Radio ZuSa

Samstag, 1. November 2014

Playlist #149 vom 02.11.2014 - DARIO MARIANELLI Special

Der italienische Filmkomponist Dario Marianelli hat sich vor allem durch seine preisgekrönten Soundtracks zu Literaturverfilmungen wie „Stolz und Vorurteil“, „Abbitte“ und „Jane Eyre“ einen Namen gemacht. Nun schuf er den Score zu dem Fantasy-Animations-Abenteuer „The Boxtrolls“.

Marianelli, am 21. Juni 1963 in Pisa geboren, studierte zunächst Klavier und Komposition in Florenz und London, bevor er ein Jahr an der Londoner Guildhall School of Music and Drama als Komponist tätig gewesen ist, wo er die Contemporary Music Society leitete. Einige Stipendien ermöglichten ihm die Teilnahme an Kursen bei Judith Weir und Lloyd Newson, zwischen 1994 und 1997 studierte er schließlich an der National Film and Television School in Beaconsfield bei London.
Ab 1994 begann Marianelli, an Filmprojekten zu arbeiten. Nach dem Kurzfilm „Models Required“ (1994) folgten vor allem weitere Kurzfilme und Dokumentationen, und schon 1997 wurde er mit dem Benjamin Britten Composition Prize ausgezeichnet.
Seine erste Soundtrackveröffentlichung erschien zum 2001 inszenierten britischen Comedy-Drama „Happy Now“, dessen unterhaltsamer Orchesterscore schon die Qualitäten präsentierte, die Jahre später seine Arbeit zu Terry Gilliams „The Brothers Grimm“ (2005) auszeichnen und Marianellis internationalen Durchbruch markieren sollte. Noch im selben Jahr erschienen außerdem seine bemerkenswerten Soundtracks zu so unterschiedlichen Filmen wie die düstere Comic-Adaption „V wie Vendetta“, die mit einer Oscar-Nominierung bedachte Musik zu Joe Wrights Verfilmung von Jane Austens „Stolz und Vorurteil“. Wright wollte eine Musik, die zu der Zeit passen würde, in der sein Film angesiedelt ist. 1797 war das Jahr, in dem Jane Austen den ersten Entwurf zu „Stolz und Vorurteil“ schrieb, und die Musik sollte so klingen, als könnte sie die Autorin damals selbst gehört oder gespielt haben, Musik, die nicht für den Film geschrieben wurde, sondern vom Leben inspiriert worden ist. Marianelli wurde nicht nur von Komponisten der damaligen Zeit inspiriert, sondern auch von Tänzen, Kammerstücken und Beethovens Piano-Sonaten. Er verwendete für seinen Score nie mehr als drei oder vier Instrumente auf einmal, die vom französischen Pianisten Jean-Yves Thibaudet und dem English Chamber Orchestra gespielt wurden. Ebenfalls 2005 entstand die außergewöhnliche Musik zu dem britischen Drama „Beyond The Gates“, das außerhalb der USA unter dem Titel „Shooting Dogs“ in den Kinos lief. Der Film von Regisseur Michael Caton-Jones thematisierte den fürchterlichen Genozid in Ruanda, wo 1994 innerhalb von hundert Tagen 800.000 Menschen getötet wurden. Der Soundtrack enthält neben Marianellis orchestraler Arbeit auch afrikanische Songs vom Chorale de Kigale und den Stimmen der Kicukiro in Ruanda.
Bei seinen Recherchen für seine Musik entdeckte Marianelli, dass zur Zeit des Genozids viele Tutsis Songs von Cecile Kayirebwa, die die Stimme ihres Leids wurde.
„Die Kraft der Bilder und der Wahrheit dahinter schrie nach etwas Einfachem und Direktem, und ich dachte, dass wenn ich die richtige weibliche Stimme finden könnte, würde das einen sehr direkten emotionalen Eindruck hinterlassen“, meint Marianelli und fand in der Stimme von Cecile Kayirebwa den rechten Haken, um den Score in dem tatsächlichen Leiden dieser Zeit zu verankern.
Zwei Jahre später arbeiteten Regisseur Wright und Marianelli nach „Stolz und Vorurteil“ an einer weiteren Literaturverfilmung zusammen, diesmal an Ian McEwans „Abbitte“, die dem italienischen Komponisten seine erste und bislang einzige Oscar-Trophäe einbrachte.
„Wenngleich Marianelli hier und da recht einfache Ostinati (von Klavier und Streichern) verwendet, gelingt ihm insgesamt eine betörend subtile Musik, in der er sehr geschickt mit den genannten Themen arbeitet. Seine Vertonung funktioniert zwar - der Einsatz der Schreibmaschine mag dabei eine Frage des individuellen Geschmacks sein - auch ohne Bilder vorzüglich. Ihren großen Erfolg (der Gewinn des Golden Globes und beste Oscarchancen) verdankt sie aber wohl erst der herausragenden Wirkung im Film. Erfreulicherweise zählt ‚Atonement‘ in beiderlei Hinsicht zu den besten Filmmusiken des Jahrgangs 2007“, findet der Rezensent auf filmmusik2000.de
Seither hat sich Marianelli in ganz verschiedenen Genres ausprobiert. Er komponierte die düsteren Scores zu den Horrorfilmen „The Return“ (2006) und „Shrooms“ (2007), kehrte für „Goodbye Bafana“ (2007) musikalisch nach Afrika zurück, begleitete Jodie Foster auf ihrem Rachefeldzug in „Die Fremde in dir“ (2007), beschäftigte sich immer wieder mit historischen Stoffen („Agora – Die Säulen des Himmels“, „Jane Eyre“, „Anna Karenina“) und machte auch im Action-Genre („Redemption“) und mit komödiantischen Dramen („Eat Pray Love“, „Lachsfischen im Jemen“) eine gute Figur.
Nun setzt er sich in „Die Boxtrolls“ mit dem Animations-Film auseinander. Die unter den Straßen der Stadt Cheesebridge hausenden Boxtrolls werden von den menschlichen Bewohnern der Oberfläche gefürchtet. Da die in Pappkartons lebenden Monster nur nachts ihre unterirdische Heimat verlassen, um in den Abfällen der Menschen nach allerlei Interessantem zu suchen, ranken sich viele Schauergeschichten um die Boxtrolls, die von dem verschlagenen Archibald Snatcher (Originalstimme: Ben Kingsley) befeuert werden. Der möchte die kleinen Trolle ausrotten, um sich als Retter feiern lassen zu können und sich in der Oberschicht der Gesellschaft zu etablieren. In Wirklichkeit handelt es sich bei den scheuen Kreaturen allerdings um zwar nicht sehr reinliche, dafür aber umso liebenswürdigere Gesellen, die vor Jahren sogar den Waisenjungen Eggs (Isaac Hempstead-Wright) bei sich aufgenommen haben. Als der die Bürgermeistertochter Winnifred (Elle Fanning) kennenlernt, wollen die Kinder die Erwachsenen von Cheesebridge darüber informieren, was Snatcher im Schilde führt, aber der setzt alle Hebel in Bewegung, um das zu verhindern...

