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Sonntag, 13. April 2025

Playlist #421 vom 20.04.2025 - R.I.P. Val Kilmer (1959-2025)

Als Iceman in „Top Gun“, als Verkleidungskünstler ohne Namen in „The Saint“, als Batman in „Batman Forever“ oder als Frontmann Jim Morrison in Oliver Stones Biopic „The Doors“ hat Hollywood-Star Val Kilmer ebenso seine Spuren hinterlassen wie in Michael Manns Gangster-Epos „Heat“ oder Ron Howards Fantasy-Klassiker „Willow“. Am 1. April 2025 verstarb der zuvor bereits an Kehlkopfkrebs erkrankte Hollywood-Star im Alter von 65 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
Val Edward Kilmer wurde am 31. Dezember 1959 in Los Angeles als Sohn eines Händlers für Raumfahrtausrüstung sowie Immobilienentwicklers und einer schwedisch-stämmigen Mutter geboren und besuchte zunächst die von der neuen religiösen Bewegung „Christian Science“ geführte Berkeley Hall School bis zur neunten Schulstufe, wechselte dann zunächst an die Chatsworth High School, an der er zusammen mit Kevin Spacey und Mare Winningham erste Schauspielerfahrungen sammelte, und später an die Hollywood Professional School, eine private Schauspielschule für Kinder und Jugendliche. 1977 begann Kilmer schließlich im Alter von 17 Jahren sein Studium an der Fakultät für Schauspiel („Drama Division“) der Juilliard School in New York City, das er 1981 abschloss.
Nachdem er den Orestes in „Electra und Orestes“ gespielt hatte sowie die Titelrollen in „Richard III.“ und „Macbeth“, fungierte er als Koautor des Theaterstücks „How It All Began“ nach der gleichnamigen Autobiografie des West-Berliner Linksterroristen Michael Baumann.
Sein Broadway-Debüt gab er 1983 in „Slab Boys“, wo er gemeinsam mit Sean Penn und Kevin Bacon auf der Bühne stand, wo man ihn darüber hinaus in „Heinrich IV., Erster Teil“ von William Shakespeare wie auch als Hauptdarsteller in „Wie es euch gefällt“ am Tyrone Guthrie Theatre in Minneapolis sah. Nach weiteren Theaterstücken gab Kilmer sein Spielfilm-Debüt im Jahr 1984 in der Komödie „Top Secret!“ von Jim Abrahams und Jerry Zucker, in der er eine Parodie auf Rock-’n’-Roll-Sänger und im Besonderen Elvis Presley ablegte. Es folgte die Rolle eines Studenten in der Komödie „Was für ein Genie“. Der Durchbruch gelang ihm dann 1986 als Kampfpilot Iceman, der Antagonist von Tom Cruise, in Tony Scotts Blockbuster-Erfolg „Top Gun“. Anschließend sah man ihn in Ron Howards Fantasy-Epos „Willow“ (1988), in John Dahls Erotik-Thriller „Kill Me Again“ (1989) und in Michael Apteds True-Crime-Mystery-Western „Halbblut“ (1992).
In Oliver Stones Biopic „The Doors“ (1991) verkörperte Kilmer die Rock-Legende Jim Morrison und sang alle Konzert-Sequenzen selbst. Nach Tony Scotts Gangster-Romantik-Thriller „True Romance“ (1993), Russell Mulcahys Thriller-Drama „Karen McCoy – Die Katze“ (1993) und dem Western „Tombstone“ (1993), agierte Kilmer auch als Hauptdarsteller in Joel SchumachersBatman Forever“ (1995) in der Rolle des gleichnamigen Comichelden.
Nach den Dreharbeiten zu Michael MannsHeat“ an der Seite von Robert De Niro und Al Pacino nahm Kilmer John FrankenheimersDNA – Die Insel des Dr. Moreau“ (1996) und Stephen Hopkins‘ Abenteuer-Drama „Der Geist und die Dunkelheit“ (1996) in Angriff, in denen er beide Male die Hauptrollen spielte.
Nach den Flops mit der Leinwandadaption der Fernsehserie „The Saint“ (1997), dem romantischen Drama „Auf den ersten Blick“ (1999) und dem Science-Fiction-Drama „Red Planet“ (2000) wurde es wesentlich ruhiger um Val Kilmer. Er war entweder in Low-Budget-Produktionen wie „Hard Cash – Die Killer vom FBI“ (2002) oder „Blind Horizon“ (2003) zu sehen oder in Nebenrollen größerer Filme. So engagierte ihn unter anderem Ron Howard für eine Nebenrolle in seinem Westerndrama „The Missing“ (2003), und auch Oliver Stone arbeitete 2004 mit erneut mit Kilmer in seinem Historienfilm „Alexander“ zusammen, besetzte ihn in einer Nebenrolle als Filmvater von Hauptdarsteller Colin Farrell. 2004 spielte er Moses im Musical The Ten Commandments in Los Angeles. 2006 arbeitete Kilmer zudem ein weiteres Mal mit Tony Scott, mit dem er zu Beginn seiner Laufbahn schon Top Gun gedreht hatte, zusammen und übernahm eine größere Rolle in dessen Thriller „Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit“ (2006), wo er an der Seite von Hauptdarsteller Denzel Washington agierte.
Val Kilmer stand zunehmend für diverse Fernsehproduktionen vor der Kamera, darunter „The Man Who Broke 1000 Chains“ und „Gore Vidal’s Billy The Kid“. In den 2000er-Jahren war er zudem immer häufiger in Direct-to-DVD-Filmen wie „Spartan“ (2004), „Mindhunters“ (2004), „Played – Abgezockt“ (2006) und „Summer Love“ (2006) sowie Fernsehserien wie „Numb3rs – Die Logik des Verbrechens“, „Entourage“ und „Comanche Moon“ zu sehen. 2008 übernahm er die Synchronisation für K.I.T.T. in der Neuauflage der Fernsehserie „Knight Rider“.
Val Kilmer und seine Filmkarriere sind Gegenstand der 2021 veröffentlichten Dokumentation „Val“, die von Leo Scott und Tong Poo verantwortet wurde. Als Grundlage dienten Kilmers eigene Filmaufnahmen, die er während verschiedener Dreharbeiten anfertigte. Auch sein Gesundheitszustand wurde thematisiert.
In „Top Gun: Maverick“ (2022), dem Sequel von „Top Gun“, hat Kilmer einen kurzen Auftritt als Admiral Tom „Iceman“ Kazanski, der wie Kilmer an Kehlkopfkrebs leidet. Dies war sein letzter Aufritt in einem Film.

