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Dienstag, 6. März 2018

Playlist #236 vom 18.03.2018 - 90. ACADEMY AWARDS Special

Bei der 90. Verleihung der Academy Awards am 4. März im Dolby Theatre in Los Angeles ging Guillermo des Toros Fantasy-Liebes-Drama „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ als großer Sieger hervor, auch wenn er von den insgesamt dreizehn Nominierungen letztlich nur vier für sich verbuchen konnte, darunter aber die wichtigsten für den „besten Film“ und die „beste Regie“, außerdem für das „beste Kostümdesign“ - dazu durfte sich der Franzose Alexandre Desplat über seinen zweiten Oscar (nach „The Grand Budapest Hotel“) für die „beste Filmmusik“ freuen.
In der heutigen Sendung werden die in insgesamt 24 Kategorien nominierten Filme noch einmal musikalisch vorgestellt. Neben dem Oscar-prämierten Score von Alexandre Desplat und seinen ebenfalls nominierten Kollegen Hans Zimmer („Dunkirk“), John Williams („Star Wars: Die letzten Jedi“), Jonny Greenwood („Der seidene Faden“) und Carter Burwell („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) gibt es vor allem Musik aus den prämierten wie nominierten Filmen „Coco“, „Victoria & Abdul“, „Die Verlegerin“, „I, Tonya“, „Lady Bird“, „Get Out“ und „Die dunkelste Stunde“ zu hören.

Dass ausgerechnet ein Fantasy-Drama als bester Film ausgezeichnet worden ist, muss als kleine Überraschung in der langen Tradition der Academy Awards betrachtet werden, zuletzt ist dies Peter Jackson mit dem dritten Teil seiner epochalen „Herr der Ringe“-Trilogie geglückt. Allerdings setzt der neue Film des 53-jährigen mexikanischen Filmemachers Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) auch zur rechten Zeit ein hoffnungsvolles Zeichen gegen die Entfremdung und Ausgrenzung gesellschaftlicher Minderheiten.
Der Film erzählt die Geschichte der stummen Elisa (Sally Hawkins), die während des Kalten Krieges in einem Hochsicherheitslabor der amerikanischen Regierung angestellt ist. Als sie mit ihrer Kollegin und Freundin Zelda (Octavia Spencer) auf ein streng geheimes Experiment stößt, freundet sie sich mit dem in einem Tank gefangen gehaltenen mysteriösen Fischwesen (Doug Jones) an, das sie schließlich mit Hilfe ihres schwulen Nachbarn Giles (Richard Jenkins) aus den Fängen der Regierung befreien will.
„Die Geschichte einer stummen, migrantischen Putzfrau, die sich in eine edle Echsenmann-Kreatur verliebt, die zu Forschungs- und Kriegszwecken misshandelt wird, hat alles, was die gebeutelte Seele der von Rechtsruck und Trump-Getöse Gebeutelten gerade braucht. Ein Erbauungsfilm für das liberale Amerika, der kein schweres Sozialdrama entfaltet, sondern die Monsterfilme der Fünfzigerjahre, Horror-Comics und Popkultur als Folie für eine saftige Pulp-Geschichte nimmt - und damit den Nerv der Zeit trifft“, urteilte Andreas Borcholte auf spiegel.de.
Alexandre Desplat, der bereits einen Golden Globe für seinen lieblichen Score zu „The Shape of Water“ einheimsen konnte, durfte sich bei seiner bereits neunten Oscar-Nominierung über seine zweite Auszeichnung freuen. Und del Toro, der bisher erst eine Oscar-Nominierung für sein Drehbuch zu „Pans Labyrinth“ (2006) erhalten hatte und auch mitverantwortlich für das Drehbuch zu „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ gewesen ist, bekam erstmals die Auszeichnung als bester Regisseur.
Mit großem Abstand dahinter wurden auch Christopher Nolans Kriegsdrama „Dunkirk“ (8 Nominierungen), Martin McDonaghs Krimi-Drama „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ (7 Nominierungen), Joe Wrights Churchill-Biopic „Die dunkelste Stunde“ (6 Nominierungen) und Paul Thomas Andersons Liebes-Drama „Der seidene Faden“ (6 Nominierungen) hoch gehandelt, mussten sich aber zumeist mit zwei oder drei Auszeichnungen begnügen. So wurde Frances McDormand nach „Fargo“ (1996) zum zweiten Mal als beste Hauptdarstellerin prämiert.
Sie spielt in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ die Mutter einer Tochter, die vor Monaten ganz in der Nähe ihres Zuhauses vergewaltigt und ermordet wurde, ohne dass die örtliche Polizei Fortschritte bei der Suche nach einem Hauptverdächtigen zu machen scheint. Also nimmt sie das Heft selbst in die Hand und stellt an der Straße drei provokante Werbetafeln auf, die vor allem Polizeichef William Willoughby (Woody Harrelson) und Officer Dixon (Sam Rockwell, den mit dem Oscar für den besten Nebendarsteller ausgezeichnet wurde) so gar nicht schmecken.
„Alles an diesem Film hat einen doppelten Boden, kein Charakter ist eindimensional gezeichnet; jeder hat seine Geschichte, die im Verlauf des Films zu einem mal größeren, mal kleineren Schicksal wird. Und weil ‚Three Billboards‘ bis in die letzte Nebenrolle durchdacht und schlüssig besetzt ist, wird daraus ein so ungewöhnlicher Film“, meint Christoph Schröder auf zeit.de
Immerhin über drei Oscars (in den eher weniger wichtigen Kategorien bester Schnitt, bester Ton, bester Tonschnitt) durfte sich Christopher Nolans „Dunkirk“ freuen. Das historische Kriegsdrama rekapituliert die Ereignisse einer kühnen Rettungsaktion, mit der die Briten im Mai 1940 die von den Nazis eingekesselte französische Hafenstadt Dünkirchen befreien wollten, indem sie den eingekesselten Soldaten mit ihren Spitfires Feuerschutz aus der Luft gewährten und mit kleinen Booten übers Wasser zu Hilfe eilten.
Nominiert war auch der hochgelobte Score von Hans Zimmer, der in seiner Musik auf Sir Edward Elgars „Nimrod“-Variationen zurückgriff und sie stark verfremdete.
Zuletzt sei noch auf das mit zwei Oscars prämierte Biopic „Die dunkelste Stunde“ hingewiesen, das thematisch auch in der Zeit von „Dunkirk“ angesiedelt ist. Regisseur Joe Wright beschreibt nämlich, wie der britische Premierminister Winston Churchill (ausgezeichnet als bester Hauptdarsteller: Gary Oldman) kurz nach der Amtsübernahme 1940 unter Druck steht, mit Adolf Hitler dem Frieden zu verhandeln, während die britische Armee in Dünkirchen landet. Churchill muss in seiner wohl dunkelsten Stunde nicht nur den baldigen Einmarsch der Nazis verhindern, sondern sich gegenüber seiner eigenen Partei und dem skeptischen König George VI. durchsetzen.
Über die Oscar-prämierte Darstellung von Gary Oldman schreibt Andreas Kilb auf faz.net:
„Man erkennt ihn nicht, er spricht aus der Tiefe seiner Maske, aus Fett- und Faltenschichten, und so muss es sein. Das Gespenstische, Monströse, das in jeder Wiederbelebung historischer Figuren steckt, hat in Oldmans Churchill Gestalt angenommen. Der wiegende Trampelgang, den Oldman so exakt einstudiert hat wie Daniel Day-Lewis für Spielberg das Gehumpel von Lincoln, der nuschelnde Reptilienmund, der die pathetischen Sätze über Englands geschichtliche Prüfung zu syntaktischem Plumpudding zerkaut, der lauernde Blick hinter Professorenbrillengläsern – das alles ist virtuoses Handwerk, aber das Quentchen Künstlichkeit, mit dem Oldman Distanz zu seiner Rolle hält, ist genial.“
Leer gingen dagegen das neue Star-Wars-Abenteuer „Die letzten Jedi“ und Steven Spielbergs „Die Verlegerin“ aus, für die jeweils der große John Williams die eindrucksvolle Musik komponiert hat.

Bester Film
Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Call Me by Your Name
• Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Dunkirk
• Get Out
• Lady Bird
• Der seidene Faden (Phantom Thread)
• Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
• Die Verlegerin (The Post)

Beste Regie 
Guillermo del Toro – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water) 
• Christopher Nolan – Dunkirk
• Jordan Peele – Get Out
• Greta Gerwig – Lady Bird
• Paul Thomas Anderson – Der seidene Faden (Phantom Thread)

Bester Hauptdarsteller
Gary Oldman – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Timothée Chalamet – Call Me by Your Name
• Daniel Day-Lewis – Der seidene Faden (Phantom Thread)
• Daniel Kaluuya – Get Out
• Denzel Washington – Roman J. Israel, Esq. – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (Roman J. Israel, Esq.)

