Gregson mit dem Videogame-Soundtrack „Boundless“, Rob Simonsen und Edmund Butt mit ihren reduzierten Arrangements zu den Dramen „Our Friend“ und „Finding Alice“ sowie die beiden Pianisten Alban Claudin und Dirk Maassen mit ihren neuen Alben kontemplativere Klänge präsentieren. 
Der aus London stammende Komponist und visuelle Künstler Daniel Blumberg ist seit jeher an der Verbindung zwischen Songwriting und freier Komposition interessiert gewesen. Neben seinen zwei Solo-Alben „Minus“ (2018) und „On & On“ (2020) komponierte er bereits die Musik zu Kurzfilmen von den Regisseuren Brady Corbet, Lynne Ramsey, Peter Strickland und Agnès Varda. Nun präsentiert er mit „The World to Come“ seinen ersten Score für einen Langfilm, in der zwei Farmerinnen Mitte des 19. Jahrhunderts im Hinterland von New York eine zaghafte Beziehung eingehen. 
Blumberg ließ sich für seinen Score von seinem Aufenthalt am Set in Rumänien inspirieren und ließ Farmglocken, Klarinetten, Streicher und ätherische Vocals in die Arrangements einfließen. 
„Es war eine gewaltige Herausforderung, die einzigartigen Qualitäten improvisierter Musik innerhalb der Strukturen des Kinos zu bewahren, aber diese Reibung fand ich bei der Arbeit in diesem Kontext sehr aufregend“, blickt Blumberg auf die Arbeit an „The World to Come“ zurück. 
Etwas konventioneller fällt der Soundtrack zur neuesten Disney-Produktion „Raya und der letzte Drache“ aus, die Hollywood- und Disney-Veteran James Newton Howard („Dinosaurier“, „Atlantis“, „Der Schatzplanet“) mit großem Orchester und Chor vertont hat. 
Caldera Records veröffentlicht nach „The Baby“, „Birds Do It Bees Do It“, „One Potato, Two Potato“ mit dem Score zum Stanley-Kubrick-Debüt „Fear and Desire“ einen weiteren Schatz aus dem unveröffentlichten Fundus des Komponisten Gerald Fried. Ebenso wie Kubrick Zeit seines Lebens verhindern wollte, dass „Fear and Desire“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, sollte auch Frieds Score nie veröffentlicht werden. Die Soundtrack-Veröffentlichung von Caldera enthält neben dem Score zu Kubricks Langfilmdebüt aber auch die erste Zusammenarbeit der beiden Highschool-Freunde aus New York. „Day of the Fight“ ist ein 1951 entstandener kurzer Dokumentarfilm über den Boxer Walter Cartier. Fried war damals der einzige Musiker, den Kubrick kannte, und da Fried keine Erfahrung im Komponieren für Filme hatte, schaute er sich täglich einen Film im Kino an und studierte Sergey Prokofievs Arbeit zu Eisensteins Filmen. 
Zacarias M. de la Riva („Automata“, „Tadeo Jones“) komponierte zu Lluís Quílez‘ Thriller „Below Zero“ eine vielschichtige Musik zu einer Geschichte, in der der Cop Martin im Winter sechs gefährliche Häftlinge transportieren muss und dabei erkennen muss, dass er Teil eines komplexen Rettungsmission ist. 
„,Below Zero‘ ist tatsächlich ein Film in Verkleidung“, erklärt Zacarias. „Er sieht aus und fühlt sich wie ein Thriller an, aber er ist ein herzensbrechendes Drama, das ein schreckliches moralisches Dilemma aushalten muss. Die Musik muss diese Verkleidung unterstützen, indem der krude physische Part mit ausgiebiger Verwendung jeder Art von Percussions und Electronics erfüllt wird, während das Fundament und die Unterstützung für den moralischen Kampf mit zurückhaltenden Streichern und Orgel gebaut wird.“ 
Der aus Houston, Texas, stammende Komponist Gavin Keese hat bislang vor allem zusätzliche Musik für Blake Neelys Engagement in der NBC-Serie „Blindspot“ und für verschiedene Projekte von Bear McCreary wie „Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.“, „Outlander“ und „The Walking Dead“ beigesteuert, nun präsentiert er mit „What Lies Below“ den Score zu einem Alien-Invasions-Thriller von Braden R. Duemmler, der den Komponisten vor die Herausforderung stellte, Musik zu komponieren, wie sie von einem außerirdischen Planeten stammen könnte. 
