Radio ZuSa

Donnerstag, 9. September 2021

Playlist #327 vom 12.09.2021 - NEUHEITEN 2021 (6)

In der sechsten Neuheiten-Sendung präsentiere ich wie gewohnt einen bunten Querschnitt durch die interessantesten Neuveröffentlichungen sowohl im Soundtrack- als auch artverwandten Bereich. Neben neuen Scores von Hollywood-Größen wie Hans Zimmer und James Newton Howard gibt es auch neue Arbeiten von prominenten Filmkomponisten wie Mychael Danna, Zbigniew Preisner, Christophe Beck und Trevor Jones sowie Konzeptalben von Max Richter, Marcel Barsotti und Craig Armstrong. Abgerundet wird die heutige Sendung durch eine Vielzahl von internationalen Newcomern, die auf dem schwedischen Label MovieScore Media ihre Heimat gefunden haben. 
Mit „Exiles“ legt Max Richter („The Blue Notebooks“, „Voices“) ein Album vor, das als Auftragsarbeit für die Haus-Choreografen des Nederlands Dans Theater, Paul Lightfoot und Sol Leon, entstanden ist und die im Zuge des „Arabischen Frühlings“ resultierende humanitäre Krise der vor allem aus Syrien, aber auch aus Afghanistan und Irak flüchtenden Menschen thematisiert. Dabei hat Richter mit dem Orchester Baltic Sea Philharmonic nicht nur einzelne Stücke aus seinen Alben „Infra“, „The Blue Notebooks“, „Waltz With Bashir“, „Woolf Works“ und „Songs From Before“ neu einspielen lassen, sondern mit dem Titelstück auch ein etwas mehr als halbstündiges neues Werk kreiert. 
„Es ist dieses eine Muster, das sich ständig wiederholt, während es durch verschiedene Landschafen zieht“, wird Richter im Booklet des von der Deutschen Grammophon veröffentlichten Albums zitiert. „Es ist ein sehr einfacher Gedanke, aber ich wollte diese Vorstellung des Exils, des Gehens, der Bewegung ins Herz der Musik einbetten, sowohl im technischen als auch im metaphorischen Sinn.“ 
In Mar Targaronas Thriller „Dos“ wachen ein Mann und eine Frau nackt und an ihren Bäuchen zusammengebunden in einem Raum auf. Der spanische Komponist Diego Navarro („Passage to Dawn“, „Capture the Flag“) schuf für dazu Musik, die ganz auf das Konzept der Zahl Zwei ausgerichtet ist. 
„Ausgehend vom ursprünglichen Konzept des Films entschied ich mich, die Partitur nach der Prämisse Zwei zu erstellen“, erklärt der Komponist. „Die ganze Musik ist um diese Zahl herum entstanden, von dem Duo aus Cello und Marimba, das zusammen mit dem Orchester und dem Einsatz von Elektronik eine Hauptrolle in der Partitur spielt, über die Struktur aller Stücke bis zu den verwendeten Taktarten, Hauptintervallen des Themas, Rhythmen, harmonischen Übergängen zwischen den Stücken, Orchestrierungen etc. Alles wurde unter Berücksichtigung der Zahl zwei, seiner Vielfachen und seiner mathematischen Beziehungen geschaffen. Die Partitur endet mit einem transzendenten Stück, in dem die Cellosolistin eine Hauptrolle spielt, und geht darüber hinaus: Sie haben sich getroffen und werden sich unabhängig von den Umständen für immer wiedererkennen…“ 
In „The Pact“, dem neuen Film von Bille August („Das Geisterhaus“, „Les Misérables“), wird die intensive Freundschaft zwischen der berühmten dänischen Schriftstellerin Karen Blixen („Out of Africa“) und dem jungen, vielversprechenden Dichter Thorkild Bjørnvig thematisiert. 
Der belgische Komponist Frédéric Vercheval kreierte dazu einen vor allem von Streichern getragenen, sehr gefühlvollen Score. 
„Es war eine große Freude, die Musik für diesen sehr schönen Film des großartigen Regisseurs Bille August zu komponieren“, bekennt Vercheval. „Er wünschte sich eine Musik, die Elemente von Schatten und Magie enthielt und zur selben Zeit dunkel, subtil und fesselnd ausfiel, indem orchestrale akustische Elemente und Sounddesign miteinander verwoben wurden. Ich arbeitete an den musikalischen Texturen, um diese unterschiedlichen Farben zu finden, benutzte das Orchester und synthetische Quellen. Ich habe verschiedene musikalische Motive verwendet, die von einer Altflöte, einer Harfe und einem Fagott gespielt werden, die mit einer melodischen Hin- und Her-Bewegung auf die Streicher reagieren. Manche Musik wirkt wie Wellen, in denen eine Ambivalenz entsteht, die mit den narrativen Aspekten des Films verbunden ist. Das Gefühl ist unangenehm, aufgeladen von Verlangen, Manipulation und Schicksal.“ 
Mit ihrem bereits 2019 veröffentlichten Thriller-Drama „Zana“ erzählt die Filmemacherin Antoneta Kastrati die Geschichte einer kosovarischen Frau, die von ihrer Familie unter Druck gesetzt wird, sich wegen ihrer Unfruchtbarkeit von mystischen Heilern behandeln zu lassen, wobei sie auch noch die Erinnerungen an die Brutalität des Bürgerkrieges zu verarbeiten hat. 
„Dieser Film bedurfte einer ausgiebigen Suche nach Klängen, um eine passende akustische Beschreibung und eine authentische emotionale Wirkung zu erzielen, die dem Gewicht von Zanas Erzählung entspricht. Dies hatte meinen Ansatz beeinflusst, unorthodoxere Techniken zu verwenden, um den Klang zu erzeugen, der das innere Geräusch unterdrückter Traumata repräsentiert, aber auch das menschliche Streben nach Normalität und die seltsame Art und Weise, wie es sich dabei bewegt“, beschreibt Dritero Nikqi seinen Ansatz zur musikalischen Vertonung des Films. „Also verlangt nicht nur der Film eine Darstellung all dieser extremen Gefühlsbereiche, sondern es gibt auch ,das Objekt‘, das dort als Geheimtür involviert ist, die VHS-Kassette von Zana. Dieses Element wird deutlich hervorgehoben – durch Bandmanipulation am Nagra-Recorder, Bandeffekte, die Aufnahme und das Spleißen auf VHS-Band sowie dem Verzerren der Field Recordings vom Filmset – bei fast dem kompletten Sounddesign und der Musik. Im Kontrast dazu stehen am Ende das Streichquartettstück und das Lied mit den Vocals von Fatime Kosumi – ANDRRA – die als Befreiung von all der Spannung wirken, die im ganzen Film vorherrscht.“ 
In Ameen Nayfehs Drama „200 Meters“ kämpft ein palästinensischer Vater, der auf der anderen Seite der Mauer gefangen ist, ein Krankenhaus für seinen Sohn zu erreichen. 
„Am Anfang dachte ich, es wäre einfach, mit dieser Geschichte umzugehen und Musik für den Film zu schreiben, aber dann wurde mir klar, dass es nicht wie jeder andere Film über Palästina oder über die Besatzung ist“, beschreibt der palästinensische Komponist Faraj Suleiman die Arbeit an dem Score zu „200 Meters“. „Ameen hat es sehr sensibel gemacht, fernab von Klischees, so dass ich das Gefühl hatte, dass die Musik ziemlich minimal sein muss. Die Idee begann mit Solo-Klaviermusik für eine Szene, und dann entwickelten wir das Klavier als Hauptinstrument für die ganze Partitur. In diesem Film sehe ich Ali und seine Geschichte durch das Klavier repräsentiert. Das zweite Hauptthema, das für mich ,die Straße‘ ist, wird durch das Oud repräsentiert, eines unserer wichtigsten traditionellen Instrumente. Während die Partitur größtenteils aus kürzeren Stichwörtern besteht, lässt die letzte Szene für das klimatische Finale ein Tour-de-Force-Stück zu, das neuneinhalb Minuten dauert.“
Besonders lange Stücke präsentiert auch Hans Zimmer bei seiner zweiten Zusammenarbeit mit Denis Villeneuve nach „Blade Runner 2049“. Auf „The Dune Sketchbook“ sind ausgedehnte Versionen des am 17. September erscheinenden Soundtracks zur neuen Verfilmung von Frank Herberts Science-Fiction-Klassikers „Dune“. „Ich liebe es, mit Denis zu arbeiten. Er verfügt über eine unglaubliche Vorstellungskraft und offenbart so viel Seele in der Komplexität, einen Film dieser Größenordnung zu inszenieren“, schwärmt der Star-Komponist. „Dabei ist unsere Ästhetik sehr ähnlich. ,Dune‘ ist stets in unser beiden Herzen verankert gewesen. Die Herausforderung bestand darin herauszufinden, wie wir etwas interpretieren, das wir wirklich so lieben und bewundern, und das Publikum einzuladen, seine ganz eigenen Erfahrungen zu machen. Das war für uns der Grund, diesen Film zu machen.“ 
Zimmer kreierte für „Dune“ einen durchaus spirituell anmutenden Score, der auch von weiblichen Stimmen getragen wird. „Denis und ich waren uns einig, dass die weiblichen Charaktere im Film die Geschichte bestimmen“, erklärt der Komponist. „Die Partitur basiert also hauptsächlich auf Frauenstimmen. Wir haben unsere eigene Sprache entwickelt.“ 
Als zweite Single aus seinem kommenden Album „Americana“ nach „Deep Wild West“ veröffentlicht Marcel Barsotti („Die Päpstin“, „Wo ist Fred?“) die thematisch von der Eroberung Amerikas durch Christoph Columbus, die Spanier und die Engländer geprägte Single „Kings of Glory“. Musikalisch orientiert sich der in der Schweiz geborene und in Süddeutschland lebende Barsotti am klassischen Hollywood-Orchester-Sound, vereint in seiner heroisch klingenden Komposition wuchtige Percussions mit akzentuierten Streichern, aus denen ein markantes Solo-Cello hervorsticht, voluminösen Bläsern und einem männlichen Chor, der „Kings of Glory“ eine feierliche Note verleiht.
Auch der polnische Komponist Zbigniew Preisner, bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Krzysztof Kieslowski, Louis Malle, Agnieszka Holland und Hector Babenco, vertonte das von Yelena Popovic inszenierte Biopic „Man of God“ über Saint Nektarios nicht nur mit einer Vielzahl griechischer Instrumente, sondern auch mit dem byzantinischen Chor The Maestros of the Psaltic Art und Lisa Gerrard (mit der Preisner bereits an „Valley of Shadows“ zusammenarbeitete) als Gast-Sängerin. 
Playlist: 
1. Dominik Scherrer - Julien Baptiste (Baptiste) - 03:35 
2. Max Richter - Exiles [Short Edit] (Exiles) - 03:23 
3. Dritero Nikqi - Midnight (Zana) - 03:33 
4. Marcel Barsotti - Kings of Glory (Americana) - 04:35 
5. Eloi Ragot - Repression (The Red Orchestra) - 03:56 
6. F.S.Blumm & Nils Frahm - Neckrub (2x1=4) - 05:32 
7. Craig Armstrong - Nocturne 6 (Nocturnes: Music for 2 Pianos) - 03:13 
8. John Murphy - Ratcatcher's Story (Suicide Squad) - 03:10 
9. Atticus Ross, Leopold Ross & Nick Chuba - Throughline (Dr. Death) - 03:39 
10. Nico Muhly - Each Claim Individually (Worth) - 05:13 
11. Panu Aaltio - Invention (The Potato Venture) - 02:30 
12. Panu Aaltio - Homemade Flight (Finders of the Lost Yacht) - 03:34 
13. Diego Navarro - Dos: Main Theme (Dos) - 03:35 
14. Frédéric Vercheval - Pourquoi pas? (The Pact) - 04:55 
15. Christophe Beck - Reunited (Free Guy) - 03:23 
16. Matthew Herbert - An Ending (Port Authority) - 03:45 
17. Sherri Chung - Lost and Found Family (Kung Fu - Season 1) - 04:51 
18. Hans Zimmer - Paul's Dream (The Dune Sketchbook) - 07:03 
19. James Newton Howard - Petal Negotiations (Jungle Cruise) - 03:44 
20. Trevor Jones - Coming to Tokyo (To Tokyo) - 04:42 
21. Steven Price - Memories That Shape Us (Sweet Girl) - 04:18 
22. Zbigniew Preisner - End Credits (Man of God) - 04:54 
23. Dwight Gustafson - The Clinic is Closed (Beyond the Night) - 04:07 
24. Dwight Gustafson - Title Music (The Printing) - 04:39 
25. Alex Heffes - Family In Paradise (The Arctic: Our Last Great Wilderness) - 03:28 
26. Mychael Danna - Akim (Stillwater) - 02:48 
27. Mychael Danna & Jessica Rose Weiss - Score Suite (Cinderella) - 06:37