Beste Hauptdarstellerin
Frances McDormand – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri 
• Sally Hawkins – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Margot Robbie – I, Tonya
• Saoirse Ronan – Lady Bird
• Meryl Streep – Die Verlegerin (The Post)

Bester Nebendarsteller
Sam Rockwell – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri 
• Willem Dafoe – The Florida Project
• Woody Harrelson – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
• Richard Jenkins – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Christopher Plummer – Alles Geld der Welt (All the Money in the World)

Beste Nebendarstellerin
Allison Janney – I, Tonya
• Mary J. Blige – Mudbound
• Lesley Manville – Der seidene Faden (Phantom Thread)
• Laurie Metcalf – Lady Bird
• Octavia Spencer – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)

Bestes adaptiertes Drehbuch
James Ivory – Call Me by Your Name
• Scott Neustadter und Michael H. Weber – The Disaster Artist
• Scott Frank, James Mangold und Michael Green – Logan – The Wolverine (Logan)
• Aaron Sorkin – Molly’s Game
• Virgil Williams und Dee Rees – Mudbound

Bestes Originaldrehbuch
Jordan Peele – Get Out
• Emily V. Gordon und Kumail Nanjiani – The Big Sick
• Greta Gerwig – Lady Bird
• Guillermo del Toro und Vanessa Taylor – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Martin McDonagh – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Beste Kamera
Roger Deakins – Blade Runner 2049
• Bruno Delbonnel – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Hoyte van Hoytema – Dunkirk
• Rachel Morrison – Mudbound
• Dan Laustsen – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)

Bestes Szenenbild
Paul Denham Austerberry, Shane Vieau und Jeffrey A. Melvin – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water) 
• Sarah Greenwood und Katie Spencer – Die Schöne und das Biest (Beauty and the Beast)
• Dennis Gassner und Alessandra Querzola – Blade Runner 2049
• Sarah Greenwood und Katie Spencer – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Nathan Crowley und Gary Fettis – Dunkirk

Bestes Kostümdesign
Mark Bridges – Der seidene Faden (Phantom Thread)
• Jacqueline Durran – Die Schöne und das Biest (Beauty and the Beast)
• Jacqueline Durran – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Luis Sequeira – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Consolata Boyle – Victoria & Abdul

Beste Filmmusik
Alexandre Desplat – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Hans Zimmer – Dunkirk
• Jonny Greenwood – Der seidene Faden (Phantom Thread)
• John Williams – Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi)
• Carter Burwell – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Bester Filmsong
„Remember Me“ aus Coco – Lebendiger als das Leben! (Coco) – Musik und Text: Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez
• „Mystery of Love“ aus Call Me by Your Name – Musik und Text: Sufjan Stevens
• „This Is Me“ aus Greatest Showman (The Greatest Showman) – Musik und Text: Benj Pasek und Justin Paul
• „Stand Up for Something“ aus Marshall – Musik: Diane Warren; Text: Lonnie R. Lynn und Diane Warren
• „Mighty River“ aus Mudbound – Musik und Text: Mary J. Blige, Raphael Saadiq und Taura Stinson

Bestes Make-up und beste Frisuren
Kazuhiro Tsuji, David Malinowski und Lucy Sibbick – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour) 
• Daniel Phillips und Loulia Sheppard – Victoria & Abdul
• Arjen Tuiten – Wunder (Wonder)

Bester Schnitt
Lee Smith – Dunkirk
• Paul Machliss und Jonathan Amos – Baby Driver
• Tatiana S. Riegel – I, Tonya
• Sidney Wolinsky – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Jon Gregory – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Bester Ton
Gregg Landaker, Gary A. Rizzo und Mark Weingarten – Dunkirk
• Julian Slater, Tim Cavagin und Mary H. Ellis – Baby Driver
• Ron Bartlett, Doug Hemphill und Mac Ruth – Blade Runner 2049
• Christian Cooke, Brad Zoern und Glen Gauthier – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• David Parker, Michael Semanick, Ren Klyce und Stuart Wilson – Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi)

Bester Tonschnitt
Richard King und Alex Gibson – Dunkirk
• Julian Slater – Baby Driver
• Mark A. Mangini und Theo Green – Blade Runner 2049
• Nathan Robitaille und Nelson Ferreira – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Matthew Wood und Ren Klyce – Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi)

Beste visuelle Effekte
John Nelson, Gerd Nefzer, Paul Lambert und Richard R. Hoover – Blade Runner 2049
• Christopher Townsend, Guy Williams, Jonathan Fawkner und Dan Sudick – Guardians of the Galaxy Vol. 2
• Stephen Rosenbaum, Jeff White, Scott Benza und Mike Meinardus – Kong: Skull Island
• Joe Letteri, Daniel Barrett, Dan Lemmon und Joel Whist – Planet der Affen: Survival (War for the Planet of the Apes)
• Ben Morris, Mike Mulholland, Neal Scanlan und Chris Corbould – Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi)

Bester Animationsfilm
Coco – Lebendiger als das Leben! (Coco) – Lee Unkrich und Darla K. Anderson
• The Boss Baby – Tom McGrath und Ramsey Ann Naito
• The Breadwinner – Nora Twomey und Anthony Leo
• Ferdinand – Geht STIERisch ab! (Ferdinand) – Carlos Saldanha und Lori Forte
• Loving Vincent – Dorota Kobiela, Hugh Welchman und Ivan Mactaggart

Bester animierter Kurzfilm
Dear Basketball – Glen Keane und Kobe Bryant 
• Garden Party – Victor Caire und Gabriel Grapperon
• Lou – Dave Mullins und Dana Murray
• Negative Space – Max Porter und Ru Kuwahata
• Es war einmal … nach Roald Dahl (Revolting Rhymes) – Jakob Schuh und Jan Lachauer

Bester Kurzfilm
The Silent Child – Chris Overton und Rachel Shenton
• DeKalb Elementary – Reed Van Dyk
• The Eleven O’Clock – Derin Seale und Josh Lawson
• My Nephew Emmett – Kevin Wilson, Jr.
• Watu Wote – All of us – Katja Benrath und Tobias Rosen

Bester Dokumentarfilm
Ikarus (Icarus) – Bryan Fogel und Dan Cogan
• Abacus: Small Enough to Jail – Steve James, Mark Mitten und Julie Goldman
• Augenblicke: Gesichter einer Reise (Visages Villages) – Agnès Varda, JR und Rosalie Varda
• Die letzten Männer von Aleppo – Feras Fayyad, Kareem Abeed und Søren Steen Jespersen
• Strong Island – Yance Ford und Joslyn Barnes

Bester Dokumentar-Kurzfilm
Heaven Is a Traffic Jam on the 405 – Frank Stiefel 
• Edith+Eddie – Laura Checkoway und Thomas Lee Wright
• Heroin(e) – Elaine McMillion Sheldon und Kerrin Sheldon
• Knife Skills – Thomas Lennon
• Traffic Stop – Kate Davis und David Heilbroner

Bester fremdsprachiger Film
Eine fantastische Frau (Una mujer fantástica) – Chile, Regie: Sebastián Lelio
• The Insult – Libanon, Regie: Ziad Doueiri
• Körper und Seele (Testről és lélekről) – Ungarn, Regie: Ildikó Enyedi
• Loveless (Нелюбовь) – Russland, Regie: Andrei Swjaginzew
• The Square – Schweden, Regie: Ruben Östlund
Playlist:
01. Alexandre Desplat - The Shape Of Water (The Shape Of Water) - 03:43
02. John Williams - The Papers (The Post) - 03:55
03. John Williams - The Sacred Jedi Texts (Star Wars: The Last Jedi) - 03:33
04. Jonny Greenwood - For The Hungry Boy (Phantom Thread) - 03:41
05. Jon Brion - Lady Bird (Lady Bird) - 05:10
06. Jonathan Richman - Egyptian Reggae (Baby Driver) - 02:37
07. Matthew Herbert - Titles (A Fantastic Woman) - 03:12
08. Andreas Franck - Make Your Own (The Square) - 03:00
09. Michael Abels - End Titles [Montage] (Get Out) - 04:20
10. Evgeni Galperine & Sasha Galperine - The Song (Loveless) - 03:47
11. Frank Glazer - Sonatine Bureaucratique (Call Me By Your Name) - 03:44
12. Tamar-kali - But For Love (Mudbound) - 03:06
13. Peter Nashel - Tonya Suite (I, Tonya) - 05:04
14. Dario Marianelli - We Shall Fight (Darkest Hour) - 07:26
15. Dave Porter - Premiere Speech (The Disaster Artist) - 03:26
16. Clint Mansell - The Sower With The Setting Sun (Loving Vincent) - 04:47
17. Michael Giacchino - Will He Shoemaker? (Coco) - 03:19
18. Michael Giacchino - A Tide In The Affairs Of Apes (War For The Planet Of The Apes) - 05:33
19. Hans Zimmer - Variation 15 (Dunkirk) - 06:10
20. Benjamin Wallfisch & Hans Zimmer - 2049 (Blade Runner 2049) - 03:38
21. Tyler Bates - I Know Who You Are (Guardians Of The Galaxy Vol. 2) - 04:19
22. Mychael Danna & Jeff Danna - Raise Your Words (The Breadwinner) - 05:32
23. Michael Andrews - Voicemail From Emily (The Big Sick) - 04:38
24. Carter Burwell - The Letter (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) - 02:32
25. Thomas Newman - Gain The Ocean (Victoria & Abdul) - 02:42
26. Marco Beltrami - Eternum/Laura's Theme (Logan) - 03:35
27. James Newton Howard - Roman's Judgment (Roman J. Israel, Esq.) - 03:27
28. Daniel Pemberton - Paparazzi (All The Money In The World) - 03:37

Montag, 11. Dezember 2017

Playlist #230 vom 24.12.2017 - BEST OF 2017

Wenn die letzte Sendung eines Jahres auf einen Heiligabend fällt, bietet es sich an, eine eher besinnliche Rückschau auf das vorangegangene Filmmusikjahr zu halten. Wahrscheinlich werden die wenigsten der hier zusammengestellten Soundtracks in der Nominiertenliste für die kommenden Academy Awards stehen, aber für mich persönlich zählen die ausgewählten Stücke zu den Score-Highlights in 2017. Dabei sind vor allem noch recht unbekannte Namen zu entdecken, während beispielsweise Größen wie John Williams, Hans Zimmer und James Newton Howard nicht berücksichtigt worden sind.

