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Sonntag, 11. Dezember 2022

Playlist #360 vom 18.12.2022 - Neuheiten 2022 (8)

Große Namen vereinen sich in der letzten Sendung mit neuen Soundtrack-Veröffentlichungen in diesem Jahr. Neben John Williams‘ Beitrag zu Steven Spielbergs sehr persönlichen Film „Die Fabelmans“ und der erweiterten Wiederveröffentlichung einer weiteren Zusammenarbeit mit Spielberg, „Amistad“, gibt es neben weiteren Re-Releases von Jerry Goldsmith („L.A. Confidential“) und James Horner („How the Grinch Stole Christmas“) auch neue Arbeiten von Alexandre Desplat, Danny Elfman und Hans Zimmer zu hören. Abgerundet wird die Sendung mit dem Ryuichi-Sakamoto-Tribute-Album „To the Moon and Back“, neuer Musik zu den Serien „Jack Ryan“, „The Crown“, „Trying“ und „Wednesday“ sowie neue Soundtracks von Abel Korzeniowski, Marcel Barsotti, David Holmes, Steven Price, Dominic Lewis und Bear McCeary
Nach seinem Oscar-prämierten Drama „The Father“ präsentiert der französische Filmemacher Florian Zeller („Verliebt in meine Frau“) mit „The Son“ das nächste Oscar-verdächtige Drama um den 17 Jahre alten Nicholas (Zen McGrath), der die Schule schwänzt, düstere Gedanken hegt und keine Freunde hat. Dabei war er eigentlich immer ein sehr unbeschwerter Junge. Als er von seiner Mutter Kate (Laura Dern) zu seinem Vater Peter (Hugh Jackman) zieht, kommt er in eine ganz neue Umgebung, nachdem sein Vater mit seiner neuen Frau Beth (Vanessa Kirby) eine Familie gegründet und Nachwuchs bekommen hat und beruflich sehr ausgelastet ist. Zwar will er seinem Sohn helfen, doch er ahnt nicht, wie sehr Nicholas unter Schmerzen leidet. Und vor allem versteht Peter nicht, dass sein Sohn nicht durch eine Phase geht, nicht einfach nur Liebeskummer hat oder ihm der Vater fehlte, sondern unter schweren Depressionen leidet. Entsprechend gefühlvoll ist der sehr minimalistische, eindringliche Score von Oscar-Preisträger Hans Zimmer („Inception“, „Dune“) ausgefallen. 
Dagegen taucht Bear McCreary bei „God of War: Ragnarök“, dem neunten Teil der erfolgreichen Videospiel-Reihe, wieder tief in die nordische Mythologie ein und präsentiert einen exotisch gefärbten, wuchtig arrangierten, großorchestralen Score, der das Treiben auf der Playstation adäquat untermalt. Außerdem komponierte er mit „The Serpent Queen“ die Serien-Adaption des Historien-Romans „Catherine de Medici: Renaissance Queen Of France“ von Leonie Frieda
Catherine de Medici (Samantha Morton) ist als verwaister Teenager aufgewachsen, heiratet dank ihres Onkels, Papst Clemens VII. (Charles Dance), eines Tages aber in den französischen Hof ein und wird die Ehefrau von Heinrich von Orléans (Alex Heath). Sie hofft auf das Vermögen und das Erbe, welches sie dort erwarten wird. Schnell muss sie jedoch feststellen, dass sie am Hof niemandem trauen kann, nicht einmal ihrem eigenen Ehemann. Der verliebt sich zudem in eine ältere Frau und Catherine muss erfahren, dass sie keine Kinder bekommen kann. Dennoch gelingt es ihr, ihre Ehe am Leben zu erhalten und 30 Jahre lang Frankreich zu regieren... 
Auf eine Zeitreise begibt sich auch Daniel Pemberton auf gewohnt verspielte und originelle Weise mit der Fortsetzung um die kleine Schwester des berühmten Detektivs Sherlock Holmes. Enola Holmes (Millie Bobby Brown) tritt in „Enola Holmes 2“ endlich in die Fußstapfen ihres weltberühmten Bruders und ermittelt nun offiziell als Privatdetektivin. Welche Verantwortung die neue Aufgabe mit sich bringt, erfährt sie in ihrem neuen Fall: Sie muss sich auf die Suche nach einem verschwundenen Mädchen begeben. Ihre Ermittlungen führen sie jedoch zum Beginn einer weitreichenden Verschwörung, die sie nur mit Hilfe ihrer Freunde und Sherlock Holmes (Henry Cavill) persönlich aufhalten kann. 
Gleich zwei neue Soundtrack-Arbeiten gibt es von Abel Korzeniowski („Penny Dreadful“) zu hören. Mit dem biographischen Drama „Emily“ vertonte er das Regiedebüt der britischen Schauspielerin Frances O’Connor („Mansfield Park“, „A.I. – Künstliche Intelligenz“). Darin spielt Emma Mackey die im ländlichen Yorkshire aufwachsende Pfarrerstochter Emily Brontë. Die junge Frau fällt immer wieder als störrische Rebellin und Außenseiterin auf. Kein Wunder, dass sie sich am wohlsten fühlt, wenn sie sich alleine in der Natur aufhält, dort kann sie sich am besten in ihre Fantasiewelt flüchten. Ihr liebstes Hobby: sich gemeinsam mit ihren Geschwistern Geschichten auszudenken. Aber bald wird Emily für solchen Unfug keine Zeit mehr haben, denn die Brontë-Schwestern müssen zum Familienunterhalt beitragen. Genau wie ihre ältere Schwester Charlotte (Alexandra Dowling) soll Emily Gouvernante werden. Doch der Druck, der nun auf ihr lastet, setzt ihr zu. 
Dazu hat Korzeniowski noch Chinonye Chukwus Biopic „Till“ mit seiner einfühlsamen Musik veredelt. Das Drama erzählt die wahre Geschichte von Mamie Till-Mobley (Danielle Deadwyler), die sich unermüdlich für Gerechtigkeit für ihren 14-jährigen Sohn Emmet (Jalyn Hall) einsetzt. Emnmet Louis Till war ein 14-jähriger afroamerikanischer Teenager, der 1955 in Mississippi beschuldigt wurde, mit einer weißen Frau geflirtet zu haben, und der auf schockierende und brutale Weise ermordet wurde. Seine Mörder wurden freigesprochen, in einer Gesellschaft, die Farbige benachteiligte, aber Mamie ließ nicht locker in ihrem Streben nach Gerechtigkeit und Bestrafung der Verantwortlichen, eine Tat, die ein wichtiger Impuls für die Entstehung der Bürgerrechtsbewegung wurde. 
Am 13. Januar erscheint mit dem Soundtrack zum Dokumentarfilm „Schattenkind“ das erste Filmmusik-Album von Dirk Maassen bei Sony Classical. Dafür hat der Komponist und Pianist die Film-Crew um Regisseur Jo Müller über zwei Jahre hinweg begleitet und szenische Eindrücke in emotionale musikalische Stimmungsbilder verwandelt. Mit seinen reduzierten Piano-Melodien, die er teilweise mit subtilen Streicher-Passagen arrangiert, findet Dirk Maassen auf einfühlsame Weise einen klanglichen Kontrast zu den beeindruckenden Bildern aus dem 90-minütigen Dokumentarfilm. 4Das bei den Internationalen Hofer Filmtagen als bester Dokumentarfilm ausgezeichnete Werk „Schattenkind“ verfolgt den Ausnahmefotografen Andreas Reiner bei seiner Arbeit und zeigt sein genügsames Leben auf einem baufälligen Bauernhof. Der aus dem Schwäbischen stammende Reiner schaut dorthin, wo andere wegsehen und erzeugt teils provokante fotografische Grenzerfahrungen, indem er zum Beispiel die Gesichter von Hinterbliebenen oder die Hände von Toten ablichtet. 
Für Dirk Maassen war die Produktion des Filmes über den langen Zeitraum von zwei Jahren eine besondere Erfahrung, nicht zuletzt auch daher, weil er als Darsteller in diesen Schlüsselszenen tief in das Geschehen und die Welt Reiners eintauchen konnte. Besonders inspiriert haben ihn die Geschichten der vielen Menschen, denen er während der Produktion begegnete. 
Regisseur Jo Müller gab Dirk Maassen keinerlei Vorgaben für die Komposition seiner Filmmusik. So konnte er sich frei ausdrücken und einen eigenen musikalischen Zugang zum Film entwickeln. Zuweilen setzte auch die Musik den Rahmen für die szenische Darstellung und Jo Müller ließ sich während der Filmarbeiten über Kopfhörer von Dirk Maassens neuen Kompositionen inspirieren. 
Mit „Adopting Audrey“ erzählt M. Cahill die Geschichte von Audrey (Jena Malone), einer rastlosen Frau, die sich ständig im Wandel befindet, sich aber nach festeren Wurzeln sehnt. Als sie sich schließlich selbst zur Adoption freigibt, findet sie Anschluss an eine Familie und geht eine unwahrscheinliche Verbindung mit dem misanthropischen Patriarchen ein. 
„Er ermutigt einen, den Rahmen zu erweitern und, und gab mir die Freiheit und die Zeit, mit Ideen und der instrumentalen Palette zu experimentieren, was ich wirklich genieße zu tun“, rekapituliert Komponist David Robbins die nach „King of California“ zweite Zusammenarbeit mit dem Filmemacher. „M. verfügt selbst über ein breites Spektrum an musikalischem Wissen und sucht und findet oft diese ungewöhnlichen Songs und Musikstücke als Weg der Demonstration, auf was er sich bezieht, und das stärkt meine Vorstellungskraft und meinen Enthusiasmus. Die Instrumente, die man hört, sind eine witzige und interessante Kollektion von Klängen, die alle gut ineinandergreifen und mir dabei halfen, die richtigen Töne für den Film zu finden. Sie beinhalten Akkordeon, Knopf-Akkordeon, Pump-Orgel, Zither, Gitarre, Piano, Bass, Glasharmonika, Schlitztrommel, Wooden Tongue Drums und verschiedene andere Percussion- und Streich-Instrumente.“ 
Mit „Forgiveness – Ten Years Without Spring“ präsentiert der preisgekrönte Filmkomponist Marcel Barsotti („Die Päpstin“, „Deutschland. Ein Sommermärchen“) den Soundtrack zum Festivalfilm „Vergebung - Zehn Jahre ohne Frühling“. Das Regiedebüt von Philip Brenke erzählt die Geschichte einer Mutter, deren Sohn seit zehn Jahren verschwunden ist und Sie Opfer einer Entführung wird ist gerade für die Berlinale eingereicht worden und wird im Laufe der nächsten Monate weltweit auf Festivals eingereicht. 
Barsotti schuf dazu einen rein elektronischen, düsteren Score mit mal bedrohlich klingenden, dann wieder sphärisch ruhigen Soundscapes, mit „Fields“ aber auch einen treibend-rhythmischen Dance-Track. 
Ein besonderes Jubiläum feiern Filmemacher Steven Spielberg und der bereits 90-jährige Komponist John Williams mit „Die Fabelmans“, denn die 31. Zusammenarbeit zwischen den beiden Hollywood-Schwergewichten markiert auch das 50-jährige Jubiläum einer unfassbar erfolgreichen Reise, die mit „Der weiße Hai“ begann und über Blockbuster wie „E.T. – Der außerirdische“, „Jurassic Park“, „Minority Report“, die „Indiana Jones“-Reihe bis hin zu „A.I. – Künstliche Intelligenz“ und „Krieg der Welten“ führte. Für „Die Fabelmans“, einen semi-autobiographischen Film über Steven Spielbergs eigene Kindheit, der im März nächsten Jahres in Deutschland startet, komponierte Williams einen einfühlsamen, sehr Streicher-lastigen Score, der mit Blech- und Holzbläsern, Gitarre, Percussions und Piano stimmungsvoll akzentuiert wurde. Ebenfalls als umfangreicher Doppel-CD-Release ist die Spielberg/Williams-Kollaboration „Amistad“ aus dem Jahre 1997 neu erhältlich, bei der Williams eindringliche afrikanische Musikelemente verarbeitete. 

