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Freitag, 9. April 2021

Playlist #316 vom 11.04.2021 - Kameramann MICHAEL CHAPMAN Special

Michael Chapman zählt zu den bekanntesten Kameraleuten des New Hollywood, hat mit Regisseuren wie Martin Scorese („Wie ein wilder Stier“, „Taxi Driver“), Philip Kaufman („Die weiße Dämmerung“, „Die Körperfresser kommen“) und Ivan Reitman („Ghostbusters 2“, „Kindergarten Cop“) gearbeitet, wurde zweimal für den Oscar nominiert (für „Wie ein wilder Stier“ und „Auf der Flucht“) und sich selbst als Regisseur probiert („Ayla und der Clan des Bären“, „Der richtige Dreh“). 2004 wurde er von der American Society of Cinematographers mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.

Chapman wurde am 21. November 1935 in New York City geboren und wuchs in Wellesley, Massachusetts, auf. Als Jugendlicher interessierte er sich jedoch mehr für Sport als für Fotografie oder Malerei. Er brachte dem Kino die gleiche Begeisterung entgegen wie seine Altersgenossen, doch war es für ihn eine andere Welt, in der er nicht glaubte, einen Job bekommen zu können. 
Nach seinem Abschluss der High School und an der Columbia University ging Chapman zur Eisenbahn, bevor er zur Armee musste. Da seine Dienstzeit zwischen Korea und Vietnam lag, war er froh, seine Militärzeit beenden zu können, ohne jemanden erschossen zu haben. Er kehrte nach New York zurück, wo er eine Kommilitonin von der Columbia heiratete, deren Vater der Oscar-nominierte Kameramann Joseph C. Brun gewesen ist. Brun verschaffte seinem Schwiegersohn einen Job in seiner Branche, wo Chapman zunächst Hilfs- und Assistenten-Jobs übernahm und schließlich bei MPO Videotronics landete, wo er hoffte, über den Rang eines Assistenten hinauszukommen. 
Tatsächlich hat er es Gordon Willis zu verdanken, das Filmemachen eher als Leidenschaft denn als Job zu betrachten. Chapman war als Camera Operator für Willis bei „Der Hausbesitzer“ (1970), „Klute“ (1971), „Der Pate“ (1972) und „Der Pate - Teil II“ ( 1974) tätig, stellte fest, dass er gut in seinem Job war, und wollte selbst Kameramann werden. Die Gelegenheit ergab sich, als Hal Ashby, mit dem Chapman bereits an „Der Hausbesitzer“ arbeitete, die Vorbereitungen zu „Das letzte Kommando“ (1973) traf und die Kameramänner, die er gern gehabt hätte, entweder nicht verfügbar waren oder die falsche Berechtigungskarte für einen Job an der Ostküste hatten, weshalb er Chapman den Job gab. 
„Hal ist einer der 70er-Jahre-Filmemacher, über die man nicht genug redet“, wird der 2020 verstorbene Chapman in einem Nachruf auf "The American Society of Cinematographers" zitiert. „Er war wirklich gut, und er machte einige wundervolle Filme. Ich denke, ,Das letzte Kommando‘ ist eine der besten Sachen, die Jack Nicholson gemacht hat. Davon abgesehen verdanke ich Hal die Tatsache, dass er derjenige gewesen ist, der meine Karriere als Kameramann zum Laufen brachte.“ 
Ebenso hilfreich für die weitere Karriere war die Zusammenarbeit mit Philip Kaufman, der 1974 das in der Arktis spielende Drama „Die weiße Dämmerung“ inszenierte, von den Probeaufnahmen des kanadischen Kameramanns aber so enttäuscht war, dass er Chapman mit seiner Lizenz für Ostküsten-Drehs als Ersatz anheuerte. Daraufhin arbeitete Kaufman mit Chapman auch an „Die Invasion der Körperfresser“ (1978) und „The Wanderers – Terror in der Bronx“ (1979) zusammen. Zwischenzeitlich nahm Chapman auch wieder einen Job als Camera Operator an, diesmal für Bill Butler, der 1975 für Steven Spielberg den Blockbuster „Der weiße Hai“ filmte. 
Kurz darauf eröffnete sich für Chapman der Beginn einer weiteren fruchtbaren Zusammenarbeit – mit Martin Scorsese. Nach einigen kleinen Filmen wie „Hexenkessel“ (1973) und „Alice lebt nicht mehr hier“ (1974) wollte Scorsese ein kleines Drama über einen New Yorker Taxifahrer drehen. Chapman las das Drehbuch von Paul Schrader und sah sofort die unglaublichen künstlerischen Möglichkeiten. „Paul konnte wie ein Engel schreiben. ,Taxi Driver‘ war das beste Skript, das ich je gelesen habe – und es war sehr visuell. So viele Details in dem Film waren schon im Drehbuch vorhanden“, erinnerte sich Chapman (ebd.). „Das Projekt bot enorme visuelle Möglichkeiten, und wir fühlten, dass es richtig sei, ungewöhnliche Dinge bei der Arbeit mit der Kamera und dem Licht zu tun.“ 
Anschließend kamen Scorsese und Chapman für den ambitionierten Konzertfilm „The Last Waltz“ (1978) zusammen, der das Abschiedskonzert von Robbie Robertsons The Band festhielt. Danach folgte ein Film, der sowohl für Scorsese als auch für Chapman einen gewaltigen Karriereschub einbrachte und in die Filmgeschichte einging: „Wie ein wilder Stier“ (1980). 
Chapmans Schwarzweiß-Fotografie wurde vor allem von den Medien geprägt, mit denen die Filmemacher den Boxsport assoziierten. „Boxen war Schwarzweiß für uns, ob es die nächtlichen Kämpfe am Freitag im Fernsehen oder die Bilder im ,Life‘-Magazin waren. Und dann waren da noch all die Filme, die mit Boxen zu tun hatten, wie ,Im Taumel der Weltstadt‘.“ (ebd.) 
Die Oscar-nominierte Kameraarbeit führte Chapman direkt zu seinem Engagement für Carl Reiners Noir-Hommage „Tote tragen keine Karos“ (1982) mit Steve Martin in der Hauptrolle. Chapman arbeitete an einer Reihe von Komödien mit Regisseur Ivan Reitman wie „Ghostbusters II“ (1989), „Kindergarten Cop“ (1990), „Sechs Tage, sieben Nächte“ (1998) und „Evolution“ (2001). 
Zu seinen letzten Filmen zählten der Psycho-Thriller „Suspect Zero“ (2004) und das Familien-Abenteuer „Brücke nach Terabithia“ (2007). 
Obwohl er schon schwer erkrankt war, nahm er 2016 seine Auszeichnung mit dem Lifetime Achievement Award beim 24. International Film Festival of the Art of Cinematography Camerimage im polnischen Bydgoszcz persönlich entgegen. 
 
Filmographie: 
1973: Das letzte Kommando (The Last Detail) 
1974: Die weiße Dämmerung (The White Dawn) 
1975: Death Be Not Proud (Fernsehfilm) 
1976: Der nächste Mann (The Next Man) 
1976: Der Strohmann (The Front) 
1976: Taxi Driver 
1978: American Boy: A Profile of - Steven Prince (Dokumentation) 
1978: Die Körperfresser kommen (Invasion of the Body Snatchers) 
1978: Finger - Zärtlich und brutal (Fingers) 
1978: King (TV Mini-Serie) 
1978: Shoot the Sun Down 
1978: The Band (Dokumentation) 
1979: Hardcore - Ein Vater sieht rot (Hardcore) 
1979: The Wanderers - Terror in der Bronx (The Wanderers) 
1980: Wie ein wilder Stier (Raging Bull) 
1982: Personal Best 
1982: Tote tragen keine Karos (Dead Men Don't Wear Plaid) 
1983: Der Mann mit zwei Gehirnen (The Man with Two Brains) 
1984: Der richtige Dreh (All the right Moves, Regie) 
1985: Ayla und der Clan des Bären (The Clan of the Cave Bear, Regie) 
1986: Die Androiden – Sie sind unter uns (Annihilator, Fernsehfilm, Regie) 
1987: Michael Jackson: Bad (Musikvideo) 
1987: The Lost Boys 
1988: Die Geister, die ich rief... (Scrooged) 
1988: Mörderischer Vorsprung (Shoot to Kill) 
1988: Tote Engel lügen nicht (Gotham, Fernsehfilm) 
1989: Ghostbusters 2 
1990: Ein verrückt genialer Coup (Quick Change) 
1990: Kindergarten Cop 
1991: Doc Hollywood 
1992: Baroque Duet (Fernsehfilm-Dokumentation) 
1992: Stimmen im Dunkel (Whispers in the Dark) 
1993: Auf der Flucht (The Fugitive) 
1993: Die Wiege der Sonne (Rising Sun) 
1995: The Viking Sagas (Regie)
1996: Space Jam 
1996: Zwielicht (Primal Fear) 
1998: Sechs Tage, sieben Nächte (Six Days, Seven Nights) 
1999: An deiner Seite (The Story of Us) 
1999: White River Kid 
2000: The Watcher 
2001: Evolution 
2004: Eulogy 
2004: House of D 
2004: Suspect Zero - Im Auge des Mörders (Suspect Zero) 
2006: Eulen - Kleine Freunde in großer Gefahr! (Hoot) 
2007: Brücke nach Terabithia (Bridge to Terabithia) 
 