Hans Zimmer komponierte zwar eine eindrucksvolle Musik zu Christopher Nolans historischen Kriegsdrama „Dunkirk“ und mit Benjamin Wallfisch auch zu Dennis Villeneuves weit hinter den Erwartungen gebliebenes Sci-Fi-Drama „Blade Runner 2049“, doch passte die Musik zu beiden Filmen für mich nicht in das Konzept zur heutigen Sendung. Zimmers Freund und Kollege James Newton Howard ging wie Zimmer zuvor auf eine ausgedehnte Europa-Tournee und veröffentlichte nur die Soundtracks zu „Detroit“ (mit zwei kurzen, kaum bemerkenswerten Cues) und Dan Gilroys Krimi-Drama „Roman J. Israel, Esq.“ mit Denzel Washington und Colin Farrell in den Hauptrollen, während Maestro John Williams nur das neue „Star Wars“-Abenteuer „Die letzten Jedi“ vertonte.
Sehr umtriebig war dagegen Danny Elfman, dessen Musik zum historischen Drama „Tulpenfieber“ meinen Jahresrückblick eröffnet und der darüber hinaus die leider missglückten Verfilmungen von Dave Eggers‘ Bestseller „The Circle“ und E.L. James‘ „Fifty Shades Darker“ zumindest musikalisch veredeln konnte. Abgerundet wurde sein Wirken durch die Superheldenverfilmung „Justice League“.
Unter den größeren Namen in dieser Sendung gehören zudem Oscar-Gewinner Alexandre Desplat mit seinen Arbeiten zu George Clooneys Mystery-Crime-Drama „Suburbicon“ und Guillermo del Toros Abenteuer-Drama „The Shape of Water“ sowie Thomas Newman mit seiner gefühlvollen Musik zu Stephen Frears‘ historischen Biopic „Victoria & Abdul“.
Passend zum Festtag fand auch Mychael Danna mit seiner Musik zu Bharat Nalluris „The Man Who Invented Christmas“ den Weg auf die Playlist; der Film erzählt die Geschichte, wie Charles Dickens dazu kam, seine berühmte Weihnachtsgeschichte zu schreiben.
Kein Unbekannter ist auch Ramin Djawadi, der neben seiner Musik zu den Fernsehserien „Game of Thrones“, „Prison Break“, „The Strain“ und „Westworld“ auch noch Zeit fand, Hany Abu-Assads Abenteuer-Drama „Zwischen zwei Leben“ und Yimou Zhangs Fantasy-Abenteuer „The Great Wall“ zu vertonen.
Abgerundet wird mein persönlicher Jahresrückblick mit den elektronischen Klängen von Cliff Martinez und Adam Taylor, Brian Tylers ruhigen Stücken aus den Action-Scores zu „Power Rangers“ und „The Fate of the Furious“, den exotisch angehauchten Klängen von Jeff Rona und Stephen Warbeck, dem französischen Flair von Armand Amar und den feinfühligen Kompositionen von John Paesano, Marcelo Zarvos, Rob Simonsen und Harry Gregson-Williams.
Playlist:
01. Danny Elfman - Sophia's Theme (Tulip Fever) - 03:24
02. Mychael Danna - In The Season Of Hope (The Man Who Invented Christmas) - 03:01
03. Armand Amar - Retour à Paris (Un Sac de billes) - 04:21
04. Mark Kilian - Poor By Choice (Dolores) - 03:55
05. Grégoire Auger - Fin (La Mécanique de l'ombre) - 03:36
06. Jeff Rona - The Kalari (Veeram - Macbeth) - 03:57
07. Benjamin Wallfisch - Rusalka (Bitter Harvest) - 04:52
08. Carl Thiel - The Journey Home (The Teller & The Truth) - 04:45
09. John Paesano - Lost For Words (Same Kind Of Different As Me) - 03:01
10. Marcelo Zarvos - Winter (Wonder) - 03:29
11. Thomas Newman - Gain The Ocean (Victoria & Abdul) - 02:42
12. Alexandre Lessertisseur - Hurt (Glacé) - 03:38
13. Danny Elfman - On His Knees (Fifty Shades Darker) - 03:24
14. Aaron Zigman - Main Title (Wakefield) - 04:05
15. Rupert Gregson-Williams - Pain, Loss & Love (Wonder Woman) - 05:29
16. Danny Elfman - Mae Takes Over (The Circle) - 04:25
17. Gabriel Yared - Ana and Michael (The Promise) - 06:20
18. Alexandre Desplat - Playing Catch In The Sun (Suburbicon) - 03:36
19. Stephen Warbeck - Japanese Restaurant (Hampstead) - 03:33
20. Ramin Djawadi - We Are Not The Same (The Great Wall) - 03:17
21. Danny Elfman - Home (Justice League) - 03:25
22. Max Richter - The End Of All Our Exploring (The Leftovers - Season 3) - 03:35
23. Rob Simonsen - The Test (Gifted) - 03:33
24. Cliff Martinez - Becoming (The Wicked Die Young) - 03:48
25. Adam Taylor - Into Infinity (Before I Fall) - 02:32
26. Brian Tyler - Confessions (Power Rangers) - 04:21
27. Brian Tyler - Reunited (The Fate Of The Furious) - 02:44
28. Alexandre Desplat - Elisa's Theme (The Shape Of Water) - 02:36
29. Nathan Furst - How This Ends (6 Below - Miracle On The Mountain) - 07:57
30. Harry Gregson-Williams - Jan Returns (The Zookeeper's Wife) - 07:32

Sonntag, 5. November 2017

Playlist #227 vom 12.11.2017 - NEUHEITEN 2017 (5)

In der letzten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr dominieren die ruhigen, düster-melancholischen Klänge. Neben neuen Arbeiten von Carter Burwell, Thomas Newman, Stephen Warbeck, Philip Glass und Alexandre Desplat für die große Leinwand gibt es neue Musik zu den Fernsehserien „Taboo“, „The Walking Dead“, „Game of Thrones“ und „Fargo“, dazu Soundtracks zu den Dokumentarfilmen „Vietnam“, „Unrest“, „Jane“, „Blue Planet II“, „Sea Of Life“ und „To The Orcas, With Love“ sowie Soundtrack-Verwandtes von In The Nursery und Jeff Rona.

Der französische, in Spanien lebende Komponist Pascal Gaigne („Katmandú“, „Theo’s House“) schuf zum spanischen Historiendrama „Handia“ über den größten Mann der Welt eine sehr intime, subtile Musik, die zum genauen Zuhören einlädt. Sein prominenter Landsmann Alexandre Desplat vertonte derweil nach „The Ides of March“ (2011) und „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ (2014) mit dem Mystery-Crime-Drama „Suburbicon“ bereits die dritte Regiearbeit von Hollywood-Star George Clooney, der ein Drehbuch der Coen-Brüder („No Country For Old Men“, „Fargo“) mit Matt Damon und Julianne Moore in den Hauptrollen verfilmte.
Sehr umtriebig ist momentan der amerikanische Komponist Bear McCreary, der seine Karriere mit Fernsehserien wie „Battlestar Galactica“, „Human Target“, „Trauma“ und „Terminator: S. C. C.“ begann und in den letzten Jahren neben der Musik zur Zombie-Horror-Serie „The Walking Dead“ vermehrt fürs Kino und Filme wie „The Forest“, „The Boy“, „10 Cloverfield Lane“ und „Colossal“ engagiert worden ist. Momentan ist nicht nur der erste offizielle Score zur Erfolgsserie „The Walking Dead“ bei Lakeshore Records erschienen, nachdem bislang nur Song-Compilations, Promos und Bootlegs im Umlauf gewesen waren, sondern auch McCrearys Musik zu Jennifer Breas Doku-Drama „Unrest“, zu Danny Strongs biografischen Drama „Rebel In The Rye“ und zum Horror-Thriller „Happy Deathday“, in denen der Komponist verschiedenste Facetten seines Könnens präsentiert.
Fleißig ist auch Carter Burwell, Hauskomponist der Coen-Brüder, gewesen. Er kreierte die jeweils sehr melancholische, feinsinnige Musik zu Todd Haynes Verfilmung von Brian Selznicks Mystery-Familien-Drama „Wonderstruck“, zu Martin McDonaghs grandios besetzten Comedy-Crime-Drama „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ und zu Simon Curtis‘ Biopic „Goodbye Christopher Robin“ über den Winnie-Pooh-Schöpfer A.A. Milne.
Ruhige, leicht exotisch angehauchte Klänge präsentieren Thomas Newman („Victoria & Abdul“) und Stephen Warbeck („Hampstead“), ehe Marco Beltrami mit der Musik zur Jo Nesbø-Verfilmung „Der Schneemann“ und Patrick Doyle mit dem farbenfrohen Orchesterscore zu Kenneth Branaghs Neuverfilmung des Agatha-Christie-Klassikers „Mord im Orient-Express“ für etwas lebhaftere Klänge sorgen.
Jeff Rona, der mit „Projector“ gerade auch ein Soloalbum (mit Gastkomponisten wie Peter Gregson und David Julyan) veröffentlicht hat, eröffnet den elektronischen Part der Sendung mit seiner Musik zu den beiden Dokumentarfilmen „To The Orcas, With Love“ und „Sea Of Life“, Trent Reznor und Atticus Ross („The Vietnam War“), Junkie XL („The Journey: Hunter Returns“) und Cliff Martinez („The Foreigner“) präsentieren teilweise recht rhythmisch pulsierende Scores, ehe die aus Sheffield stammenden Zwillinge Klive und Nigel Humberstone mit ihrem neuen Album „1961“ besonderen Ereignissen aus ihrem Geburtsjahr huldigen, beispielsweise dem Bau der Berliner Mauer („Torschlusspanik“), den Romanen „Solaris“ und „Catch-22“, den Weltraumspaziergängen von Yuri Gagarin und Amnesty International.
Auch der Oscar-nominierte Komponist Nicholas Britell („Moonlight“) kreierte für das biografische Comedy-Drama „Battle Of The Sexes“ einen coolen Vintage-Soundtrack. Der Film thematisiert den Kampf für die Gleichberechtigung von Frauen, den 1973 die Tennis-Weltranglistenerste Billie Jean King (Emma Stone) vorantrieb und dabei auf erbitterten Widerstand des ehemaligen Champions Bobby Riggs (Steve Carell) stieß, der nicht nur seine besten Tage hinter sich hatte, sondern auch mit seiner Spielsucht kämpfen musste.
„Beim Komponieren des Scores habe ich mich zunächst auf zwei verschiedene musikalische ‚Welten‘ fokussiert: die ‚externe‘ Welt des Sports und des Wettbewerbs und die ‚interne‘ Welt der Figuren und ihrer persönlichen Reisen. Zusätzlich habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie die 1970er Soundscapes auf frische und einzigartige Weise reflektiert werden können“, erklärt Britell im Booklet zum Soundtrack. „Letztlich ist das musikalische Terrain nicht gänzlich den 70ern angepasst, aber es stellt doch eine Hommage an die Art und Weise dar, wie Musik damals aufgenommen wurde. Wie benutzten Vintage-Mikrofone bei unseren Aufnahme-Sessions und wir spielten mit der Audio-Qualität und -Textur, um dem Score ein Gefühl dieser Ära zu verleihen.“
Altbekanntes mit Neuem zu vermischen war auch das Konzept von Minimal-Music-Legende Philip Glass („The Hours“, „The Secret Agent“) für die Arbeit an dem Soundtrack zu Brett Morgans Dokumentarfilm über Leben und Wirken der Primatenforscherin Jane Goodall. Im Jahr seines 80. Geburtstages präsentiert der Großmeister seit längerer Zeit wieder ein Orchesterwerk, das vor allem aus seinem Streichquartett Nr. 3 zitiert. Abgerundet wird die Sendung durch Max Richters düstere Musik zur Amazon-Serie „Taboo“, Jeff Russos bereits drittem Soundtrack zur erfolgreichen Krimi-Drama-Serie „Fargo“ und Ramin Djawadis farbenprächtiger Musik zur bereits siebten Staffel der Fantasy-Serie „Game Of Thrones“.
Playlist:
01. Pascal Gaigne - Academia de los ilustres (Handia) - 03:26
02. Fernando Velázquez - Marrowbone (Marrowbone) - 04:15
03. Ramin Djawadi - Rule Of Three (The Mountain Between Us) - 03:28
04. Alexandre Desplat - Playing Catch In The Sun (Suburbicon) - 03:36
05. Bear McCreary - Innocence (Rebel In The Rye) - 04:29
06. Bear McCreary - The Day Will Come (The Walking Dead) - 02:56
07. Bear McCreary - Conversion Disorder (Unrest) - 04:18
08. John Paesano - Lost For Words (Same Kind Of Different As Me) - 03:01
09. Carter Burwell - Keep Your Memories (Goodbye, Christopher Robin) - 03:27
10. Carter Burwell - The Meteorite (Wonderstruck) - 03:11
11. Thomas Newman - Gain The Ocean (Victoria & Abdul) - 02:42
12. Stephen Warbeck - Japanese Restaurant (Hampstead) - 03:33
13. Michael Brook - After Carlos (Stronger) - 04:07
14. Marco Beltrami - Main Titles (The Snowman) - 03:29
15. Patrick Doyle - Orient Express Suite (Murder On The Orient Express) - 03:20
16. Jeff Rona - A History Lesson (To The Orcas, With Love) - 03:13
17. Jeff Rona - Deep Sea Corals (Sea Of Life) - 03:52
18. Trent Reznor & Atticus Ross - Passing The Point (The Vietnam War) - 04:25
19. Junkie XL - A New Galaxy (The Journey: Hunter Returns) - 04:46
20. Cliff Martinez - She Used You (The Foreigner) - 04:13
21. Jeff Beal - Mirror Image (Gypsy) - 04:05
22. In The Nursery - Torschlusspanik (1961) - 04:56
23. Ramin Djawadi - Dragonstone (Game Of Thrones: Season 7) - 05:05
24. Hans Zimmer, Jacob Shea & Dave Fleming - The Blue Planet (Blue Planet II) - 03:17
25. Nicholas Britell - The Bra/Court Loss (Battle Of The Sexes) - 04:36
26. Philip Glass - Grub Is Born (Jane) - 03:47
27. Max Richter - Openings (Taboo) - 02:13
28. Jeff Russo - Fargo Main Theme [Season 3] (Fargo Year 3) - 02:30
29. Henry Jackman & Matthew Margeson - Poppy's Terms (Kingsman: The Golden Circle) - 03:01
30. Jeff Rona - Cerulean Blue (Projector) - 06:36

