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Montag, 3. März 2014

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.2014 - PHILIP GLASS Special

Philip Glass ist fraglos einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart, der jenseits der engen Grenzen von E-Musik und U-Musik ein breites Feld musikalischer Ausdrucksformen wegweisend bearbeitet hat. Bereits als Kind mit Violine und Flöte vertraut, spielte Glass bereits als Zehnjähriger in Orchestern in seiner Heimatstadt Baltimore, studierte aber von 1952 bis 1956 zunächst Mathematik und Philosophie an der University of Chicago, wo er seinen Bachelor of Arts machte und sich schon intensiv mit der Zwölftontechnik befasste.

Von 1959 bis 1962 studierte Glass vor allem Klavier an der Juillard School of Music in New York, dann in Aspen bei Darius Milhaud. Er wandte sich von der Musik der Schönberg-Nachfolge ab und öffnete sich der gemäßigten amerikanischen Moderne, für die Komponisten wie Aaron Copland standen. Vor allem das ab 1964 durch ein Fulbright-Stipendium ermöglichte Studium bei Nadia Boulanger in Paris sollte Glass entscheidend prägen. Als er 1965 in Paris dem indischen Komponisten und Sitarspieler Ravi Shankar begegnete, als dieser Musik für den Film „Chappaqua“ aufnahm, kam Glass erstmals mit indischer Musik in Kontakt und war fasziniert von dem asiatischen Rhythmus- und Zeitverständnis. Glass reiste nicht nur nach Indien, sondern auch durch andere Länder Asiens, den Vorderen Orient und Afrika, wurde Buddhist und seit dem Treffen mit dem vierzehnten Dalai Lama ein wichtiger Unterstützer des tibetischen Freiheitsstrebens.
1965 schrieb Philip Glass die Musik für zwei Saxophone zu Samuel Becketts Stück „Play“ und gründete nach seiner Rückkehr in die USA das Philip Glass Ensemble. Da kein Orchester seine Werke spielen wollte, buchte er selbst für sein Ensemble Konzerthallen und Orte, an denen sonst keine zeitgenössische Musik stattfand. Zwar wurde seine Musik auf traditionellen Instrumenten gespielt, häufig jedoch elektronisch verstärkt und verfremdet. Das bedeutendste Werk dieser Jahre ist die vier Stunden lange Komposition „Music in Twelve Parts“, die Glass 1971 begann und bis 1974 immer wieder veränderte. Dieses Werk begann als einzelne Arbeit in Instrumentierungen für zwölf Instrumente, entwickelte sich dann aber zu einem Zyklus, der Glass' musikalische Entwicklung seit 1967 zusammenfasste.
Seinen Durchbruch feierte Glass 1976 mit der Uraufführung seiner Oper „Einstein on the Beach“, die in Zusammenarbeit mit Robert Wilson entstand. Es folgten die Opern „Satyagraha“ und „Akhnaten“, die die Trilogie der Opern über Männer, die die Welt gewaltfrei veränderten, vervollständigten. Seit dem Soundtrack zu „Koyaanisqatsi“ (1983) wurde Philip Glass auch außerhalb der Klassikgemeinde bekannt und schuf in der Folge die Musik zu so unterschiedlichen Filmen wie Martin Scorseses „Kundun“, „Die Truman Show“, „The Hours“ und „Candyman“. Glass' Musik hat stark die Alltagswelt durchdrungen. Zahllose Fernsehsoundtracks, Werbemusiken und Werbe-Jingles ahmen seinen Stil nach. Er selbst hat sich seine ganze Karriere lang offen für populäre Medien gezeigt. Seine Zusammenarbeit mit Robert Wilson, der ein Pionier der multimedialen Inszenierung von Musikwerken ist, belegt dies genauso wie seine häufige Tätigkeit als Filmkomponist auch für Mainstream-Filme. Literatur, Geschichte und Politik liefern Glass zahlreiche Anregungen für Kompositionen: Opern handeln von historischen Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Mahatma Gandhi, Echnaton, Christoph Kolumbus und behandeln die politische Situation Tibets; literarische Werke von Edgar Allan Poe, Franz Kafka und J. M. Coetzee liefern Vorlagen für Kompositionen; Musikstücke werden zu repräsentativen öffentlichen Anlässen komponiert wie etwa der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles; die Musik von David Bowie und Brian Eno wird zu zwei Sinfonien verarbeitet. Zuletzt erschienen von dem überaus produktiven Komponisten das Remix-Album „Rework“ und das Album „Visitors“.
Playlist: 
01. Philip Glass - Secret Agent (The Secret Agent) - 04:52
02. Philip Glass - A Brief History Of Time: Selections (Philip Glass Soundtracks) - 06:03
03. Philip Glass - Life In The Mountains (The Illusionist) - 04:32
04. Philip Glass - Notes On A Scandal: I Know Her (Philip Glass Soundtracks) - 03:03
05. Philip Glass - Seward Sanatorium (Dracula) - 02:57
06. Philip Glass - Dreaming Of Fiji (The Truman Show) - 01:55
07. Philip Glass - Duet (Stoker) - 02:46
08. Philip Glass - Buying The Boat (Cassandra's Dream) - 01:47
09. Philip Glass - La Belle Et La Bete: Ouverture (Philip Glass Soundtracks) - 03:56
10. Philip Glass - Dead Things (The Hours) - 04:25
11. Philip Glass - Pruit Igoe & Prophecies (Watchmen) - 08:38
12. Philip Glass - Main Titles Neverwas (Neverwas) - 04:07
13. Philip Glass - No Reservations: Combine (Philip Glass Soundtracks) - 03:02
14. Philip Glass - Thirteenth Dalai Lama (Kundun) - 03:23
15. Philip Glass - Floe 87 (Les Regrets) - 03:45

