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Dienstag, 1. März 2016

DIE 6. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 04./05.03.2016 - ATLI ÖRVARSSON Special

Der isländische Komponist Atli Örvarsson ist nicht nur als Mitarbeiter von Hans Zimmers Remote Control Productions und als einer von seinen Ghostwritern bekannt, sondern hat seit 2005 auch erfolgreich an der eigenen Karriere gearbeitet und die Musik für Science-Ficiton-Filme wie „Babylon A.D.“ und „Die vierte Art“, für Thriller wie „The Code“ und „A Single Shot“ sowie für Fernsehserien wie „Criminal Intent“ und „Chicago Fire“ komponiert.

Der am 7. Juli 1970 in Akureyri geborene Örvarsson hat das musikalische Talent bereits in die Wiege gelebt bekommen, erhielt früh Musikunterricht und spielte alles Mögliche von Rock’n’Roll über Jazz bis zu Klassik. Seinen ersten professionellen Auftritt hatte er im Alter von 13 Jahren als Trompeter bei einer Produktion von „My Fair Lady“. Örvarsson studierte am Berklee College of Music, wo er sich dafür zu begeistern begann, Musik für Filme zu schreiben. Er machte danach seinen Master und verbrechte sechs Wochen mit Mike Post, die Örvarsson im Nachhinein als äußerst prägend betzeichnete.
Nachdem Hans Zimmer ihn zu Remote Control geholt hatte, komponierte Örvarsson u.a. zusätzliche Musik für „Angels & Demons“, „The Simpsons Movie“ und „Pirates of the Caribbean: At World’s End“, begann für Fernsehserien wie „Criminal Intent“ und „L.A. Dragnet“ zu arbeiten, bevor er 2005 für den Videofilm „Stuart Little 3 – Ruf der Wildnis“ und das Bürgerkriegsdrama „The Last Confederate“ als Filmkomponist zu richtig durchzustarten begann.
Es folgten die beiden Thriller „8 Blickwinkel“ und „The Code“ sowie die beiden Sci-Fi-Dramen „Babylon A.D.“ und „Die vierte Art“, ehe Örvarsson mit „Der letzte Tempelritter“, „Der Adler der neunten Legion“ und „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ eine Reihe von historischen Settings vertonte.
„Was ich lernte, als ich ‚The Eagle‘ und dann ‚Hänsel & Gretel‘ machte, war, dass es heutzutage verschiedene Wege gibt, zeitgenössische Scores zu kreieren. Bei ‚The Eagle‘ bestand der Anspruch darin, so authentisch wie möglich zu sein. Am Ende ging ich nach Schottland und arbeitete mit einigen lokalen Musikern zusammen, die in altertümlicher Musik spezialisiert waren, und das war tatsächlich der Schlüssel für den Score.
Bei ‚Hänsel & Gretel‘ andererseits entschieden der Regisseur und ich, eine moderne Route mit Obertönen aus Rock’n’Roll (und einem Hauch von EDM) einzuschlagen und mit traditionelleren Elementen zu mischen. Beide Arbeitsweisen funktionieren, aber sie sind für jeden Film spezifisch und haben mit der Stimmung der Filme selbst zu tun“, meint Örvarsson im Interview mit Daniel Schweiger auf filmmusicmag.com
Im Gegensatz zu den oft elektronischen und bombastischen Orchester-Scores kreierte Örvarsson für den isländischen Film „Rams“ einen sehr reduzierten akustischen Score. „Rams“ erzählt die Geschichte von zwei Brüdern, die nebeneinander wohnen und Schafe züchten, aber seit vierzig Jahren kein Wort miteinander reden, und wurde u.a. auf der Farm gedreht, auf der Örvarssons Großvater gearbeitet hat und seine Mutter geboren wurde.
„Das Hauptthema des Films entstand während einer Ein-Mann-Probe. Ich habe einfach auf dem Akkordeon improvisiert und dann die Orgel hinzugefügt. Es war ein unglaublicher Moment und irgendwie perfekt für die Stimmung des Films. Grímur spielte das Stück, das ich aufgenommen habe, den Schauspielern vor, bevor sie das Set betraten, und ich hatte das Gefühl, dass dieses Stück Musik ein organischer Teil ihrer Darstellung und schließlich des ganzen Films geworden ist“, gibt der Komponist in einem kürzlich geführten Interview mit Daniel Schweiger auf filmmusicmag.com bekannt.
Zu seinen jüngsten Arbeiten zählt das Thriller-Drama „The Perfect Guy“ und das Animations-Abenteuer „Bilal“.

Filmographie:
2002–2005: Criminal Intent – Verbrechen im Visier (TV-Serie, Law & Order: Criminal Intent)
2003–2004: Polizeibericht Los Angeles (TV-Serie, L.A. Dragnet)
2005: Stuart Little 3 – Ruf der Wildnis
2005: The Last Confederate – Kampf um Blut und Ehre (Strike the Tent)
2006: Six Degrees
2008: 8 Blickwinkel (Vantage Point)
2008: Babylon A.D.
2009: The Code – Vertraue keinem Dieb (Thick as Thieves)
2009: Die vierte Art (The Fourth Kind)
2010–2011: Law & Order: LA (TV-Serie)
2011: Der letzte Tempelritter (Season of the Witch)
2011: Der Adler der neunten Legion (The Eagle)
2013: Hänsel und Gretel: Hexenjäger (Hansel and Gretel: Witch Hunters)
2013: Chroniken der Unterwelt – City of Bones (The Mortal Instruments: City of Bones)
2013: A Single Shot – Tödlicher Fehler (A Single Shot)
seit 2013: Chicago Fire (TV-Serie)
2013: Colette
2013: Evidence: Auf der Spur des Killers (Evidence)
2014: Lave (TV-Mini-Serie)
2014-2015: Chicago P.D. (TV-Serie)
2015: Chicago Med (TV-Serie)
2015: Sture Böcke (Hrútar)
2015: Blóðberg
2015: Rams
2015: The Perfect Guy
2015: Bilal
Playlist:
01. Atli Örvarsson - Anna & Kay (Season Of The Witch) - 02:46
02. Atli Örvarsson - Into The Sunset (The Last Confederate) - 03:57
03. Atli Örvarsson - Aurora's Theme (Babylon A.D.) - 04:09
04. Atli Örvarsson - Northern Lights (The Fourth Kind) - 04:06
05. Atli Örvarsson - Suarez' Plan (Vantage Point) - 04:00
06. Atli Örvarsson - End Credits Suite (The Code) - 05:15
07. Atli Örvarsson - Mouse And Cat (The Perfect Guy) - 05:18
08. Atli Örvarsson - Evidence (Evidence) - 04:16
09. Atli Örvarsson - Giving Thanks (Chicago Fire - Season 1) - 06:00
10. Atli Örvarsson - The Diamond (Colette) - 03:01
11. Atli Örvarsson - End Credits (The Eagle) - 03:00
12. Atli Örvarsson - The Opening (The Mortal Instruments: City Of Bones) - 03:32
13. Atli Örvarsson - Lundarbrekka (Rams) - 05:20
14. Atli Örvarsson - Finale (A Single Shot) - 08:25

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