Samstag, 5. August 2017

Playlist #220 vom 06.08.2017 - NEUHEITEN 2017 (4)

Mit seinen Filmen „Lola rennt“ und „Das Parfum“ ist der deutsche Filmemacher und Komponist Tom Tykwer international bekannt geworden. Mittlerweile hat er sich auf Fernsehserien wie „Sense8“ und „Berlin Babylon“ fokussiert, zu denen er mit seinem langjährigen Weggefährten Johnny Klimek auch die Musik beigesteuert hat. Neben weiteren Auszügen aus Soundtracks zu TV-Serien wie „The Leftovers“, „House Of Cards“, „Riverdale“ und „Apple Tree Yard“ gibt es in dieser Sendung neue Musik ua. von Hans Zimmer, Michael Giachhino, Mark Isham, Alexandre Desplat und Max Richter zu hören.

Von Max Richter ist momentan nicht nur die Doppel-CD-Compilation „Out Of The Dark Room“ mit Auszügen aus den sechs von Milan Music veröffentlichten Soundtracks zu „Waltz WIth Bashir“, „Sarah’s Key“, „Wadjda“, „Disconnect“, „The Congress“ und „Testament Of Youth“ erschienen, sondern auch eine EP zur dritten Staffel der Science-Fiction-Serie „The Leftovers“ und zu Volker Schlöndorffs Drama „Rückkehr nach Montauk“.
Der Film erzählt die Geschichte des Schriftstellers Max Zorn (Stellan Skarsgård), der mit seiner Publizistin Lindsay und seiner Lebensgefährtin Clara nach New York reist, um dort seinen Roman „Jäger und Gejagte“ vorzustellen, das vom Scheitern einer Liebe in New York vor 17 Jahren erzählt. Zufällig ergibt sich wieder der Kontakt zu seiner früheren Liebe, mit der sich in dem malerischen Fischerstädtchen Montauk verabredet. Richter schuf dazu eine Musik, die von eindringlichen Piano-Klängen geprägt ist.
„Ich denke, Musik ist wie eine Art Fruchtwasser, in dem der Film lebt. Manchmal kann Musik sehr im Vordergrund stehen und eine unterstützende Rolle spielen, ohne dass man es realisiert, aber wenn man sie wegnimmt, vermisst man die Grundlage“, beschreibt Max Richter übrigens seine Auffassung von Filmmusik.
Zu den bemerkenswertesten neuen Film-Soundtrack-Kombinationen zählt die erste Zusammenarbeit zwischen dem französischen Filmemacher Luc Besson und seinem Landsmann Alexandre Desplat. Besson, der für Science-Fiction-Meisterwerke wie „Das fünfte Element“ und „Lucy“ verantwortlich zeichnete und überwiegend mit dem Komponisten Eric Serra zusammenarbeitete, hat für sein neues Sci-Fi-Spektakel „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ auf die versierten Künste des Oscar-prämierten Komponisten Alexandre Desplat zurückgegriffen, nachdem die über 30 Jahre bestehende künstlerische Beziehung zwischen Besson und Serra offenbar eine Pause benötigt hatte.
Das trifft noch nicht auf die Zusammenarbeit zwischen Christopher Nolan („Inception“, „The Dark Knight“) und Hans Zimmer zu, die auch bei Nolans historischem Kriegsdrama „Dunkirk“ sehr fruchtbar ausgefallen ist. 
Zimmer kreierte zu der Schlacht von Dünkirchen im Zweiten Weltkrieg einen düsteren, bedrohlichen elektronischen Score, der eher durch seine ideenreichen Soundkreationen überzeugt als durch das thematische Material, in dem auch Sir Edward Elgars „Nimrod“ aus seinen berühmten Enigma-Variationen berücksichtigt worden ist.
„Als ich Hans eines Nachts mit einem Ein-Wort-Vorschlag – ‚Nimrod‘ – anrief, war ich nicht sicher, ob er es akzeptieren würde, mit einem bereits bestehenden Thema für den Höhepunkt des Films zu experimentieren. Zu meiner Überraschung wusste er, wen er anheuern musste, um Elgars monumentales Thema zu dekonstruieren, ein Thema, das von den Briten ebenso wie die Geschichte von Dünkirchen geliebt und oft bei zeremoniellen Gelegenheiten und Beerdigungen gespielt wird“, beschreibt Regisseur Nolan im Booklet zum Soundtrack die Zusammenarbeit mit Zimmer. „Hans brachte Benjamin Wallfisch ins Spiel, der zusammen mit dem großen Music Editor Alex Gibson und mir selbst eine moderne Bearbeitung gestaltete, die aus den Bildern und Tönen des Films erwuchs und dabei die Resonanzen des Originals ohne unverdiente Gefühle anzapfte. Hans‘ Blechbläser-Akzente komplettieren die Bewegungskraft des Stückes, ohne zu sentimentalisieren.“
Neues gibt es natürlich auch wieder von Hans Zimmers früheren und nach wie vor aktuellen Wegbegleitern. So kreierte Lorne Balfe, mit dem Zimmer u.a. an „The Bible“, „Megamind“, „Inception“, „Sherlock Holmes“ und auch „Dunkirk“ gearbeitet hat, die Musik zum Biopic „Churchill“, Rupert Gregson-Williams den wuchtigen Score zur Comic-Adaption von „Wonder Woman“, Jeff Rona den Score zu „Generation Iron 2“ und Blake Neely die Musik zur Mystery-Drama-Serie „Riverdale“.
Michael Giacchino, längst auf Blockbuster-Erfolge abonniert, ist mit den Sequels zu den erfolgreichen Franchises „Spider-Man“ und „Planet der Affen“ ebenso vertreten wie Danny Elfman mit seinen jüngeren Arbeiten zum Justin Chadwicks historischen Drama „Tulip Fever“ und zu James Ponsoldts Hi-Tech-Thriller „The Circle“.
Patrick Doyle erfüllte sich mit der Arbeit an Tony Leondis' Animations-Spaß „The Emoji Movie“ einen Komponisten-Traum:
„Ich habe Animation immer bewundert und es als wirklich große Kunstform wahrgenommen. Die Musikarbeit bei der Animation hat mich fasziniert, seit ich als kleines Kind Clips von ‚Fantasia‘ im Fernsehen gesehen habe“, erklärt Doyle im Booklet zum Soundtrack. „Als Tony und ich erstmals die Idee diskutierten, die Musik zu ‚Emoji‘ zu kreieren, nutzte ich die Chance – ich wusste, dass der Film in seinen vorstellungsstarken Händen frisch und originell werden würde. Es war ein sehr vertrackter Score. Die Musik musste sowohl das Drama als auch die Laser-präzise Komödie einfangen. Ich liebte alle Figuren, und es war wirklich ein Vergnügen, all die individuellen Themen zu entwickeln.“
Playlist:
01. Max Richter - Sunlight (Return To Montauk) - 05:35
02. Aaron Zigman - Main Title (Wakefield) - 04:05
03. Max Richter - The End Of All Our Exploring (The Leftovers - Season 3) - 03:35
04. Lorne Balfe - The Beach (Churchill) - 04:09
05. Alexandre Desplat - Pearls On Mul (Valerian And The City Of A Thousand Planets) - 07:36
06. David Newman - Ryan's Theme (Girls Trip) - 04:43
07. Jeff Beal - Lee Ann Missing (House Of Cards - Season 5) - 04:12
08. Hans Zimmer - The Oil (Dunkirk) - 06:10
09. Rupert Gregson-Williams - Pain, Loss & Love (Wonder Woman) - 05:29
10. Michael Giacchino - Don't Luca Now (War For The Planets Of The Apes) - 03:53
11. Michael Giacchino - The World Is Changing (Spider-Man: Homecoming) - 04:10
12. Patrick Doyle - Emoji (The Emoji Movie) - 04:18
13. Tom Tykwer & Johnny Klimek - What Ever You Know (Sense 8 - Season 1) - 06:05
14. Philippe Rombi - Le Baiser de Paul (L'Amant Double) - 02:34
15. Ludwig Goransson - Living In A Bubble (Everything, Everything) - 05:33
16. Tomandandy - Close (The Monster) - 03:20
17. Rob Law - All Here Now (Proximity) - 03:01
18. Jeff Rona - Options And Opportunities (Generation Iron 2) - 03:36
19. Rael Jones - Wealth Will Make You Free (Harlots) - 02:54
20. Rael Jones - Enlightment (My Cousin Rachel) - 02:43
21. Jackson Greenberg - Satellite (City Of Ghosts) - 03:50
22. Daniel Hart - Safe Safe Safe (A Ghost Story) - 03:02
23. Blake Neely - Oh, Mommy! (Riverdale - Season 1) - 03:51
24. Mark Isham - The Wrigley Building (A Family Man) - 04:22
25. Halfdan E - Interrogation (Apple Tree Yard) - 03:33
26. Danny Elfman - Finding Mercer (The Circle) - 03:02
27. Danny Elfman - The Grand Finale (Tulip Fever) - 06:42