Playlist:
1. James Newton Howard - Main Title (The Fugitive) - 03:50 
2. Henry Mancini - Arctic Whale Hunt (The White Dawn) - 03:39 
3. Michael Kamen - Beach Scene (The Next Man) - 03:14 
4. Bernard Herrmann - Theme From Taxi Driver (Taxi Driver) - 04:14 
5. John Scott - Main Title (Shoot to Kill) - 03:33 
6. Thomas Newman - Trip to Iowa (Whispers In the Dark) - 02:17 
7. Randy Edelman - Big Ball O' Yellow / The Symbol (Ghostbusters II) - 03:57 
8. Randy Edelman - Children's Montage (Kindergarten Cop) - 03:22 
9. Carter Burwell - Life Sentence (Doc Hollywood) - 04:25 
10. Toru Takemitsu - Medley (Rising Sun) - 03:05 
11. Randy Edelman - Floating Pontoons (Six Days, Seven Nights) - 02:30 
12. James Newton Howard - Courtroom Montage (Primal Fear) - 02:14 
13. Dulce Pontes Frederico de Brito & Ferrer Trindade - Canção Do Mar (Primal Fear) - 05:19 
14. Bernard Herrmann - The Days Do Not End (Taxi Driver) - 04:06 
15. Ruby Braff and His New England Songhounds - Keepin' Out of Mischief Now (The Story of Us) - 04:34 
16. Miklós Rózsa - Finale (Dead Men Don't Wear Plaid) - 04:30 
17. Alan Silvestri - The Vision (The Clan of the Cave Bear) - 03:39 
18. Thomas Newman - They're Coming (The Lost Boys) - 02:43 
19. Danny Elfman - Asylum / Luncheon / Crematorium / On Fire (Scrooged) - 03:50 
20. Thomas Newman - My Best Friend (Whispers In the Dark) - 03:26 
21. Clint Mansell - Looking For Fran (Suspect Zero) - 02:24 
22. Randy Edelman - Subways and Skyscrapers (Six Days, Seven Nights) - 03:25 
23. Eric Clapton & Marc Shaiman - Let's Go to Chow Fun (The Story of Us) - 03:22 
24. Michael Kamen - Nicole's Theme (The Next Man) - 02:35 
25. Marco Beltrami - Driven (The Watcher) - 03:26 
26. Aaron Zigman - All of Terabithia (Bridge to Terabithia) - 03:47 
27. Geoff Zanelli - Samba Pa Ti (House of D) - 05:08 
28. John Scott - End Titles (Shoot to Kill) - 03:56 
29. Danny Elfman - The Big Speech [Alternate] (Scrooged) - 03:17 
30. Jack Nitzsche - Hollywood Nightride (Hardcore) - 02:05 
31. James Newton Howard - Kimble Dyes His Hair (The Fugitive) - 04:23 
32. Alan Silvestri - End Title (The Clan of the Cave Bear) - 06:35

Montag, 22. März 2021

Playlist #315 vom 28.03.2021 - LES BAXTER Special

Les Baxter ist nicht nur vor allem in den 1950er Jahren durch Millionenseller wie „Unchained Melody“ und „The Poor People of Paris“ weltberühmt geworden, sondern auch durch seine innovative Symbiose von orchestralen Arrangements und Chören ungewöhnlich eingesetzter Stimmen. Er gilt als Wegbereiter des Exotica-Sounds und hat schließlich als Filmkomponist nicht nur das berühmte Thema zur Fernsehserie „Lassie“ geschrieben, sondern auch den Edgar-Allan-Poe-Verfilmungen durch Roger Corman seinen musikalischen Stempel aufgedrückt. 
Leslie „Les“ Baxter wurde am 14. März 1922 im texanischen Mexia geboren und verbrachte einen Teil seiner Kindheit in Detroit, studierte am dortigen Konservatorium Piano und arbeitete 1943/1944 als Tenor-Saxophonist und Arrangeur bei Freddy Slack & His Orchestra. Anschließend sang er bis November 1949 sporadisch bei Plattenaufnahmen mit den Mel-Tones, der Begleitgruppe vom Jazzsänger Mel Tormé. 1947 nahm er mit „Music Out of the Moon“ für Capitol Records seine erste LP auf, auf der er die von Harry Revel für das Theremin konzipierten Stücke mit ungewöhnlichen Instrumentaleffekten und den Harmonien von Chorstimmen versah. 
Nachdem RCA 1948 sein Album „Perfume Set to Music“ veröffentlicht hatte, erhielt Baxter 1950 einen Plattenvertrag bei Capitol Records, wo er zunächst als Arrangeur von Hits wie „Because of You“, „Unchained Melody”, „Wake The Town and Tell the People“, „Lonely Wine“, „April In Portugal“, „Blue Tango” und schließlich „The Poor People of Paris“ verantwortlich war und bis 1961 oft exotisch arrangierte Alben wie „The Passions“ (1954), „Kaleidoscope“ (1955), „Tamboo!“ (1955), „Caribbean Moonlight“ (1956), „Ports of Pleasure“ (1957), „Space Escapade“ (1958), „African Jazz“ (1959) und „The Sacred Idol“ (1960) einspielte. 
Mit dem Aufkommen des Rock ’n’ Roll, mit dem der puritanische Baxter nicht viel anfangen konnte, wandte er sich schließlich der Filmmusik zu, wo er viel eher als bei seinen bisherigen Studio-Aufnahmen das Gefühl hatte, die Musik machen zu können, die er schließlich ernsthaft studiert hatte. Allerdings bekam er fast nur Aufträge von American International Pictures, die B-Movies wie „Dr. Goldfuß und seine Biki-Maschine“ und „Die Schreckenskammer des Dr. Thosti“ herausbrachte. 
Das größte Budget stand Baxter für den Abenteuerfilm „Robur der Herr der sieben Kontinente“ (1961) mit Vincent Price in der Hauptrolle zur Verfügung. 
„Es wird angenommen, dass jemand, der einen Hit gelandet hat, nicht komponieren könne, so dass ich nur Arbeit von Independent-Produzenten von kleinen Filmen bekommen würde“, blickte Les Baxter in einem Interview mit dem „Soundtrack Magazine“ (siehe: "Soundtrack - The Cinemascore and Soundtrack Archives") auf diese Periode seines Schaffens zurück. „Ich hätte gern größere Filme mit größeren Orchestern gemacht. Einige meiner Scores, ,Cry of the Banshee‘ beispielsweise, weisen Passagen auf, die, wie ich denke, wirklich unüblich für Filme sind. Ein großer Film hätte mir vielleicht die Möglichkeit gegeben, mit einer wirklich respektablen Musik-Suite herauszukommen, aber die einzigen Filme, die mir angeboten wurden, waren kleine Filme.“ 
Am bekanntesten von Baxters Filmkompositionen dürften noch seine Beiträge zu Roger Cormans Edgar-Allan-Poe-Verfilmungen „Die Verfluchten“ (1960), „Das Pendel des Todes“ (1961), „Der grauenvolle Mr. X“ (1962) und „Der Rabe – Duell der Zauberer“ (1963) gewesen sein. 
Roger Corman hat nie Interesse an der Musik gezeigt, hat nie eine Aufnahme-Session besucht. Ich denke, er war mehr Geschäftsmann als alles andere. Roger und ich wurden separat angeheuert und arbeiteten auch unabhängig voneinander. Er würde einen Film in halsbrecherischer Geschwindigkeit abdrehen; ich würde ihn schnell vertonen, während er bereits zum nächsten Film unterwegs ist“, beschreibt Baxter die „Zusammenarbeit“ mit Roger Corman (ebd.). „Nichtsdestotrotz glaube ich, dass ich jede Arbeit mit einem ernsthaften Interesse begonnen habe, auch wenn die Filme, an denen ich mitgewirkt habe, schnell abgedreht waren. Jede Note, die ich geschrieben habe, ist ernstgemeint. Ich denke, dass es mich repräsentiert und eine originelle Komposition darstellt. So nahm ich jeden Film, egal wie klein er war, sehr ernst und versuchte, sehr gute und originelle Musik zu schreiben.“ 
Baxter hat letztlich 120 Filmmusiken komponiert, zählt mit gut 700 urheberrechtlich geschützten Musiktiteln zu den produktivsten amerikanischen Komponisten und wurde auf dem Hollywood Walk of Fame mit einem Stern verewigt. Am 15. Januar 1996 verstarb Baxter im kalifornischen Newport Beach an den Folgen eines Herz- und Nierenversagens. 
 