Filmographie:

1984: Top Secret! 
1985: Junge Schicksale (ABC Afterschool Specials, Fernsehserie, Folge 13x07) 
1985: Was für ein Genie (Real Genius) 
1986: Mord in der Rue Morgue (The Murders in the Rue Morgue, Fernsehfilm) 
1986: Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (Top Gun) 
1987: Escape – Die Flucht (The Man Who Broke 1,000 Chains, Fernsehfilm) 
1988: Willow 
1989: Billy the Kid: Gejagt bis in den Tod (Billy the Kid, Fernsehfilm) 
1989: Kill me again (Kill Me Again) 
1991: The Doors 
1992: Halbblut (Thunderheart) 
1993: True Romance 
1993: Karen McCoy – Die Katze (The Real McCoy) 
1993: Tombstone 
1995: Wings of Courage (Kurzfilm) 
1995: Batman Forever 
1995: Heat 
1996: DNA – Die Insel des Dr. Moreau (The Island of Dr. Moreau) 
1996: Der Geist und die Dunkelheit (The Ghost and the Darkness) 
1997: The Road of Excess (Dokumentarfilm, Kurzfilm) 
1997: The Saint – Der Mann ohne Namen (The Saint)
1997: Dead Girl 
1998: Der Prinz von Ägypten (The Prince of Egypt, Zeichentrickfilm, Stimme im Original) 
1999: Joe the King 
1999: Auf den ersten Blick (At First Sight) 
2000: Pollock 
2000: Red Planet 
2002: The Salton Sea 
2002: Hard Cash – Die Killer vom FBI 
2003: The Missing 
2003: Blind Horizon – Der Feind in mir (Blind Horizon) 
2003: Wonderland 
2003: Masked and Anonymous 
2004: Spartan 
2004: Mindhunters 
2004: Entourage (Fernsehserie, Folge 1x05) 
2004: Trudell 
2004: Stateside 
2004: Alexander 
2005: Champion 
2005: Kiss Kiss, Bang Bang 
2006: Streets of Philadelphia – Unter Verrätern (10th & Wolf) 
2006: Played – Abgezockt (Played) 
2006: Summer Love 
2006: The Ten Commandments: The Musical 
2006: Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit (Déjà Vu) 
2006: Moscow Zero – Eingang zur Hölle (Moscow Zero) 
2007: Numbers – Die Logik des Verbrechens (NUMB3RS, Fernsehserie, Folge 4x01) 
2007: Comanche Moon 
2007: Have Dreams, Will Travel 
2008: Columbus Day – Ein Spiel auf Leben und Tod (Columbus Day) 
2008: Conspiracy – Die Verschwörung (Conspiracy) 
2008: Felon 
2008: XIII – Die Verschwörung (XIII) 
2008: 2:22 
2008–2009: Knight Rider (Fernsehserie, K.I.T.T. im Original) 
2009: Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen (Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans) 
2009: Frozen – Etwas hat überlebt (The Thaw) 
2009: Streets of Blood 
2009: Double Identity (Fake Identity) 
2009: Das Chaos Experiment (The Steam Experiment) 
2009: Hardwired 
2009: Double Identity – Zur falschen Zeit am falschen Ort (Double Identity) 
2010: Bloodworth – Was ist Blut wert? (Bloodworth) 
2010: MacGruber 
2010: The Traveller – Nobody Will Survive (The Traveler) 
2010: Gun 
2011: Blood Out 
2011: Bulletproof Gangster (Kill the Irishman) 
2011: 5 Days of War 
2011: Twixt 
2012: The First Ride of Wyatt Earp (Wyatt Earp’s Revenge) 
2012: Deep in the Heart 
2012: Breathless – Immer Ärger mit Dale (Breathless) 
2012: 7 Below – Haus der dunklen Seelen (Seven Below) 
2013: Riddle – Jede Stadt hat ihr tödliches Geheimnis (Riddle) 
2013: Palo Alto 
2014: Psych (Fernsehserie, Folge 8x10) 
2014: Tom Sawyer und Huckleberry Finn (Tom Sawyer & Huckleberry Finn) 
2017: Song to Song 
2017: Schneemann (The Snowman) 
2017: The Super 
2019: Jay and Silent Bob Reboot 
2020: Paydirt 
2021: The Birthday Cake 
2021: Val (Dokumentarfilm) 
2022: Top Gun: Maverick