Sonntag, 21. Mai 2017

Playlist #215 vom 28.05.2017 - ALEC BALDWIN Special

Eigentlich hätte aus Alec Baldwin ein echter Star werden können, nachdem er in seiner Rolle als Jack Ryan in der Tom-Clancy-Verfilmung von „Jagd auf Roter Oktober“ an der Seite von Sean Connery seinen internationalen Durchbruch feiern durfte. Doch statt diese Rolle auch in der Fortsetzung „Die Stunde der Patrioten“ zu spielen, konzentrierte er sich lieber auf seine Broadway-Karriere und verkündete 2009 sogar, 2012 aus dem Filmgeschäft auszusteigen. Zum Glück machte er diese Ankündigung nicht wahr und erst kürzlich in dem Trickfilm „The Boss Baby“ der Titelfigur seine charismatische Stimme.

Alec Baldwin wurde 1958 mit irischen, britischen und französischen Wurzeln auf Long Island geboren und hat fünf Geschwister, von denen seine drei Brüder William, Stephen und Daniel ebenfalls Schauspieler wurden. Bevor Alec allerdings zum Filmgeschäft kam, studierte er Politikwissenschaft an der George Washington University. Anschließend verfolgte er seine Schauspiel-Karriere an der New York University und am Lee Strasberg Theatre Institute in New York.
Nach Engagements in Fernsehserien wie „The Doctors“ (1980-1982), „Die Texas-Klinik“ (1983) und „Unter der Sonne Kaliforniens“ (1984-1985) feierte Baldwin sein Filmdebüt 1987 in „Für immer Lulu“, dann folgten Rollen in populären Filmen wie Tim Burtons Geister-Komödie „Beetlejuice“, Jonathan Demmes romantischer Krimi-Komödie „Die Mafiosi-Braut“, Mike Nichols’ „Die Waffen der Frauen“ und Oliver Stones Drama „Talk Radio“ (alle 1988), ehe John McTiernan Baldwin 1990 in dem Polit-Thriller „Jagd auf Roter Oktober“ besetzte.
1993 heiratete er seine Kollegin Kim Basinger, mit der er bei „Die blonde Versuchung“ (1991) und „Getaway“ (1994) gemeinsam vor der Kamera stand. Zwar schlug Baldwin die Fortsetzung seiner Jack-Ryan-Rolle in „Die Stunde der Patrioten“ wegen seiner Broadway-Karriere (die in einer Nominierung für den renommierten Tony Award für seine Darstellung in „Endstation Sehnsucht“ gipfelte) aus, doch spielte er in den 1990er Jahren auch in Thrillern wie „Malice – Eine Intrige“ (1993), „Getaway“ (1994), „Nicht schuldig“, „Mississippi Delta – Im Sumpf der Rache“, „Das Attentat“ (alle 1996), „Auf Messers Schneide“ (1997) und „Das Mercury Puzzle“ (1998), in Dramen wie „Glengarry Glen Ross“ (1992) und „Al Pacino’s Looking For Richard“ (1996) sowie in der romantischen Komödie „Zauberhafte Zeiten“ (1992).
In den 2000er Jahren war er allerdings kaum noch in größeren Filmproduktionen zu sehen. Zu den bekannteren zählen auf jeden Fall Michael Bays „Pearl Harbor“ (2001), Wes Andersons „The Royal Tenenbaums“ (2001), Wayne Kramers „The Cooler – Alles auf Liebe“ (2003) und die beiden Martin-Scorsese-Dramen „Aviator“ (2004) und „Departed – Unter Feinden“ (2006).
Unter dem Namen Harry Kirkpatrick führte Baldwin 2003 auch Regie bei dem Fantasy-Comedy-Drama „The Devil and Daniel Webster“.
In den letzten Jahren war er in den Woody-Allen-Filmen „To Rome with Love“ (2012) und „Blue Jasmine“ (2013) ebenso zu bewundern wie in den Serien „30 Rock“ und „Saturday Night Live“, wo er seit 2016 sehr erfolgreich Donald Trump parodiert. Außerdem spielte er in dem Action-Thriller „Mission: Impossible – Rogue Nation“ und in Peter Landesmans Sportler-Biopic-Drama „Erschütternde Wahrheit“ (beide 2015).

Filmographie:
1980–1982: The Doctors (Fernsehserie)
1983: Die Texas-Klinik (Cutter to Houston, Fernsehserie, 9 Folgen)
1984: Eine Frau kann nicht vergessen (Sweet Revenge, Fernsehfilm)
1984–1985: Unter der Sonne Kaliforniens (Knots Landing, Fernsehserie, 40 Folgen)
1987: Für immer Lulu (Forever, Lulu)
1987: Alamo – 13 Tage bis zum Sieg (Alamo: 13 Days to Glory)
1988: Beetlejuice
1988: Die Waffen der Frauen (Working Girl)
1988: Die Mafiosi-Braut (Married to the Mob)
1988: Talk Radio
1988: She is having a Baby (She’s Having a Baby)
1989: Great Balls of Fire – Jerry Lee Lewis – Ein Leben für den Rock’n’Roll (Great Balls of Fire!)
1990: Jagd auf Roter Oktober (The Hunt for Red October)
1990: Miami Blues
1990: Alice (Alice)
1991: Die blonde Versuchung (The Marrying Man)
1992: Glengarry Glen Ross
1992: Zauberhafte Zeiten (Prelude to a Kiss)
1993: Malice – Eine Intrige (Malice)
1994: Shadow und der Fluch des Khan (The Shadow)
1994: Getaway (The Getaway)
1995: Endstation Sehnsucht (A Streetcar Named Desire, Fernsehfilm)
1995: 25 Cents (Two Bits)
1996: Nicht schuldig (The Juror)
1996: Mississippi Delta – Im Sumpf der Rache (Heaven’s Prisoners)
1996: Das Attentat (Ghosts of Mississippi)
1996: Al Pacino’s Looking for Richard (Looking for Richard)
1997: Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (The Edge)
1998: Das Mercury Puzzle (Mercury Rising)
1998: The Last Bandit (Thick as Thieves)
1999: The Confession – Das Geständnis (The Confession)
1999: Notting Hill
1999: Outer Limits – Die unbekannte Dimension (The Outer Limits, Fernsehserie, Folge 5x18)
1999: Outside Providence
2000: Nürnberg – Im Namen der Menschlichkeit (Nuremberg)
2000: State and Main
2001: Final Fantasy: Die Mächte in dir (Stimme, Final Fantasy, the Spirits Within)
2001: Pluto Nash – Im Kampf gegen die Mondmafia (The Adventures of Pluto Nash)
2001: Pearl Harbor
2001: Die Royal Tenenbaums (The Royal Tenenbaums)
2001: Friends (Fernsehserie, Folgen 8x17–8x18)
2002: Path to War (Fernsehfilm)
2003: The Cooler – Alles auf Liebe (The Cooler)
2003: Ein Kater macht Theater (The Cat in the Hat)
2003: Du stirbst nur zweimal (Second Nature)
2004: Las Vegas (Fernsehserie, Folgen 1x12, 2x09)
2004: … und dann kam Polly (Along Came Polly)
2004: Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis (Nip/Tuck, Fernsehserie, Folge 2x16)
2004: Aviator (The Aviator)
2004: The Last Shot – Die letzte Klappe (The Last Shot)
2005: Elizabethtown
2005: Dick und Jane (Fun with Dick and Jane)
2005: Will & Grace (6 Folgen)
2006: Mein erster Mord (Mini’s First Time)
2006: Krass (Running With Scissors)
2006: Departed – Unter Feinden (The Departed)
2006: Der gute Hirte (The Good Shepherd)
2006–2012: 30 Rock (Fernsehserie, 138 Folgen)
2007: Suburban Girl
2007: Brooklyn Rules
2007: Saturday Night Live (Fernsehshow, Folge 32x17)
2008: Männer sind Schweine (My Best Friend’s Girl)
2008: Lymelife
2008: Madagascar 2 (Stimme, Madagascar: Escape 2 Africa)
2009: Beim Leben meiner Schwester (My Sister’s Keeper)
2009: Wenn Liebe so einfach wäre (It’s Complicated)
2010: Teenage Paparazzo (Dokumentation)
2011: Runaway Girl (Hick)
2011: Die Hüter des Lichts (Stimme, Rise of the Guardian)
2011–2012: Saturday Night Live (Fernsehshow, 2 Folgen)
2012: To Rome With Love
2012: Rock of Ages
2013: AmeriQua
2013: Blue Jasmine
2013: Verführt und Verlassen (Seduced and Abandoned, Dokumentation)
2013: Elaine Stritch: Shoot Me (Dokumentation)
2014: Law & Order: Special Victims Unit (Fernsehserie, Folge 15x18)
2014: Still Alice – Mein Leben ohne Gestern (Still Alice)
2014: Torrente 5: Operación Eurovegas (Torrente V: Misión Eurovegas)
2014: A Dangerous Game (Dokumentation)
2015: Mission: Impossible – Rogue Nation
2015: Erschütternde Wahrheit (Concussion)
2015: Aloha – Die Chance auf Glück (Aloha)
2016: Das Schwarze Labyrinth (Andron)
2017: The Boss Baby, Stimme
Playlist:
01. Hans Zimmer & Steve Mazzaro - I Wish You Were Never Born (The Boss Baby) - 02:53
02. Aaron Zigman - Opening (My Sister's Keeper) - 03:19
03. Ilan Eshkeri - Speech (Still Alice) - 02:35
04. Marcelo Zarvos & Bruce Fowler - Miriam (The Good Shepherd) - 04:16
05. John Barry - Meeting With Kudrow (Mercury Rising) - 03:39
06. Marc Shaiman - Busted (Ghosts From The Past) - 05:44
07. Howard Shore - Open Your Eyes (Prelude To A Kiss) - 02:46
08. Hans Zimmer & Heitor Pereira - It's Complicated (It's Complicated) - 04:15
09. Christopher Young - Living For Love (The Devil And Daniel Webster) - 03:21
10. David Mansfield - Evening Star (A Streetcar Named Desire) - 02:22
11. Jerry Goldsmith - Main Title (Malice) - 03:31
12. Jerry Goldsmith - The Poppy Fields (The Shadow) - 03:41
13. Jerry Goldsmith - Lost In The Wild(s) (The Edge) - 02:59
14. James Newton Howard - End Titles (The Juror) - 03:59
15. James Newton Howard - Be At Peace (Concussion) - 03:49
16. Elliot Goldenthal - The Kiss (Final Fantasy) - 04:14
17. Howard Shore - Icarus (The Aviator) - 04:00
18. Howard Shore - Richard, Duke Of York (Looking For Richard) - 04:09
19. Basil Poledouris - Hymn To Red October (The Hunt For Red October) - 05:04
20. Stewart Copeland - Dietz: Just Come Right In Here, Denise (Talk Radio) - 03:05
21. Danny Elfman - Main Title/End Title (Beetlejuice) - 03:41
22. Hans Zimmer - Once Upon A Time In Africa (Madagascar: Escape 2 Africa) - 03:50
23. Alexandre Desplat - Easter (Rise Of The Guardians) - 03:39
24. George Fenton - Front Title (Heaven's Prisoners) - 05:03
25. Hans Zimmer - Brothers (Pearl Harbor) - 04:04
26. Mark Isham - Leaving Las Vegas (The Cooler) - 05:15
27. Trevor Jones - Notting Hill (Notting Hill) - 04:46
28. Joe Kraemer - Soloman Lane (Mission: Impossible - Rogue Nation) - 04:08
29. Mark Mothersbaugh - The Lindebergh (The Royal Tenenbaums) - 07:21