Filmographie:
1994: Ailsa
1994: Models Required (Kurzfilm)
1995: The Long Way Home
1996: I Don't (Kurzfilm)
1997: The Sheep Thief (Kurzfilm)
1997: Tough Boys - Zwei rechnen ab
1999: Preserve (Kurzfilm)
1999: Southpaw: The Francis Barrett Story (Dokumentarfilm)
1999: The Funeral of the Last Gypsy King (Kurzfilm)
2000: Being Considered
2000: Pandaemonium
2000: Private Lives of the Pharaohs (TV Dokumentar-Mini-Serie)
2001: Hand in Hand mit dem Tod (Happy Now)
2002: In This World – Aufbruch ins Ungewisse (In This World)
2004: Passer By (Fernsehfilm)
2005: Brothers Grimm
2005: Sauf le respect que je vous dois
2005: Shooting Dogs (Beyond The Gates)
2005: Stolz & Vorurteil (Pride & Prejudice)
2005: V wie Vendetta (V for Vendetta)
2006: 9/11: The Falling Man (TV-Dokumentarfilm)
2006: Opal Dream
2006: We Are Together (Thina Simunye) (Dokumentarfilm)
2006: The Return
2007: Abbitte (Atonement)
2007: Die Fremde in dir (The Brave One)
2007: Far North
2007: Goodbye Bafana
2007: Shrooms
2008: Trancity (Kurzfilm)
2008: Uneternal City (Dokumentarfilm)
2008: My World (Kurzfilm)
2009: Agora - Die Säulen des Himmels (Agora)
2009: Der Solist (The Soloist)
2009: Everybody's Fine
2010: Eat Pray Love
2010: Tick Tock Tale (Kurzfilm)
2011: Jane Eyre
2011: Lachsfischen im Jemen (Salmon Fishing in the Yemen)
2012: Quartett (Quartet)
2012: Anna Karenina
2013: Redemption - Stunde der Vergeltung (Hummingbird)
2013: Third Person
2014: A Long Way Down
2014: Die Boxtrolls (The Boxtrolls)
2014: Wild Card
Playlist: 
01. Dario Marianelli - Look What You Did (The Boxtrolls) - 03:45
02. Dario Marianelli - Cue 1 (This Little Life) - 03:06
03. Dario Marianelli - Happy Now (Happy Now) - 04:52
04. Dario Marianelli - I Am Going To Stay Here (I Capture The Castle) - 04:33
05. Dario Marianelli - Cue 1 (In This World) - 02:58
06. Dario Marianelli - Epilogue (I Went Down) - 03:01
07. Dario Marianelli - Cue 1 (Pandemonium) - 04:11
08. Dario Marianelli - Remember Us (Beyond The Gates) - 05:13
09. Dario Marianelli - La voie ferrée (Sauf Le Respect Que Je Vous Dois) - 04:03
10. Dario Marianelli - Credits (Pride & Prejudice) - 04:54
11. Dario Marianelli - Red Riding Hood (The Brothers Grimm) - 03:58
12. Dario Marianelli - Sea Horses (The Return) - 03:49
13. Dario Marianelli - Elegy For Dunkirk (Atonement) - 04:21
14. Dario Marianelli - Awaken (Jane Eyre) - 04:25
15. Dario Marianelli - With My Own Eyes (Atonement) - 04:43
16. Dario Marianelli - My Edward And I (Jane Eyre) - 03:51
17. Dario Marianelli - Opening (Anna Karenina) - 03:21
18. Dario Marianelli - Lust At The Abbey (V For Vendetta) - 03:17
19. Dario Marianelli - Funeral Speech (Opal Dream) - 04:04
20. Dario Marianelli - The Medicine Man (Eat Pray Love) - 02:20
21. Dario Marianelli - To The Yemen (Salmon Fishing In The Yemen) - 04:08
22. Dario Marianelli - The Sky Do Not Fall (Agora) - 04:10
23. Dario Marianelli - Why Did You All Lie To Me? (Everybody's Fine) - 04:22
24. Dario Marianelli - The Tunnel (The Brave One) - 03:51
25. Dario Marianelli - Joey's Career (Hummingbird) - 04:51
26. Dario Marianelli - The Harbour (Goodbye Bafana) - 03:47
27. Dario Marianelli - Prologue (Salmon Fishing In The Yemen) - 04:00
28. Dario Marianelli - Hummingbirds (Hummingbird) - 05:31

Soundtrack Adventures #149 with DARIO MARIANELLI @ Radio ZuSa 2014-11-02 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Freitag, 10. Oktober 2014

Playlist #148 vom 19.10.2014 - ZBIGNIEW PREISNER Special

Zwar hat der polnische Komponist Zbigniew Preisner seit einiger Zeit keinen neuen Soundtrack mehr produziert, aber die kürzlich vom spanischen Label Quartet Records veröffentlichten Soundtracks zu Claude Millers „Ein Geheimnis“ und Krisztina Deáks „Aglaja“ sind ein schöner Anlass, um den neben Wojciech Kilar fraglos bekanntesten Filmmusik-Komponisten aus Polen einmal ausführlicher vorzustellen.