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - JÓHANN JÓHANNSSON Special

Vor allem mit seinem beunruhigenden Score zu Denis Villeneuves Thriller „Prisoners“ hat der isländische Komponist Jóhann Jóhannsson auch außerhalb der postklassischen und experimentellen Musikszene auf sich aufmerksam machen können. Nun komponierte er den Score zu Josh C. Wallers Film „McCanick.“

„Die Leute scheinen Schubladen zu brauchen, aber sie können unnötig einschränkend sein“, findet Jóhannsson. Seit er im Alter von 18 Jahren anfing, in Reykjavik in Rockbands zu spielen, sucht der Komponist Wege, um aus rigiden Kategorien auszubrechen. Die Musik, die er für zeitgenössische Dance- und Theater-Produktionen, Film, Pop-Musiker und seine eigenen Werke schrieb, haben stets die Grenzen zwischen natürlichen akustischen Sounds und Electronics erforscht, um ihre Gegensätze herauszuarbeiten und miteinander zu vereinen.
„Musik ist wichtig für mich, aber das ist es nicht, wie ich definiere, was ich tue“, meint er. „Ich bin von der Textur von Klängen besessen und interessiere mich für minimale Formen, um Dinge so einfach wie möglich auszudrücken, um sie in ihrer ursprünglichen Form zu destillieren. Je einfacher der Ausdruck, desto einfacher sind Ideen zu kommunizieren.“ 
Jóhannsson begann im Alter von elf Jahren, Klavier und Posaune zu studieren, brach aber die formale Ausbildung in der Highschool ab, weil er sich von den Beschränkungen der akademischen Musik eingeengt fühlte. Nachdem er Literatur und Sprachen an der Universität studiert hatte, verbrachte er zehn Jahre damit, seine Musik in Indie-Rock-Bands zu spielen, wobei er sich darauf konzentrierte, mit mehreren Gitarren interessante vielschichtige Soundscapes zu kreieren.
„Als ich die Alben auf Enos Obscure Records Label aus den 70ern entdeckte, verlagerte sich mein Interesse zur Kreation von minimalistischen Ambient-Strukturen mit klassischen Instrumenten. Ich legte die Gitarre beiseite und begann, Musik für Streicher, Woodwinds und Kammer-Ensembles zu schreiben, indem ich akustische und elektronische Sounds miteinander verband.“
Indem er die Resonanzen von akustischen Instrumenten mit digitalem Processing verknüpfte, schuf Jóhannsson Musik, die akustische und elektronische Sounds zu etwas Einzigartigem und Neuem verband. „Mein Ideal ist Musik, bei der elektronische und akustische Klänge nahtlos miteinander verschmelzen.“
Im Jahre 2002 veröffentlichte das britische Touch-Label Jóhannssons Debütalbum „Englabörn“, das auf dem Theaterstück gleichen Namens basiert und klassische Streicher mit Electronics verbindet. „Ich nahm die Streicher auf, ließ sie durch digitale Filter laufen, um die Sounds zu extrahieren, und setzte diese neu zusammen. Ich mag es, zum mikroskopischen Kern der Musik vorzudringen, um die Essenz zu extrahieren und aus ihr Schichten von Klängen zu kreieren.“
Seine Arbeit für Theater- und Dance-Stücke führte Jóhannsson in die Welt der Filmmusik. Seine mehr als ein Dutzend umfassenden Credits beinhalten „Varmints“ (2008), „The Good Life“ (2010), „Mystery“ (2011) und „For Ellen“ (2012), ehe Denis Villeneuve den Komponisten für sein Kidnapping- und Rachedrama „Prisoners“ engagierte.