Freitag, 3. Februar 2017

Playlist #207 vom 05.02.2017 - R.I.P. JOHN HURT Special

Sir John Vincent Hurt zählt seit den 1970er Jahren zu den profiliertesten britischen Charakterdarstellern und ist auch dem deutschen Publikum durch seine eindringlich gespielten Rollen in David Lynchs Meisterwerk „Der Elefantenmensch“ (1980), „1984“ (1984) und war in drei Verfilmungen der „Harry Potter“-Serie als Zauberstabmacher Mr. Ollivander zu sehen.
Am 27. Januar dieses Jahres verstarb der Golden-Globe-Preisträger (für die beste Nebenrolle in Alan Parkers „12 nachts – Midnight Express“) im Alter von 77 Jahren in Folge der Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Der am 22. Januar 1940 im britischen Chesterfield geborene Sohn eines Pfarrers wollte schon als Kind Schauspieler werden und engagierte sich bereits in der Schule bei verschiedenen Theateraufführungen. Da sich seine Eltern aber nicht mit einem so „unsicheren“ Leben als freier Künstler anfreunden konnten, schickten sie ihn auf die Londoner Saint-Martins-Kunsthochschule, damit er als Kunstlehrer tätig werden konnte. 1962 bekam Hurt jedoch ein Theaterstipendium an der renommierten Royal Academy of Dramatic Art angeboten, worauf er sein Kunststudium abbrach und sich fortan ganz der Schauspielerei widmete.
Um sich finanziell über Wasser zu halten, nahm er zunächst jede ihm offerierte Rolle an, trat sowohl in den unterschiedlichsten Theaterstücken als auch in Fernsehserien auf, bis er eine Hauptrolle in dem Stück „Little Malcolm and His Struggle Against the Eunuchs“ erhielt. Bei der Premiere in Dublin war auch der Filmregisseur Fred Zinneman anwesend, der so begeistert von Hurts Darstellung gewesen ist, dass er ihn für eine Nebenrolle in seinem mit sechs Oscars ausgezeichneten Historiendrama „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“ (1966) verpflichtete.
Zinneman machte seinen Freund John Huston auf Hurt aufmerksam, der daraufhin die Hauptrolle in dessen Komödie „Dave – Zuhaus in allen Betten“ (1967) bekam.
Ein weiterer Meilenstein in Hurts aufstrebender Karriere war 1972 die Nominierung für den Britischen Filmpreis, die er für seine Darstellung des vermeintlichen Mörders Timothy Evans in „John Christie, der Frauenwürger von London“ erhielt. In der Folge nahm Hurt weiterhin die unterschiedlichsten Rollen an und ließ sich auf kein Genre festlegen. Mit seiner markanten Stimme war er auch als Synchronsprecher und Erzähler für Zeichentrick- und Dokumentarfilme wie „Unten am Fluss“, „Herr der Ringe“ (beide 1978), „Tiggers großes Abenteuer“ (2000), „Pride – Das Gesetz der Savanne“ (2004) und „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ (2004) ein gefragter Mann.
International bekannt wurde John Hurt durch seine mit einer Oscar-Nominierung bedachten Rolle des Max in Alan Parkers auf wahren Begebenheiten beruhenden Drama „12 Uhr nachts – Midnight Express“, in dem der amerikanische Student Billy Hayes beim Schmuggeln von Haschisch aus der Türkei in die USA erwischt und in der Türkei zu einer lebenslangen Haft verurteilt wird. Die Flucht mit seinen Freunden Max und Jimmy misslingt aber zunächst, weil ihr Plan durch einen Informanten der Gefängnisleitung verraten wird. Auch die kurze Szene in Ridley Scotts „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ (1979), in der ihm ein Alien aus dem Brustkorb schlüpft, hat nachhaltigen Eindruck in der Filmwelt hinterlassen.
Seine nächste Oscar-Nominierung erhielt Hurt für seine mitfühlende Darstellung des missgestalteten John Merrick in David Lynchs „Der Elefantenmensch“ (1980). Weitere Höhepunkte in Hurts Karriere waren Michael Radfords Verfilmung von George Orwells dystopischen Roman „1984“ (1984), James McTeigues Adaption des Comics „V wie Vendetta“ (2006) der Wachowski-Geschwister („The Matrix“), Jim Jarmuschs Filme „Dead Man“ (1995) und „Only Lovers Left Alive“ (2013) sowie die Blockbuster-Produktionen von „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (2008), „Hellboy“ (2004) und den drei Harry-Potter-Filmen „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 + 2“ (2010, 2011).
Zuletzt war er in Brett Ratners Action-Abenteuer „Hercules“ (2014), in der Fernsehserie „The Last Panthers“ (2015) und in dem Oscar-nominierten Biopic „Jackie“ (2016) zu sehen.
In den rund 140 Filmen, in denen er mitwirkte, übernahm er oft nur Nebenrollen, spielte aber eindringlich Exzentriker und unter Psychosen Leidende. Im Juli 2015 wurde John Hurt von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.
Filmographie: 
1962: Z Cars (Fernsehserie, Folge 1x29 Assault)
1966: Ein Mann zu jeder Jahreszeit (A Man for All Seasons)
1967: Dave – Zuhaus in allen Betten (Sinful Davey)
1969: Bevor der Winter kommt (Before Winter Comes)
1971: John Christie, der Frauenwürger von London (10 Rillington Place)
1972: Der Rattenfänger von Hameln (The Pied Piper)
1974: Little Malcolm
1975: Wie man sein Leben lebt (The Naked Civil Servant)
1975: Der Ghul (The Ghoul)
1976: Ich, Claudius, Kaiser und Gott (I, Claudius)
1978: Unten am Fluß (Watership Down, Stimme)
1978: 12 Uhr nachts – Midnight Express (Midnight Express)
1978: Der Todesschrei (The Shout)
1978: Der Herr der Ringe (The Lord of the Rings)
1979: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien)
1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man)
1980: Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel (Heaven’s Gate)
1981: Mit dem Wind nach Westen (Night Crossing)
1981: Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt (History of the World: Part I)
1982: Zwei irre Typen auf heißer Spur (Partners)
1983: Das Osterman Weekend (The Osterman Weekend)
1984: King Lear
1984: Champions – Sein größter Sieg
1984: 1984 (Nineteen Eighty-Four)
1984: Die Profikiller (The Hit)
1985: Taran und der Zauberkessel (The Black Cauldron)
1987: Spaceballs
1987: Karriere mit links (From the hip)
1987: Aria
1987: Die letzten Tage in Kenya (White Mischief)
1988: Die Bengalische Nacht (La Nuit Bengali)
1988: Jim Henson’s The Storyteller (Fernsehserie)
1989: Scandal
1990: Tod in Namibia (Windprints)
1990: Das Feld (The Field)
1990: Roger Cormans Frankenstein (Frankenstein Unbound)
1991: King Ralph
1992: Schattenwelt (Lapse of Memory)
1993: Cowgirl Blues (Even Cowgirls Get the Blues)
1993: Wunderbare Augenblicke der Luftfahrt (Great Moments in Aviation)
1995: Dead Man
1995: Rob Roy
1995: Wild Bill
1997: Die Versuchung (TLC – Tender Loving Care)
1997: Liebe und Tod auf Long Island (Love and Death on Long Island)
1997: Bastard – Willkommen im Paradies (Bandyta)
1997: Contact
1998: The Commissioner – Im Zentrum der Macht
1999: Going South (If… Dog… Rabbit…)
1999: You Are Dead (You’re Dead…)
1999: Unten am Fluss (Watership Down, Fernsehserie)
2000: Lost Souls – Verlorene Seelen (Lost Souls)
2001: Corellis Mandoline (Captain Corelli’s Mandolin)
2001: Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter and the Philosopher’s Stone)
2001: Tabloid – Gefährliche Enthüllungen (Tabloid)
2002: Miranda
2002: Crime and Punishment
2003: Owning Mahowny
2003: Dogville
2004: Hellboy
2005: Shooting Dogs
2005: Manderlay
2005: Der verbotene Schlüssel (The Skeleton Key)
2005: Mord unter Zeugen (Shooting Dogs)
2005: The Proposition – Tödliches Angebot (The Proposition)
2006: V wie Vendetta (V for Vendetta)
2006: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (Perfume – The Story of a Murderer)
2007: Masters of Science Fiction (Fernsehserie, 1 Folge)
2008: Lecture 21
2008: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull)
2008: Outlander
2008: The Oxford Murders
2008: Recount – Warren Christopher
2008: Hellboy – Die goldene Armee (Hellboy II: The Golden Army)
2008–2012: Merlin – Die neuen Abenteuer (Fernsehserie, Stimme für den Drachen)
2008: An Englishman in New York
2009: The Limits of Control
2009: New York, I Love You
2009: 44 Inch Chest
2010: Brighton Rock
2010: Lou
2010: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)
2011: Regret Not Speaking
2011: Sailcloth (Kurzfilm)
2011: Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy)
2011: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2)
2011: Melancholia
2011: Krieg der Götter (Immortals)
2011: The Confession – Die Beichte (The Confession, Fernsehserie, alle Folgen)
2011: 23 Degrees, 5 Minutes (Kurzfilm)
2011: In Love with Alma Cogan
2011: The Gruffalo’s Child (Fernsehfilm, Stimme für Eule)
2012: Jayne Mansfield’s Car
2012: Playhouse Presents (Fernsehreihe, Folge 1x07 The Snipist, Stimme für The Ministry)
2012: Henry V (Fernsehfilm)
2012: Das verlorene Labyrinth (Labyrinth, Fernsehfilm)
2013: Doctor Who, Episode Der Name des Doctors und Spezial-Episode Der Tag des Doctors
2013: Only Lovers Left Alive
2013: Snowpiercer
2014: Hercules
2015: The Last Panthers (Fernsehserie)
2016: Legend of Tarzan (The Legend of Tarzan)
2016: The Journey
2016: Jackie – Die First Lady (Jackie)
Playlist:
01. Giorgio Moroder - (Theme From) Midnight Express (Midnight Express) - 04:40
02. Jerry Goldsmith - Main Title (Alien) - 03:30
03. John Morris - The Elephant Man Theme (The Elephant Man) - 03:47
04. James Newton Howard - The Crown/To Be King Of England (King Ralph) - 02:24
05. Roque Banos - Loma's Theme (The Oxford Murders) - 03:33
06. Carter Burwell - Home From The Hills (Rob Roy) - 02:45
07. Georges Delerue - Domestic Scene (Partners) - 03:14
08. Angelo Badalamenti - Clayton's Cocktails (44 Inch Chest) - 04:33
09. Van Dyke Parks - First Gunfight (Wild Bill) - 02:18
10. Dario Marianelli - Lust At The Abbey (V For Vendetta) - 03:17
11. Marco Beltrami - Wake Up Dead (Hellboy) - 03:19
12. Danny Elfman - A Dilemma (Hellboy II) - 02:55
13. Marco Beltrami - Take My Place (Snowpiercer) - 05:56
14. Trevor Jones - And The Truth Shall Set You Free (Labyrinth) - 05:33
15. John Williams - Harry's Wondrous World (Harry Potter and the Philosopher's Stone) - 05:19
16. Alexandre Desplat - Lovegood (Harry Potter and the Deathly Hollows - Part 1) - 03:25
17. John Williams - Irina's Theme (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull) - 02:26
18. Fernando Velázquez - The Campfire (Hercules) - 02:02
19. Trevor Morris - My Own Heart (Immortals) - 03:04
20. Geoff Zanelli - Setting The Trap (Outlander) - 03:11
21. Jan A.P. Kaczmarek - Lost Souls (Lost Souls) - 02:53
22. Johnny Klimek, Reinhold Heil & Tom Tykwer - Streets Of Paris (Perfume: The Story Of A Murderer) - 03:11
23. Alberto Iglesias - George Smiley (Tinker, Tailor, Soldier, Spy) - 05:19
24. Alan Silvestri - Good To Go (Contact) - 05:11
25. Jerry Goldsmith - The Picnic (Nightcrossing) - 04:04
26. Stephen Warbeck - After The Dance (Captain Corelli's Mandolin) - 02:18
27. Dario Marianelli - We Turned Our Backs (Beyond The Gates) - 03:42
28. Rupert Gregson-Williams - Returning Home (The Legend Of Tarzan) - 04:02
29. Elmer Bernstein - The Land (The Field) - 05:41
30. Eurythmics - Julia (1984) - 06:40