Filmographie: 
1953: Die Zeit mit Monika (Sommaren med Monika, US-Version) 
1953: Tanga-Tika 
1954: Die Hand am Abzug (The Yellow Tomahawk) 
1956: Feuer im Blut (Hot Blood) 
1956: Die Schreckenskammer des Dr. Thosti (The Black Sleep) 
1956: Wetbacks 
1956: Verraten und verkauft (Quincannon, Frontier Scout) 
1956: Der Rebell von Arizona (Rebel in Town) 
1956: Hot Cars 
1956: Unter Mordverdacht (A Woman's Devotion) 
1957: Reife Blüten (Untamed Youth) 
1957: Rebell der roten Berge (War Drums) 
1957: SOS Raumschiff (The Invesible Boy) 
1957: Alarm in Fort Bowie (Tomahawk Trail) 
1957: Bop Girl Goes Calypso 
1957: Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen (The Girl in Black Stockings) 
1957: Der Sturmreiter (The Storm Rider) 
1957: Die Flucht vom roten Felsen (Escape from Red Rock) 
1957: Flintenweiber (The Dalton Girls) 
1957: Fort Laramie (Revolt at Fort Laramie) 
1957: Hell Bound 
1957: Hölle des Dschungels (Jungle Heat) 
1957: Outlaw's Son 
1957: Pharaoh's Curse 
1957: Rebell der roten Berge (War Drums) 
1957: Reife Blüten (Untamed Youth) 
1957: SOS Raumschiff (The Invisible Boy) 
1957: Voodoo Island 
1958: Der Held mit der Maske (The Lone Ranger and the Lost City of Gold) 
1958: Macabre 
1958: Männer gegen Tod und Teufel (Fort Bowie) 
1958: The Bride and the Beast 
1959: Herkules, der Schrecken der Hunnen (Il terrore dei barbari, US-Version) 
1959: La ciudad sagrada 
1960: Alakazam 
1960: Die Rache des Herkules (La vendetta di Ercole, US-Version) 
1960: Die Stunde, wenn Dracula kommt (La maschera del demonio, US-Version) 
1960: Die Verfluchten (House of Usher) 
1960: Escape to Paradise 
1961: Das Pendel des Todes (Pit and the Pendulum) 
1961: Die Abenteuer der Totenkopfpiraten (Il terrore dei mari, US-Version) 
1961: Fall Girl 
1961: Maciste in der Gewalt des Tyrannen (Maciste alla corte del Gran Khan, englische Version) 
1961: Macistes größtes Abenteuer (Maciste contro il vampiro, US-Version) 
1961: Meuterei (US-Version) 
1961: Reptilicus (US-Version) 
1961: Robur - Der Herr der sieben Kontinente (Master of the World) 
1962: Daughter of the Sun God 
1962: Der grauenvolle Mr. X (Tales of Terror) 
1962: La guerra continua (US-Version) 
1962: Panik im Jahre Null (Panic in Year Zero) 
1962: Marco Polo (US-Version) 
1963: Beach Party 
1963: Der Mann mit den Röntgenaugen (X) 
1963: Der Rabe - Duell der Zauberer (The Raven) 
1963: Die drei Gesichter der Furcht (I tre volti della paura, US-Version) 
1963: Die Tabus der Welt (I tabù, Dokumentation, US-Version) 
1963: La ragazza che sapeva troppo 
1963: Mein Freund, der Diamanten Joe (Sammy Going South) 
1963: Ruhe Sanft GmbH (The Comedy of Terrors) 
1963: Schnelle Autos und Affären (The Young Racers) 
1963: Sprengkommando Ledernacken (Operation Bikini) 
1963: Zorro gegen Maciste - Kampf der Unbesiegbaren (Zorro contro Maciste, US-Version) 
1964: Bikini Beach 
1964: Muscle Beach Party 
1964: Pyjama-Party (Pajama Party) 
1964: The Mighty Jungle 
1964:-1965 The Tycoon (TV-Serie) 
1965: Beach Blanket Bingo 
1965: Dr. Goldfuß und seine Biki-Maschine (Dr. Goldfoot and the Bikini Machine) 
1965: How to Stuff a Wild Bikini 
1965: Sergeant Dead Head 
1966: Der Spion, der aus dem Speiseeis kam (Le spie vengono dal semifreddo, US-Version) 
1966: Erbschaft um Mitternacht (The Ghost in the Invisible Bikini) 
1966: Morgen holt euch der Teufel (Fireball 500) 
1967: Cervantes - Der Abenteurer des Königs (Cervantes, US-Version) 
1967: Die goldene Sphinx (La sfinge d'oro) 
1967: Sadismo (Dokumentation) 
1968: Bora Bora (US-Version) 
1968: Die Cadillac-Bande von San Francisco (The Young Animals) 
1968: Die Satans-Engel von Nevada (The Mini-Skirt Mob) 
1968: Flug 413 nach Rio meldet sich nicht (Terror in the Jungle) 
1968: Wild in den Straßen (Wild in the Streets) 
1969: All the Loving Couples 
1969: Die wilden Schläger von Rockers Town (Hell's Belles) 
1969: Target: Harry 
1969: Tote Bienen singen nicht (Flareup) 
1970: An Evening of Edgar Allan Poe 
1970: Der Todesschrei der Hexen (Cry of the Banshee, US-Version) 
1970: Voodoo Child 
1971: Annabelle Lee 
1971: Die jüngsten Kätzchen sind die schärfsten (Dagmars Heta Trosor) 
1971: El ogro 
1971: Trampa para una niña 
1972: Baron Blood (US-Version) 
1972: Blood Sabbath 
1972: Frogs 
1972: One Minute Before Death 
1973: I Escaped from Devil's Island 
1973: The Devil and Leroy Bassett 
1974: Kommando Höllenengel (Savage Sisters) 
1975: Die Bronx-Katzen (The Jezebels) 
1978: Wiedergeboren (Born Again) 
1979: The Girl Who Saved the World (Fernsehfilm) 
1982: Das Engelsgesicht - Drei Nächte des Grauens (The Beast Within) 
1985: King of the Streets 
1989: Reflection of Evil 
1991: Yma Sumac - Hollywoods Inkaprinzessin (Dokumentation) 
1993: Ihr Gewissen (Lightning in a Bottle) 
Playlist: 
1. Les Baxter - Early Morning Blues (Love is a Fabulous Thing) - 03:09 
2. Les Baxter - Christal (Tangos) - 02:55 
3. Les Baxter - Santa Maria Del Fiore (Festival of the Gnomes) - 02:46 
4. Les Baxter - Deep Night (Caribbean Moonlight) - 03:10 
5. Les Baxter - Jungle River Boat (Ritual of the Savage) - 03:05 
6. Les Baxter - Oasis of Dakhla (Tamboo!) - 03:40 
7. Les Baxter - City of Veils (Ports of Pleasure) - 04:17 
8. Les Baxter - When You're in Love (Midnight on the Cliffs) - 02:52 
9. Les Baxter - Elephant Trail (African Jazz) - 03:10 
10. Les Baxter - Moonscape (Space Escapade) - 03:03 
11. Les Baxter - Bali Ha'i (South Pacific) - 03:31 
12. Les Baxter - Mountains of Mystery (Goliath and the Barbarians) - 05:03 
13. Les Baxter - The Enchanted Sea (Jewels of the Sea) - 03:34 
14. Les Baxter - Tropical Canvas (Bugaloo in Brazil) - 03:33 
15. Les Baxter - Mediterranean (Master of the World) - 02:54 
16. Les Baxter - Jungle Montuno (Que Mango!) - 03:00 
17. Les Baxter - The Princess' Chamber/The Amulet/The Kiss (Marco Polo) - 03:50 
18. Les Baxter - These Are th Good Times (Beach Blanket Bingo) - 02:22 
19. Les Baxter - Time and Pleasure (Bora Bora) - 03:03 
20. Les Baxter - Wheels (Hell's Belles) - 02:59 
21. Les Baxter - The Agony and the Ecstasy (Sadismo) - 04:15 
22. Les Baxter - End Titles [Extended] (X - The Man With the X-Ray Eyes) - 02:35
23. Les Baxter - The Pit and the Pendulum (Edgar Allan Poe Suite) - 07:07 
24. Les Baxter - Suite, Pt. 2 [Excerpt] (Cry of the Banshee) - 02:35 
25. Les Baxter - End Titles (The Raven) - 02:14 
26. Les Baxter - Roderick Usher (House of Usher) - 04:03 
27. Les Baxter - Strange Sleep (The Dunwich Horror) - 04:35 
28. Les Baxter - The Invisible Boy (The Invisible Boy) - 02:39 
29. Les Baxter - End Credits (Panic in Year Zero) - 02:05 
30. Les Baxter - Finale (Alakazam the Great) - 02:20 
31. Les Baxter - Main Title and End Credits (Black Sunday) - 02:58 
32. Les Baxter - Come With Me/My Hat/Make Love/I Love You (Cervantes) - 08:40