Playlist:

01. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Time To Let Go (Top Gun: Maverick) - 04:44 
02. Harold Faltermeyer - Top Gun Theme (Top Gun) - 04:44 
03. Maurice Jarre - Happy Ending (Top Secret!) - 02:57 
04. James Horner - This Land Is Not For Sale / End Titles (Thunderheart) - 08:24 
05. James Horner - Elora Danan (Willow) - 09:50 
06. Hans Zimmer - You're So Cool / Main Title (True Romance) - 02:28 
07. Brad Fiedel - Off To Brazil (The Real McCoy) - 02:37 
08. Bruce Broughton - A Family (Tombstone) - 02:05 
09. Elliot Goldenthal - Finale (Heat) - 03:11 
10. Elliot Goldenthal - Memory Repressed / Love (Batman Forever) - 02:36 
11. Hans Zimmer - Setis Reprimand (The Prince of Egypt) - 04:43 
12. Jerry Goldsmith - First Time (The Ghost and the Darkness) - 04:02 
13. Gary Chang - The Serum (The Island of Dr. Moreau) - 02:38 
14. Graeme Revell - Alone (Red Planet) - 02:13 
15. Graeme Revell - Main Title (The Saint) - 06:27 
16. Mark Isham - You Don't See Me (At First Sight) - 03:38 
17. Mark Isham - Looking For Clues / Daryl Story (Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans) - 04:16 
18. Jeff Beal - Unfinished (Pollock) - 04:08 
19. Thomas Newman - One Red Hair (The Salton Sea) - 05:12 
20. James Horner - Lilly's Fate In These Hands (The Missing) - 06:43 
21. Tuomas Kantelinen - Mindhunters Theme II (Mindhunters) - 03:00 
22. Vangelis - Gardens Of Delight (Alexander) - 05:23 
23. John Ottman - Surveillance Lesson (Kiss Kiss Bang Bang) - 03:22 
24. Brian Tyler - Affirmations (Standing Up) - 03:45 
25. Marco Beltrami - Main Titles (The Snowman) - 03:29 
26. The Doors - The End (The Doors) - 11:43

Dienstag, 1. April 2025

Playlist #420 vom 06.04.2025 - Neuheiten 2025 (2)