„Denis wollte die Musik als poetische Stimme etablieren, die als Gegenpol zur Handlung im Film agierte. Auch wenn der Film ein Thriller ist, ist die Musik lyrisch und schön, im starken Kontrast zum Horror, der Hässlichkeit und Grausamkeit in dem Film.“
Jóhannsson komponierte den Score, während er eine frühe Fassung des Films sah, und reagierte auf die verstörenden Bilder auf der Leinwand. Er schrieb die Musik für ein Orchester mit großen Streicher- und Woodwind-Sektionen und integrierte die Klänge von zwei eher unbekannten Instrumenten, dem Cristal Baschet, das einer Glas-Harmonika ähnelt, und dem Ondes Martenot, einem dem Theremin verwandten alten elektronischen Instrument.
Für das Krimi-Drama „McCanick“ wählte Jóhannsson wiederum einen gänzlich anderen Ansatz. „Es ist ein psychologisches Drama, also verwendete ich ein kleines Streichorchester als Percussion-Instrument. Ich nahm zwanzig Spieler auf, wie sie ihre Instrumente mit der Rückseite ihres Bogens schlugen, manipulierte diese Texturen und verwob sie mit elektronischen Klängen.“
In den vergangenen Jahren veröffentlichte Jóhannsson, der von Künstlern wie Kraftwerk, Steve Reich, Einstürzende Neubauten, Swans, Arvo Part, Ennio Morricone, Morton Feldman und Bernard Herrmann inspiriert wird, ganz unterschiedliche Werke. Sein 2004 ebenfalls bei Touch erschienenes Album „Virthulegu Forsetar“ ist eine einstündige Fanfare für Orgel und Blechbläser, mit „Fordlandia“ (2008) komponierte Jóhannsson eine Ode an die Stadt, die Henry Ford im Amazonas-Dschungel zu bauen versuchte, während „Copenhagen Dreams“ (NTOV) eine visuelle und musikalische Huldigung an seine aktuelle Heimatstadt und ihre Bewohner darstellt.
In der Vergangenheit hat Jóhannsson mit Künstlern wie Marc Almond, Barry Adamson, Pan Sonic, The Hafler Trio, Can-Drummer Jaki Liebezeit und vielen anderen zusammengearbeitet.
„Ich mag es, aus meinem Studio herauszukommen und mit anderen Leuten zu arbeiten. In einem Raum mit jemandem zu sein, der eine andere Herangehensweise verfolgt, inspiriert mich. Sich von jemand anderer Musikalität zu ernähren bringt immer interessante Resultate hervor.“

Diskographie: 
2002 Englabörn
2004 Dís
2004 Virðulegu Forsetar
2006 IBM 1401, A User’s Manual
2008 Fordlandia
2009 And In The Endless Pause There Came The Sound Of Bees
2010 Live Recordings
2011 The Miners’ Hymns
2012 Copenhagen Dreams
2012 Free The Mind
2013 Prisoners
2014 McCanick
Playlist: 
01. Jóhann Jóhannsson - Sálfræðingur (Englabörn) - 03:48
02. Jóhann Jóhannsson - Prisoners (Prisoners) - 06:59
03. Jóhann Jóhannsson - End [Snowing] (And In The Endless Pause There Came The Sound Of Bees) - 06:40
04. Jóhann Jóhannsson - IBM 1401 Processing Unit (IBM 1401, A User's Manual) - 08:33
05. Jóhann Jóhannsson - Bankok Norðursins (Dís) - 04:55
06. Jóhann Jóhannsson - A Memorial Garden On Enghavevej (Copenhagen Dreams) - 04:10
07. Jóhann Jóhannsson - Jarðaför (Dís) - 03:52
08. Jóhann Jóhannsson - The Rocket Builder (Fordlandia) - 06:26
09. Jóhann Jóhannsson - Love After Love (Free The Mind) - 05:37
10. Jóhann Jóhannsson - McCanick (McCanick) - 03:07
11. Jóhann Jóhannsson - IBM 729 Magnetic Tape Unit (IBM 1401, A User's Manual) - 07:17