Samstag, 13. März 2021

Playlist #314 vom 14.03.2021 - NEUHEITEN 2021 (2)

Überwiegend ruhig und besinnlich, melodisch und einfühlsam präsentiert sich die zweite Neuheiten-Sendung in diesem Jahr. Sie wird bestimmt von Piano-lastigen Kompositionen, die Künstler wie Annelie, Alban Claudin, Dirk Maasen, Ludovico Einaudi kreiert haben, aber auch von sphärischen Elektronik-Arrangements, verführerischen Akustik-Gitarren, großorchestralen Klängen und ein paar gruseligen Scores. 
Die niederländische Künstlerin Annelie präsentiert nach ihrem 2018er Debüt-Album „After Midnight“ mit „Hertz“ ein Werk voller sanft dahingleitender Piano-Melodien mit oft leichten Streicher-Untermalungen. Die zwölf Songs sind in der gleichnamigen Konzerthalle in Utrecht aufgenommen wurden und beziehen sich auf bestimmte Ereignisse in Annelies jüngerer, aber bewegender Vergangenheit. 
„Die meisten Songs sind innerhalb kürzester Zeit entstanden, als gerade eine Menge hektischer Dinge in meinem Leben passierten: der Kauf meines ersten Hauses, Umzug, Heirat und eine wirklich große Renovierung. Viel Chaos. Piano zu spielen war mein Weg, die Dinge abzuwickeln und etwas Komfort zu finden.“ 
Nachdem der Score zu Spike Jonzes Oscar-nominierten Science-Fiction-Romanze „Her“ (2013) mit Joaquin Phoenix und Scarlett Johansson in den Hauptrollen bislang nur als „For Your Consideration“-Promo erhältlich gewesen war, erfährt die romantisch geprägte Musik der kanadischen Indie-Rocker von Arcade Fire und ihrem Landsmann Owen Pallett nach acht Jahren endlich ihre offizielle Veröffentlichung. 
„Es gibt eine geheimnisvolle Alchemie in der Art und Weise, wie Ton und Bild zusammenarbeiten, Noten und Stimmungen verschieben sich und reagieren aufeinander wie ein Kaleidoskop“, erklärt Arcade-Fire-Sänger Win Butler dazu. „Und selbst in der Abwesenheit von Bildern bleibt die emotionale Landschaft bestehen. Wir hoffen, für die Hörer einen Moment der Stille geschaffen zu haben, um sich in der Musik zu verlieren, so wie wir es beim Schreiben und Aufnehmen getan haben.“ 
Welch grandiosen jungen Künstler Island in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat, lässt sich an den Namen Ólafur Arnalds, Jóhann Jóhannsson, Hugar und Atli Örvarsson festmachen, aber auch an dem Pianisten Víkingur Ólafsson, der nach seinen dreien phänomenalen Alben „Philip Glass Piano Works“ (2017), „Johann Sebastian Bach“ (2018) und „Debussy Rameau“ (2020) im März das neue Album „Debussy · Rameau Reflections“ veröffentlicht, das durch die mittlerweile dritte EP „Reflections Pt. 3 / RWKS“ vorbereitet wird, aus der wir den mit Hugar entstandenen, betörenden Remix des Jean-Philippe-Rameau-Stücks „L'entretien des muses“ hören. 
„Ich wollte bestimmte Werke aus einer frischen Perspektive erforschen, sie reimaginieren und andere Komponisten einladen, Elemente dieser außergewöhnlichen Stücke neu zu bearbeiten“, beschreibt Ólafsson das Konzept der EPs, die auf dem kommenden Album zusammengefasst werden. 
Nach den eher ruhiger und von Piano-Melodien geprägten Klängen, zu denen auch noch die stärker elektronisch geprägten Scores von Raphael Reed zu dem mit Gary Oldman top besetzten Drogen-Drama „Crisis“ und Volker Bertelmann mit seiner Musik zur 10-teiligen Serie „Your Honor“ von Peter Moffat mit „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston in der Hauptrolle zählen, sorgen Christopher Young und Clinton Shorter zwischenzeitlich für etwas aufregendere, vitalere und pulsierende Elemente. Young, der mit Filmemacher Sam Raimi erstmals bei dem Grusel-Drama „The Gift – Die dunkel Gabe“ (2000) zusammengearbeitet hat und dann auch für seine Werke „Spider-Man 3“ (2007) und „Drag Me to Hell“ (2009) engagiert worden war, komponierte auch die Musik zu der dreiteiligen Mini-Serie „50 States of Fright“, in der Raimi neben anderen Regisseuren urbanen Legenden auf den Grund geht. 
Clinton Shorter, der Science-Fiction-Erfahrungen bei seiner Arbeit für die Serien „Intelligence“, „Colony“ und vor allem „The Expanse“ sammeln konnte, vertonte nun Joe Carnahans Mystery-Science-Fiction-Thriller „Boss Level“, ehe Peter Gregson mit dem Videogame-Soundtrack „Boundless“, Rob Simonsen und Edmund Butt mit ihren reduzierten Arrangements zu den Dramen „Our Friend“ und „Finding Alice“ sowie die beiden Pianisten Alban Claudin und Dirk Maassen mit ihren neuen Alben kontemplativere Klänge präsentieren. 
Der aus London stammende Komponist und visuelle Künstler Daniel Blumberg ist seit jeher an der Verbindung zwischen Songwriting und freier Komposition interessiert gewesen. Neben seinen zwei Solo-Alben „Minus“ (2018) und „On & On“ (2020) komponierte er bereits die Musik zu Kurzfilmen von den Regisseuren Brady Corbet, Lynne Ramsey, Peter Strickland und Agnès Varda. Nun präsentiert er mit „The World to Come“ seinen ersten Score für einen Langfilm, in der zwei Farmerinnen Mitte des 19. Jahrhunderts im Hinterland von New York eine zaghafte Beziehung eingehen. 
Blumberg ließ sich für seinen Score von seinem Aufenthalt am Set in Rumänien inspirieren und ließ Farmglocken, Klarinetten, Streicher und ätherische Vocals in die Arrangements einfließen. 
„Es war eine gewaltige Herausforderung, die einzigartigen Qualitäten improvisierter Musik innerhalb der Strukturen des Kinos zu bewahren, aber diese Reibung fand ich bei der Arbeit in diesem Kontext sehr aufregend“, blickt Blumberg auf die Arbeit an „The World to Come“ zurück. 
Etwas konventioneller fällt der Soundtrack zur neuesten Disney-Produktion „Raya und der letzte Drache“ aus, die Hollywood- und Disney-Veteran James Newton Howard („Dinosaurier“, „Atlantis“, „Der Schatzplanet“) mit großem Orchester und Chor vertont hat. 
Caldera Records veröffentlicht nach „The Baby“, „Birds Do It Bees Do It“, „One Potato, Two Potato“ mit dem Score zum Stanley-Kubrick-Debüt „Fear and Desire“ einen weiteren Schatz aus dem unveröffentlichten Fundus des Komponisten Gerald Fried. Ebenso wie Kubrick Zeit seines Lebens verhindern wollte, dass „Fear and Desire“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, sollte auch Frieds Score nie veröffentlicht werden. Die Soundtrack-Veröffentlichung von Caldera enthält neben dem Score zu Kubricks Langfilmdebüt aber auch die erste Zusammenarbeit der beiden Highschool-Freunde aus New York. „Day of the Fight“ ist ein 1951 entstandener kurzer Dokumentarfilm über den Boxer Walter Cartier. Fried war damals der einzige Musiker, den Kubrick kannte, und da Fried keine Erfahrung im Komponieren für Filme hatte, schaute er sich täglich einen Film im Kino an und studierte Sergey Prokofievs Arbeit zu Eisensteins Filmen. 
Zacarias M. de la Riva („Automata“, „Tadeo Jones“) komponierte zu Lluís Quílez‘ Thriller „Below Zero“ eine vielschichtige Musik zu einer Geschichte, in der der Cop Martin im Winter sechs gefährliche Häftlinge transportieren muss und dabei erkennen muss, dass er Teil eines komplexen Rettungsmission ist. 
„,Below Zero‘ ist tatsächlich ein Film in Verkleidung“, erklärt Zacarias. „Er sieht aus und fühlt sich wie ein Thriller an, aber er ist ein herzensbrechendes Drama, das ein schreckliches moralisches Dilemma aushalten muss. Die Musik muss diese Verkleidung unterstützen, indem der krude physische Part mit ausgiebiger Verwendung jeder Art von Percussions und Electronics erfüllt wird, während das Fundament und die Unterstützung für den moralischen Kampf mit zurückhaltenden Streichern und Orgel gebaut wird.“ 
Der aus Houston, Texas, stammende Komponist Gavin Keese hat bislang vor allem zusätzliche Musik für Blake Neelys Engagement in der NBC-Serie „Blindspot“ und für verschiedene Projekte von Bear McCreary wie „Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.“, „Outlander“ und „The Walking Dead“ beigesteuert, nun präsentiert er mit „What Lies Below“ den Score zu einem Alien-Invasions-Thriller von Braden R. Duemmler, der den Komponisten vor die Herausforderung stellte, Musik zu komponieren, wie sie von einem außerirdischen Planeten stammen könnte. 
„Das wurde die Saat für einen der ungewöhnlichsten Scores, die ich geschrieben habe“, meint Keese. „Der Antagonist in dem Film verfügt über eine spezielle Verbindung zum Wasser, so dass ein großer Teil des Scores durch in Wasser getauchte Instrumente und die dadurch entstandenen einzigartigen Sounds entstanden ist. Wir haben das zu brodelnden und beunruhigenden Soundscapes entwickelt, oft stark verfremdet, um die Herkunft der ursprünglichen Instrumente zu verschleiern. Ich wollte, dass das Publikum nie sicher sein konnte, ob das, was es hört, organischen oder synthetischen Ursprungs ist, um widerzuspiegeln, dass der Antagonist nicht das ist, was er scheint.“ 
Playlist:
1. Annelie - Tomorrow (Hertz) - 03:33 
2. Arcade Fire & Owen Pallett - Dimensions (Her) - 05:40 
3. Vikingur Ólafsson & Hugar - L'entretien des muses (Hugar Rework [After Jean-Philippe Rameau]) (Reflections Pt. 3) - 05:27 
4. Raphael Reed - We Were Lucky To Get Him (Crisis) - 06:16 
5. Volker Bertelmann - What Is Courage? (Your Honor - Season 1) - 03:28 
6. Christopher Young - Goldfingered (50 States Of Fright) - 03:43 
7. Clinton Shorter - I Could Do This Forever (Boss Level) - 03:02 
8. Peter Gregson - High (Boundless) - 03:24 
9. Rob Simonsen - Friend, Variation 3 (Our Friend) - 02:45 
10. Edmund Butt - Alice Stoned At Funeral (Finding Alice) - 03:20 
11. Alban Claudin - New September (It's A Long Way To Happiness) - 04:35 
12. Dirk Maassen - Earthsong (Echoes) - 05:17 
13. Pasquale Catalano - Meglio di maggio (Il commissario ricciardi) - 03:15 
14. Daniel Blumberg - Tallie (The World To Come) - 03:19 
15. Logan Nelson - Prep & Execution (The Ghosts Above) - 03:09 
16. James Newton Howard - Return (Raya and the Last Dragon) - 04:58 
17. Jeff Beal - Buying Flowers (Breaking News In Yuba County) - 02:53 
18. Henry Jackman - When Life Was Beginning, I Saw You (Cherry) - 02:51
19. Ludovico Einaudi - Golden Butterflies (Nomadland) - 05:48 
20. Stephen Endelman - Opening Credits (Music Got Me Here) - 03:17 
21. Paul Leonard-Morgan - My Twisted Love Story (My Psychedelic Love Story) - 03:09 
22. Adam Lastiwka - That Wasn't A Healing Pool (Foreverland) - 04:34 
23. A Winged Victory For The Sullen - The Celestial City (Invisible Cities) - 03:44 
24. Jeff Russo - First Shot On The Moon (For All Mankind - Season 2) - 03:40 
25. Tom Hodge - This Is How, Even Here, I Can Be Free (The Mauritanian) - 04:06 
26. Zacarias M. de la Riva - Night Transfer (Below Zero) - 03:21 
27. Gerald Fried – Opening Credits (Fear and Desire) - 01:38 
28. Gavin Keese - Stillborn (What Lies Below) - 07:06