Es scheint eine zunehmend beliebtere Praxis zu sein, Höhepunkte im Schaffen populärer Komponisten in Zusammenstellungen neuer Arrangements zu präsentieren. So hat Sony Classical nach „The World of Hans Zimmer – A New Dimension“ nun einen zweiten Teil mit Arbeiten von Hans Zimmer in neuen Aufnahmen als Doppel-CD veröffentlicht, und auch die Deutsche Grammophon legt mit „Anthology – The Paris Concerts“ ein Doppel-Album mit Live-Aufnahmen der bekanntesten Arbeiten von Howard Shore vor. Ansonsten gibt es in der heutigen Neuheiten-Sendung wieder einen unterhaltsamen Mix aus elektronischen und Orchesterklängen mit Chören und exotischen Instrumenten zu hören. Komponisten wie Alexandre Desplat, Dominic Lewis, Jeff Russo, Volker Bertelmann, Jeff Beal, Paul Leonard-Morgan, Lorne Balfe und viele andere haben nicht nur neue Musik zu Serien wie „The Wheel of Time“ und „A Thousand Blows“ kreiert, sondern auch zu etlichen neuen Streaming- und Kinofilmen.
Nach Serien wie „Star Trek: Discovery“, „Star Trek: Picard“ und „Star Trek: Strange New Worlds“ kommt nun mit „Star Trek: Sektion 31“mal wieder ein „Star Trek“-Film ins Kino, der 23 Jahre nach „Star Trek: Nemesis“ der erste „Star Trek“-Film ist, der in der Zeitlinie der ursprünglichen Serien und Filme spielt.
Der Actionfilm mit Michelle Yeoh in der Hauptrolle ist ein Spin-off der Fernsehserie „Star Trek: Discovery“ und sollte ursprünglich die Pilotfolge einer neuen Serie werden. Yeoh spielt in dem Film, wie zuvor in der Serie, die ehemalige Imperatorin aus dem Spiegeluniversum, Philippa Georgiou. Sie schließt sich der titelgebenden geheimen Abteilung „Sektion 31“ der Sternenflotte an, welche die Mission hat, die Vereinigte Föderation der Planeten zu schützen. Die Musik dazu steuerte wie bereits zu den vorangegangenen „Star Trek“-Serien Jeff Russo bei.
Ein Wiedersehen gibt es auch mit dem Abenteuerklassiker „Der Graf von Monte Christo“, den „Die drei Musketiere“-Autor Alexandre Dumas 1846 veröffentlicht hat. Das dreistündige Epos von Matthieu Delaporte und Alexandre De La Patellière erzählt von dem jungen Seefahrer Edmond Dantès (Pierre Niney), der im Jahr 1815 nach langem Suchen endlich und endgültig das Glück gefunden zu haben scheint. Nicht nur wird er zum Kapitän eines Schiffs befördert, sondern es steht auch die langersehnte Heirat mit seiner großen Liebe Mercédès (Anaïs Demoustier) an. Doch platzen seine Träume von einem Moment auf den anderen, als Edmond von seinen Rivalen beschuldigt wird, Verbindungen zum abgesetzten Kaiser Napoleon zu haben. Ohne stichhaltige Beweise wird der Bezichtigte kurzerhand verhaftet und auf der Gefängnisinsel Chateau d’If in einen finsteren Kerker geworfen. Mithilfe seines Zellennachbarn Abbé Faria (Pierfrancesco Favino) gelingt ihm 14 Jahre später schließlich die waghalsige Flucht von der Insel, woraufhin er sich auf einen ausgeklügelten Rachefeldzug gegen all diejenigen begibt, die ihn damals durch falsche Anschuldigungen aus seinem Leben gerissen haben...
Den orchestralen Score komponierte Oscar-Gewinner Volker Bertelmann, der bereits mit seinen Engagements zu Produktionen wie „Der Name der Rose“, „War Sailor“ und „Im Westen nichts Neues“ Erfahrungen mit historischen Stoffen sammeln konnte.
„The Commoner“ von Vibeke Idsøe erzählt die Geschichte zweier junger, sehr verliebter Menschen, die neun Jahre lang warten mussten, um zu erfahren, ob sie ihr Leben miteinander teilen können. Das größte Hindernis war die norwegische Verfassung, die besagt, dass der König das letzte Wort darüber hat, wen der Kronprinz heiraten darf.