Montag, 12. September 2016

Playlist #197 vom 18.09.2016 - NEUHEITEN 2016 (5)

Auch wenn die letzte Neuheiten-Sendung erst sechs Wochen her ist, ist im Filmmusik-Sommer so viel passiert, dass zwei Stunden kaum ausreichen, die interessanten neuen Soundtracks zu präsentieren. Wir unternehmen mit Ólafur Arnalds eine musikalische Reise nach Island, Lévon Minassian und Armand Armar entführen uns nach Armenien, Pedro Bromfman nach Kolumbien, aber der Großteil der hier und heute präsentierten Soundtracks führt uns nach Hollywood, wo unter anderem aufwändige Remakes der Klassiker „Die glorreichen Sieben“ und „Ben Hur“ ebenso produziert wurden wie die üblichen Action-Thriller, Komödien und Dramen.

Den Auftakt zur heutigen Sendung bildet der isländische Komponist Ólafur Arnalds, der sieben Wochen lang durch sein Heimatland Island reiste und in jeder Woche an einem anderen Ort mit einem anderen Künstler (u.a. mit dem Filmkomponisten Atli Örvarsson, dem Poeten Einar Georg Einarsson und Nanna Bryndís Hilmarsdóttir von Of Monsters And Men) einen Song aufnahm. Nachdem der Künstler seine musikalische Reise, die von Baldvin Z auch auf Film festgehalten wurde, auf der Website www.islandsongs.is dokumentierte, erscheinen die sieben Songs nun auch auf dem CD/DVD-Doppelalbum „Island Songs“.
„Ich möchte immer, dass alles perfekt klingt, aber ich weiß auch, dass Perfektion nicht zwingend für gute Musik notwendig ist“, kommentiert der Künstler die Arbeit an dem Album. „So sind diese Projekte aus einem inneren Kampf mit mir selbst entstanden, aus dem Wunsch, etwas Spontanes und Improvisiertes zu kreieren.“ 
Mit „Orphée“ präsentiert Arnalds Landsmann Jóhann Jóhannsson ebenfalls ein neues Studio-Album, das erste in sechs Jahren. Dabei vereint der Isländer all die vertrauten Facetten seiner früheren Werke, intime Streicher-Quartette, satte Orchester-Arrangements, elektronische Elemente, Chor und Solo-Instrumente wie Piano und Orgel.
„Im Gegensatz zu meinen früheren Alben begann die Arbeit an diesem Album nicht mit einem konzeptuellen oder narrativen Thema, das die Musik zusammenfügt. Stattdessen schien die Musik auf ihre Form, auf ihren Moment zu warten“, erklärt Jóhannsson.
In ähnlichen musikalischen Gefilden wirkt auch Max Richter, der mit „Morgan“ das Regiedebüt von Ridley Scotts Sohn Luke Scott vertont hat. Dabei erinnert vor allem der Main Title an Richters letzte Arbeit „Sleep“, verbindet in dem ätherischen Score wie gewohnt rhythmische elektronische Elemente und orchestrale Elemente zu einem stimmungsvollen Gesamtbild. Elektronische Klänge gibt es aber auch von vielen weiteren Künstlern in dieser Sendung zu hören, so von dem britischen Electro-Act Hybrid, der nach Beiträgen zu Filmen wie „The Equalizer“, „Unstoppable“, „Hercules“ und „Total Recall“ den kompletten Score zum Action-Thriller „Take Down“ beigesteuert hat. Aber auch Brian Reitzell hat zu „Kicks“ ebenso pulsierende Electro-Beats arrangiert wie Ex-Tangerine-Dream-Mitglied Paul Haslinger zur TV-Serie „Halt And Catch Fire“, Craig Armstrong zu dem Biopic „Snowden“ und Atticus Ross zu Steve Hoovers Dokumentation „Almost Holy“.
Gleich mit drei neuen, ebenfalls stark elektronisch geprägten Arbeiten ist der französische Komponist Robin Coudert alias Rob zu hören („Emperdument“, „Made In France“, „Le Bureau des Légendes“).
Und schließlich gibt es mit „The Magnificent Seven“ auch die letzte Arbeit des im vergangenen Jahr bei einem Flugzeugabsturz getöteten James Horner zu hören. Nach dem Ende der Arbeit an „Southpaw“ im Frühjahr 2015 begannen Regisseur Antoine Fuqua und James Horner ihre nächste Zusammenarbeit zu besprechen und kamen zu dem vorläufigen Schluss, dass zwar Elmer Bernsteins klassisches Thema berücksichtigt werden musste, die Musik zur neuen Erzählung von Akira Kurosawas „Die sieben Samurai“ aber moderner klingen musste.
James Horner konnte noch einige Themen komponieren, die sein langjähriger Mitarbeiter Simon Franglen dann in dessen Sinne weitergeführt hat. Von dem großen Miklos Rozsa, der 1959 die epische Musik zum mehrfach Oscar-prämierten „Ben Hur“ komponiere, ließ sich indes Marco Beltrami kaum beeindrucken, als er nun das Remake des russischen Filmemachers Timur Bekmambetov („Wanted“, „Abraham Lincoln Vampirjäger“) zu vertonen hatte. Er kreierte zunächst sehr einfühlsame, von einer Flöte, Violine und zarter Solo-Stimme getragene Klänge, ehe die Action und der Hass einsetzen, was der Musik dramatischere Züge abverlangt.
Gefühlvoll geht es dann mit Oscar-Preisträger Alexandre Desplat und seiner Musik zu Derek Cianfrances („Blue Valentine“) neuen Drama „The Light Between Oceans“ weiter. Dazu gesellen sich Fernando Velázquez‘ epischer Score zu Koldo Serras Kriegs-Drama „Gernika“, Patrick Cassidys irisch gefärbte Musik zur Dokumentation „1916: The Irish Rebellion“ und Dario Marianellis fernöstlich akzentuierte Musik zu dem Animationsfilm „Kubo And The Two Strings“.
Playlist:
01. Ólafur Arnalds - Oldurót (Island Songs) - 04:26
02. Jóhann Jóhannsson - Flight From The City (Orphée) - 06:31
03. Max Richter - Sketch #1 Morgan Main Title (Morgan) - 03:25
04. Brian Reitzell - 606 in the 510 (Kicks) - 04:54
05. Paul Haslinger - It Speaks (Halt And Catch Fire - Seasons 1 & 2) - 04:20
06. Craig Armstrong - Ed Copies Data (Snowden) - 06:21
07. Joel Douek - Investigating (Manhattan Night) - 03:16
08. Mark Kilian - Production In Jeopardy (Honey 3: Dare To Dance) - 03:47
09. Hybrid - Maxwell's House (Take Down) - 03:24
10. Rob - Eperdument Final (Eperdument) - 02:40
11. Rob - Program 291 (Le Bureau des Légendes) - 03:10
12. Rob - Bullet (Made In France) - 03:48
13. Pedro Bromfman - Agent Murphy (Narcos) - 02:25
14. Marco Beltrami - Ben-Hur Theme (Ben-Hur) - 02:48
15. James Horner & Simon Franglen - Takedown (The Magnificent Seven) - 05:50
16. Lévon Minassian & Armand Amar - Oror (Sources) - 04:52
17. Fernando Velázquez - The Consul And Nikolai (Gernika) - 04:46
18. Alexandre Desplat - In God's Hands (The Light Between Oceans) - 04:58
19. Patrick Cassidy - GPO Dublin (1916: The Irish Rebellion) - 04:10
20. Dario Marianelli - Hanzo's Fortress (Kubo And The Two Strings) - 05:46
21. Christopher Lennertz - Enough Is Enough (Bad Moms) - 04:58
22. Daniel Hart - Saying Goodbye (Pete's Dragon) - 05:02
23. Jeff Russo - Dr. Katz (The Night Of) - 03:23
24. Atticus Ross & Leopold Ross - One Block Further (Almost Holy) - 04:57
25. Mark Isham - Adrian Cook (Mechanic: Resurrection) - 04:12
26. Hanan Townshend - Finale, Pt. 2 (The Vessel) - 09:55

Sonntag, 5. Juni 2016

Playlist #190 vom 12.06.2016 - NEUHEITEN 2016 (3)

Eine bunte Palette an Filmgenres, filmmusikalischen Stilen und ebensolchen Komponisten und Soundtracks gibt es in der dritten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr zu hören. Dabei treffen Hollywood-Größen wie James Newton Howard, Danny Elfman und Alexandre Desplat auf vertraute Namen wie Brian Tyler, Alberto Iglesias, Harry Gregson-Willams und Carter Burwell, aber auch Newcomer wie Adam McKenzie, Vince Pope und Fredrika Stahl sorgen für interessante Beiträge.

Vier Jahre nach dem erfolgreichen Fantasy-Film „Snow White and the Huntsman“ komponierte James Newton Howard auch die epische Musik zum Sequel „The Huntsman & The Ice Queen“, wobei sich mächtige Orchesterarrangements mit sehr lyrischen Passagen auf vielschichtige Weise abwechseln. Und auch Danny Elfman hat in „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ Themen aufgegriffen, die er vor sechs Jahren in Tim Burtons 3D-Abenteuer „Alice im Wunderland“ entworfen hatte.
Wie erfolgreich das Fantasy-Genre auch mit seinen Comic-Adaptionen in Hollywood ist, beweisen auch die Sequels zu den Marvel-Verfilmungen der „X-Men“- und „Captain America“-Reihe. Bryan Singer, der mit „X-Men: Apocalypse“ bereits den vierten Film der Reihe inszenierte, hat dabei wieder auf die Talente seines langjährigen Weggefährten und Freundes John Ottman zurückgegriffen, der für den Film nicht nur die bombastische, mit mächtigen Chorälen garnierte Musik komponierte, sondern auch für den Schnitt verantwortlich gewesen ist.
Auch Henry Jackman ist Wiederholungstäter, versorgte bereits „The Return Of The First Avenger“ vor zwei Jahren mit einem turbulenten Score und ist auf dem Soundtrack zu „The First Avenger: Civil War“ durchaus mit ein paar ruhigeren Stücken wie dem abschließenden „Adagio“ zu hören. Darüber hinaus komponierte der Hans-Zimmer-Schützling auch die Musik zum Videospiel „Uncharted 4: A Thief’s End“ und produzierte den Score eines weiteren vielversprechenden Talents aus der Zimmer-Schmiede, nämlich Dominic Lewis‘ Musik zu Jodie Fosters Regiearbeit „Money Monster“.
Der elektronisch groovende Score untermalt einen Thriller, in dem George Clooney den Anlageexperten Lee Gates spielt, der sogar seine eigene Fernsehsendung hat und vor laufender Kamera von einem Familienvater gekidnappt wird, der nach einem schlechten Investitionstipp sein ganzes Vermögen verzockt hat.
Der achtfach Oscar-nominierte Alexandre Desplat („The Queen“, „The King’s Speech“), der immerhin für „Grand Budapest Hotel“ auch einmal die begehrte Trophäe gewinnen konnte, ist gleich mit drei neuen, sehr unterschiedlichen Arbeiten zu hören. So untermalte er in Stephen Frears‘ Biopic „Florence Foster Jenkins“ das Leben der gleichnamigen, von Meryl Streep gespielten Opernsängerin, die bei den Kritikern als schlechteste Vertreterin ihrer Zunft gegolten hat und 1944 in der berühmten Carnegie Hall auftreten wollte. Außerdem kreierte er die musikalischen Themen zur Netflix-Serie „Marseille“ mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle und den Score zu Raymond Depardons Dokumentarfilm „Les Habitants“.
Besonders bemerkenswert ist der Score, den die schwedische Singer-Songwriterin Fredrika Stahl für „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ komponiert hat, einen Dokumentarfilm, mit dem sich die Aktivistin Cyril Dion und die Schauspielerin Mélanie Laurent auf die Suche nach intelligenten Lösungen gegen den prophezeiten Kollaps des Ökosystems in den nächsten vierzig Jahren machen.
„Es gibt kein musikalisches Hauptthema, jeder Ort, den der Film besucht, hat sein eigenes. Es war Cyrils Wunsch, die Szenenwechsel zu untermalen, die während ihrer Reise zustande gekommen sind“, beschreibt die Komponistin im Booklet des bei Sony Classical erschienen Soundtracks, der neben instrumentalen Stücken auch wundervolle Indie-Pop-Jazz-Songs enthält. „Wie ‚The World to Come‘ wurden die anderen Songs des Soundtracks nicht mit den Bildern vor meinen Augen geschrieben. Cyril rief mich an, um über die verschiedenen Themen zu sprechen, die der Film berührt, um einen Rahmen für meine Songs zu etablieren.“ 
Playlist:
01. James Newton Howard - The Children Arrive (The Huntsman: Winter's War) - 05:03
02. Danny Elfman - Alice (Alice Through The Looking Glass) - 06:35
03. John Ottman - Moira's Discovery/Apocalypse Awakes (X-Men: Apocalypse) - 04:35
04. Henry Jackman - Adagio (Captain America: Civil War) - 02:19
05. Henry Jackman - Epilogue (Uncharted 4: A Thief's End) - 03:18
06. Alex Heffes - Aftermath (Bastille Day) - 03:59
07. Alex Heffes - From Here To Eternity (11.22.63) - 04:01
08. Coby Brown - Opening Titles (The Man Who Knew Infinity) - 04:23
09. Alexandre Desplat - McMoon (Florence Foster Jenkins) - 02:25
10. Alexandre Desplat - Les Habitants 2 (Les Habitants) - 02:07
11. Alexandre Desplat - Maladie De Rachel (Marseille) - 02:56
12. Harry Gregson-Williams - Confirmation (Confirmation) - 05:52
13. Carter Burwell - Smother Beach (The Family Fang) - 03:06
14. John Swihart - Swingset (A Light Beneath Their Feet) - 03:43
15. Aaron Zigman - Martha Is In (Mr. Right) - 04:54
16. Adam McKenzie - A New Beginning (Standing On Water) - 02:58
17. Cliff Martinez - Messenger Walks Among Us (The Neon Demon) - 06:13
18. Vince Pope - Life And Death (Undercover) - 03:20
19. Dominic Lewis - Outside World (Money Monster) - 05:06
20. Brian Tyler & Keith Powers - Waves Of Intuition (Criminal) - 02:49
21. Danny Elfman & The Newton Brothers - What Happens When He Dreams (Before I Wake) - 02:58
22. Jeff Beal - Hope He Dies (House Of Cards - Season 4) - 04:05
23. Pascal Gaigne - El olivo, Pt. 2 (El Olivo) - 04:03
24. Martin Phipps - St. Petersberg (War & Peace) - 03:16
25. Rachel Portman - Katya's Letter (Despite The Falling Snow) - 05:00
26. Fredrika Stahl - Planting Children (Tomorrow) - 02:46
27. Jeff Beal - A Very Long Moment (The Salvage Men) - 06:01
28. Johan Söderqvist - Department Q at Work (Absent One) - 03:41
29. Alberto Iglesias - Epilogo (Julieta) - 06:39

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