Mittwoch, 18. August 2021

Playlist #326 vom 29.08.2021 - DAVID HOLMES Special

Als Komponist für einige der bekanntesten Steven-Soderbergh-Filme wie die „Ocean’s“-Trilogie, „Out of Sight“ und zuletzt „Die Geldwäscherei“ hat David Holmes eine Nische für groovende Electronic-Soundtracks gefüllt. Doch auch als DJ, Produzent, Solo-Künstler und Band-Mitglied hat sich der Nordire seit Ende der 1990er Jahre international einen Namen gemacht. Zu seinen jüngsten Arbeiten zählen der Soundtrack zu den Filmen „Ordinary Love“ und „No Sudden Move“ sowie zu den Fernsehserien „The Fall“ und „Killing Eve“
Holmes wurde am 14. Februar 1969 in Belfast geboren und begann als 15-Jähriger seine Karriere als DJ im Belfaster Abercorn Mod Club. Seinen ersten Hit landete er 1992 (zusammen mit Ashley Beedle und Lindsay Edwards) mit „De Niro“ unter dem Namen The Disco Evangelist, schließlich unterhielt er im Belfast Art College bis in die Mitte der 90er Jahre zwei Club-Nächte. 
1995 veröffentlichte Holmes mit „This Films Crap Let’s Slash the Seats“ sein Debütalbum, das nicht nur von Filmen und Soundtracks inspiriert war, sondern ihm auch wenig später den Eintritt in die Welt der Filmmusik ermöglichte. So war eine editierte Version des knapp dreizehnminütigen Openers „No Man’s Land“ 1998 auf dem Soundtrack zu Darren Aronofskys „Pi“ verwendet worden. Holmes kreierte die Ambient-Verbindungen zwischen den einzelnen Songs auf dem Therapy?-Album „Infernal Love“ und veröffentlichte 1997 sein zweites Album „Let’s Get Killed“, aus dem die Single „My Mate Paul“ sein erster Hit wurde. 
Ein Jahr später engagierte ihn Produzent Danny DeVito, die Musik zu Steven Soderberghs Krimi-Komödie „Out of Sight“ zu komponieren, was ihm Folgeaufträge für die drei „Ocean’s“-Filme bescherte. 2002 veröffentlichte David Holmes zusammen mit vier weiteren Musikern das Album „David Holmes Presents The Free Association“ und zwei Jahre später mit ihnen auch den Soundtrack zum Film „Code 46“. Als Remixer war Holmes für Acts wie U2, Doves, Manic Street Preachers, Primal Scream, Page and Plant, Saint Etienne und Ice Cube tätig. 
2008 komponierte er nicht nur die Musik für die neue iPhone-Kampagne, sondern veröffentlichte auch das Solo-Album „The Holy Pictures“, aus dem der Track „Holy Pictures“ für den Soundtrack zum Videospiel „Pro Evolution Soccer 2010“ und das Stück „I Heard Wonders“ sowohl für den Soundtrack zum Film „Cherrybomb“ als auch für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2012 ausgewählt wurden. 
Für Steve McQueens Films „Hunger“ über den irischen Hungerstreik im Jahr 1981 komponierte Holmes zusammen mit Leo Abrahams den Score. 2014 war Holmes für die Musik zu Yann Demanges Drama „´71“ verantwortlich. Zu der Geschichte eines britischen Soldaten, der während der Unruhen in Belfast 1971 von seiner Einheit getrennt worden ist, war es ihm vergönnt, die Musik zu komponieren, bevor der Film gedreht wurde. 
„Es befreit deine Vorstellungskraft, wenn du eine Welt einfängst, die nur du sehen und fühlen kannst, die aber in Beziehung zu der umfassenden Vision des Regisseurs steht“, stellte Holmes dazu fest. „Dass ich die meiste Zeit meines Lebens in Belfast verbracht habe, war außerdem eine große Inspiration.“ Musikalisch wurde Holmes dabei von so unterschiedlichen Arbeiten wie John Carpenters „Assault From Precinct 13“ und „Escape From New York“, John Paul Jones’ „Four Minute Warning“ und Tony Conrads „The Pyre of Angus Was In Kathmandu“ beeinflusst. 
2015 gründete Holmes zusammen mit der Sängerin Jade Vincent und dem Keyboarder/Programmierer Keefus Ciancia die Band Unloved, die von klassischer Filmmusik ebenso inspiriert wurde wie von Mädchen-Bands aus den 1960ern, elektro-akustischer Musik des 20. Jahrhunderts und rauchigen Jazz-Chanteusen. 
Viele ihrer Songs ihres 2016 veröffentlichten Debütalbums „Guilty of Love“ und des 2019 erschienenen Nachfolgers „Heartbreak“ fanden in der Fernsehserie „Killing Eve“ Verwendung. In den letzten Jahren war Holmes wieder verstärkt für Steven Soderbergh tätig, komponierte die Musik zu den Filmen „Logan Lucky“ (2017) und „Die Geldwäscherei“ (2019) ebenso wie zur Mini-Serie „Mosaic“ von HBO mit Sharon Stone in der Hauptrolle. 
 