© by Anna Wloch
Der am 20. Mai 1955 im polnischen Bielsko-Biala geborene Zbigniew Kowalski hat nach seiner Hochzeit den Namen seiner Frau angenommen und hat seitdem als Zbigniew Preisner internationale Bekanntheit erlangt. Interessanterweise studierte Preisner zwar in Krakau Geschichte und Philosophie, doch das Komponieren hat er sich autodidaktisch beigebracht, indem er Noten vom Hören von Schallplatten aufschrieb.
Seit 1985 verband ihn eine enge Freundschaft mit dem Filmemacher Krzysztof Kieślowski, für den er u.a. die Musik zu „Ohne Ende“ (1985), „Dekalog“ (1987), „Ein kurzer Film über das Töten“ und „Ein kurzer Film über die Liebe“ (beide 1988) sowie die „Drei Farben“-Trilogie (1993/94) komponierte. Nach dem Tod seines Freundes Kieślowski komponierte Preisner sein erstes filmunabhängiges Werk „Requiem for a Friend“ (1998), das Terrence Malick auch in seinem Film „The Tree Of Life“ verwendete.
International bekannt wurde Preisner, der sich vor allem auf romantische Wurzeln bezieht und in seinen Werken neben dem Piano und Streicher-Ensembles auch immer wieder ungewöhnliche Instrumente einsetzt, aber vor allem durch seine Musik zu den Filmen der polnischen Filmemacherin Agnieszka Holland („Hitlerjunge Salomon“, „Der geheime Garten“), zu Louis Malles „Verhängnis“ und Luis Mandokis „When a Man Loves a Woman“. So gewann er je einen César für seine Musik zu Kieślowskis „Drei Farben: Rot“ und zu Jean Beckers „Elisa“ (1996) sowie einen Silbernen Bären für seine Arbeit zu „The Island on Bird Street“ (1997). Preisner schrieb nicht nur die Titelmusik für die 26-teilige BBC-Dokumentation „People’s Century“ (1998), sondern war auch für die Orchesterarrangements auf David Gilmours Album „On An Island“ (2006) verantwortlich.
1999 entstand mit „10 Easy Pieces for Piano“ ein Album, das einen totalen Gegensatz zu dem Kieślowski-Requiem, aber auch zu Preisners üblichen Filmarbeiten darstellt. Während seine Werke zuvor durch ihre wunderschönen Orchestrierungen überzeugten, reduzierte Preisner seine musikalischen Mittel auf das Wesentliche.
„Ich liebe den Kontrast. Und nachdem ich Musik von solch monumentalen Ausmaßen kreiert habe, wollte ich nun etwas Simples machen. Ich mag auch das Piano. Mir schien, dass eine Form der Musik, die sowohl einfach als auch komplex sein könnte, Musik für ein einzelnes Piano ist“, wird Preisner auf seiner Website zitiert. Eingespielt wurde das Album schließlich von Leszek Mozder, mit dem der Komponist bereits an Louis Malles „Verhängnis“ und der BBC-Serie „People’s Century“ zusammengearbeitet hatte, nur wollte Preisner dem Pianisten diesmal mehr Raum zur Interpretation geben.
2007 veröffentlichte Preisner sein zweites Orchester-Werk „Silence, Night and Dreams“, das auf Texten aus dem Alten Testament basiert und für Orchester, Chor und Solisten konzipiert worden ist. Die Weltpremiere der Aufführung fand am 4. September 2007 im Herodion Theater auf der Akropolis in Athen statt. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Preisner auf seinem eigenen Label das Album „Diaries of Hope“, das von Tagebüchern und Gedichten polnischer Kinder inspiriert wurde, die Opfer des Holocaust waren. Dabei übernahm Lisa Gerrard, die neben ihrer Karriere bei Dead Can Dance mittlerweile auch als Solokünstlerin erfolgreich ist und beispielsweise mit Hans Zimmer an den Soundtracks zu „Gladiator“ und „Die Bibel“ gearbeitet hat, den Part der führenden Singstimme.