„Das wurde die Saat für einen der ungewöhnlichsten Scores, die ich geschrieben habe“, meint Keese. „Der Antagonist in dem Film verfügt über eine spezielle Verbindung zum Wasser, so dass ein großer Teil des Scores durch in Wasser getauchte Instrumente und die dadurch entstandenen einzigartigen Sounds entstanden ist. Wir haben das zu brodelnden und beunruhigenden Soundscapes entwickelt, oft stark verfremdet, um die Herkunft der ursprünglichen Instrumente zu verschleiern. Ich wollte, dass das Publikum nie sicher sein konnte, ob das, was es hört, organischen oder synthetischen Ursprungs ist, um widerzuspiegeln, dass der Antagonist nicht das ist, was er scheint.“ 
Playlist:
1. Annelie - Tomorrow (Hertz) - 03:33 
2. Arcade Fire & Owen Pallett - Dimensions (Her) - 05:40 
3. Vikingur Ólafsson & Hugar - L'entretien des muses (Hugar Rework [After Jean-Philippe Rameau]) (Reflections Pt. 3) - 05:27 
4. Raphael Reed - We Were Lucky To Get Him (Crisis) - 06:16 
5. Volker Bertelmann - What Is Courage? (Your Honor - Season 1) - 03:28 
6. Christopher Young - Goldfingered (50 States Of Fright) - 03:43 
7. Clinton Shorter - I Could Do This Forever (Boss Level) - 03:02 
8. Peter Gregson - High (Boundless) - 03:24 
9. Rob Simonsen - Friend, Variation 3 (Our Friend) - 02:45 
10. Edmund Butt - Alice Stoned At Funeral (Finding Alice) - 03:20 
11. Alban Claudin - New September (It's A Long Way To Happiness) - 04:35 
12. Dirk Maassen - Earthsong (Echoes) - 05:17 
13. Pasquale Catalano - Meglio di maggio (Il commissario ricciardi) - 03:15 
14. Daniel Blumberg - Tallie (The World To Come) - 03:19 
15. Logan Nelson - Prep & Execution (The Ghosts Above) - 03:09 
16. James Newton Howard - Return (Raya and the Last Dragon) - 04:58 
17. Jeff Beal - Buying Flowers (Breaking News In Yuba County) - 02:53 
18. Henry Jackman - When Life Was Beginning, I Saw You (Cherry) - 02:51
19. Ludovico Einaudi - Golden Butterflies (Nomadland) - 05:48 
20. Stephen Endelman - Opening Credits (Music Got Me Here) - 03:17 
21. Paul Leonard-Morgan - My Twisted Love Story (My Psychedelic Love Story) - 03:09 
22. Adam Lastiwka - That Wasn't A Healing Pool (Foreverland) - 04:34 
23. A Winged Victory For The Sullen - The Celestial City (Invisible Cities) - 03:44 
24. Jeff Russo - First Shot On The Moon (For All Mankind - Season 2) - 03:40 
25. Tom Hodge - This Is How, Even Here, I Can Be Free (The Mauritanian) - 04:06 
26. Zacarias M. de la Riva - Night Transfer (Below Zero) - 03:21 
27. Gerald Fried – Opening Credits (Fear and Desire) - 01:38 
28. Gavin Keese - Stillborn (What Lies Below) - 07:06

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