Filmo- und Diskographie: 
1995: This Film’s Crap Let’s Slash the Seats 
1997: Let’s Get Killed 
1998: Out of Sight 
1998: Resurrection Man 
1998: Stop Arresting Artists 
1998: Three Chords and a Wardrobe (Kurzfilm) 
2000: Bow Down to the Exit Sign 
2001: Army Go Home! 
2002: Ocean’s Eleven 
2002: David Holmes Presents The Free Association 
2003: Reine Nervensache 2 (Analyze That) 
2003: Stander 
2004: Code 46 
2004: Ocean’s 12 
2005: The War Within 
2006: The 18th Electricity Plan (Kurzfilm) 
2007: Ocean’s 13 
2008: Hunger 
2008: The Holy Pictures 
2009: Five Minutes of Heaven 
2009: The Girlfriend Experience 
2009: Cherrybomb 
2009: Kopfgeld – Perrier’s Bounty (Perrier’s Bounty) 
2010: The Edge 
2010: The Dogs are Parading – The Very Best Of (Doppel-CD) 
2011: The Shore (Kurzfilm) 
2012: Haywire 
2012: Good Vibrations 
2012: The Motel Life 
2013: Diana 
2013: The Fall (TV-Serie) 
2014: Light of My Eyes (Kurzfilm) 
2014: ’71 
2015: Elser – Er hätte die Welt verändert 
2015: 13 Minutes 
2015: I Am Here 
2015: London Spy (TV-Serie) 
2015: I Am Belfast 
2016: Mindhorn 
2017: Logan Lucky 
2018: Mosaic (TV-Serie) 
2018: Death and Nightingales (TV-Serie) 
2018-2019: Killing Eve (TV-Serie) 
2019: Die Geldwäscherei (The Laundromat) 
2019: Ordinary Love 
2020: Pixie 
2021: No Sudden Move 

Playlist: 
1. David Holmes - The Trunk Scene (Out Of Sight) - 04:44 
2. David Holmes - No Man's Land (Pi) - 06:18 
3. David Holmes - Rodney Yates (Let's Get Killed) - 06:24 
4. David Holmes - Hey Lisa (Bow Down To The Exit Sign) - 04:46 
5. David Holmes - Opening Credits (Analyze That) - 04:06 
6. The Free Association - Dreaming On A Train (Code 46) - 03:53 
7. David Holmes - Tess (Ocean's Eleven) - 02:18 
8. David Holmes - $165 Million + Interest (into) The Round Up (Ocean's Twelve) - 05:43 
9. David Holmes - All Sewn Up (Ocean's Thirteen) - 03:15 
10. The Free Association - Paper Underwear (David Holmes presents The Free Association) - 03:48 
11. David Holmes - Smoked Oak (The Dogs Are Parading) - 07:25 
12. David Holmes - Let's Get Jiang (Haywire) - 04:14 
13. David Holmes & Keefus Ciania - Jerry Dies (The Motel Life) - 03:02 
14. David Holmes - Radio 7 (Let's Get Killed) - 05:50 
15. The Free Association - Inside / Outside (Code 46) - 04:37 
16. David Holmes - Main Title Theme (No Sudden Move) - 02:04 
17. David Holmes & Keefus Ciania - Spector's Theme (The Fall) - 01:35 
18. David Holmes - Track 16 (The Edge) - 04:50 
19. David Holmes - I Know What I Have To Do (Mosaic) - 02:55 
20. David Holmes - The Ballad Of Sarah & Jack (The Holy Pictures) - 04:28 
21. David Holmes - The Die Hard Rationalist (The Dogs Are Parading) - 05:44 
22. David Holmes & Keefus Ciania - New York City (Diana) - 03:55 
23. David Holmes - Out Run (15 Minutes) - 04:45 
24. David Holmes - Original Score Medley (Logan Lucky) - 03:59 
25. David Holmes - Where's Kenneth (Haywire) - 03:53 
26. David Holmes - 71 [Excerpt] ('71) - 08:07