„Die Musik musste die Liebe, die Last der königlichen Pflicht, die Frustrationen, die öffentliche Angst und Wut darüber, dass diese Affäre die Monarchie gefährden könnte, und schließlich den endgültigen Sieg widerspiegeln. Da wir uns in einem königlichen Umfeld befinden, erschien es uns naheliegend, Hörner und Streicher als Hauptelemente der Partitur zu verwenden. Aber sowohl ich als auch die Regisseurin Vibeke Idsøe wollten die Geschichte zeitgenössisch erzählen, daher habe ich auch Synthesizer und Elektronik eingesetzt, mehr als ich es sonst tue“, erzählt Komponist Gaute Storaas von der Arbeit an der Musik, die auch einige Jazz-Einlagen bereithält.

Die Literaturverfilmung „The Safe House“ durch den Schweizer Filmemacher Lionel Baier erzählt von einem neunjährigen Jungen, dessen Eltern an den 1968er-Protesten in Paris teilnehmen, während er bei seinen Großeltern und Onkeln zurückbleibt. Inmitten der turbulenten Atmosphäre der Zeit nimmt das alltägliche Leben in der Wohnung seinen Lauf, geprägt von exzentrischen Gewohnheiten und lebhaften Diskussionen. Die Ankunft eines illustren Gastes bringt jedoch eine spürbare Veränderung mit sich. Die Dynamik innerhalb der Familie verschiebt sich, Allianzen werden auf die Probe gestellt, und der Junge erlebt hautnah, wie persönliche und gesellschaftliche Umbrüche miteinander verflochten sind.

„Der Film balanciert stets zwischen schräg/seltsam und wahrhaftig/ernst. Nachdem wir verschiedene musikalische Ansätze ausprobiert hatten, die immer wieder neue Ideen für eine straffere Schnittführung lieferten, endeten wir mit rasanten Drum-Grooves, ergänzt durch jazzige Solisten. An vielen Stellen genügten sehr reduzierte musikalische Texturen, gespielt von verschiedenen Live-Instrumenten. Um das schnelle Tempo von Schnitt und Dialog zu verstärken, nahmen wir verschiedene organische, stimmungsvolle Jazz-Drum-Grooves auf“, erzählen die drei Komponisten Diego Baldenweg, Nora Baldenweg und Lionel Baldenweg. „Für die intimeren Momente suchten wir nach Möglichkeiten, den Protagonisten so nahe wie möglich zu sein. Statt auf Elektronik oder ein komplettes Orchester zu setzen, entschieden wir uns, hauptsächlich mit Blasinstrumenten zu arbeiten, und baten die Musiker, mit den Bewegungen der Protagonisten musikalisch zu atmen. Basierend auf unseren musikalischen Arrangements und Noten baten wir um Interpretationen und lockere Improvisationen mit Trompete, Flöte, Bassflöte, Okarina, Klarinette, Bassklarinette, Kontrabass und Klavier. Die Verbindung der lebendigen, groovigen Drums mit den intimen, organischen Blasinstrumenten, gekleidet in warmen Vintage-Plattenhall, verlieh dieser Filmmusik eine fesselnde 70er-Jahre-Vibe.“