Donnerstag, 25. Februar 2021

Playlist #313 vom 28.02.2021 - FRANCIS LAI Special

Als Oscar-prämierter Komponist für seine Musik zu Arthur Hillers Romanze „Love Story“ (1970) wurde der Franzose Francis Lai (1932-2018) weltberühmt, aber auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Filmemacher Claude Lelouch und als musikalischer Begleiter für Künstler wie Juliette Gréco, Petula Clark, Ella Fitzgerald, Johnny Hallyday, Tom Jones, Nana Mouskouri, Mireille Mathieu und Frank Sinatra machte sich Lai einen Namen und war für über 600 Chansons verantwortlich. 
Francis Lai wurde am 26. April in Nizza geboren und brachte sich selbst das Spielen am Piano und auf dem Akkordeon bei, war als Kind bereits in örtlichen Orchestern tätig. Mitte der 1950er Jahre lebte Lai in Marseille, wo er den Jazz für sich entdeckte und sich mit der Sängerin/Schauspielerin Claude Goaty anfreundete. Er folgte ihr nach Paris, wo er von der vibrierenden Kunstszene von Montmartre angezogen wurde. Mit dem jungen Bernard Dimey komponierte er seinen ersten Song, auf den in kürzester Zeit Dutzende weitere folgen sollten. Lai kam auch in Michel Magnes Orchester unter, bevor er 1960 als musikalischer Begleiter bei Édith Piaf engagiert wurde, für die er in kommenden drei Jahren auch Songs komponierte. Nach dem Tod der Chanteuse 1963 arbeitete Lai auch kurz mit Mireille Mathieu zusammen. 
Seinen Einstieg in die Filmmusik feierte Lai, als der Sänger und Songwriter Pierre Barough Lai dem Regisseur Claude Lelouch vorstellte und die drei zusammen 1966 an „Ein Mann und eine Frau“ zusammenarbeiteten. Das Hauptthema mit den chromatischen Keyboard-Motiven, klimpernder Akustik-Gitarre und atemlosen Unsinnssilben avancierte das Hauptthema zum Easy-Listening-Klassiker. Allein in den 1970er Jahren komponierte Lai die Musik für weitere Lelouch-Filme („Ein glückliches Jahr“, „Die Entführer lassen grüßen“, „Eine Katze jagt die Maus“, „Ein Leben lang“, „Allein zu zweit“ und „Der Gute und die Bösen“) bevor er die Verfilmung von Erich Segals Bestseller „Love Story“ durch Arthur Hiller mit Ali McGraw und Ryan O’Neil in den Hauptrollen vertonte und zu Oscar-gekrönten Weltruhm kam. 
Daneben komponierte Lai aber auch die Musik zu David Hamiltons Softporno-Erfolg „Bilitis“ (1977) und den zweiten „Emmanuelle“-Film „Garten der Liebe“ (1975). In den 1980ern komponierte Lai nicht nur Musik für die zweite Staffel der deutschen Erfolgsserie „Das Traumschiff“, sondern setzte sich die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Lai und Lelouch bei den Filmen „Ein jeglicher wird seinen Lohn empfangen...“ (1981), „Bolero“ (wobei er den Score mit seinem Landsmann Michel Legrand zusammen komponierte), „Edith und Marcel“ (1983), „Die Zeit des Verbrechens“ (1986) und „Ein Mann und eine Frau: Zwanzig Jahre später“ (1986) fort. 
Letztlich realisierten Lai und Lelouch zusammen gut drei Dutzend Filme, zuletzt „Salaud, On T'aime“ (2014), „Un + Une“ (2015), „Tourner pour Vivre“ (2016) „Chacun sa vie“ (2017) und „Die schönsten Jahre eines Lebens“ (2019), was die (posthum veröffentlichte) letzte Arbeit des französischen Komponisten wurde, bevor er am 7. November 2018 verstarb. Bis heute bleiben seine unsterblichen romantischen Melodien, die vom Jazz beeinflussten Arrangements und die experimentelle Verwendung von Synthesizern unvergessen. 
 
Filmographie:
1966: Ein Mann und eine Frau (Un homme et une femme) 
1967: Lebe das Leben (Vivre pour vivre) 
1967: Was kommt danach…? (I’ll Never Forget What’s’isname) 
1967: Bobo ist der Größte (The Bobo) 
1967: Mon amour, mon amour 
1967: Action Man (Le soleil des voyous) 
1967: Lebe das Leben (Vivre pour vivre) 
1968: Jedes Kartenhaus zerbricht (House of Cards) 
1968: Mayerling 
1968: Die Wölfin (La louve solitaire) 
1968: Nachhilfestunden (La leçon particulière) 
1968: Männer, Mädchen und Medaillen (13 jours en France, Dokumentation) 
1968: Les neiges de Grenoble (Dokumentation) 
1968: Hannibal Brooks 
1969: 2 durch 3 geht nicht (Three Into Two Won’t Go) 
1969: Hello – Goodbye 
1969: Ein Abend zu zweit (Fernsehfilm) 
1969: Das Leben, die Liebe, der Tod (La vie, l'amour, la mort) 
1969: Der Mann, der mir gefällt (Un homme qui me plaît) 
1970: Love Story (Love Story) 
1970: Affäre in Berlin (Berlin Affair) 
1970: Der aus dem Regen kam (Le Passager de la pluie) 
1970: Du soleil plein les yeux 
1970: With Love in Mind 
1970: La modification 
1970: Madly 
1970: Der Clou von Paris (Le voyou) 
1970: The Games 
1971: Le petit matin 
1971: Dans la poussière du soleil 
1971: Smic, Smac, Smoc – Die Drei vom Trockendock (Smic, Smac, Smoc) 
1971: Petroleum-Miezen (Les pétroleuses) 
1971: Os Deuses Estão Mortos (TV-Serie) 
1971: Die Entführer lassen grüßen (L’aventure, c’est l’aventure) 
1972: Tödliche Schlagzeilen (L'odeur des fauves) 
1972: Treibjagd (La course du lièvre à travers les champs) 
1972: Le petit poucet 
1973: Reigen 
1973: Ein glückliches Jahr (La bonne année) 
1973: Bezahlt wird in Marseille (Les hommes) 
1973: Un homme libre 
1974: Par le sang des autres 
1974: Ein Leben lang (Toute une vie) 
1974: Besuch bei einem Häuptlingssohn (Visit to a Chief's Son) 
1974: Child Under a Leaf 
1974: Mariage 