Montag, 2. August 2021

Playlist #325 vom 15.08.2021 - MARCEL BARSOTTI Special

Auch wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und ihre Fans bei der diesjährigen EM kein „Sommermärchen“ erleben durften, war zumindest die Musik präsent, die Marcel Barsotti 2006 für Sönke Wortmanns Dokumentarfilm „Deutschland. Ein Sommermärchen“ komponiert hatte, als die Elf von Trainer Jürgen Klinsmann zumindest von begeisterten Fans begleitet bis ins Halbfinale stürmte, wo sie erst von Italien gestoppt worden ist. Doch nicht nur mit der neu arrangierten Single „Sommermärchen Sinfonie“ war Barsotti erfolgreich. Auch seine Musiken zu Wortmanns „Das Wunder von Bern“ und „Die Päpstin“ sowie zu Produktionen wie „Der Seewolf“, „Wo ist Fred?“, „Rennschwein Rudi Rüssel 2“ und „Der Schatz der weißen Falken“ sind sehr populär geworden. Für diese Sendung hatte ich das Vergnügen, Marcel Barsotti interviewen zu dürfen. 
Barsotti wurde am 2. Mai 1963 in Luzern, Schweiz, geboren und erhielt bereits im Alter von drei Jahren Unterricht am Schlagzeug und Vibraphon, worauf sich in den Jahren zwischen 1973 und 1980 Unterricht in Gitarre und Orgel in Rom, Kompositionen für verschiedene Jazzformationen und erste Auftritte als Pianist in Rom und München anschlossen. 1981/82 studierte er klassische Komposition, Klavier und Klarinette am Richard Strauß Konservatorium in München, komponierte anschließend klassische Sinfonien, Streichquartette und Klavierzyklen, bevor sich ein Studium des Dirigierens und der Theatermusiken anschloss. 
Kurz nach dem Abschluss seines Studiums gründete er 1988 die Band Chaya, komponierte Werbemusiken, erlebte die Uraufführung seines Werks „Die Wassernymphen“ beim Weilheimer Kulturfestival. 
Man könnte meinen, dass seine anschließende sechsjährige popmusikalische Ausbildung bei Harold Faltermeyer Barsotti direkt in die Filmmusik führte, schließlich war Faltermeyer in den 1980er Jahren mit seinen Soundtracks zu Filmen wie „Feuer und Eis“, „Top Gun“, Beverly Hills Cop“, „Running Man“ und „Tango & Cash“ recht erfolgreich. Doch es ist eher Marcels früher Begeisterung fürs Kino zu verdanken, dass er selbst in die Filmmusik ging. 
„Während meiner Zeit am Konservatorium hatte ich viel Popmusik gemacht. Da gab es noch gar keine Überlegung, in die Filmmusik einzusteigen. Ich hatte meine Popsongs eigentlich überall vorgestellt, und Harold hat sie sich damals angehört und schlug vor, ob wir nicht mal ein Pop-Album zusammen machen wollen, was auch gleich gut funktionierte. Wir hatten einige Chart-Entries mit zwei oder drei Titeln, aber ich habe dann schnell festgestellt, dass Popmusik nicht ganz so mein Ding ist, weil es mehr darum geht, die Plattenfirmen mit irgendwelchen Hits zu befriedigen, mit Melodien, die gerade in sind oder die so umgesetzt werden sollten. Das gab mir keine Herausforderungen, ebenso in der klassischen Musik“, blickt der vielseitige Komponist zurück. „Ich habe dann für mich damals entschieden, mich von dem Faltermeyer-System zu verabschieden und mich selbstständig zu machen. Es ist so eine alte Regel, dass man bei den großen Komponisten weniger eine Chance hat, als zu versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen. Der andere Hintergrund ist, dass ich schon vor Faltermeyer immer ein großer Kinogänger war. Ich war immer ein großer Fan von Ennio Morricone, Jerry Goldsmith, auch von den älteren Werken von Miklós Rózsa. Ich habe mich schon immer für Filmmusik interessiert. Und in der Zeit von Harold Faltermeyer kam Hans Zimmer ins Spiel. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich Filmmusik machen wollte, als ich den Soundtrack zu ‚Green Card‘ gehört hatte. Das ist beileibe nicht der beste Soundtrack von Hans Zimmer, aber damals war es total innovativ.“ 
Nach ersten Arbeiten für eine RTL- und ZDF-Serie komponierte Barsotti 1995 für den Fernsehfilm „Brüder auf Leben und Tod“ seine erste Filmmusik, vertonte 1997 mit „Für immer und immer“ seinen ersten Kinofilm. Seinen Durchbruch feierte Barsotti 2003 mit Sönke Wortmanns Fußball-Drama „Das Wunder von Bern“. Die Zusammenarbeit setzte sich mit „Deutschland. Ein Sommermärchen“ (2006) und der internationalen Großproduktion „Die Päpstin“ (2009) fort. 
„Sönke ist ein relativ intuitiver Regisseur. Der geht jetzt nicht ins Detail mit Hörnern und Trompeten, aber er hat ein gutes Gefühl dafür, was eine Szene für eine Musik braucht. Ob das jetzt ein dokumentarischer Fußballfilm ist oder ,Die Päpstin‘. Wichtig ist, dass er immer einen melodramatischen und allen voran einen emotionalen Kontakt zur Musik herstellen kann. Es muss ihm einfach gefallen“, beschreibt Barsotti die Zusammenarbeit mit Wortmann. „Bei ,Die Päpstin‘ war der Druck für alle größer. Da gab es viele Produzenten, die ein Mitspracherecht hatten, ein Riesen-Team. Da wurden sogar Musik-Screenings im Kino gemacht. Wenn so viel Geld im Spiel ist, bekommen alle voll die Panik, dass die Musik auch international klingt. Dabei habe ich bei ,Die Päpstin‘ ja keinen Blockbuster-Sound geschrieben, sondern es ist ein eher klassisch orientiertes Werk. Für Sönke ist das aber unerheblich. Er entscheidet sich emotional, ob ihm eine Musik gefällt oder nicht.“ 
Gerade im Fernsehbereich arbeitet Barsotti auch regelmäßig mit Regisseuren wie Matthias Tiefenbacher („Der Freund von früher“, „Oh Tannenbaum“, „Liebe im Halteverbot“), Christoph Schrewe („Der Seewolf“, „Der Bibelcode“, „Dann kam Lucy“), Uwe Janson („Die Schuld der Erben“, „Der Minister“, „Der Urbino Krimi“) und Jörg Grünler („Liebe am Fjord“, „Die Rückkehr des Vaters“) zusammen. 
Christoph Schrewe ist zum Beispiel einer meiner absoluten Lieblings-Regisseure, mit dem ich viele Popcorn-Projekte wie ,Der Seewolf‘ oder ,Der Bibelcode‘, also ein paar reißerische Geschichten, realisieren konnte. Bei vielen Regisseuren ist sogar eine Art Freundschaft entstanden, dass man das Gefühl hatte, man kann einander vertrauen, und doch geht das Spiel immer von Neuem los, weil ,Der Seewolf‘ und ,Der Bibelcode‘ zwei ganz unterschiedliche Themen sind“, erläutert Barsotti. „Es ist aber auch so, dass sich manche Regisseure, mit denen man lange zusammengearbeitet hat, nach einer Zeit für ein neues Team entscheiden. Dann bist du als Komponist auch mal ganz schnell draußen. Bei Christoph Schrewe war es zum Beispiel so, dass er eine Hollywood-Karriere anstrebte und es tatsächlich auch geschafft hat. Da hat er aber gar keine Entscheidungsgewalt, sondern da sind irgendwelche Amerikaner bei Paramount oder Warner angestellt, die die Komponisten auswählen. Die werden dann auf seine Projekte draufgesetzt, ob er will oder nicht. Da sind also oft politische Entscheidungen im Spiel. Bei den letzten Filmen von Sönke war es zum Beispiel so, dass sie in Bundesländern entstanden sind, wo es keine Filmförderung für Bayern gab. Und ich lebe nun mal in Bayern. Bei Kinofilmen ist es nun mal so, dass das Geld dort ausgegeben werden muss, wo die Förderung herkommt.“ 
Über die Jahre hat Marcel Barsotti nicht nur die Musik zu mehr als 100 Kino-, Fernseh- und Werbefilmen komponiert, sondern betreibt seit 2000 sehr erfolgreich die internationale Sound Library Ethno World, ist als Dozent für Filmmusik an der Music Shop Academy und bei BAM music tätig, gründete 2005 das Label The Score Record Company und 2017 die Production Music Company TUNESforMOVIES, über die mittlerweile auch die meisten von Barsottis Soundtracks in digitaler Form vertrieben werden. In seiner Werksbiografie fällt vor allem das breite Spektrum an Filmgenres und musikalischen Stilen auf. 
„Grundsätzlich bin ich genrefrei. Ich arbeite einfach gerne“, bekennt Barsotti. „Ich habe Komödien gemacht, Dramen, Horrorfilme, Fantasy. Es ist auch so, wenn ich bei Netflix Serien schaue, dann sehe ich mir alles gerne an. Einen gewissen Nachtteil gibt es aber schon – das ist nicht bei allen Komponisten so, war bei mir aber so -, nämlich dass sich schon sehr früh als Komponist für das Drama eingesetzt worden bin. Die ersten Komödien kamen sehr spät. Als dann die moderneren Strukturen für Thriller aufkamen, hat man mich weiterhin für Dramen gebucht. Da wäre ich aber gerne reingerutscht, weil ich von der elektronischen Musik her komme, doch ich bin schnell in die Orchesterschiene reingerutscht. Deswegen habe ich gar nicht so viele elektronische Scores machen können. 
Ich war aber auch sehr dankbar, diese tollen Dramen oder Komödien wie mit Til Schweiger bei ,Wo ist Fred?‘ machen zu dürfen, aber was bei mir z.B. ganz fehlt, ist die Abteilung Science-Fiction. Das liegt eben auch daran, dass sich dieses Genre – ob nun fördertechnisch oder im Fernsehen – extrem rarmacht. Bei Netflix geht das mit ,Dark‘ jetzt etwas los. Das wäre noch so ein Traum von mir, so etwas mal zu machen.“ 
In diese Schiene fällt auch das 2019 veröffentlichte elektronische Album „Transpicuous“, das Barsotti von einer ganz anderen Seite präsentiert, als man es von seinen filmmusikalischen Arbeiten gewohnt ist. „Ich habe so einen Zettel, auf dem ich aufschreibe, was ich in meinem Leben noch so machen oder komponieren würde. Das sind keine Aufträge, sondern Sachen, die du selber gerne machen möchtest. Da stand schon lange auf der Liste ein Album mit elektronischer Musik, das auf der einen Seite die 80s widerspiegelt – ich hatte da so Assoziationen zu Kraftwerk oder Tangerine Dream -, auf der anderen Seite gibt es so atonal-böse Werke, die so an die moderne Musik von Netflix-Serien erinnert. Da es aber zu der Zeit keine Netflix-Serie gab, bei der ich das hätte verwirklichen können, dachte ich mir, schreibe ich einfach mal ein Album. Ich war erstaunt, wie gut das ankam. Es gab aber auch Leute, die anriefen und sich wunderten, dass ich überhaupt elektronische Musik machen kann. Dabei habe ich vor der Filmmusik immer elektronische Musik gemacht, was immer irre Spaß gemacht hat.“ 
Zur diesjährigen EM war Barsotti noch einmal mit seiner 2006 komponierten Musik für Wortmanns „Deutschland. Ein Sommermärchen“ zu hören, und zwar mit einer neu arrangierten Single-Version namens „Sommermärchen Sinfonie“
„Der Film war damals unerwartet sehr erfolgreich. Fußballfilme sind ja alles andere als erfolgreich im Kino oder im Fernsehen. Damals gab es aber einen Rekord nach dem anderen mit dem ,Sommermärchen‘. Ebenso verhielt es sich mit der DVD, Blu-ray und dem Soundtrack. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir mit einem deutschen Soundtrack auch in die Charts kommen. Das ist jetzt sehr lange her, damals hat man auch kräftig CDs verkauft“, blickt Barsotti zurück. „Ich hatte letztes Jahr die Rechte zurückerhalten, den Soundtrack wieder zu veröffentlichen, zumindest auf digitalem Wege. Das Publikum ist ja auch heutzutage auch so drauf, dass es die Musik eher streamt als Soundtracks wirklich noch kauft. Um das schmackhaft zu machen, um dem Soundtrack ein neues Bild zu geben, gab es damals schon immer Anfragen, ob es den Soundtrack oder zumindest das Hauptthema nicht auch als orchestrale Version gibt. Da kam mir dann die Idee, dass ich selbst einen Remix beisteuere, woraus dann die orchestrale Version entstanden ist.“ 
Ein Blick auf Barsottis umfangreiche Vita wirft auch die Frage auf, woher der Mann die Zeit und Energie hernimmt, all diese Dinge und seine Familie unter einen Hut zu bringen? 
„Ich hatte schon immer ein Interesse daran, vieles zu machen. Schon als Kind hat mich alles Mögliche interessiert. Ich hatte eine Orgel gesehen und habe Orgel gespielt. Am nächsten Tag habe ich einem anderen Laden eine Trommel gesehen und habe dann auf dem Schlagzeug rumgehämmert. Dann habe ich die Blockflöte, die Gitarre und den Bass entdeckt. Dann kam die Liebe zu ethnischen Instrumenten und die Idee, Production Music zu machen. Ich habe ja noch eine Firma, bei der wir vorgefertigte Musiken haben. Da kam immer mehr dazu, aber irgendwie passt das alles zusammen. Ich würde sagen, das eine geht nicht ohne das andere. Meines Erachtens macht man auch nur die Sachen, solange es auch erfolgreich ist. Dann bin ich auch motiviert. Wenn ich aber sehe, es funktioniert nicht mehr, dann würde ich das Projekt natürlich auch aufgeben. Bis jetzt funktionieren alle meine Spinnereien recht gut. Ich habe das alles auch nie so ernst genommen, sondern bin als gefühlter Hobby-Musiker durchs Land gegangen. Ich hätte nie gedacht, so viele schöne Filme machen zu können.“ 
Natürlich bastelt der umtriebige Komponist auch schon wieder an neuem Material. 
„Ich bin gerade im Abschluss eines großen orchestralen Albums. Das sind so große, Blockbuster-artige Filmmusiken, die man in deutschen Filmen kaum verwenden kann. Es ist eine Art Hommage an amerikanische Filmmusik, weshalb das Album auch ,Americana‘ heißt. Da werden dich große, actionreiche Cues erwarten, im großen orchestralen Stil mit Chor und allem Drum und Dran. Ich bin noch am Überlegen, was ich damit mache, ob ich das auch konzertant aufführe. Und ich bin gerade am Entwickeln eines ,Transpicious II‘-Albums, das aber ganz andere Wege gehen wird. Das sind die Themen, die mich dieses Jahr noch beschäftigen werden.“ 
Als ersten Vorgeschmack auf das für den 18. Oktober angekündigte Americana“-Album veröffentlicht Barsotti am 16.08. die erste Single-Auskopplung Deep Wild West“, gefolgt von Kings of Glory“ (06.09.) und Hollywood Symphony“ (27.09.).
 
 
Filmographie: 
1995: Brüder auf Leben und Tod (Fernsehfilm) 
1997: Insel der Furcht (Fernsehfilm) 
1998: Für Immer und Immer 
1998: Sirga – die Löwin 
1998: Eine Sünde zuviel (Fernsehfilm) 
1998: Mayday, Flug in den Tod (Fernsehfilm) 
1998: Dr. Berg - Nur das Leben zählt (Fernsehfilm) 
1998: Chinadream (Fernsehfilm) 
1998: Das Tor des Feuers (Fernsehfilm) 
1999: Die Angst in meinem Herzen (Fernsehfilm) 
1999: Verfolgt (Fernsehfilm) 
1999: Ein Bär für alle Fälle (Fernsehfilm) 
2000: Dolphins 
2000: Der Club der grünen Witwen (Fernsehfilm) 
2000: Falscher Verdacht (Fernsehfilm) 
2001: Grüne Wüste 
2001: Die Jagd auf den Plastiktütenmörder (Fernsehfilm) 
2001: Ein Yeti zum Verlieben (Fernsehfilm) 
2002: Die Novizin (Fernsehfilm) 
2002: Operation Rubikon (Fernsehfilm) 
2002: Liebling, bring’ die Hühner ins Bett (Fernsehfilm) 
2003: Der Poet 
2003: Der Freund von früher (Fernsehfilm) 
2003: Weihnachtsmann über Bord (Fernsehfilm) 
2003: Das Wunder von Bern 
2004: Die Rückkehr des Vaters (Fernsehfilm) 
2004: Die Ärztin (Fernsehfilm) 
2005: Kebab Connection 
2005: Der Schatz der weißen Falken 
2005: Wenn der Vater mit dem Sohne (Fernsehfilm) 
2006: Deutschland. Ein Sommermärchen 
2006: Himmel über Australien (Fernsehfilm) 
2006: Rennschwein Rudi Rüssel 2 – Rudi rennt wieder! 
2006: Wo ist Fred? 
2007: Oh Tannenbaum (Fernsehfilm) 
2007: Liebe im Halteverbot (Fernsehfilm) 
2007: Der Mann an ihrer Seite (Fernsehfilm) 
2008: Der Bibelcode (Fernsehfilm) 
2008: Der Seewolf (Fernsehfilm) 
2008: Ein starkes Team – Die Schöne vom Beckenrand (Fernsehfilm) 
2009: Die Päpstin 
2009: Ein starkes Team – Die Schöne vom Beckenrand (Fernsehfilm) 
2011: Dann kam Lucy (Fernsehfilm) 
2011: Do Elephants Pray? 
2011: Liebe am Fjord – Das Meer der Frauen (Fernsehfilm) 
2011: Alles was recht ist – Sein oder Nichtsein (Fernsehfilm) 
2011: Oh Shit! (Fernsehfilm) 
2012: Liebe am Fjord – Sog der Gezeiten (Fernsehfilm) 
2012: Tessa Hennig: Elli gibt den Löffel ab (Fernsehfilm) 
2012: Liebe am Fjord – Abschied von Hannah (Fernsehfilm) 
2012: Die Schuld der Erben (Fernsehfilm) 
2012: Jesus liebt mich 
2013: Der Minister (Fernsehfilm) 
2013: Frauen Verstehen (Fernsehfilm) 
2013: Inspektor Jury – Der Tote im Pub (Fernsehfilm) 
2014: Die Hebamme (Fernsehfilm) 
2015: Inspektor Jury – Mord im Nebel (Fernsehfilm) 
2015: Die Udo Honig Story (Fernsehfilm) 
2015: The Power 
2016: Die Hebamme 2 (Fernsehfilm) 
2016: Der Urbino-Krimi: Die Tote im Palazzo (Fernsehfilm) 
2016: Der Urbino-Krimi: Mord im Olivenhain (Fernsehfilm) 
2017: Inspektor Jury – Spielt Katz und Maus (Fernsehfilm) 
2018: Urlaub mit Mama (Fernsehfilm) 
2021: Der Klabautermann (Kurzfilm) 
Playlist: 
1. Marcel Barsotti - Inspector Jury Reprise (The Inspector Jury Mysteries) - 03:04 
2. Marcel Barsotti - Finale (Grüne Wüste) - 03:59 
3. Marcel Barsotti - Sommermärchen Sinfonie (Deutschland. Ein Sommermärchen) - 03:11 
4. Marcel Barsotti - Cocaine (Die Udo Honig Story) - 03:20 
5. Marcel Barsotti - Die Wehrpflicht muss weg (Der Minister) - 03:50 
6. Marcel Barsotti - Der Schatz der weißen Falken (Der Schatz der weißen Falken) - 03:46 
7. Marcel Barsotti - Perfect Storm (Der Seewolf) - 04:30 
8. Marcel Barsotti - Sibirien (Das Wunder von Bern) - 03:30 
9. Marcel Barsotti - Pilgrimage to Rome (Die Päpstin) - 03:27 
10. Marcel Barsotti - Aenigmatis Biblica (Der Bibelcode) - 06:01 
11. Marcel Barsotti - Armageddon (Jesus liebt mich) - 04:10 
12. Marcel Barsotti - Marias Abschied (Für immer und immer) - 04:16 
13. Marcel Barsotti - Die Gustavssons (Das Meer der Frauen) - 03:24 
14. Marcel Barsotti - Amsterdam (Dann kam Lucy) - 03:58 
15. Marcel Barsotti - Heaven and Moon (Dolphins) - 04:29 
16. Marcel Barsotti - Life Bird (Transpicuous) - 02:32 
17. Marcel Barsotti - Lovex (Transpicuous) - 02:53 
18. Marcel Barsotti - Experience Transfer (Transpicuous) - 03:08 
19. Marcel Barsotti - Pope Joan Suite (Die Päpstin) - 06:29 
20. Marcel Barsotti - Initium Prologue (Die Hebamme) - 04:23 
21. Marcel Barsotti - Main Theme (Wo ist Fred?) - 03:25 
22. Marcel Barsotti - Kebab Connection (Kebab Connection) - 03:37 
23. Marcel Barsotti - Deep Wild West (Americana) - 03:26