Playlist: 

1. Hans Zimmer - Love Is Not Enough (The Son) - 03:22 
2. Bear McCreary - Huldra Brothers (God of War: Ragnarök) - 04:48 
3. Bear McCreary - Arrival in France (The Serpent Queen) - 03:47 
4. Daniel Pemberton - The Only Power We Have (Enola Holmes 2) - 03:46 
5. Steven Price - Journey of the Refugees (The Swimmers) - 04:17
6. Christopher Wong, Ian Rees & Garrett Crosby - Restless (Girl from the Past) - 02:38 
7. Abel Korzeniowski - The Autumn Tree (Emily) - 02:16 
8. Abel Korzeniowski - This Is My Boy (TILL) - 04:46 
9. Dirk Maassen - Muse (Schattenkind) - 03:52 
10. Paul Saunderson - Wedding Vows (Trying: Seasons 2 & 3) - 04:42 
11. Trent Reznor & Atticus Ross - The Sea, The Sea (Empire of Light) - 04:15 
12. Trent Reznor & Atticus Ross - The Great Wide Open [Reprise] (Bones and All) - 05:18 
13. David Holmes - A Very Different Britain (This England) - 03:47 
14. Martin Phipps - Actually Her (The Crown: Season 5) - 03:15 
15. David Robbins - Audrey Contemplates and Mends Her Blanket (Adopting Audrey) - 03:06 
16. Pinar Toprak - Finding Map (Slumberland) - 03:55 
17. Isabella Summers - Credits (Lady Chatterley's Lover) - 03:02 
18. Ryuichi Sakamoto - Merry Christmas Mr. Lawrence [Electric Youth Remodel] (A Tribute to Ryuichi Sakamoto - To The Moon and Back) - 05:10 
19. Danny Elfman & Chris Bacon - Morticia and Wednesday (Wednesday) - 03:10 
20. Danny Elfman - Finding Mick (White Noise) - 03:02 
21. Marcel Barsotti - Reunion (Forgiveness: Ten Years Without Spring) - 04:30 
22. Alexandre Desplat - Pinocchio Has Left (Guillermo del Toro's Pinocchio) - 01:58 
23. Dominic Lewis - Spirited (Spirited) - 03:23 
24. Dominic Lewis - Christmas Magic (Violent Night) - 02:46 
25. James Horner - A Change of the Heart (How the Grinch Stole Christmas) - 03:44 
26. John Williams - Mother and Son (The Fabelmans) - 02:29 
27. John Williams - The Crossing (Amistad) - 04:43 
28. Jerry Goldsmith - The Victor (L.A. Confidential) - 02:37 
29. Marcelo Zarvos - Sacred Motivation (Emancipation) - 05:04 
30. Volker Bertelmann - Comrdes (All Quiet on the Western Front) - 03:54 
31. Ramin Djawadi - Tertia Optio (Jack Ryan: Season 2) - 03:39 
32. Steven Price - You're Not Alone (My Policeman) - 08:08

Donnerstag, 1. Dezember 2022

Playlist #359 vom 04.12.2022 - STELVIO CIPRIANI Special

Mit über 200 Filmmusiken zählt der italienische Komponist Stelvio Cipriani zu den produktivsten Vertretern seiner Zunft, wobei er sakrale Musik ebenso schuf wie die Scores zu Italowestern, Crime-, Action-, Horror- und Erotikfilmen. Seine Stücke finden sich auch heute noch auf Soundtracks zu Werken von Filmemachern wie Quentin Tarantino („Death Proof“) und Hélène Cattet und Bruno Forzani („Amer). 
Stelvio Cipriani wurde am 20. August 1937 in Rom geboren und fand schon als Kind Gefallen an der Kirchenorgel. Nachdem sein Priester ihm die ersten Musikstunden gegeben hatte, begann Cipriani im Alter von 14 Jahren Klavier am Conservatorio Santa Cecilia in Rom zu studieren und war zunächst als Pianist auf Kreuzfahrtschiffen beschäftigt. 
Nach seiner Rückkehr nach Italien begleitete er unter anderem Rita Pavone; in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren hielt er sich auch in den USA auf, wo er mit Dave Brubeck spielte. 
1966 komponierte Cipriani zu Tomas Milians Italowestern „Ohne Dollar keinen Sarg“ (The Bounty Killer) seine erste Filmmusik. Sein nachfolgender Score zu „A Man, A Horse and a Gun“ (1967) wurde von Henry Mancini aufgenommen. Neben weiteren Arbeiten zu Italowestern begann der Römer auch für Cop-Thriller die Musik beizusteuern. 
Seinen internationalen Durchbruch feierte Cipriani 1970 mit der Musik zum Liebesdrama „Anonymous Venetian“. In seinen produktiven 1970er Jahren lieferte der Komponist jährlich gut zehn Soundtracks ab, darunter die bekannte Musik zu „La polizia sta a guardare“ (The Great Kidnapping), dessen Hauptthema er für den 1977 entstandenen Film „Tentacoli“ (Der Polyp – die Bestie mit den Todesarmen) mit John Huston und Henry Fonda in den Hauptrollen. 
Nachdem Quentin Tarantino das Stück auch in seinem Film „Death Proof“ (2007) verwendet hatte, fanden sich drei Stücke des Soundtracks („La polizia sta a guardere“, „La polizia ha le mani legate“ und „La polizia chiede aiuto“) auch in dem Film „Amer“ (2009) von Hélène Cattet und Bruno Forzani wieder. Am 1. Oktober 2018 verstarb Cipriani in Rom.
 

Filmographie: 