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.2014 - DEBRA WINGER Special

Mit ihren Rollen als Offiziersgeliebte in „Ein Offizier und Gentleman“ und als krebkranke Tochter in „Zeit der Zärtlichkeit“ wurde Debra Winger weltberühmt. Nach einer längeren Filmpause, in der sie sich auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter konzentrierte, kehrte Winger 2001 wieder auf die Kinoleinwand zurück, allerdings ausschließlich mit Nebenrollen in Independent-Produktionen wie „Rachels Hochzeit“ und „Lola gegen den Rest der Welt“.

Nachdem die am 16. Mai 1955 in Cleveland Heights, Ohio, geborene Tochter eines orthodoxen jüdischen Metzgers im Alter von 16 Jahren die Schule verlassen hatte, ging Winger nach Israel, um für drei Monate in der israelischen Armee zu dienen. Nach ihrer Rückkehr verletzte sie sich in einem Vergnügungspark so stark, dass sie ins Koma fiel und nach ihrer Genesung beschloss, Schauspielerin zu werden. 1976 feierte sie ihr Fernsehdebüt in der Serie „Wonder Woman“, ein Jahr später folgte der Einstand auf der Kinoleinwand mit „Slumber Party ´57“.
Sie spielte 1980 neben John Travolta in „Urban Cowboy“ und erhielt für ihre Rolle als engagierte Arbeiterin Paula Pokrifki in Taylor Hackfords „Ein Offizier und Gentleman“ (1982) ihre erste Oscar-Nominierung, die nächste folgte für ihre sentimental-berührende Darstellung als krebskranke Emma Horton in James L. Brooks‘ Drama „Zeit der Zärtlichkeit“, doch musste sie sich ihrer Schauspielpartnerin Shirley MacLaine geschlagen geben. Winger verlieh dem Außerirdischen „E.T.“ ihre Stimme und spielte neben Robert Redford und Daryl Hannah in „Staatsanwälte küsst man nicht“ (1986) und in dem Psycho-Thriller „Die schwarze Witwe“ (1987).
Am Set von Alan Rudolphs Fantasy-Komödie „Made In Heaven“ (1987) lernte sie ihren späteren Ehemann Timothy Hutton kennen, mit dem sie einen gemeinsamen Sohn hat. Die Ehe wurde aber 1990 wieder geschieden. 1996 heiratete sie den Regisseur Arliss Howard, der seine Frau 2001 bei ihrem Leinwand-Comeback in dem Film „Big Bad Love“ besetzte. Zuvor glänzte Winger noch in Bertoluccis Drama „Himmel über der Wüste“ (1990) und an der Seite von Anthony Hopkins in Richard Attenboroughs Historiendrama „Shadowlands“ (1993). Zurzeit steht sie neben Dustin Hoffman, Josh Lucas und Kathy Bates in François Girards Drama „Boychoir“ vor der Kamera.

Filmographie:
1977: Slumber Party 57
1978: Special Olympics
1978: Gottseidank, es ist Freitag (Thank God, it’s Friday)
1979: Wer geht denn noch zur Uni? (French Postcards)
1980: Urban Cowboy
1982: Ein Offizier und Gentleman (An Officer and a Gentleman)
1982: Straße der Ölsardinen (Cannery Row)
1982: E.T. – Der Außerirdische
1983: Zeit der Zärtlichkeit (Terms of Endearment)
1984: Mike’s Murder
1986: Staatsanwälte küsst man nicht (Legal Eagles)
1987: Die schwarze Witwe (Black Widow)
1987: Made in Heaven
1988: Verraten (Betrayed)
1990: Himmel über der Wüste (The Sheltering Sky)
1990: Everybody Wins
1992: Der Schein-Heilige (Leap of Faith)
1993: Die Sache mit dem Feuer (Wilder Napalm)
1993: Dangerous Woman
1993: Shadowlands
1995: Vergiß Paris (Forget Paris)
2001: Big Bad Love
2003: Sie nennen ihn Radio (Radio)
2004: Eulogy – letzte Worte (Eulogy)
2005: Als das Morden begann (Sometimes in April)
2008: Rachels Hochzeit (Rachel Getting Married)
2011: How It Ended
2011: In Treatment (TV-Serie)
2012: Lola gegen den Rest der Welt (Lola versus)
Playlist:
01. Michael Gore - End Titles (Terms Of Endearment) - 03:07
02. Elmer Bernstein - Legal Eagles Love (Legal Eagles) - 02:55
03. Jack Nitzsche - The Morning After Love Theme (An Officer And A Gentleman) - 03:09
04. Bill Conti - Another Way (Betrayed) - 02:16
05. Mark Isham - Warm Beginning (Everybody Wins) - 03:23
06. Michael Small - No Evidence (Black Widow) - 04:49
07. Ryuichi Sakamoto - Theme (The Sheltering Sky) - 05:18
08. John Williams - E.T.'s Halloween (E.T.) - 04:11
09. Joe Jackson - Breakdown (Mike's Murder) - 03:59
10. George Fenton - End Credits (Shadowlands) - 03:35
11. Marc Shaiman - Was He French (Forget Paris) - 02:34
12. James Horner - Radio's Day (Radio) - 04:19
13. Fall On Your Sword - Lola's Dream (Lola Versus) - 04:02
14. Richard Marvin - Oliver Week 1 (In Treatment) - 02:28
15. James Horner - Resignation (Radio) - 04:41
16. Fall On Your Sword - Opening Titles (Lola Versus) - 04:40

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - PERSON OF INTEREST Special

Das Trauma, das die Terroranschläge vom 11. September 2001 nicht nur in der amerikanischen Bevölkerung und Politik hervorgerufen hat, wird nicht nur in unzähligen Kinofilmen aufgearbeitet, sondern inspiriert auch diverse Serienschöpfer. Neben „Homeland“ macht momentan vor allem die auf RTL ausgestrahlte Serie „Person Of Interest“ von sich reden, deren dritten Staffel Ende März auch in Deutschland anläuft.

