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Sonntag, 1. Januar 2023

Playlist #361 vom 01.01.2023 - R.I.P. ANGELO BADALAMENTI (1937-2022)

Mit seiner Titelmelodie für David Lynchs Mystery-Straßenfeger „Twin Peaks“ wurde Angelo Badalamenti weltberühmt und bildete in den darauffolgenden Jahren mit Regisseur David Lynch eine kongeniale Beziehung, wie sie zuvor schon David Lean/Maurice Jarre, Blake Edwards/Henry Mancini, Frederico Fellini/Nino Rota und Alfred Hitchcock/Bernard Hermann bis zu Steven Spielberg/John Williams, David Cronenberg/Howard Shore und Tim Burton/Danny Elfman eingegangen sind.  
Angelo Badalamenti schuf mit seinen melancholisch-verträumten Melodien jedoch nicht nur die adäquaten Soundtracks zu Lynchs symbolträchtigen, surrealistisch anmutenden Bilderwelten, sondern veredelte auch Filme von Regisseuren wie Danny Boyle („The Beach“), Jean-Pierre Jeunet („Mathilde – eine große Liebe“, „Die Stadt der verlorenen Kinder“) und Paul Schrader („Der Trost von Fremden“). Nun verstarb der großartige Filmkomponist am 11. Dezember 2022 im Alter von 85 Jahren in Lincoln Park, New Jersey. 
Der 1937 als Sohn eines Fischhändlers geborene Badalamenti erhielt mit acht Jahren Klavierunterricht, jobbte in Teenagerjahren als Pianist in Tourismuszentren, studierte zunächst an der Eastman School of Music in New York und dann an der Manhattan School of Music Komposition, Horn und Klavier, worin er 1960 seinen Magister machte. Während seiner Tätigkeit als Musiklehrer an der Dyker Heights Junior High in Brooklyn komponierte Badalamenti in seiner Freizeit Songs, wurde Anfang der 70er Jahre schließlich als Arrangeur bei einem Musikverlag eingestellt, wo er Jingles und Werbespots schrieb, aber auch schon seine Vorliebe für schwarze Musik umsetzen konnte, indem er Songs für Leute wie Shirley Bassey und Mel Tillis komponierte. Schon in frühen Jahren verband sich bei Angelo Badalamenti das Interesse an Filmmusik mit dem an populärer Musik. 
„In den frühen Jahren meiner High-School-Zeit war ich von bestimmten Filmmusiken angetan, die ein klassisches Gewand hatten. Ich mochte die Scores im Stile von Bernard Herrmann. Ich fand die klassische Annäherung an das Komponieren für den Film sehr interessant, gerade was die Ausarbeitung von starken Melodien und interessanten Harmonien anging. Außerdem bin ich schon sehr jung mit der Jazz-Welt der Musik aufgewachsen, weil mein älterer Bruder Jazz-Trompete spielte. Seine Freunde kamen jeden Sonntag in unser Haus, um eine Jam-Session zu machen. Das Piano hatten wir natürlich im Haus; sie brachten Saxophone, Trompeten, Posaunen und Flöten mit und spielten Jazz im Bebop-Stil, die Schule von Charlie Parker und Dizzy Gillespie. So wurde ich mit der Jazz-Welt vertraut. Ich mochte in Filmen die Kombination von klassischer Musik mit einem Jazz-Feeling, weil ich beide Welten liebte. Mein Interesse an Musik in Filmen reicht also bis in meine Kindheit zurück.“ 
Durch seine Anstellung beim Musikverlag wurde Badalamentis Tätigkeit aber zunächst auf die Songebene verlagert. Er komponierte Songs für schwarze Sängerinnen wie Nancy Wilson und Nina Simone, wobei er keinen reinen Jazz, sondern einen poporientierten, schwarzen Soul schrieb. An seinen ersten Film-Job kam Badalamenti eher durch Zufall. 
„Ich wurde von Paramount Pictures angestellt, das eine unabhängige Produktionsfirma war, und ich arbeitete an einem Musical für eine Fernsehshow von NBC, das auf Bibelgeschichten basierte. In dem Studio schwirrte ein Skript namens ,Law and Disorder‘ herum. Ich las das Skript, in dem Studio stand ein Piano, und ich setzte mich hin und komponierte ein Thema für die Rolle von Ernest Borgnine und eines für die Rolle von Carol O´Connor. Wenn die beiden Personen zusammentrafen, konnte ich die Themen miteinander verbinden und weiterentwickeln. Die Geschichte spielte in New York, und ich dachte, es wäre eine gute Idee, der Musik ein spanisches New-York-City-Flair mit Jazz-Klängen zu verleihen. Der tschechische Regisseur Ivan Passer, der den Film machte, war gerade im Studio. Ich fragte ihn, ob er einen Moment Zeit hätte, und bat ihn, mit in den Pianoraum zu kommen, um ihm ein paar Themen vorzuspielen. Ich spielte ihm das Thema für die eine Hauptrolle vor und dasjenige für die andere Hauptrolle und demonstrierte ihm, wie die beiden Themen zusammenlaufen könnten, wenn Konflikte aufkommen oder Freundschaften entstehen würden. Dann war da noch ein spanisch-kubanisches Jazz-Thema, das im spanischen Harlem bei Nacht gespielt werden konnte. Ich spielte ihm all die Sachen vor, und er war sehr beeindruckt. Er meinte: ,Ich liebe das, was Sie gemacht haben, es ist perfekt für meinen Film, aber ich habe ein Problem', wobei er in die Tasche griff und einen frankierten, versiegelten Umschlag hervorholte, den er in den nächsten fünf Minuten zum Postkasten bringen wollte. Er war an Aaron Copland adressiert. Er öffnete den Brief und gab ihn mir zu lesen. Mit diesem Brief wollte Ivan Passer Aaron Copland bitten, die Musik für ,Law and Disorder‘ zu schreiben, aber er riss ihn entzwei und schickte ihn nie ab. Das war der Start für mich in der Filmmusik.“ 
Nachdem er 1973 und 1974 unter dem Pseudonym Andy Badale die Filmmusik zu Ossie Davis' „Gordon’s War“ und Ivan Passers Law and Disorder geschrieben hatte, hielt sich Angelo Badalamenti weiterhin mit Songwriting, Arrangements und Orchestrationen für Sänger und vielen Instrumentalarbeiten über Wasser, doch die Begegnung mit David Lynch während der Produktion von „Blue Velvet“ eröffnete Badalamenti ganz neue Welten. 
Eigentlich wurde Badalamenti zunächst nur dafür engagiert, mit der Schauspielerin Isabella Rossellini den Song „Blue Velvet“ aufzunehmen. David Lynch war von dem Ergebnis so begeistert, dass er mit „Mysteries of Love“ einen weiteren Song in Auftrag gab, den Badalamenti mit der Sängerin Julee Cruise einspielte, und schließlich auch die Komposition des Scores in seine Hände gab. David Lynch bezeichnete seinen nicht unumstrittenen Film, der vor Grausamkeiten und Schockszenen à la „Psycho“ nur so strotzt und eindrucksvoll demonstriert, wie das Böse in eine sorglos und idyllisch wirkende Kleinstadt einbricht, als eine „Reise unter die Oberfläche einer amerikanischen Kleinstadt, aber es ist auch eine Reise ins Unterbewusstsein oder an einen Ort, wo man mit Dingen konfrontiert wird, denen man sich normalerweise nicht stellt“. Diese psychologische Konstellation, die vor allem in den Beziehungen zwischen den Hauptfiguren, dem detektivisch-voyeuristischen Jeffrey Beaumont (Kyle MacLachlan), der Nachtclubsängerin Dorothy Vallens (Isabella Rossellini), der naiven Sheriff-Tochter Sandy (Laura Dern) und dem bösartigen Frank Booth (Dennis Hopper) zum Ausdruck gebracht wird, war für Angelo Badalamenti der Aufhänger für seinen elegischen, traumhaft-verführerischen Score. 
„Natürlich ist ,Blue Velvet‘ eines der großen psychologischen Dramen unserer Zeit. Der Film ist brillant in der Studie von psychologischen Effekten von Leuten, die wir von außerhalb betrachtet so faszinierend finden. Ich denke, um die Verrücktheit und Tiefe eines so bösartigen Charakters wie Frank Booth und auf der anderen Seite die unglaubliche Reinheit und Unschuldigkeit des jungen Mannes und des jungen Mädchens musikalisch zu beschreiben, versuchte ich eine dunkle Schönheit auszudrücken. Dafür steht ,Mysteries of Love‘ in seiner Reinheit und Unschuld im Gegensatz zu der ganzen Welt außerhalb. Musikalisch gesehen konstruierten wir einen Konflikt, weil wir mit ihm beide Welten zusammenbrachten.“ 
Mit der fruchtbaren Zusammenarbeit bei „Blue Velvet“ wurde schließlich eine magisch funktionierende Beziehung zwischen David Lynch und Angelo Badalamenti geknüpft, die über Jahrzehnte hinweg die erstaunlichsten Resultate hervorbrachte. David Lynch beschrieb die Zusammenarbeit mit seinem Hauskomponisten einmal so: „Angelo Badalamenti hat mich mit der Welt der Musik vertraut gemacht. Er schreibt die Musik und ich die Texte. Wir unterhalten uns über die Atmosphäre, die Worte beeinflussen die Melodie und umgekehrt. Das zählt zu den glücklichsten Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Es war, als bliebe die Zeit stehen. All diese Tätigkeiten - das Schreiben des Drehbuchs, die Regie, die Musik - hängen für mich zusammen, und jede davon liefert mir Ideen für die anderen. Aus der Arbeit an der Musik ziehe ich Inspiration für die Regie.“ 
Nach dem auch in musikalischer Hinsicht erfolgreichen Film „Blue Velvet“ hatte nicht nur David Lynch seinen Flop mit „Dune“ überwunden, auch Angelo Badalamenti musste sich einen Agenten nehmen, um dem steigenden Interesse an seiner Musik für zukünftige Filmprojekte gerecht werden zu können. Zunächst nahm Badalamenti alles an, was ihm an Angeboten offeriert wurde. Das erste Skript, das ihm nach „Blue Velvet“ auf den Schreibtisch kam, war das Sequel „Dream Warriors“, das Chuck Russell 1987 in der „A Nightmare on Elm Street“-Reihe drehte. Für Angelo Badalamenti bedeutete dieser Auftrag letztlich nur eine Fingerübung, die ihn für anspruchsvollere Aufgaben vorbereitete. 
Bis zur nächsten Zusammenarbeit mit David Lynch, der Fernsehserie „Twin Peaks“ - und danach - arbeitete Badalamenti mit unterschiedlichen Regisseuren zusammen, komponierte die Scores für John Hancocks „Weeds“ („Der stählerne Vorhang“, 1987), Norman Mailers „Tough Guys Don’t Dance“ („Harte Männer tanzen nicht“, 1987), Joel Schumachers „Cousins“ („Seitensprünge“, 1989), Jeremiah Chechiks „National Lampoon’s Christmas Vacation“ („Schöne Bescherung“, 1989), Dominique Derudderes „Wait Until Spring, Bandini“ („Warte bis zum Frühling, Bandini“, 1990) und Paul Schraders „The Comfort of Strangers“ („Der Trost von Fremden“, 1990). 
Mit der 1989 begonnenen Fernsehserie „Twin Peaks“ kamen David Lynch und Angelo Badalamenti erneut zusammen.
„David beschrieb die Stimmungen für ,Twin Peaks‘: ,Wir sind in den dunklen Wäldern, der Wind weht sehr mild, und außerhalb des Waldes erscheint dem wunderschönen jungen Mädchen eine Vision, und die Dunkelheit wandelt sich zu einer betörenden Melodie um, die einen Höhepunkt erreicht, abschwillt und wieder in den dunklen Wäldern verschwindet.‘ Allein mit dieser Beschreibung setzte ich mich ans Keyboard, während David neben mir saß, und spielte ihm die ganze Einführung und das ,Laura Palmer Theme‘ vor, Note für Note, allein auf seinen Worten basierend. Er sprach sehr langsam und weich, was eine Inspiration für mich war, und ich verstand, um was für eine Welt es sich handelte. Als David es hörte, meinte er, das wäre es. Ich hätte gerade eines der wichtigsten Themen für die ganze Serie komponiert. Das war der Grundstein für unsere wahre Beziehung, dass wir uns einander verstanden. Ich war in der Lage, die Musik zu schreiben, die seinen Visionen entsprach.“ 
Einen wichtigen Beitrag zur erneut hypnotischen, überwiegend sphärisch-elektronischen Musik lieferte einmal mehr Julee Cruise, die die von Angelo Badalamenti (Musik) und David Lynch (Text) geschriebenen Songs „The Nightingale“, „Falling“, „The World Spins“ und „Rockin‘ Back Inside My Heart“ interpretierte, die in der Kultserie zum Einsatz kamen und vom Julee-Cruise-Album „Floating Into the Night“ stammten, das Badalamenti und Lynch für die Sängerin schrieben und produzierten. Doch im Gegensatz zu der häufigen Praxis, Songs im Film einzusetzen, um das Soundtrackalbum besser verkaufen zu können, das wiederum für den Film wirbt, haben Songs in David Lynchs Filmen eine ganz eindeutige dramaturgische Funktion. 
„Die Musik hat immer einen Bezug zu der Unschuld in solchen Szenen. Sie arbeitet immer gegen das, was eigentlich tatsächlich passiert. Insofern spielt sie eine enorm wichtige Rolle. Ich denke, wir beide, David und ich, arbeiten musikalisch gern gegen das, was zu sehen ist. Das beste Beispiel dafür ist eine Szene in ,Twin Peaks‘, wo in einer ziemlich schäbigen Roadhouse-Bar, in der mit Whisky, Drogen und Prostitution gehandelt wird, ein Mädchen mit wundervoller, sanfter, langsamer Stimme den Song ,The World Spins‘ singt. Bei all den Konflikten, der Gewalt und Rohheit ist diese Musik der totale Gegensatz zu dem, was gerade vorgeht. Für mich ist das sehr aussagekräftig, weil es die Gegensätze, die Positionen deutlich macht.“ 
1990 schrieb Badalamenti den Score zu David Lynchs „Wild at Heart“ (1990), wobei der Umstand, dass Lynch für den Soundtrack Songs wie „Blue Spanish Sky“, „Up in Flames“ und „Love Me Tender“ verwenden wollte, auch Badalamentis schwüle, spanisch kolorierte Kompositionen beeinflusste, während er sich bei reinen Score-Alben ziemlich frei entfalten kann. 
Wie seine Kollegen ist auch Angelo Badalamenti nicht gut auf die Praxis zu sprechen, Filme mit Pop- und Rock-Songs musikalisch zu unterlegen, vor allem, weil es die Möglichkeit des Komponisten zu sehr einschränkt. 
„Wenn ein Regisseur mit 15 Platten ankommt, die er in seinem Film benutzen will, fragt man sich natürlich, wozu er noch einen Komponisten benötigt. Wenn der Komponist nur noch für das Underscoring einiger weniger Szenen eingesetzt wird, ist er natürlich in seinen Möglichkeiten eingeschränkt, aber das passiert immer öfter, weil der Soundtrack hilft, den Film zu promoten. Regisseure schauen danach, was die Songs, die sie lieben, für ihre Filme tun können, wenn sie in die Zeit passen, in der der Film spielt, oder ein bestimmtes Gefühl wiedergeben, das sie suchen. Aber als Komponist sucht man immer nach Projekten, die einem erlauben, das zu tun, was man möchte.“ 
Dass Badalamenti bei Daniel Algrants „Naked in New York“ eine Ausnahme machte, hatte persönliche Gründe. „Der einzige Grund, warum ich ,Naked in New York‘ gemacht habe, war, weil Martin Scorsese mich gefragt hat, als wir uns auf einer Party getroffen haben. Martin produzierte den Film, den ein junger Regisseur drehte, von dem Martin viel hielt, und ich liebte das, was ich auf dem Video sah. Aber der Regisseur nutzte das Budget für eine Reihe von Songs aus einer bestimmten Zeit. Anstatt also beispielsweise 50 Minuten an Musik zu komponieren, schrieb ich nur 22 Minuten. Aber selbst bei 22 Minuten versucht man, seinen eigenen Sound zu kreieren, wie immer er auch für das jeweilige Projekt aussehen mag. Und das bedeutet an und für sich schon eine Herausforderung. Zum jetzigen Zeitpunkt meines Lebens und meiner Karriere suche ich nach aufregenden Projekten. ,City of Lost Children‘ war eine solche Möglichkeit. Ich liebe den Film, und ich liebe jede Minute des 55-minütigen Scores. Er erlaubte mir, mich auf eine andere Weise auszudrücken. Er zeigt mich von einer anderen Seite. Ich möchte ja auch nicht auf einen bestimmten Stil festgelegt werden, sondern mag es, viele Gesichter zu haben. ,City of Lost Children‘ brachte mich zurück zu der Zeit, als ich als Songwriter anfing. Der Score brauchte eine Art von kontinentaler Melodie, aber nicht so geradlinig. Zum Beispiel gab es in ,City of Lost Children‘ einen Orgelspieler, der einen Flohzirkus unterhielt und eine kontinentale Melodie spielte, die besessen, repetitiv, off-center und dissonanter wurde, aufregender. Der Film war ideal für mich, weil er es mir ermöglichte, mich musikalisch voll zu entfalten.“ 
Angelo Badalamenti ist wie viele seiner Kollegen auch dafür bekannt, Synthesizer mit Orchester zu verbinden. Das hat gar nicht mal mit Budgetbeschränkungen zu tun, sondern entspricht einer generellen Vorliebe des Komponisten. 
„Ich mag den Sound von bestimmten Synthesizer-Sachen. Ich liebe es, Synthesizer-Streicher mit Orchester-Streichern zu verbinden, die ich auf die Synthi-Streicher lege. Ich liebe Streicher vor allem im unteren und mittleren Register, um mit ihnen eine gewisse Stimmung zu erzeugen, die in Verbindung mit den Synthesizern einfach wundervoll klingen. Wenn ich darüber ein Cello lege und es auf eine bestimmte Weise abmische, erhalte ich genau den Sound, nach dem ich Ausschau gehalten habe.“ 
Neben dem französischen Fantasy-Abenteuer „Die Stadt der verlorenen Kinder“ komponierte Badalamenti die Musik für die Fernsehproduktion ,Witch Hunt‘, die sein Freund Paul Schrader inszenierte. Aber auch für interessante Aufgaben im Werbe-, Pop- und Rockbereich nimmt Badalamenti, der schon für Leute wie Dusty Springfield, Liza Minelli, The Pet Shop Boys und Paul McCartney orchestriert und arrangiert hat, Zeit. 
„Wenn mich jemand fragt, ob ich das oder das machen würde, mache ich es, wenn ich glaube, dass ich der Sache etwas hinzufügen kann, meinen Sound oder mein Statement dazu. Deshalb fragt man ja nach mir, nach Angelo Badalamenti und nicht nach jemandem, der wie ein anderer klingt. Ich denke, da ist ein gewisses Etwas, das ich beisteuern soll, oder sie wissen von meiner Arbeit. Die Pet Shop Boys haben mich engagiert, weil sie meine Welt gesucht haben, mit der sie arbeiten konnten. Bei Paul Mc Cartney war es das gleiche. Island Records riefen mich an, um mit Marianne Faithful zu arbeiten, um sie in Angelo Badalamentis Welt zu bringen. Man versucht immer sein Bestes.“ 
In den letzten Jahren hat Angelo Badalamenti vor allem an verschiedenen Psycho-Horror-Produktionen gearbeitet, an Paul Schraders „The Exorcist“-Prequel „Dominion“, an „The Wicker Man“ und „Dark Water“, aber auch romantische Stoffe wie Jeunets „Mathilde – Eine große Liebe“ und „The Edge of Love“ zählen zu den bekannteren Werken des Komponisten. 
„Es gibt einige Skripts auf meinem Schreibtisch, die ich durchgehen werde. Ich werde mehr Künstler produzieren. Es gibt immer viele Dinge zu tun, aber ich liebe die Idee, an verschiedenen Arten von Projekten zu arbeiten.“ 