Filmographie/Diskographie:
1981: Wettervorhersage (Regie: Antoni Krauze)
1985: Ohne Ende (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1986: Wenn Vampire lieben (Regie: Grzegorz Warchol)
1986: Przez dotyk (Regie: Magdalena Łarzarkiewicz)
1987: The Lullabye (Regie: Federo Sevella)
1987: Ucieczka (Regie: Tomasz Szadkowski)
1987: Dekalog (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Der Priestermord (zusammen mit Georges Delerue) (Regie: Agnieszka Holland)
1988: Ein kurzer Film über das Töten (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Ein kurzer Film über die Liebe (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Kocham kino (Regie: Piotr Łazarkiewicz)
1988: Dziewczynka z hotelu Excelsior (Regie: Antoni Krauze)
1988: Sami dla siebie (Regie: Stanisław Jędryka)
1989: Das letzte Klingelzeichen (Regie: Magdalena Łarzarkiewicz)
1990: Hitlerjunge Salomon (Regie: Agnieszka Holland)
1990: Utolsó hajó (Regie: Béla Tarr)
1991: Die zwei Leben der Veronika (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1991: At Play in the Fields of the Lord (Regie: Hector Babenko)
1991: Total Control (Regie: John Irvin)
1992: Verhängnis (Regie: Louis Malle)
1992: Olivier, Olivier (Regie: Agnieszka Holland)
1992: Zwolnieni z życia (Regie: Waldemar Krzystek)
1993: Fluchtpunkt (Regie: Fernando Lopes)
1993: Drei Farben: Blau (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1993: Der geheime Garten (Regie: Agnieszka Holland)
1994: Kouarteto se 4 kiniseis (Regie: Loukia Rikaki)
1994: Im Zug der Leidenschaft (Regie: Léa Pool)
1994: Drei Farben: Weiß (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1994: When a Man Loves a Woman – Eine fast perfekte Liebe (Regie: Luis Mandoki)
1994: Drei Farben: Rot (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1995: Élisa (Regie: Jean Becker)
1995: Eine Sommernachtsliebe (zusammen mit Rachel Portman) (Regie: Christopher Menaul)
1995: People's Century (Dokumentarfilmserie von BBC)
1995: De Aegypto (Regie: Jolanta Ptaszynska)
1995: Radetzkymarsch (Regie: Axel Corti)
1995: Preisner's Music (Compilation)
1996: Corazón iluminado
1997: Fremde Wesen (Regie: Charles Sturridge)
1997: Die Insel in der Vogelstraße (Regie: Søren Kragh-Jacobsen)
1997: Migrations (als Van den Budenmayer) (Regie: Constantin Chamski)
1998: Liv (Regie: Edoardo Ponti)
1998: Meine Liebe zu Joseph Lees (Regie: Eric Styles)
1998: Requiem For My Friend (Krzysztof Kieślowski gewidmet)
1999: 10 łatwych utworów na fortepian (Klaviersoli von Leszek Możdżer)
1999: The Last September (Regie: Deborah Warner)
2000: Aberdeen Regie: (Hans Petter Moland)
2001: Weiser (Regie: Wojciech Marczewski)
2002: Zwischen Fremden (Between Strangers) (Regie: Edoardo Ponti)
2003: Effroyables jardins (Regie: Jean Becker)
2003: It's All About Love (Regie: Thomas Vinterberg)
2003: Kolysanka (Regie: Efraim Sevela)
2003: SuperTex (Regie: Jan Schütte)
2003: Kieślowski/Preisner (Compilation)
2004: The Beautiful Country (Regie: Hans Petter Moland)
2005: Harrys döttrar (Regie: Richard Hobert)
2006: Sportsmann des Jahrhunderts (Regie: Mischa Alexander)
2007: Ein Geheimnis (Regie: Claude Miller)
2007: Silence, Night & Dreams (zusammen mit Tereza Salgueiro)
2008: Menachem & Fred (Regie: Ofra Tevet und Ronit Kertsner)
2008: Anonyma - Eine Frau in Berlin (Regie Max Färberböck)
2010: Das Begräbnis (Regie: Thomas Vinterberg, Burgtheater Wien)
2012: Aglaja (Regie: Krisztina Deák)
2013: Diaries of Hope (mit Lisa Gerrard)
Playlist: 
01. Zbigniew Preisner - Ghost Apparition (Un Secret) - 04:07
02. Zbigniew Preisner - Dekalog II - Part 2 (Dekalog) - 03:56
03. Zbigniew Preisner - Finale (At Play In The Fields Of The Lord) - 09:40
04. Zbigniew Preisner - The Last Time (Damage) - 03:01
05. Zbigniew Preisner - Fashion Show I (Rouge) - 04:46
06. Zbigniew Preisner - Main Title (The Secret Garden) - 03:33
07. Zbigniew Preisner - Joliane et Sabina (Mouvements au Desir) - 03:13
08. Zbigniew Preisner - The Triumphant Hordes (Anonyma) - 02:59
09. Zbigniew Preisner - Road (Aberdeen) - 04:15
10. Zbigniew Preisner - I Hit Her Hard (When A Man Loves A Woman) - 03:35
11. Zbigniew Preisner - Lacrimosa (Requiem For A Friend) - 03:22
12. Zbigniew Preisner - Ransacking The Memory (Weiser) - 06:11
13. Zbigniew Preisner - End Credits (Between Strangers) - 03:49
14. Zbigniew Preisner - The Beck (Fairy Tale) - 03:13
15. Zbigniew Preisner - Conversation With Father (The Beautiful Country) - 03:22
16. Zbigniew Preisner - A Tune A Day (10 Easy Pieces For Piano) - 04:30
17. Zbigniew Preisner - First Night Together (It's All About Love) - 03:45
18. Zbigniew Preisner - Epitaph (Diaries Of Hope) - 07:20
19. Zbigniew Preisner - Theme From People's Century (People's Century) - 03:22
20. Zbigniew Preisner - Silence, Night & Dreams (Silence, Night & Dreams) - 07:00
21. Zbigniew Preisner - Au Revoir (Menachem & Fred) - 03:57
22. Zbigniew Preisner - Song For The Unification Of Europe [Patrice's Version] (Bleu) - 05:13
23. Zbigniew Preisner - Dramatic Departure (Damage) - 03:19
24. Zbigniew Preisner - The Appointed (Weiser) - 07:58
25. Zbigniew Preisner - Uganda (It's All About Love) - 03:10
26. Zbigniew Preisner - Birth (Aglaja) - 07:17

Soundtrack Adventures #148 with ZBIGNIEW PREISNER @ Radio ZuSa 2014-10-19 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Playlist #147 vom 05.10.2014 - PHILLIP NOYCE Special

Seit seinem internationalen Durchbruch mit dem Psychothriller „Todesstille“ (1989) hat der australische Regisseur Phillip Noyce eine beachtliche Karriere in Hollywood hingelegt und dabei mit Stars wie Harrison Ford („Die Stunde der Patrioten“, „Das Kartell“), Sharon Stone („Sliver“), Angelina Jolie und Denzel Washington („Der Knochenjäger“) und Michael Caine („Der stille Amerikaner“) zusammengearbeitet. In den letzten Jahren ist es allerdings etwas ruhiger um Noyce geworden. Nach einigen Arbeiten fürs Fernsehen kehrt er nun mit „Hüter der Erinnerung - The Giver“ wieder auf die Kinoleinwand zurück.