Mit „The World of Hans Zimmer – A New Dimension: Part II“ präsentiert Sony Classical die Fortsetzung der Compilation mit neu eingespielten Arrangements von Hans Zimmers bekanntesten Arbeiten, darunter Suiten aus den Scores zu „Man of Steel“, „Driving Miss Daisy“, „Dune II“, „The Lion King“, „Interstellar“, „No Time to Die“, „Sherlock Holmes“, „Inception“, „Gladiator“ und „Power of One“.
„Es gibt viele schreckliche Dinge, die man über Hollywood sagen kann, und alle davon sind wahr, aber die eine Sache, die man Hollywood nicht absprechen kann, ist, dass es wohl mehr orchestrale Musik in Auftrag gibt als jede andere Institution und so jeden Tag dafür sorgt, sowohl orchestrale Musik als auch die Orchester an sich am Leben zu erhalten“, schwärmt Hans Zimmer im ausführlichen Booklet zur neuen Album-Veröffentlichung zu den Möglichkeiten, seine Musik mit einem Orchester aufnehmen zu können. „Den Stolz, den ich angesichts dieses Konzerts empfinde, bezieht sich darauf, es mit euch zu teilen, nicht so sehr meine Musik, aber die Meisterschaft und Menschlichkeit der Musiker*innen. Ohne sie würde es nur Stille geben, und es ist eine Ehre, diese Stille mit der Exzellenz, Fähigkeit und Seele eines Orchesters zu durchbrechen.“
Entstanden ist „The World of Hans Zimmer – A New Dimension: Part II“ zudem mit einem herausragenden Ensemble von Solist*Innen, darunter die Sänger*Innen Lebo M, Lisa Gerrard, Gan-ya Ben-gur Akselrod und Nokukhanya Dlamini, der Multi-Holzbläser Pedro Eustache, Bassist Juan García-Herreros, Gitarrist Alexios Anest, Pianistin Eliane Correa, Cellistin Mariko Muranaka, Violinistin Rusanda Panfili sowie die Percussionisten Aleksandra Šuklar, Luis Ribeiro und Lucy Landymore. Diese spielen gemeinsam mit dem Odessa Orchestra & Friends und dem Nairobi Chamber Choir unter der Leitung von Dirigent Gavin Greenaway.
Ähnlich imposant ist die „Anthology – The Paris Concerts“ von Howard Shore ausgefallen, die die Deutsche Grammophon ebenfalls als Doppel-CD im Digipak mit ausführlichem Booklet veröffentlicht hat. Die Musik wurde 2023 im Rahmen des „Week-End Howard Shore“ von Radio France vom Gelblabel mitgeschnitten, ein mitreißendes Klangerlebnis unterschiedlichster Stile und Jahrzehnte mit Highlights seiner bekannten Soundtracks, darunter „The Fly“, „Naked Lunch“, „Ed Wood“, „Crash“, „Eastern Promises“ und natürlich „The Lord of the Rings“ oder „The Hobbit“, aber auch das zart verspielte Catania für Klavier solo. Das Orchestre Philharmonique de Radio France unter Leitung von Ludwig Wicki und Bastien Stil spielt die Orchesterwerke, Le Balcon unter Mike Schäperclaus die Kammermusik.

Playlist:

01. Jeff Russo - Philippa Returns (Star Trek: Section 31) - 03:16 
02. Volker Bertelmann - There Is No Time (The Count of Monte Christo) - 04:44 
03. Dominic Lewis - Desert Details (Love Hurts) - 04:16 
04. Dominic Lewis - Coat Check (Dope Thief) - 04:59 
05. Not A Robot - Moonlight (Jade) - 04:24 
06. Emilie Levienaise-Farrouch - I'm In Teheran (The Agency) - 03:41 
07. Alexandre Desplat - There Was Another Man (Lee) - 06:21 
08. Erez Koskas - Stop The Truck (The World Will Tremble) - 03:22 
09. Volker Bertelmann - Family Members (Delicious) - 03:11 
10. Alan Silvestri - The Dr. With the Glasses (The Electric State) - 04:25 
11. Federico Jusid - Indigo Jeremy Sends His Regards (A Thousand Blows: Season 1) - 04:01 
12. Paul Leonard-Morgan  - Cielo Drive (Chaos: The Manson Murders) - 03:58 
13. Paul Leonard-Morgan - Seoul Apartment (Inheritance) - 03:37 
14. Steven Price - Forgive Me (Los Frikis) - 02:32 
15. Lorne Balfe - Bring the Dawn (The Wheel of Time: Season 3) - 04:20 
16. Lorne Balfe & Andrew Kawczynski - Last Known Residence (Novocaine) - 03:55 
17. Trent Reznor & Atticus Ross - The Shivering World (The Gorge) - 04:16 
18. David Holmes - She's Not Selling She's Buying (Black Bag) - 03:01 
19. David Fleming - Circus (The Alto Knights) - 03:04 
20. Jeff Russo - Hard Truth (Zero Day) - 03:47 
21. Gaute Storaas - Dagny's Lament (The Commoner) - 05:16 
22. Jeff Beal - Finding Her Voice (Rule Breakers) - 03:01 
23. Zack Ryan - Presence (Presence) - 02:01 
24. Diego Baldenweg, Lionel Baldenweg & Nora Baldenweg - Revolution (La cache) - 03:30 
25. Dominik Scherrer - Farewell, Sister (Miss Austen) - 03:32 
26. Dustin O'Halloran - Memory Box (Bridget Jones: Mad About the Boy) - 03:09 
27. Hans Zimmer - Dune II Suite: Part 2 (A New Dimension - Part II) - 04:27 
28. Howard Shore - Esther Khan [Paris Suite] (Anthology - The Paris Concerts) - 03:32 
29. Marcelo Zarvos - Late Night Call (Good American Family) - 03:16 
30. Paul Leonard-Morgan  - Please Come Home (Last Breath) - 08:13

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