Der Milliardär Harold Finch (Michael Emerson) hat im Nachlauf der Terroranschläge vom 11. September 2001 für die US-Regierung ein streng geheimes System entworfen, das durch Zuhilfenahme modernster Technik seine Bürger rund um die Uhr ausspioniert. Mobiltelefone und das Internet gehören ebenso dazu wie Überwachungskameras. Durch die Auswertung der gesammelten Daten können zukünftige geplante, nicht spontane Ereignisse antizipiert werden. Die Rechtfertigung für diese Spionage ist die Prävention von terroristischen Anschlägen. Aufgrund der großen Anzahl an so ermittelten Gewaltverbrechen kategorisiert die Maschine diese in „relevante“ und „irrelevante“ Verbrechen, wobei „relevante“ Verbrechen nur solche sind, die eine große Anzahl an Todesopfern nach sich ziehen. Morde und Verbrechen an "normalen" Einzelpersonen werden von der Maschine als „irrelevant“ eingestuft. Während die „relevant“-Liste regelmäßig für weitere Ermittlungen an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben wird, wird die Liste der „irrelevanten“ Verbrechen täglich um Mitternacht unbeachtet gelöscht. Finch, der nicht mehr Teil der staatlichen Operation ist und sogar als tot gilt, lässt die Tatsache, dass auf diese Weise, obgleich mit Hilfe der Maschine möglich, eine große Zahl an Morden und Verbrechen nicht verhindert werden, keine Ruhe. Er hat sich eine Hintertür in das Programm eingebaut und erhält so jeden Tag eine oder mehrere Sozialversicherungsnummern von Personen zugeschickt, die in ein Gewaltverbrechen verwickelt sein werden. Ob als Täter oder Opfer, ist zunächst unklar. Um diese Verbrechen zu verhindern, holt er sich Hilfe von dem untergetauchten ehemaligen US-Agenten John Reese (James Caveziel). Reese heftet sich an die Fersen dieser „Person von Interesse“, um mehr über den möglichen Täter bzw. das mögliche Opfer herauszufinden. Reese bedient sich bei seinen Ermittlungen der polizeilichen Hilfe durch den korrupten New Yorker Detective Lionel Fusco (Kevin Chapman). Diesen hat er durch Erpressung eines Vorgesetzten Fuscos in die Abteilung von Detective Joss Carter (Taraji P. Henson) versetzen lassen, die Reese und Finch bei ihrer illegalen Verbrechensbekämpfung bereits auf der Spur ist. Während Reese von seiner Vergangenheit geplagt wird, in der er sich nicht für die Liebe zu seiner Freundin Jessica entscheiden konnte, kommen Reese und Finch der mysteriösen Unterweltgröße Elias auf die Spur, die die Fünf Familien vereinigen und die Russische Mafia vertreiben will.
Die Serie ist inspiriert von verschiedenen Filmen und Serien wie „Minority Report“, „The Fugitive“, „Akte X“, „The Terminator“ und „Memento“ und eine Schöpfung von Christopher Nolans („Inception“, „Batman Begins“) Bruder Jonah, und Chris war es auch gewesen, der den Komponisten Ramin Djawadi für die Serie ins Spiel brachte. Dwajadi arbeitete nicht nur eng mit Hans Zimmer an dem Score zu „Batman Begins“ zusammen, sondern überzeugte auch durch seine Arbeit an der Fernsehserie „Game Of Thrones“. Für „Person Of Interest“ kreierte er eine interessante Mischung aus elektronischen Soundscapes und Streicher-Einsätzen. Dazu sorgen Songs von Künstlern wie Massive Attack, UNKLE, Moby, The XX, DJ Shadow und Nina Simone für eine abwechslungsreiche Mischung auf der Sound-Ebene.
Playlist:
01. J.J. Abrams - Person Of Interest (Person Of Interest) - 00:53
02. Ramin Djawadi - Wathching With Ten Thousand Eyes (Person Of Interest) - 03:10
03. Massive Attack - Live With Me (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 04:51
04. DJ Shadow - Building Steam With A Grain Of Salt (Person Of Interest Season 2 Unofficial) - 06:41
05. The XX - Intro (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 02:08
06. Ramin Djawadi - Angel Of Death (Person Of Interest) - 02:15
07. Ramin Djawadi - The Man Who Sold The World (Person Of Interest Season 2) - 03:12
08. Ramin Djawadi - Do People Change (Person Of Interest) - 02:23
09. Mogwai - I Know You Are But What Am I (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 05:17
10. D.L.i.d feat Fink - Colour In Your Hands (Person Of Interest Season 3 Unofficial) - 06:33
11. Polica - Amongster (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 03:59
12. Ramin Djawadi - New Number (Person Of Interest Season 2) - 01:38
13. Ramin Djawadi - Listening With A Million Ears (Person Of Interest) - 03:20
14. Ramin Djawadi - Mi Familia (Person Of Interest Season 2) - 03:11
15. UNKLE - Lonely Soul (Person Of Interest Season 1 Unofficial) - 08:56

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - MADELEINE STOWE Special

Nach ihrem letzten Kinofilm „Octane – Heißer Verdacht“ (2003) ist es richtig ruhig um die amerikanische Schauspielerin Madeleine Stowe geworden, nachdem sie 1987 mit der Krimi-Komödie „Die Nacht hat viele Augen“ ihren Durchbruch feiern durfte und vor allem in den 90er-Jahren große Erfolge für sich verbuchen konnte. Mit ihrer Rolle als Victoria Grayson in der erfolgreichen Fernsehserie „Revenge“ ist Madeleine Stowe allerdings wieder gut im Geschäft.

Eigentlich wollte die am 18. August 1958 in Los Angeles, Kalifornien, als älteste von drei Schwestern geborene Madeleine Stowe Konzertpianistin werden, doch nachdem ihr Klavierlehrer 1976 starb, studierte sie Film und Journalismus an der Universität von Südkalifornien. Sie brach das Studium aber bald ab und spielte am Theater Solaris in Beverly Hills, wo sie von einem Filmagenten entdeckt wurde, der ihr die ersten Rollen in Fernsehfilmen vermittelte.
Nach ihrem Fernsehdebüt „The Nativity“ (1978) und ihrem Kinoeinstand mit „Bis zum letzten Schuss“ (1981) folgten verschiedene Nebenrollen, ehe Stowe 1987 der Durchbruch in der Krimikomödie „Die Nacht hat viele Augen“ gelang. Es folgten Hauptrollen in Tony Scotts Rache-Drama „Revenge“ (1990), in dem Psychothriller „Fatale Begierde“ (1992) und in Michael Manns „Der letzte Mohikaner“ (ebenfalls 1992), außerdem in den beiden Psychothrillern „Blink“ und „China Moon“ (beide 1994).
Robert Altman engagierte die attraktive Darstellerin in seinem Episodendrama „Short Cuts“, Terry Gilliam besetzte sie als Psychiaterin in seinem Sci-Fi-Film „12 Monkeys“ an der Seite von Brad Pitt und Bruce Willis. Zwischen 1998 und 2002 war Stowe noch in so unterschiedlichen Werken wie dem Episoden-Liebes-Drama „Leben und lieben in L.A.“, dem Militär-Thriller „Wehrlos – Die Tochter des Generals“ und dem Kriegsdrama „Wir waren Helden“ zu sehen, danach wurde sie nur noch für vereinzelte Fernsehfilme engagiert, bis sie 2011 eine Hauptrolle in der Fernsehserie „Revenge“ angeboten bekam.

Filmographie: 
1978: The Nativity (Fernsehfilm)
1978: The Deerslayer (Fernsehfilm)
1980: Geliebtes Land (Beulah Land, Fernsehserie)
1980: Unsere kleine Farm (Little House on the Prairie, Fernsehserie, 1 Episode)
1981: The Gangster Chronicles (Fernsehserie)
1981: Bis zum letzten Schuss (Gangster Wars)
1984: Amazons (Fernsehfilm)
1986: Blut und Orchideen (Blood & Orchids, Fernsehfilm)
1987: Die Nacht hat viele Augen (Stakeout)
1989: Tropical Snow
1989: Drei Betten für einen Junggesellen (Worth Winning)
1990: Revenge – Eine gefährliche Affäre (Revenge)
1990: Die Spur führt zurück – The Two Jakes (The Two Jakes)
1991: Closet Land
1992: Fatale Begierde (Unlawful Entry)
1992: Der letzte Mohikaner (The Last of the Mohicans)
1993: Die Abservierer (Another Stakeout)
1993: Short Cuts
1994: Blink: Tödliche Augenblicke (Blink)
1994: China Moon (alternativ: Eine heiße Affäre)
1994: Bad Girls
1995: 12 Monkeys (Twelve Monkeys)
1998: Leben und lieben in L.A. (Playing by Heart)
1998: Wunsch & Wirklichkeit (The Proposition)
1999: Wehrlos – Die Tochter des Generals (The General’s Daughter)
2002: Impostor
2002: The Magnificent Ambersons (Fernsehfilm)
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers)
2002: Avenging Angelo
2003: Octane – Grausamer Verdacht (Octane)
2005: Saving Milly (Fernsehfilm)
2006: Southern Comfort (Fernsehfilm)
2007: Raines (Fernsehserie, 6 Episoden)
2009: The Christmas Hope (Fernsehfilm)
2011-?: Revenge (Fernsehserie)
Playlist:
01. James Horner - End Credits (Unlawful Entry) - 04:22
02. Jack Nitzsche - Love Theme (Revenge) - 04:42
03. Stephen Endelman - The First Kiss (The Proposition) - 03:22
04. John Barry - Remembering Chet (Playing By Heart) - 04:07
05. Mark Isham - Opening Sequence (Impostor) - 03:58
06. Orbital - Through The Night (Octane) - 05:17
07. Brad Fiedel - Emma's Eyes (Blink) - 03:51
08. Carter Burwell - Exercise In Darkness (The General's Daughter) - 04:28
09. Jerry Goldsmith - Bank Job (Bad Girls) - 04:54
10. Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 06:13
11. Nick Glennie-Smith - End Credits (We Were Soldiers) - 06:34
12. iZler - I Am Amanda Clarke (Revenge) - 07:23

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