Sonntag, 1. August 2021

Playlist #324 vom 01.08.2021 - NICO FIDENCO Special

Nico Fidenco ist zwar weit davon entfernt, in einem Atemzug mit den ganz großen italienischen Filmkomponisten wie Ennio Morricone, Nino Rota oder auch Stelvio Cipriani, Bruno Nicolai, Armando Trovajoli, Piero Umiliani und Piero Piccioni genannt zu werden, aber mit seinen Arbeiten sowohl im Italo-Western- als auch Softporno- und Exploitation-Genre hat der 1933 in Rom geborene Sänger und Komponist durchaus seine Spuren hinterlassen. 
Eigentlich schwebte Fidenco, der mit bürgerlichem Namen Domenico Colarossi heißt, eine Karriere als Mediziner vor, doch das 1953 begonnene Studium dazu brach er ab und schrieb sich stattdessen am Centro Sperimentale di Cinematografia ein. Nachdem er zunächst als Regieassistent arbeitete und neben Dokumentarfilmen auch Werke mit Franco Brusati („Il padrone sono me“, 1955) realisiert hatte, machte er Karriere als Sänger, landete 1960 mit der Single „Su nel cielo“ aus dem Film „Gefährliche Nächte“ von Franco Maselli gleich einen Nr. 1-Hit in Italien, worauf in den nächsten Jahren viele weitere Top-10-Hits folgten, die oft italienische Coverversionen international erfolgreicher Filmsongs wie „Moon River“ darstellten. 
Fidenco
hatte 1963 bereits mehr als eine Million Platten verkauft, bevor sich der autodidaktisch am Klavier ausgebildete Fidenco der Filmmusik zuwandte. Nach seinem Debüt mit Piero Regnolis Thriller „Brennpunkt Miami“ (1964) komponierte Fidenco zunächst die Musik vor allem zu Italo-Western wie „Pistoleros“ („All'ombra di una colt“, 1965), „Der Mann aus Texas“ („The Texican“, 1966), „Lanky Fellow – Der einsame Rächer“ („Per il gusto di uccidere“, 1966), „Dinamite Jim“ (1966), „John il bastardo“ (1967), „Django – Ich will ihn tot“ („Lo voglio morto“, 1968), „Den Geiern zum Fraß“ („All'ultimo sangue“, 1968) und „Django – Melodie in Blei“ („Uno di più all'inferno“, 1968), ehe er in den 1970er Jahren überwiegend für die „Black Emanuelle“-Reihe und andere Softpornos und Exploitation-Filme wie „Nackt unter Kannibalen“ (1977), „Sklavenmarkt der weißen Mädchen“ (1978), „Eros Perversion“ (1979) und „Heiße Räder, heiße Lippen“ (1980) Musik komponierte, die oft in reduzierten Arrangements mit Synthesizern, Gitarre und exotischen Percussion eingespielt und gelegentlich von dezent eingesetzten Bläsern und Streichern unterstützt wurde. 
Viele der Softpornos, die er ab 1981 vertonte, komponierte er unter dem Pseudonym Dominak, bevor er ab Mitte der 1980er Jahre kaum noch als Filmkomponist in Erscheinung trat. Dafür bildete er von 1984 bis 1994 mit Riccardo Del Turco, Jimmy Fontana und Gianni Meccia das Quartett I Super 4. Fidencos Songs waren aber auch noch in Soundtracks jüngerer Zeit zu finden, so in George Clooneys „Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind“ (2002), François Ozons „5x2“ (2004), Hélène Cattets und Bruno Forzanis „Der Tod weint rote Tränen“ (2013) und Quentin Tarantinos „Once Upon a Time in… Hollywood“ (2019). 
 
Filmographie: 
1964: Brennpunkt Miami 
1965: Pistoleros (All'ombra di una colt) 
1966: Dinamita Jim 
1966: Lanky Fellow – Der einsame Rächer (Per il gusto di uccidere) 
1966: Der Mann aus Texas (The Texican) 
1966: Mike Murphy 077 gegen Ypotron (Agente Logan - missione Ypotron) 
1966: Raumkreuzer Hydra – Duell im All (2+5: Missione Hydra) 
1967: Die Milliarden-Supermasche (Supercolpo da 7 miliardi) 
1967: Bang Bang Kid (Bang bang kid) 
1967: John il bastardo 
1968: Django – ich will ihn tot (Lo voglio morto) 
1968: Django – Melodie in Blei (Uno di più all'inferno) 
1968: Den Geiern zum Fraß (All'ultimo sangue) 
1968: Ragan 
1968: Stoßtrupp ins Jenseits (El ,Che‘ Guevara) 
1968: Tausend und eine Nacht (La esclava del paraíso) 
1970: Consigna: matar al comandante en jefe 
1971: La belve 
1971: Los corsarios 
1971: No desearás la mujer del vecino 
1971: Seine Waffe war Dynamit (Il suo nome er a Pot… ma… lo chiamavano Allegria) 
1971: Le inibizioni del dottor Gaudenzi, vedovo col complesso della buonanima 
1972: I giochi proibiti dell'Aretino Pietro 
1973: Vier Teufelskerle (Campa carogna… la taglia cresce) 
1973: Drei Spaghetti in Shanghai (Crash! Che botte... strippo strappo stroppio) 
1973: Bruna, formosa, cerca superdotato 
1974: Giuda uccide il venerdì 
1974: Kesse Teens – Die erste Liebe (La ragazzina) 
1975: Teenager lieben heiß (Blue Jeans) 
1975: Le dolci zie 
1975: Black Emanuelle (Emanuelle nera) 
1976: Black Emanuelle 2. Teil (Emanuelle nera: Orient reportage) 
1976: Black Emanuelle – Stunden wilder Lust (Emanuelle in America) 
1976: La sposina 
1976: La pretora 
1977: Emanuela – Alle Lüste dieser Welt (Emanuelle – Perché violenza alle donne?) 
1977: Nackt unter Kannibalen (Emanuelle e gli ultimi cannibali) 
1977: Yellow Emanuelle (Il mondo dei sensi di Emy Wong) 
1977: La bravata 
1977: Kolossal - i magnifici Macisti (Dokumentation) 
1978: Sklavenmarkt der weißen Mädchen (La via della prostituzione) 
1978: Ein Mann für eine Nacht (Candido erotico) 
1978: Meine drei Cousinen (Cugine mie) 
1978: Adolescenza morbosa 
1979: Immagini di un convento 
1979: Justine 
1979: Süpermenler 
1979: Eros Perversion 
1980: Orgasmo Nero III – Schwarze Haut auf weißem Sand (Sesso nero) 
1980: Zombies unter Kannibalen (Zombi holocaust) 
1980: Las verdes vacaciones de una familia bien 
1980: Heiße Räder, heiße Lippen (Super Climax) 
1980: Blue Erotic Climax 
1981: Insel der Zombies (Porno holocaust) 
1981: Le ereditiere superporno 
1981: Pornovideo 
1981: Bocco golosa 
1981: Sesso allegro 
1981: Claude e Corinne 
1981: Caldo profumo di vergine 
1981: Le porno investigatrici 
1981: Labbra bagnate 
1982: Stretta e bagnata 
1982: Vierge... façon de parler 
1982: Che casino... con Pierino! 
1982: Pin il monello 
1982: Apocalisse di un terremoto 
1984: Nudo e crudele (Dokumentation) 
1985: Mondo senza veli (Dokumentation) 
1991: Games of Desire 
1991: Wilder Dreier (La strana voglia) 
1993: Auf Messers Schneide (La scalata, TV-Mini-Serie) 
1993: Formula 3 - I ragazzi dell'autodromo 
2005: Ejército budista (Kurzfilm) 
2014: Le ali del destino, una storia lucana 
Playlist: 
1. Nico Fidenco - Emanuelle's Theme (Black Emanuelle) - 02:45 
2. Nico Fidenco & Nino Tassone - Dallas M. 12: colore armonica a bocca (Appuntamento a Dallas) - 03:05 
3. Nico Fidenco - Agent Logan On Mission (Agente Logan - Missione Ypotron) - 03:52 
4. Nico Fidenco - Finale (2+5 Missione Hydra) - 04:25 
5. Nico Fidenco - Dinamite Jim - Seq. 5 (Dinamite Jim) - 03:03 
6. Nico Fidenco - Finche' Il Mondo Sara' (All'Ombra Di Una Colt) - 04:00 
7. Nico Fidenco - Titoli (Per Il Gusto Di Uccidere) - 02:18 
8. Nico Fidenco - Suite (Ringo Il Texano) - 02:30 
9. Nico Fidenco - Seduzione Di Antonia (John Il Bastardo) - 04:48 
10. Nico Fidenco - Chaleco Triste (All'Ultimo Sangue) - 03:50 
11. Nico Fidenco - La Boliviana Il Tramonto (El "Che" Guevara) - 03:25 
12. Nico Fidenco - Clayton Duello (Lo Voglio Morto) - 02:49 
13. Nico Fidenco & Gianni Dell'Orso - Ragan - Seq. 3 (Ragan) - 03:15 
14. Nico Fidenco & Gianni Dell'Orso - Sharaz - Seq. 6 (Sharaz) - 02:44 
15. Nico Fidenco - Amore Nel West (Uno Di Più All'Inferno) - 03:03 
16. Nico Fidenco - Annabella (Commando Di Spie) - 03:51 
17. Nico Fidenco - A Sweet Goodnight Kiss (Le Inibizioni Del Dottor Gaudenzi) - 03:29 
18. Nico Fidenco - La Lunga Carovana (Campa Carogna… La Taglia Cresce) - 03:17 
19. Nico Fidenco - Monica's Love (La Ragazzina) - 02:59 
20. Nico Fidenco - Blue Jeans - Seq. 6 (Blue Jeans) - 04:13 
21. Nico Fidenco - Sweet Bossa (Black Emanuelle Goes East) - 03:02 
22. Nico Fidenco - Emanuelle In America Dream (Emanuelle In America) - 02:49 
23. Nico Fidenco - Concentrate On Your Mantra (Emanuelle Around the World) - 03:55 
24. Nico Fidenco - Make Love On The Wing (Emanuelle E Gli Ultimi Cannibali) - 04:06 
25. Nico Fidenco - Eros Perversion - Seq. 3 (Eros Perversion) - 03:30 
26. Nico Fidenco - Immagini di un convento - Seq. 27 (Immagini di un convento) - 04:07 
27. Nico Fidenco - Porno Holocaust - Seq. 6 (Porno Holocaust) - 03:37 
28. Nico Fidenco - From the Beyond (Zombi Holocaust) - 03:19 
29. Nico Fidenco - Sesso Nero - Seq. 3 (Sesso Nero) - 04:01 
30. Nico Fidenco - Sweet Variations (Black Emanuelle Goes East) - 03:12 
31. Nico Fidenco - Eros Perversion - Seq. 13 (Eros Perversion) - 03:04 
32. Nico Fidenco - Mistery Suite (Supercolpo Da 7 Miliardi) - 06:57