Filmographie:

1973 – Jagd auf linke Brüder (Gordon's War) 
1974 - Law and Disorder 
1986 - Blue Velvet 
1987 – Nightmare 3 – Freddy lebt (A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors) 
1987 – Harte Männer tanzen nicht (Tough Guys Don't Dance) 
1987 – Der stählerne Vorhang (Weeds) 
1989 – Seitensprünge (Cousins) 
1989 – Schöne Bescherung (National Lampoon's Christmas Vacation) 
1989 – Warte bis zum Frühling, Bandini (Wait Until Spring, Bandini) 
1990 - Industrial Symphony No. 1: The Dream of the Brokenhearted (TV) 
1990 - Der Trost von Fremden (The Comfort of Strangers) 
1990 - Wild at Heart 
1990 - Calvin Klein: Obsession (TV-Miniserie) 
1989/91 – Twin Peaks (30 Episoden) 
1992 – On the Air – Voll auf Sendung (TV-Serie, 2 Episoden) 
1992 - Cerimònia d'inauguració jocs olímpics Barcelona '92 (TV) 
1992 – Twin Peaks – Der Film (Twin Peaks: Fire Walk with Me) 
1993 - Hotel Room (TV-Mini-Serie, 3 Episoden) 
1993 - Naked in New York 
1994 - Witch Hunt (TV) 
1995 – Die Stadt der verlorenen Kinder (The City of Lost Children) 
1996 - Profiler (TV-Serie, 2 Episoden) 
1997 – Immer wieder Fitz (Cracker, TV-Serie) 
1997 - Lost Highway 
1997 - The Blood Oranges 
1999 - Arlington Road 
1999 - Forever Mine 
1999 - Holy Smoke! 
1999 - Story of a Bad Boy 
1999 - The Straight Story 
1999 – Forever Mine 
2000 - A Piece of Eden 
2000 - The Beach 
2001 – Diese Liebe (Cet amour-là) 
2001 - Julie Johnson 
2001 - Mulholland Drive 
2001 - Suspended Animation 
2002 - Auto Focus 
2002 - Cabin Fever 
2002 - Darkened Room 
2002 – Ein perfektes Leben (L'adversaire) 
2002 - Lathe of Heaven (TV) 
2002 - Rabbits 
2002 - Secretary 
2003 – Gefährliche Liebschaften (Les liaisons dangereuses, TV-Mini-Serie) 
2003 - Indoor Fireworks 
2003 - Murder in Scottsdale (Video) 
2003 – Resistance 
2004 – Mathilde – Eine große Liebe (A Very Long Engagement) 
2004 - Evilenko 
2004 - Napola 
2004 - Push 
2005 - Dark Water 
2005 - Dominion: Exorcist – Der Anfang des Bösen (Dominion: Prequel to the Exorcist) 
2005 - Fahrenheit (Videospiel) 
2006 – Wicker Man – Ritual des Bösen (The Wicker Man) 
2008 – Edge of Love – Was von der Liebe bleibt (The Edge of Love) 
2009 - 44 Inch Chest 
2009 - The Wait 
2010 - Secrets of Love 
2010 – A Woman – Zwischen Liebe und Obsession 
2011 – Der Kuss des Schmetterlings (Un baiser papillon) 
2012 – Saiten des Lebens (A Late Quartet) 
2012 – Moja wola (Dokumentation) 
2013 – Stalingrad 
2015 – Gold Coast 
2016 – The Wait 
2017 – Twin Peaks (TV-Serie, 18 Folgen) 
2019 – Koi 