Der am 29. April 1950 in Griffith in New South Wales geborene Noyce zog als Zwölfjähriger nach Sydney und begann im Alter von 18 Jahren, erste Kurzfilme zu drehen, bevor er ab 1973 an der Australian Film, Television and Radio School studierte. Bereits sein früher Dokumentarfilm „Castor and Pollux“ erhielt die Auszeichnung „Bester Australischer Kurzfilm des Jahres“. Nach seinem Spielfilmdebüt mit „Backroads“ (1977) räumte sein zweiter Film „Nachrichtenkrieg“ (1978) zahlreiche australische Filmpreise ab. Es folgten „In der Hitze des Zorns“ (1981) mit Judy Davis und „Schatten eines Pfaus“ (1987), ehe er mit dem Psychothriller „Todesstille“ die allesamt noch recht unbekannten Schauspieler Nicole Kidman, Sam Neill und Billy Zane vor der Kamera vereinte. Das beklemmende Survival- und Erotik-Drama auf hoher See machte nicht nur die Darsteller und den Regisseur bekannt. Auch Komponist Graeme Revell, der für den Score zu „Dead Calm“ auf den Titel „In Flagrante Delicto“ zurückgriff, den er mit seiner Industrial-Band SPK für deren Album „Zamia Lehmanni“ kreiert hatte, folgte wie sein Regisseur dem Ruf Hollywoods und arbeitete dort mit ihm erneut an dem Action-Abenteuer „The Saint – Der Mann ohne Namen“ (1997) zusammen.
Seinen Einstand in Hollywood feierte Noyce allerdings mit der Tom-Clancy-Verfilmung „Die Stunde der Patrioten“ (1992) mit Harrison Ford in der Hauptrolle des ehemaligen Marineinfanteristen Jack Ryan, wozu der prominente Komponist James Horner einen packenden Orchester-Score mit irischen und elektronischen Elementen beisteuerte. Der schnörkellos inszenierte Agenten-Thriller war an den Kinokassen so erfolgreich, dass Noyce nicht nur zwei Jahre später mit „Das Kartell“ ein ähnlich starkes Genre-Stück abliefern durfte, sondern zwischendurch noch den Erotik-Thriller „Sliver“ (1993) inszenierte, der mit einem Soundtrack aufwartete, der angesagte Electro-Acts wie Massive Attack, Enigma, Heaven 17, Fluke und The Young Gods vereint.
1999 produzierte Noyce mit „Der Knochenjäger“ eine weitere Romanverfilmung, diesmal den gleichnamigen Psycho-Thriller von US-Autor Jeffery Deaver mit Angelina Jolie und Denzel Washington in den Hauptrollen eines kongenialen Ermittler-Duos. Die düsteren Bilder des Serienkiller-Thrillers untermalt Komponist Craig Armstrong mit einem entsprechend atmosphärisch-eindringlichen Score. Noyce und Armstrong arbeiteten drei Jahre später auch an der Graham-Greene-Verfilmung „Der stille Amerikaner“ zusammen. Noyce zog schließlich nach Australien zurück, wo er 2002 das Aborigines-Drama „Long Walk Home“ inszenierte, zu dem Peter Gabriel („Birdy“, "The Last Temptation of Christ") eine seiner seltenen Arbeiten für den Film beisteuerte.
In den nachfolgenden Jahren wurde es ruhiger um den Regisseur, der 2006 das biographisch geprägte Polit-Drama „Catch A Fire“ realisierte und je zwei Folgen für die Fernsehserien „Brotherhood“ und „Revenge“ ablieferte. Im Jahre 2010 kehrte Noyce aber mit dem Angelina-Jolie-Actioner „Salt“ lautstark und bildgewaltig auf die große Leinwand zurück.
„Regisseur Phillip Noyce drückt gehörig aufs Tempo und serviert ein Action-Dauerfeuer-Gewitter, das in seiner hohen Konzentration mächtig Laune macht“, befindet filmstarts.de. „Old School ist derzeit schwer angesagt in Hollywood (siehe auch: ‚The Expendables‘, ‚Predators‘, ‚Das A-Team‘). Auf dieser Schiene fährt ‚Salt‘ zwar zumindest mit seiner ‚Jason Bourne‘-auf-Speed-Inszenierung überhaupt nicht, widmet sich aber einem anderen Anachronismus. Denn Regisseur Noyce dekonstruiert ganz nebenbei den Entspannungsprozess der Supermächte USA und Russland und hetzt die Kalten Krieger im Jahr 2011 wieder aufeinander los. So dicht am Atomkrieg balancierte schon lange kein groß budgetierter Blockbuster mehr.“
Nach den beiden Fernsehfilmen „Americana“ und „Mary und Martha“ hat es Noyce wieder zum Kino zurückgezogen. Mit der Verfilmung von Lois Lowrys Kinderbuch „Hüter der Erinnerung“ knüpft Noyce thematisch an die Erfolge von „Die Tribute von Panem“ und „Die Bestimmung - Divergent“ an und erzählt die Geschichte des 16-jährigen Jonas (Brenton Thwaites), der in einer von Kriegen, Hunger und Leid, aber auch von Leidenschaften befreiten Welt lebt. Als er von der Vorsitzenden des Ältestenrats (Meryl Streep) zum "Hüter der Erinnerung" ernannt wird und von seinem Amtsvorgänger (Jeff Bridges) alles Wissen und die Erinnerungen aus der Zeit vor der Gleichheit vermittelt bekommt, will er die unterdrückten Emotionen rehabilitieren. Marco Beltrami („Snowpiercer“, „The Expendables“) hat den sorgfältig ausgestatteten und thematisch ansprechenden Science-Fiction-Film mit einem sensibel orchestrierten, melodischen Score versehen und unterstreicht damit vor allem die durch Jeff Bridges ausgedrückte Sehnsucht nach Freiheit.

