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Sonntag, 12. Februar 2017

Playlist #208 vom 19.02.2017 - HENRY MANCINI Special

Mit seinen Oscar-prämierten Arbeiten zu „Frühstück bei Tiffany“, „Die Tage des Weines und der Rosen“ und „Victor/Victoria“, aber auch mit seinen weltberühmten Melodien zu „Der rosarote Panther“, „Peter Gunn“ und „Die Dornenvögel“ zählt Henry Mancini (1924 – 1994) zu den berühmtesten Komponisten in Hollywood. Davon abgesehen ist es ihm zu verdanken, dass er in den 1950er Jahren maßgeblich dazu beitrug, die spätromantische Tradition in der Filmmusik um moderne Elemente aus dem Jazz und Swing zu bereichern. Mit über 480 Film- und Fernsehkompositionen gehört Mancini außerdem zu den produktivsten Vertretern seiner Zunft.

Henry Mancinis Eltern waren vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus den italienischen Abruzzen in die USA gekommen, wo sie sich kennenlernten und heirateten. Ihr einziges Kind Henry, der am 16. April 1924 in Cleveland, Ohio, geboren wurde, lernte Piccolo- und Querflöte und spielte diese Instrumente mit seinem Vater in der Einwanderer-Folklore-Band „The Sons of Italy“, deren Repertoire vorwiegend aus italienischen Opernouvertüren, Märschen und populären Liedern ihrer alten europäischen Heimat bestand.
Als 12-Jähriger begann Mancini mit dem Klavierunterricht und ging nach Abschluss der High School an die renommierte Juilliard School of Music in New York. Nach Ableistung seines Militärdienstes widmete er sich seiner großen Leidenschaft, die dem Swing, Big Band und Jazz gehörte. Vor allem zu Benny Goodman, aber auch zu anderen Swing- und Jazzgrößen in den 1940er Jahren hielt Mancini engen Kontakt. 1946 schloss er sich der neu formierten Glenn-Miller-Band ein, die nach Millers Verschwinden von Tex Beneke geleitet wurde, und erweiterte seine Kompositions- und Tonsatzkenntnisse durch Studien bei den bekannten Komponisten Ernst Krenek und Mario Castelnuovo-Tedesco.
Als Universal Mancini 1952 für den Abbott-und-Costello-Film „Abbott and Costello Go to Mars“ (1953) engagierte, markierte dies den Anfang einer sechsjährigen Zusammenarbeit, in der der Komponist und Arrangeur – meist ohne in den Credits erwähnt zu werden – mit prominenten Kollegen wie Hans J. Salter und Herman Stein an Filmen wie „Der Schrecken vom Amazonas“ (1954), „Die Rache des Ungeheuers“ (1955) und „Tarantula“ (1955) mitwirkte.
Durch die Oscar-Nominierung für seine Bearbeitung an der Musik zu „Die Glenn Miller Story“ (1954) und den Erfolg vpn „Die Benny Goodman Story“ (1955) war es Mancini möglich, auch in Zukunft neue Musikstile in der spätromantisch geprägten orchestralen Filmmusik einzuführen. Zusammen mit Alex North („Endstation Sehnsucht“) und Elmer Bernstein („Der Mann mit dem goldenen Arm“) zählte Mancini zu den Ersten, die den Jazz als neues Stilmittel in der Filmmusik etablierten.
Vor allem in Orson Welles‘ „Im Zeichen des Bösen“ (1958), seiner ersten eigenständigen Filmmusik, demonstrierte Mancini seine Kunstfertigkeit in dieser Hinsicht. Als Blake Edwards überlegte, wie er seine geplante Serie „Peter Gunn“ von anderen Mystery-Abenteuer-Serien abheben konnte, kam ihm eine brillante Idee:
„Es traf mich wie ein Schlag – Jazz! Wenn wir die Musik als integralen Bestandteil der dramatischen Action verwenden könnten, indem wir Handlungsfaden und Score miteinander verbinden, würden wir etwas sehr Wertvolles bekommen“, meinte Edwards. Um diese Idee zu verwirklichen, musste Edwards nicht lange suchen. In Henry Mancini fand er einen Komponisten, mit dem ihm über zwei Jahrzehnte hinweg eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit verband, die sich über Komödien wie „Frühstück bei Tiffany“ (1961 mit dem Evergreen „Moon River“) mit , den „Pink Panther“-Filmen mit Peter Sellers und „Das große Rennen um die Welt“ (1965) mit Natalie Wood und Tony Curtis in den Hauptrollen, Musicals wie „Darling Lili“ (1970) und „Victor/Victoria“ (1982) und (Mystery-)Thriller wie „Gunn“ (1958) und „Der letzte Zug“ (1962) erstreckte.
Außerdem arbeitete Mancini sehr erfolgreich mit Regisseur Stanley Donen an den Audrey-Hepburn-Filmen „Charade“ (1963) und „Zwei auf gleichem Weg“ (1967) sowie „Arabeske“ (1966), mit Howard Hawks („Hatari!) und Stanley Kramer („Oklahoma Crude“) zusammen.
Dass auch die Soundtrack-Alben zu diesen und vielen weiteren Filmen erfolgreich waren, lag auch an Henry Mancinis Verfahren, die Musik zu den Filmen im Studio neu aufzunehmen und dabei die Themen so auszuwählen, dass sie am besten die Scores repräsentieren würden. Damit vermied Mancini, dass die schlechten Aufnahmebedingungen für die Filmmusik sich auch auf die veröffentlichten Soundtrack-Alben niederschlugen.
„Die Qualität der Klangaufnahmen beim Film- und Fernsehen-Scoring war mies“, erinnert sich Mancini in seiner Autobiografie „Did They Mention The Music?“ (1989).
„Dem Sound wurde nie Priorität beigemessen, und das Equipment wurde immer schlechter. Die Aufnahmestudios in der Stadt waren den Filmstudios in Sachen Ausstattung und Technik immer voraus. Während Film- und Fernseh-Scores immer noch in Mono aufgenommen wurden, wurde Stereo, was sich jahrelang in einer Experimentierphase befand, zu einem Standard.“
Da sich die Alben allerdings in der Regel aus dem melodiösen Material der Soundtracks zu den Filmen zusammensetzten, um durch dramatische Musik keine potentiellen Plattenkäufer zu vergraulen, wurde Mancini selten als Komponist ernsthafter Musik wahrgenommen, sondern eher als Lieferant von Easy-Listening-Musik. Dabei schrieb Mancini, der in seiner Karriere 18 Oscar-Nominierungen erhielt und neben vier Academy Awards auch zwanzig Grammys und zwei Emmy gewann, auch geistvolle Stücke im Jazz-, Swing-, Latin- und Soul-Stil sowie großorchestrale Partituren für Filme wie „Lifeforce – Die tödliche Bedrohung“ (1985), „Basil, der große Mäusedetektiv“ (1986) und „Santa Claus“ (1985). Dabei war er vor allem von der verfeinerten Klangkultur der französischen Impressionisten Debussy und Ravel geprägt.

Filmographie (Auswahl): 
1953: Gefahr aus dem Weltall (It came from outer space - Mitarbeit)
1954: Die Glenn Miller Story (The Glenn Miller story - Bearbeitung)
1954: Der Schrecken vom Amazonas (Creature from the black lagoon - Mitarbeit)
1954: Über den Todespaß (The far country)
1954: Die Nacht der Rache (Four Guns to the Border - zusätzliche Musik)
1955: Abbott und Costello als Mumienräuber (Abbott and Costello meet the mummy)
1955: Metaluna IV antwortet nicht (This island earth - Mitarbeit)
1955: Das gibt es nur in Kansas (The Second Greatest Sex)
1955: Tarantula (Mitarbeit)
1955: Der Schläger von Chicago (The Square Jungle)
1956: Die Benny Goodman Story (zusätzliche Musik)
1956: Rock’n’Roll (Rock, Pretty Baby)
1957: Kapitän Seekrank (Barnacle Bill)
1957: Überall lauert der Tod (Man Afraid)
1958-1961: Peter Gunn (TV-Serie)
1958: Im Zeichen des Bösen (Touch of evil)
1959: Unternehmen Petticoat (Operation Petticoat)
1959–1960: Mr. Lucky (TV-Serie)
1961: Frühstück bei Tiffany (Breakfast at Tiffany's)
1961: Junggeselle im Paradies (Bachelor in Paradise)
1962: Hatari! (Hatari!)
1962: Der letzte Zug (Experiment in terror)
1962: Mr. Hobbs macht Ferien (Mr. Hobbs takes a vacation)
1962: Die Tage des Weines und der Rosen (Days of wine and roses)
1963: Charade (Charade)
1963: Der rosarote Panther (The pink panther)
1964: Ein Goldfisch an der Leine (Man's favorite sport?)
1964: Ein Schuß im Dunkeln (A shot in the dark)
1964: Die Frau seines Herzens (Dear Heart)
1964: Der Tod eines Killers (The killers)
1965: Das große Rennen rund um die Welt (The great race)
1966: Arabeske (Arabesque)
1966: Was hast du denn im Krieg gemacht, Pappi? (What Did You Do in the War, Daddy?)
1967: Warte, bis es dunkel ist (Wait until dark)
1967: Zwei auf gleichem Weg (Two for the road)
1968: Der Partyschreck (The party)
1969: Gaily, Gaily (Gaily, Gaily)
1969: Ich, Natalie (Me, Natalie)
1970: Herrscher der Insel (The Hawaiians)
1970: Darling Lili
1970: Sonnenblumen (I girasoli)
1970: Sie möchten Giganten sein (Sometimes a Great Notion)
1971: Der unheimliche Besucher (The night visitor)
1972: Frenzy
1973: München
1972 – 8 berühmte Regisseure sehen die Spiele der XX. Olymbiade (Visions Eight, Dokumentation) 1973: Oklahoma Crude
1974: The White Dawn
1974: Das Mädchen von Petrovka (The Girl from Petrovka)
1975: Der rosarote Panther kehrt zurück (The Return of the Pink Panther)
1975: Tollkühne Flieger (The Great Waldo Pepper)
1975: Einmal ist nicht genug (Once Is Not Enough)
1976: Inspektor Clouseau, der „beste“ Mann bei Interpol (The pink panther strikes again)
1976: Trans-Amerika-Express (Silver streak)
1976: W.C. Fields and Me
1976: Liebe und andere Verbrechen (Alex & the Gypsy)
1976: Die Bankiers (The Moneychangers, TV-Mini-Serie)
1977: Sanford Ams (TV-Serie)
1978: Inspector Clouseau – Der irre Flic mit dem heißen Blick (Revenge of the pink panther)
1978: Die Schlemmer-Orgie (Who is killing the great chefs of Europe?)
1978: Hausbesuche (House Calls)
1979: Zehn – Die Traumfrau (10)
1979: Der Gefangene von Zenda (The Prisoner of Zenda)
1980: Jahreszeiten einer Ehe (A Change of Seasons)
1981: Condorman (Condorman)
1981: Meine liebe Rabenmutter (Mommie Dearest)
1981: S.O.B. – Hollywoods letzter Heuler (S.O.B.)
1982: Der rosarote Panther wird gejagt (Trail of the pink panther)
1982: Victor/Victoria (Victor/Victoria)
1983: Die Dornenvögel (The thorn birds, TV-Miniserie)
1983: Ein Opa kommt selten allein (Better Late Than Never)
1983: Der Fluch des rosaroten Panthers (Curse of the pink panther)
1983: Frauen waren sein Hobby (The man who loved women)
1983–1988: Hotel (Hotel, TV-Serie)
1984: Harry & Sohn (Harry & Son)
1985: Lifeforce – Die tödliche Bedrohung (Lifeforce)
1985: Santa Claus (Santa Claus: The movie)
1986: Basil, der große Mäusedetektiv (The great mouse detective)
1986: That’s Life! So ist das Leben (That’s Life!)
1987: Blind Date – Verabredung mit einer Unbekannten (Blind date)
1987: Die Glasmenagerie (The Glass Menagerie)
1988: Genie und Schnauze (Without a Clue)
1988: Sunset – Dämmerung in Hollywood (Sunset)
1989: Skin Deep – Männer haben’s auch nicht leicht (Skin deep)
1989: Die Anwältin (Physical Evidence)
1990: Fear
1991: Dinner für Sechs – Woodstock meets Wallstreet (Married to it)
1991: Switch – Die Frau im Manne (Switch)
1992: Tom & Jerry – Der Film (Tom & Jerry – The Movie)
1993: Der Sohn des rosaroten Panthers (Son of the pink panther)
1995: Victor/Victoria (Fernsehfilm)
Playlist:
01. Henry Mancini - Main Title (The Thorn Birds) - 04:15
02. Henry Mancini - Peter Gunn (Gunn) - 02:08
03. Henry Mancini - The Pink Panther Theme (The Return Of The Pink Panther) - 03:03
04. Henry Mancini - Natasha's Theme (Who Is Killing The Great Chefs Of Europe?) - 02:14
05. Henry Mancini - Candlelight On Crystal (The Party) - 03:05
06. Henry Mancini - Echoes Of Sicily (What Did You Do In The War, Daddy?) - 02:55
07. Henry Mancini - Ludmilla's Theme (Visions Of Eight) - 02:36
08. Henry Mancini - So Neat (High Time) - 03:10
09. Henry Mancini - Moon River (Breakfast At Tiffany's) - 02:41
10. Henry Mancini - Baby Elephant Walk (Hatari!) - 02:42
11. Henry Mancini - Bateau Mouche (Charade) - 02:52
12. Henry Mancini - Lena's Tune (Oklahoma Crude) - 03:42
13. Henry Mancini - Fluter's Ball (Experiment In Terror) - 03:17
14. Henry Mancini - Something For Audrey (Two For The Road) - 03:00
15. Henry Mancini - Gypsy Violin (Darling Lili) - 03:16
16. Henry Mancini - Facade (Arabesque) - 03:19
17. Henry Mancini - Sequence For Uncle Harold (Me, Natalie) - 03:28
18. Henry Mancini - My Friend Andamo (Mr. Lucky) - 03:31
19. Henry Mancini - Slow And Sassy (The Glass Menagerie) - 06:00
20. Henry Mancini - The Dancing Cat (Mr. Lucky Goes Latin) - 02:58
21. Henry Mancini - Something For Pizzi (Switch) - 04:00
22. Henry Mancini - Nightwing (Nightwing) - 04:13
23. Henry Mancini - Auntie's Theme (The Hawaiians) - 03:17
24. Henry Mancini - Easy Money Montage (The Moneychagers) - 03:40
25. Henry Mancini - Main Title (Touch Of Evil) - 03:28
26. Henry Mancini - Casey's Theme [End Titles] (Fear) - 03:00
27. Henry Mancini - Carlotta's Theme (W.C. Fields And Me) - 03:00
28. Henry Mancini - Something For Alexis (Once Is Not Enough) - 02:56
29. Henry Mancini - Free As A Bird (The Great Waldo Pepper) - 03:02
30. Henry Mancini - Buffy (99 44/100% Dead) - 02:49
31. Henry Mancini - Love In The Sand (Sunflower) - 04:30
32. Henry Mancini - Wait Until Dark (Wait Until Dark) - 02:11
33. Henry Mancini - Slow Hot Wind [Jenny Fantasy] (10) - 02:44
34. Henry Mancini - Theme From The Molly Maguires (The Molly Maguires) - 04:23
35. Henry Mancini - Main Title/Your Father's Ice Floe (The White Dawn) - 06:32

Freitag, 3. Februar 2017

Playlist #207 vom 05.02.2017 - R.I.P. JOHN HURT Special

Sir John Vincent Hurt zählt seit den 1970er Jahren zu den profiliertesten britischen Charakterdarstellern und ist auch dem deutschen Publikum durch seine eindringlich gespielten Rollen in David Lynchs Meisterwerk „Der Elefantenmensch“ (1980), „1984“ (1984) und war in drei Verfilmungen der „Harry Potter“-Serie als Zauberstabmacher Mr. Ollivander zu sehen.
Am 27. Januar dieses Jahres verstarb der Golden-Globe-Preisträger (für die beste Nebenrolle in Alan Parkers „12 nachts – Midnight Express“) im Alter von 77 Jahren in Folge der Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Der am 22. Januar 1940 im britischen Chesterfield geborene Sohn eines Pfarrers wollte schon als Kind Schauspieler werden und engagierte sich bereits in der Schule bei verschiedenen Theateraufführungen. Da sich seine Eltern aber nicht mit einem so „unsicheren“ Leben als freier Künstler anfreunden konnten, schickten sie ihn auf die Londoner Saint-Martins-Kunsthochschule, damit er als Kunstlehrer tätig werden konnte. 1962 bekam Hurt jedoch ein Theaterstipendium an der renommierten Royal Academy of Dramatic Art angeboten, worauf er sein Kunststudium abbrach und sich fortan ganz der Schauspielerei widmete.
Um sich finanziell über Wasser zu halten, nahm er zunächst jede ihm offerierte Rolle an, trat sowohl in den unterschiedlichsten Theaterstücken als auch in Fernsehserien auf, bis er eine Hauptrolle in dem Stück „Little Malcolm and His Struggle Against the Eunuchs“ erhielt. Bei der Premiere in Dublin war auch der Filmregisseur Fred Zinneman anwesend, der so begeistert von Hurts Darstellung gewesen ist, dass er ihn für eine Nebenrolle in seinem mit sechs Oscars ausgezeichneten Historiendrama „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“ (1966) verpflichtete.
Zinneman machte seinen Freund John Huston auf Hurt aufmerksam, der daraufhin die Hauptrolle in dessen Komödie „Dave – Zuhaus in allen Betten“ (1967) bekam.
Ein weiterer Meilenstein in Hurts aufstrebender Karriere war 1972 die Nominierung für den Britischen Filmpreis, die er für seine Darstellung des vermeintlichen Mörders Timothy Evans in „John Christie, der Frauenwürger von London“ erhielt. In der Folge nahm Hurt weiterhin die unterschiedlichsten Rollen an und ließ sich auf kein Genre festlegen. Mit seiner markanten Stimme war er auch als Synchronsprecher und Erzähler für Zeichentrick- und Dokumentarfilme wie „Unten am Fluss“, „Herr der Ringe“ (beide 1978), „Tiggers großes Abenteuer“ (2000), „Pride – Das Gesetz der Savanne“ (2004) und „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“ (2004) ein gefragter Mann.
International bekannt wurde John Hurt durch seine mit einer Oscar-Nominierung bedachten Rolle des Max in Alan Parkers auf wahren Begebenheiten beruhenden Drama „12 Uhr nachts – Midnight Express“, in dem der amerikanische Student Billy Hayes beim Schmuggeln von Haschisch aus der Türkei in die USA erwischt und in der Türkei zu einer lebenslangen Haft verurteilt wird. Die Flucht mit seinen Freunden Max und Jimmy misslingt aber zunächst, weil ihr Plan durch einen Informanten der Gefängnisleitung verraten wird. Auch die kurze Szene in Ridley Scotts „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ (1979), in der ihm ein Alien aus dem Brustkorb schlüpft, hat nachhaltigen Eindruck in der Filmwelt hinterlassen.
Seine nächste Oscar-Nominierung erhielt Hurt für seine mitfühlende Darstellung des missgestalteten John Merrick in David Lynchs „Der Elefantenmensch“ (1980). Weitere Höhepunkte in Hurts Karriere waren Michael Radfords Verfilmung von George Orwells dystopischen Roman „1984“ (1984), James McTeigues Adaption des Comics „V wie Vendetta“ (2006) der Wachowski-Geschwister („The Matrix“), Jim Jarmuschs Filme „Dead Man“ (1995) und „Only Lovers Left Alive“ (2013) sowie die Blockbuster-Produktionen von „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (2008), „Hellboy“ (2004) und den drei Harry-Potter-Filmen „Harry Potter und der Stein der Weisen“ (2001) und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 + 2“ (2010, 2011).
Zuletzt war er in Brett Ratners Action-Abenteuer „Hercules“ (2014), in der Fernsehserie „The Last Panthers“ (2015) und in dem Oscar-nominierten Biopic „Jackie“ (2016) zu sehen.
In den rund 140 Filmen, in denen er mitwirkte, übernahm er oft nur Nebenrollen, spielte aber eindringlich Exzentriker und unter Psychosen Leidende. Im Juli 2015 wurde John Hurt von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.
Filmographie: 
1962: Z Cars (Fernsehserie, Folge 1x29 Assault)
1966: Ein Mann zu jeder Jahreszeit (A Man for All Seasons)
1967: Dave – Zuhaus in allen Betten (Sinful Davey)
1969: Bevor der Winter kommt (Before Winter Comes)
1971: John Christie, der Frauenwürger von London (10 Rillington Place)
1972: Der Rattenfänger von Hameln (The Pied Piper)
1974: Little Malcolm
1975: Wie man sein Leben lebt (The Naked Civil Servant)
1975: Der Ghul (The Ghoul)
1976: Ich, Claudius, Kaiser und Gott (I, Claudius)
1978: Unten am Fluß (Watership Down, Stimme)
1978: 12 Uhr nachts – Midnight Express (Midnight Express)
1978: Der Todesschrei (The Shout)
1978: Der Herr der Ringe (The Lord of the Rings)
1979: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien)
1980: Der Elefantenmensch (The Elephant Man)
1980: Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel (Heaven’s Gate)
1981: Mit dem Wind nach Westen (Night Crossing)
1981: Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt (History of the World: Part I)
1982: Zwei irre Typen auf heißer Spur (Partners)
1983: Das Osterman Weekend (The Osterman Weekend)
1984: King Lear
1984: Champions – Sein größter Sieg
1984: 1984 (Nineteen Eighty-Four)
1984: Die Profikiller (The Hit)
1985: Taran und der Zauberkessel (The Black Cauldron)
1987: Spaceballs
1987: Karriere mit links (From the hip)
1987: Aria
1987: Die letzten Tage in Kenya (White Mischief)
1988: Die Bengalische Nacht (La Nuit Bengali)
1988: Jim Henson’s The Storyteller (Fernsehserie)
1989: Scandal
1990: Tod in Namibia (Windprints)
1990: Das Feld (The Field)
1990: Roger Cormans Frankenstein (Frankenstein Unbound)
1991: King Ralph
1992: Schattenwelt (Lapse of Memory)
1993: Cowgirl Blues (Even Cowgirls Get the Blues)
1993: Wunderbare Augenblicke der Luftfahrt (Great Moments in Aviation)
1995: Dead Man
1995: Rob Roy
1995: Wild Bill
1997: Die Versuchung (TLC – Tender Loving Care)
1997: Liebe und Tod auf Long Island (Love and Death on Long Island)
1997: Bastard – Willkommen im Paradies (Bandyta)
1997: Contact
1998: The Commissioner – Im Zentrum der Macht
1999: Going South (If… Dog… Rabbit…)
1999: You Are Dead (You’re Dead…)
1999: Unten am Fluss (Watership Down, Fernsehserie)
2000: Lost Souls – Verlorene Seelen (Lost Souls)
2001: Corellis Mandoline (Captain Corelli’s Mandolin)
2001: Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter and the Philosopher’s Stone)
2001: Tabloid – Gefährliche Enthüllungen (Tabloid)
2002: Miranda
2002: Crime and Punishment
2003: Owning Mahowny
2003: Dogville
2004: Hellboy
2005: Shooting Dogs
2005: Manderlay
2005: Der verbotene Schlüssel (The Skeleton Key)
2005: Mord unter Zeugen (Shooting Dogs)
2005: The Proposition – Tödliches Angebot (The Proposition)
2006: V wie Vendetta (V for Vendetta)
2006: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders (Perfume – The Story of a Murderer)
2007: Masters of Science Fiction (Fernsehserie, 1 Folge)
2008: Lecture 21
2008: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull)
2008: Outlander
2008: The Oxford Murders
2008: Recount – Warren Christopher
2008: Hellboy – Die goldene Armee (Hellboy II: The Golden Army)
2008–2012: Merlin – Die neuen Abenteuer (Fernsehserie, Stimme für den Drachen)
2008: An Englishman in New York
2009: The Limits of Control
2009: New York, I Love You
2009: 44 Inch Chest
2010: Brighton Rock
2010: Lou
2010: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 1)
2011: Regret Not Speaking
2011: Sailcloth (Kurzfilm)
2011: Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy)
2011: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 2 (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2)
2011: Melancholia
2011: Krieg der Götter (Immortals)
2011: The Confession – Die Beichte (The Confession, Fernsehserie, alle Folgen)
2011: 23 Degrees, 5 Minutes (Kurzfilm)
2011: In Love with Alma Cogan
2011: The Gruffalo’s Child (Fernsehfilm, Stimme für Eule)
2012: Jayne Mansfield’s Car
2012: Playhouse Presents (Fernsehreihe, Folge 1x07 The Snipist, Stimme für The Ministry)
2012: Henry V (Fernsehfilm)
2012: Das verlorene Labyrinth (Labyrinth, Fernsehfilm)
2013: Doctor Who, Episode Der Name des Doctors und Spezial-Episode Der Tag des Doctors
2013: Only Lovers Left Alive
2013: Snowpiercer
2014: Hercules
2015: The Last Panthers (Fernsehserie)
2016: Legend of Tarzan (The Legend of Tarzan)
2016: The Journey
2016: Jackie – Die First Lady (Jackie)
Playlist:
01. Giorgio Moroder - (Theme From) Midnight Express (Midnight Express) - 04:40
02. Jerry Goldsmith - Main Title (Alien) - 03:30
03. John Morris - The Elephant Man Theme (The Elephant Man) - 03:47
04. James Newton Howard - The Crown/To Be King Of England (King Ralph) - 02:24
05. Roque Banos - Loma's Theme (The Oxford Murders) - 03:33
06. Carter Burwell - Home From The Hills (Rob Roy) - 02:45
07. Georges Delerue - Domestic Scene (Partners) - 03:14
08. Angelo Badalamenti - Clayton's Cocktails (44 Inch Chest) - 04:33
09. Van Dyke Parks - First Gunfight (Wild Bill) - 02:18
10. Dario Marianelli - Lust At The Abbey (V For Vendetta) - 03:17
11. Marco Beltrami - Wake Up Dead (Hellboy) - 03:19
12. Danny Elfman - A Dilemma (Hellboy II) - 02:55
13. Marco Beltrami - Take My Place (Snowpiercer) - 05:56
14. Trevor Jones - And The Truth Shall Set You Free (Labyrinth) - 05:33
15. John Williams - Harry's Wondrous World (Harry Potter and the Philosopher's Stone) - 05:19
16. Alexandre Desplat - Lovegood (Harry Potter and the Deathly Hollows - Part 1) - 03:25
17. John Williams - Irina's Theme (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull) - 02:26
18. Fernando Velázquez - The Campfire (Hercules) - 02:02
19. Trevor Morris - My Own Heart (Immortals) - 03:04
20. Geoff Zanelli - Setting The Trap (Outlander) - 03:11
21. Jan A.P. Kaczmarek - Lost Souls (Lost Souls) - 02:53
22. Johnny Klimek, Reinhold Heil & Tom Tykwer - Streets Of Paris (Perfume: The Story Of A Murderer) - 03:11
23. Alberto Iglesias - George Smiley (Tinker, Tailor, Soldier, Spy) - 05:19
24. Alan Silvestri - Good To Go (Contact) - 05:11
25. Jerry Goldsmith - The Picnic (Nightcrossing) - 04:04
26. Stephen Warbeck - After The Dance (Captain Corelli's Mandolin) - 02:18
27. Dario Marianelli - We Turned Our Backs (Beyond The Gates) - 03:42
28. Rupert Gregson-Williams - Returning Home (The Legend Of Tarzan) - 04:02
29. Elmer Bernstein - The Land (The Field) - 05:41
30. Eurythmics - Julia (1984) - 06:40

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