1974: Sommerliebelei (Un amour de pluie) 
1975: Emmanuelle 2 – Garten der Liebe (Emmanuelle: L’antivierge) 
1975: Eine Katze jagt die Maus (Le chat et la souris) 
1975: Das ganz große Ding (Baby Sitter) 
1976: Der Gute und die Bösen (Le bon et les méchants) 
1976: Der Körper meines Feindes (Le Corps de mon ennemi) 
1976: Ein Hauch von Zärtlichkeit (Si c’était à refaire) 
1976: Cinéma de minuit (TV-Serie) 
1977: Bilitis 
1977: Anima persa 
1977: Striptease 
1977: Nido de viudas 
1977: Ein anderer Mann, eine andere Frau (Un autre homme, une autre chance) 
1978: Leidenschaftliche Blümchen 
1978: Ein Mann sucht eine Frau (Robert et Robert) 
1978: Alles Glück dieser Erde (International Velvet) 
1978: Soir 3 (TV-Serie) 
1978: Les ringards 
1979: Am Ende der Lagune (Beyond the Reef) 
1979: Allein zu zweit (À nous deux) 
1980: Les Borsalini 
1981: Die intimen Momente der Madame Claude (Madame Claude 2) 
1981: Ein jeglicher wird seinen Lohn empfangen … (Les Uns et les Autres) 
1983: Salut la puce 
1983: Edith und Marcel (Édith et Marcel) 
1983: Das Traumschiff: Kenia (November) 
1983: Das Traumschiff: Karibik 
1983: Das Traumschiff: Kenia (Dezember) 
1983: Das Traumschiff: Amazonas 
1984: Das Traumschiff: Rio 
1984: Dog Day – Ein Mann rennt um sein Leben (Canicule) 
1984: Die Bestechlichen (Lex Ripoux) 
1984: Ich habe den Weihnachtsmann getroffen (J'ai rencontré le Père Noël) 
1985: Marie – Eine wahre Geschichte (Marie) 
1985: Gefahr für die Liebe – AIDS 
1985: Seijo densetsu 
1985: Astrolab 22 (TV-Serie) 
1986: Sins (TV-Mini-Serie) 
1986: Un homme et une femme, 20 ans déjà 
1987: Die Zeit des Verbrechens (Attention bandits!) 
1987: Der unwiderstehliche Charme des Geldes (Association de malfaiteurs) 
1987: Schwarze Augen (Oci ciornie) 
1987: Bernadette – Das Wunder von Lourdes (Bernadette) 
1988: Der Löwe (Itinéraire d’un enfant gâté) 
1988: Les pyramides bleues 
1988: Der Atem 
1988: Fluchtpunkt Hongkong (Keys to Freedom) 
1989: Disperatamente Giulia (TV-Mini-Serie) 
1989: Zu schön für Dich (Trop belle pour toi) 
1990: Gauner gegen Gauner (Ripoux contre ripoux) 
1990: Le provincial 
1990: La passion de Bernadette 
1990: So sind die Tage und der Mond (Il y a des jours... et des lunes) 
1990: Opa spielt verrückt (Tolgo il disturbo) 
1991: Gemischtes Doppel (Les clés du paradis) 
1992: Der Unbekannte (L'inconnu dans la maison) 
1992: Die schönste Geschichte der Welt (La belle histoire) 
1993: Alles für die Liebe (Tout ça… pour ça!) 
1994: Le voleur et la menteuse 
1995: Les Misérables 
1996: Männer und Frauen – Die Gebrauchsanweisung (Hommes, femmes, mode d'emploi) 
1997: Le serment sous la lune 
1998: Begegnung in Venedig (Hasards ou coïncidences) 
1999: Une pour toutes 
2000: Les insaissables 
2003: Die Bestechlichen 3 – Rückkehr eines Gauners (Ripoux 3) 
2003: Plastic Tree 
2004: Le genre humain - 1ère partie: Les Parisiens 
2005: Le courage d'aimer 
2006: Une équipe de rêve/Zidane's Dream Team (Dokumentation) 
2006: Amore e libertà - Masaniello 
2010: Ces amours-là 
2011: D'un film à l'autre (Dokumentation) 
2014: Salaud, on t'aime. 
2015: Un + une 
2016: Tourner pour vivre (Dokumentation) 
2017: Chacun sa vie 
2019: Die schönsten Jahre eines Lebens (Les plus belles années d'une vie) 
Playlist: 
1. Francis Lai - Un homme et une femme (Un homme et une femme) - 02:45 
2. Francis Lai - Theme from Love Story (Love Story) - 03:25 
3. Francis Lai - Le plaisir d'amour (Emmanuelle II - L'anti Vierge) - 03:46 
4. Francis Lai - Melissa (Bilitis) - 04:40 
5. Francis Lai - Symphonie pour un enfant gâté (Itinéraire d'un enfant gâté) - 04:03 
6. Francis Lai - Les filles en cage (Un homme qui me plaît) - 02:34 
7. Francis Lai - Flashing Notes (L’Aventure, c’est l’aventure) - 03:31 
8. Francis Lai - Magic's Power (Le corps de mon ennemi) - 03:22 
9. Francis Lai - Le voyou (Le voyou) - 03:09 
10. Francis Lai - La course du lièvre (La Course du lièvre à travers les champs) - 05:32 
11. Francis Lai - L'Enfant (La Baby Sitter) - 03:57 
12. Francis Lai - Un amour de pluie (Un amour de pluie) - 04:23 
13. Francis Lai - Cuban Life (Widow's Nest) - 04:30 
14. Francis Lai - Theme de Taeko (Seijo densetsu) - 03:13 
15. Francis Lai - Suite (L'Iran) - 04:08 
16. Francis Lai - Alone (3 Into 2 Won't Go) - 04:02 
17. Francis Lai - The Villa (House of Cards) - 02:10 
18. Francis Lai - Main Title (Berlin Affair) - 03:22 
19. Francis Lai - La Rencontre (Mayerling) - 02:34 
20. Francis Lai - Vivre Pour Vivre (Vivre Pour Vivre) - 03:09 
21. Francis Lai - The Commercial (I'll Never Forget What's'isname) - 03:43 
22. Francis Lai - Olimpia's Theme [Bossa Nova] (The Bobo) - 03:43 
23. Francis Lai - Le chat et la souris (Le chat et la souris) - 03:54 
24. Francis Lai - Ames Perdues (Anima Persa) - 03:05 
25. Francis Lai - Générique Des Yeux Noirs (Les Yeux Noirs) - 02:02 
26. Francis Lai - Noel (Le courage d'aimer) - 02:28 
27. Francis Lai - Somewhere In The Night (Madly) - 04:41 
28. Francis Lai - Prologue de ces amours-là (Ces amours-la) - 04:14 
29. Francis Lai - Vingt ans déjà [Version symphonique] (Un homme et une femme, 20 ans déjà) - 05:31 
30. Francis Lai - Thème (La bonne année) - 03:20 
31. Francis Lai - Marathon Suite (The Games) - 07:17