1967: Ohne Dollar keinen Sarg (El precio de un hombre) 
1967: Western Jack (Un uomo, un cavallo, una pistola) 
1968: I racconti del maresciallo (TV-Serie) 
1968: Der Schrecken von Kung Fu (Lo straniero di silenzio) 
1968: Luana – Der Fluch des weißen Goldes (Luana la figlia delle foresta vergine) 
1969: La legge della violenza 
1969: Agguato sul Bosforo 
1969: Femina ridens 
1969: Zwölf plus eins (12 + 1) 
1969: War Devils - Die Kriegsteufel kommen (I diavoli della guerra) 
1970: Die Bestie (La belva) 
1970: 7 vor Marsa Matruh (I 7 di Marsa Matruh) 
1970: Flash Light (Whirlpool) 
1970: Edipeon 
1970: Intimità proibita di una giovane sposa 
1970: Des Lebens Herrlichkeit (Anonimo veneziano) 
1970: Das lüsterne Quartett (The Lickerish Quartet) 
1970: Todespiste Le Mans (Le Mans scorciatoia per l’inferno) 
1971: Im Blutrausch des Satans (Reazione a catena) 
1971: Blindman, der Vollstrecker (Blindman) 
1971: Il sesso del diavolo 
1971: La lunga ombra del lupo 
1971: Die Diamantenlady (Il diavolo a sette facce) 
1971: Man nennt mich Halleluja (Testa t’ammazzo, croce… sei morto! Mi chiamano Alleluja) 
1971: Unerbittlich bis ins Grab (Se t’incontro t’ammazzo) 
1971: Rocker sterben nicht so leicht (La lunga spiaggia fredda) 
1971: L'uomo più velenoso del cobra 
1971: Die Bestie mit dem feurigen Atem (L'iguana dalla lingua di fuoco) 
1971: Im Blutrausch des Satans (Ecologia del delitto) 
1971: Formel 1 und zwei Halunken (I due della F.1 alla corsa più pazza, pazza del mondo) 
1971: Cometogether 
1971: Deviation 
1971: Oi teleftaioi tou Rupel 
1971: Der Tod küsst dich um Mitternacht (La morte cammina con i tacchi alti) 
1971: Der Teufel hat sieben Gesichter (Il diavolo a sette facce) 
1971: I due pezzi da 90 
1971: A cuore freddo 
1972: Baron Blood (Gli orrori del castello di Norimberga) 
1972: Diabolisch (La tua presenza nuda!) 
1972: Beichtet Freunde, Halleluja kommt (Il West ti va stretto, amico… è arrivato Alleluja) 
1972: Il magnifico West 
1972: Das Syndikat (La polizia ringrazia) 
1972: Schicke deinen Teufel in meine heiße Hölle (Metti lo diavolo tuo ne lo mio inferno) 
1972: Timanfaya (Amor prohibido) 
1972: El más fabuloso golpe del Far West 
1972: Ein Mann geht aufs Ganze (L'assassino... è al telefono) 
1972: Il magnifico west 
1972: Der Zeuge hinter der Wand (La tua presenza nuda!) 
1972: Racconti proibiti... di niente vestiti 
1972: Uccidere in silenzio 
1972: Il mio corpo con rabbia 
1972: Incensurato, provata disonestà, carriera assicurata, cercasi 
1972: Estratto dagli archivi segreti della polizia di una capitale europea 
1972: Typseis syneidiseos 
1972: Maschi e femmine (Dokumentation) 
1973: Die Haie von Barcelona (La redada) 
1973: Der unerbittliche Vollstrecker (La polizia sta a guardare) 
1973: Gefährliche Partner (Le mataf) 
1973: Die gnadenlose Hand des Gesetzes (La mano spietata della legge) 
1973: La notte dell'ultimo giorno 
1973: ...e continuavano a mettere lo diavolo ne lo inferno 
1973: Frau Wirtins tolle Töchterlein 
1974: El último viaje 
1974: Zwei Teufelskerle auf dem Weg zur grünen Hölle 
1974: Der mörderische Professor (Un par de zapatos del '32) 
1974: Die gnadenlose Jagd (Squadra volante) 
1974: I figli di Zanna Bianca 
1974: Das Urteil (Processo per direttissima) 
1974: 24 ore... non un minuto di più 
1974: Der Luftballonverkäufer (Il venditore di palloncini) 
1974: Die Spur des Wolfes (Il richiamo del lupo) 
1974: Wild Dogs (Cani arrabbiati) 
1974: Der Tod trägt schwarzes Leder (La polizia chiede aiuto) 
1974: Triangel (La moglie giovane) 
1975: Blutige Magie (Malocchio) 
1975: El clan de los Nazarenos 
1975: Furia nera 
1975: The Great Adventure (Il richiamo del lupo) 
1975: Der Ritt zur Hölle (I sette del gruppo selvaggio) 
1975: Mark il poliziotto 
1975: Killer Cop (La polizia ha le mani legate) 
1975: Der zweite Frühling 
1975: The Cursed Medallion (Perché?!) 
1975: Zwei Teufelskerle auf dem Weg ins Kloster 
1975: Peccato senza malizia 
1975: Gli angeli dalle mani bendate (Dokumentation) 
1975: Due cuori, una cappella 
1975: Casanova Frankenstein (Frankenstein all'italiana) 
1975: Zwei Teufelskerle auf dem Weg nach Istanbul (Üç Kagitçilar) 
1975: Pepita Jiménez 
1976: Blondy 
1976: Dov'è Anna? (TV-Mini-Serie) 
1976: The 44 Specialist (Mark colpisce ancora) 
1976: Die Herrenreiterin (La padrona è servita) 
1976: Kaliber 38 - Genau zwischen die Augen (Quelli della calibro 38) 
1976: Memoria 
1976: Le deportate della sezione speciale SS 
1976: Maria R. e gli angeli di Trastevere 
1976: Stella – einem Stern gewidmet (Dedicato a una stella) 
1976: Pantaleón y las visitadoras
1976: The .44 Specialist (Mark colpisce ancora) 
1976: Le due orfanelle
1977: 3 Teufelskerle lachen alles nieder (Babanın evlatları) 
1977: Angriff aus der Tiefe (Tentacoli) 
1977: Sonderkommando ins Jenseits (La polizia è sconfitta) 
1977: Gewalt über der Stadt (Torino violenta) 
1977: Die Nonne und das Biest (Suor Emanuelle) 
1977: Der Polyp – Die Bestie mit den Todesarmen (Tentacoli) 
1977: 20 im Auto, 40 im Bett (Es pecado... pero me gusta) 
1977: Highway Racer (Poliziotto sprint) 
1977: Cara sposa 
1977: Il Fauno di marmo (TV-Mini-Serie) 
1977: Stacco 
1978: Questo si che è amore 
1978: Una loca extravagancia sexy 
1978: Provinz ohne Gesetz (Provincia violenta) 
1978: Die Zuhälterin (Poliziotto senza paura) 
1978: Malabestia 
1978: Maternale (Fernsehfilm) 
1978: Gli ultimi angeli 
1978: Häutet sie lebend (Scorticateli vivi) 
1978: Convoy Busters (Un poliziotto scomodo) 
1978: Covert Action – Rauschgift tötet leise (Sono stato un agente C.I.A.) 
1978: SOS-SOS-SOS Bermuda-Dreieck (Il triangolo delle Bermude) 
1978: Papaya – Die Liebesgöttin der Kannibalen (Papaya dei Caraibi) 
1978: Haie am Todesriff (Bermude: la fossa maledetta) 
1978: Blutige Schatten (Solamente nero) 
1978: Little Lips - Der zärtliche Tod (Piccole labbra) 
1978: L'enfant de nuit 
1979: Deckname Scorpion – er kennt keine Gnade… (Bersaglio altezza uomo) 
1978: Die Aasgeier kommen (Duri a morire) 
1978: Non sparate sui bambini 
1978: Convoy Busters (Un poliziotto scomodo) 
1979: Das Concorde Inferno (Concorde Affaire '79) 
1979: Unheimliche Begegnung in der Tiefe (Encuentro en el abismo) 
1979: Torino centrale del vizio 
1979: Midnight Blue 
1979: Der Sexbomber (Pensione Amore - SerVizio completo) 
1979: Libidine 
1979: Ein nacktes Mädchen weiß zuviel (La vedova del trullo) 
1979: La supplente va in città 
1979: Hunted City (Sbirro, la tua legge è lenta... la mia... no!) 
1979: Zwei Kuckuckseier im Gruselnest (Polvos mágicos) 
1979: Un'ombra nell'ombra 
1979: Die heilige Bestie der Kumas (Il fiume del grande caimano) 
1979: Profumi e balocchi 
1980: Carnada 
1980: Die Mädchen vom Erziehungsheim (Journal d'une maison de correction) 
1980: Der Mann, der Venedig hieß (Poliziotto solitudine e rabbia) 
1980: Tres mujeres de hoy 
1980: Der Todesfahrer (Speed Driver) 
1980: Der Garten Eden (Eden no sono) 
1980: Großangriff der Zombies (Incubo sulla città contaminata) 
1980: Woodoo-Baby – Sex und schwarze Magie in der Karibik (Orgasmo nero) 
1980: Paradiso Blu 
1980: Mafia Kommando (Tony, l'altra faccia della Torino violenta) 
1980: Die Ratte des Syndikats (Mafia, una legge che non perdona) 
1980: Desperate Moves 
1981: Buitres sobre la ciudad 
1981: September Morning (Il falco e la colomba) 
1981: Der letzte Harem (L'ultimo harem) 
1981: El poderoso influjo de la luna 
1981: L'ultima volta insieme 
1981: Um hundertstel Sekunden (Un centesimo di secondo) 
1981: Pierino il fichissimo 
1981: La maestra di sci 
1981: Fliegende Killer - Piranha II (Piranha Part Two: The Spawning) 
1982: Buona come il pane 
1982: La villa delle anime maledette 
1982: Porno: Situación límite 
1982: Das verrückteste U-Boot der Welt (Il sommergibile più pazzo del mondo) 
1982: Mutter Teresa: Die Stimme (La voce) 
1982: È forte un casino! 
1982: Angkor - Das Tor zur Hölle (Angkor: Cambodia Express) 
1983: Los líos de Estefanía 
1983: Money Boom (Un povero ricco) 
1983: Der gelbe Teppich (La casa del tappeto giallo) 
1983: Rush 
1984: Western di cose nostre (Fernsehfilm) 
1984: Un tenero tramonto 
1984: La donna del mare 
1984: Maladonna 
1984: Nucleo zero (Fernsehfilm) 
1984: Die Höhlenkinder (I ragazzi della valle misteriosa) (TV-Serie) 
1984: Una espía enamorada 
1984: Rush 2 – Final Game (Rage - Fuoco incrociato) 
1984: Liberate Emanuela 
1985: Hungrige Skorpione (I cinque del Condor) 
1985: Baciami strega (Fernsehfilm) 
1984-85: Topacio (TV-Serie) 
1986: Crash Boys (3 supermen a Santo Domingo) 
1986-87: Atelier (TV-Mini-Serie) 
1987: Top Fighter (Rage of Honor) 
1987: Penombra 
1987: Sölnder der Apokalypse (Mercenari dell'apocalisse) 
1987: El ataque de los pájaros 
1987: Tango blu 
1988: Shark – Stunde der Entscheidung (La notte degli squali) 
1988: Combat Attack (Fuoco incrociato) 
1988: Die Kraft zu leben (Il vizio di vivere) 
1988: Don Bosco 
1988: Taxi Killer 
1988: Sapore di gloria (TV-Serie) 
1989: Blu elettrico (Fernsehfilm) 
1989: Bangkok solo andata 
1990: Ein Mann weiß zuviel (Présumé dangereux) 
1990: Voglia di vivere (Fernsehfilm) 
1990: Un metro all'alba 
1990: Abatjour 2 
1991: Vita coi figli (Fernsehfilm) 
1991: Grazie al cielo c'è Totò 
1991: Power Force 
1991: ...Se non avessi l'amore 
1991: Madre padrona 
1992: I padri della patria (TV-Serie) 
1992: L'urlo della verità 
1993: Out of Control 
1993: Per amore o per amicizia (Fernsehfilm) 
1994: Voci dal profondo 
1994: La ragnatela del silenzio - A.I.D.S. 
1994: Ready to Kill 
1995: Bambola di carne 
1996: La balena azzura 
1997: Ich will dich nicht verlieren (Mio padre è innocente) 
1997: Un bel dì vedremo 
1998: Mashamal - ritorno al deserto 
2001: Queen’s Messenger 
2001: Terror im Orient Express (Death, Deceit & Destiny Aboard the Orient Express) 
2001: She – Herrscherin der Wüste (She) 
2002: Il destino ha 4 zampe (Fernsehfilm) 
2003: L'acqua... il fuoco 
2003: La mia vita a stelle e strisce 
2003: Con aura senz'aura: Viaggio ai confini dell'arte (Dokumentation) 
2004: Bellissime (Dokumentation) 
2004: Le cinque giornate di Milano (Fernsehfilm) 
2004: Per giusto omicidio 
2006: Le flame del paradis 
2006: Bellissime 2 (Dokumentation) 
2006: Terapia Roosevelt 
2007: The Vatican Museums 
2008: Trilogia - Il pensiero, lo sguardo, la parola (Dokumentation) 
2010: Pirgioniero di un segreto 
2013: Trilussa - Storia d'amore e di poesia (Fernsehfilm) 
2013: The Winner 3D 
2015: Balando il silenzio 