Playlist: 

1. Angelo Badalamenti - Dance of the Dream Man (Twin Peaks) - 03:41 
2. Angelo Badalamenti - Honky Tonk Part 1 (Blue Velvet) - 03:10 
3. Angelo Badalamenti - Mysteries of Love (Blue Velvet) - 04:26 
4. Angelo Badalamenti - Main Title (Tough Guys Don't Dance) - 03:06 
5. Angelo Badalamenti - Trilogy For Godot (Weeds) - 03:33 
6. Angelo Badalamenti - Love Theme from ,Cousins' (Cousins) - 03:28 
7. Angelo Badalamenti - The Dream House (A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors) - 02:03 
8. Angelo Badalamenti - The Lights Don't Work (National Lampoon's Christmas Vacation) - 01:38 
9. Angelo Badalamenti - Days of Passion (Cousins) - 03:59 
10. Angelo Badalamenti - Audrey's Dance (Twin Peaks) - 05:17 
11. Angelo Badalamenti - Laura Palmer's Theme (Twin Peaks) - 04:52 
12. Angelo Badalamenti - Dark Spanish Symphony (Wild at Heart) - 02:36 
13. Angelo Badalamenti - Fire Walk With Me [Film Mix] (Twin Peaks: Fire Walk With Me) - 06:47 
14. Angelo Badalamenti - Josie and Truman (Twin Peaks: Season 2) - 04:32 
15. Angelo Badalamenti - The Chair (Twin Peaks: The Return) - 04:32 
16. Angelo Badalamenti - Brain's Birthday (The City of Lost Children) - 03:15 
17. Angelo Badalamenti & David Lynch - Dub Driving (Lost Highway) - 03:44 
18. Angelo Badalamenti - Lament for Leah (Arlington Road) - 03:52 
19. Angelo Badalamenti - Waiting, Reaching, Seeking (Holy Smoke!) - 03:57 
20. Angelo Badalamenti - Laurens Walking (The Straight Story) - 04:12 
21. Angelo Badalamenti - The Beach Theme [Swim to Island] (The Beach) - 03:25 
22. Angelo Badalamenti - Ending/Love Theme (Mulholland Drive) - 05:41 
23. Angelo Badalamenti - Feeling Down (Auto Focus) - 03:19 
24. Angelo Badalamenti - Elegy for Marguerite (Cet amour-là) - 03:14 
25. Angelo Badalamenti - Orchids (Secretary) - 02:41 
26. Angelo Badalamenti - Red Love (Cabin Fever) - 03:35 
27. Angelo Badalamenti - Katya's Theme (Stalingrad) - 03:37 
28. Angelo Badalamenti - Snapshot From Prague (Music For Film and Television) - 04:35 
29. Angelo Badalamenti - Love Me (The Edge of Love) - 02:49 
30. Angelo Badalamenti - Secret Meeting Note (The Wicker Man) - 03:57 
31. Angelo Badalamenti - End Titles (A Very Long Engagement) - 06:54

Sonntag, 11. Dezember 2022

Playlist #360 vom 18.12.2022 - Neuheiten 2022 (8)

Große Namen vereinen sich in der letzten Sendung mit neuen Soundtrack-Veröffentlichungen in diesem Jahr. Neben John Williams‘ Beitrag zu Steven Spielbergs sehr persönlichen Film „Die Fabelmans“ und der erweiterten Wiederveröffentlichung einer weiteren Zusammenarbeit mit Spielberg, „Amistad“, gibt es neben weiteren Re-Releases von Jerry Goldsmith („L.A. Confidential“) und James Horner („How the Grinch Stole Christmas“) auch neue Arbeiten von Alexandre Desplat, Danny Elfman und Hans Zimmer zu hören. Abgerundet wird die Sendung mit dem Ryuichi-Sakamoto-Tribute-Album „To the Moon and Back“, neuer Musik zu den Serien „Jack Ryan“, „The Crown“, „Trying“ und „Wednesday“ sowie neue Soundtracks von Abel Korzeniowski, Marcel Barsotti, David Holmes, Steven Price, Dominic Lewis und Bear McCeary
Nach seinem Oscar-prämierten Drama „The Father“ präsentiert der französische Filmemacher Florian Zeller („Verliebt in meine Frau“) mit „The Son“ das nächste Oscar-verdächtige Drama um den 17 Jahre alten Nicholas (Zen McGrath), der die Schule schwänzt, düstere Gedanken hegt und keine Freunde hat. Dabei war er eigentlich immer ein sehr unbeschwerter Junge. Als er von seiner Mutter Kate (Laura Dern) zu seinem Vater Peter (Hugh Jackman) zieht, kommt er in eine ganz neue Umgebung, nachdem sein Vater mit seiner neuen Frau Beth (Vanessa Kirby) eine Familie gegründet und Nachwuchs bekommen hat und beruflich sehr ausgelastet ist. Zwar will er seinem Sohn helfen, doch er ahnt nicht, wie sehr Nicholas unter Schmerzen leidet. Und vor allem versteht Peter nicht, dass sein Sohn nicht durch eine Phase geht, nicht einfach nur Liebeskummer hat oder ihm der Vater fehlte, sondern unter schweren Depressionen leidet. Entsprechend gefühlvoll ist der sehr minimalistische, eindringliche Score von Oscar-Preisträger Hans Zimmer („Inception“, „Dune“) ausgefallen. 
Dagegen taucht Bear McCreary bei „God of War: Ragnarök“, dem neunten Teil der erfolgreichen Videospiel-Reihe, wieder tief in die nordische Mythologie ein und präsentiert einen exotisch gefärbten, wuchtig arrangierten, großorchestralen Score, der das Treiben auf der Playstation adäquat untermalt. Außerdem komponierte er mit „The Serpent Queen“ die Serien-Adaption des Historien-Romans „Catherine de Medici: Renaissance Queen Of France“ von Leonie Frieda
Catherine de Medici (Samantha Morton) ist als verwaister Teenager aufgewachsen, heiratet dank ihres Onkels, Papst Clemens VII. (Charles Dance), eines Tages aber in den französischen Hof ein und wird die Ehefrau von Heinrich von Orléans (Alex Heath). Sie hofft auf das Vermögen und das Erbe, welches sie dort erwarten wird. Schnell muss sie jedoch feststellen, dass sie am Hof niemandem trauen kann, nicht einmal ihrem eigenen Ehemann. Der verliebt sich zudem in eine ältere Frau und Catherine muss erfahren, dass sie keine Kinder bekommen kann. Dennoch gelingt es ihr, ihre Ehe am Leben zu erhalten und 30 Jahre lang Frankreich zu regieren... 
Auf eine Zeitreise begibt sich auch Daniel Pemberton auf gewohnt verspielte und originelle Weise mit der Fortsetzung um die kleine Schwester des berühmten Detektivs Sherlock Holmes. Enola Holmes (Millie Bobby Brown) tritt in „Enola Holmes 2“ endlich in die Fußstapfen ihres weltberühmten Bruders und ermittelt nun offiziell als Privatdetektivin. Welche Verantwortung die neue Aufgabe mit sich bringt, erfährt sie in ihrem neuen Fall: Sie muss sich auf die Suche nach einem verschwundenen Mädchen begeben. Ihre Ermittlungen führen sie jedoch zum Beginn einer weitreichenden Verschwörung, die sie nur mit Hilfe ihrer Freunde und Sherlock Holmes (Henry Cavill) persönlich aufhalten kann. 
Gleich zwei neue Soundtrack-Arbeiten gibt es von Abel Korzeniowski („Penny Dreadful“) zu hören. Mit dem biographischen Drama „Emily“ vertonte er das Regiedebüt der britischen Schauspielerin Frances O’Connor („Mansfield Park“, „A.I. – Künstliche Intelligenz“). Darin spielt Emma Mackey die im ländlichen Yorkshire aufwachsende Pfarrerstochter Emily Brontë. Die junge Frau fällt immer wieder als störrische Rebellin und Außenseiterin auf. Kein Wunder, dass sie sich am wohlsten fühlt, wenn sie sich alleine in der Natur aufhält, dort kann sie sich am besten in ihre Fantasiewelt flüchten. Ihr liebstes Hobby: sich gemeinsam mit ihren Geschwistern Geschichten auszudenken. Aber bald wird Emily für solchen Unfug keine Zeit mehr haben, denn die Brontë-Schwestern müssen zum Familienunterhalt beitragen. Genau wie ihre ältere Schwester Charlotte (Alexandra Dowling) soll Emily Gouvernante werden. Doch der Druck, der nun auf ihr lastet, setzt ihr zu. 
Dazu hat Korzeniowski noch Chinonye Chukwus Biopic „Till“ mit seiner einfühlsamen Musik veredelt. Das Drama erzählt die wahre Geschichte von Mamie Till-Mobley (Danielle Deadwyler), die sich unermüdlich für Gerechtigkeit für ihren 14-jährigen Sohn Emmet (Jalyn Hall) einsetzt. Emnmet Louis Till war ein 14-jähriger afroamerikanischer Teenager, der 1955 in Mississippi beschuldigt wurde, mit einer weißen Frau geflirtet zu haben, und der auf schockierende und brutale Weise ermordet wurde. Seine Mörder wurden freigesprochen, in einer Gesellschaft, die Farbige benachteiligte, aber Mamie ließ nicht locker in ihrem Streben nach Gerechtigkeit und Bestrafung der Verantwortlichen, eine Tat, die ein wichtiger Impuls für die Entstehung der Bürgerrechtsbewegung wurde. 
Am 13. Januar erscheint mit dem Soundtrack zum Dokumentarfilm „Schattenkind“ das erste Filmmusik-Album von Dirk Maassen bei Sony Classical. Dafür hat der Komponist und Pianist die Film-Crew um Regisseur Jo Müller über zwei Jahre hinweg begleitet und szenische Eindrücke in emotionale musikalische Stimmungsbilder verwandelt. Mit seinen reduzierten Piano-Melodien, die er teilweise mit subtilen Streicher-Passagen arrangiert, findet Dirk Maassen auf einfühlsame Weise einen klanglichen Kontrast zu den beeindruckenden Bildern aus dem 90-minütigen Dokumentarfilm. 4Das bei den Internationalen Hofer Filmtagen als bester Dokumentarfilm ausgezeichnete Werk „Schattenkind“ verfolgt den Ausnahmefotografen Andreas Reiner bei seiner Arbeit und zeigt sein genügsames Leben auf einem baufälligen Bauernhof. Der aus dem Schwäbischen stammende Reiner schaut dorthin, wo andere wegsehen und erzeugt teils provokante fotografische Grenzerfahrungen, indem er zum Beispiel die Gesichter von Hinterbliebenen oder die Hände von Toten ablichtet. 
Für Dirk Maassen war die Produktion des Filmes über den langen Zeitraum von zwei Jahren eine besondere Erfahrung, nicht zuletzt auch daher, weil er als Darsteller in diesen Schlüsselszenen tief in das Geschehen und die Welt Reiners eintauchen konnte. Besonders inspiriert haben ihn die Geschichten der vielen Menschen, denen er während der Produktion begegnete. 
Regisseur Jo Müller gab Dirk Maassen keinerlei Vorgaben für die Komposition seiner Filmmusik. So konnte er sich frei ausdrücken und einen eigenen musikalischen Zugang zum Film entwickeln. Zuweilen setzte auch die Musik den Rahmen für die szenische Darstellung und Jo Müller ließ sich während der Filmarbeiten über Kopfhörer von Dirk Maassens neuen Kompositionen inspirieren. 
Mit „Adopting Audrey“ erzählt M. Cahill die Geschichte von Audrey (Jena Malone), einer rastlosen Frau, die sich ständig im Wandel befindet, sich aber nach festeren Wurzeln sehnt. Als sie sich schließlich selbst zur Adoption freigibt, findet sie Anschluss an eine Familie und geht eine unwahrscheinliche Verbindung mit dem misanthropischen Patriarchen ein. 
„Er ermutigt einen, den Rahmen zu erweitern und, und gab mir die Freiheit und die Zeit, mit Ideen und der instrumentalen Palette zu experimentieren, was ich wirklich genieße zu tun“, rekapituliert Komponist David Robbins die nach „King of California“ zweite Zusammenarbeit mit dem Filmemacher. „M. verfügt selbst über ein breites Spektrum an musikalischem Wissen und sucht und findet oft diese ungewöhnlichen Songs und Musikstücke als Weg der Demonstration, auf was er sich bezieht, und das stärkt meine Vorstellungskraft und meinen Enthusiasmus. Die Instrumente, die man hört, sind eine witzige und interessante Kollektion von Klängen, die alle gut ineinandergreifen und mir dabei halfen, die richtigen Töne für den Film zu finden. Sie beinhalten Akkordeon, Knopf-Akkordeon, Pump-Orgel, Zither, Gitarre, Piano, Bass, Glasharmonika, Schlitztrommel, Wooden Tongue Drums und verschiedene andere Percussion- und Streich-Instrumente.“ 
Mit „Forgiveness – Ten Years Without Spring“ präsentiert der preisgekrönte Filmkomponist Marcel Barsotti („Die Päpstin“, „Deutschland. Ein Sommermärchen“) den Soundtrack zum Festivalfilm „Vergebung - Zehn Jahre ohne Frühling“. Das Regiedebüt von Philip Brenke erzählt die Geschichte einer Mutter, deren Sohn seit zehn Jahren verschwunden ist und Sie Opfer einer Entführung wird ist gerade für die Berlinale eingereicht worden und wird im Laufe der nächsten Monate weltweit auf Festivals eingereicht. 
Barsotti schuf dazu einen rein elektronischen, düsteren Score mit mal bedrohlich klingenden, dann wieder sphärisch ruhigen Soundscapes, mit „Fields“ aber auch einen treibend-rhythmischen Dance-Track. 
Ein besonderes Jubiläum feiern Filmemacher Steven Spielberg und der bereits 90-jährige Komponist John Williams mit „Die Fabelmans“, denn die 31. Zusammenarbeit zwischen den beiden Hollywood-Schwergewichten markiert auch das 50-jährige Jubiläum einer unfassbar erfolgreichen Reise, die mit „Der weiße Hai“ begann und über Blockbuster wie „E.T. – Der außerirdische“, „Jurassic Park“, „Minority Report“, die „Indiana Jones“-Reihe bis hin zu „A.I. – Künstliche Intelligenz“ und „Krieg der Welten“ führte. Für „Die Fabelmans“, einen semi-autobiographischen Film über Steven Spielbergs eigene Kindheit, der im März nächsten Jahres in Deutschland startet, komponierte Williams einen einfühlsamen, sehr Streicher-lastigen Score, der mit Blech- und Holzbläsern, Gitarre, Percussions und Piano stimmungsvoll akzentuiert wurde. Ebenfalls als umfangreicher Doppel-CD-Release ist die Spielberg/Williams-Kollaboration „Amistad“ aus dem Jahre 1997 neu erhältlich, bei der Williams eindringliche afrikanische Musikelemente verarbeitete. 