Sonntag, 7. Februar 2021

Playlist #312 vom 14.02.2021 - R.I.P. Christopher Plummer (1929-2021)

Christopher Plummer galt vielen als bester Schauspieler Nordamerikas, war der älteste Schauspieler, der mit einem Oscar geehrt wurde, und hat in seiner über 50-jähigen Karriere mit großen Regisseuren wie Sidney Lumet, Robert Wise, Ridley Scott, Terrence Malick, Terry Gilliam, Oliver Stone und John Huston zusammengearbeitet. Am 5. Februar ist der kanadische Theater-, Film- und Fernsehdarsteller im Alter von 91 Jahren an den Folgen eines Sturzes in Weston, Connecticut, verstorben. 

Der am 13. Dezember 1929 in Toronto geborene Plummer begann seine Schauspielkarriere zunächst auf kanadischen Bühnen, im Radio und Fernsehen, bevor er 1954 am Broadway zu sehen war und sich dort zum Theaterstar entwickelte. Vor allem für seine Darstellung verschiedener Rollen in Shakespeare-Stücken heimste der vielseitige Plummer viele Preise ein. So erhielt er jeweils den renommierten Theaterpreis Tony für seine Darstellungen in „Cyrano“ (1973) und „Barrymore“ (1997) sowie weitere Nominierungen für „J.B.“ (1959), „Othello“ (1982), „No Man’s Land“ (1994), „King Lear“ (2004) und „Inherit the Wind“ (2007). 
Sein Leinwanddebüt feierte Plummer 1958 an der Seite von Henry Fonda in Sidney Lumets „Eines Tages öffnet sich die Tür“, in Nicholas Rays „Sumpf unter den Füßen“ spielte er einen jungen Lehrer, der sich als Naturschützer einem ungleichen Kampf stellt. 
Seinen Durchbruch hatte der Kanadier 1965 in Robert Wises Musical „The Sound of Music“ („Meine Lieder – meine Träume“), auch wenn sich Plummer lange Zeit von dem Film distanzierte, weil er in seiner Rolle als Baron von Trapp nicht wie erhofft singen durfte, sondern – im Gegensatz zu seiner Filmpartnerin Julie Andrews - von einem richtigen Sänger gedoubelt wurde. 
Dazwischen machte er viel Theater, trat nicht nur in Shakespeare-Stücken auf, sondern auch in modernen von Anouilh, Tschechow und Brecht. Seine sechsjährige Leinwandpause beendete mit der Darstellung als römischer Kaiser Commodus in Anthony Manns „Der Untergang des römischen Reiches“ (1964). 
In den nachfolgenden Dekaden überzeugte Plummer in einer unüberschaubaren Palette an verschiedenen Figuren, so als Duke of Wellington in Sergej Bondartschuks Historienfilm „Waterloo“ (1970), als Sir Charles Litton in Blake Edwards „Der rosarote Panther kehrt zurück“ (1975), als Literaturnobelpreisträger Rudyard Kipling in John Hustons Abenteuer-Komödie „Der Mann, der König sein wollte“ (1975), als skrupelloser Bankräuber in Daryl Dukes „Dein Partner ist der Tod“ (1978), als Klingonengeneral Chang in „Star Trek VI: Das unentdeckte Land“ (1991), als Cop in der Stephen-King-Verfilmung „Dolores“ (1994) und als Dr. Leland Goines in Terry Gilliams „12 Monkeys“ (1995). 
Plummer spielte den Philosophen Aristoteles in Oliver Stones „Alexander“ (2004), war neben George Clooney und Matt Damon in dem Politthriller „Syriana“ (2005), in Terrence Malicks „The New World“ (2005) und als Doctor Parnassus in Terry Gilliams „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ (2009) zu sehen. 
In Michael Hoffmans „Ein russischer Sommer“ (2009) verkörperte Plummer den russischen Schriftsteller Leo Tolstoy in seinen letzten Lebenstagen. Ein besonderer Höhepunkt in seiner Karriere war der Film „Beginners“ (2010), in dem Plummer einen Familienvater mimte, der sich erst nach dem Tod seiner Frau als alter Mann zu seiner Homosexualität bekannte. 2012 erhielt er dafür als bester Nebendarsteller seinen ersten und einzigen Oscar, was ihn mit 82 Jahren zum ältesten Oscar-Gewinner in der Geschichte der Academy machte. 
2017 engagierte ihn Regisseur Ridley Scott für „Alles Geld der Welt“ kurzfristig für die Rolle des Öltycoons J. Paul Getty, dessen Enkelkind entführt wird, nachdem die Szenen mit dem ursprünglichen Darsteller Kevin Spacey wegen sexueller Missbrauchsvorwürfe entfernt worden waren. Plummer hinterließ dabei einmal mehr einen starken Eindruck und erhielt mit 88 Jahren eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller. Zuletzt war Plummer in dem prominent besetzten und erfolgreichen Detektivfilm „Knives Out - Mord ist Familiensache“ (2019) als Familienpatriarch zu sehen, der unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen ist. 