Filmographie: 
1977: Backroads
1978: Nachrichtenkrieg (Newsfront)
1979: Bali: Islands oft he Gods
1980: Fact and Fiction (Fernsehfilm)
1981: In der Hitze des Zorns (Heatwave)
1983: The Dismissal (TV-Miniserie)
1984: The Hitchhiker (TV-Serie, 5 Folgen)
1987: Schatten eines Pfaus (Shadow of the Peacock, auch Echoes of Paradise)
1988: Blinde Wut (Blind Fury)
1989: Todesstille (Dead Calm)
1992: Die Stunde der Patrioten (Patriot Games)
1993: Sliver
1994: Das Kartell (Clear and Present Danger)
1997: The Saint – Der Mann ohne Namen (The Saint)
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector)
2002: Der stille Amerikaner (The Quiet American)
2002: Long Walk Home (Rabbit-Proof Fence)
2006: Catch a Fire
2010: Salt
2011: Revenge (TV-Serie, 2 Folgen)
2012: Americana (Fernsehfilm)
2013: Mary und Martha (Fernsehfilm)
2014: Hüter der Erinnerung – The Giver (The Giver)

Playlist:
01. Marco Beltrami - Main Titles (The Giver) - 03:08
02. Graeme Revell - Storm Is Coming, Back To John (Dead Calm) - 06:20
03. James Horner - Main Title (Patriot Games) - 02:58
04. Massive Attack - Unfinished Sympathy (Sliver) - 05:12
05. Enigma - The Roundabout (Bonus Track - Sliver) - 03:23
06. James Horner - Main Title / A Clear And Present Danger (Clear And Present Danger) - 05:24
07. Clannad - Harry's Game (Patriot Games) - 02:30
08. James Horner - Truth Needs A Soldier / End Title (Clear And Present Danger) - 05:48
09. Graeme Revell - Shelley Monument (The Saint) - 02:16
10. Craig Armstrong - The City Awakes (The Bone Collector) - 02:47
11. Graeme Revell - Love Theme Finale (The Saint) - 05:27
12. Craig Armstrong - The Quiet American (The Quiet American) - 05:57
13. Peter Gabriel - Jigalong (Long Walk Home) - 04:03
14. Craig Armstrong - Do You Still Miss Him? (The Quiet American) - 05:04
15. Peter Gabriel - Running To The Rain (Long Walk Home) - 03:19
16. Craig Armstrong - New York City [orchestral version] (The Bone Collector) - 02:53
17. iZler - Requiem For Amanda (Revenge) - 04:56
18. Peter Gabriel - Gracie's Recapture (Long Walk Home) - 04:40
19. James Newton Howard - Prisoner's Exchange (Salt) - 04:10
20. James Horner - The Hit (Patriot Games) - 08:07
21. Marco Beltrami - Rosebud (The Giver) - 04:32
22. iZler - The Marriage Of Jack And Fauxmanda (Revenge) - 03:12
23. James Newton Howard - You're My Greatest Creation (Salt) - 04:14
24. Marco Beltrami - End Credits (The Giver) - 03:48
25. James Newton Howard - Orlov's Story (Salt) - 04:43
26. Graeme Revell - End Of The Killer (Dead Calm) - 04:17

Dienstag, 16. September 2014

Playlist #146 vom 21.09.2014 - NEUHEITEN 2014 (3)

Zum dritten Mal in diesem Jahr stelle ich in meiner Sendung neue Soundtracks aus den vergangenen Wochen vor, diesmal mit einer bunten Mischung aus bemerkenswerten Re-Releases (von Ennio Morricone, Georges Delerue und Angelo Badalamenti), interessanten Soundtracks zu neuen Fernsehserien („Houdini“, „The Knick“, „Bates Motel“) und neuen Kinoproduktionen mit vertrauten wie neuen Namen („Deliver Us From Evil“, „The Equalizer“, „The Expendables 3“).

Den Anfang macht der neue Thriller von Antoine Fuqua („King Arthur“, „Shooter“), der erstmals seit seinem Hollywood-Durchbruch mit „The Replacement Killers“ (1998) bei „The Equalizer“ wieder mit Harry Gregson-Williams zusammengearbeitet hat. Ähnlich wie in seinen Arbeiten zu den Filmen von Tony Scott („Déjà vu“, „The Taking of Pelham 123“) hat Gregson-Williams eine pulsierende Symbiose aus groovenden elektronischen Klängen und einfühlsamen Orchester-Arrangements kreiert, die Hauptdarsteller Denzel Washington in der Rolle als „The Equalizer“ dabei unterstützt, für Gerechtigkeit zu sorgen.
In eine ganz ähnliche Rolle schlüpft Liam Neeson („96 Hours“, „Non-Stop“) in Scott Franks „Ruhet in Frieden – A Walk Among The Tombstones“, wenn er als Privatermittler tief in die Unterwelt von New York eintauchen muss, um einer Serie von tödlichen Gewalttaten ein Ende zu bereiten. Den Score komponierte Carlos Rafael Rivera, der den bekannten Songwriter und Komponisten Randy Newman während seines Kompositionsstudiums an der Thornton School der USC kennenlernte und bislang als Gitarrist in Soundtracks wie „Crash“ und „Dragonfly“ zu hören war. Sein unheimlicher Score fasziniert vor allem durch den Einsatz der Celesta in Verbindung mit den akzentuiert auftretenden Stimmen.
Ein Name, der in Zukunft vielleicht öfter in den Credits auf der Kinoleinwand auftauchen wird, ist John Paesano, der nach seinem Kompositionsstudium in Paris in Boston seine Studien fortgesetzt und sich dabei auf das Komponieren für Film und Fernsehen konzentriert hat. In den vergangenen Jahren arbeitete er vor allem für die Fernsehserien „Die Drachenreiter von Berk“ und „Crisis“. Nun ist er gleich mit zwei Kinoproduktionen vertreten, wobei das Sportler-Drama „When The Game Stands Tall“ sehr konventionell vertont worden ist, während das Science-Fiction-Abenteuer „The Maze Runner“ schon exotischere Klänge aufweist.
Sehr produktiv waren in letzter Zeit auch die vielbeschäftigten Hollywood-Stars Marco Beltrami und Brian Tyler. Vor allem Beltramis Kompositionen zu dem Science-Fiction-Thriller „Snowpiercer“ und Phillip Noyces Science-Fiction-Drama „Hüter der Erinnerung – The Giver“ sind dabei sehr bemerkenswert ausgefallen, während Brian Tyler zu dem Tornado-Spektakel „Into The Storm“ und dem Action-Kracher „The Expendables 3“ vertraut wuchtige Orchester-Arrangements präsentiert.
Interessanter erscheinen da schon die verschiedenen Arbeiten, die in letzter Zeit fürs Fernsehen entstanden sind. So kreierte Routinier John Debney („Jobs“, „End Of Days“) zu dem Fernsehzweiteiler „Houdini“ mit Adrien Brody in der Hauptrolle des legendären Entfesselungskünstlers einen überwiegend elektronisch brodelnden und sehr rhythmischen Score, während Cliff Martinez zu „The Knick“, einer Serie über New Yorks Knickerbocker-Krankenhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts, seinen ebenfalls elektronischen Score eher meditativ gehalten hat. Chris Bacon, der seinen Durchbruch mit dem Score zum Psycho-Thriller „Source Code“ feiern durfte, untermalte nun in „Bates Motel“ die Vorgeschichte des späteren Massenmörders Norman Bates und seiner manipulativen Mutter Norma mit einer abwechslungsreichen Mixtur aus spannungsgeladenen und düsteren Klängen. Abel Korzeniowski spielte zur Showtime-Serie „Penny Dreadful“, in der klassische Horrorfiguren wie Dorian Gray, Dr. Frankenstein und Figuren aus „Dracula“ das viktorianische London bevölkern, einen orchestralen Score ein, der die schaurigen Momente der Gothic-Serie adäquat unterstreicht.
Abgerundet wird das heutige Programm mit zwei neuen Arbeiten des Oscar-Preisträgers A.R. Rahman („Slumdog Millionaire“) zu dem Disney-Werk „Million Dollar Arm“ und Lasse Hallströms Drama „Madame Mallory und der Duft von Curry“ sowie den Re-Releases des Music Box Labels zu Angelo Badalamentis elegischem Score zu „Tough Guys Don’t Dance“, Ennio Morricones klassischer Arbeit zu dem Jean-Paul-Belmondo-Actioner „Der Profi“ und Georges Delerues La Revolution française. Bei Intrada ist zudem Delerues Score zu „Her Alibi“ aus dem Jahre 1989 neu veröffentlicht worden.
Playlist:
01. Harry Gregson-Williams - On A Mission (The Equalizer) - 03:51
02. John Paesano - Brothers For Life (When The Game Stands Tall) - 03:11
03. Eric Serra - Melt Into Matter (Lucy) - 03:32
04. Marco Beltrami - Take My Place (Snowpiercer) - 05:56
05. Christopher Young - The Truth Seeker (Deliver Us From Evil) - 04:33
06. Marco Beltrami - This Is The Beginning (Snowpiercer) - 04:00
07. A.R. Rahman - The Final Pitch (Million Dollar Arm) - 05:05
08. A.R. Rahman - New Beginnings (The Hundred-Foot Journey) - 04:40
09. Angelo Badalamenti - Main Title (Tough Guys Don't Dance) - 03:03
10. Ennio Morricone - Le vent, le cri [premier thème] (Le Professionnel) - 05:20
11. Georges Delerue - Hymne à la Liberté (La Revolution française) - 03:53
12. Georges Delerue - Déclaration des Droits de l'Homme (La Revolution française) - 04:46
13. Georges Delerue - End Credits (Her Alibi) - 05:08
14. Chris Bacon - What Really Happened (Bates Motel) - 03:59
15. Cliff Martinez - Aortic Aneurysm junior (The Knick) - 03:57
16. John Debney - Bess Goodbye/No Escape (Houdini - Volume 2) - 04:14
17. John Debney - Ringing Kremlin Bells (Houdini - Volume 1) - 03:44
18. Mark Morgan - A Ranger's Journey (Wasteland 2) - 04:23
19. Abel Korzeniowski - Allegiance (Penny Dreadful) - 03:39
20. Cliff Martinez - Goodnight Nurse Elkins (The Knick) - 03:21
21. Abel Korzeniowski - Closer Than Sisters (Penny Dreadful) - 03:14
22. Cliff Martinez - You Can't Spend Two Hours (My Life Directed By Nicolas Winfrid Refn) - 03:38
23. Brian Tyler - Too Much Faith (The Expendables 3) - 02:37
24. Brian Tyler - Providence (Into The Storm) - 03:12
25. Carlos Rafael Rivera - Aftermath/Reprise (A Walk Among The Tombstones) - 04:44
26. Bryan E. Miller - The Panopticon (America: Imagine The World Without Her) - 06:01
27. Harry Gregson-Williams - The Equalizer (The Equalizer) - 06:39

Montag, 1. September 2014

Playlist #145 vom 07.09.2014 - STEPHEN WARBECK Special

Nachdem der britische Komponist Stephen Warbeck einige Jahre für das britische Fernsehen und Kino gearbeitet hat, feierte er mit dem vielfach Oscar-prämierten Meisterwerk „Shakespeare In Love“ (1998) seinen bislang größten Erfolg, heimste er doch mit seinem Score seinen bislang einzigen Oscar ein. Seither ist er ein international gefragter Komponist, der mit seinem ausgeprägten Gespür für World-Music-Elemente sowohl für französische, spanische als auch nach wie vor britische und vermehrt amerikanische Produktionen arbeitet.