Playlist:

1. Stelvio Cipriani - Deguello (The Bounty Killer) - 03:16 
2. Stelvio Cipriani - Viaggio Nella Prateria (Un Uomo, Un Cavallo, Una Pistola) - 03:47 
3. Stelvio Cipriani - Sophisticated Smile (Femina Ridens) - 03:45 
4. Stelvio Cipriani - Adagio (Anonimo Veneziano) - 04:51 
5. Stelvio Cipriani feat. Edda Dell'Orso - Seq. 3 (Edipeon) - 03:15 
6. Stelvio Cipriani - Fine della belva (La Belva) - 03:26 
7. Stelvio Cipriani - Blindman Escapes (Blindman) - 02:28 
8. Stelvio Cipriani - Seq. 2 (Deviation) - 03:43 
9. Stelvio Cipriani - Titoli (Ecologia Del Delitto) - 02:06 
10. Stelvio Cipriani - Rapina E Fuga (Cani Arrabbiati) - 04:10 
11. Stelvio Cipriani - Titoli (Gli Orrori Del Castello Di Norimberga) - 04:28 
12. Stelvio Cipriani - Seq. 4 (Il Diavolo A Sette Facce) - 03:10 
13. Stelvio Cipriani - Titoli (Il Sesso Del Diavolo) - 03:06 
14. Stelvio Cipriani - Seq. 6 (La lunga spiaggia fredda) - 03:44 
15. Stelvio Cipriani - Felicita (La Morte Cammina Con I Tacchi Alti) - 03:40 
16. Stelvio Cipriani - Dolce Marion (Nevada - El Mas Fabuloso Golpe Del Far-West) - 02:39 
17. Stelvio Cipriani - Seq. 26 (Orgasmo Nero) - 03:43 
18. Stelvio Cipriani & Goblin - Lettere (Solamente Nero) - 02:39 
19. Stelvio Cipriani - Small Town Pleasures (Tentacles) - 03:16 
20. Stelvio Cipriani - Pt. 5 (Dov'è anna?) - 05:19 
21. Stelvio Cipriani - Imaginations (Barbara) - 04:11 
22. Stelvio Cipriani - Destiny [Bolero] (Death, Deceit & Destiny Aboard The Orient Express) - 06:23 
23. Stelvio Cipriani - Seq. 15 (Lady Lucifera) - 03:46 
24. Stelvio Cipriani - Suite (La Polizia Ha Le Mani Legate) - 04:46 
25. Stelvio Cipriani - Notte d'amore (L'ultimo Harem) - 05:22 
26. Stelvio Cipriani - Seq. 5 (Paradiso Blu) - 03:19 
27. Stelvio Cipriani - Investigation Rhythm (Sono stato un Agente CIA) - 03:52 
28. Stelvio Cipriani - Seq. 12 (Gli ultimi angeli) - 03:05 
29. Stelvio Cipriani - Seq. 1 (Uccidere In Silenzio) - 03:36 
30. Stelvio Cipriani - Seq. 5 (Le Mans, scorciatoia per l'inferno) - 07:00

Sonntag, 13. November 2022

Playlist #358 vom 20.11.2022 - NICHOLAS BRITELL Special

Obwohl er erst 2008 erstmals als Komponist für einen Film in Erscheinung getreten ist, zählt der US-amerikanische Komponist Nicholas Britell mit bereits drei Oscar-Nominierung zu den interessantesten neuen Talenten in Hollywood. Nach ersten Zusammenarbeiten mit der Schauspielerin/Regisseurin Natalie Portman sorgte er vor allem mit seinen Oscar-nominierten Scores für Barry Jenkins‘ Filme „Moonlight“ und „If Beale Street Could Talk“ sowie seinen Arbeiten für Adam McKays „The Big Short“, „Vice“ und „Don’t Look Up“ für Furore. In den vergangenen Jahren ist er auch als Komponist für Fernsehserien wie „Succession“, „The Underground Railroad“ und „Star Wars: Andor“ tätig gewesen. 
Der am 17. Oktober 1980 geborene Britell ist in einer jüdischen Familie in New York aufgewachsen, machte 1999 seinen Abschluss zunächst an der Hopkins School, im Jahr 2003 an der Harvard University. Zuvor war er in der Schule Mitglied der instrumentalen Hip-Hop-Gruppe The Witness Protection Program, wo er Keyboards und Synthesizer spielte. 
Der von so unterschiedlichen Künstlern wie Rachmaninoff, Gershwin, Philip Glass, Zbigniew Preisner, Quincy Jones und Dr. Dre beeinflusste Musiker machte 2008 auf sich aufmerksam, als er für Natalie Portmans Regiedebüt, den Kurzfilm „Eve“, sein eigenes Stück „Forgotten Waltz No. 2“ spielte, worauf er auch ihr Segment in der Film-Anthologie „New York, I Love You“ und 2015 ihr Langfilmdebüt „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ vertonte. 
Zuvor komponierte er die vom New York Magazine und Variety hochgelobte Musik zu Adam Leons „Gimme the Loot“, der 2012 auf dem Cannes Film Festival gezeigt wurde und den Grand Jury Prize vom SXSW Film Festival gewann. Anschließend vertonte er die mehrfach preisgekrönte Dokumentation „Haiti: Where Did the Money Go?“ von Michele Mitchell
Für Steve McQueens Oscar-prämierten Film „12 Years a Slave“ steuerte Britell einige Stücke bei, die vor der Kamera gespielt wurden, also Spirituals, Tänze, Songs, die während der Arbeit gesungen oder auf der Violine von Tim Fain, seinem Partner bei dem Multimedia-Projekt „Portals“, gespielt wurden. Unter den Songs, die auch dem dazugehörigen Soundtrack enthalten sind, fiel den Kritikern vor allem das Spiritual „My Lord Sunshine (Sunrise)“ und „Roll Jordan Roll“ besonders positiv auf. 
Nachdem Britell Damien Chazelles Kurzfilm „Whiplash“ produziert hatte, der den Jury-Preis für den besten US-Kurzfilm beim 2013 Sundance Film Festival gewann, half er auch den darauf folgenden Kinofilm zu produzieren, für dessen Soundtrack er den Track „Reaction“ schrieb und produzierte, das Stück „When I Wake“ produzierte und den Titel „No Two Words“ spielte und produzierte. 
Im Jahr 2015 steuerte Britell nicht nur die Musik zu Jack Pettibone Riccobonos Dokumentation „The Seventh Fire“, die beim Berlin International Film Festival uraufgeführt wurde, und zu Natalie Portmans bereits erwähnten Kinodebüt „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ bei, sondern auch zu Adam McKays hochkarätig mit Brad Pitt, Christian Bale, Ryan Gosling und Steve Carell besetzte Börsen-Satire „The Big Short“. Seine Musik brachte Britell bei den World Soundtrack Awards 2016 eine Nominierung in der Kategorie „Discovery of the Year“ ein. 
Ab 2016 startete Britell dann richtig durch. Er komponierte die Musik zu Gary Ross‘ Bürgerkriegs-Drama „Free State of Jones“ mit Matthew McConaughey in der Hauptrolle und zu Barry Jenkins‘ als bester Film mit einem Oscar ausgezeichneten Werk „Moonlight“, was auch dem Komponisten seine erste Oscar-Nominierung einbrachte. 
Nach Adam Leons Film „Tramps“ (2016) komponierte Britell den Titelsong für Christina Aguileras achtes Studio-Album „Liberation“, die Musik zu Jonathan Daytons Biopic „Battle of the Sexes“ und Jenkins‘ nächsten Film „Beale Street“ sowie dessen Serie „The Underground Railroad“
In letzter Zeit waren von Britell die Scores zu Adam McKays „Don’t Look Up“, Disneys „101 Dalmatiner“-Live-Action-Spin-off „Cruella“ und zur Streaming-Serie „Star Wars: Andor“ von Disney+ zu hören. 

Filmographie: 

2009: New York, I Love You (als Komponist für das Segment Natalie Portman) 
2012: Haiti: Where Did the Money Go 
2012: Gimme the Loot 
2013: 12 Years a Slave (zusätzliche Musik) 
2015: The Big Short 
2015: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (A Tale of Love and Darkness) 
2016: Tramps 
2016: Moonlight 
2016: Free State of Jones 
2017: Battle of the Sexes – Gegen jede Regel (Battle of the Sexes) 
2018: Beale Street (If Beale Street Could Talk) 
2018: Vice – Der zweite Mann (Vice) 
2018: Succession (Fernsehserie) 
2019: The King 
2021: The Underground Railroad (Fernsehserie) 
2021: Cruella 
2021: Italian Studies 
2021: Don’t Look Up 
2022: Carmen 
2022: Andor (Fernsehserie) 
2022: Winning Time: The Rise of the Lakers Dynasty (Fernsehserie) 
2022: She Said 

Playlist: 

1. Nicholas Britell - Tomorrow (Andor: Volume 2) - 03:52 
2. Nicholas Britell - Forgotten Waltz No. 2 (Eve) - 02:02 
3. Nicholas Britell - Father's Day (New York, I Love You) - 01:02 
4. Nicholas Britell - Jerome Avenue (Killer) - 01:19 
5. Nicholas Britell - Closing the Fund (The Big Short) - 02:47 
6. Nicholas Britell - Opening Music (A Tale of Love and Darkness) - 03:05 
7. Nicholas Britell - The Letter (Free State of Jones) - 02:20 
8. Nicholas Britell - End Credits Suite (Moonlight) - 05:14 
9. Nicholas Britell - Conclusion - Outro (The Seventh Fire) - 03:35 
10. Nicholas Britell - Nighthawks (Battle of the Sexes) - 03:18 
11. Nicholas Britell - Eros (If Beale Street Could Talk) - 03:16 
12. Nicholas Britell - Conclusion - The Transplant (Vice) - 07:08 
13. Nicholas Britell - Main Title Theme (Succession: Season 1) - 01:43 
14. Nicholas Britell - Andante Con Moto - Piano and Strings - "Vaulter" (Succession: Season 2) - 02:55 
15. Nicholas Britell - A Spirited Nature (The Underground Railroad: Volume 1) - 03:06 
16. Nicholas Britell - The Pursuit of Happiness (The Underground Railroad: Volume 3) - 03:02 
17. Nicholas Britell - Song of Hal: Strings in C# Minor (The King) - 05:12 
18. Nicholas Britell - The Cliff (Cruella) - 04:34 
19. Nicholas Britell - Main Title Suite (Don't Look Up) - 04:09 
20. Nicholas Britell - Unit 5-2-D (Andor: Volume 2) - 04:20 
21. Nicholas Britell - Past/Present Suite (Andor: Volume 1) - 03:45 
22. Nicholas Britell - Bacchanale - 04:11 
23. Nicholas Britell - Toccata (A Tale of Love and Darkness) - 05:13 
24. Nicholas Britell - Prelude to the Battle of the Sexes (Battle of the Sexes) - 09:04 
25. Nicholas Britell - I'm Cruella (Cruella) - 04:22 
26. Nicholas Britell - Andante Agitato - End Credits - "The Raid" (Succession: Season 3) - 04:10 
27. Nicholas Britell - Rowena (She Said) - 03:10
28. Nicholas Britell - Impromptu No. 1 in C Minor for Piano (Succession: Season 3) - 05:34 
29. Nicholas Britell - The Big Short Piano Suite (The Big Short) - 12:11

Dienstag, 1. November 2022

Playlist #357 vom 06.11.2022 - Neuheiten 2022 (7)

Halloween ist zwar gerade vorbei, aber ein paar schaurig-schöne Horror-Soundtracks habe ich doch noch im Programm für euch, so den endgültigen (?) Abschluss der über 40-jährigen „Halloween“-Reihe, zu der John Carpenter selbst damals wie heute mit für den Soundtrack verantwortlich zeichnete, Daniel Harts Musik zur Fernsehadaption von Anne Rices „Interview with the Vampire“, Michael Giacchinos „Werewolf by Night“, Guillermo del Toros Horror-Serie „Cabinet of Curiosities“ und der Neuverfilmung des modernen Horror-Klassikers „Hellraiser“
Außerdem gibt es neue Musik zu den Fernsehserien „The Lord of the Rings: The Rings of Power“, „House of the Dragon“, „Pennyworth“, „Barbarians“ und „Star Wars: Andor“ sowie neue Soundtracks von Alexandre Desplat, Daniel Pemberton, Carter Burwell und Ryuichi Sakamoto
Nach dem Auftakt mit Philippe Rombis Musik zu Christian Carions Drama „Im Taxi mit Madeleine“ mit Dany Boon in der Hauptrolle präsentiert Terence Blanchard seinen Score zu dem neuen Film von Gina Prince-Bythewood („Die Bienenhüterin“, „The Old Guard“). „The Woman King“ ist ein von wahren Ereignissen inspiriertes historisches Epos, das im Königreich Dahomey (dem heutigen Benin), einem der mächtigsten Staaten Afrikas im 18. Und 19. Jahrhundert, angesiedelt ist. Der Dahomey-König Ghezo (John Boyega) ist gezwungen, an die Besatzer Abgaben zu zahlen, was weder ihm noch seiner Generalin Nancisca (Viola Davis) gefällt. Nanisca ist die außergewöhnliche Anführerin der Agojie, einer Elite-Einheit, die nur aus Frauen besteht und für ihre außergewöhnliche Brutalität bekannt ist. Gerade als die rebellische Nawi (Thuso Mbedu) die anspruchsvolle Ausbildung bei den Agojie begonnen hat, spitzt sich der Konflikt zwischen Dahomey und seinen Besatzern zu. Die Oyo haben Sklavenhändler geschickt, die das Volk der besetzten Gebiete unterjochen und versklaven soll. Mit der Invasion sieht Nancisca endlich ihre Chance gekommen, sich an dem Oyo-Krieger Oba Ade (Jimmy Odukoya) zu rächen, der sie einst vergewaltigte... 
Von Lorne Balfe gibt es gleich zwei neue Arbeiten zu hören. Neben der gefälligen Musik zu Ol Parkers romantischen Komödie „Ticket ins Paradies“ mit dem Hollywood-Traumpaar Julia Roberts und George Clooney in den Hauptrollen hat Balfe auch die vielschichtige Musik zur Fernsehserie „Pennyworth“ beigesteuert. Die Prequel-Serie über Batmans Butler Alfred Pennyworth (Jack Bannon) thematisiert seinen Job bei der britischen Eliteeinheit des Special Air Service (kurz: SAS). Als junger Soldat genießt er das Leben, den Alkohol und die Frauen. In den 1960er-Jahren beschließt Alfred seine Fähigkeiten zu nutzen und einen privaten Sicherheitsdienst zu gründen. Die kürzlich gestartete dritte Staffel ist bereits in den 1970er Jahren angekommen. 
Der in London ansässige Alexander Parsons hat vor allem für Dokumentarserien und -filme die Musik beigesteuert, so für die BBC1-Serie „The Murder That Changed a Nation“, die sechsteilige BBC3 Dokumentation „American High School“, die Channel-4-Dokumentationen „Muslim Drag Queens“ und „Grayson Perry’s Dream House“ sowie die Dokumentationen „Rockfield: The Studio on the Farm“ und „The Real Michael Jackson“. Nun vertonte er Jesse Viles Dokumentations-Serie „Curse of the Chippendales“, die den dunklen Seiten der männlichen Striptease-Tanz-Truppe aus den 1980er Jahren folgt. 
„Die Musik hatte während der gesamten Serie zwei übergreifende Rollen. Die erste war, ein unmittelbares Gefühl für Zeit und Ort zu vermitteln, fast so, als würde eine Jukebox die Erzählung durch die Jahrzehnte begleiten“, berichtet Parsons über seine Arbeit. „Egal, ob die Themen in den 70ern von einer 13-köpfigen R’n‘B-Live-Band gespielt oder in den 80ern gegen Vintage-Synthesizer und Drum Machines ausgetauscht wurden, ich musste das Gefühl von Spaß und Abenteuer, das den Club in seinen frühen Jahren umgab, authentisch einfangen. Neben diesen Nadeltropfen war es mir wichtig, den dunkleren und unheimlicheren Zug der Geschichte einzufangen, der den Fluch repräsentiert.“ 
Der isländische Komponist Atli Örvarsson steuerte nicht nur die Musik zum Drama „No Limit – Sous Emprise“ vor, sondern legt nach seinem letztjährigen Album „Wolka“ mit „7 Cycles“ auch ein neues Solo-Album vor. 
,7 Cycles‘ ist eine Erforschung der Idee, dass unser Leben aus 7-Jahres-Zyklen besteht. Einige dieser Stücke sind neu und einige begleiten mich bereits seit einer Weile, so dass ich sagen kann, dass sie verschiedene Zyklen meines eigenen Lebens repräsentieren“, erzählt Örvarsson. „Ich verspürte auch den Wunsch, den Fokus auf das Solo-Piano zu setzen und auf die Verwundbarkeit, die damit einhergeht, keine große Orchestrierung Produktion zu haben, hinter der man sich verstecken könnte. Es ist eine Suche nach Ehrlichkeit und Rohheit der Emotion.“ 
„There’s Always Hope“ ist erst der zweite Film von Tim Lewiston nach dem 2012 veröffentlichten „The Hot Potato“ und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach Portugal reist, um die Versöhnung ihrer Eltern in die Wege zu leiten. Die gemeinsame Arbeit zwischen Lewiston und Komponist Guy Farley begann mit einer Neuaufnahme von Michel Legrands Klassiker „The Windmills of your Mind“. 
„Ich sendete ihm ein Demo und einige Sänger. Ich wusste, dass es das war, was er sich vorstellte. Also, wie geht es anschließend von dort aus weiter? Willst du einen modernen Rom-Com-Score schreiben? Er sagte: ,Nein, ich möchte von dir etwas mehr im Stil von Michel Legrand. Dieser Film ist nicht The Thomas Crown Affair. Er untermalt die ganze Zeit die Emotion.“ 
So entstand ein leicht Jazz-beeinflusster, einfühlsamer und vom The Chamber Orchestra of London eingespielter Score, der mit den Vocals von Ayala Moore, Saxophon, Piano, Drums, Gitarren, Bass und Percussion eine sehr natürliche Aura verströmt. 
Jerry Goldsmith hat bereits in den 1960er Jahren angefangen, für Science-Fiction-Filme wie „The Satan Bug“, „Planet of the Apes“ und „Seconds“ zu komponieren, und legte innerhalb seiner langen Karriere noch viele weitere Meilensteine in diesem Genre vor, man denke nur an „Logan’s Run“, „Alien“, „Star Trek: The Motion Picture“ und „Total Recall“
Als er im Jahr 2000 für „Hollow Man“ engagiert wurde, war es nach „Total Recall“ (1990) und „Basic Instinct“ (1992) die dritte Zusammenarbeit mit Regisseur Paul Verhoeven. 
Goldsmith vereinte dafür elektronische Elemente mit Harfe, Streichern, Piano und Blechbläsern. Besonders viel Sorgfalt wendete Goldsmith beim Komponieren des Hauptthemas auf. 
„Also, viele Filme verfügen über kein Main Theme und legen einfach los“, wird Goldsmith in dem Booklet der erweiterten Neuveröffentlichung von „Hollow Man“ von Intrada zitiert. „Ich habe es immer als so etwas wie die Ouvertüre betrachtet. Ich habe zweieinhalb oder drei Minuten, um genau zu sagen, was in meinem Kopf vorgeht, worum in diesem ganzen Film geht. Wie kann es ganz einfach gesagt werden und sehr schnell? In diesem Fall ging es nicht um all die Gewalt und alles andere; es ging mehr um diesen Charakter, der sich an den Teufel verkaufte.“ 
Nils Frahm präsentiert nach seinem 2018er Album „All Melody“ und dem Nachfolgewerk „All Encores“ (2019) mit „Music For Animals“ ein über dreistündiges Album (auf 3 CDs/4 LPs), das ganz auf das sonst von ihm verwendete Piano verzichtet. 
„Meine ständige Inspiration“, erklärt Frahm, „war etwas so Faszinierendes, wie einen großen Wasserfall oder die Blätter eines Baumes im Sturm zu beobachten. Es ist gut, dass wir Symphonien und Musik haben, wo es eine Entwicklung gibt, aber weder ein Wasserfall braucht einen Akt 1, 2, 3 sowie ein Ergebnis, noch die Blätter an einem Baum im Sturm. Manche Leute mögen es, die Blätter rascheln zu sehen und die Zweige sich bewegen. Diese Platte ist für sie.“ 
Mit den teils über zwanzigminütigen Stücken erschafft Frahm meditative Soundscapes mit hypnotischer Wirkung. „Es führt alles zu diesem Wasserfall zurück. Wenn du ihn betrachten willst, betrachte ihn. Wenn nicht, musst du es nicht tun. Es wird immer dasselbe sein, wenn auch nie genau so.“ 
Mit „OKYAN“ erscheint das erste Klavieralbum der Komponistin mit dem Künstlernamen Aeden Azora, die im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel begann, später Jazz und klassische Komposition studierte und elektronische Musik produzierte. In den vielen Jahren ihres musikalischen Schaffens zog sie es vor, im Hintergrund zu bleiben und schrieb vorwiegend als eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen des Komponistenberufes für Theater und Film. 
„Ich will meine Musik von jedweden Zuschreibungen lösen, die einem durch den Namen - kulturell oder territorial - zugeordnet werden. Ich bin gern nur ein Vagabund auf der Suche nach universeller Schönheit“, meint die von Komponisten wie Sakamoto, Evans, Glass, Chopin, Reich und Bach beeinflusste Künstlerin. Zu dem Albumtitel, der in ihrer Muttersprache „Ozean“ bedeutet, erklärt sie: 
„Ich bin am Meer aufgewachsen. Meine Heimat musste ich früh hinter mir lassen. Aber das Meer ist geblieben... Wo immer ich bin – wenn ich das Meer sehe, bin ich Zuhause. In einer Zeit des Aufruhrs, als die Welt sowohl brannte als auch still stand, zog es mich an mein Klavier zurück, um dem Chaos etwas friedfertiges entgegenzusetzen, mein kleines Stück Zuhause in Musik einzufangen und diesen imaginären Ort so auch für andere begehbar machen.“ 
Maggie Peren erzählt in ihrem Film „The Forger“ die Geschichte des 21-jährigen Cioma Schönhaus, der sich von niemandem die Lebensfreude nehmen lässt, schon gar nicht von den Nazis. Mit der Identität eines Marineoffiziers, den er für sich selbst geschaffen hat, stürzt er sich in das Nachtleben der Stadt und findet in den dunkelsten Momenten des Krieges sogar eine zerbrechliche Hoffnung auf Liebe. Den ganzen Tag über fälscht er Ausweise mit nur einem Pinsel. 
Der in Bulgarien geborene und in den USA lebende Mario Grigorov hat für Lee Daniels die Filme „Shadowboxer“, „Tennessee“, „Precious“ und „The Paperboy“ vertont und für „The Forger“ vor allem mit folkloristischen Elementen gearbeitet. 
„Von Anfang an fühlte ich mich leidenschaftlich der Musik für den Film verbunden und begann schnell und natürlich zu komponieren. Ich kreierte Themen und Walzer, die jüdische Folkloreelemente mit zusätzlichen lebendigen und jugendlichen Fusionen verschiedener Stile von Jazz, Klassik und Folk kombinierten. Um die richtigen musikalischen Texturen zu erhalten, habe ich Berliner Musiker für Live-Aufnahmen von Instrumenten wie Trompete, Klarinette, Akkordeon, Viola, Schlagzeug und Kontrabass eingesetzt.“ 
Zu den Horror-Scores in dieser Sendung zählt nach Jerry Goldsmiths „Hollow Man“ und Michael Giacchinos „Werewolf By Night“ auch Kenneth Lampls „Sissy“. Der Film handelt von den beiden Teenager-Freundinnen Cecilia und Emma, die sich nach etlichen Jahren zufällig wieder begegnen. Als Cecilia zu Emmas Junggesellinnen-Wochenende eingeladen wird, wird sie aus Rache in eine abgelegene Hütte eingesperrt, wo sie einem Highschool-Tyrannen ausgeliefert ist. 
„Die Partitur lässt sich am besten als psychotische Achterbahn beschreiben“, meint Kenneth Lampl („Frontera“, „Winter of Frozen Dreams“, „Royal Kill“). „Er bewegt sich vom finsteren italienischen Giallo und dem spannungsgeladenen Herrmann-artigen Thriller zu überschwänglicher, zuckerhaltiger Disney-Magie. Die Musik soll das unwirkliche, innere Fantasieland der sozialen Medien und seine Auswirkungen auf den sich langsam entwirrenden Geist unserer Hauptfigur Sissy einfangen.“
Mit Spannung erwartet wird die von Guillermo del Toro („Pan’s Labyrinth“, „The Shape of Water“) entwickelte und produzierte Horror-Serie „Cabinet of Curiousities“, zu der acht Regisseure ganz unterschiedliche Geschichten inszeniert haben, die sowohl klassischen Horror-Genres huldigen als auch neue Wege gehen. In der von David Prior inszenierten Folge „The Autopsy“ geht es um einen Gerichtsmediziner, der an dem mysteriösen Tod einer Gruppe Minenarbeiter arbeitet. Er ist alleine mit seinem Tonbandgerät in einer Lagerhalle, um die Ereignisse festzuhalten. 
Christopher Young („Hellraiser“, „Friedhof der Kuscheltiere“) komponierte neben dem fesselnden Titeltrack einen atmosphärisch dichten Grusel-Score, der das Grauen auf dem Bildschirm adäquat untermalt. In „Dreams in the Witch House“ sucht ein Mann sehnsüchtig danach, dass es das Jenseits wirklich gibt, nachdem seine Schwester als Kind vor seinen Augen starb und in eine andere Welt geschickt wurde. Neben Christopher Young sind auch Komponisten wie Jed Kurzel und Jeff Danna auf dem Soundtrack vertreten sowie die Titelthemen von Holly Amber Church. 
Guillaume Roussel, der als Mitglied von Hans Zimmers „Remote Control Productions“-Team an James L. Brooks’ „Woher weißt du, dass es Liebe ist?“ und „Pirates of the Caribbean 4: Fremde Gezeiten“ beteiligt war, zählt zu den vielversprechendsten französischen Filmkomponisten. 
Für Jérôme Salles Thriller „Kompromat“ steuerte er einen pulsierenden Action-Score bei. Der Film handelt von Mathieu Roussel (Gilles Lellouche), der 2017 in Russland vor den Augen seiner Tochter festgenommen und inhaftiert wird. Als französischer Expatriate ist er Opfer eines „Kompromats“ geworden, kompromittierender gefälschter Dokumente, die vom russischen Geheimdienst verwendet werden, um einem Staatsfeind zu schaden. Da ihm eine lebenslange Haftstrafe droht, bleibt ihm nur eine Möglichkeit: Er muss fliehen und auf eigene Faust nach Frankreich gelangen. Mit „Novembre“ vertonte Roussel dazu ein Thriller-Drama von Cédric Jimenez, der fünf Tage eine französische Anti-Terror-Einheit während der Jagd auf die Verdächtigen verfolgt, die für die Anschläge vom November 2015 in Paris verantwortlich gewesen sind. 
„Ich wollte, dass die Musik dazu beiträgt, Emotionen, Seele und in gewisser Weise ein Gefühl von Menschlichkeit durch viele Stimmentöne zu vermitteln. Diese verarbeiteten Vocals, die man während des größten Teils der Partitur hört, sind in gewisser Weise ein Symbol für all die anonymen Opfer, die tragischerweise ihr Leben verloren haben“, meint Roussel. „Und auch die Stimme ohne Sprache unterstreicht die starke Solidarität und den Zusammenhalt, den ein ganzes Land plötzlich gegen den Terrorismus empfand, der die Grenzen von Religion, Alter usw. durchbricht. Dieser Film war eine kraftvolle Erfahrung für mich, da ich auch eine neue Palette synthetischer Klänge erkunden konnte.“ 

Playlist: 

1. Philippe Rombi - Un nouveau jour (Une belle course) - 05:13 
2. Terence Blanchard - Nawi and Izogie [Part 2] (The Woman King) - 03:23 
3. Carter Burwell - My Life Is On Inisherin (The Banshees of Inisherin) - 03:43 
4. Guy Farley - Truth (There Is Always Hope) - 02:47 
5. Jerry Goldsmith - The Hollow Man (Hollow Man) - 03:00 
6. Michael Giacchino - End Shredits (Werewolf By Night) - 04:21 
7. Lorne Balfe - Dolphin Spirit (Ticket to Paradise) - 02:02 
8. Lorne Balfe - Gully's Lament (Pennyworth - Season 3) - 02:54 
9. Alexandre Desplat - We Found Richard (The Lost King) - 03:10 
10. Alexander Parsons - Destiny II (Curse of the Chippendales) - 03:20 
11. Óscar Araujo - Underwater Fight (42 segundos) - 02:46 
12. David Holmes - The Resistance (Robbing Mussolini) - 02:20 
13. Ryuichi Sakamoto - Pride (Exception) - 02:11 
14. Atli Örvarsson - Inertia (7 Cycles) - 05:26 
15. Nils Frahm - Right Right Right (Music For Animals) - 07:26 
16. Aeden Azora - Moire I (Okyan) - 03:08 
17. Mario Grigorov - You're Dangerous (The Forger) - 02:31 
18. Rémi Boubal - The Grand Departure (Teach Me If You Can) - 02:23 
19. Linda Perry - Writing the Story (Luckiest Girl Alive) - 02:33 
20. GoGo Penguin - Ascent (Between Two Waves) - 04:42 
21. Kenneth Lampl - End Credits (Sissy) - 02:48 
22. Daniel Pemberton - Full House (See How They Run) - 03:22 
23. Daniel Pemberton - Something Suspicious (Amsterdam) - 03:12 
24. Daniel Hart - The Fantasy of Happiness (Interview With the Vampire) - 04:05 
25. Ramin Djawadi - The Power of Prophecy (House of the Dragon - Season 1) - 02:37 
26. Bear McCreary - Memories of Dancing (The Lord of the Rings: The Rings of Power - Season 1, Episode 7: The Eye) - 03:49 
27. Aaron Zigman - Sam's Story (A Jazzman's Blues) - 02:45 
28. Nicholas Britell - Past/Present Suite (Star Wars: Andor: Vol. 1) - 03:45 
29. Volker Bertelmann - Flavus and Marbod (Barbarians - Season 2) - 02:30 
30. Christopher Young - The Autopsy (Cabinet of Curiosities) - 02:00 
31. John Carpenter, Cody Carpenter & Daniel Davies - Corey's Requiem (Halloween Ends) - 02:02 
32. Guillaume Roussel - Mathieu's Hunt (Kompromat) - 01:52 
33. Guillaume Roussel - Novembre (Novembre) - 03:11 
34. Nick Cave & Warren Ellis - Nembutal (Blonde) - 02:55 
35. Nick Cave & Warren Ellis - No Easy Answers (Dahmer Monster) - 02:47 
36. Ben Lovett - Point of No Return (Hellraiser) - 01:56
37. Atli Örvarsson - Mathieu Dive (No Limit) - 07:17

Samstag, 1. Oktober 2022

Playlist #355/#356 vom 09./23.10.2022 - JAZZ IM FILM

Auch wenn Filmmusik in der Regel in Verbindung mit klassischem Orchester gebracht wird und seit den 1970er Jahren auch mit vermehrt elektronischen und anderen Einflüssen und Elementen aufwartet, hat der Jazz eine lange Tradition in der Geschichte des Films und der Filmmusik. Vom ersten Tonfilm „The Jazz Singer“ (1927) über die berühmten Arbeiten von Alex North zu „Endstation Sehnsucht“ (1960), Henry Mancini zu Orson Welles‘ „Im Zeichen des Bösen“ (1958), Duke Ellington zu Otto Premingers „Anatomie eines Mordes“ (1959) und Miles Davis zu Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) sowie den Soundtracks zu Jazz-Musiker-Biografien wie Clint Eastwoods Charlie-Parker-Biografie „Bird“ oder die Chet-Baker-Biografie „Let’s Get Lost“ bis zu jüngeren Oscar-prämierten Erfolgen wie „La La Land“ und „Soul“ reicht hier die Palette. In den zwei Oktober-Sendungen gehe ich zunächst den Anfängen des Jazz in der Filmmusik nach, um in der zweiten Show neuere Beiträge zu Filmen wie „Chinatown“, „Kansas City“, „Chicago“, „Taxi Driver“ und „The Cotton Club“ zu präsentieren. 
Bereits vor den Anfängen des um das Jahr 1900 in den amerikanischen Südstaaten entstandenen Jazz tauchte eine archaische Form dieser Musikrichtung in den Minstrel-Shows des 19. Jahrhunderts auf, in denen weiße Unterhaltungsmusiker sich als Afroamerikaner verkleideten und deren Leben karikierten, auf Stereotypen reduzierten und so auf spätere Unterhaltungsmuster verwiesen. Dabei wurden die Afroamerikaner mit dicken Lippen und hervorquellenden Augen als dumm und faul dargestellt. Jazz spielte hier die Rolle als Impulsgeber vor allem für sexuelle Aktivitäten. In den 1920er und 1930er Jahren, die heute als Jazz Age gelten, hörten die Weißen eine aus dem Jazz von Weißen entwickelte kommerziell-gefällige Musik, die mit dem ursprünglichen Jazz kaum etwas gemein hatte. 
So enthielt auch der erste Tonlangfilm „The Jazz Singer“ keinen wirklichen Jazz, sondern der als Schwarzer verkleidete Al Jolson sang Songs wie „My Mammy“, „Blue Skies“, „Mother of Mine, I Still Have You“, „Toot, Toot, Tootsie (Goo' Bye!)“, „Dirty Hands, Dirty Face“ und „Waiting for the Robert E. Lee“ und spielte den Sohn eines jüdischen Kantors, der sich den Traditionen seines religiösen Vaters widersetzen muss, um seinen Traum als Jazzsänger zu verwirklichen. 
Nachdem sich in Hollywood allmählich eine Art symphonischer Jazz durchzusetzen begonnen hatte, der europäische und afroamerikanische Musik miteinander verband, sorgte die wachsende Popularität von schwarzen Musikern wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Benny Goodman dafür, dass auch die Filmindustrie nicht mehr an ihrer Bedeutung vorbeikam. Allerdings zeichneten die Filmproduktionen bis in die 1950er Jahre hinein immer noch ein Bild, in dem Weiße die wilde Musik der Schwarzen zivilisieren, soweit überhaupt der Begriff Jazz in biografischen Filmen wie „The Glenn Miller Story“ (1954) oder „The Benny Goodman Story“ (1956) fällt. 
Auf der anderen Seite wurde die Adaption des erfolgreichen Broadway-Musicals „Cabin in the Sky“ (1943) ausschließlich mit afroamerikanischen Darstellern wie Ethel Waters, Lena Horne, Louis Armstrong, Duke Ellington realisiert, doch weigerten sich viele Kinos damals, den Film zu zeigen. 
Eine besondere Bedeutung kam dem Jazz im Film noir zu, wo er vor allem Motive der Desorientierung, Traumatisierung und Verführung durch weibliche Sexualität akzentuierte. Hier wurden Miklós Rózsas Komposition zu Billy Wilders „Das verlorene Wochenende“ (1945), George Dunings Score zu Jules Dassins „Stadt ohne Maske“ (1948), Elmer Bernsteins Musik zu Premingers „Der Mann mit dem goldenen Arm“ (1955) und Duke Ellingtons Beitrag zu Otto Premingers „Anatomie eines Mordes“ (1959) wegweisend, aber auch in Filmen, in denen es um rebellische Halbstarke wie in Elia Kazans „Endstation Sehnsucht“ (1951) oder Laslo Benedeks „Der Wilde“ (1953) ging, nahm Jazz in der filmmusikalischen Untermalung eine tragende Rolle ein. 
Noch junge Komponisten wie Henry Mancini („Touch of Evil“, „Peter Gunn“), Alex North („A Streetcar Named Desire“, „The Rose Tattoo“) und Elmer Bernstein („The Man With the Golden Arm“, „The Caretakers“, „Kings Go Forth“, „The Rat Rate“, „Sweet Smell of Success“, „Staccato“, „Walk On the Wild Side“, „The Reward“) sorgten mit ihren Jazz-geprägten Scores für frischen Wind in Hollywood. 
Alex North‘ Musik für das Drama „Endstation Sehnsucht“ wird als frühes Beispiel für einen Jazz-Score genannt. Während die Scores in Hollywood vor den1950er Jahren in der Tradition der europäischen Musik des ausgehenden 19. Jahrhunderts verwurzelt war, änderte sich die musikalische Ausrichtung mit der Entwicklung, dass Hollywood in den 1950er Jahren realistischere Stoffe verfilmte, was Alex North dazu animierte, für seine Arbeit bei „Endstation Sehnsucht“ die Musik des 20. Jahrhunderts zu erforschen. Dass er sich hier für den Jazz entschied, liegt angesichts des Settings der Geschichte in New Orleans, der Heimat des Jazz, entsprechend nahe. Allerdings musste er sich der Struktur filmmusikalischen Komponierens bedienen. 
„Ich habe versucht, Jazz zu simulieren, seine Essenz rhythmisch und harmonisch zu erfassen und auf das Drama anzuwenden“, wird er im Booklet zu Jerry Goldsmith‘ Neueinspielung des Scores mit dem National Philharmonic Orchestra zitiert. „Ich versuchte, mehr die inneren als das äußeren Aspekte des Films zu vermitteln. Das bedeutete, dass die Musik die ganze Zeit zu den Charakteren in Verbindung stand und selten zu der Handlung. Statt Themen für bestimmte Figuren schuf ich sozusagen mentale Statements, für Stanleys Beziehung zu Blanche und die Verbindungen zwischen Mitch und Blanche sowie zwischen Stanley und Stella.“ 
Mit dem größeren Einfluss des zuvor so abschätzig betrachteten Jazz in Hollywoods Aufnahmestudios etablierten sich auch bekannte Jazz-Musiker als Filmkomponisten. Vor allem Miles Davis‘ in Paris improvisierter Score zu Louis Malles Klassiker „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) ist hier wegweisend. Hier wurde Jazz erstmals dazu eingesetzt, um die dramatische Handlung zu betonen. Ebenso bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Musik komplett im Studio improvisiert wurde, da Miles Davis zuvor keine Ahnung hatte, welch wichtige Rolle seine Musik in dem Film spielen würde. Der Erfolg sowohl des Films als auch des Soundtracks ebnete den Weg für ein neues Verständnis zwischen Jazz und Film. 
Ein Jahr darauf wurde Duke Ellington von Otto Preminger engagiert, die Musik zu seinem Kriminaldrama „Anatomie eines Mordes“ zu komponieren, während Charles Mingus 1959 die Musik zu „Shadows“ beisteuerte. In Italien arbeitete Piero Umiliani mit Chet Baker zwischen 1958 und 1964 an den Filmen „Diebe haben’s schwer“, „Diebe sind auch Menschen“, „Urlatori alla sbarra“, „Smog“ und „Tom Collins jagt die schwarze Natter“, aber auch seine Kollegen Armando Trovajoli, Giorgio Gaslini und Piero Piccioni verwendeten in ihren Arbeiten immer wieder Jazz-Elemente. 
Natürlich bot sich Jazz als filmmusikalischer Hintergrund auch dann an, wenn Regisseure wie Francis Ford Coppola in „Cotton Club“ (1984) oder Robert Altman in „Kansas City“ (1996) den Jazz ins Gangster-Genre einbetteten. Etwas weiter und puristischer gingen Dokumentarfilme wie „Jazz on a Summer’s Day“ über das Newport Jazz Festival von 1958, die dem Zuschauer Jazz in seiner reinen musikalischen Darbietung präsentierten. 
Zu guter Letzt bieten auch Spielfilm-Biografien wie Anthony Manns „Die Glenn Miller Story“ (1954), Valentine Davies‘ „Die Benny Goodman Story“ (1956), Clint Eastwoods „Bird“ (1988, mit Forest Whitaker als Charlie Parker), Bertrand Taverniers „Round Midnight“ (1986) oder Bruce Webbers Chet-Baker-Biopic „Let’s Get Lost“ (1988) die Möglichkeit, den Geist der Jazz-Musik auf die Leinwand zu bringen. 
Miles Davis komponierte für den australischen Film „Dingo“ (1990) zusammen mit Michel Legrand noch einmal eine Filmmusik, aber über die Jahrzehnte wurde seine Musik immer wieder in Filmen eingesetzt, so in Wolfgang Petersens Thriller „In the Line of Fire“ (1993), David Finchers „Zodiac“ (2007) und den Miles-Davis-Biopics „The Sound of Miles Davis“ (1959) und „Miles Ahead“ (2015). In der jüngeren Vergangenheit ist der US-amerikanische Regisseur Spike Lee mit Filmen wie „Mo‘ Better Blues“ (1990) als Liebhaber von Jazz bekannt geworden. In dem Film schildert Lee die Karriere eines fiktiven Trompeters über mehrere Jahrzehnte hinweg. Jazz-Trompeter Terence Blanchard steuerte nicht nur hierzu, sondern auch zu den meisten der nachfolgenden Filme von Spike Lee die Musik bei. Und schließlich ist das sechsfach Oscar-prämierte Musical „La La Land“ (2016) eine tiefe Verbeugung vor dem Jazz. Da der Jazz sowohl im Film noir/Crime als auch in der Nouvelle Vague eine besondere Rolle gespielt hat, wird diesen beiden Bereichen noch jeweils eine eigene Sendung gewidmet. 

Playlist #355 vom 09.10.2022 

1. Leith Stevens - Blues for Brando (The Wild One) - 02:54 
2. Miles Davis - Chez le photographe du motel (Ascenseur pour L'échafaud) - 04:01 
3. Art Blakey - Blues pour Vava (Des femmes disparaissent) - 04:22 
4. Duke Ellington - Low Key Lightly (Anatomy of a Murder) - 03:41 
5. Duke Ellington - Autumnal Suite (Paris Blues) - 03:15 
6. Krzysztof Komeda - Ballad for Bernt (Knife in the Water) - 02:33 
7. Franz Waxman - The Celebration (Crime in the Streets) - 04:42 
8. Johnny Mandel & Gerry Mulligan - Barbara's Theme (I Want to Live) - 04:40 
9. Elmer Bernstein & Chico Hamilton - Goodbye, Baby Blues (Sweet Smell of Success) - 03:36 
10. Charles Mingus - Self Portrait in Three Colours (Shadows) - 03:09 
11. Mundell Lowe - Lost and Lonely (Satan in High Heels) - 03:42 
12. Leith Stevens - Easy Mood (Private Hell 36) - 04:05 
13. Elmer Bernstein - Finale (The Man with the Golden Arm) - 04:17 
14. Alex North - Four Deuces (A Streetcar Named Desire) - 03:08 
15. John Lewis - The Rose Truc (No Sun In Venice) - 04:57 
16. Henry Mancini - Reflection (Touch of Evil) - 03:03 
17. John Williams - The Bishop's Retreat (Checkmate) - 03:10 
18. David Shire - Blues for Harry (The Conversation) - 02:40 
19. Kenyon Hopkins - Ghosts (Baby Doll) - 02:55 
20. Don Ralke - Bourbon Street Blues (Bourbon Street Blues) - 03:58 
21. Johnny Mandel & Chet Baker - Rebel at Work (The James Dean Story) - 03:45 
22. Johnny Dankworth - After the Party (The Criminal) - 03:36 
23. Armando Trovaioli - Dino's Blues (Casanova 70) - 03:04 
24. Piero Piccioni - Dea for Combo #2 (Un tentativo sentimentale) - 03:14 
25. Giorgio Gaslini - Lettura Della Lettera (La Notte) - 04:09 
26. Nino Rota - La Dolce Vita A Caracalla (La Dolce Vita) - 03:09 
27. David Amram - Slightly Manchurian Blues (The Manchurian Candidate) - 04:25 
28. Alex North - Floozie (The Rose Tattoo) - 04:39 
29. Piero Umiliani & Chet Baker - California in the Summer (Smog) - 04:46 
30. John Lewis - A Cold Wind Is Blowing (Odds Against Tomorrow) - 07:26 

Playlist #356 vom 23.10.2022 

1. Miles Davis - Blue Haze (Kerouac - The Movie) - 06:11 
2. Michel Legrand - Les délinquants (L'Amerique Insolite) - 04:27 
3. Michel Legrand - Nice, baie des anges (La Baie de Anges) - 04:30 
4. Joshua Redman - Solitude (Kansas City) - 06:02 
5. Charlie Parker - Parker's Mood (Bird) - 03:09 
6. Branford Marsalis Quartet feat. Terence Blanchard - Again Never (Mo Better Blues) - 03:55 
7. Michel Legrand - Trio Jazz (Atlantic City) - 05:20 
8. Bunny Berrigan - Caravan (Sweet and Lowdown) - 03:39 
9. Dizzy Gillespie - Coney Island (The Cool World) - 03:44 
10. Lalo Schifrin - End Credits (Bullitt) - 03:52 
11. Quincy Jones - End Title (The Pawnbroker) - 03:12 
12. Gato Barbieri - Why Did She Choose You? (Last Tango in Paris) - 03:03 
13. Michel Legrand - The Chess Game (The Thomas Crown Affair) - 05:59 
14. Bernard Herrmann - A Reluctant Hero / Betsy / End Credits (Taxi Driver) - 04:38 
15. Jerry Goldsmith - Love Theme (Chinatown) - 02:10 
16. John Barry - Mood Indigo (The Cotton Club) - 03:39 
17. Ralph Burns - South Mt. Sinai Parade (All That Jazz) - 03:41 
18. Herbie Hancock - The Naked Camera (Blow-Up) - 03:25 
19. Herbie Hancock - Body and Soul ('Round Midnight) - 05:55 
20. Sonny Rollins - He's Younger Than You Are (Alfie) - 05:14 
21. Dave Grusin - Suzie and Jack (The Fabulous Baker Boys) - 05:01 
22. Jon Batiste - Cristo Redentor (Soul) - 02:22 
23. Danny Elfman - After Midnight (Chicago) - 03:25 
24. James Newton Howard - RKO Lot (Guilty By Suspicion) - 01:19 
25. James Newton Howard - Main Title (Glengarry Glen Ross) - 04:54 
26. Justin Hurwitz - Cincinnati (La La Land) - 02:06 
27. Roger Wilson - Peckin' (Operation Mincemeat) - 03:41 
28. Miles Davis - So What (Miles Ahead) - 09:28

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