Filmographie (Auswahl):
1958: Eines Tages öffnet sich die Tür (Stage Struck) 
1964: Der Untergang des Römischen Reiches (The Fall of the Roman Empire) 
1965: Meine Lieder – meine Träume (The Sound of Music) 
1965: Verdammte, süße Welt (Inside Daisy Clover) 
1966: Die Nacht der Generale (The Night of the Generals) 
1966: Spion zwischen 2 Fronten (Triple Cross) 
1968: Der Haftbefehl (Nobody Runs Forever) 
1969: Luftschlacht um England (Battle of Britain) 
1969: Der Untergang des Sonnenreiches (The Royal Hunt of the Sun) 
1970: Waterloo 
1974: The Happy Prince 
1975: Der rosarote Panther kehrt zurück (The Return of the Pink Panther) 
1975: Die Schande des Regiments (Conduct Unbecoming) 
1975: Der Tag, der die Welt veränderte (Sarajevski atentat) 
1975: Der Mann, der König sein wollte (The Man Who Would Be King) 
1976: Schlacht in den Wolken (Aces High) 
1977: Jesus von Nazareth (Jesus of Nazareth) 
1977: Der Auftrag (Uppdraget) 
1978: Alles Glück dieser Erde (International Velvet) 
1978: Dein Partner ist der Tod (The Silent Partner) 
1978: Sherlock Holmes – Mord an der Themse (Murder by Decree) 
1978: Star Crash – Sterne im Duell (Starcrash) 
1979: Das tödliche Dreieck (Hanover Street) 
1980: Ein tödlicher Traum (Somewhere in Time) 
1981: Der Augenzeuge (Eyewitness) 
1982: Der zweite Mann (The Amateur) 
1982: Am Highpoint flippt die Meute aus (Highpoint) 
1983: Die Dornenvögel (The Thorn Birds, TV-Mini-Serie) 
1983: Im Wendekreis des Kreuzes (The Scarlet and the Black, Fernsehfilm) 
1984: Tödlicher Irrtum (Ordeal by Innocence) 
1984: Dreamscape – Höllische Träume (Dreamscape) 
1986: Nosferatu in Venedig (Nosferatu à Venezia) 
1986: Die Frau vom Boss (The Boss’ Wife) 
1986: Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) 
1986: Finish – Endspurt bis zum Sieg (The Boy in Blue) 
1987: Schlappe Bullen beißen nicht (Dragnet) 
1989: Mindfield 
1990: Firehead – Feuerengel der Apokalypse (Firehead) 
1990: Die Zeit der bunten Vögel (Where the Heart Is) 
1991: Star Trek VI: Das unentdeckte Land (Star Trek VI: The Undiscovered Country) 
1991: Die junge Katharina (Young Catherine) 
1992: Ein Fremder im Spiegel (Sidney Sheldon’s a Stranger in the Mirror) 
1992: Malcolm X 
1994: Wolf – Das Tier im Manne (Wolf) 
1995: Dolores (Dolores Claiborne) 
1995: Harrison Bergeron – IQ Runner (Harrison Bergeron) 
1995: 12 Monkeys (Twelve Monkeys) 
1998: The Clown at Midnight 
1999: Insider (The Insider) 
2000: Der Schatz der Dinosaurier (The Dinosaur Hunter) 
2000: Nürnberg – Im Namen der Menschlichkeit (Nuremberg) 
2000: Wes Craven präsentiert Dracula (Dracula 2000) 
2000: Vom Teufel besessen (Possessed) 
2001: A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (A Beautiful Mind) 
2002: Ararat 
2002: Nicholas Nickleby 
2003: Cold Creek Manor – Das Haus am Fluss (Cold Creek Manor) 
2003: Das Johannes-Evangelium (The Gospel of John; Erzähler) 
2004: Alexander 
2004: Das Vermächtnis der Tempelritter (National Treasure) 
2005: Our Fathers 
2005: Frau mit Hund sucht… Mann mit Herz (Must Love Dogs) 
2005: The New World 
2005: Syriana 
2006: Inside Man 
2006: Das Haus am See (The Lake House) 
2007: Man in the Chair 
2007: Closing the Ring 
2007: Emotional Arithmetic 
2007: Rache – Vergeltung hat ihren Preis (Already Dead) 
2009: Das Kabinett des Doktor Parnassus (The Imaginarium of Doctor Parnassus) 
2009: Ein russischer Sommer (The Last Station) 
2009: Oben (Up, Stimme) 
2009: #9 (9, Stimme für #1) 
2010: Beginners 
2011: Barrymore 
2011: Priest 
2011: Verblendung (The Girl with the Dragon Tattoo) 
2013: Muhammad Alis größter Kampf (Muhammad Ali’s Greatest Fight) 
2014: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück (Hector and the Search for Happiness) 
2014: Elsa & Fred 
2014: Der Auftrag – Für einen letzten Coup ist es nie zu spät! (The Forger) 
2015: Remember 
2015: Mr. Collins’ zweiter Frühling (Danny Collins) 
2016: The Exception 
2016: Howard Lovecraft and the Frozen Kingdom (Stimme) 
2017: Howard Lovecraft and the Undersea Kingdom (Stimme) 
2017: Charles Dickens: Der Mann, der Weihnachten erfand (The Man Who Invented Christmas) 
2017: Bo und der Weihnachtsstern (The Star, Stimme) 
2017: Alles Geld der Welt (All the Money in the World) 
2018: Boundaries 
2019: Knives Out – Mord ist Familiensache (Knives Out) 
2019: The Last Full Measure 
2019: Departure – Wo ist Flug 716? (Departure, Fernsehserie, 6 Folgen) 
Playlist:
1. Henry Mancini - So Smooth (The Return of the Pink Panther) - 04:07 
2. Maurice Jarre - Journey To Kafiristan (The Man Who Would Be King) - 05:20 
3. Maurice Jarre - Main Title (Jesus of Nazareth) - 03:42 
4. Maurice Jarre - Love Theme (The Night of the Generals) - 02:31 
5. John Barry - Beach Landing (Starcrash) - 02:12 
6. John Barry - Trying to Forget (Hanover Street) - 02:26 
7. John Barry - The Journey Back In Time (Somewhere In Time) - 04:30 
8. Christopher Young - Love Theme (Highpoint) - 03:47 
9. Henry Mancini - Passion Play (The Thorn Birds) - 03:23 
10. Cliff Eidelman - Ouverture (Star Trek VI: The Undiscovered Country) - 03:02 
11. Terence Blanchard - Eulogy (Malcolm X) - 03:53 
12. Jan Garbarek - Rites (The Insider) - 05:34 
13. James Horner - Nash Descends Into Parcher's World (A Beautiful Mind) - 04:38 
14. Terence Blanchard - Frazier's Tour (Inside Man) - 04:55 
15. Ennio Morricone - Laura (Wolf) - 02:37 
16. Danny Elfman - The Old Well (Dolores Claiborne) - 05:30 
17. Jeff Danna - A Lifetime of Regret (Closing the Ring) - 03:49 
18. Jeff Danna - Jesus and Nicodemus (The Gospel of John) - 03:05 
19. Mychael Danna - The Dance (Ararat) - 03:30 
20. Vangelis - Eastern Path (Alexander) - 02:59 
21. Mychael Danna - Difficult Things You Can't Forget (Remember) - 04:45 
22. Craig Armstrong - The Walk Away (Must Love Dogs) - 02:09 
23. Rachel Portman - Il Mare (The Lake House) - 03:03 
24. Christopher Young - Cathedral City Blue (Priest) - 06:44 
25. Trent Reznor & Atticus Ross - A Pair of Doves (The Girl With the Dragon Tattoo) - 02:02 
26. Alexandre Desplat - The Commute (Syriana) - 04:22 
27. Daniel Pemberton - Escape, December 15th 1973 (All the Money in the World) - 06:27 
28. Sergey Yevtushenko - The Journey (The Last Station) - 03:12 
29. James Horner - Rolfe Proposes (The New World) - 06:59

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