Dienstag, 13. Juli 2021

Playlist #323 vom 18.07.2021 - NEUHEITEN 2021 (5)

In den vergangenen Wochen sind so viele neue Soundtracks erschienen, dass eine Sendung nicht ausreicht, um sie auf angemessene Weise vorzustellen, weshalb sich nach der letzten Ausgabe der Soundtrack Adventures mit neuen Filmmusiken und Artverwandtem gleich die nächste ins Spiel einbringt. Heute gibt es von prominenten Komponisten wie Brian Tyler, George Fenton und Lorne Balfe sogar je zwei neue Arbeiten zu hören, dazu gesellen sich eine Vielzahl von neuen Namen und Musiken aus Dramen, Thrillern, Netflix-Serien, Animationsfilmen und Dokumentationen. 
Eröffnet wir die Sendung von dem israelischen Komponisten Frank Ilfman, der zunächst Posaune und Klavier am Jaffa Conversatorium of Music studierte, im Alter von dreizehn Jahren zur Tel Aviv Dixieland Band stieß und zur Filmmusik stieß, als er die Bavaria Studios besuchte, wo er Klaus Doldinger kennenlernte, der gerade die Musik zu „Die unendliche Geschichte“ aufnahm. 
Mittlerweile hat Ilfman die Musik zu über 100 Fernsehserien, Kurzfilmen und Kinoproduktionen beigesteuert. Für Yuval Adlers Spionage-Thriller „The Operative“ mit Diane Kruger und Martin Freeman in den Hauptrollen komponierte er eine einfühlsam-melodische und dramatische Musik. 
„Yuval ist ein großer Fan thematischer Musik, aber nicht im konventionellen Sinne einer geradlinigen Melodie, sondern eher als Sound-Cluster und Texturen, die in verschiedenen Teilen des Films wiederholt und mit einigen der Charaktere assoziiert werden können“, meint Ilfman. „Ich fand, es war die perfekte Möglichkeit, um einige alte Synthesizer zu verwenden, die nicht immer gestimmt sind und dem großen und schweren, tiefen Orchester fast eine lebendige, fließende Textur verleihen können. Wir haben ein 80-köpfiges Orchester mit einer großen Streichergruppe mit zusätzlichen Celli und Bässen verwendet, die in den Teldex Studios in Berlin aufgenommen wurden, um diese zusätzlichen Tiefentexturen zu kreieren, die dem Thriller das Gefühl der Gefahr vermitteln. Für Rachel wollte ich etwas, das immer noch ein Gefühl von tief beunruhigender Emotion vermitteln kann, und hielt eine Solo-Harfe für das perfekte Instrument, da sie schön und sanft klingen kann, aber bei Bedarf auch unruhig.“ 
Uberto Pasolinis berührendes Drama „Nowhere Special“ erzählt die Geschichte des 35-jährigen Fensterreinigers John, der nicht nur alleinerziehend ist, seit die Mutter seines Sohnes kurz nach der Geburt gegangen war, sondern eine neue Familie für seinen dreijährigen Sohn finden muss, als er die Diagnose erhält, nur noch wenige Monate leben zu dürfen. „Es war sehr wichtig, den richtigen Sound und Ton für den Film zu finden“, erklärt Komponist Andrew Simon McAllister. „Der Film selbst weist eine so delikate und emotionale Story auf, dass es wichtig war, es mit der emotionalen Musik nicht zu übertreiben. John ist ein einfacher Charakter, und die richtige Instrumentation für John und seinen Sohn zu finden war der Schlüssel. Ich fand, dass Piano und Streicher zu viel seien, dass die Gitarre wirklich mit ihnen kommunizierte. Ich habe Vater- und Sohn-Themen entwickelt, die miteinander verflochten werden können, während sich ihre Beziehung im Laufe des Films entwickelt und im letzten Track ,Final Journey‘ gipfelt, als John endlich eine Entscheidung trifft, wen er für Micheal ausgewählt hat.“
Ähnlich einfühlsam ist auch der Score von Jeff Russo und Zoë Keating zur HBO-Produktion von „Oslo“ ausgefallen, der Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von J.T. Rogers mit Ruth Wilson und Andrew Scott in den Hauptrollen eines norwegischen Ehepaars, das am Rande der Verhandlungen zum Friedensabkommen von Oslo, das den Nahostkonflikt zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Israel lösen soll, mit einer engagierten Gruppe von Israelis und Palästinensern dafür sorgt, dass das Abkommen überhaupt zustande kommt. 
Taylor Sheridan hat nicht nur in Fernsehserien wie „Veronica Mars“, „Sons of Anarchy“ und „Yellowstone“ als Schauspieler mitgewirkt, sondern ist vor allem durch seine Drehbücher zu den beiden „Sicario“-Filmen sowie „Hell or High Water“ bekannt geworden. Gelegentlich tritt der US-Amerikaner auch als Regisseur in Erscheinung. In dem Action-Drama „Those Who Wish Me Dead“, für das er zusammen mit dem Autor der Romanvorlage, Michael Koryta, das Drehbuch verfasst hat und bei dem er darüber hinaus die Regie führte, schickt er Angelina Jolie als Survival-Expertin und Feuerwehrfrau in die Einsamkeit der Berge, wo sie die Katastrophe einer Mission in Montana zu verarbeiten versucht, bei der drei Menschen ums Leben gekommen sind. Dabei begegnet sie einem Jungen, der Zeuge eines Mordes gewesen ist und nun von einem Verbrecher-Duo gejagt wird. 
Brian Tyler schuf dazu ebenso eine dramatische, vollorchestrale Musik wie zum bereits 9. Teil der erfolgreichen „Fast and Furious“-Reihe. 
Keltisch gefärbte Klänge gibt es von Timothy Williams zum romantischen Drama „Finding You“ zu hören, wobei er sich für die Vertonung der Romanze zwischen einer vielversprechenden Violinistin und einem jungen Filmstar die Unterstützung von Kieran Kiely holte, der durch seine Zusammenarbeit mit Sinéad O’Connor, Stevie Nicks und David A. Stewart bekannt geworden ist. 
„Wir fanden in Zoë Conway die perfekte Violinistin, um sowohl das virtuose klassische Material zu spielen als auch das witzige und rhythmische irische Zeugs. Abgerundet wird die irische ,Band‘ durch den legendären John McSherry, Steve Coogan, Paul Cartwright und Ash Soan“, erzählt Williams. „Während die irischen Farben den Film durchdringen, wollten wir dennoch eine dramatische Partitur schaffen, die Finleys Reise des Wachstums, der Freundschaft und der Entdeckung abdeckt, mit Streichern, Klavier, Elektronik und einer Flut von Schlaginstrumenten, darunter mehrere keltische Harfen, Autoharfe, Mandoline und eine irische Bouzouki. Der Score wird von der Bodhran angetrieben und darüber sitzen die Pfeifen und Uilleann Pipes, gespielt von John McSherry. Es hat so viel Spaß gemacht, diese mitreißende abenteuerliche Partitur zu erstellen.“ 
Für Victor Vus übernatürlichen Horror-Film „The Guardian“ stand sein langjähriger Komponist Christopher Wong vor der Herausforderung, eine musikalische Welt zu finden, die eine Verbindung zwischen den übernatürlichen Themen und vietnamesischem Electro-Pop herstellt. 
„Der Score, den wir für ,The Guardian‘ komponierten, ist anders als alle Scores, die wir zuvor mit dem Regisseur realisiert hatten. Statt unserer normalen Tendenz zu orchestraler Musik besteht dieser Score zu großen Teilen aus elektronischer Musik und Sound Design, und es hat Spaß gemacht, etwas auszuprobieren, was wir vorher nicht gemacht haben. Ebenso ungewöhnlich war die Notwendigkeit, eine gehörige Portion EDM und Pop-Musik zu kreieren, da es in der Geschichte um einen College-Studenten geht, der ein Pop-Star wird.“ 
Jordi Garcia Rodriguez beleuchtet in seinem Dokumentarfilm „Non-Citizens“ das Schicksal zentralafrikanischer Immigranten, die in den Auffanglagern unter schrecklichen Umständen um ihr Leben kämpfen. Der Film kontrastiert die Nöte der Menschen in Afrika mit den abstrakten, philosophischen Sorgen einer europäischen Frau in Berlin. 
„Da ich selbst Immigrant bin, war ich von dem Plot des Films wirklich fasziniert“, berichtet der seit 2001 in Hamburg lebende Komponist Leon Gurvitch. „Vor zwanzig Jahren kam ich als Immigrant nach Deutschland und ließ meine Vergangenheit in Weißrussland zurück, so dass ich Erfahrungen aus erster Hand darüber besitze, wie man sich als Fremder fühlt und von Grund auf ein neues Leben aufbaut. Mein Modus operandi besteht in dem Komponieren auf Papier, also begann ich zu improvisieren und mit Sound-Fusion-Effekten zu experimentieren, um das Drama auszudrücken, das das Leben der Flüchtlinge begleitet. Ich wollte afrikanische Percussions verwenden und sie mit moderner klassischer Musik verbinden.“ 
Der erfolgreiche britische Komponist George Fenton („Planet Erde“, „Gandhi“, „Zeit der Wölfe“, „König der Fischer“) vertonte mit „The United Way“ die Erfolgsgeschichte des englischen Top-Fußball-Clubs Manchester City sowie mit „The Secret – Das Geheimnis“ eine Spielfilm-Adaption des Selbsthilfe-Bestsellers „The Secret“ von Rhonda Byrne mit Katie Holmes und Josh Lucas in den Hauptrollen, wofür Fenton sehr lyrische Klänge fand. 
Nach über zwanzig Kurzfilmen in den letzten fünf Jahren präsentiert der französische Komponist Raphaël Dargent aks PHAR mit „L’instant présent“ seinen ersten Spielfilm-Score. Der Film von Drehbuchautor, Regisseur und Schauspiler Florian Hessique erzählt die Geschichte eines Mannes, der nach einem Sturz vom Pferd für zehn Jahre im Koma lag und nun ohne Erinnerungen an sein früheres Leben in seine an sich vertraute Umgebung zurückkehrt. 
„Was wäre, wenn ich ein Orchester hätte, um Musik für ein Karussell zu schreiben? Wie würde das klingen? Das war das grundlegende Konzept hinter dem Score für ,L’instant présent‘“, erklärt PHAR. „Die Idee kam ganz natürlich auf, da das Reiten ein Hauptthema des Films darstellt. Darüber hinaus passte das Komponieren von Musik, die die Idee eines unendlichen Kreises vermittelt, hervorragend zur Erzählstruktur. Ich wählte ein Orchester mit sehr wenig Blechbläsern und arrangierte die Musik so, dass sie an die Kindheit erinnert, mit subtilen und unbeschwerten Texturen. Es war der beste Weg, die Naivität und Nostalgie, die der Regisseur suchte, zu erfassen.“ 
Nach neun Filmen hat sich das erfolgreiche Horror-Franchise „Saw“ so ziemlich ausgelutscht, doch nun kommt mit „Spiral“ ein Spin-Off in die Lichtspieltheater, bei dem Darren Lynn Bousman, Regisseur der Sequels Nummer 2, 3 und 4, auf den Regiestuhl zurückkehrt und dabei natürlich Komponist Charlie Clouser für die vertraute musikalische Atmosphäre sorgen lässt, wobei die vertrauten Amanda- und Zepp-Themen erst im letzten Drittel des Films ausgespielt werden. 
Mit „Sasquatch“ folgt Regisseur Joshua Rofé dem investigativen Journalisten David Holthouse, der einen fünfundzwanzig Jahre alten Dreifachmord an drei Cannabis-Züchtern in den Wäldern von Mendocino County aufzuklären versucht, wofür angeblich eine mythische Kreatur verantwortlich gewesen sein soll. 
„In seinem Kern geht es in ,Sasquatch‘ um das Unbekannte und wie die der Menschheit angeborene Angst vor dem, was gerade um die Ecke lauern könnte, zu größeren Tropen in unserer Gesellschaft beiträgt“, erklärt der Komponist H. Scott Salinas. „Das Ziel der Filmmusik war es, den Zuschauer an diesen unbequemen Ort zu führen, an dem man sich tief im Wald befindet und es bald dunkel wird und man plötzlich nicht mehr dort sein möchte. Jeder Sound in der Partitur wurde sorgfältig kuratiert, um eine beunruhigende Qualität zu haben - Percussion aus Blättern, die unter den Füßen zerquetscht werden, eine entfernte und verzerrte Orgel, verlangsamte und trällernde Streicher und über Gitarrenverstärker spielende Klaviere.“ 
Playlist: 
1. Frank Ilfman - Rachel's Theme (The Operative) - 05:00 
2. Andrew Simon McAllister - Father Son (Nowhere Special) - 02:16 
3. Jeff Russo & Zoë Keating - What Will Become of Us (Oslo) - 06:20 
4. Brian Tyler - The Love of a Father (Those Who Wish Me Dead) - 02:07 
5. Brian Tyler - Transitions (F9) - 02:42 
6. Hanan Townshend - Opening Titles (Blue Miracle) - 02:03 
7. Timothy Williams & Kieran Kiely - Sweeny's Story (Finding You) - 03:50 
8. Ólafur Arnalds - Saudade (When We Are Born) - 02:30 
9. Lorne Balfe - Fireflies (Black Widow) - 03:13 
10. Lorne Balfe - Homecoming (The Tomorrow War) - 02:17 
11. Christopher Wong - Remembrances (The Guardian) - 02:42 
12. Leon Gurvitch - Waves (Non-Citizens) - 04:16 
13. Robin Schlochtermeier - The Plan (A Space In Time) - 04:25 
14. George Fenton - The United Way Credits (The United Way) - 03:32 
15. George Fenton - Finding the Letter (The Secret Dare to Dream) - 03:43 
16. Debbie Wiseman - William I (The Music of Kings & Queens) - 03:55 
17. Varqa Buehrer - Let Me God (Better Days) - 03:44 
18. PHAR - L'Instant présent (L'Instant présent) - 04:27 
19. Antonio Pinto - No One Gets Hurt (The Mosquito Coast - Season 1) - 03:55 
20. Pascal Gaigne - Créditos finales (Ilargi Guztiak) - 04:07 
21. Gábor Keresztes - Be (Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time) - 03:13 
22. Jeff Grace - Colorado (Sweet Tooth - Season 1) - 03:43 
23. Charlie Clouser - Be Partners (Spiral) - 05:39 
24. David Holmes - Safe Travels, Mrs. Capelli (No Sudden Move) - 03:43 
25. Martin Phipps - Jenny (SOLOS) - 03:47 
26. Marco Beltrami & Marcus Trumpp - Main Titles (Fear Street Part One: 1994) - 02:08 
27. Mark Kilian - The Office (President in Waiting) - 04:32 
28. H. Scott Salinas - Mendo (Sasquatch) - 05:05 
29. Dan Romer - I Wish I Could Take It Back (Luca) - 04:01 
30. Navid Hejazi - Inicio (La Piel Del Volcan) - 09:43

  © Blogger template Brooklyn by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP