Der Name Danny Elfman ist vor allem mit dem von Tim Burton verbunden gewesen, dessen phantasievollen, teils düster-romantischen, teils überdreht witzigen Filme ("Pee Wee´s Big Adventure", "Batman", "Beetlejuice", "Edward mit den Scherenhänden", „Sleepy Hollow“, „Alice In Wonderland“) der junge Komponist musikalisch stets kongenial umgesetzt hat. Er bewies mit den Scores zu Filmen wie "Sommersby", "Überall, nur nicht hier", "The Family Man" und "Black Beauty" allerdings auch ein Gespür für besinnliche Töne bzw. als Sänger und Gitarrist seiner Band Boingo  für ausgereifte Rock-Arrangements.
Begonnen hat der in Los Angeles geborene und aufgewachsene 
Danny Elfman seine musikalische Karriere bei den 
The Mystic Knights , einer zwölfköpfigen Avantgarde-Musical-Theater-Gruppe, die Anfang der 70er Jahre mit ihren Multi-Media-Performances in Kalifornien für Furore sorgte. Sein einjähriger Aufenthalt in West-Afrika, der ihn schon als Teenager eine Leidenschaft für ungewöhnliche musikalische Ausdrucksformen entwickeln ließ, war sicherlich auch dafür verantwortlich, dass 
The Mystic Knights nicht nur durch eindrucksvolle Bühnenbauten, Kostüme und Filme auffielen, sondern auch durch selbstgebastelte indonesische und afrikanische Percussion-Ensembles.
Als Lead-Sänger und Songschreiber begann der Kalifornier trotz fehlender musikalischer Ausbildung, Violine, Gitarre, Bass und Percussion zu spielen.
"Als ich anfing, in einer Gruppe zu spielen, konnte ich etwas Gitarre spielen und brachte mir nach und nach andere Instrumente bei, unter  anderem Posaune und Percussions. Schließlich schrieb ich einige Kompositionen selbst, was bedeutete, dass ich zwangsläufig das Spielen einiger Instrumente erlernen musste. Zuvor spielten wir viel von 
Duke Ellington  und 
Cab Calloway.  Es war ein gutes Training für mich, deren Piano-Solos aufzuschreiben und mein Ohr zu schulen", erinnert sich Danny.
1979  erhielten
 The Mystic Knights  den Zusatz 
of Oingo Boingo, später wurde
 Oingo Boingo  draus, bis nur noch 
Boingo   übriggeblieben ist.
"Sehr bald wird es nur noch 
n-go  heißen. Ich sage den Leuten immer, sie können uns 
Boingo  oder 
Oingo Boingo   nennen, es macht uns nichts aus. Es ist nur ein dummer Name", erklärt Danny, der bereits 1980 anfing, auch für Filme die Musik zu schreiben. Der Score zu 
"Forbidden Zone", einem Film seines Bruders Richard, wurde von 
Danny Elfman komponiert, von seiner Band eingespielt und präsentiert sich als musikalisches Potpourri populärer Musikstile von 
Gershwin  über 
Calloway  bis zu Rock mit avantgardistischen Einflüssen.
"Als Richard mich erstmals fragte, den Soundtrack zu seinem 'no budget'-Film zu machen, dachte ich, sicher, fein, das wird Spaß machen.
Sechzig Minuten an Originalmusik in einem Dutzend verschiedener Stile wurden benötigt, die innerhalb und um verschiedene ältere Stücke herum komponiert werden mussten. Aber als er sagte, dass alles innerhalb eines Zwei-Wochen-rund-um-die-Uhr-Kompositions-Arrangements-und-Aufnahme-Marathons fertiggestellt sein sollte, dachte ich, er wäre verrückt, aber 'verrückt' ist mein zweiter Name. Ich nahm die Herausforderung an und genoss es sehr stark", schrieb 
Danny Elfman in den Liner Notes zur Soundtrack-CD (Varese Sarabande). "Es war eine interessante Zeit für mich. 
Oingo Bongo  verließen gerade die Theaterbühne und fingen an, als eine Band zu spielen. Wir hatten eine Möglichkeit, die älteren Stile, die wir zu spielen gewohnt waren, mit einigen verrückten Sounds zu verbinden. Es war eine große Chance auszuprobieren und verrückt zu werden."
1980 erschien auch die Debüt-EP von
 Oingo Boingo  gleichen Namens, ein Jahr später das Debüt-Album 
"Only A Lad". Mit den folgenden Werken 
"Nothing To Fear" (1982), 
"Good For Your Soul" (1983), 
"Dead Man's Party" (1985), 
"Boingo" (1987), 
"Boingo Alive" (1988) und 
"Dark At The End Of The Tunnel" (1990) etablierte die Band um 
Danny Elfman, Gitarrist 
Steve Bartek und Drummer 
Johnny Hernandez einen charakteristischen Sound, der von Bläsern, vielschichtigen Rhythmen und Elfmans dämonischem Gesang getragen wurde. Eine ihrer vielgelobten Live-Performances besuchte auch 
Tim Burton, der daraufhin in 
Danny Elfman einen langjährigen Weggefährten für seine  außergewöhnlichen Filmprojekte fand.
"Ich denke, Tim hatte schon immer eine Vorliebe für unkonventionelle Komponisten gehabt. Ohne ihn wäre ich nie zur Filmmusik gekommen", erinnert sich Danny an die erste Zusammenarbeit mit Tim zu dessen 85er Film 
"Pee Wee´s Big Adventure", für den 
Elfman zum ersten Mal einen orchestralen Score komponierte, was ihm so gut gefiel, dass er wusste, sein Leben der Filmmusik verschreiben zu müssen, nachdem 
Nino Rota, vor allem aber 
Bernard Herrmann  schon in der Jugend sein Interesse für Filmmusik geweckt hatten.
"Bernard Herrmann war meine früheste Inspiration in der Filmmusik. Er war der erste Filmkomponist, der mich darauf aufmerksam machte, auf die Musik zu hören. Als ich ungefähr zwölf Jahre alt war, war ich ein großer Science-Fiction-Horror-Fan. Einmal sah ich mir einen Film an und stellte fest, dass ich den Film ebenso mochte wie die Musik, und immer wenn ich darauf achtete, wer in  ähnlichen Fällen die Musik machte, stieß ich auf Bernard Herrmann. Dann fing ich an, nach seinen Scores Ausschau zu halten."
Mit dem Score zu 
"Pee Wee´s Big Adventure" begann auch die bis heute andauernde Zusammenarbeit zwischen 
Elfman, dem 
Boingo-Gitarristen 
Steve Bartek und 
Bob  Badami,  mit denen der Komponist seinen eigenen - wie er es nennt - "Film Music Club" gegründet hat.
"Für mich ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich bei fast jedem Projekt mit demselben Editor, 
Bob Badami, und demselben Orchestrator, 
Steve Bartek, zusammenarbeite. 
Ich fühle mich sehr wohl, wenn ich weiß, dass ich mit dem Team arbeiten kann, auf das ich mich am meisten verlassen kann, weil ich weiß, dass sie nichts tun, was ich nicht möchte. Gerade Orchestrierer neigen dazu, meine Musik so zu verändern, dass sie 'besser' klingt. Dann muss ich es wieder so ändern, wie ich es ursprünglich haben wollte. Gewöhnlich habe ich eine klare Vorstellung von dem, wie etwas klingen soll, und ich möchte dann nichts hinzugefügt haben, weder mehr Noten, noch mehr  Harmonie."
1986 folgte der Score zu dem 
Alan Metter-Film 
"Back To School" (zusammen mit
 "Pee Wee´s Big Adventure" auf der CD von Varese Sarabande) und der reine Synth-Score zu 
Emilio Estevez´ "Wisdom" (Varese Sarabande). 1988 war ein besonders kreatives Jahr für 
Danny Elfman. Neben
 Tim Burtons "Beetlejuice" (Geffen) versorgte er seinen Freund
 Martin Brest  mit einem ungewöhnlichen Road-Movie-Score 
("Midnight Run", MCA), schrieb die Pee-Wee-Fortsetzung 
"Big Top Pee Wee" (Arista) und die Musik zu 
Richard Donners  "Scrooged" ("Die Geister, die ich rief"). 1989 folgte mit 
"Batman" nicht nur für 
Tim Burton, sondern auch für 
Danny Elfman der große Durchbruch. Immerhin brachte ihm der bombastische Score  (Warner) einen Grammy ein.
"Ich hatte nie einen ausgiebigen, ausgereiften Action-Score geschrieben, um nicht zu sagen, ich verspürte einen immensen Druck. Es war sehr herausfordernd, aber letztlich sehr  lohnend. Es war nicht nur spaßig, zu einem mehr traditionellen Stil zurückzukommen, den ich als Kind geliebt habe, sondern auch einigen dieser 'dunklen' Stilisierungen freien Lauf zu lassen, von denen ich so begeistert bin."
Zu Oscar-Ehren wird der enfant terrible   der Hollywood-Komponisten seiner eigenen Meinung nach aber nie kommen, auch wenn er zuletzt gerade für 
"Milk" zumindest eine weitere Nominierung bekommen hat. "Ich werde in der Gemeinschaft der Filmkomponisten nicht sehr gemocht", glaubt 
Elfman. "Es ist ein sehr snobistischer, sehr elitärer Teil der Industrie. Es ist nicht ungewöhnlich für einen Autor, einen Schauspieler oder einen Cutter, Regisseur zu werden, ohne eine Filmschule besucht zu haben, aber ein Komponist, der nicht zur Schule gegangen ist... Ich werde sogar beschuldigt, dass andere Leute meine Musik schreiben würden. Es gibt 2500 Mitglieder in der Musiksparte der Academy, aber weniger als zwanzig davon machen 90 Prozent der Filme, so dass 2400 verbitterte Mitglieder verbleiben, die das auseinandernehmen, was ihnen nicht gefällt", konstatiert Danny, dessen Musik weniger konkrete musikalische Vorstellungen der Regisseure widerspiegelt als vielmehr emotionale Inhalte.
"Jeder Regisseur erzählt einem, welche Gefühle er in seinem Film beschrieben haben möchte. Ich hatte noch nie mit einem Regisseur zu tun, der mit mir über die Musik sprach, sondern nur über die Gefühle, die in der Musik ausgedrückt werden sollen. Dann versuche ich, das zu interpretieren, was sie denken und was der Film leisten soll. Das versuche ich, in der Musik umzusetzen. Nur selten verfügen Regisseure über ein musikalisches Vokabular, und das ist in der Regel eher hinderlich als nützlich."
1990 machte sich die durch 
"Batman" schlagartig gestiegene Popularität verstärkt bemerkbar. Elfman komponierte die romantische Abenteuermusik für 
Warren Beattys farbenprächtigen Film 
"Dick Tracy" (Sire), den berauschend-mystischen  Score zu 
Clive Barkers  "Nightbreed" (MCA), den düsteren Soundtrack zu 
Sam Raimis  "Darkman" (MCA) und den rührigen Fantasy-Score zu Tim Burtons 
"Edward mit den Scherenhänden" (MCA). Folgerichtig betitelete MCA eine Best-of-Compilation von 
Danny Elfman mit 
"Music For A Darkened Theatre".
Nachdem 
Elfman  1992 mit 
"Batmans Rückkehr" (Warner) seinen bisherigen Ambitionen noch eins draufgesetzt hatte, ließ er es fortan musikalisch ruhiger angehen, was auf eine ganz bewusste Entscheidung Elfmans zurückzuführen ist.
"Ich suchte nach etwas romantischerem Stoff, weil ich mal etwas anderes als geräuschvolle Filme machen wollte. Das Arbeiten im Fantasy-Genre  ist oft sehr frustrierend, weil es stark auf Soundeffekten basiert."