Playlist: 

1. Hans Zimmer - Love Is Not Enough (The Son) - 03:22 
2. Bear McCreary - Huldra Brothers (God of War: Ragnarök) - 04:48 
3. Bear McCreary - Arrival in France (The Serpent Queen) - 03:47 
4. Daniel Pemberton - The Only Power We Have (Enola Holmes 2) - 03:46 
5. Steven Price - Journey of the Refugees (The Swimmers) - 04:17
6. Christopher Wong, Ian Rees & Garrett Crosby - Restless (Girl from the Past) - 02:38 
7. Abel Korzeniowski - The Autumn Tree (Emily) - 02:16 
8. Abel Korzeniowski - This Is My Boy (TILL) - 04:46 
9. Dirk Maassen - Muse (Schattenkind) - 03:52 
10. Paul Saunderson - Wedding Vows (Trying: Seasons 2 & 3) - 04:42 
11. Trent Reznor & Atticus Ross - The Sea, The Sea (Empire of Light) - 04:15 
12. Trent Reznor & Atticus Ross - The Great Wide Open [Reprise] (Bones and All) - 05:18 
13. David Holmes - A Very Different Britain (This England) - 03:47 
14. Martin Phipps - Actually Her (The Crown: Season 5) - 03:15 
15. David Robbins - Audrey Contemplates and Mends Her Blanket (Adopting Audrey) - 03:06 
16. Pinar Toprak - Finding Map (Slumberland) - 03:55 
17. Isabella Summers - Credits (Lady Chatterley's Lover) - 03:02 
18. Ryuichi Sakamoto - Merry Christmas Mr. Lawrence [Electric Youth Remodel] (A Tribute to Ryuichi Sakamoto - To The Moon and Back) - 05:10 
19. Danny Elfman & Chris Bacon - Morticia and Wednesday (Wednesday) - 03:10 
20. Danny Elfman - Finding Mick (White Noise) - 03:02 
21. Marcel Barsotti - Reunion (Forgiveness: Ten Years Without Spring) - 04:30 
22. Alexandre Desplat - Pinocchio Has Left (Guillermo del Toro's Pinocchio) - 01:58 
23. Dominic Lewis - Spirited (Spirited) - 03:23 
24. Dominic Lewis - Christmas Magic (Violent Night) - 02:46 
25. James Horner - A Change of the Heart (How the Grinch Stole Christmas) - 03:44 
26. John Williams - Mother and Son (The Fabelmans) - 02:29 
27. John Williams - The Crossing (Amistad) - 04:43 
28. Jerry Goldsmith - The Victor (L.A. Confidential) - 02:37 
29. Marcelo Zarvos - Sacred Motivation (Emancipation) - 05:04 
30. Volker Bertelmann - Comrdes (All Quiet on the Western Front) - 03:54 
31. Ramin Djawadi - Tertia Optio (Jack Ryan: Season 2) - 03:39 
32. Steven Price - You're Not Alone (My Policeman) - 08:08

Donnerstag, 1. Dezember 2022

Playlist #359 vom 04.12.2022 - STELVIO CIPRIANI Special

Mit über 200 Filmmusiken zählt der italienische Komponist Stelvio Cipriani zu den produktivsten Vertretern seiner Zunft, wobei er sakrale Musik ebenso schuf wie die Scores zu Italowestern, Crime-, Action-, Horror- und Erotikfilmen. Seine Stücke finden sich auch heute noch auf Soundtracks zu Werken von Filmemachern wie Quentin Tarantino („Death Proof“) und Hélène Cattet und Bruno Forzani („Amer). 
Stelvio Cipriani wurde am 20. August 1937 in Rom geboren und fand schon als Kind Gefallen an der Kirchenorgel. Nachdem sein Priester ihm die ersten Musikstunden gegeben hatte, begann Cipriani im Alter von 14 Jahren Klavier am Conservatorio Santa Cecilia in Rom zu studieren und war zunächst als Pianist auf Kreuzfahrtschiffen beschäftigt. 
Nach seiner Rückkehr nach Italien begleitete er unter anderem Rita Pavone; in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren hielt er sich auch in den USA auf, wo er mit Dave Brubeck spielte. 
1966 komponierte Cipriani zu Tomas Milians Italowestern „Ohne Dollar keinen Sarg“ (The Bounty Killer) seine erste Filmmusik. Sein nachfolgender Score zu „A Man, A Horse and a Gun“ (1967) wurde von Henry Mancini aufgenommen. Neben weiteren Arbeiten zu Italowestern begann der Römer auch für Cop-Thriller die Musik beizusteuern. 
Seinen internationalen Durchbruch feierte Cipriani 1970 mit der Musik zum Liebesdrama „Anonymous Venetian“. In seinen produktiven 1970er Jahren lieferte der Komponist jährlich gut zehn Soundtracks ab, darunter die bekannte Musik zu „La polizia sta a guardare“ (The Great Kidnapping), dessen Hauptthema er für den 1977 entstandenen Film „Tentacoli“ (Der Polyp – die Bestie mit den Todesarmen) mit John Huston und Henry Fonda in den Hauptrollen. 
Nachdem Quentin Tarantino das Stück auch in seinem Film „Death Proof“ (2007) verwendet hatte, fanden sich drei Stücke des Soundtracks („La polizia sta a guardere“, „La polizia ha le mani legate“ und „La polizia chiede aiuto“) auch in dem Film „Amer“ (2009) von Hélène Cattet und Bruno Forzani wieder. Am 1. Oktober 2018 verstarb Cipriani in Rom.
 

Filmographie: 

1967: Ohne Dollar keinen Sarg (El precio de un hombre) 
1967: Western Jack (Un uomo, un cavallo, una pistola) 
1968: I racconti del maresciallo (TV-Serie) 
1968: Der Schrecken von Kung Fu (Lo straniero di silenzio) 
1968: Luana – Der Fluch des weißen Goldes (Luana la figlia delle foresta vergine) 
1969: La legge della violenza 
1969: Agguato sul Bosforo 
1969: Femina ridens 
1969: Zwölf plus eins (12 + 1) 
1969: War Devils - Die Kriegsteufel kommen (I diavoli della guerra) 
1970: Die Bestie (La belva) 
1970: 7 vor Marsa Matruh (I 7 di Marsa Matruh) 
1970: Flash Light (Whirlpool) 
1970: Edipeon 
1970: Intimità proibita di una giovane sposa 
1970: Des Lebens Herrlichkeit (Anonimo veneziano) 
1970: Das lüsterne Quartett (The Lickerish Quartet) 
1970: Todespiste Le Mans (Le Mans scorciatoia per l’inferno) 
1971: Im Blutrausch des Satans (Reazione a catena) 
1971: Blindman, der Vollstrecker (Blindman) 
1971: Il sesso del diavolo 
1971: La lunga ombra del lupo 
1971: Die Diamantenlady (Il diavolo a sette facce) 
1971: Man nennt mich Halleluja (Testa t’ammazzo, croce… sei morto! Mi chiamano Alleluja) 
1971: Unerbittlich bis ins Grab (Se t’incontro t’ammazzo) 
1971: Rocker sterben nicht so leicht (La lunga spiaggia fredda) 
1971: L'uomo più velenoso del cobra 
1971: Die Bestie mit dem feurigen Atem (L'iguana dalla lingua di fuoco) 
1971: Im Blutrausch des Satans (Ecologia del delitto) 
1971: Formel 1 und zwei Halunken (I due della F.1 alla corsa più pazza, pazza del mondo) 
1971: Cometogether 
1971: Deviation 
1971: Oi teleftaioi tou Rupel 
1971: Der Tod küsst dich um Mitternacht (La morte cammina con i tacchi alti) 
1971: Der Teufel hat sieben Gesichter (Il diavolo a sette facce) 
1971: I due pezzi da 90 
1971: A cuore freddo 
1972: Baron Blood (Gli orrori del castello di Norimberga) 
1972: Diabolisch (La tua presenza nuda!) 
1972: Beichtet Freunde, Halleluja kommt (Il West ti va stretto, amico… è arrivato Alleluja) 
1972: Il magnifico West 
1972: Das Syndikat (La polizia ringrazia) 
1972: Schicke deinen Teufel in meine heiße Hölle (Metti lo diavolo tuo ne lo mio inferno) 
1972: Timanfaya (Amor prohibido) 
1972: El más fabuloso golpe del Far West 
1972: Ein Mann geht aufs Ganze (L'assassino... è al telefono) 
1972: Il magnifico west 
1972: Der Zeuge hinter der Wand (La tua presenza nuda!) 
1972: Racconti proibiti... di niente vestiti 
1972: Uccidere in silenzio 
1972: Il mio corpo con rabbia 
1972: Incensurato, provata disonestà, carriera assicurata, cercasi 
1972: Estratto dagli archivi segreti della polizia di una capitale europea 
1972: Typseis syneidiseos 
1972: Maschi e femmine (Dokumentation) 
1973: Die Haie von Barcelona (La redada) 
1973: Der unerbittliche Vollstrecker (La polizia sta a guardare) 
1973: Gefährliche Partner (Le mataf) 
1973: Die gnadenlose Hand des Gesetzes (La mano spietata della legge) 
1973: La notte dell'ultimo giorno 
1973: ...e continuavano a mettere lo diavolo ne lo inferno 
1973: Frau Wirtins tolle Töchterlein 
1974: El último viaje 
1974: Zwei Teufelskerle auf dem Weg zur grünen Hölle 
1974: Der mörderische Professor (Un par de zapatos del '32) 
1974: Die gnadenlose Jagd (Squadra volante) 
1974: I figli di Zanna Bianca 
1974: Das Urteil (Processo per direttissima) 
1974: 24 ore... non un minuto di più 
1974: Der Luftballonverkäufer (Il venditore di palloncini) 
1974: Die Spur des Wolfes (Il richiamo del lupo) 
1974: Wild Dogs (Cani arrabbiati) 
1974: Der Tod trägt schwarzes Leder (La polizia chiede aiuto) 
1974: Triangel (La moglie giovane) 
1975: Blutige Magie (Malocchio) 
1975: El clan de los Nazarenos 
1975: Furia nera 
1975: The Great Adventure (Il richiamo del lupo) 
1975: Der Ritt zur Hölle (I sette del gruppo selvaggio) 
1975: Mark il poliziotto 
1975: Killer Cop (La polizia ha le mani legate) 
1975: Der zweite Frühling 
1975: The Cursed Medallion (Perché?!) 
1975: Zwei Teufelskerle auf dem Weg ins Kloster 
1975: Peccato senza malizia 
1975: Gli angeli dalle mani bendate (Dokumentation) 
1975: Due cuori, una cappella 
1975: Casanova Frankenstein (Frankenstein all'italiana) 
1975: Zwei Teufelskerle auf dem Weg nach Istanbul (Üç Kagitçilar) 
1975: Pepita Jiménez 
1976: Blondy 
1976: Dov'è Anna? (TV-Mini-Serie) 
1976: The 44 Specialist (Mark colpisce ancora) 
1976: Die Herrenreiterin (La padrona è servita) 
1976: Kaliber 38 - Genau zwischen die Augen (Quelli della calibro 38) 
1976: Memoria 
1976: Le deportate della sezione speciale SS 
1976: Maria R. e gli angeli di Trastevere 
1976: Stella – einem Stern gewidmet (Dedicato a una stella) 
1976: Pantaleón y las visitadoras
1976: The .44 Specialist (Mark colpisce ancora) 
1976: Le due orfanelle
1977: 3 Teufelskerle lachen alles nieder (Babanın evlatları) 
1977: Angriff aus der Tiefe (Tentacoli) 
1977: Sonderkommando ins Jenseits (La polizia è sconfitta) 
1977: Gewalt über der Stadt (Torino violenta) 
1977: Die Nonne und das Biest (Suor Emanuelle) 
1977: Der Polyp – Die Bestie mit den Todesarmen (Tentacoli) 
1977: 20 im Auto, 40 im Bett (Es pecado... pero me gusta) 
1977: Highway Racer (Poliziotto sprint) 
1977: Cara sposa 
1977: Il Fauno di marmo (TV-Mini-Serie) 
1977: Stacco 
1978: Questo si che è amore 
1978: Una loca extravagancia sexy 
1978: Provinz ohne Gesetz (Provincia violenta) 
1978: Die Zuhälterin (Poliziotto senza paura) 
1978: Malabestia 
1978: Maternale (Fernsehfilm) 
1978: Gli ultimi angeli 
1978: Häutet sie lebend (Scorticateli vivi) 
1978: Convoy Busters (Un poliziotto scomodo) 
1978: Covert Action – Rauschgift tötet leise (Sono stato un agente C.I.A.) 
1978: SOS-SOS-SOS Bermuda-Dreieck (Il triangolo delle Bermude) 
1978: Papaya – Die Liebesgöttin der Kannibalen (Papaya dei Caraibi) 
1978: Haie am Todesriff (Bermude: la fossa maledetta) 
1978: Blutige Schatten (Solamente nero) 
1978: Little Lips - Der zärtliche Tod (Piccole labbra) 
1978: L'enfant de nuit 
1979: Deckname Scorpion – er kennt keine Gnade… (Bersaglio altezza uomo) 
1978: Die Aasgeier kommen (Duri a morire) 
1978: Non sparate sui bambini 
1978: Convoy Busters (Un poliziotto scomodo) 
1979: Das Concorde Inferno (Concorde Affaire '79) 
1979: Unheimliche Begegnung in der Tiefe (Encuentro en el abismo) 
1979: Torino centrale del vizio 
1979: Midnight Blue 
1979: Der Sexbomber (Pensione Amore - SerVizio completo) 
1979: Libidine 
1979: Ein nacktes Mädchen weiß zuviel (La vedova del trullo) 
1979: La supplente va in città 
1979: Hunted City (Sbirro, la tua legge è lenta... la mia... no!) 
1979: Zwei Kuckuckseier im Gruselnest (Polvos mágicos) 
1979: Un'ombra nell'ombra 
1979: Die heilige Bestie der Kumas (Il fiume del grande caimano) 
1979: Profumi e balocchi 
1980: Carnada 
1980: Die Mädchen vom Erziehungsheim (Journal d'une maison de correction) 
1980: Der Mann, der Venedig hieß (Poliziotto solitudine e rabbia) 
1980: Tres mujeres de hoy 
1980: Der Todesfahrer (Speed Driver) 
1980: Der Garten Eden (Eden no sono) 
1980: Großangriff der Zombies (Incubo sulla città contaminata) 
1980: Woodoo-Baby – Sex und schwarze Magie in der Karibik (Orgasmo nero) 
1980: Paradiso Blu 
1980: Mafia Kommando (Tony, l'altra faccia della Torino violenta) 
1980: Die Ratte des Syndikats (Mafia, una legge che non perdona) 
1980: Desperate Moves 
1981: Buitres sobre la ciudad 
1981: September Morning (Il falco e la colomba) 
1981: Der letzte Harem (L'ultimo harem) 
1981: El poderoso influjo de la luna 
1981: L'ultima volta insieme 
1981: Um hundertstel Sekunden (Un centesimo di secondo) 
1981: Pierino il fichissimo 
1981: La maestra di sci 
1981: Fliegende Killer - Piranha II (Piranha Part Two: The Spawning) 
1982: Buona come il pane 
1982: La villa delle anime maledette 
1982: Porno: Situación límite 
1982: Das verrückteste U-Boot der Welt (Il sommergibile più pazzo del mondo) 
1982: Mutter Teresa: Die Stimme (La voce) 
1982: È forte un casino! 
1982: Angkor - Das Tor zur Hölle (Angkor: Cambodia Express) 
1983: Los líos de Estefanía 
1983: Money Boom (Un povero ricco) 
1983: Der gelbe Teppich (La casa del tappeto giallo) 
1983: Rush 
1984: Western di cose nostre (Fernsehfilm) 
1984: Un tenero tramonto 
1984: La donna del mare 
1984: Maladonna 
1984: Nucleo zero (Fernsehfilm) 
1984: Die Höhlenkinder (I ragazzi della valle misteriosa) (TV-Serie) 
1984: Una espía enamorada 
1984: Rush 2 – Final Game (Rage - Fuoco incrociato) 
1984: Liberate Emanuela 
1985: Hungrige Skorpione (I cinque del Condor) 
1985: Baciami strega (Fernsehfilm) 
1984-85: Topacio (TV-Serie) 
1986: Crash Boys (3 supermen a Santo Domingo) 
1986-87: Atelier (TV-Mini-Serie) 
1987: Top Fighter (Rage of Honor) 
1987: Penombra 
1987: Sölnder der Apokalypse (Mercenari dell'apocalisse) 
1987: El ataque de los pájaros 
1987: Tango blu 
1988: Shark – Stunde der Entscheidung (La notte degli squali) 
1988: Combat Attack (Fuoco incrociato) 
1988: Die Kraft zu leben (Il vizio di vivere) 
1988: Don Bosco 
1988: Taxi Killer 
1988: Sapore di gloria (TV-Serie) 
1989: Blu elettrico (Fernsehfilm) 
1989: Bangkok solo andata 
1990: Ein Mann weiß zuviel (Présumé dangereux) 
1990: Voglia di vivere (Fernsehfilm) 
1990: Un metro all'alba 
1990: Abatjour 2 
1991: Vita coi figli (Fernsehfilm) 
1991: Grazie al cielo c'è Totò 
1991: Power Force 
1991: ...Se non avessi l'amore 
1991: Madre padrona 
1992: I padri della patria (TV-Serie) 
1992: L'urlo della verità 
1993: Out of Control 
1993: Per amore o per amicizia (Fernsehfilm) 
1994: Voci dal profondo 
1994: La ragnatela del silenzio - A.I.D.S. 
1994: Ready to Kill 
1995: Bambola di carne 
1996: La balena azzura 
1997: Ich will dich nicht verlieren (Mio padre è innocente) 
1997: Un bel dì vedremo 
1998: Mashamal - ritorno al deserto 
2001: Queen’s Messenger 
2001: Terror im Orient Express (Death, Deceit & Destiny Aboard the Orient Express) 
2001: She – Herrscherin der Wüste (She) 
2002: Il destino ha 4 zampe (Fernsehfilm) 
2003: L'acqua... il fuoco 
2003: La mia vita a stelle e strisce 
2003: Con aura senz'aura: Viaggio ai confini dell'arte (Dokumentation) 
2004: Bellissime (Dokumentation) 
2004: Le cinque giornate di Milano (Fernsehfilm) 
2004: Per giusto omicidio 
2006: Le flame del paradis 
2006: Bellissime 2 (Dokumentation) 
2006: Terapia Roosevelt 
2007: The Vatican Museums 
2008: Trilogia - Il pensiero, lo sguardo, la parola (Dokumentation) 
2010: Pirgioniero di un segreto 
2013: Trilussa - Storia d'amore e di poesia (Fernsehfilm) 
2013: The Winner 3D 
2015: Balando il silenzio 

Playlist:

1. Stelvio Cipriani - Deguello (The Bounty Killer) - 03:16 
2. Stelvio Cipriani - Viaggio Nella Prateria (Un Uomo, Un Cavallo, Una Pistola) - 03:47 
3. Stelvio Cipriani - Sophisticated Smile (Femina Ridens) - 03:45 
4. Stelvio Cipriani - Adagio (Anonimo Veneziano) - 04:51 
5. Stelvio Cipriani feat. Edda Dell'Orso - Seq. 3 (Edipeon) - 03:15 
6. Stelvio Cipriani - Fine della belva (La Belva) - 03:26 
7. Stelvio Cipriani - Blindman Escapes (Blindman) - 02:28 
8. Stelvio Cipriani - Seq. 2 (Deviation) - 03:43 
9. Stelvio Cipriani - Titoli (Ecologia Del Delitto) - 02:06 
10. Stelvio Cipriani - Rapina E Fuga (Cani Arrabbiati) - 04:10 
11. Stelvio Cipriani - Titoli (Gli Orrori Del Castello Di Norimberga) - 04:28 
12. Stelvio Cipriani - Seq. 4 (Il Diavolo A Sette Facce) - 03:10 
13. Stelvio Cipriani - Titoli (Il Sesso Del Diavolo) - 03:06 
14. Stelvio Cipriani - Seq. 6 (La lunga spiaggia fredda) - 03:44 
15. Stelvio Cipriani - Felicita (La Morte Cammina Con I Tacchi Alti) - 03:40 
16. Stelvio Cipriani - Dolce Marion (Nevada - El Mas Fabuloso Golpe Del Far-West) - 02:39 
17. Stelvio Cipriani - Seq. 26 (Orgasmo Nero) - 03:43 
18. Stelvio Cipriani & Goblin - Lettere (Solamente Nero) - 02:39 
19. Stelvio Cipriani - Small Town Pleasures (Tentacles) - 03:16 
20. Stelvio Cipriani - Pt. 5 (Dov'è anna?) - 05:19 
21. Stelvio Cipriani - Imaginations (Barbara) - 04:11 
22. Stelvio Cipriani - Destiny [Bolero] (Death, Deceit & Destiny Aboard The Orient Express) - 06:23 
23. Stelvio Cipriani - Seq. 15 (Lady Lucifera) - 03:46 
24. Stelvio Cipriani - Suite (La Polizia Ha Le Mani Legate) - 04:46 
25. Stelvio Cipriani - Notte d'amore (L'ultimo Harem) - 05:22 
26. Stelvio Cipriani - Seq. 5 (Paradiso Blu) - 03:19 
27. Stelvio Cipriani - Investigation Rhythm (Sono stato un Agente CIA) - 03:52 
28. Stelvio Cipriani - Seq. 12 (Gli ultimi angeli) - 03:05 
29. Stelvio Cipriani - Seq. 1 (Uccidere In Silenzio) - 03:36 
30. Stelvio Cipriani - Seq. 5 (Le Mans, scorciatoia per l'inferno) - 07:00

Sonntag, 13. November 2022

Playlist #358 vom 20.11.2022 - NICHOLAS BRITELL Special

Obwohl er erst 2008 erstmals als Komponist für einen Film in Erscheinung getreten ist, zählt der US-amerikanische Komponist Nicholas Britell mit bereits drei Oscar-Nominierung zu den interessantesten neuen Talenten in Hollywood. Nach ersten Zusammenarbeiten mit der Schauspielerin/Regisseurin Natalie Portman sorgte er vor allem mit seinen Oscar-nominierten Scores für Barry Jenkins‘ Filme „Moonlight“ und „If Beale Street Could Talk“ sowie seinen Arbeiten für Adam McKays „The Big Short“, „Vice“ und „Don’t Look Up“ für Furore. In den vergangenen Jahren ist er auch als Komponist für Fernsehserien wie „Succession“, „The Underground Railroad“ und „Star Wars: Andor“ tätig gewesen. 
Der am 17. Oktober 1980 geborene Britell ist in einer jüdischen Familie in New York aufgewachsen, machte 1999 seinen Abschluss zunächst an der Hopkins School, im Jahr 2003 an der Harvard University. Zuvor war er in der Schule Mitglied der instrumentalen Hip-Hop-Gruppe The Witness Protection Program, wo er Keyboards und Synthesizer spielte. 
Der von so unterschiedlichen Künstlern wie Rachmaninoff, Gershwin, Philip Glass, Zbigniew Preisner, Quincy Jones und Dr. Dre beeinflusste Musiker machte 2008 auf sich aufmerksam, als er für Natalie Portmans Regiedebüt, den Kurzfilm „Eve“, sein eigenes Stück „Forgotten Waltz No. 2“ spielte, worauf er auch ihr Segment in der Film-Anthologie „New York, I Love You“ und 2015 ihr Langfilmdebüt „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ vertonte. 
Zuvor komponierte er die vom New York Magazine und Variety hochgelobte Musik zu Adam Leons „Gimme the Loot“, der 2012 auf dem Cannes Film Festival gezeigt wurde und den Grand Jury Prize vom SXSW Film Festival gewann. Anschließend vertonte er die mehrfach preisgekrönte Dokumentation „Haiti: Where Did the Money Go?“ von Michele Mitchell
Für Steve McQueens Oscar-prämierten Film „12 Years a Slave“ steuerte Britell einige Stücke bei, die vor der Kamera gespielt wurden, also Spirituals, Tänze, Songs, die während der Arbeit gesungen oder auf der Violine von Tim Fain, seinem Partner bei dem Multimedia-Projekt „Portals“, gespielt wurden. Unter den Songs, die auch dem dazugehörigen Soundtrack enthalten sind, fiel den Kritikern vor allem das Spiritual „My Lord Sunshine (Sunrise)“ und „Roll Jordan Roll“ besonders positiv auf. 
Nachdem Britell Damien Chazelles Kurzfilm „Whiplash“ produziert hatte, der den Jury-Preis für den besten US-Kurzfilm beim 2013 Sundance Film Festival gewann, half er auch den darauf folgenden Kinofilm zu produzieren, für dessen Soundtrack er den Track „Reaction“ schrieb und produzierte, das Stück „When I Wake“ produzierte und den Titel „No Two Words“ spielte und produzierte. 
Im Jahr 2015 steuerte Britell nicht nur die Musik zu Jack Pettibone Riccobonos Dokumentation „The Seventh Fire“, die beim Berlin International Film Festival uraufgeführt wurde, und zu Natalie Portmans bereits erwähnten Kinodebüt „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ bei, sondern auch zu Adam McKays hochkarätig mit Brad Pitt, Christian Bale, Ryan Gosling und Steve Carell besetzte Börsen-Satire „The Big Short“. Seine Musik brachte Britell bei den World Soundtrack Awards 2016 eine Nominierung in der Kategorie „Discovery of the Year“ ein. 
Ab 2016 startete Britell dann richtig durch. Er komponierte die Musik zu Gary Ross‘ Bürgerkriegs-Drama „Free State of Jones“ mit Matthew McConaughey in der Hauptrolle und zu Barry Jenkins‘ als bester Film mit einem Oscar ausgezeichneten Werk „Moonlight“, was auch dem Komponisten seine erste Oscar-Nominierung einbrachte. 
Nach Adam Leons Film „Tramps“ (2016) komponierte Britell den Titelsong für Christina Aguileras achtes Studio-Album „Liberation“, die Musik zu Jonathan Daytons Biopic „Battle of the Sexes“ und Jenkins‘ nächsten Film „Beale Street“ sowie dessen Serie „The Underground Railroad“
In letzter Zeit waren von Britell die Scores zu Adam McKays „Don’t Look Up“, Disneys „101 Dalmatiner“-Live-Action-Spin-off „Cruella“ und zur Streaming-Serie „Star Wars: Andor“ von Disney+ zu hören. 

Filmographie: 

2009: New York, I Love You (als Komponist für das Segment Natalie Portman) 
2012: Haiti: Where Did the Money Go 
2012: Gimme the Loot 
2013: 12 Years a Slave (zusätzliche Musik) 
2015: The Big Short 
2015: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (A Tale of Love and Darkness) 
2016: Tramps 
2016: Moonlight 
2016: Free State of Jones 
2017: Battle of the Sexes – Gegen jede Regel (Battle of the Sexes) 
2018: Beale Street (If Beale Street Could Talk) 
2018: Vice – Der zweite Mann (Vice) 
2018: Succession (Fernsehserie) 
2019: The King 
2021: The Underground Railroad (Fernsehserie) 
2021: Cruella 
2021: Italian Studies 
2021: Don’t Look Up 
2022: Carmen 
2022: Andor (Fernsehserie) 
2022: Winning Time: The Rise of the Lakers Dynasty (Fernsehserie) 
2022: She Said 

Playlist: 

1. Nicholas Britell - Tomorrow (Andor: Volume 2) - 03:52 
2. Nicholas Britell - Forgotten Waltz No. 2 (Eve) - 02:02 
3. Nicholas Britell - Father's Day (New York, I Love You) - 01:02 
4. Nicholas Britell - Jerome Avenue (Killer) - 01:19 
5. Nicholas Britell - Closing the Fund (The Big Short) - 02:47 
6. Nicholas Britell - Opening Music (A Tale of Love and Darkness) - 03:05 
7. Nicholas Britell - The Letter (Free State of Jones) - 02:20 
8. Nicholas Britell - End Credits Suite (Moonlight) - 05:14 
9. Nicholas Britell - Conclusion - Outro (The Seventh Fire) - 03:35 
10. Nicholas Britell - Nighthawks (Battle of the Sexes) - 03:18 
11. Nicholas Britell - Eros (If Beale Street Could Talk) - 03:16 
12. Nicholas Britell - Conclusion - The Transplant (Vice) - 07:08 
13. Nicholas Britell - Main Title Theme (Succession: Season 1) - 01:43 
14. Nicholas Britell - Andante Con Moto - Piano and Strings - "Vaulter" (Succession: Season 2) - 02:55 
15. Nicholas Britell - A Spirited Nature (The Underground Railroad: Volume 1) - 03:06 
16. Nicholas Britell - The Pursuit of Happiness (The Underground Railroad: Volume 3) - 03:02 
17. Nicholas Britell - Song of Hal: Strings in C# Minor (The King) - 05:12 
18. Nicholas Britell - The Cliff (Cruella) - 04:34 
19. Nicholas Britell - Main Title Suite (Don't Look Up) - 04:09 
20. Nicholas Britell - Unit 5-2-D (Andor: Volume 2) - 04:20 
21. Nicholas Britell - Past/Present Suite (Andor: Volume 1) - 03:45 
22. Nicholas Britell - Bacchanale - 04:11 
23. Nicholas Britell - Toccata (A Tale of Love and Darkness) - 05:13 
24. Nicholas Britell - Prelude to the Battle of the Sexes (Battle of the Sexes) - 09:04 
25. Nicholas Britell - I'm Cruella (Cruella) - 04:22 
26. Nicholas Britell - Andante Agitato - End Credits - "The Raid" (Succession: Season 3) - 04:10 
27. Nicholas Britell - Rowena (She Said) - 03:10
28. Nicholas Britell - Impromptu No. 1 in C Minor for Piano (Succession: Season 3) - 05:34 
29. Nicholas Britell - The Big Short Piano Suite (The Big Short) - 12:11

Dienstag, 1. November 2022

Playlist #357 vom 06.11.2022 - Neuheiten 2022 (7)

Halloween ist zwar gerade vorbei, aber ein paar schaurig-schöne Horror-Soundtracks habe ich doch noch im Programm für euch, so den endgültigen (?) Abschluss der über 40-jährigen „Halloween“-Reihe, zu der John Carpenter selbst damals wie heute mit für den Soundtrack verantwortlich zeichnete, Daniel Harts Musik zur Fernsehadaption von Anne Rices „Interview with the Vampire“, Michael Giacchinos „Werewolf by Night“, Guillermo del Toros Horror-Serie „Cabinet of Curiosities“ und der Neuverfilmung des modernen Horror-Klassikers „Hellraiser“
Außerdem gibt es neue Musik zu den Fernsehserien „The Lord of the Rings: The Rings of Power“, „House of the Dragon“, „Pennyworth“, „Barbarians“ und „Star Wars: Andor“ sowie neue Soundtracks von Alexandre Desplat, Daniel Pemberton, Carter Burwell und Ryuichi Sakamoto
Nach dem Auftakt mit Philippe Rombis Musik zu Christian Carions Drama „Im Taxi mit Madeleine“ mit Dany Boon in der Hauptrolle präsentiert Terence Blanchard seinen Score zu dem neuen Film von Gina Prince-Bythewood („Die Bienenhüterin“, „The Old Guard“). „The Woman King“ ist ein von wahren Ereignissen inspiriertes historisches Epos, das im Königreich Dahomey (dem heutigen Benin), einem der mächtigsten Staaten Afrikas im 18. Und 19. Jahrhundert, angesiedelt ist. Der Dahomey-König Ghezo (John Boyega) ist gezwungen, an die Besatzer Abgaben zu zahlen, was weder ihm noch seiner Generalin Nancisca (Viola Davis) gefällt. Nanisca ist die außergewöhnliche Anführerin der Agojie, einer Elite-Einheit, die nur aus Frauen besteht und für ihre außergewöhnliche Brutalität bekannt ist. Gerade als die rebellische Nawi (Thuso Mbedu) die anspruchsvolle Ausbildung bei den Agojie begonnen hat, spitzt sich der Konflikt zwischen Dahomey und seinen Besatzern zu. Die Oyo haben Sklavenhändler geschickt, die das Volk der besetzten Gebiete unterjochen und versklaven soll. Mit der Invasion sieht Nancisca endlich ihre Chance gekommen, sich an dem Oyo-Krieger Oba Ade (Jimmy Odukoya) zu rächen, der sie einst vergewaltigte... 
Von Lorne Balfe gibt es gleich zwei neue Arbeiten zu hören. Neben der gefälligen Musik zu Ol Parkers romantischen Komödie „Ticket ins Paradies“ mit dem Hollywood-Traumpaar Julia Roberts und George Clooney in den Hauptrollen hat Balfe auch die vielschichtige Musik zur Fernsehserie „Pennyworth“ beigesteuert. Die Prequel-Serie über Batmans Butler Alfred Pennyworth (Jack Bannon) thematisiert seinen Job bei der britischen Eliteeinheit des Special Air Service (kurz: SAS). Als junger Soldat genießt er das Leben, den Alkohol und die Frauen. In den 1960er-Jahren beschließt Alfred seine Fähigkeiten zu nutzen und einen privaten Sicherheitsdienst zu gründen. Die kürzlich gestartete dritte Staffel ist bereits in den 1970er Jahren angekommen. 
Der in London ansässige Alexander Parsons hat vor allem für Dokumentarserien und -filme die Musik beigesteuert, so für die BBC1-Serie „The Murder That Changed a Nation“, die sechsteilige BBC3 Dokumentation „American High School“, die Channel-4-Dokumentationen „Muslim Drag Queens“ und „Grayson Perry’s Dream House“ sowie die Dokumentationen „Rockfield: The Studio on the Farm“ und „The Real Michael Jackson“. Nun vertonte er Jesse Viles Dokumentations-Serie „Curse of the Chippendales“, die den dunklen Seiten der männlichen Striptease-Tanz-Truppe aus den 1980er Jahren folgt. 
„Die Musik hatte während der gesamten Serie zwei übergreifende Rollen. Die erste war, ein unmittelbares Gefühl für Zeit und Ort zu vermitteln, fast so, als würde eine Jukebox die Erzählung durch die Jahrzehnte begleiten“, berichtet Parsons über seine Arbeit. „Egal, ob die Themen in den 70ern von einer 13-köpfigen R’n‘B-Live-Band gespielt oder in den 80ern gegen Vintage-Synthesizer und Drum Machines ausgetauscht wurden, ich musste das Gefühl von Spaß und Abenteuer, das den Club in seinen frühen Jahren umgab, authentisch einfangen. Neben diesen Nadeltropfen war es mir wichtig, den dunkleren und unheimlicheren Zug der Geschichte einzufangen, der den Fluch repräsentiert.“ 
Der isländische Komponist Atli Örvarsson steuerte nicht nur die Musik zum Drama „No Limit – Sous Emprise“ vor, sondern legt nach seinem letztjährigen Album „Wolka“ mit „7 Cycles“ auch ein neues Solo-Album vor. 
,7 Cycles‘ ist eine Erforschung der Idee, dass unser Leben aus 7-Jahres-Zyklen besteht. Einige dieser Stücke sind neu und einige begleiten mich bereits seit einer Weile, so dass ich sagen kann, dass sie verschiedene Zyklen meines eigenen Lebens repräsentieren“, erzählt Örvarsson. „Ich verspürte auch den Wunsch, den Fokus auf das Solo-Piano zu setzen und auf die Verwundbarkeit, die damit einhergeht, keine große Orchestrierung Produktion zu haben, hinter der man sich verstecken könnte. Es ist eine Suche nach Ehrlichkeit und Rohheit der Emotion.“ 
„There’s Always Hope“ ist erst der zweite Film von Tim Lewiston nach dem 2012 veröffentlichten „The Hot Potato“ und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach Portugal reist, um die Versöhnung ihrer Eltern in die Wege zu leiten. Die gemeinsame Arbeit zwischen Lewiston und Komponist Guy Farley begann mit einer Neuaufnahme von Michel Legrands Klassiker „The Windmills of your Mind“. 
„Ich sendete ihm ein Demo und einige Sänger. Ich wusste, dass es das war, was er sich vorstellte. Also, wie geht es anschließend von dort aus weiter? Willst du einen modernen Rom-Com-Score schreiben? Er sagte: ,Nein, ich möchte von dir etwas mehr im Stil von Michel Legrand. Dieser Film ist nicht The Thomas Crown Affair. Er untermalt die ganze Zeit die Emotion.“ 
So entstand ein leicht Jazz-beeinflusster, einfühlsamer und vom The Chamber Orchestra of London eingespielter Score, der mit den Vocals von Ayala Moore, Saxophon, Piano, Drums, Gitarren, Bass und Percussion eine sehr natürliche Aura verströmt. 
Jerry Goldsmith hat bereits in den 1960er Jahren angefangen, für Science-Fiction-Filme wie „The Satan Bug“, „Planet of the Apes“ und „Seconds“ zu komponieren, und legte innerhalb seiner langen Karriere noch viele weitere Meilensteine in diesem Genre vor, man denke nur an „Logan’s Run“, „Alien“, „Star Trek: The Motion Picture“ und „Total Recall“
Als er im Jahr 2000 für „Hollow Man“ engagiert wurde, war es nach „Total Recall“ (1990) und „Basic Instinct“ (1992) die dritte Zusammenarbeit mit Regisseur Paul Verhoeven. 
Goldsmith vereinte dafür elektronische Elemente mit Harfe, Streichern, Piano und Blechbläsern. Besonders viel Sorgfalt wendete Goldsmith beim Komponieren des Hauptthemas auf. 
„Also, viele Filme verfügen über kein Main Theme und legen einfach los“, wird Goldsmith in dem Booklet der erweiterten Neuveröffentlichung von „Hollow Man“ von Intrada zitiert. „Ich habe es immer als so etwas wie die Ouvertüre betrachtet. Ich habe zweieinhalb oder drei Minuten, um genau zu sagen, was in meinem Kopf vorgeht, worum in diesem ganzen Film geht. Wie kann es ganz einfach gesagt werden und sehr schnell? In diesem Fall ging es nicht um all die Gewalt und alles andere; es ging mehr um diesen Charakter, der sich an den Teufel verkaufte.“ 
Nils Frahm präsentiert nach seinem 2018er Album „All Melody“ und dem Nachfolgewerk „All Encores“ (2019) mit „Music For Animals“ ein über dreistündiges Album (auf 3 CDs/4 LPs), das ganz auf das sonst von ihm verwendete Piano verzichtet. 
„Meine ständige Inspiration“, erklärt Frahm, „war etwas so Faszinierendes, wie einen großen Wasserfall oder die Blätter eines Baumes im Sturm zu beobachten. Es ist gut, dass wir Symphonien und Musik haben, wo es eine Entwicklung gibt, aber weder ein Wasserfall braucht einen Akt 1, 2, 3 sowie ein Ergebnis, noch die Blätter an einem Baum im Sturm. Manche Leute mögen es, die Blätter rascheln zu sehen und die Zweige sich bewegen. Diese Platte ist für sie.“ 
Mit den teils über zwanzigminütigen Stücken erschafft Frahm meditative Soundscapes mit hypnotischer Wirkung. „Es führt alles zu diesem Wasserfall zurück. Wenn du ihn betrachten willst, betrachte ihn. Wenn nicht, musst du es nicht tun. Es wird immer dasselbe sein, wenn auch nie genau so.“ 
Mit „OKYAN“ erscheint das erste Klavieralbum der Komponistin mit dem Künstlernamen Aeden Azora, die im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel begann, später Jazz und klassische Komposition studierte und elektronische Musik produzierte. In den vielen Jahren ihres musikalischen Schaffens zog sie es vor, im Hintergrund zu bleiben und schrieb vorwiegend als eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen des Komponistenberufes für Theater und Film. 
„Ich will meine Musik von jedweden Zuschreibungen lösen, die einem durch den Namen - kulturell oder territorial - zugeordnet werden. Ich bin gern nur ein Vagabund auf der Suche nach universeller Schönheit“, meint die von Komponisten wie Sakamoto, Evans, Glass, Chopin, Reich und Bach beeinflusste Künstlerin. Zu dem Albumtitel, der in ihrer Muttersprache „Ozean“ bedeutet, erklärt sie: 
„Ich bin am Meer aufgewachsen. Meine Heimat musste ich früh hinter mir lassen. Aber das Meer ist geblieben... Wo immer ich bin – wenn ich das Meer sehe, bin ich Zuhause. In einer Zeit des Aufruhrs, als die Welt sowohl brannte als auch still stand, zog es mich an mein Klavier zurück, um dem Chaos etwas friedfertiges entgegenzusetzen, mein kleines Stück Zuhause in Musik einzufangen und diesen imaginären Ort so auch für andere begehbar machen.“ 
Maggie Peren erzählt in ihrem Film „The Forger“ die Geschichte des 21-jährigen Cioma Schönhaus, der sich von niemandem die Lebensfreude nehmen lässt, schon gar nicht von den Nazis. Mit der Identität eines Marineoffiziers, den er für sich selbst geschaffen hat, stürzt er sich in das Nachtleben der Stadt und findet in den dunkelsten Momenten des Krieges sogar eine zerbrechliche Hoffnung auf Liebe. Den ganzen Tag über fälscht er Ausweise mit nur einem Pinsel. 
Der in Bulgarien geborene und in den USA lebende Mario Grigorov hat für Lee Daniels die Filme „Shadowboxer“, „Tennessee“, „Precious“ und „The Paperboy“ vertont und für „The Forger“ vor allem mit folkloristischen Elementen gearbeitet. 
„Von Anfang an fühlte ich mich leidenschaftlich der Musik für den Film verbunden und begann schnell und natürlich zu komponieren. Ich kreierte Themen und Walzer, die jüdische Folkloreelemente mit zusätzlichen lebendigen und jugendlichen Fusionen verschiedener Stile von Jazz, Klassik und Folk kombinierten. Um die richtigen musikalischen Texturen zu erhalten, habe ich Berliner Musiker für Live-Aufnahmen von Instrumenten wie Trompete, Klarinette, Akkordeon, Viola, Schlagzeug und Kontrabass eingesetzt.“ 
Zu den Horror-Scores in dieser Sendung zählt nach Jerry Goldsmiths „Hollow Man“ und Michael Giacchinos „Werewolf By Night“ auch Kenneth Lampls „Sissy“. Der Film handelt von den beiden Teenager-Freundinnen Cecilia und Emma, die sich nach etlichen Jahren zufällig wieder begegnen. Als Cecilia zu Emmas Junggesellinnen-Wochenende eingeladen wird, wird sie aus Rache in eine abgelegene Hütte eingesperrt, wo sie einem Highschool-Tyrannen ausgeliefert ist. 
„Die Partitur lässt sich am besten als psychotische Achterbahn beschreiben“, meint Kenneth Lampl („Frontera“, „Winter of Frozen Dreams“, „Royal Kill“). „Er bewegt sich vom finsteren italienischen Giallo und dem spannungsgeladenen Herrmann-artigen Thriller zu überschwänglicher, zuckerhaltiger Disney-Magie. Die Musik soll das unwirkliche, innere Fantasieland der sozialen Medien und seine Auswirkungen auf den sich langsam entwirrenden Geist unserer Hauptfigur Sissy einfangen.“
Mit Spannung erwartet wird die von Guillermo del Toro („Pan’s Labyrinth“, „The Shape of Water“) entwickelte und produzierte Horror-Serie „Cabinet of Curiousities“, zu der acht Regisseure ganz unterschiedliche Geschichten inszeniert haben, die sowohl klassischen Horror-Genres huldigen als auch neue Wege gehen. In der von David Prior inszenierten Folge „The Autopsy“ geht es um einen Gerichtsmediziner, der an dem mysteriösen Tod einer Gruppe Minenarbeiter arbeitet. Er ist alleine mit seinem Tonbandgerät in einer Lagerhalle, um die Ereignisse festzuhalten. 
Christopher Young („Hellraiser“, „Friedhof der Kuscheltiere“) komponierte neben dem fesselnden Titeltrack einen atmosphärisch dichten Grusel-Score, der das Grauen auf dem Bildschirm adäquat untermalt. In „Dreams in the Witch House“ sucht ein Mann sehnsüchtig danach, dass es das Jenseits wirklich gibt, nachdem seine Schwester als Kind vor seinen Augen starb und in eine andere Welt geschickt wurde. Neben Christopher Young sind auch Komponisten wie Jed Kurzel und Jeff Danna auf dem Soundtrack vertreten sowie die Titelthemen von Holly Amber Church. 
Guillaume Roussel, der als Mitglied von Hans Zimmers „Remote Control Productions“-Team an James L. Brooks’ „Woher weißt du, dass es Liebe ist?“ und „Pirates of the Caribbean 4: Fremde Gezeiten“ beteiligt war, zählt zu den vielversprechendsten französischen Filmkomponisten. 
Für Jérôme Salles Thriller „Kompromat“ steuerte er einen pulsierenden Action-Score bei. Der Film handelt von Mathieu Roussel (Gilles Lellouche), der 2017 in Russland vor den Augen seiner Tochter festgenommen und inhaftiert wird. Als französischer Expatriate ist er Opfer eines „Kompromats“ geworden, kompromittierender gefälschter Dokumente, die vom russischen Geheimdienst verwendet werden, um einem Staatsfeind zu schaden. Da ihm eine lebenslange Haftstrafe droht, bleibt ihm nur eine Möglichkeit: Er muss fliehen und auf eigene Faust nach Frankreich gelangen. Mit „Novembre“ vertonte Roussel dazu ein Thriller-Drama von Cédric Jimenez, der fünf Tage eine französische Anti-Terror-Einheit während der Jagd auf die Verdächtigen verfolgt, die für die Anschläge vom November 2015 in Paris verantwortlich gewesen sind. 
„Ich wollte, dass die Musik dazu beiträgt, Emotionen, Seele und in gewisser Weise ein Gefühl von Menschlichkeit durch viele Stimmentöne zu vermitteln. Diese verarbeiteten Vocals, die man während des größten Teils der Partitur hört, sind in gewisser Weise ein Symbol für all die anonymen Opfer, die tragischerweise ihr Leben verloren haben“, meint Roussel. „Und auch die Stimme ohne Sprache unterstreicht die starke Solidarität und den Zusammenhalt, den ein ganzes Land plötzlich gegen den Terrorismus empfand, der die Grenzen von Religion, Alter usw. durchbricht. Dieser Film war eine kraftvolle Erfahrung für mich, da ich auch eine neue Palette synthetischer Klänge erkunden konnte.“ 

Playlist: 

1. Philippe Rombi - Un nouveau jour (Une belle course) - 05:13 
2. Terence Blanchard - Nawi and Izogie [Part 2] (The Woman King) - 03:23 
3. Carter Burwell - My Life Is On Inisherin (The Banshees of Inisherin) - 03:43 
4. Guy Farley - Truth (There Is Always Hope) - 02:47 
5. Jerry Goldsmith - The Hollow Man (Hollow Man) - 03:00 
6. Michael Giacchino - End Shredits (Werewolf By Night) - 04:21 
7. Lorne Balfe - Dolphin Spirit (Ticket to Paradise) - 02:02 
8. Lorne Balfe - Gully's Lament (Pennyworth - Season 3) - 02:54 
9. Alexandre Desplat - We Found Richard (The Lost King) - 03:10 
10. Alexander Parsons - Destiny II (Curse of the Chippendales) - 03:20 
11. Óscar Araujo - Underwater Fight (42 segundos) - 02:46 
12. David Holmes - The Resistance (Robbing Mussolini) - 02:20 
13. Ryuichi Sakamoto - Pride (Exception) - 02:11 
14. Atli Örvarsson - Inertia (7 Cycles) - 05:26 
15. Nils Frahm - Right Right Right (Music For Animals) - 07:26 
16. Aeden Azora - Moire I (Okyan) - 03:08 
17. Mario Grigorov - You're Dangerous (The Forger) - 02:31 
18. Rémi Boubal - The Grand Departure (Teach Me If You Can) - 02:23 
19. Linda Perry - Writing the Story (Luckiest Girl Alive) - 02:33 
20. GoGo Penguin - Ascent (Between Two Waves) - 04:42 
21. Kenneth Lampl - End Credits (Sissy) - 02:48 
22. Daniel Pemberton - Full House (See How They Run) - 03:22 
23. Daniel Pemberton - Something Suspicious (Amsterdam) - 03:12 
24. Daniel Hart - The Fantasy of Happiness (Interview With the Vampire) - 04:05 
25. Ramin Djawadi - The Power of Prophecy (House of the Dragon - Season 1) - 02:37 
26. Bear McCreary - Memories of Dancing (The Lord of the Rings: The Rings of Power - Season 1, Episode 7: The Eye) - 03:49 
27. Aaron Zigman - Sam's Story (A Jazzman's Blues) - 02:45 
28. Nicholas Britell - Past/Present Suite (Star Wars: Andor: Vol. 1) - 03:45 
29. Volker Bertelmann - Flavus and Marbod (Barbarians - Season 2) - 02:30 
30. Christopher Young - The Autopsy (Cabinet of Curiosities) - 02:00 
31. John Carpenter, Cody Carpenter & Daniel Davies - Corey's Requiem (Halloween Ends) - 02:02 
32. Guillaume Roussel - Mathieu's Hunt (Kompromat) - 01:52 
33. Guillaume Roussel - Novembre (Novembre) - 03:11 
34. Nick Cave & Warren Ellis - Nembutal (Blonde) - 02:55 
35. Nick Cave & Warren Ellis - No Easy Answers (Dahmer Monster) - 02:47 
36. Ben Lovett - Point of No Return (Hellraiser) - 01:56
37. Atli Örvarsson - Mathieu Dive (No Limit) - 07:17

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