Zwar kam Stephen Warbeck bereits im Alter von vier Jahren in den Genuss von Unterricht in Klavier und Komposition, doch sein Herz schlug für die Schauspielerei, weshalb er an der University of Bristol Theaterwissenschaft und Französisch studierte. Dabei komponierte er Musik für Uni-Inszenierungen und ab 1985 auch für die Royal Shakespeare Company, für das Royal Court, für das Gate und das Nationaltheater. 1990 fing Warbeck an, für das Fernsehen zu arbeiten, vor allem für die Crime-Serie „Heißer Verdacht“. Er unterhielt die beiden Bands Kippers und Metropolitan Water Board, konzentrierte sich aber seit Mitte der 90er Jahre ganz auf die Welt der Filmmusik. Zwar ist Warbeck vor allem für romantische und klassisch geprägte Scores wie „Shakespeare in Love“ und „Charlotte Gray“ bekannt, aber sein musikalisches Spektrum reicht viel weiter.
„Natürlich ist meine Musik auf der einen Seite von klassischen Komponisten geprägt, aber genauso verwende ich die Vorteile, die mir Genres wie Rock, Jazz und andere Stile bieten. Vielleicht ist die Art von Musik, die mehr heraussticht, das, was man klassisch oder romantisch nennt, aber nur die Hälfte meiner Produktionen passt in dieses Konzept. Es ist nicht die Verwendung eines Orchesters, die sie klassisch macht.“
In diesem Zusammenhang zählt sein ethnisch angehauchter Score zum Indianer-Drama „Dreamkeeper“ (2003) zu den interessantesten Werken des Komponisten: „Zunächst reisten der Music Editor und ich nach Nordamerika und nahmen einige Sessions mit indianischen Musikern auf. Dann nahmen wir einige andere indianische Instrumente und ein Orchester auf. Am Ende hatten wir eine Mixtur aus einigen echten nordamerikanischen Indianern, die echte ethnische Instrumente spielten, und als Ergänzung dazu unsere moderne Interpretation davon, wie diese Musik aus unserer Perspektive klingen könnte. Es war ein sehr interessantes Projekt.“

Filmographie:
1991-96: Heißer Verdacht (Prime Suspect, TV-Serie)
1994: Bambino mio
1994: Sister My Sister
1995: Im Auftrag des Teufels (Devil's Advocate)
1995-97: Bramwell (TV-Serie)
1995: Nervous Energy
1996: Brothers in Trouble
1996: Der kleine Unterschied (Different for Girls)
1996: Element of Doubt
1996: Lügenspiele (Truth or Dare)
1997: Bright Hair
1997: Ihre Majestät Mrs. Brown (Mrs Brown)
1997: My Son the Fanatic
1997: The Student Prince
1998: Shakespeare in Love
1999: A Christmas Carol – Die Nacht vor Weihnachten (A Christmas Carol)
1999: Mystery Men
1999: Fanny und Elvis (Fanny and Elvis)
1999: Heart - Jeder kann sein Herz verlieren (Heart)
1999: Toy Boys (Kurzfilm)
2000: Billy Elliot – I Will Dance (Billy Elliot, auch Orchestrator)
2000: Quills – Macht der Besessenheit (Quills, auch Orchestrator)
2001: Gabriel & Me 2001: Very Annie Mary
2001: Birthday Girl – Braut auf Bestellung (Birthday Girl)
2001: Corellis Mandoline (Captain Corelli’s Mandolin)
2001: Die Liebe der Charlotte Gray (Charlotte Gray)
2002: Deseo
2002: Mystics - Gangster, Geister und ihr Meister (Mystics)
2003: Totgemacht – The Alzheimer Case (De Zaak Alzheimer)
2003: Blackball
2004: Eine italienische Hochzeit (Love’s Brother)
2004: Zwei Brüder (Two Brothers / Deux Frères)
2004: Verrat in Venedig (Secret Passage)
2004: Pour le plaisir
2004: Oyster Farmer
2005: Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn (Proof)
2005: Alpha Male
2005: Mickybo and Me
2005: On a Clear Day
2005: Opa!
2005: Travaux, on sait quand ça commence
2006: Goal II – Der Traum ist real! (Goal II – Living the Dream!)
2006: Das Fest des Ziegenbocks (La fiesta del chivo)
2006: Cargo
2007: Flawless
2008: Der Andere (The Other Man)
2011: Poliezei (Polisse)
2012: Gallowwalkers
2013: Eine Hochzeit und andere Hindernisse (Des gens qui s’embrassent)
Playlist:
01. Stephen Warbeck - Pelagia's Song (Captain Corelli's Mandolin) - 04:11
02. Stephen Warbeck - Love & The Rehearsal (Shakespeare In Love) - 04:19
03. Stephen Warbeck - Princess Of Nowhere (Princess Ka'iulani) - 03:51
04. Stephen Warbeck - La Fin (Polisse) - 04:00
05. Stephen Warbeck - Brown And The Poney (Her Majesty Mrs Brown) - 03:34
06. Stephen Warbeck - The Beginning (Love's Brother) - 04:40
07. Stephen Warbeck - The Village (Charlotte Gray) - 05:27
08. Stephen Warbeck - Track 4 (Billy Elliot) - 02:09
09. Stephen Warbeck - The End: A New Manuscript (Quills) - 07:48
10. Stephen Warbeck - Wandering Ghosts (A Christmas Carol) - 02:45
11. Stephen Warbeck - Enemigos (Deseo) - 04:14
12. Stephen Warbeck - Eagle Boy (Dreamkeeper) - 03:23
13. Stephen Warbeck - The Airport (Proof) - 05:48
14. Stephen Warbeck - The Beginning (Killing Bono) - 02:31
15. Stephen Warbeck - Goodbye (Two Brothers) - 07:00
16. Stephen Warbeck- The Aftermath (Captain Corelli's Mandolin) - 06:47
17. Stephen Warbeck - The Play [Part II] (Shakespeare In Love) - 03:57
18. Stephen Warbeck - My Name Is Charlotte Gray (Charlotte Gray) - 05:01
19. Stephen Warbeck - Dream Of Madelaine (Quills) - 04:42
20. Stephen Warbeck - The End (Princess Ka'iulani) - 03:23
21. Stephen Warbeck - Line By Line (Proof) - 07:52
22. Stephen Warbeck - Tema De Amor (Deseo) - 03:55
23. Stephen Warbeck - The Search For Kumal (Two Brothers) - 05:26
24. Stephen Warbeck - Rosetta (Love's Brother) - 04:31
25. Stephen Warbeck - Queen Victoria And John Brown (Her Majesty Mrs Brown) - 08:19

  © Blogger template Brooklyn by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP